Hilfe und Dokumentation zu WdK-Explorer

Diagramm für Aktuelle Auwahl statistik

1. Geschichte des Mittelalters - S. 139

1912 - Frankfurt a. M. [u.a.] : Diesterweg
Kaiser Marimilian. Vii 94—8. „Fähnlein" von 400 Mann; den Oberbefehl über das ganze Heer hatte der „Gemeine Hauptmann". Zur Schlacht stellten sich die Landsknechte im lanzenstarrenden Viereck auf, die Fahnen in der Mitte. Zum Abfeuern der „Büchsen" und Geschütze („Stüde“) hielten die Schützen stets brennende Lunten bereit; erst um 1600 kamen die □ Feuersteinschlösser (Flint, der Feuerstein) in Gebrauch. □ Seine ungeheuren Kanonen, den „Weckaus", den „Purlepaus , liebte Mai wie Haustiere und erfand die Kunst, sie zur Fortschaffung zu zerlegen. 7. Das zu diesen Rüstungen erforderliche Geld verlangte er vergeblich vom Reichstag: Mai nannte sich wohl den König der Könige, da ihm niemand gehorche. * * Das Reich war in vollständigem Verfall: es konnte kein Heer auf- bringen, besaß keine eigenen Einkünfte, keine Beamten. Eine Steuer, die der Reichstag bewilligte, den „Gemeinen Pfennig", mußten die Pfarrer erheben: dazu hatten die Juden eine Kopfsteuer von einem Gulden (fl. = Florin, Florentiner Gulden = 8 M.), die reichern Leute, „soviel ihre Andacht ist", d. h. nach Selbsteinschätzung, zu leisten. Aber die Steuer ging nicht ein, weil es an Zwangsmitteln fehlte. Die Städte, die als „dritte Bank", neben der Ersten und Zweiten Bank der (geistlichen und weltlichen) Kurfürsten und Fürsten, auf dem Reichstag berieten und abstimmten, litten unter den Zöllen, die sie den immer mächtiger werdenden Landesfürsten zu entrichten hatten. So gelang es nur, die „Matrikel" festzulegen, einen Anschlag der Truppenmacht, die jeder „Stand" zu stellen hatte. Die Kreise, die erst einige Jahre nach Maiimilians Tod eingerichtet wurden, hatten die Reichsstreitmacht nach der Matrikel und eine Polizeitruppe zur Wahrung des Landfriedens aufzubringen; aber es wäre ihnen auch bei allseitigem guten Willen nicht möglich gewesen. Daher schlugen alle Unternehmungen gegen die italienischen Städte und gegen die Türken fehl. Böhmen (mit Schlesien) und Ungarn blieben dem Reiche □ verloren. □ Den Weg nach Rom verlegten ihm die Venezianer; rasch entschlossen, nahm er in nationalem Selbstgefühl zu Trient den Titel „erwählter Kaiser" an. 8. Gelungen ist damals die Aufrichtung eines „ewigen Landfriedens" und die Gründung eines ständigen höchsten Gerichtshofes, des Reichskammergerichts. Seine Mitglieder bezogen einen festen

2. Geschichte der neuesten Zeit - S. 78

1912 - Frankfurt a.M. [u.a.] : Diesterweg
78 Das Zeitalter des Bundestages. Arbeitergruppen in eng umgrenzten Sonderbereichen des Handwerks. Und roie die Brgerschaft in der Organisation der Zunft auf die Leitung der Stadtgemeinde Einflu anstrebte, so verbanden sich die Gesellen zur Aus-fechtung von Lohn- und andern Streitigkeiten; schon damals schritt man zu gemeinsamen Arbeitseinstellungen (Ausstnden). Noch grere Menschenmengen in Stadt und Land wurden in der neuern Zeit, in groen Fabrikbetrieben oder in Hausarbeit, von kapital-krftigen Unternehmern in den einzelnen Zweigen ihres Gewerbes be-schftigt. In Frankreich wendeten sich die Hugenotten, als ihnen die Regierung den Staatsdienst verschlo, dem Grobetrieb, der Industrie zu, und als die Aushebung des Edikts von Nantes sie rechtlos machte, brachten sie ihre Fachkenntnis und ihre Geschftsverbindungen in die neue Heimat mit, nach England, Holland; hchlich willkommen waren sie in Deutschland, besonders in Kurbrandenburg. 2. Bisher hatte man als Triebkraft Wind und Wasser benutzt: an den Berglehnen, dem rauschenden Bach stand die Mhle, die Fabrik. Im neunzehnten Jahrhundert trat die Beherrschung des Dampfes hinzu. Sie hat Arbeit und Handel, unser ganzes gesellschaftliches Leben umge-staltet; vor allem das Reisen. Lngst hatte man, vorab in Preußen, die Postlinien vermehrt, die Landstraen (Chausseen") ausgedehnt und verbessert; man reiste schon gern und weit: im Jahr 1842 erschien der erste Bdeker". Noch waren Berlin und Wien die einzigen Grostdte deutscher Zunge; in Berlin fiel dem Reisenden die strenge Ordnung auf, in Wien nahm ihn die Polizei in scharfe Aufsicht: sie untersuchte sorgfltig sein Gepck auf zollpflichtige Gegenstnde und verbotene Drucksachen. Das Reisen in der Landkutsche" war unbequem, kostspielig und zeitraubend: der Fahrpreis betrug auf Pferd und Meile ungefhr V/2 M.; der Eilwagen", die Extrapost", den die Postverwaltung stellte, wenn fr vier Personen bezahlt wurde, brauchte z. B. von Kassel bis Berlin 2v2 Tage. Wer irrt eigenen Wagen reiste, hatte vor der Abfahrt durch Laufzettel" Postpferde zum Wechseln zu bestellen. Frachtwagen be-frderten die Waren. Am Fue von Hhen, wo eine Steigung der Strae Vorspann ntig machte, oder oben, wo sie berwunden war, standen ausgedehnte Wirtshuser, die Stallungen besaen: vor diesen Gasthfen" sammelten sich frmliche Wagenburgen. berhaupt boten die Landstraen ein lebendiges Bild, wenn sich zwischen den hoch aufgebauten, schweren, langsam fahrenden Frachtwagen die leichte gelbe Postkutsche flink hin-durchwand, sicher geleitet vom schmucken Postillion, der bei Ankunft und Abfahrt und unterwegs auf dem Posthorn sein lustiges oder weh-mtiges Liedchen in die Luft schmetterte.

3. Geschichte der neuesten Zeit - S. 47

1912 - Frankfurt a.M. [u.a.] : Diesterweg
Wilhelm v. Humboldt. Tod der Knigin Luise. Ii 6?7i. 47 zu beschwichtigen, entschlo sich der König nach langem Bedenken, in seine Hauptstadt zurckzukehren. 40. Um die Weihnachtszeit 1809 zog die Knigsfamilie unter Glocken-gelernte wieder in Berlin ein: der König zu Rotz, die schne Knigin weinend mit ihren jngeren Kindern im Wagen, den ihr die Stadt ge-schenkt hatte; dann in Reih und Glied bei ihren Regimentern die Prinzen, und ringsum dichte Scharen Jauchzender und Weinender. Knigin Luise war ihres Gatten treue Gehilfin gewesen, wie sie in seiner liebevollen Art immer noch den Brutigam zu sehen glaubte. Kurz vor dem Tilsiter Frieden schrieb sie ihrem Vater: Aus dem Wege des Rechtes leben, sterben und, wenn es sein mu, Brot und Salz essen, das ist unser fester Vorsatz." Den Aufgang des neuen Tages sollte sie nicht mehr sehen. Ihr letzter Erfolg war die Ernennung Hardenbergs zum Staatskanzler. Bei einem Besuch ihres Vaters starb sie auf dem Schlosse Hohen-Zieritz in den Armen 19. Juli ihres Gatten, nachdem sie von ihren Lieblingen Fritz und Wilhelm, die 1810 mit dem Vater an ihr Krankenbett geeilt waren, rhrenden Abschied ge-nommen. Sie ruht in dem Mausoleum des Charlottenburger Parkes. Ihr ehemaliger Schtzling Christian Rauch, Deutschlands grter Bildhauer, hat ihr Grabmal schaffen drfen. Der gleiche geheiligte Raum umschliet jetzt die Marmorsarkophage ihres Gatten und ihres Sohnes, des Kaisers Wilhelm, sowie in einer Urne das Herz Friedrich Wilhelms Iv. So ist das Gebude ein wrdiges Denkmal der edeln Frstin und Mutter, die auf der Flucht nach Memel die Worte aufgezeichnet hat: Wenngleich die Nachwelt meinen Namen nicht unter den berhmten Frauen nennen wird, so wird sie doch, wenn sie die Leiden dieser Zeit erfhrt, wissen, was ich durch sie gelitten habe, und sie wird sagen: sie duldete viel und harrte aus im Dulden. Dann wnsche ich nur, da sie zugleich sagen mge: Sie gab Kindern das Dasein, welche bes-serer Zeiten wrdig waren, sie herbeizufhren gestrebt und endlich errungen haben." 7. Der russische Feldzug 1812. 1. Napoleon stand auf dem Hhepunkt seiner Laufbahn; sein Hof und die Welt zitterten vor ihm. Er selbst war unablssig ttig fr die Befestigung seiner Macht, aber auch fr den Ruhm und die Wohlfahrt der groen Nation", mit Frsorge und mit Strenge, ja mit grausamer Hrte, wo er sie fr zweckmig hielt: er sei der grte Sklave unter den Menschen, uerte er gegen einen deutschen Fürsten; drei Tage und drei Nchte hat er einmal ununterbrochen gearbeitet. Er konnte schlafen.

4. Geschichte der neuesten Zeit - S. 18

1912 - Frankfurt a.M. [u.a.] : Diesterweg
18 aufzurichten: Von hier und heute geht eine neue Epoche der Welt-geschichte aus, und ihr knnt sagen, ihr seid dabei gewesen!" Herbstregen und Ruhr veranlassten den verlustreichen Rckzug. Gleich-zeitig nahm der General Custine Mainz weg, und ein Rheinisch-Deutscher Nationalkonvent" in Mainz erklrte das Land von Landau bis Bingen zur Republik. Andere Heeresabteilungen eroberten Savoyen und Nizza, zur schmerzlichen Enttuschung mancher Freunde der Franzosen und der Revolution. Damals ist Klopstocks Ode: Mein Irrtum" entstanden. 2. Auch Belgien besetzten die Franzosen, das fr den englischen Handel nach Deutschland wichtig war. Dieser Schritt brachte England in Harnisch, 1793 und sein Minister, der jngere Pitt, wurde der Stifter und Leiter einer groen Koalition gegen die Republik. Zugleich rief der Knigsmord in Frankreich selbst einen Brgerkrieg hervor: mit der Vendse erhoben sich sechzig Departements gegen die Sansculotten; Toulon ffnete den Eng-lndern Hafen und Festungsmauern. Frankreich besa kein Heer mehr; die Offiziere waren als verdchtig" guillotiniert oder ausgewandert. Darum ordnete der Wohlfahrtsausschu eine Massenerhebung (levee en rnasse) an: alle Jnglinge von 18 bis 25 Jahren sollten zu den Fahnen eilen. Das Land verwandelte sich in ein groes Heerlager: alle Pferde wurden fr die Reiterei und die Geschtze weggenommen; die Schuhmacher durften monatelang nur fr das neue Heer arbeiten. In allen Vellern suchte man nach Salpeter; aus den Glocken go man Kanonen. Die so ausgersteten Blaurcke" der Revolution fochten nicht ohne Ruhm. 3. Unter den Verbndeten dachte jeder nur an seinen Vorteil. Preußen zog sich ganz zurck; es brauchte seine Krfte im Osten. Im Sonderfrieden 1795 zu Basel verzichtete es heimlich fr den Fall, da ein Reichsfriede die Rheingrenze festsetze, auf seinen Landbesitz links des Rheins und lie sich dafr Schadloshaltung durch geistliches Gebiet an seinen deutschen Grenzen versprechen. Immerhin trat es dabei auch als Schutzmacht auf fr die kleinen Staaten bis zur Mainlinie und sicherte ganz Norddeutschland eine zehnjhrige Friedenszeit. Schon vorher hatte es mit Rußland die zweite Schicht polnischen Landes geteilt, verwahrlostes und aufsssiges Gebiet, und dabei Thorn und Danzig gewonnen. Der polnische Reichstag wurde mit Waffengewalt zur Zustimmung gezwungen. Nun fhrte der edle Kosciuszko seine Landsleute zum Verzweiflungskampf. Als er in einer Schlacht verwundet vom Pferde sank, ward auch der Rest des Landes verteilt. sterreich erhielt das obere Weichselland, Preußen Neuostpreuen" mit Warschau, Rußland alles brige. Das war das Ende Polens (finis Poloniae).

5. Geschichte der Neuzeit - S. 124

1912 - Frankfurt a.M. [u.a.] : Diesterweg
124 Zur Erweiterung: Preußen und Osterreich. ist, fernsten wre, bei Gott, nichts davongekommen." Die Flucht ging der die Unstrutbrcke bei Freiburg, während die Kanonen stehen bleiben muten. Die Sieger sangen beim Wachtfeuer ihre Chorle; der König aber ritt in ein Schlo an der Saale, dessen Burgherrin zum Verbinden der sran-zsischen Verwundeten ihr Linnen hergeben mute. Die Siegesnachricht sandte der König seiner Gemahlin nach Magdeburg: dorthin war der Hof bergesiedelt, als sterreichische Reiter Berlin berfielen und brandschatzten. Inzwischen waren die sterreicher in Schlesien eingedrungen und hatten Schweidnitz und Breslau weggenommen. Friedrich eilte alsbald herbei. In Parchwitz an der Katzbach versammelte er seine Stabsoffiziere um sich und schilderte ihnen seine Lage; er erinnerte jeden an seine Taten und an die Gre des Preuennamens; Blut und Leben heische er von ihnen fr den Tag der Entscheidung. Wer aber die preuische Sache verloren gebe, mge seinen Abschied nehmen; kein Vorwurf sollte ihn treffen. Da rief Major Billerbeck in die lautlose Stille hinein: Das mte ja ein infamer Hundsfott sein; jetzt wre es Zeit!" Der Fuchs ist aus seinem Loch gekrochen," rief Friedrich, als die sterreicher ihm entgegenzogen: jetzt will ich seinen bermut strafen!" Er rollte den Feind von der linken Flanke her auf. Sein Sto traf zuerst die Wrttemberger, bei denen der Leutnant Schiller stand, des Dichters Vater. Die Preußen schlssen diesen ihren Ehrentag, wie sie ihn begonnen, mit Choralgesang; inzwischen ritt ihr König, vom Wirt eines Nachbar-dorfes gefhrt, mit einem Trupp Krassiere durch die frhe Winternacht nach Schlo Lissa. Dort bernachtete er auf der Streu mitten unter fter-reichischen Offizieren, unter demselben Dach, das in der letzten Nacht Prinz Karl von Lothringen beherbergt hatte. 4. Der Sieg brachte reiche Beute und bte wertvolle Wirkungen aus: den ruhmvollen Preuenfahnen strmten in Scharen Freiwillige zu, und der groe britische Minister Pitt schlo ein festes Bndnis mit dem König. England zahlte namhafte Hilfsgelder und stellte ein eigenes Heer auf, an dessen Spitze Friedrichs Schwager, Herzog Ferdinand von Braun-schweig, trat: er fhrte in den nchsten Iahren den Krieg gegen die Fran-zosen selbstndig und erfolgreich; allerdings gelang es ihm nicht, durch die Karfreitagsschlacht bei Bergen Frankfurt a. M. zu befreien, das die Fran-zosen besetzt hatten. Leuthen war die glnzendste Schlacht des Knigs, Zorndorf eine der schwersten; er selbst ergriff eine Fahne und trug sie zum Sturm voran. Wieder kam das Hauptverdienst Seydlitz und seinen Reitern zu, die die Auflsung des Fuvolkes wieder gutmachten; Friedrich dankte den Tapfern persnlich.

6. Geschichte der Neuzeit - S. 111

1912 - Frankfurt a.M. [u.a.] : Diesterweg
111 Philosophen Leibniz aus Hannover, der auch auf sorgliche Pflege und Verbesserung der teutschen Sprache" drang; auch den Elssser Philipp Jakob Spener, den Begrnder des Eemtschristentums, des Pietis-mus, holte er nach Berlin. Er wandelte die Ritterakademie zu Halle zur Universitt um; an ihr wirkte Speners Geistesverwandter, August Her-mann Francke, gleich segensreich auf der Lehrkanzel wie an den Er-ziehungsanstalten des von ihm geschaffenen Waisenhauses. Auch der Pro-fessor Christian Thomasius, der sich wegen seiner neuen Gedanken und seiner in deutscher Sprache gehaltenen Vorlesungen in Leipzig manche Anfeindungen zugezogen hatte, fand seinen Wirkungskreis in Halle. In dem Hamburger Knstler Andreas Schlter besa der Hof den bedeutendsten Vertreter des Barockstils: der Groe Kurfürst mit der Stirn des Zeus" und die Masken sterbender Krieger am Zeughaus, der jetzigen Ruhmeshalle, sind Werke seiner plastischen Kunst; seine grozgige Architektur tritt im Knigsschlo zutage mit seiner ernsten Pracht und den wuchtigen Linien seiner Sulenstellungen, die mehrere Stockwerke umfassen. Aber diese Splendeur" des jungen Knigshofes berstieg Friedrichs Einknfte, und er stellte daher sein Heer gern gegen Subsidien" in fremde Dienste. Darum mute er dem Ablauf des Nordischen Kriegs unttig zuschauen, weil seine Regimenter in den Niederlanden and in Italien fr den Kaiser und die Macht des Hauses Habsburg fochten. 2. Friedrich Wilhelm I., der mit 25 Iahren zur Regierung kam, war ganz das Gegenteil seines Vaters: schlicht, sparsam, glubig, eine derbe Soldatennatur, voll strmischen Ttigkeitsdranges: Quidquid vult, vehementer vult, sagte ein Augenzeuge seines Wirkens: alles, was er will, will er heftig; Cito, cito! (schnell! schnell!) stand gewhnlich auf seinen Schriftstcken. Den Hofbeamten, soweit er sie nicht entlie, minderte er das Gehalt auf ein Viertel; die Weinvorrte der Hofkellereien und die meisten Pferde seines Marstalls verkaufte er, das Silber wanderte in die Mnze. Sein ganzes Trachten galt der inneren Strkung seines Staates. Dem Kaiser war er treu ergeben, ohne sein Handeln von ihm beeinflussen zu lassen: Ich mache es so wie Wallenstein," schrieb er einmal: wenn der eine Ordre vom Kaiser kriegte, so kte er sie und steckte sie versiegelt ans Fenster." Auch auf stndische Verhandlungen hielt er nicht viel: er lasse, sagte er, den Herren Junkern den Wind vom Landtag." Er stabilierte die Souvernitt wie einen Rocher von Bronze". Vom Ertrag seiner Domnen, den er von 1,8 auf 3,5 Millionen hob, nahm er nur 50 000 Taler fr sich. Schonungslos zog er auch den widerstrebenden Adel, wenigstens in Preußen und Pommern, zur Kon-tributton heran; fr die Städte bestand die Akzise weiter.

7. Griechische und römische Geschichte - S. 14

1912 - Frankfurt a.M. [u.a.] : Diesterweg
14 Die Persertriege. legen, durch den Hals der Halbinsel Athos einen Kanal ziehen und der den Hellespont eine hoppelte Schiffbrcke schlagen; als der Sturm sie zerri, gebot er, die Baumeister zu enthaupten und dem bitteren Wasser" 300 Geielhiebe zu geben. 2. Von Troia kommend, berblickte der Groknig auf marmornem Stuhl an der Meeresstrae seine Schiffe und Heerscharen, die Meer und fianb weithin bebeckten. Wohl mochte frohe Zuversicht [ein Herz schwellen, als er, selbst vielleicht der grte und schnste Mann seines Heeres, zu Wagen durch die Reihen fuhr und dann auf einer Prunkgaleere, unter golbenern Zelte thronenb, seine Flotte musterte! Sieben Tage und Nchte hinburch ohne Unterbrechung marschierten die Perser, festlich bekrnzt, der die Brcken; in der Mitte der König auf prchtigem Wagen, der mit heiligen Schimmeln bespannt war. 170 Myriaden, 1700000 Mann, soll allein das Land-heer gezhlt haben. Und dieser furchtbaren Heimsuchung stauben Sparta und Athen fast allein gegenber; die anberen Staaten unterwarfen sich ober schickten sich dazu an. 3. In den Thermopylen erwartete der junge Spartanerknig Leonibas mit 300 spartiatischen Hopliten und 6000 Bunbesgenossen den Feind; es war ein Engpa zwischen Eebirg und Meer, kaum breit genug fr einen Wagen. Oeries' Kerntruppen gingen vor gegen den Feind; die Barbaren prahlten, ihre Pfeile wrden die Sonne verdunkeln. Am Abend kamen sie zurck mit schwerem Verlust, viele Leute, aber wenig Männer". Am folgenden Tage griff unter des Knigs eigenen Augen seine goldstrotzende Garde an, die 10000 Unsterblichen". Die Griechen lockten sie durch verstellte Flucht in den Engweg, fielen sie dann unversehens an und warfen sie der den Haufen. Endlich fhrte ein Eingeborener, Ephiltes, um schndes Geld Ferres' Garden durch den Eichwald in den Rcken der Griechen. Im Morgengrauen erfuhren die Hellenen ihr Verhngnis. Jetzt entlie Leonidas die Bundesgenossen; die Spartaner wollten mit ihrem Könige sterben. Mit Blumen im Haar schritten die Griechen unter den Klngen ihres Kriegsgesanges in den letzten Kampf. Als die Lanzen zersplitterten, schwangen sie Schwerter und Messer; ja mit Steinen und

8. Entdeckungen und geographisch bedeutsame Unternehmungen nach Auffindung der Neuen Welt bis zur Gegenwart - S. 97

1900 - Leipzig : Spamer
Sir Josua Child. 97 Zeit erregte besonders ein Mann gerechtes Mißfallen durch seinen zur Schau getragenen Übermut, der unmöglich zu guten Dingen führen konnte. Die Krise, die gefährlichste, welche die Kompanie bis dahin überkommen, nahte heran. — Um sie zu verstehen, müssen wir uns einige Jahre weiter zurück versetzen. Der Aktionäre waren immer weniger, der Privilegien, welche die Kompanie genoß, immer mehr geworden. Es konnte daher kaum wunder nehmen, wenn die Gewinne der Kompanie zu einer ganz außer- ordentlichen Höhe hiaanstiegen. Strafte in Bombay. Das eingezahlte Kapital, mit welchem die Geschäfte gemacht wurden, betrug damals nur noch 370000 Pfd. Sterl. Man bedurfte nicht mehr, denn die Kompanie konnte jederzeit ohne Schwierigkeit zu 6% Geld, soviel sie brauchte, aufnehmen und gewann damit nach der allgemeinen Annahme 30%. Schon im Jahre 1677 galten die Stammaktien von 100 Pfd. Sterl,, die kaum zehn Jahre früher für 60 gekauft werden konnten, 245, im Jahre 1630 waren sie aus 360 Psv. Sterl. gestiegen, und im solgenden Jahre sollen sie sogar zu 500 Psd. Sterl. verkauft worden sein, dieser immense Gewinn, welchen der ostindische Handel den Aktieninhabern Buch d. Emd, Ii. 7

9. Entdeckungen und geographisch bedeutsame Unternehmungen nach Auffindung der Neuen Welt bis zur Gegenwart - S. 167

1900 - Leipzig : Spamer
Neuseelands Entwickelung und Zukunft. 167 male der Bevölkerung der letztgedachten Abteilungen sind indessen so gering, daß wir uns hier einfach mit der Aufzählung der Namen begnügen können, es gelehrteren Abhandlungen und umfangreicheren Werken überlassend, diese beiden Abteilungen getrennt zu halten. Zu Polynesien gehören die Fidschi-, Tonga-, Samoa- und Hervey-Jnseln, fernerhin die Sozietäts- mit den Australinseln, der Panmotu-Archipel (die Jnselwolke), endlich die Markesas- und die Sandwichinseln oder Hawaii. Zu Mikronesien rechnet man die Gruppe der Ladronen oder Diebesinseln und die Archipele der Karolinen-, der Marshall- und Gilbertinseln. Die Polynesier sind den Malaien verwandt, welche die ostasiatischen Inseln bewohnen. An Gestalt und Farbe sind sie zwar mannigfaltig und verschieden, im allgemeinen jedoch mehr als mittelgroß und von gedrungenem, kräftigem Baue. Ihre Glieder sind fest und muskulös, der Körper wohl- gebildet, der Kopf häufig oval, das Auge nicht zu groß und schwarz, das Haar stark und schwarz, oft lockig. Vor den Melanesien, zeichnen sie sich vorteilhaft durch größere Bildungsfähigkeit aus, so daß, während auf den zu jener Abteilung gehörigen Inseln die Gesittung nur langsame Fort- schritte macht, die frühere Barbarei der Polynesier immer mehr abnimmt. Merkwürdig sind die alten Bauwerke, welche man hier nicht selten findet. Von Neuseeland wenden wir uns nordwestlich, gehen zwischen Neu- kaledonien und Australien durch, passieren hierauf die Dampierstraße zwischen Neuguinea und Neubritannien und erreichen endlich, nachdem wir den Äquator überschritten haben, unterm achten Grade nördlicher Breite die wenig bekannten, zum Karolinenarchipel gehörigen Pelew- oder Palaos-, auch Palau-Jnseln, alle klein und für die Schiffer sehr gefährlich. Ob- schon 1696 entdeckt, waren sie doch gänzlich in Vergessenheit geraten, als sie 1783 von dem britischen Seefahrer Wilson wieder gefunden wurden. Wilson litt in diesem Archipel Schiffbruch, rettete sich jedoch mit seinen Leuten auf die Insel Oruloug, fand sie von Wilden bewohnt, welche noch in völligem Naturzustande lebten, und wurde von ihnen äußerst menschen- freundlich aufgenommen. Dieselben hatten noch niemals Europäer gesehen, hielten die Kleidung derselben für mit dem Körper verbunden und warew ganz erstauut, als Wilson den Hut abnahm. Da der Häuptling mit einem andern der Nachbarinseln sich im Kriege befand, so unterstützten ihn die Engländer durch einige mit Feuergewehren versehene Matrosen. Sechs Flinten gewannen die ganze Schlacht, in welcher gegen 4000 Insulaner von den Kähnen aus gegeneinander kämpften, und erfüllten die Freunde mit hoher Verehrung, die Feinde aber mit dem furchtbarsten Schrecken. Man besah die Verwundeten, sie bluteten heftig, und dennoch keine Spur von Wurfspieß, womit man doch allein gekämpft hatte. Dazu der donner- ähnliche Knall, der Pulverblitz und Rauch. Alles floh heulend.nach den Inseln, die Sieger aber waren in Benutzung ihres Sieges sehr bescheiden; man raubte einige Kokosnüsse und fuhr mit den Verwundeten nach dem

10. Entdeckungen und geographisch bedeutsame Unternehmungen nach Auffindung der Neuen Welt bis zur Gegenwart - S. 241

1900 - Leipzig : Spamer
Zusammentreffen mit der „Jsabella". 241 dennoch dem Schiffe näher. Da erhob sich ein Wind, das Schiff setzte alle Segel bei und fuhr südöstlich. Um 10 Uhr erblickte man ein zweites Schiff, aber dieses entfernte sich rasch. Es war der schrecklichste Augen- blick, den die Verlassenen erlebt hatten. Zwei Schiffe in der Nähe zu wissen und sie doch davoneilen zu sehen! Doch der Himmel hals, es ward wieder windstill, man konnte schnell vorwärts rudern, und um 11 Uhr erkannte man deutlich, wie das eiue Schiff beilegte und ein Boot ins Wasser ließ, das auf die Boote zuruderte. Es war bald in der Nähe und der befehligende Steuermann fragte, ob man das Schiff verloren habe. Roß nahm das Wort und erkundigte sich nach dem Namen des Schiffes und bat, an Bord genommen zu werden. Man antwortete, es sei die „Jsabella" von Hull, einst von Kapitän Roß befehligt. Roß erwiderte: „Ich bin selbst der Kapitän Roß und diese Leute die Mannschaft der „Vktory". Erst wollte der erstaunte Steuermann dieser Angabe keinen Glauben schenken und bemerkte, Kapitän Roß sei schon seit zwei Jahren tot; aber bald überzeugte er sich durch den bärenähnlichen Anzug, die langen Bärte, das abgemagerte Aussehen, daß dem doch so sein könnte. Man fuhr mm nach dem Schiffe zu, und kaum war der vorauseilende Steuermann an Bord gesprungen, als die gesamte Mannschaft des Schiffes auf dem Verdecke erschien und die Ankommenden mit Jubelruf begrüßte. Schnell eilten sie an Bord, jeder war hungrig und mußte gespeist werden, jeder war in Lumpen und mußte Kleider haben — es gab keinen, dem das Waschen nicht unerläßliches Bedürfnis war. Alles geschah zu gleicher Zeit: Waschen, Ankleiden, Essen, Rasieren! Eine Menge Fragen mußten in buntem Durcheinander beantwortet werden. So sehr der Schlaf Be- dürsnis war, so war man doch seit zu langer Zeit an eiu kaltes Bett auf hartem Schnee oder nacktem Felsen gewöhnt, um auf einem guten Lager schlafen zu können, und selbst Roß mußte das Bett verlassen und die Nacht aus einem Stuhle zubringen. Der Kapitän der „Jsabella", Hnmphrey, hatte den kühnen Versuch gemacht, durch die Prinz-Regents-Einfahrt bis zu den Leopoldsinseln zu gelangen, wo er Spuren von Roß und der „Victory" zu finden hoffte, denn Mannschaft und Schiff hielten sie längst für verloren. Ein Eisfeld hatte ihm das weitere Vordringen unmöglich gemacht. Am 19. Oktober langte Roß nach einer Abwesenheit von länger als vier Jahren in London an. Man kennt durch ihn die Lage des magne- tischen Nordpols, das Land Boothia Felix und das Vorhandensein eines Binnenmeeres, von welchem schon Franklin durch die Eskimos Nachricht erhalten hatte. Mittlerweile hatten die Engländer noch einmal versucht, die Aufgabe der nordwestlichen Durchfahrt aus dem Landwege zu lösen. Von der ersten Landreise, welche John Franklin von 1819—21 unternommen hatte, und Buch b. Enld. Ii. Iß
   bis 10 von 111 weiter»  »»
111 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 111 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer
Auswahl:
Filter:

TM Hauptwörter (50)50

# Name Treffer  
0 1
1 1
2 3
3 4
4 3
5 64
6 0
7 31
8 0
9 0
10 6
11 0
12 7
13 1
14 1
15 0
16 20
17 0
18 0
19 2
20 2
21 0
22 1
23 0
24 2
25 2
26 1
27 0
28 25
29 1
30 4
31 0
32 0
33 8
34 1
35 0
36 16
37 42
38 2
39 9
40 1
41 1
42 0
43 2
44 0
45 8
46 0
47 2
48 0
49 0

TM Hauptwörter (100)100

# Name Treffer  
0 18
1 183
2 14
3 50
4 121
5 114
6 143
7 14
8 22
9 88
10 82
11 39
12 117
13 51
14 17
15 22
16 214
17 415
18 23
19 111
20 10
21 235
22 47
23 74
24 124
25 14
26 7
27 6
28 133
29 22
30 6
31 22
32 19
33 5
34 15
35 47
36 304
37 40
38 61
39 242
40 70
41 58
42 216
43 33
44 18
45 174
46 41
47 11
48 55
49 114
50 31
51 15
52 47
53 3
54 294
55 11
56 15
57 36
58 12
59 48
60 48
61 37
62 6
63 13
64 50
65 20
66 9
67 7
68 72
69 28
70 256
71 59
72 207
73 32
74 10
75 176
76 158
77 686
78 12
79 49
80 31
81 16
82 205
83 14
84 134
85 18
86 12
87 236
88 12
89 2
90 8
91 154
92 483
93 21
94 642
95 25
96 6
97 15
98 54
99 4

TM Hauptwörter (200)200

# Name Treffer  
0 27
1 0
2 19
3 16
4 0
5 4
6 22
7 6
8 0
9 4
10 1
11 3
12 81
13 8
14 2
15 3
16 0
17 85
18 3
19 3
20 0
21 45
22 0
23 3
24 10
25 20
26 6
27 3
28 1
29 1
30 14
31 2
32 6
33 49
34 11
35 57
36 5
37 4
38 4
39 7
40 2
41 2
42 16
43 14
44 7
45 0
46 2
47 4
48 2
49 1
50 72
51 59
52 18
53 0
54 3
55 7
56 3
57 1
58 1
59 79
60 34
61 14
62 1
63 0
64 2
65 91
66 5
67 7
68 0
69 0
70 0
71 12
72 8
73 7
74 1
75 12
76 2
77 1
78 3
79 2
80 3
81 146
82 16
83 0
84 6
85 2
86 4
87 1
88 11
89 4
90 3
91 7
92 0
93 1
94 2
95 2
96 7
97 12
98 0
99 5
100 53
101 0
102 92
103 3
104 7
105 7
106 5
107 0
108 0
109 0
110 21
111 22
112 26
113 1
114 7
115 2
116 7
117 16
118 0
119 10
120 3
121 198
122 7
123 31
124 15
125 17
126 1
127 4
128 0
129 20
130 8
131 49
132 0
133 0
134 0
135 10
136 21
137 0
138 0
139 1
140 69
141 17
142 30
143 46
144 3
145 2
146 3
147 1
148 1
149 0
150 2
151 13
152 39
153 1
154 1
155 31
156 99
157 12
158 1
159 2
160 3
161 1
162 0
163 0
164 2
165 0
166 7
167 5
168 2
169 10
170 17
171 1
172 9
173 13
174 2
175 28
176 4
177 8
178 0
179 6
180 1
181 2
182 22
183 49
184 1
185 2
186 0
187 0
188 1
189 0
190 0
191 0
192 0
193 0
194 2
195 8
196 73
197 1
198 41
199 14