Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
Inhalt Raum/Thema: Geographie, Völkerkunde
Inhalt: Zeit: Geographie
Geschlecht (WdK): koedukativ
142 Das Festland Australien.
einem Büttel griff, das mit gutem Erfolge bereits in mehreren Distrikten
von Neusüdwales Anwendung gefunden hatte. Die Regierung setzte näm-
lich einen Preis aus für denjenigen, der im Bezirke von Melbourne Gold
finden würde, und dies geschah Ende September oder Ansang Oktober
1851 zu Clunes und zu Ballarat, ersterer Ort 36, letzterer 24 Stunden
von Melbourne entfernt. Nicht lange, so wurde auch nordwärts von diesen
Stellen, im Bendigodistrikt, Gold gefunden, und während des Winters von
1852 hielten sich hier allein 50 000 Goldgräber auf, die fast alle so
glücklich waren, mit Schätzen beladen nach Hause zurückkehren zu können.
Einzelne derselben hatten an einem Tage für 5000 Pfund Sterling Gold
erbeutet. Nunmehr strömten Menschen aus der ganzen Welt herbei, hunderte
von Schiffen kamen in Melbourne an, und es war nichts Seltenes, daß in
einem Monate 20 000 bis 30 000 Fremde landeten. Ein merkwürdiger
Wetteifer in den Kolonien entstand, um die fabelhaften Gerüchte über die
Größe der Schätze zu verbreiten, und die armen Goldwäscher, welche auf
dem Sprunge standen, nach einem oder dem andern Orte aufzubrechen,
waren eine Zeitlang in Verzweiflung, weil sie nicht wußten, welchen sie
wählen sollten, d. h. an welchem möglicherweise wohl die größten Nuggets
(Goldklumpen) zu finden wären.
Als indessen überall frische Minen eröffnet wurden, und als in den
Städten eine „Goldeskorte" nach der andern eintraf, wurden die Leute
überall goldtoll, und es wiederholten sich in Viktoria genau alle die Er-
scheinungen, welche schon bei der Goldentdeckung in Neusüdwales vor-
gekommen waren. Es schien auch in Melbourne alles plötzlich auf den
Kopf gestellt; die Leute mit starken Gliedern und harten Händen standen
in der gesellschaftlichen Stufenleiter obenan; ihre Einkünfte waren durch
die gesammelten Schätze außerordentlich gestiegen, und in gleichem Ver-
Hältnisse gingen die Preise aller Waren in die Höhe. Luxusgegenstände
erreichten fabelhafte Preise, da Geld genug vorhanden war und sich Leute
fanden, die mit vollen Händen gaben. Ein alter Soldat, der sich einige
Jahre vor der Goldentdeckung in der Umgebung Melbournes für seine
Ersparnisse von ungefähr 100 Pfund Sterling ein Stück Land gekauft
hatte, verkaufte dasselbe Land kurz nach der Goldentdeckung, da es zu
Bauplätzen verwendet werden sollte, für 120 000 Pfund Sterling. Auf
der andern Seite mußten freilich sämtliche Besoldungen unter 6000 Mark
um etwa 50 Prozent erhöht werden, da die Beamten sonst nicht mehr
hätten auskommen können, und die Polizeileute erhielten, damit sie auf
ihren Posten blieben, täglich 5 Schillinge 9 Penee oder 6 Mark nebst
ihren Rationen.
Die Goldausbeute war aber auch fabelhaft. Am 9. November 1851
brachte die Goldeskorte vom Berge Alexander für 400 000 Mark und von
Ballarat für 144 000 nach Melbourne. Am folgenden Mittwoch wurden
über 800 000 Mark in Gold eingeliefert, am dritten Mittwoch weit über
TM Hauptwörter (50): [T39: [Jahr Million Geld Mark Arbeiter Arbeit Zeit Summe Staat Thaler], T41: [Insel Staat England Amerika Kolonie Mill Küste Nordamerika Land Stadt], T7: [Erde Luft Sonne Wasser Himmel Berg Tag Licht Wolke Nacht]]
TM Hauptwörter (100): [T36: [Million Mark Jahr Geld Thaler Mill Summe Wert Gulden Pfund], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele], T64: [Insel Amerika Land Spanier Australien Kolonie Hauptstadt Küste Entdeckung San], T16: [Ende Körper Strom Bild Hebel Hand Auge Wasser Gegenstand Seite], T32: [Tag Jahr Monat Mai Juli März Juni April Ende Oktober]]
TM Hauptwörter (200): [T39: [Million Mark Geld Jahr Summe Steuer Thaler Staat Ausgabe Einnahme], T86: [Insel England Irland Schottland Kolonie Hafen Stadt Küste Hauptstadt Kamerun], T110: [Tag Jahr Stunde Nacht Monat Uhr Zeit Winter Sommer Juni], T12: [Wagen Wasser Stein Rad Fuß Maschine Pferd Bewegung Hand Schiff], T140: [Stadt Franzose Feind Festung Truppe Tag Mann Paris Belagerung Angriff]]
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Inhalt Raum/Thema: Geographie, Völkerkunde
Inhalt: Zeit: Geographie
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Grönland. 253
Grönland gegenüberliegenden Landmassen des amerikanischen Archipels
sind Northlincoln und jenseit des Vereinigten Staatensundes
Grinnellland. In die Peabodybai des Smithsundes stürzt der ge-
waltige grönländische Hnmboldtgletscher (79° nördl. Br.) ab. Aus
diesem Sunde führt der Kennedykanal zwischen Grönland und Grinnells-
land in das Hallbecken, aus welchem der Petermannfjord, einem
langen Arme gleich, in das grönländische Festland einschneidet. Dieses
Hallbecken besitzt abermals eine nördliche Fortsetzung in dem Robeson-
kanal, und dieser öffnet sich in das Polarmeer, welches jedoch kein offenes,
wie man gehofft hatte, sondern mit Eis von ganz ungewöhnlicher Dicke und
hohem Alter, schwimmenden Eisbergen ähnlich, besetzt ist.
Die Ostküste Grönlands ist 1869—1870 durch die zweite deutsche
Polarexpedition erforscht worden und zwar zwischen 73 und 77"
nördl. Br., welch letztere bis jetzt höchste erreichte Breite iu Ostgröulaud
durch I. Payers Schlittenreise am 15. April 1870 gewonnen wurde.
Im Jahre 1870 unternahmen Nordenskjöld, Berggren und
Nordström am 19. Juli vom Auleitsivik-Fjord (68" 20' uördl. Br.)
an der Westküste einer Binneneiswanderung, auf welcher sie in drei Tagen
56 km landeinwärts und bis 610 m hoch ansteigend vordrangen, dann
aber zur Umkehr gezwungen waren.
Im Jahre 1871 begann der Geolog K. V. S. Steenstrnp eine
geologische Aufnahme des Küstengebiets am Waigatfund, die er im folgenden
Jahre mit dem Topographen H. G. Roh de fortsetzte.
In demselben Jahre 1872 war auch Ed. Whymper am Waigat
thätig, nachdem er vorher im Umanakdistrikte einen über 2000 m hohen
Berg des Küstengebirges bestiegen hatte.
Im Jahre 1875 besuchte der norwegische Geolog Amand Helland
Nordgrönland, wo er unter anderm Untersuchungen über die Gletscher-
bewegnngen anstellte. Zur Erforschung des bisher wenig bekannt gewesenen
südlichsten Teiles von Grönland begaben sich 1876 der oben genannte
Steenstrup, der auch 1874 mit Johnstrnp eine Reise in Südgrönland
gemacht hatte, ferner Leutnant G. F. Holm und der Student A. Komerup
von Kopenhagen nach Jnlianehaab, von wo sie, nach einer Aufnahme
des Küstengebiets, die unter dem Namen Niviarsiat oder Jomsrnerne
(Jungfrauen) bekannte Gruppe vou Nunatak (etwa 61" nördl. Breite)
vergeblich zu erreichen suchten.
Im Jahre 1877 erforschten Steenstrup und der Marineleutuaut
Jensen die Fjorde im Distrikt Frederikshaab, worauf sich im folgenden
Jahre ersterer nach Nordgrönland, letzterer nach Südgrönland begab.
Steenstrup blieb, zweimal überwinternd, bis zum Herbst 1880 in den
beiden nördlichsten Bezirken Upernivik und Umanak und brachte wichtige
Beiträge zur Kenntnis des Landes.
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255
dersche Heer einer bedeutenden Übermacht bei Hericonrt und Belfort stand. Mittlerweile war Manteuffel mit seinen Hilfstruppen herbeigekommen und nötigte das ganze französische Heer zum Übertritt über die Schweizer Grenze, wo es am 1.Februar feilte Waffen strecken mußte.
8. Der Friede. So war auch der letzte Rest der neuen Heeres-masseu kampfunfähig gemacht worden. Schon früher wurde ein Waffenstillstand abgeschlossen, von dem aber die Ostarmee, auf die man noch Hoffnung setzte, ausdrücklich ausgeschlossen blieb.
Nach langem Zögern entschloß man sich beim Jahreswechsel (27. Dezember) im deutschen Hauptquartier, die Beschießung von Paris zu beginnen. Um dieselbe Zeit brach in der Stadt eine entsetzliche Hungersnot aus. Die Übergabe von Paris mußte nunmehr erfolgen. Am 28. Januar 1871 wurde ein dreiwöchiger Waffenstillstand unterzeichnet. Innerhalb dieser Zeit sollte eine neugewählte Volksversammlung über Krieg oder Frieden entscheiden. Die Stadt übergab sämtliche Forts und die Waffen der Pariser Besatzung und zahlte eiue Kriegssteuer von 200 Millionen Frank. — Die Mitte Februar einberufene Volksversammlung war in ihrer überwiegenden Mehrheit für den Frieden und bereit, die Forderungen Deutschlands zu erfüllen.
f Am 1. März zogen 30 000 Mann deutscher Truppen durch den Triumphbogen in Paris ein. An demselben Tage stimmte die Nationalversammlung den durch Thiers vereinbarten Friedensbedingungen zu. Frankreich trat Elsaß mit Straßburg und den deutschredenden Teil von Lothringen mit Metz an Deutschland ab und zahlte eine Kriegskostenentschädigung von 5 Milliarden Frank (4000 Millionen Mark). Der förmliche Abschluß des Friedens erfolgte am 10. Mai 1871 in Frankfurt ct. M.
Noch aber mußte ein großer Teil der Armee in Frankreich bleiben. Kaiser Wilhelm kehrte im März in seine Hauptstadt zurück. Der Graf v. Bismarck wurde in den Fürstenstand erhoben. Die ruhmbedeckten Truppen zogen am 16. Juni unter großem Jubel des Volkes in die Hauptstadt ein. Auf dem Königsplatze ragt seit dem 2. September 1875 die Siegessäule empor; zum Gedächtnis seiner Heldenthaten hat sie das „dankbare Vaterland dem siegreichen Heere" errichtet. Dem Denkmal gegenüber erhebt sich d as neue Reichstagsgebäude.
f 9. Die Herstellung des deutschen Kaiserreiches. Auf den französischen Schlachtfeldern wurde das nette deutsche Reich gegründet. In treuer Waffenbrüderschaft hatten alle deutschen Fürsten glorreiche Siege errungen. Jetzt endlich sollte auch die alte, tiefe Sehnsucht
TM Hauptwörter (50): [T28: [Schlacht Heer Feind Mann Armee Napoleon Franzose General Truppe Preußen], T34: [Krieg Frankreich England Deutschland Preußen Frieden Rußland Napoleon Kaiser Jahr], T25: [Kaiser König Reichstag Recht Reich Verfassung Staat Regierung Jahr Fürst]]
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Extrahierte Personennamen: Frank Frank_( Wilhelm
Extrahierte Ortsnamen: Belfort Paris Paris Deutschlands Paris Frankreich Lothringen Deutschland Frankfurt Frankreich
— 85
und dazu helfen und haudelu, daß ihm und den Seinen Recht genug
widerfahren soll, ohue Arg und alle Gefährde. Zu Urkund und Bekenntnis
haben wir tuifer Iusiegel an diesen Brief hängen lassen, der gegeben ist
zu Arnsdorf vor Friedland nach Christi Geburt 1440, am Dieustag
uach Unserer Frauen Heimsuchung').
63. Letzter Milte Friedrichs I.
1440.
(Cod. Iii., 1, Nr. 146; deutsch.)
Wir Friedrich, von Gottes Gnaden Markgraf von Brandenburg,
des heiligeu Römischen Reiches Erzkämmerer und Burggraf von Nürn-
berg 2c., bekennen öffentlich mit diesem Briefe, daß wir erwogen und
erkannt habeu, daß uichts gewisser ist, deuu der Tod, und nichts nnge-
wisser, denu die Zeit des Todes, und uichts so notwendig, als daß der
Mensch mit allem Fleiße seine Sache bestelle, damit er in guter Zuversicht
seine Seele Gott übergebeu körnte2): und darum zu unserem begnadeten
Abscheiden und um unsere Seele Gott zu übergebeu, habeu wir mit Gunst
und Willen unserer lieben Söhne, des Herrn Johann und des Herrn
Albrecht, Markgrafen von Braudeuburg 2c., unsere Anordnung und unsern
letzten Willen gethan und geschafft, schaffen, beschicken und thnn mit gutem
Berate und wohlbedachtem Sinne in Kraft dieses Brieses, wie hiernach
von Wort zu Wort geschrieben steht.
Zum ersten, daß wir unser Begräbnis gewählt haben und wählen
im Kloster Heilsbrouu^), und daß dieses unser Begräbnis in schlichter,
demütiger Form erfolgen soll, in einem leinenen Tuche, ohue großen,
hoffärtigen Pomp, der nicht sehr zu göttlicher Ehre dieut. Ferner, daß
unsere ganze Herrschaft, die wir zurücklassen, in solcher Weise vererben
soll auf uusere Söhne, wie wir das vormals geordnet und sestgesetzt haben
und anch mit Abmachungen und Schriften bestimmt und hinterlassen ist.
Ferner, daß alle wissentliche Schulden ans Pfandschast oder sonstige von
unseren Erben gütlich ausgeglichen und bezahlt werdeu sollen. Und weil
wir leider unsere armen Leute, Unterthanen und auch etliche audere mit
') 5. Juli.
2) Tie hehre Auffassung des ersten hoheuzollernscheu Kurfürsten von seiner
Würde erhellt, um das hier anzuschließen, aus einer denkwürdigen Urkunde aus
dem Jahre 1420, worin er dem Karthäuserkloster in Frankfurt ein Gut vereiguet
(Riedel I., 20, Nr. 20); es steht darin der berühmt gewordene Ausspruch, es ge-
schehe dieses zum Preise Gottes, „der uns solche und andere Güter befohlen hat,
die wir lediglich von seiner Gnade haben: wie wir das bekennen, indem wir
uus von unseren Fürstentümern von Gottes Gnaden schreiben. Wir sind es
Gott schuldig als uuserm rechten Herrn, dessen schlichter Amtmann an den
Fürstentümern wir sind, die wir von ihm inne haben."
3) Östlich von Ansbach.
TM Hauptwörter (50): [T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand], T47: [Friedrich Wilhelm Kaiser König Iii Kurfürst Jahr Preußen Brandenburg Johann], T39: [Jahr Million Geld Mark Arbeiter Arbeit Zeit Summe Staat Thaler]]
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TM Hauptwörter (200): [T179: [Gott Mensch Wort Welt Erde Glaube Herr Sünde Himmel Satz], T100: [Gott Herr Herz Wort Leben Hand Himmel Vater Kind Mensch], T18: [Mark Brandenburg Land Albrecht Friedrich Kaiser Jahr Markgraf Haus Markgrafe], T26: [Kaiser Luther Papst König Wort Gott Tag Sache Fürst Schrift], T39: [Million Mark Geld Jahr Summe Steuer Thaler Staat Ausgabe Einnahme]]
Extrahierte Personennamen: Christi Friedrichs_I. Friedrich Friedrich Gottes_Gnaden_Markgraf_von_Brandenburg Johann Johann Albrecht Albrecht Riedel_I.
— 1-26 —
Stedten, Flecken und Dörffern den glockenfchlag erregen, welches ferner
von Dorff zu Dorff also auch geschehen soll, Und die Eiuwouer solcher
Empter, Sted, Flecken und Dörffer sollen alle mit irer besteu wehr zu
Ross und Fnss anffs aller eilest dem gerücht nachfolgen, anch die Forte,
Schlege und andere durchschlüffte bergeueu^), damit die Flüchtigen soviel
möglich zu heffteu'^) bringen Und sich in keinem nnfleis befinden lassen,
bey peen und straff wie oben. Zn nrknnd mit nnserm Secret besiegelt,
Geschehen Montag nach Palmarum3), Im funfzehenhundersten und vier-
tzigsten Jar.
!>7. Erklärung Joachims Ii. an die Kaudstäude über die neue
Kirchenordnung.
15-10.
(Cod. Iii., 3, Nr. 342.)
Ansengklich was belangt die Religionsachen, darinnen die Geistliche
prelateu etliche beschwerungen angetzogen, derwegen von ansang unser Re-
gierung bis daher vielfaltig klage und anrnfflichs ersucheu an uns vou
vielen gelangt; daraus wir auch letzlich verursacht, Eiu Reformation etlicher
öffentlichen unleugbarer Mißbrauch und ein Christlich kirchenn Ordnung iu
unserm Chnrfürstenthumb und bey deu uuseru furzuuehmen: — Darumb
wir uus, fo viel dieser Artickel antrifft4), dergestalt ertzeigen und vorhalten,
daranff auch vorharren und pleiben wollen, wie wirs mit gnthem gewissen
gegen Got dem Almechtigen, auch köuigl. kays. Majestet, als unserer ordent-
lichen Obrickeit, zu vorantworten wissen.
Vorsehen uns, die unsern, solchem zu geleben3) und nachznkomnien,
auch schuldig sein und unweigerlich darinnen ertzeigen werden.
So sollen auch deu Bischoffeu pleiben und volgen alle Jnstitutiones,
Jurisdiction, Testament, Cathedratica, Commenden, Jndnlt und andere
Emolumenta, so fern solchs unser itzigen Ordnung nicht entkegen und vor-
hinderlich ist.
Die Jungkfraukloster iu der Alten Marck und sonst wollen wir mit
denn ablagernn unser Jeger und Hunde, so viel mnglich, verschonen. Was
sie aber vou Alters gethau, dabay soll es nochmalsauch pleibeuu.
Es sollen den Bischoffen und Geistlichen Ihre Zehenden und Zinse
folgen und von Niemands vorenthalten werden, wie solchs in den Artickeln
des vier und dreissigsten Jars nsgericht, anch bewilligt und vorsehen ist.
') Tie Thore, Wege und andere Schlnpfgänge sperren.
2) Znr Haft. — 3) 22. März. — 4) anbetrifft. — 5) nachzuleben. —
*) nachmals, weiterhin.
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TM Hauptwörter (200): [T50: [Haus Pferd Bauer Herr Wagen Mann Tag Kind Weg Leute], T161: [Luther Wittenberg Jahr Martin Freund Wartburg Universität Melanchthon Kurfürst Worms], T92: [Vgl Aufl fig Vergl Sch. Liv Sept Aug Iii Geb], T179: [Gott Mensch Wort Welt Erde Glaube Herr Sünde Himmel Satz], T59: [Tod Leben Volk Herz Freund Mann Wort König Tag Feind]]
— 47 —
von uns und den folgenden Römischen Königen getragen und besessen
werde. — Zu Urkuud dessen haben wir gegenwärtigen Bries schreiben und
mit unserer Majestät Jnsiegel versehen lassen. Gegeben zu München am
27. September im Jahre des Herrn 1323, unseres Reiches im 9. Jahre.
38. Erstes Auftreten der L^ohenzollern in der Mark
Brandenburg.
König Ludwig der Bayer an den Burggrafen Johann Ii , 1346.
(Mon. Iii., Nr. 148; deutsch.»
Wir Ludwig, vou Gottes Gnaden Römischer Kaiser 2c., bekennen
öffentlich mit diesem Briese, daß wir dem Edlen Johann, Burggrafen vou
Nürnberg, uuserm lieben Getreuen, bei unsern Gnaden verheißen haben:
sollte er vou wegen der Bestallung, die wir und unser Sohn in der Mark
Brandenburg ihm übergeben Habens, irgendwie Schaden nehmen oder
verschuldet werden durch Unterhalt und Dienst oder durch anderen Schaden,
was er uns redlich und mit gutem Zeugnis beweisen mag, so werden wir
ihm diesen gesamten Schaden ersetzen und erstatten nach Friedrichs des
Mautners, Albrechts von Wolfstein und Johanns des Hausners Rate, so
wie diese uns anweisen, und wir werden ihn von der Pflege in der
Mark nicht entsetzen, bevor wir ihm seinen Schaden nach vorbenannter
Dreier Rate ganz und gar erstattet und ausgerichtet habeu. Sollte einer
der Drei abtreten und nicht da sein, so soll der vorgenannte Burggraf
einen andern aus dem Rate unseres Sohues, des Markgrafen, an dessen
Statt aufnehmen und erwählen, wen er alsdann will und benennt. —
Zu Urkuud 2c. (gegeben München 22. Mai).
39. Burggraf Johann Ii. verbündet sich mit Ludwig
dem Bauern *).
1347.
(Mon. Iii., Nr. 164; deutsch.)
Wir Johann, von Gottes Gnaden Burggraf von Nürnberg 2c.
Da wir und unsere Brüder und Freunde an nnserm lieben, gnädigen Herrn,
Kaiser Ludwig von Rom, zu allen Zeiten Treue, Gnade und Förderung
1) Burggraf Johann Ii. stand im Sommer des Jahres 1345 im Dienste des
Markgrafen Ludwig von Brandenburg, des Sohnes Ludwigs d. Bayern; am
4. September weilte er in Berlin, der Residenz seiner königlichen Nachkommen,
wo der Markgraf ihm für die getragenen Kosten und Verluste 1600 Mark Silbers
verschrieb (Non. Iii, Nr. 136). Als Statthalter oder oberster Hauptmann waltete
Johann in der Mark mit kurzer Unterbrechung bis zum Ende des Jahres 1346.
*) Burggraf Johann Ii. war damals eben aus der treu verwalteten Mark
Brandenburg nach Franken zurückgekehrt. Wie einst in der Morgenröte seines
TM Hauptwörter (50): [T47: [Friedrich Wilhelm Kaiser König Iii Kurfürst Jahr Preußen Brandenburg Johann], T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand], T39: [Jahr Million Geld Mark Arbeiter Arbeit Zeit Summe Staat Thaler]]
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TM Hauptwörter (200): [T18: [Mark Brandenburg Land Albrecht Friedrich Kaiser Jahr Markgraf Haus Markgrafe], T65: [König Herr Soldat Offizier Vater Prinz Friedrich Majestät General Brief], T59: [Tod Leben Volk Herz Freund Mann Wort König Tag Feind], T79: [Ludwig Xiv Frankreich König Ludwigs Xvi Napoleon Xviii Xv. Philipp], T39: [Million Mark Geld Jahr Summe Steuer Thaler Staat Ausgabe Einnahme]]
Extrahierte Personennamen: Ludwig_der_Bayer Ludwig Johann_Ii Johann Ludwig Ludwig Johann Friedrichs Albrechts_von_Wolfstein Albrechts Johanns Johanns Johann_Ii Johann Ludwig Ludwig Johann Johann Gottes_Gnaden_Burggraf_von_Nürnberg Ludwig_von_Rom Ludwig Burggraf_Johann_Ii Johann Ludwig_von_Brandenburg Ludwig Ludwigs Johann Johann Burggraf_Johann_Ii Johann
Extrahierte Ortsnamen: Brandenburg Nürnberg Brandenburg Friedrichs Berlin Brandenburg
— 174 —
Churf. Dchl. dispouireu alleinig nach dero gefallen darüber nndt bedürffen
nicht mehr von dem guten willen dero Stände dependiren. —
Das Cammerwesen ist in allen Chnrs. provincien anitzo auf gleiche
ahrt regnliret, nndt da man die ambter und domanialgnther Vormahls
insgesambt administriren lassen, werden dieselben alle verpachtet, dnrch
welche Verpachtung ein gar großer Unterschiedt sowoll wegen der revenuen,
als auch wegen der cultivirung des ackerbanes vermercket worden. Undt
betragen sich die von den Verpachteten ambtern in allen Churf. provincien
fallende intraden an die 13 tonnen goldes^), da solche bey der administration
noch nicht 4 tonnen goldes gewesen. —
Die revenuen von den Zollwesen, welche steigendt ltitd sallendt nach
dem gang der eornmereiornrn sein, werden ppter auf m/500 teil, geschätzet.
Die revenuen von den Posten deduetis deducendis auf m/80 tal. Die
revenuen vou Salzwesen auf m/40 tal. . . . Durch alle obige, nach ein-
ander erzehlte woll eingerichtete Regalien, sonderl. das Aeeise uudt Cam-
merwesen, hatt Brandenburg feine revenuen sehr hoch getrieben, sich sou-
verain in dero Landen, resp. seinen Landt Stende, bey answährtigen sor-
midabel und capabel gemachet, nicht allein wegen des in seinen Lande
mittelß der Accise so starck zugezogenen Volcks eine nom breuse Arinee in
kurtzer Zeit anzuschaffen, sondern dieselbe auch (weun gleich die Snbsidien,
welche es in diesem letzten Kriege wieder der Cron Franckreich hier undt
dort gezogeu, cessireu) deuuoch von dero Eigenen Landes revenuen solche
zu unterhalten.
Nach der particnlarznsammenrechnnng ein nndt anderer gefälle und
der jährl. Berechnung des General - Empfängers Kraut, als welcher ao.
92 u. 93 eine Summe vou 40 tonnen goldes von einem Jahr berechnet
hatt und dennoch in einen Vorfchns von 3 tonnen goldes geblieben ist,
finde ich, daß alle des Chnrfnrsten von Brandenburg ordinair revenuen
Jährl. an die 60 tonnen goldes uudt darüber heranlaufen.
llndt darmit ich zum Schluß Chur-Braudeuburgs bey dieser nndt
Jener guten Verfaß- nndt Einrichtung adhibirte Maxiines, deren unter-
schiedene angesühret werden könnten, in wenigen sasse, so hat es sonderlich
in allen dero hochsterlenchtesten actiones herfürblickeu lassen, wie zu For-
mirnng eiues regulirteu Etats eine der artigsten Regeln sey:
Wol überlegen, geschwind exequiren,
Wol belohnen undt scharst bestrafen.
135. Aus dem politischen Vermächtnisse des großen Kurfürsten*).
(Ranke, Zwölf Bücher Preuß. Geschichte Ii, S. 497 ff.)
— Nun ist nndt bestehet zu forders die rechte tugendt eines recht-
schaffenen Regeuteu darin, daß Er Gott, der In erschaffen, und zu einem
') Eine Tonne etwa — 300000 Mark.
*) Niedergeschrieben schon im Jahre 1667 für seine Söhne.
TM Hauptwörter (50): [T36: [Stadt Mauer Tag Dorf Haus Burg Land Bauer Feind Bürger], T26: [Recht König Stadt Staat Bauer Gesetz Beamter Adel Land Bürger], T39: [Jahr Million Geld Mark Arbeiter Arbeit Zeit Summe Staat Thaler]]
TM Hauptwörter (100): [T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel], T36: [Million Mark Jahr Geld Thaler Mill Summe Wert Gulden Pfund], T72: [Bauer Arbeiter Steuer Jahr Stadt Staat Abgabe Gemeinde Land Verwaltung], T32: [Tag Jahr Monat Mai Juli März Juni April Ende Oktober], T53: [Rom Stadt König Romulus Tempel Römer Sohn Forum Zeit Alba]]
TM Hauptwörter (200): [T39: [Million Mark Geld Jahr Summe Steuer Thaler Staat Ausgabe Einnahme], T92: [Vgl Aufl fig Vergl Sch. Liv Sept Aug Iii Geb], T80: [Kaiser Stadt Fürst Recht Reich König Reichstag Macht Adel Fürsten], T33: [Gott Liebe Mensch Herz Leben Volk Ehre Vaterland gute Zeit], T59: [Tod Leben Volk Herz Freund Mann Wort König Tag Feind]]
— 23 —
wollen wir, daß ein jeglicher, Frau oder Mann, bei geschworenen Eiden
zu Hochzeiten nicht mehr Bürger als zu vierzig Schüsseln setzen soll an
den Tischen und zehn Schüsseln für den Drosten (Vogt) und drei Schüsseln
für die Spielleute. Der Spielleute darf man sechs nehmen und nicht mehr,
und fünf Gerichte darf man zu der Hochzeit geben und zwei Gäste zu einer
Schüssel setzen und nicht mehr. Ferner, wenn eine Jungfrau einem Manne
gegeben wird oder eine Frau wieder heiratet, so gönnen wir (ihnen) wohl,
was man ihnen schenkt, und das dürfen sie behalten und sie sollen niemandem
etwas wiederschenken. Weiter, wenn eine Frau ihren Ausgang hält, so
soll sie nicht mehr Frauen einladen als zu drei Schüsseln, und ihr soll
auch niemand etwas schenken. Auch wollen wir, daß niemand nach der
letzten Glocke sich im Wirtshanse aufhalten oder Bier schenken darf; falls
man solches entdeckt, so soll man den Wirt mit den Gästen pfänden. Nach
der letzten Glocke darf auch niemand auf der Straße tanzen, es sei Frau
oder Mann. Auch darf niemand höher oder mehr schlagen oder dobbeln
(spielen) als auf fünf Schillinge. Zum letzteu wollen wir, daß, wenn
jemand außerhalb unserer Städte eine Frau oder Jungfrau nähme und
diese Frau oder Jungfrau großes Geschmeide in unsere Städte brächte, sie
dies tragen darf einen Monat lang, das sind vier Wochen, und nicht
länger. — Und die, welche diese Statuten brechen, sollen den Ratmannen
zehn Mark bezahlen, und wer sür sie bittet, der auch soll auch soviel geben.
Geschehen und gegeben am Sonntage in der Oktav Pace1) unter den:
Siegel uuserer Städte: im Jahre des Herrn 1334.
18. König Karl Iv. anerkennt die Echtheit des „falschen Waldemar"
und belehnt ihn mit der Mark Brandenburg.
1348.
(Cod. Ii., 2, Nr. 849; deutsch.)
Wir Karl, von Gottes Gnaden Römischer König, zu alleu Zeiten
Mehrer des Reiches und Köuig von Böhmen, bekennen 2c.: Da wir dem
hochgeborenen Rudolf, Herzog von Sachsen, des heiligen Römischen Reiches
Erzmarschall, Rudolf dem Jüngeren, seinem Sohne, unserem lieben Oheim
und Fürsten Johann, Herzog von Mecklenburg, Albrecht, Grafen von Anhalt
und Fürsten von Aschaye, (Ascanien?) und den Edeln Albrecht Grafen
von Mügliuk, Herrn von Barby, Werner Ritter von Anford, Albrecht
von Warburg und Friedrich, Propst von Berlin, unseren lieben Getreuen,
die Erprobung und Prüfung des hochgeborenen Waldemar^), Markgrafen
l) 24. September. — 2) Ter sog. „falsche Waldemar", nach Angabe seiner
Gegner ein Müller Jäkel Rehbock aus dem Dorfe Hundeluft bei Zerbst oder ein
Bäcker Mänecke aus Beelitz, der eine Zeit lang Schildknappe Waldemars gewesen,
wird noch in der neueren Zeit mehrfach für den wirklichen Markgrafen gehalten,
für den er sich ausgab; er starb, von dem askauischen Hause stets als echt an-
erkannt, 1357 und fand in der fürstlichen Gruft zu Dessau seine Ruhestätte.
TM Hauptwörter (50): [T5: [Haus Tag Kind Hand Herr Tisch Mann Fenster Wagen Pferd], T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand], T47: [Friedrich Wilhelm Kaiser König Iii Kurfürst Jahr Preußen Brandenburg Johann]]
TM Hauptwörter (100): [T37: [Friedrich Brandenburg Heinrich Herzog Sachsen Land Albrecht Kaiser Mark Johann], T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel], T87: [Tag Tisch Haus Frau König Mann Gast Herr Hand Abend], T32: [Tag Jahr Monat Mai Juli März Juni April Ende Oktober], T68: [Gericht Recht Richter König Strafe Gesetz Urteil Sache Person Verbrechen]]
TM Hauptwörter (200): [T97: [Heinrich Herzog Graf Erzbischof König Grafe Kaiser Stadt Herr Mainz], T196: [Tisch Tag König Hand Wein Herr Haus Gast Abend Frau], T65: [König Herr Soldat Offizier Vater Prinz Friedrich Majestät General Brief], T50: [Haus Pferd Bauer Herr Wagen Mann Tag Kind Weg Leute], T81: [Herz Himmel Gott Welt Lied Leben Auge Erde Land Nacht]]
Extrahierte Personennamen: Karl_Iv Karl Karl Karl Gottes_Gnaden_Römischer_König Rudolf Rudolf Rudolf_dem_Jüngeren Rudolf Johann Albrecht Albrecht Albrecht_Grafen
von_Mügliuk Albrecht Werner_Ritter_von_Anford Albrecht
von_Warburg Albrecht Friedrich Friedrich
Extrahierte Ortsnamen: Brandenburg Sachsen Mecklenburg Barby Berlin Zerbst Beelitz Dessau
— 257 —
Inzwischen bemühten sich die russischen und französischen Heerführer um
eiueu Waffenstillstands Derselbe wurde Zwischen ihnen am 21. geschlossen,
und der meinige folgte drei Tage später, am 24. Man schlug darauf
eine Zusammenkunft zwischen den drei Souveränen vor. Diese fand statt
auf dem Njemen; man kam überein, die Stadt Tilsit neutral zu erklären
und eine Friedensunterhandlung daselbst zu eröffnen. Ich nahm meinen
Aufenthalt in Piktnpönen auf dem rechten Ufer des Njemen, die Kaiser in
Tilsit, wohin ich mich häufig begab. Die Unterhandlungen zwischen ihnen
begannen, und mein erhabener Verbündeter, der aufrichtig teilnahm an der
Erschöpfung meiner Lage, übernahm es meine Sache zu führen. Wie groß
auch sein Wunsch war mir nützlich zu sein und bei dieser entscheidenden
Gelegenheit neue tatsächliche Beweise seiner Freundschaft zu geben: seine
Mühe war verloren. Die Verhandlungen blieben abgesondert. Meine
Bevollmächtigten nahmen an den russischen nicht teil; sie wurden erst später
und besonders zu den Konferenzen des Fürsten von Benevent zugelassen,
und als sie am 9. Juli ihren Friedensvertrag unterzeichneten, fanden sich
die Ratifikationen des russischen schon seit acht Stunden ausgewechselt').
Die Vorstellungen und Worte haben ihnen nichts genützt. Alle ihre An-
strengungen, um die harten Bedingungen zu lindern oder zu ermäßigen,
sind gänzlich gescheitert. Die Umstände haben sie gebracht, und man mußte
unterschreiben oder darein willigen alles zu verlieren; eine andere Wahl
blieb uicht übrig. Wären die Kriegsoperationen besser geführt und die
guten Absichten des Kaisers von Rußland von seinem Oberbefehlshaber
bester unterstützt: hätte Österreich, besser aufgeklärt über fein eigenes
Interesse, sür uns Partei ergriffen durch tatsächliche Maßnahmen, welche
es uns mehrmals in Aussicht gestellt hatte: hätte England mir zur rechten
Zeit die Unterstützung gewährt, die ich seit November von ihm erbeten, und
zeitig vorteilhafte Ablenkungen unternommen: so wäre fehr vielen Unglücks-
fällen vorgebeugt worden, und Preußens Schicksal wäre nicht wie es
heute ist. —
200. Stimmung der Königin Kurse nach dem Tilstter Frieden.
Briefe an ihren Vater, den Herzog von Mecklenburg -Strelitz.
(Carl u. Pfau, Luise, Kömgin von Preußen, Leipzig 1887, S. 356 ff.)
1.
Memel, den 17. Juni 1807.
Mit der innigsten Rührung und unter Thränen der dankbarsten Zärt-
lichkeit habe ich Ihren Brief vom Monat April gelesen. Wie soll ich Ihnen
danken, bester, Zärtlichster Vater, für die vielen Beweise Ihrer Liebe, Ihrer
Huld, Ihrer unbeschreiblichen Vatergüte! Welcher Trost ist dieses nicht in
Der rnssisch-ftanzösische Vertrag wurde am 7. Juli abgeschlossen, am 9.
ratifizierte
Zurbonsen, Quellenbuch.
TM Hauptwörter (50): [T34: [Krieg Frankreich England Deutschland Preußen Frieden Rußland Napoleon Kaiser Jahr], T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand], T39: [Jahr Million Geld Mark Arbeiter Arbeit Zeit Summe Staat Thaler]]
TM Hauptwörter (100): [T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel], T32: [Tag Jahr Monat Mai Juli März Juni April Ende Oktober], T60: [Preußen Reich Staat Bund Kaiser deutsch Reichstag König Deutschland Regierung], T29: [Napoleon Heer Schlacht Preußen Franzose General Mann Armee Sieg Bluch], T16: [Ende Körper Strom Bild Hebel Hand Auge Wasser Gegenstand Seite]]
TM Hauptwörter (200): [T9: [Frieden Napoleon Krieg Kaiser Frankreich Friede Preußen Rußland Jahr Franz], T33: [Gott Liebe Mensch Herz Leben Volk Ehre Vaterland gute Zeit], T59: [Tod Leben Volk Herz Freund Mann Wort König Tag Feind], T110: [Tag Jahr Stunde Nacht Monat Uhr Zeit Winter Sommer Juni], T39: [Million Mark Geld Jahr Summe Steuer Thaler Staat Ausgabe Einnahme]]
Extrahierte Personennamen: Carl_u._Pfau Luise
Extrahierte Ortsnamen: Tilsit England Mecklenburg Leipzig
laut Art. 12 des gedachten Wiener Friedens vom 30. Oktober 1864 noch
an die Herzogtümer Schleswig und Holstein zu fordern hat, mit fünfzehn
Millionen preußischer Thaler und als Aequioaleut der freien Verpflegung,
welche die preußische Armee bis zum Friedensschlüsse in den von ihr
okkupierten österreichischen Landesteilen haben wird, mit fünf Millionen
preußischer Thaler in Abzug gebracht werden, so daß nur zwanzig Mil-
lionen preußischer Thaler bar zu zahlen bleiben. —
So geschehen in Prag am 23. Tage des Monats August im Jahre
des Heils achtzehnhundert sechzig und sechs.
Werther. Brenner.
275. Proklamation an die Einwohner der neuen Provinzen.
<Wilhelms I., Kaisers und Königs, Reden, Proklamationen, Kriegsberichte ?c., 2.Aufl., Berlin 1874,
Seite 57.)
Unterm 3. Gktober ^866 einzeln an die Bewohner von Hannover, Rurhessen,
Nassau und Frankfurt a. Itc., unterin ^2. Januar ^867 an die Bewohner von
5chleswig-Holstein erlassen. !vir geben in Nachstehendem die Proklamation an
Hannover, mit welcher die übrigen fast wörtlich übereinstimmen.
Durch das Patent, welches Ich heute vollzogen habe, vereinige ich
Euch, Einwohner der Hannoverschen Lande ?c., mit Meinen Unterthanen,
Euren Nachbarn und deutschen Brüdern^). Durch die Entscheidung des
Krieges und durch die Neugestaltung des gemeinsamen deutschen Vaterlandes
nunmehr vvu einem Fürstenhause getrennt, dem Ihr mit treuer Ergebenheit
angehangen, tretet Ihr jetzt iu den Verband des Nachbarlandes, dessen
Bevölkerung Euch durch Stammesgemeinschaft, durch Sprache und Sitte
verwandt und durch Gemeinsamkeit der Interessen befreundet ist. Wenn
Ihr Euch uicht ohne Schmerz von srüheren, Euch lieb gewordenen Ver-
Hältnissen lossagt, so ehre Ich diesen Schmerz und würdige denselben als
eine Bürgschaft, daß Ihr und Eure Kinder auch Mir und Meinem Hause
mit Treue angehören werdet. Ihr werdet die Notwendigkeit des Geschehenen
erkennen. Deun sollen die Früchte des schweren Kampfes und der blutigen
Siege für Deutschland nicht verloren sein, so gebietet es ebenso die Pflicht
der Selbsterhaltung, als die Sorge für die Förderung der nationalen
Interessen, Hannover ?c. mit Preußen fest und dauernd zu vereinigen.
Und — wie schon Mein in Gott ruhender Herr Vater es ausgesprochen —
nur Deutschland hat gewonnen, was Preußen erworben. Dieses werdet
Ihr mit Ernst erwägen, und so vertraue Ich Eurem deutschen und redlichen
Sinn, daß Ihr Mir Eure Treue ebenso aufrichtig geloben werdet, wie Ich
zu Meinem Volke Euch aufnehme. Euren Gewerben, Eurem Handel und
Eurer Schiffahrt eröffnen sich durch die Vereinigung mit Meinen Staaten
reichere Quellen. Meine Vorsorge wird Eurem Fleiße wirksam entgegen-
Die preußische Verfassung selbst kam am 1. Okt. 1867 zur Einführung.
TM Hauptwörter (50): [T39: [Jahr Million Geld Mark Arbeiter Arbeit Zeit Summe Staat Thaler], T35: [Preußen Königreich Bayern Sachsen Staat Hannover Baden König Provinz Land], T10: [Volk König Mann Leben Zeit Land Mensch Krieg Feind Vaterland]]
TM Hauptwörter (100): [T60: [Preußen Reich Staat Bund Kaiser deutsch Reichstag König Deutschland Regierung], T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel], T44: [Sachsen Provinz Preußen Königreich Hannover Bayern Staat Hessen Baden Land], T36: [Million Mark Jahr Geld Thaler Mill Summe Wert Gulden Pfund], T32: [Tag Jahr Monat Mai Juli März Juni April Ende Oktober]]
TM Hauptwörter (200): [T33: [Gott Liebe Mensch Herz Leben Volk Ehre Vaterland gute Zeit], T174: [Preußen Sachsen Hannover Holstein Provinz Königreich Staat Oldenburg Braunschweig Dänemark], T151: [König Volk Kaiser Reich Fürst Land Gott Wilhelm Deutschland Frieden], T39: [Million Mark Geld Jahr Summe Steuer Thaler Staat Ausgabe Einnahme], T78: [Mill Staat Million Deutschland Reich Europa Einwohner Land Jahr deutsch]]
Extrahierte Personennamen: August Gktober Ernst
Extrahierte Ortsnamen: Prag Berlin Hannover Rurhessen Nassau Frankfurt Hannover Deutschland Hannover Deutschland