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1. Geschichte des Mittelalters - S. 113

1912 - Frankfurt a. M. [u.a.] : Diesterweg
Die Hanse. Vi 6 4—61. 113 ist die Inschrift, die im Krameramtsstuhl der Nikoloikirche zu Stralsund unter einer Holzfigur steht: Dat ken kramer ist, (Wer kein Krämer ist, de blies da buten, der bleib' da draußen, oder ik schla em up oder ich schlag' ihm auf □ de schnuten. die Schnauze.) □ 6. Von den Kaisern kümmerte sich nur Karl Iv. um Seefahrt und Handel. Aus eigener Kraft hat damals „der gemeine deutsche Kaufmann", der überall seine Geschäfte persönlich besorgte, eine Macht und einen Reichtum entfaltet, wie nie seither. „Wer kann wider Gott und Groß-Nowgorod?" hieß ein deutsches Sprichwort. Noch heute erzählen uns, wie einzelne Häuser-, so manche Straßennamen in alten Städten von Gewerbe und Handel der Vorzeit: Bäcker- und Eärtnerweg, Schnurgasse, in der einst die Weberräder schnurrten, Fischer- und Gerberau; Tore und Brücken sind nach Völkern und Stämmen benannt, mit denen man Handel trieb: Schwabentor, Mainzergasse, Prager Straße. In den Iudengassen wurden die Iuden des Nachts eingeschlossen. Sie beherrschten mit den Lombarden das Geldgeschäft; auf den Märkten standen ihre Wechselbänke; dem Zahlungsunfähigen wurde seine Bank zerbrochen (Bankrott). Sie waren den Fürsten unentbehrlich und standen daher unter ihrem besondern Schutz. Trotzdem wurden sie in Zeiten religiöser Erregung oder schwerer Seuchen grausam verfolgt. 6. Die gotische Baukunst. 1. Der zunehmende Verkehr zwang den Bürger, lesen, schreiben, rechnen zu lernen; das Deutsche ward Schriftsprache. Die Kenntnis f^mder Völker und Sprachen verbreitete sich. Der Wohlstand wuchs und mit ihm die Freude am Schönen. Davon zeugen die Rat- und Kaufhäuser, auch manches Bürgerhaus mit seiner „altdeutschen" Bauart und Einrichtung, und vor allem die Kirchen. Der Rundbogen genügte nicht mehr: von den Franzosen holte man die Kunst des himmelanstrebenden Spitzbogengewölbes. * * Zahlreiche Feuersbrünste gaben die Anregung, die flache Holz- decfe der Kirchen durch das steinerne Kreuzgewölbe zu ersetzen. Bald wurde der bisher runde Bogen im Scheitel gebrochen. Die Last dieses Spitzbogengewölbes ruht auf den Ecken und wird dort von Keller, Geschichte. Ausgabe L. Teil Ii. e

2. Geschichte der Neuzeit - S. 111

1912 - Frankfurt a.M. [u.a.] : Diesterweg
111 Philosophen Leibniz aus Hannover, der auch auf sorgliche Pflege und Verbesserung der teutschen Sprache" drang; auch den Elssser Philipp Jakob Spener, den Begrnder des Eemtschristentums, des Pietis-mus, holte er nach Berlin. Er wandelte die Ritterakademie zu Halle zur Universitt um; an ihr wirkte Speners Geistesverwandter, August Her-mann Francke, gleich segensreich auf der Lehrkanzel wie an den Er-ziehungsanstalten des von ihm geschaffenen Waisenhauses. Auch der Pro-fessor Christian Thomasius, der sich wegen seiner neuen Gedanken und seiner in deutscher Sprache gehaltenen Vorlesungen in Leipzig manche Anfeindungen zugezogen hatte, fand seinen Wirkungskreis in Halle. In dem Hamburger Knstler Andreas Schlter besa der Hof den bedeutendsten Vertreter des Barockstils: der Groe Kurfürst mit der Stirn des Zeus" und die Masken sterbender Krieger am Zeughaus, der jetzigen Ruhmeshalle, sind Werke seiner plastischen Kunst; seine grozgige Architektur tritt im Knigsschlo zutage mit seiner ernsten Pracht und den wuchtigen Linien seiner Sulenstellungen, die mehrere Stockwerke umfassen. Aber diese Splendeur" des jungen Knigshofes berstieg Friedrichs Einknfte, und er stellte daher sein Heer gern gegen Subsidien" in fremde Dienste. Darum mute er dem Ablauf des Nordischen Kriegs unttig zuschauen, weil seine Regimenter in den Niederlanden and in Italien fr den Kaiser und die Macht des Hauses Habsburg fochten. 2. Friedrich Wilhelm I., der mit 25 Iahren zur Regierung kam, war ganz das Gegenteil seines Vaters: schlicht, sparsam, glubig, eine derbe Soldatennatur, voll strmischen Ttigkeitsdranges: Quidquid vult, vehementer vult, sagte ein Augenzeuge seines Wirkens: alles, was er will, will er heftig; Cito, cito! (schnell! schnell!) stand gewhnlich auf seinen Schriftstcken. Den Hofbeamten, soweit er sie nicht entlie, minderte er das Gehalt auf ein Viertel; die Weinvorrte der Hofkellereien und die meisten Pferde seines Marstalls verkaufte er, das Silber wanderte in die Mnze. Sein ganzes Trachten galt der inneren Strkung seines Staates. Dem Kaiser war er treu ergeben, ohne sein Handeln von ihm beeinflussen zu lassen: Ich mache es so wie Wallenstein," schrieb er einmal: wenn der eine Ordre vom Kaiser kriegte, so kte er sie und steckte sie versiegelt ans Fenster." Auch auf stndische Verhandlungen hielt er nicht viel: er lasse, sagte er, den Herren Junkern den Wind vom Landtag." Er stabilierte die Souvernitt wie einen Rocher von Bronze". Vom Ertrag seiner Domnen, den er von 1,8 auf 3,5 Millionen hob, nahm er nur 50 000 Taler fr sich. Schonungslos zog er auch den widerstrebenden Adel, wenigstens in Preußen und Pommern, zur Kon-tributton heran; fr die Städte bestand die Akzise weiter.

3. Geschichte der Neuzeit - S. 42

1912 - Frankfurt a.M. [u.a.] : Diesterweg
42 Preußen und Osterreich. Norwegen entreien. Aber vor der Festung Frederikshald, die er belagerte, fand er den Tod eines Kriegsmanns. 5. Nun suchte Peter sein Volk im Sturmschritt, mit Knute und Folter, zu Wohlstand und Gesittung zu führen. Fast immer unter-wegs, griff er auf allen Gebieten persnlich ein, belehrend und an-ordnend, tadelnd und strafend; Zeitverlust achtete er dem Tode gleich. Er zog auswrtige Handwerker und Beamte ins Land und sendete junge Russen zu ihrer Ausbildung nach Westeuropa. Er bemhte sich, den Popen (Geistlichen) besseren Unterricht zu verschaffen, und grndete zahlreiche Schulen; jeder sollte lesen lernen. Bestochene Richter und Beamte bestrafte er streng^ Er unterhielt ein starkes Heer und eine Kriegsflotte; er baute Festungen, Hfen und Kanle. Beim Bau des Newa-Wolchow-Kanals begann er den Dammbau, indem er mit eigener Hand den ersten Karren Erde heranschob; als er die vollendete Wasserstrae erffnete, warf er jauchzend die Mtze in die Luft und umarmte den leitenden Baumeister. Er suchte die Russen an Ehrlichkeit zu gewhnen und lehrte die Bauern bessere Arten von Hacken und Sensen gebrauchen. Er frderte den Bergbau im Ural und lie im Walde von fnf zu fnf Werst (Kilometer) Galgen aufrichten fr Waldfrevler. Er befahl, die Frauen in die Gesellschaften mitzunehmen, und besteuerte um der Reinlichkeit willen die langen Barte, in denen die Popen ein Zeichen der Gotthnlichkeit, eine Brgschaft fr das Seelenheil erblicken wollten. 6. Der ,,Selbstherrscher aller Reuen" selber blieb ein Barbar. Aber er war ein gutherziger Mann. Bei einem Besuch am Pariser Hof trug er den siebenjhrigen König auf den Armen die Treppe hinauf. Um ein Boot voll Soldaten zu retten, schritt er bis an den Grtel ins Wasser; dadurch zog er sich eine Krankheit zu, der sein nicht sehr starker und nie geschonter Krper erlag. 2. König Friedrich Wilhelm I. 1. König Friedrich I. umgab seinen jungen Thron mit allem Glnze. In seinem Auftrage go Andreas Schlter das eherne Reiterstandbild des Groen Kurfrsten und schuf aus dem alten Schlo in dem prchtigen Barockstil jener Zeit das herrliche Bauwerk, worin heute der Deutsche Kaiser wohnt. 2. Aber erst Friedrichs Sohn Friedrich Wilhelm I. erhob Preußen zu Macht und Wohlstand. Vom ersten bis zum letzten Tage

4. Geschichte des Mittelalters - S. 57

1912 - Frankfurt a.M. [u.a.] : Diesterweg
Der Humanismus. Die Buchdruckerkunst. Vii 344. 57 3. Auch die deutschen Humanisten holten der den Alpen die Kenntnis eines geluterten Lateins und des Griechischen und ver-breiteten sie daheim in Schulen und Schriften, erfreuten sich aber auch der Herrlichkeit deutscher Vorzeit; unsere Maler und Baumeister lernten bei den Italienern die gleichsam wiedergeborene Bau- und Kleinkunst der Alten, die Renaissance. 4. Die Erfindung der Buchdruckerkunst. Johann Gutenberg. 1. Wie die Chinesen seit Jahrtausenden, besaen die Form-schnei der von Ulm, Antwerpen, Venedig den Holztafeldruck; das war die Kunst, Figuren (Spielkarten, Heiligenbilder), oft mit Namen oder Sprchen, aus einer Buchsbaumplatte herauszuschneiden, so da sie in umgekehrter Form hervorstanden, sie dann mit Farben zu ber-ziehen und abzudrucken. Da erfand ein Mainzer Brger den Buchdruck. 2. Henne (Johann) Gensfleisch, nach dem Heimathause seiner Mutter Elsgen" zum Gutenberg geheien, war mit vielen Ge-schlechtem" infolge von Zwistigkeiten mit den Znften ausgewandert. In Straburg arbeitete er als Goldschmied und unterwies einige Freunde im Schleifen von Halbedelsteinen und in der Anfertigung glserner Handspiegel, die sie bei einer Wallfahrt nach Aachen ver-kaufen wollten. 3. Seine groe Erfindung hat Gutenberg anscheinend schon in Straburg gemacht, aber erst nach seiner Rckkehr in die Vaterstadt ausgefhrt. Er stellte die Buchstabenformen, Lettern, einzeln aus 1440 Erz her, so da man sie nach Belieben zusammensetzen konnte. Zur Herstellung haltbarer Lettern, der Presse, der Druckerschwrze, zur Anschaffung des Papiers und zur Bestreitung der Arbeitslhne scho ihm der Mainzer Brger Johann Fust 800 Gulden vor, die er v| mit sechs vom Hundert zu verzinsen hatte; die Druckerei sollte als Unterpfand dienen. Aber nach einigen Jahren verlangte Fust dieses Darlehen und ein zweites von gleichem Betrage samt Zinsen zurck, der 2000 Gulden, und das Gericht sprach die ganze Druckerei dem Glubiger zu, der sie nun mit seinem Schwiegersohn Peter Schffer von Gernsheim weiter betrieb. 4. Gutenberg wurde in das kurfrstliche Hofgesinde aufge-nommen. Er erhielt jhrlich ein Kleid wie die Edeln, zwanzig Malter

5. Geschichte des Mittelalters - S. 129

1912 - Frankfurt a.M. [u.a.] : Diesterweg
Die Städte; der Handel. Vi 4i3b. 129 Aber der Holzbau mit seinem Strohdach und die malerisch ver-worrene Anlage der Städte machten Feuersbrnste hufig und furchtbar: Regensburg ist in 40 Jahren dreimal, Worms in 56 Iahren viermal vollstndig abgebrannt. Erst im fnfzehnten Jahrhundert kam von Nrn-berg aus die Handspritze in Gebrauch. 3 a. Der auswrtige Handel ging von Regensburg nach Bhmen, von Wien und Breslau nach Ungarn und Polen. Den sddeutschen Kauf-Herren stellte die Stadt Venedig ein eigenes Handelshaus zur Verfgung, den Fndaco dei Tedeschi, das jetzige Hauptpostgebude, wie es nach einem Brand im Renaissancestil neu gebaut und von Tizian auf der Auenseite mit Fresken geschmckt worden ist. Dort wohnten die deutschen Kaufleute, dort lagerten ihre Waren: Eisen, Kupfer, Blei und Zinn, Pelzwerk und Leder, Holz und Getreide, Leinen und Tuche, auch Pferde brachten sie Hin und fhrten dafr Safran, Pfeffer und Zucker, Weine, venezianisches Glas, Samt, Goldbrokat, Atlas, Damast, Musselin aus. Nach t)er Champagne fhrten Konstanzer Handelsleute Allguer Leinwand aus, die sie vorher im Kaufhaus, dem Konziliumssaal", ausgestellt hatten. Die Kaufleute, die ihre Waren persnlich einkauften und geleiteten, hatten groe Schwierigkeiten zu berwinden. Die Wege waren grundlos, weshalb im Mittelalter sogar Geistliche und Frauen zu Pferde reisten. Mieten, ritterliches Geleit, Zlle, deren berma schon die Kaiser Hein-rich Iv. und Heinrich V. wie spter die ersten Habsburger durch Festsetzung eines Hchstbetrages, einen Tarif, einzudmmen suchten, verursachten groe Kosten: am Rhein waren der hundert Zollsttten; von einer Maut" hat der Museturm seinen Namen. Dazu kamen Rubereien und bei See-Handel das Strandrecht. Ferner besaen manche Städte das Stapelrecht: die Waren muten, etwa an Flubergngen ober an unfahrbaren Stellen, dann aber auch ohne solche Grnde, umgeladen und dabei auf dem Stapel" zum Verkauf ausgelegt werden. Zu diesem Zweck hatte jede Stadt ihr Kaufhaus wie ihr Tuch- oder Gewandhaus, ihr Leinwand-, Korn- und Salz-Haus, deren Namen wie die Merkmale hervorragender Brgerhuser die Dienste unserer Hausnummern leisteten. 3 b. Aber nicht nur die Kaufhallen: auch die Rathuser und Dome sind Denkmler brgerlichen Opfermutes und Schnheitsinnes wie der kunst-gewerblichen Ausbildung der Handwerker. Denn in unfern Stdten blhte je lnger je mehr allgemeiner Wohlstand auf. Der Mainzer Kaufmann Arnold Walpot, der die erste An-re9ung zum Rheinischen Stdtebund gab, erbaute aus eigenen Mitteln den Dominikanern Kloster und Kirche; die Augsburger und Nrnberger Keller, Geschichte. Teil Ii. g

6. Geschichte des Mittelalters - S. 138

1912 - Frankfurt a.M. [u.a.] : Diesterweg
138 Zur Erweiterung: Der Anbruch der neuen Zeit. Meuchelmord. Aber sie alle pflegten die Knste: in Florenz hielt der dritte der groen Dichter, Bocaccio, aus dessen Decamerone" Lessing die Erzhlung von den drei Ringen im Nathan" benutzt hat, Vorlesungen der Dantes groe Dichtung. In den Stdten Italiens entwickelte sich ein ungeheurer Reichtum, namentlich in Venedig, Mailand und Florenz, wo das Handelshaus der Mediceer allmhlich die Herrschaft erlangte. Die Mediceer wurden auch die verstndigsten und freigebigsten Pfleger (Mcene) des Humanismus und der mit ihm erblhenden Kunst des wieder auflebenden Altertums, des Rinascimento, der Renaissance. Lorenzo von Medici umgab sich 1492 mit Knstlern und Gelehrten, die er beschftigte; er lie Hunderte von Handschriften abschreiben. 2. Der Türke Osman fhrte seine Knechte mit der Fahne, unter der er sie beim Pflgen zum Mahle versammelt hatte, siegreich nach Klein-asien. Sein Enkel Solimatt setzte nach Europa der; von Adrianopel aus erweiterte sich das Osmanische Reich der die ganze Balkan-Halbinsel. König Siegmund von Ungarn, der sptere Kaiser, erlitt an der Spitze eines groen Kreuzheeres durch sie eine furchtbare Niederlage: mit wenigen Begleitern erreichte er die Donau, auf der er abwrts fuhr; ein venezianisches Schiff brachte ihn der Konstantinopel nach Dalmatien. Sultan Mohammed Ii. eroberte Konstantinopel. Der letzte Griechen-kaiser Konstantin Xi. starb den Heldentod; die von Iustinian erbaute Sophienkirche wurde eine Moschee, von deren Kanzel Mohammed das Glaubensbekenntnis des Islam verknden lie. In Westeuropa herrschte tiefe Erregung. Mit offenen Armen empfing man in Hesperien", dem Abendland, den schnen Flchtling aus dem Osten", den Hellenengeist. Emsig lernte man Griechisch, um Homer und Platon lesen zu knnen, und zog die Handschriften aus den verdeten Klosterbchereien ans Licht. Wie ein Schatzgrber durchforschte der Florentiner Brunellesco die Trmmersttten Roms; nach dem Muster des Pantheons wlbte er die Kuppel des heimatlichen Domes, und diese wurde fr den grten Sohn der Arno-Stadt, Michelangelo, das Vorbild fr die Kuppel der St. Peterskirche in Rom; wie Raf-fael die Empfangsrume des Papstes Leo X., die Stanzen, schmckte er die Sirtinische Kapelle mit unsterblichen Bildern. 3. In Deutschland entstanden blhende Humanistenschulen, in denen ein reines Latein gelehrt wurde. Wohl zogen auch bedenkliche Gesellen auf den Schulen und im Lande herum: die fahrenden Schler; die kleinen Schtzen", die sie mit sanften oder harten Mitteln an sich lockten, muten fr sie Gnse und andere Beute schieen". Aber es regte sich

7. Griechische und römische Geschichte - S. 70

1912 - Frankfurt a.M. [u.a.] : Diesterweg
70 Zur Erweiterung: Die rieben. Wste; ein anderes, das er selbst nilaufwrts fhrte, ntigte der Hunger und das Schwert der Langlebigen thiopen" zur Umkehr. Wie tief mute es nun den hochmtigen Herrscher verletzen, als er gypten im Festesjubel fand! Der Apis war geboren: ein schwarzer Stier mit einer Blesse aus der Stirn und dem Bild eines Adlers auf dem Rcken, die Schwanzhaare schwarz und wei gemischt, unter der Zunge ein kferhnlicher Auswuchs. In dieser Gestalt erschien zuzeiten der Sonnengott Osiris auf Erden. d. Neben zahllosen Stadtgttern genossen nur Osiris und seine Gattin Isis allgemeine Verehrung. Ihren Sohn Horos erschlug nach der frommen Sage alljhrlich der bse Typhon: die ppige Landschaft, wie sie die Sonne und die vom Nil befruchtete Erde hervorgebracht, versengte der Wstenwind. Darstellungen dieser Götter, alle mit Tierkpfen, und Bild-inschriften (Hieroglyphen) bedeckten die Wnde der riesigen Tem-pel in Memphis und Theben und ihre mchtigen turmartigen Ein-gangsmauern (Pylonen), die sich nach oben verzmte und neben dem reichen Wimpelschmuck der dem Tor die geflgelte Sonnenscheibe trugen; vor den Pylonen standen viereckige, oben zugespitzte Sonnen-zeiger (Obelisken) und Doppelreihen von Sphinxen, die, wie die Felsentempel, aus dem lebenden Fels gehauen waren. Grabsttten der Pharaonen waren die Pyramiden. An der Pyramide des Cheops bei Memphis arbeiteten 100 000 Menschen dreiig Jahre lang. Mute man doch die ungeheuren Syenit-Bau-steine oben bei Syene oder im Arabischen Gebirge stlich des Nils brechen und auf eigens angelegten Straen mittels Walzen auf die Schiffe und von diesen wieder an den Bauplatz befrdern. c. Alle Leichen wurden einbalsamiert und in den Felsenkammern des Libyschen Gebirges beigesetzt, wo sie, zu Mumien vertrocknet, der Wiederbelebung harrten. Denn die gypter glaubten, nach dem Tode habe die Seele 3000 Jahre lang smtliche Tierformen zu durchlaufen, um am Ende dieser Seelenwanderung" in ihren Menschenleib zurckzukehren. Einbalsamiert wurden auch die heiligen Tiere: Ibis und Falk, Hund und Katze. Die gypter waren bei aller Lebensfreude ein ernstes Volk. Sie ehrten die Eltern und pflegten die Wissenschaften, namentlich die Medizin: fr alle Krankheiten gab es besondere rzte; weithin gesucht waren die gyptischen Augenrzte. d. Ihre Hauptbeschftigung war der Landbau. Er hing vllig vom Nil ab, der jeden Sommer anschwillt und die ausgedrrte

8. Griechische und römische Geschichte - S. 17

1912 - Frankfurt a.M. [u.a.] : Diesterweg
17 schlechter; sein Vater hatte die Athener bei Mykale befehligt. In der Volksversammlung sprach er nur selten, aber immer klar; niemals bestieg er die Rednerbhne, ohne im stillen die Götter zu bitten, da kein unpassendes Wort ihm entschlpfe. Nie hatte ein Redner das Volk beherrscht wie er; alle kannten seine Vaterlands-liebe und seine Uneigenntzigst. Im rechten Augenblick gab er mit vollen Hnden; aber er vermied unntige Ausgaben und lie sein Vermgen durch einen treuen Sklaven sorgsam verwalten. Er hinterlie nicht mehr, als er von seinem Vater geerbt hatte. 3. In langem Frieden gedieh Handel und Gewerbe. Jeder fand lohnende Arbeit. 4. Die Stadt fllte sich mit Anlagen und Prachtbauten. Die zerstrten Tempel und ffentlichen Gebude lie Perikles schner und grer wieder ausrichten. Sein Freund, der Bildhauer und Baumeister Pheidias (Phidias), leitete die Arbeiten. Der Stadtgttin Athena baute man auf der Akropolis den herrlichsten aller Tempel, den Parthenon; im Innenraum erhob sich Phidias' Meisterwerk, ein Standbild der Gttin: Gesicht, Arme und Hnde von Elfenbein, das Gewand von Gold, der zwei Millionen Mark an Wert. Ein ehernes Athenabild des Meisters ragte neben dem Tempel empor; seine Lanzenspitze funkelte den Schiffern weithin entgegen als Wahr-zeichen Athens. 2. Der Ausbruch des Krieges. 1. Neben Athen war Korinth die reichste Handelsstadt Griechen-lands. Auf dem Isthmus zwischen dem Korinthischen und dem Sa-ronischen Meerbusen gelegen, besa es an jedem einen gerumigen Hafen und zahlreiche Kolonien am gischen wie am Ionischen Meere. Nur die bedeutendste, Korkyra, stand ihr feindselig gegenber. Zwischen Mutter- und Tochterstadt brach ein Krieg aus, und Athen leistete Korkyra Beistand. Korinth rief Sparta zu Hilfe, und der Krieg zwischen Sparta und Athen entbrannte. 431 2. Selbst in dieser entscheidenden Zeit suchten die Gegner Perikles wehe zu tun. Sie beschuldigten seinen Freund Phidias der Gottlosig-keit, und der grte Knstler Griechenlands starb im Gefngnis aus Gram. Nun erhoben sie Klage gegen Perikles' Gemahlin Aspasia. Perikles erstritt durch eine rhrende Verteidigung ein freisprechendes Urteil. Keller, Geschichte. Teil I. 2

9. Entdeckungen und geographisch bedeutsame Unternehmungen nach Auffindung der Neuen Welt bis zur Gegenwart - S. 155

1900 - Leipzig : Spamer
Neukaledonien. 155 klägliche Fortschritte gemacht. Nach dem für sie unglücklichen Kriege 1870/71 hatten sie nun gar die in Paris gefangenen Communisten dahin gebracht und versprachen sich von deren Einfluß auf die Eingeborenen und von deren Wirksamkeit reichen Erfolg. Im Jahre 1885 belief sich die Bevölkerung auf 20 813 Seelen. Die größte Insel Ozeaniens nach Neuguinea ist die 1642 von dem berühmten Seefahrer Tasm an entdeckte und von ihm zunächst Staaten- land genannte Insel Neuseeland. Mehr als ein Jahrhundert verging Mann und Frau aus Neukaiedonien. nach der ersten Auffindung, bis sie 1769 von Cook auf der ersten Reise um die Erde wieder besucht ward. Er fand, daß Neuseeland nicht aus einer, sondern aus zwei Inseln bestehe, welche durch eine Meerenge, die man zum Andenken an ihren Entdecker Cooksstraße nennt, voneinander getrennt sind. Derselbe Seefahrer besuchte sie noch mehrere Male. Andre sind ihm nachgefolgt, und so ist sie uns ziemlich bekannt geworden. Eine Kette schneebedeckter Gebirge, meist vulkanische Kegelberge, bis zu 5000 m. Höhe, durchzieht beide Inseln. Die Küsten sind reich an weiten Buchten und schönen Häfen. Dichte Wälder bedecken die Hügelreihen und die riesenmäßige Kallrifichte findet sich häufig. Nirgends trifft man ein ! x

10. Geschichte der neueren Zeit - S. 21

1917 - Frankfurt am Main [u.a.] : Diesterweg
Die Jesuiten. Das Konzil zu Trient. Ii U—2i. 21 bei ansteckenden Krankheiten und in andern Nöten furchtlos Hilfe geleistet. Ignatius von Loyola wurde der erste „General"; aus der Zahl seiner Freunde wurde der hochgebildete Franziskus Xave-rius der Apostel Indiens. In kurzem bedeckten sich die Apenninische und die Pyrenäische Halbinsel sowie die Kolonien mit den Ordenshäusern der Gesellschaft Jesu. * *7. 3m Geiste des Jesuitenordens wirkte auch die Kirchen» v ersammlung zu Trient, die achtzehn Jahre dauerte. Am Ende ihrer Beratungen scheiterten alle Versuche eines Ausgleichs mit den Protestanten; die Kirche allein bestimmte die Lehren des Glaubens. Die Kirchenzucht wurde verbessert; für die Erziehung der Priester sorgten neugegründete Seminare. Gleichzeitig wurde unter Mitwirkung des Ignatius von Loyola die verfallene Inquisition erneuert, die mit Feuer und Wasser gegen die „Abgefallenen" einschritt. Alle Kräfte der Kirche sollten zusammengefaßt und den Zwecken des Papsttums dienstbar werden. 8. Dieser große Gedanke fand seinen künstlerischen Ausdruck in dem Kirchenbaustil des Barock (des „Jesuitenstils") mit seiner mächtigen Kuppel, um die alle Bauteile mit ihrem reichen Schmuck sich als dienende Organe lagern. Auch neue weibliche Orden wurden errichtet: zur Förderung des Unterrichts die Ursulinen und die von der Engländerin Marie Ward ins Leben gerufenen Englischen Fräuleins; zur Übung der Wohltätigkeit, vor allem zur Krankenpflege, die Barmherzigen Schwestern: der Gründer des Ordens war der Franzose Vincenz von Paul, ein Bauernsohn gleich dem Papste Sixtus V., der seine □ Laufbahn als Hirtenknabe begann. □ 2. Philipp Ii. 1. Nach dem Augsburger Religionsfrieden legte Karl V. krank und schwermütig seine Kronen nieder, um seinen Lebensabend in einem spanischen Kloster zu verbringen. Dort beschäftigten ihn neben politischen Sorgen technische Versuche, die zu der Erzählung von den zwei Uhren Anlaß gaben. Ihm folgte in Spanien sein Sohn Philipp.
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