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1. Bilder vom Niederrhein - S. 57

1882 - Leipzig : Spamer
Köln zur Zeit der Römer. 57 denen des Deutzer Kastells zum Bau der Pantaleonskirche verwandt haben. Später habe der Kaiser Otto das Deutzer Kastell wieder notdürftig restaurireu lassen. Manche nehmen an, die Brücke Konstantins habe in der Gegend des heutigen Bayeuthurms gestanden, indessen ist dies wol irrig, und der daselbst angenommene Brückenbogen führte wol zu einem mittelalterlichen Zollhause. Von römischen Daten ist noch nachzuholen, daß im Jahre 70 n.chr. der römische Statthalter am Niederrhein, Vitellius, in Köln von seinen Truppen zum römischen Kaiser ausgerufen ward und nach Rom eilte, um dort seinen Einzug zu halten. Wie er in Schwelgerei und Schlemmerei versank, ist bekannt. Kirche St. Gereon. Auch der Kaiser Trajau ward als solcher zuerst in Köln (98 n. Chr.) proklamirt. Von dem Luxus aus der Römerzeit geben viele Gräberfunde Kunde, wie das Grab in dem Dorfe Wieden mit einem Marmorsarkophag, zwei Sesseln, mehreren Büsten u. dgl. Unter der Regierung Konstantias des Großen (306—337) soll seine Mutter, die heilige Helena, in Köln gewesen sein und die Gereonskirche an der Stelle gegründet haben, wo der Sage nach der heilige Gereon mit dem Rest der thebäischen Legion unter Diocletian (287) bei der Christen- Verfolgung den Märtyrertod erlitt. Noch heute erinnert das „Martinsfeld", eigentlich „Marthrsfeld", an diese Verfolgungen. Die jetzige Gereouskirche

2. Landschaftliche Charakterbilder der hervorragendsten Gegenden der Erde - S. 249

1885 - Leipzig [u. a.] : Spamer
Von Syrien und Babylonien nach den heiligen Stätten Arabiens. 249 Ruinen von Petra. Auf diesem Marterwege öffnen sich gleich südlich von Medina beschwerliche Felsenpässe, und nirgends ist ein Tropfen Wasser zu erhalten außer bei den wohlbewachten Wüsteubrunnen eines türkischen Kastells. Sandstürme durchrasen die düsteren Basaltklüfte und reißen oft Pferde, Kamele und Menschen nieder; dazu kommt die fortgesetzte Belästigung durch die räuberischen Araber. Endlich befindet mau sich auf den kahlen Höhen über Mekka und begrüßt von denselben herab die heilige Ka'aba mit lautem Gejauchze. Erfreulicher ist die östliche Pilgerstraße nach Mekka. Von Bagdad an durchzieht dieselbe zunächst den schmalen Isthmus zwischen dem Euphrat und Tigris, Mesopotamien. Noch zu Ende des Mittelalters ein einziger, ununter- brochener Palmengarten, der von zahllosen Kanälen durchrieselt und von üppiger

3. Bilder aus der Mark Brandenburg, vornehmlich der Reichshauptstadt - S. 270

1882 - Leipzig : Spamer
270 Die märkischen Elbgegenden. in seinem Vaterlande. Wie Gottschalk seine Heimfahrt bewerkstelligt hat, ob er mit Ratibor gekämpft, ob und mit welchen Zugeständnissen er sich dänische und deutsche Hülfe erkauft hat — alle diese Fragen lassen sich in heutiger Zeit nicht mehr beantworten. Daß eine glorreiche Wirksamkeit jetzt aber von diesem wendischen Fürsten entfaltet wurde, geben neidlos alle Quellen zu. Ein großes christliches Slaven- reich schwebte der hochstrebenden Seele dieses Mannes als höchstes zu erreichendes Ziel vor. Wie sich seine Stellung an dessen Spitze zum Deutschen Reiche ge- stalten würde, scheint Gottschalk der Zukunft überlassen zu haben. Ein unge- ahnter Erfolg schien Anfangs seiner rastlosen Wirksamkeit dem großen Fürsten zu lohnen. „Nie ist hier", so sagt der weise und gute Adam von Bremen, „ein Mann mächtiger gewesen, noch eifriger fitr die Verbreitung des christlichen Glanbens als Gottschalk." Im Geheimen aber sann die national-slavische Partei darauf, ihm ein blutiges Ende zu bereiten. Die Kirche zu Lnnkini oder Lenzen mochte damals wol ein hölzernes Ge- bände sein, ohne jeden weiteren Schmuck als den des Kreuzes und der heiligen Geräthe auf dem Altar. Am 7. des Heumondes im Jahre 1066 aber barg sie trotz ihrer Unansehnlichst die Schar der Edlen Gottschalk's, welche hier- mit ihrem Fürsten dem von dem Priester Jppo gehaltenen Gottesdienste lauschten. Plötzlich unterbrach wilder Lärm das Hochamt; die Thür der Kirche ward auf- geriffeu und herein stürzte die Rotte der Mörder. Ein Schwager Gottschalk's, der Wende Plnsso, führte sie. Das Werk der Vernichtung des Kreuzes war bald genug gethan; am Fuße des Altars lag der größte Sohn des Wendenvolkes hingestreckt, und „geschlachtet" ward der Priester Jppo auf der Platte des Altars von Lenzen. Es sollte beinahe noch ein Jahrhundert vergehen, ehe das Kreuz hier dauernd aufgerichtet wurde. Land und Leute in der Wriegnitz; Städte, Ädef, Stifter. Großartige Geschichte ist es demnach, die hier am märkischen Elbufer uns ent- gegentritt. Sicherlich hat diese herrliche Provinz des alten Staates Branden- bürg, dies „Uferland" oder „überschwemmte Land", dies „Vorland der Mark" — denn so ist das Wort Priegnitz gedeutet worden — seine glückliche Gegen- wart. Der Boden ist allenthalben wohl bestellt oder mit Wiesen und Waldungen bedeckt; nur zwischen Wittstock und Zechlin, bei dem Dorse Schweinrich, findet sich eine Sandwüste, wie sie so trostlos kaum irgendwo in dem Lande zwischen Elbe und Oder sich nachweisen lassen wird. Das Volk der Priegnitz ist arbeitsam und zufrieden; mehr als anderswo in der Mark tritt hier dem Fremden Ruhe und Behäbigkeit in öffentlichem und privatem Leben entgegen; der Priegnitzer zeigt sich dem Gaste gern als ein Freund von guter Küche und wohlbestelltem Keller. Gewiß haben diese Elblande noch ihre glückliche Zukunft; man erhofft dieselbe von einer Vermehrung der durch die Prieguitz führenden Schienenwege. Allein, übereinstimmend mit dem konservativen Zuge im Volke, welcher hier überall stark zu Tage tritt, ist die Priegnitz die klassische Landschaft für die Vergangenheit der Mark, für alte Feudal- und Klosterherrlichkeit! Denn die Städte der Priegnitz gehen zurück. Sie haben sich viel des Altertümlichen bewahrt. Dieses Wittstock mit seinen zerbröckelnden Mauern, dieses Perleberg mit seinem Rolande, dieses Pritzwalk mit seiner mächtigen Kirche,

4. Bd. 2, Abth. 2 - S. 525

1785 - Leipzig : Weidmann und Reich
in Europa. 525 dismus, wie der Koran ihn vortragt, die man aber freylich aus dem Schutt verunstalteter biblischer Erzählungen, widersprechender Urtheile, und alber- ner Mahrchen hervorsuchen muß, und die auch bey Völkern, wie diejenigen sind, welche den Mohame- dismus annehmen, keine weitere Ausbildung, Kri- tik, Umformung u. st w. erfahren können. Die Sittenlehre des Korans ist meist rein und lauter; sie empfiehlt die Barmherzigkeit, die Versöhnlichkeit sogargegen die ärgsten Feinde, und überhaupt alle moralische Tugenden; nur in Absicht der Keuschheit hat Mohamed seinem eignen und dem Temperament seiner Landsleute geschmeichelt, dafür aber eine Menge Dinge zu Religionöpflichten und guten ver- dienstlichen Werken gemacht, die, wenn sie auch den heißen Klimaten angemessen sind, doch eine be- schwerliche Last für jeden seyn würden, der nicht darinnen Mittel zu seiner Seligkeit zu erblicken glaubte. Dahin gehört das Gebet, welches fünf- mal des Tages, wo man sich auch befinde, zu ge- wissen festgesehten Stunden geschehen muß, wobey die Beugungen, daö Richten des Gesichts nach der Gegend von Mecka in Arabien ebenfalls vorgeschrie- den sind, und welchem eine Waschung der Hände, deö Gesichts, der Arme, Füße u. st w., die auch so genau bestimmt ist, vorhergehen muß. Daher find auch auf allen Landstraßen von frommen Muselmän- nern Springbrunnen angelegt worden, ob schon in Ermanglung des Wassers auch Staub zur Reini- gung hinreicht. Eine andre Religionspflicht ist die Almosensteuer, kraft welcher jeder verbunden ist, jährlich eine gewisse Summe, meist den Zehnten, zu Unterstützung der Armen, Erbauung von Met- schedö und dergleichen auch zur Unterhaltung der Thiere beyzutragen. Ein dritte^Gefetz legt ihnen strenge Fasten auf, von .denen derramastan, der dreyßiy

5. Bd. 2, Abth. 2 - S. 602

1785 - Leipzig : Weidmann und Reich
Lor Osmanischcs Reich diese Stimme der Gottheit zu hören glauben. Ein Jude Sabbatai Sevi steng nämlich auf einmal in Palästina an, die Rolle des Messias spielen, und die Art, wie dieser Betrüger sich dabey nahm, war wirklich so künstlich, daß fein Anhang sich mit jedem Tage vermehrte, daß aber auch Kiuprili alles thun zu müssen glaubte, diese ansteckende Seuche zu hemmen. Ern andrer Jude beredete den Sevi nach der Hauptstadt zu kommen, wo sogar der Sultan fast bereit sey, seine göttliche Sendung anzukennen. So plump die Lüge war, welche dieser vom Groß- vistr angestellte Mensch vorbrachte, so gieng doch Srvr, dessen Kopf schon schwindelnd war, in die Falle. Indessen ward seine Verhastnehmung nur das Signal zu größcrn Gahrungen, und kaum dann erst, alö der Messias, um der Todesstrafe zu entgehen, den Islam angenommen hatte, verjagte Scham und kalte Ueberlegung die feste Ueberzeugung, die seine Parthey von ihm gehabt hatte. Diese Gefahr war zerstreuet, und der Friede mit Venedig geschlossen, als die zwischen dem Dnepr und Dniestr wohnenden Kasaken, der Bedrückungen des polnischen Adels müde, den Schutz der Osmanen anstehten. So» gleich wurde ihnen ihr Verlangen zugestanden, und Mohamed brach selbst an der Spitze von 150000 Mann wider Polen auf, das dainals voll innrer Unruhen und also in schlechtem Vertheidigungszustan- de war. Sobiesky schlug zwar die krimischen Ta- rarn, welche 100000 Mann stark eingefallen wa- ren, in verschiedenen Treffen, auch die Osmanen bey Chotschin; aber, ununterstützt von seinem undank- baren Vaterlande, konnte er Kaminiezk und Lem- berg nicht retten, welche von den Osmanen erobert wurden, und von denen ihnen das erste nebst einigen kleinern Plätzen und der Oberherrschaft über die Ka-

6. West- und Süd-Europa - S. 947

1784 - Leipzig : Weidmann und Reich
Jraiieit. 947 Die Kirche, welche um das Haus gebaut ist, hat von außen ein schönes Ansehen, inwendig aber nichts besonderes. Das heilige Haus ist mit Mar- mor von außen überzogen, mit Marmor gepflastert-- und mit Bildhauerei) geschmücket, dis aber höchst mittelmäßig ist. In dein vordem großen Theil des- selben hangen eine Menge silberne Lampen, die von fünfzig, bis hundert fünf und) zwanzig Pfund schwer sind. In dem kleinern Theil, dessen Wände mit Silberblech überzogen sind, sieht man den Feuerheerd der heil. Jungfrau, über dessen Mitte das wunder- thätige Marienbild mit dem Jesuskinde stehet, wel- ches die Engel ebenfalls aus Nazareth mikgebracht haben. Beyde sind vom Lampenrauch ganz schwarz- und mit goldnen Ketten, Schmuck und prächtigen Kleidern gänzlich bedecket. Das Kleid von rothem Kamelotk, welches die Jungfrau bey ihrem Leben getragen, (ein Beytrag Zur Geschichte der Kamelott- fabriken) und die Schale von blau und weißem Töpferzeug, woraus sie dem Kinde zu essen gegeben, werden ebenfalls aufbewahret, und die letzte hat so viel Kraft, daß die Rosenkränze, Strümpfe, Mü- tzen u. d. gl. welche darinnen herumgerührt werden, alle gichtische Zufälle heilen» Zur Rechten des Bil- des steht ein massiv goldener, und zur Linken ein sil- berner Engel, der erste von der Gemahlin» Königs Jakob Ii von England, und der zweete von ihrer Mutter der Herzogin» von Modena, andrer goldner und silberner Gelübde, welche zu beyden Seiten die Mauer bedecken, zu geschweigen. Der Schatz, der in der Sakristey aufbewahrt wird, wird zu Loretto selbst auf neun Millionen Thaler geschähet. Er wird in sieben großen Schränken mit doppelten Thüren, und vier und zwanzig kleineren aufgehoben, und be- steht aus einer Menge von Kronen, Leuchtern, . Mon- stranzen, Kelchen m gl. welche meist mit Juwelen Ooo 3 reichlich

7. Afrika - S. 686

1787 - Leipzig : Weidmann und Reich
686 Guinea. Priester mit allen möglichen Reliquien und Kirchen» zierrathen ab, die im 1491 zu Praza aulanqe- ten. Wahrend dessen ließ der König von Kongo, auf Anrochen des Priesters, eine Art von Kirche aus Haumaften und Stammen bauen, die er selbst in Person hatte helfen nicderhauen, und richtete darin drey Altäre auf. Nachgehends wurde der Gras und feilt junger Sohn gekauft: der erste nahm den Namen Emanuel und der andere Antonius an. Ein so gros- ses Beispiel konnte ohumöglich unter dem gemeinen Volke nicht ohne Erfolg bleiben, zumal häufige Pre- digten an sie gerichtet wurden, diesem großen Beyspiele nachzufolgen. Als dieses geschehen , so qiengen die Portugiesen wieder nach Hofe fort, den König ¿11 raufen. Ebbe- gleiteten sre viele Großen des Landes mir Musch und Freudenöbezeugungen. Die Wege von St. Salva- tor , welche einhundert und fumzig Meilen betra- gen, waren alle gekehrt und mit allen A-ren von Le- bensmitteln und allen Norhwendigkeiren für die Por- tugiesen versehen, eben so, als wenn Der König, oder sonst ein Großer des Landes, auf der Reise ist. Nach etlichen Tagen kam der ganze Hof ihn zu bewillkommen , und hier sah map, so viel Pracht zusammen gehaufek, als ihnen nur immer zusam- men zu bringen möglich gewesen war, weil sie sich, nichts Glanzenders denken konnten,als die Handlung, die der König unternehmen würde. Der König selbst erwartete fte im Eingänge seines Pallastes aufeinem Skaatschroue, der, auf einem Gerüste erhöhet, präch- tig bekleidet war llnd nahm sic daselbst mit allen Zei- chen der Gnade auf. Nach vorhergeganqencr Verrichtung besten, was Hern portugiesischen Gesandten von seinem Könige

8. Afrika - S. 577

1787 - Leipzig : Weidmann und Reich
Guinea. 577 weiter nichts übrig ist, als daß die Vern;andten bey< der Theile gut bewirthet werden. Gegen ihre Lands- leute sind sie sehr eifersüchtig, den Europäern aber verstärken sie so viele Freyheit, als nur einigermaßen mir dem Wohlstand bestehen kann. klebrige ns wer- den die Weiber hier so sklavisch gehalten , als in dem übrigen Guinea, und wahrend die Männer sich be- lustigen, müssen sie alle mögliche Arbeit verrrchren. Je fruchtbarer eine Frau ist, desto mehr wird sie geschaht; Knaben werden dem Könige gewidmet, denn alle Mannspersonen im Lande heißen des Königs S laven; Mädchen aber gehören dem Vater. Acht oder vierzehn Tage nach der Geburt werden die Kin- der beschnitten, auch zerrihen sie ihnen den Leib, daß allerlei) Figuren dadurch gebildet werden. Wenn eine Frau Zwillinge hat, wird solches als eine gute Vor. bedencung angesehen; zu Arebo aber opfern sie die Mutter nebst den Zwillingen einem gewissen Geiste, der in einem Walde dicht bey dem Flecken wohnen soll. Gewöhnlich kaust der Mann die Frau durch eine Skiavinn los, die Kinder aber werden ohne Erbar- men hingerichtet; und der Wald wird so heilig ge- halten, daß sie keinem fremden Neger hinein zu gehen verstarten. Krankheiten sind nicht so gemein in Benin, als die schädlichen Ausdünstungen decmoraste sollten ver- muthen lassen; auch scheinen sich die hiesigen Neger nicht so sehr für dem Tode zu fürchten, als in andern Gegenden von Guinea, ob sie gleich alle Mittel her- vorsuchen , durch deren Hülfe sie ihr Leben verlängern zu können glauben. Bey Krankheiten ist ihre erste Zuftuchr zum Priester, der hier, wie bey andern Ne- gern, zugleich den Arzt macht. Dieser glebt ihnen erstlich gewisse Kramer, welche sie essen müssen; er- halten sie aber dadurch ihre Gesundheit nicht wieder, Iv. Bñ.nv' . £> & so

9. Afrika - S. 667

1787 - Leipzig : Weidmann und Reich
Guinea. 667 iv'lche dke Zauberer sehr empfehlen. Auch hangen sie ihnen Knochen und Zahne von verschiedenen Thie- ren um, welche, wie sie sage , für alle Krankheiten helfen. Ehe die Portugiesen hierher kamen , kannten sie keine besondere Namen. Das gemeine Volk wur- de mit dem Namen der Krauter, Pflanzen, Steine, Vögel, Thlere und lebendiger Geschöpfe genannt. Die Vornehmsten und Herren harten die Namen von den Landern, über welche sie herrsch- ten, angenommen, z. B. der Herr von Songo hieß sich Mani Songo, d. h. der Herr von Songo, jetzt aber bekommen beyde Geschlechter und Menschen von allen Standen einen bestimmten Namen, auch der Kö- nig ist davon nicht ausgeschlossen. Auch findet man hier weder Aerzte noch Apothe- cken, als die sie sich von den Pflanzen, Baumrinden, Wurzeln, Steinen, Wasser und Oel machen, wel- ches sie für das Fieber und alle andere Krankheiten brauchen. Sie haben aber auch diese Hülfsmittel sel- ten nöthig , indem sie unter einer gemäßigten Him- melsgegend wohnen, und auch im Essen und Trin- ken sehr mäßig ssind, daher sie selten von schweren Krankheiten befallen werden. Die gemeinste ih- rer Krankheiten ist das Fieber, welches sonder- lich im Winter sehr natürlich, wegen der feuchten Witterung, die der beständige Regen verursacht, ent- stehen muß. Doch wissen sie sich durch Palmöl und durch Rerben gewisser Baumrinden bald davon zu befreyen. Von den Verstorbenen haben sie wunderbare Mei- nungen. Wenn eine Frau oder ein Mann stirbt, so ha- den sie den überlebenden Ehegatten im Verdacht, und glauben fesi, sie könnten gar nicht sterben, ohne ge- rufen

10. Asia - S. 636

1786 - Leipzig : Weidmann und Reich
Sina« 636 ten, auf steilen unfruchtbaren Bergen stehen, sind mit Garten, kustwaldern, und in den Felfeu gehaue- nen Grotten gezieret. Neben jeder stehet ein Thurm, und statt der Mauern find ste mit den Hausern um- geben, in welchen die Priester ihre Wohnungen haben. Die Götzenbilder stehen auf beyden Sei- ten, und vor ihnen liegen Blumen, Rauchwerk und Früchte, Dies find die herrschenden Religionen in Si- pa, von denen jede gleiche Gerechtsame har, und eines gleichen Schutzes genießet. Außerdem giebt eö in Sina noch Takarn, die sich zu der Religion des ianm bekennen, von welcher wir bey Thibet handeln werden, Juden zu Kai-fong-fu in. der Provinz Ho-nan, die ihrer Sage nach schon vor der christlichen Zeitrechnung nach Sina gekommen sind, und Mohamedaner, welche, da sie sich nie einfallen lassen, Proselyten zu machen, seit dem zwölften Jahrhundert schon sehr friedlich in verfchie- denen Provinzen, besonders in Kjang-nan leben. Das Christenthum soll schon im siebenten Jahr- hundert unsrer Zeitrechtrung, in Sina bekannt worden feyn, wiewohl die Jesuiten, wie sie im sechszehnten Jahrhundert hieher kamen, auch nicht die mindeste Spur mehr davon fanden. Die Je- suiten waren schlau genug, um einzufehen, daß, wenn sie hier ihre Herrschaft ausbreiken wollten, sie auch den Meinungen und Gebrauchen eines Vol- kes nachgeben müßten, welches die größte Vorliebe für feine Vorfahren hegte. Sie duldeten daher bey ihren Neubekehrten eine Menge Gebrauche, die sie für gleichgültig, ihre nachherigen Gegner aber für abgöttisch anögaben, ja sie giengen sogar nach einigen soweit, daß sie selbst den Anbetern der Gö- tz n vieles nachließen, was dem Geiste des Chri-
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