Hrsg.: Wenzig, Josef, Vogel, Carl, Körner, Friedrich
Sammlung: Geographieschulbuecher vor 1871
Schultypen (WdK): Niedere Lehranstalten
Schultypen Allgemein (WdK): Niedere Lehranstalten
Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
Inhalt Raum/Thema: Vaterländische Geschichte
Geschlecht (WdK): koedukativ
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Schloß in Temesvar,
von großartiger Front, langen Fensterreihen und gewaltigen Eckthürmen mit
wehrhaften Zinnen. Siehe, da hat man mit Einem Blick die Gegenwart vor sich,
und dieser Blick lehrt, daß man keine Ursache hat, jene alte Zeit mit ihren fin-
stern, winkligen Schlossern und unschönen Verhältnissen zurückzuwünschen. Da-
von zeugt die Inschrift am Hauptthore der von Joseph angelegten Josephsstadt:
Caesareis vicit princeps Eugenius armis,
Quae tibi nunc fulgent, Mercius arte tulit.
Die letzten Jahre haben einen mächtigen Aufschwung auch in diesen Länder-
gebieten des Kaiserreichs nicht verkennen lassen und ein lebenpigeres Etreben ist
an die Stelle des früheren Stilllebens getreten. Eisenbahnen werden nach ver-
schiedenen Richtungen hin die fruchtbaren Ebenen durchschneiden, in denen jetzt
der Ochsenwagen zur Regenzeit bis an die Aren der riesenhaften Räder verstnkt.
Der Geist höherer Civilisation wird dann in jene gesegneten Gauen einziehen und
das Land, welches so reich an herrlichen Erzeugnissen ist, dessen Bewohner so
eigenthümlich gemischt und mit ungeschwächter Thatenkraft begabt sind, —
einer vielverheißenden Zukunft entgegenführen.
Walachische Priesterwohnung.
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umher, da denn verschuldete Leute oder solche, die wegen einer
Übeltat die Heimat verlassen hatten, und Sklaven, die ihren Herren
entliefen, sich bei ihnen zusammenfanden. Aber die Brüder waren
uneinig über den Platz, den die Stadt einnehmen sollte; Pomulus
wollte den palatinischen Berg, an dessen Fuße er mit Remus aus
dem Wasser gezogen worden war, und dieser den aventinischen,
der um ein ziemliches weiter abwärts am Flusse lag. Endlich brachten
sie ihren Streit vor Numitor, und dieser riet, den Willen der Qötter
durch Beobachtung des Vogelflugs zu erforschen; derjenige von
ihnen, für den die Götter durch den Vogelflug ein günstiges Zeichen
gewährten, sollte das Recht haben, den Platz für die Stadt zu
bestimmen. So brachten sie denn, von Alba zurückgekehrt, feierliche
Opfer und setzten sich, jeder auf seinem Berge, nieder, um das
Zeichen des göttlichen Willens zu erwarten. Remus sah zuerst
sechs Geier, die von der rechten Seite herflogen; aber als er freude-
voll über seinen Sieg nach dem palatinischen Berge kam, schwebten
über diesem und ebenfalls von rechts her zwölf Geier in den Lüften.
Hierüber entzündete sich der Streit von neuem; der eine wollte
darum gesiegt haben, weil ihm zuerst, der andere darum, weil ihm
die Geier in größerer Anzahl erschienen waren. Vom Zanke kam
es zur Gewalt; die Anhänger der beiden Brüder griffen zu den
Waffen; in dem Kampfe wurde Remus getötet.
Romulus hatte aus Etrurien etliche Männer entboten, die ihn
bei der Anlegung der Stadt mit ihrer Kenntnis der heiligen Gebräuche
unterstützen sollten. Man brachte Opfer dar und zündete Feuer vor
den Hütten an, in denen das Volk für jetzt noch wohnte, und alle
sprangen über das Feuer hinüber, zur Sühne für jedwede Unreinigkeit
der neuen Stadtbewohner. In’ der Mitte des zur Stadt bestimmten
Platzes war eine runde Grube aufgegraben; in diese warf man
Erstlingsfrüchte und eine Hand voll Erde von dem Orte, den jeder
bis dahin bewohnt hatte. Romulus spannte hierauf einen Stier und
eine Kuh vor den Pflug und begann mit dem Pfluge eine Furche
im Vierecke um den Platz der künftigen Stadt zu ziehen, wobei er
die Pflugsterze schief hielt, so daß die Schollen alle nach der innern
Seite geworfen wurden; und wenn sich eine nach außen hin legte,
schoben seine Begleiter diese einwärts. Die Furche stellte den
Graben, die Reihe der Schollen aber die Mauern der Stadt vor.
Wo aber die Mauer ein Tor haben sollte, hob Romulus den Pflug
TM Hauptwörter (50): [T43: [König Held Sohn Mann Schwert Ritter Hand Tod Vater Feind], T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand], T9: [Tempel Stadt Kirche Säule Zeit Gebäude Bau Mauer Haus Dom]]
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den Anbau des Feldes mit. Um mehr Volk zu sammeln, eröffneten
Romulus und Remus eine Freistätte für Flüchtlinge aus der Gegend
umher, da denn verschuldete Leute oder solche, die wegen einer
Übeltat die Fleimat verlassen hatten, und Sklaven, die ihren Herren
entliefen, sich bei ihnen zusammenfanden. Aber die Brüder waren
uneinig über den Platz, den die Stadt einnehmen sollte; Romulus
wollte den palatinischen Berg, an dessen Fuße er mit Remus aus
dem Wasser gezogen worden war, und dieser den aventinischen,
der um ein ziemliches weiter abwärts am Flusse lag. Endlich brachten
sie ihren Streit vor Numitor, und dieser riet, den Willen der Götter
durch Beobachtung des Vogelflugs zu erforschen; derjenige von
ihnen, für den die Götter durch den Vogelflug ein günstiges Zeichen
gewährten, sollte das Recht haben, den Platz für die Stadt zu
bestimmen. So brachten sie denn, von Alba zurückgekehrt, feierliche
Opfer und setzten sich, jeder auf seinem Berge, nieder, um das
Zeichen des göttlichen Willens zu erwarten. Remus sah zuerst
sechs Geier, die von der rechten Seite herflogen; aber als er freude-
voll über seinen Sieg nach dem palatinischen Berge kam, schwebten
über diesem und ebenfalls von rechts her zwölf Geier in den Lüften.
Hierüber entzündete sich der Streit von neuem; der eine wollte
darum gesiegt haben, weil ihm zuerst, der andere darum, weil ihm
die Geier in größerer Anzahl erschienen waren. Vom Zanke kam
es zur Gewalt; die Anhänger der beiden Brüder griffen zu den
Waffen; in dem Kampfe wurde Remus getötet.
Romulus hatte aus Etrurien etliche Männer entboten, die ihn
bei der Anlegung der Stadt mit ihrer Kenntnis der heiligen Gebräuche
unterstützen sollten. Man brachte Opfer dar und zündete Feuer vor
den Hütten an, in denen das Volk für jetzt noch wohnte, und alle
sprangen über das Feuer hinüber, zur Sühne für jedwede Unreinigkeit
der neuen Stadtbewohner. In der Mitte des zur Stadt bestimmten
Platzes war eine runde Grube aufgegraben; in diese warf man
Erstlingsfrüchte und eine Hand voll Erde von dem Orte, den jeder
bis dahin bewohnt hatte. Romulus spannte hierauf einen Stier und
eine Kuh vor den Pflug und begann mit dem Pfluge eine Furche
im Vierecke um den Platz der künftigen Stadt zu ziehen, wobei er
die Pflugsterze schief hielt, so daß die Schollen alle nach der innern
Seite geworfen wurden; und wenn sich eine nach außen hin legte,
schoben seine Begleiter diese einwärts. Die Furche stellte den
Graben, die Reihe der Schollen aber die Mauern der Stadt vor.
TM Hauptwörter (50): [T43: [König Held Sohn Mann Schwert Ritter Hand Tod Vater Feind], T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand], T9: [Tempel Stadt Kirche Säule Zeit Gebäude Bau Mauer Haus Dom]]
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