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1. Das Lesebuch für Schul- und Hausunterricht - S. 530

1815 - Leipzig : Fleischer
.>.]o mir ein Land, wo mau nicht stirbt, und ich gehe selbst hin, dort meine Tage zu beschließen.'' 100) Es kommt ein Gelehrter von mehrjährigen Rei- sen zurück, und kehrt bei einem ihm bekannten Edelmann ein, den er nach dem Stand der Wissenschaften und Künste fragt. — Der Edelmann sagt, daß er davon nichts gehört habe, weil in den Gesellschaften, die er be- suche, von solchen Dingen niemals gesprochen werde. Der Gelehrte lächelt ein wenig. — „Ja, spricht der Edelmann, Sie haben Recht! Ich selbst halte es für ein Vorurtheil, und mir gilt allezeit der Gelehrte eben so viel, als der Ungelehrte." 101) Ein Kranker hat großen, großen Durst, »indes verlangt ihn besonders heftig nach Bier, wogegen sein Arzt viele Bedenklichkeiten hat. Endlich jedoch erlaubt derselbe ein oder höchstens zwei Glas Stadlbier, welches sehr dünne und leicht war. Aber der Kranke laßt sich das bekannte Mannheimer Bier holen, trinkt »nehrere Flaschen davon, und »vird todtkrauk. Eiligst »vird der Arzt gerufen, der den Patienten allerdings sehr verschlim- mert findet, und nach sehr genauem Befragen »vohl ein- steht, daß die Schuld in dem Genuß des vielen und viel starker»» Biers liegt. „ Da habt Jhrs denn, ‘‘ sagt der Arzt entrüstet; hab ich Euch nicht verböte»», anderes als

2. Das Lesebuch für Schul- und Hausunterricht - S. 156

1815 - Leipzig : Fleischer
verfertigte Sonnenuhren, verfertigte und besserte alle Arten musikalischer und optischer Instrumente, und ver- stand die Behandlung der Wolle, bis dahin, daß er sich selbst Tuch und Kleider verfertigte. Die Uhrmacher- kunst, von welcher er sich eigentlich ernährte, hatte er in wenigen Wochen erlernt! Und dieser wundergeschickte Mann konnte es mit aller Mühe und Anstrengung nicht dahin bringen, daß er einen (netten) Korb zu flechten im Stande gewesen wäre- (s. nachher: E r f i n d u n g e u.) Nicht ganz übergehen können wir hier eine Kunst, mit welcher tausend wundersamlich scheinende Dinge je und je sind verübt worden, zumal zu der Zeit, da die- selbe ganz unbekannt war, — die Kunst des Bauch- redens, wo der Mund so fest verschlossen ist, daß der Ton gar nicht mehr aus dem Munde, sondern aus den Höhen und Tiefen, von den Seiten und sonst her zu kom- men scheint. In der That kommt der Ton aus dem nur ein wenig geöffneten Mundwinkel hervor, wiewohl, wer mit der Sache nicht bekannt ist, es gar nicht bemerkt. Es ist übrigens eine Kunst, die in den neuesten Zeiten sehr be- kannt geworden ist, aber auch, mehr als zum Scherz (Erwerbs wegen) gebraucht, den Muskeln des Halses, die dabei sehr angestrengt werden, höchst gefährlich wer- den kann. (Halömuskelschwindsucht.) Fitz James, ein Engländer, aß im botanischen Garten zu Paris (lardin des plante»), und der Aufwar-

3. Das Lesebuch für Schul- und Hausunterricht - S. 558

1815 - Leipzig : Fleischer
558 3) Schau einmal, wie Vieles der Mensch sicht, stündlich und täglich, d. i. schauet, hört, schmeckt, em- sindet; aber die meisten gaffen nur, und fragen «icht nach dem: Woher? Wie? Warum? Wozu? 4) Immerdar spricht man von Raum und Zeit; aber was ist denn Raum, und was ist Zeit? — Und wo fangt der Raum an, und wo hört er auf? — Und was ist jenseits des Raums, und der Zeit? Wenn keine Dinge, Menschen und Begebenheiten waren, könnte eiu Raum, und eine Zeit seyn? — Und warum kann man sich, von den, was sich außer uns begibt, nichts ohne Raum und Zeit denken? — Warum sagt man von einem Menschen, der gestorben ist: er sey aus der Zeit in die Ewigkeit übergegangen ? 5) „Du bildest dir deine Krankheit ein!" sagt man so gewöhnlich zu manchen immerdar siechenden und krän- kelnden Menschen; aber wie machen sie denn das? — Und warum können sie sich denn die Gesundheit nicht einbilden? Und was wiederum soll man dazu sagen, daß sich Leute, wie man spricht, eingebildet haben, dieser: er sey ein Hahn; jener: er sey von Glas; der: es wohne ein Vogel in seinem Kopfe, und ein anderer hinwieder: er sey so dick, daß er durch keine Thür mehr gehe, da er

4. Das Lesebuch für Schul- und Hausunterricht - S. XVI

1815 - Leipzig : Fleischer
Xvi liebt, Ihr braucht dieser Vorrede nicht, und ist sie auch Erich nicht geschrieben. Ihr sehet auch bei der- selben nicht voraus, daß ein verlehender Nadelstich, der uns angibt, wo die Haut durch ihre Schwären empfindlich ist, rödtlich oder doch gefährlich seyn müsse, und daß daö Bitterkeit sey, waö nur Noth- wendigkeit ist! Und grade Euch, denen es ein Ernst ist, mit dem Rechten und Guten, sei freundlich zur freundlichen Aufnahme das Buch empfohlen. Ihr wißt und versteht schon lange, wozu dasselbe soll, aber Ihr wißt auch, gar Vielen wäre das Wissen, und uoch mehr das Verstehen zu — wünschen! Freundlicher Gruß und hohe Achtung allen ehrlichen und ver- ständigen Männern, die berufen sind, sich deö heran- wachsenden Geschlechts anzunehmen! N a ch s ch r i f t. i) Vieles wird klar durch die Einschaltungen oder Anmerkungen des Verfassers; durch die übrigen Bändchen des Lehrmeisters, am meisten und leichte- sten aber durch ein sogenanntes Convcrsations- lexikon, das überhaupt zu vielerlei Gebrauch nöthig oder gut, und dergleichen Eins so eben beim

5. Das Lesebuch für Schul- und Hausunterricht - S. 132

1815 - Leipzig : Fleischer
1ñ2 74) Die Norwegische Seefchlange und der Kraleu an Norwegens Küster» sind oft als ein, öfterer als¿iwi Un- geheuer angesehen worden. Ein gelehrter Bischof in Norwegen und «in anderer Gelehrter vor ih»n haben beide beschrieben. Nur in den nördlichen Meeren har die Sceschlaiige ihre Heiluath, und nur in den untersten Tiefen, ans welchen sie nie, als Nur zur Laichzeit her- aufkommt, und auch nur dann, wenn daß Meer ganz still ist. — Alle, die dieses Thier wollen gesehen haben — freilich nur in guter Entfernung, ihrer eigenen Haut wahrend — versicherten, es habe die Lange eines Ankertaucs, oder 600 Fuß, der Leib aber im Un,fange 15 bis iti Fuß gehabt; der Kopf sey breit Und platt, ach Obertheil ein wenig hoch, und die Schnautze spitz ge- wesen. — Bei einigen dieser Schlangen waren die Schnantzcn platt wie bet Kühen, und hatten große, mit starken Haaren besetzte Nasenlöcher, welche wie Zwickel- barce sollen hervorgestanden haben. Die Augen der See- schlange waren funkelnd, groß und blau, und der 5 bis <t Fuß dicke Schwanz des Ungeheuers lief nicht, wie beim Aal und bei der Landschlange, allgemachsam etwa- spitzer Zu, sondern trat mit einem Male aus dem unge, heuern Rumpf hervor, ungefähr wie wenn man de»n Frosche hinten einen Schwanz ansetzen wollte. Bewegt cs sich, so ragen Theile seines Rücken- wie Tonnen aus de»n Wasser hervor, die in einiger Entfernung von ein- ander daher schwammen. Der Grund der Haut ist dun- kelbraun, und mit vielen Scheckfleckcn, Streifen und

6. Theil 3 - S. 153

1839 - Leipzig : Fleischer
153 schenkte dem Schreiber der Kanzlei 500 Thlr., damit er das Patent nicht ausfertigte. Von Körper war Lilly klein und hager, aber von starkem Knochenbau. Seine Wangen waren eingefallen, seine Nnse lang, seine Stirne runzlich, aber seine großen tiefliegenden Augen vcr- riethen seine Strenge und seinen lebendigen Geist. Um seinen Kops hing sein graues, borstiges Haar umher. Er trug einen spitzigen, hochaufgestutzten Hut, von welchem eine rothe Strausfeder herabhing, ein grün- atlasnes Kleid nach spanischem Schnitte, mit aufgeschlitz- ten Aermeln, weite Beinkleider von demselben Zeuge, und weite, auf- gestülpte Stiefeln. Diese so aufgeputzte Figur saß in der Schlacht auf einem kleinen Grauschimmel. Er war nicht nur ein geschickter, sondern auch glücklicher General, und rühmte sich, noch nie eine Schlacht verloren zu haben. So sehr auch der Kaiser mit Tilly's Unternehmungen zufrieden zu scyn Ursache hatte, so war ihm doch die Abhängigkeit drückend, in welcher er von der Liga stand. Denn Lilly war ein General Baierns und der Liga, und Ferdinand hatte, außer einigen wenigen Truppen, kein Heer. Auch fehlte es ihm an Geld,, ein solches anzuwerben. Wahrend er noch darüber grübelte, überraschte ihn der Antrag eines seiner Offiziere sehr angenehm, der sich erbot, ihm ein Heer zu ver- schaffen, ohne daß es ihm das Geringste kosten sollte. Dieser Mann war Alb recht von Wallenstein oder eigent- lich von Waldstein, 1583 in Böhmen in der Nahe von Königsgratz geboren, aus einer alten evangelischen Familie dieses Landes. Nach- dem er seine Eltern verloren hatte, erzog ihn sein Oheim, und ließ ihn in der Grundlehren der böhmischen Brüdergemeinde unterrichten. Dennoch findet man ihn bald darauf im Icsuitcncollegium in Olmütz, wo er dem katholischen Glauben zugewandt wurde. Nach Vollendung seiner Studien in Olmütz ging er in Begleitung eines jungen reichen böhmischen Edelmannes und eines gelehrten Mathematikers und Astro- logen auf Reisen. Er reifte durch Holland, England, Frankreich, Italien, und blieb hier eine Zeitlang in Padua sitzen, um sich ganz der Astrologie, die hier besonders gelehrt wurde, zu widmen. Ein schlauer Sterndeuter, Zenno, machte ihm weiß, daß er bestimmt sey, zu hohen Ehrenstellen hinanzufteigen, und seitdem war Zenno sein trauter Freund, und der Ehrgeiz seine heftigste, ja fast einzige Lei- denschaft. Er nahm nun Soldatendienste, zog gegen die Türken, nahm in dem Bruderzwiste zwischen Kaiser Rudolph und Matthias für den letzteren Parthei, und heirathete eine alte reiche Wittwe, und als diese bald darauf starb, sah er sich, 31 Jahre alt, im Besitze eines ungeheuren Vermögens. Seit der Zeit trieb er einen ungeheuren Auf- wand, nicht aus Neigung zur Schwelgerei, sondern nur um Auf- sehen zu machen, und alle Offiziere seines Regiments fanden bei ihm

7. Neue Geschichte - S. 9

1859 - Leipzig : Fleischer
9 Aber sein Gottvertrauen hielt auch hier seinen sinkenden Muth aufrecht. „Vater und Mutter verlassen mich," rief er, die Augen gen Himmel gerichtet, ans, „aber der Himmel nimmt mich auf." Ja wohl, der Herr verließ ihn nicht. Denn ehe er noch von der Tafel aufgestanden war, erhielt er ein zweites Schreiben von Spalatin: wenn er noch nicht fort wäre, so solle er nur blei- den; der Kurfürst wolle ihn schützen. Um diese Zeit war ein Mann nach Wittenberg gekommen, der von der Vorsehung dazu bestimmt war, mit Luther gemeinschaftlich das große Werk der Reformation zu Stande zu bringen. Dies war Philipp Melanchthon. Eigentlich hieß er Schwarzerd, und hatte den Namen Melanchthon darum an- genommen, weil die Gelehrten damaliger Zeit ihre deutsch klingenden Namen gern ins Lateinische oder Griechische übersetzten. Sein Geburtsort war Bretten, ein Städtchen im Großherzogthum Baden, 1497. Hier lebten seine frommen Eltern — der Vater war ein Stückgießer und Waffenschmidt — die ihre Kin- der früh schon zur Frömmigkeit anhielten. Das Beispiel und die Lehren der guten Eltern wirkten auch so Vortheilhaft auf den sanften Knaben, daß er sein ganzes Leben hindurch nie von Gottes Wegen abwich, und sein inniges Gott- vertrauen ihn bei allen Veränderungen seiner Schicksale aufrecht erhielt. Er verlor schon im 11. Jahre seinen Vater. Der Großvater gab ihm nun einen treuen Erzieher, bis er nach Pforzheim auf die Gelehrtenschule kam.' Hier wurde er bald der Liebliug aller Lehrer wegen seines stillen, bescheidenen Fleißes und seiner schnellen Fortschritte, die so groß waren, daß er schon im 14. Jahre die Universität beziehen konnte. Er studirte in Heidelberg, dann in Tübingen. Hier fiel ihm eine Bibel in die Hände, und diese bewirkte bei ihm dasselbe, was sie bei Lnthern bewirkt hatte. Nun legte er sich mit ganzer Seele, neben dem Studium der alten Sprachen, auf die Erkenntniß der christlichen Religion. Seine Gelehrsamkeit, ob er sie gleich nie zur Schau trug, machte ihn bald so berühmt, daß ihn Friedrich der Weise 1518 nach Wittenberg als Professor berief. Seine erste Bekanntschaft war hier Luther, und so verschieden auch Beide an Temperament waren, so wurden sie doch die innigsten Freunde; denn Beide waren von gleicher Liebe zu Gott erfüllt, Beide hatten gleichen Eifer, die Religion Jesu in ihrer unverfälschten Reinheit zu lehren, und den Unterricht des Volks zu verbessern. So heftig, aufbrausend, kräftig und selbst übereilt Luther zuweilen war, so sanft, bescheiden, furchtsam und besonnen war Melanchthon. Aber solcher Männer bedurfte auch die Vorsehung, um die Reformation zu bewirken. Melanchthons Mäßigung hätte diese nie zu Stande gebracht; dagegen wurde Luthers Kraft, sein Feuereifer durch die Bedacht- samkeit seines Melanchthons gemäßigt, und so wirkten Beide vereint unend- lichen Segen für die Menschheit. Ohne Neid erkannte Luther die größere Gelehrsamkeit seines Freundes an; er pflegte ihn seinen Philipp zu nennen, und dieser wieder nannte ihn schlechtweg den Doctor. Beide machten Witten- berg zur berühmtesten Universität ihrer Zeit; von allen Seiten strömten die Jünglinge herbei, von ihnen zu lernen, und Melanchthon hatte zuweilen über 2000 Zuhörer in seinen Vorlesungen. Von Körper war er schmächtig, hatte blondes Haar, eine breite, offne Stirn, freundliche Augen und seine Rede war bedächtig. Luther hätte gern die Streitigkeiten ruhen lassen, um nur seinem Amte zu leben; aber seine Feinde ließen nicht ab, ihn zu reizen, und er war nicht

8. Neue Geschichte - S. 115

1859 - Leipzig : Fleischer
115 in den letzten Jahren seines Lebens Geistliche im Lande herumschicken, für die Ausgaben des Staates und des Hofes eine Steuer zu sammeln, End- lich starb er 1598 an einer entsetzlichen Krankheit. Böse Geschwüre brachen an seinem Körper auf, in denen sich eine unvertilgbare Menge Ungeziefer er- zeugte. Er ertrug seine Leiden mit stoischer Ergebung. Im Escorial ist er begraben. Seine Gestalt war nicht groß, aber wohlgebildet; sein Blick war stolz und drohend. Selbst muthige Männer nahten sich ihm bebend; Nie- mand wagte dem Furchtbaren zu widersprechen. Aber die Wirkung einer 42jährigen Regierung in solchem Geiste war auch furchtbar. Er hatte Spa- niens Macht und Freiheit gebrochen; nirgend eine Segensspur. Nur eine finstere, geisttödtende Politik war von Philipp ausgebildet worden und wucherte weiter. 83. Copernicus, Tycho de Brahe, Kepler und Galilei. (Ansichten des Pythagoras 550 vor Chr. und des Ptolemäus 100 nach Chr über daö Weltgebande. Copernicus 1473—1543. Tycho de Brahe 1546—1603. Johannes Kepler 1571 — 1630. Galileo Galilei 1564— 1642.) Ehe wir diesen Zeitraum schließen, sind noch einige Männer zu nennen, die das Reich der Wissenschaften ungemein erweitert, und besonders die Natur des Weltgebäudes mit großem Scharfsinn erforscht haben. Im Alterthum waren die Meinungen über die Stellung und Größe der Gestirne, und ihr Verhältniß zur Erde sehr verschieden. Die Meisten hielten die Sterne für nichts als kleine Lichter, die nebst Sonne und Mond blos dazu da wären, um unserer Erde zu leuchten. Die Erde, meinten sie, sei eigentlich die Welt; um derentwillen seien die Sterne da. Daß also die Erde im Mittelpunkte stände, und alle Sterne sich um sie bewegten, schien den Alten so natürlich und unwidersprechlich, daß Pythagoras, ein griechischer Philosoph, der um das Jahr 550 v. Chr. in Kroton in Groß-Griechenland (Unteritalien) lebte, und schon die Entdeckung gemacht hatte, daß die Erde sich um die Sonne drehe, dies nicht laut zu sagen wagte, sondern nur seinen Schülern insgeheim mittheilte, und wenn einmal ein Philosoph die Meinung äußerte, daß nicht die Erde im Mittelpunkte des Weltalls stände, so wurde das als eine Aus- nahme betrachtet, und er von den Meisten ausgelacht. Der berühmteste Astronom des Alterthums, Ptolemäus, der ungefähr 100 Jahre nach Jesus in Alexandrien in Aegypten lebte, hatte die Meinung, daß die Erde in der Mitte stände, und um diese sich die übrigen uns näher bekannten Gestirne in folgender Ordnung drehten: Mond. Merkur. Venus. Sonne. Mars. . Jupiter. Saturn. Dieses Weltsystem nahm man nun fast allgemein an, und ob man gleich dabei viele Veränderungen in der Bewegung der Gestixne nicht erklären konnte, 8*

9. Bilder aus den Landschaften des Mittelrheins - S. V

1881 - Leipzig : Spamer
Worwort. J&orool die Art der in diesem Bande geschilderten Landschaften, welche znmtheil, wie die hohe Venn und der Hunsrück, selten vom Fuße des Touristen gestreift werden, zum Theil aber, wie der Rheingau und die Stromtandschaft von Bingen bis Bonn, von einer wahren Flnt von Schriften geschildert wurden, machten die Auswahl des für die reifere Jugeud passenden und korretten Mate- rials zu einer besonders schwierigen Aufgabe. Der Herausgeber, seit Jahren vertraut mit den Schönheiten und den Denkmälern des Rheiuthales, mußte es sich zur Aufgabe machen, sowol aus der Fülle der ästhetischen, wie der geographisch-historischen Literatur, welche über die geschilderten Rheinlandschaften existirt, einerseits das Beste und Anziehendste, sowie andererseits das Feststehende herauszunehmen und zu einem möglichst harmonischen Ganzen zu verbinden. Er nahm dabei keinen Anstand, auf die besten Quellen des Mittelalters, wie sie im Auszug im „Rheinischen Antiqnarius" vorliegen, besonders bei den Schicksalen der einzelnen rheinischen Städte, zurück- zugehen. Ebenso benutzte er dankbar die Werke von Simrock und Horn, Heyl und Bädeker, und hielt es im Interesse des Unternehmens und der Autoren, aus den Spezialschristen von W. H. Riehl „Land und Leute", W. Hamm „Das Weinbuch", Dr. I. Baumgarten „Koblenz und seiue Umgebung", Rudolf Bleuke „Der Laacher See und seine vulkanische Umgebung" kleinere Originalpartien an geeigneter Stelle aufzunehmen. Auch die vorhandenen Sagen- und Gedicht- sammlungen wurden in passender Weise für die Darstellung verwendet. Bei der überreichen Literatur und vielen von der Forschung noch heiß umstrittenen Stelleu und Stätten kann es natürlich nicht fehlen, daß manche Angaben im vorliegenden Bande vorkommen werden, an welchen der oder jener Gelehrte auf rheinischem Gebiete Anstoß nehmen wird, manche Gegenstände, so z. B. die Art der Brückenkonstrnktion im fränkischen Mainz, wurden erst durch die Untersuchung der letzten Tage entschieden. Allein der Herausgeber sowie die geehrten Verfasser der einzelnen Abschnitte sind bemüht gewesen, im In- teresse der Sache nur eine Auswahl unter den besten ihnen zur Verfügung stehenden Quellen nach eigener Anschauung der Verhältnisse zu treffen, und ist hier und da ein kleiner Jrrthum untergelaufen, so möge hierfür die Ueberfülle des zu sortirenden Stoffes die entsprechende Entschuldigung bilden. Besondern Dauk ist der Herausgeber für freundliche Unterstützung bei Verabfaffung des Abschnittes über Mainz noch schuldig den Herren Domkapitulax

10. Bilder aus den Landschaften des Mittelrheins - S. 37

1881 - Leipzig : Spamer
Ursprung des Namens. 37 Hauptsächlich ein Mann hat mit Geschick und Glück dafür gearbeitet, daß der uralte Name wieder aufgefrischt wurde: Johann Isaak von Gerning, geboren 1767 in Frankfurt. Er war klassisch gebildet. Freund der Kunst und der Natur, eine Zeit lang Diplomat, Sammler (als solchen führt ihn Goethe Xxvi, 276 an), nicht gering zu schätzender Dichter. Er wohnte bald in Frankfurt, bald in Homburg, am liebsten in seinem „Tusculum" zu Kronberg. Er starb im Jahre 1837. Im Jahre 1800 schrieb er, ohne Beisetzung seines Namens, „Skizzen von Frankfurt am Main." Da spricht er von „des Rhein- gaues, Hochheims und Wickerts Hügeln, woran das Pyramidenförmige Tauuus- gebirge sich schließt"; und häufig kommt in diesem Werke der Name Taunus vor. Taeitus, sagt Gerning (nicht ganz richtig), habe den Feldberg schon Taunus genannt, aber späterhin habe die ganze Gebirgskette, die sich von Friedberg durch die Wetterau hinab an den Rhein ziehe, den Namen Taunus erhalten. — Wann war dieses „späterhin?" Die Geschichte von Taeitus an bis in das achtzehnte Jahrhundert sagt nichts davon. Vielmehr hat erst Gerning selbst den Namen wieder in das Gedächtniß gebracht. Er that dies noch mehr in späteren Schriften, von welchen eine („Die Heilquellen am Taunus", 1814) in Distichen abgefaßt ist. So kam durch Gerning der alte Name Taunus wieder in Aufnahme. Zwar vorerst hauptsächlich uur in Schriften. Namentlich die Geographen, die darauf bedacht waren, einem Gebirge — oder einem Landstriche, den sie sür gebirgig hielten — einen Gesammtnamen zu geben, griffen den Namen begierig auf. Sie begrenzten den Taunus durch Main (nebst Nidda), Rhein, Lahn und das Hügelland der Wetterau. So ist es heute in Lehrbüchern zu lesen. Und seit die Geographen auch auf die geologischen Verhältnisse Rücksicht nehmen, gilt der Taunus als das südöstliche Glied des rheinischen Schiefergebirges. Thon- schiefer, manchmal in Gneis übergehend, von mächtigen Qnarzitgängen durch- zogen, gegen die Lahn hin Granwacke mit Einlagerungen von Kalken, die den schönen Nassauer Marmor liefern, und durchbrochen von Grünstein und Basalt, bilden hauptsächlich das Gesteiu. Uebrigeus ist nicht der ganze so umgrenzte Landstrich Gebirgsland, sondern nur jene von Gerning bezeichnete „Gebirgskette" mit einigen Ausläufern nach Norden und Süden. Diese Kette zeigt sich am schönsten von der Gegend von Frankfurt aus. Von den höchsten, sanft abgerundeten Kuppen des Feldberges und Altkönigs senkt sie sich allmählich, aber nicht einförmig, sondern so, daß immer wieder Berggipfel emporsteigen, nach Osten und Westen. Der Taunus, vou hier aus gesehen, bietet eins der schönsten Bilder eines deutschen Mittelgebirges; Humboldt erinnerte sich seiner beim Anblicke eines südameri- kanischen Bergzuges. Nach Osten und Süden fällt dieser Hauptzug des Tauuus ziemlich steil in die Ebene ab. Nach Norden liegt, bis an die Lahn hin, ein Hügelland mit einzelnen höheren Bergen vor; in diesem strömen Flüßchen nach der Lahn oder, wie die Wisper nach dem Rheine hin; an ihren Ufern findet sich nur stellen- weise, z. B. an der Aar, der Weil, der Wisper, entschiedene Thalbildung. Von Rüdesheim bis Oberlahnstein hat der Rhein durch seinen Durchbruch dieses Hügelland von dem jenseitigen des Huusrücks geschieden; er hat tief eingeschnitten; schroff steigen von seinen Ufern die Schieferwände empor; am bekanntesten
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