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1. Bilder vom Niederrhein - S. 128

1882 - Leipzig : Spamer
128 Die alte Rheininsel bei Kaiserswerth. sein Brot mit den hungerigen Negern auf dem Sklavenmarkte theilte. Wie schlug aber sein Herz, als er das heilige Land betrat! Mit Thränen und Segenswünschen nahm er dann Abschied von den theuren Schwestern, die er im Orient zurückließ. Nach ungefähr fünfmonatlicher Abwesenheit erreichte er wieder seine heimatliche Diakonifsenanstalt. Auch erlebte er die Freude, daß der Same, den er im Orient gestreut, ausging zu segensreicher Frucht. Ja, seine dortigen Anstalten rangen sogar den Mohammedanern Achtung ab; beson- deren Ruf erlaugte auch die deutsche Apotheke unter den Arabern; gegen 7000 lassen sich dort jährlich unterweisen. Nach der blutigen Niedermetzeluug der Marouiten, d. i. der christlichen Bewohner des Libanon, durch die Drusen im Jahre 1860 sprangen auch zuerst die Diakonissen den unglücklichen Flüchtlingen bei; es wurden für sie Hospitäler und Waisenhäuser in Beirut gegründet. Fliedner's Korrespondenz wuchs ins Ungeheure, und trotzdem faud er noch Muße zu schriftstellerischen Arbeiten. Von besonderem Segen für die Bildung von Mägden, namentlich in der Resi- denz Berlin, war der auf Fliedner's Betreiben ins Leben gerufene „Marthashof". Vor Allem sorgte er aber für seine lieben Diakonissen: für die Geschwächten stiftete er den Erholungsort Salem, für die Gealterten ein sogenanntes Feier- abendhaus. So aufreibende Amtsgeschäfte konnten nicht verfehlen, die Gesundheit des rüstigen Mannes zu untergraben. Auch gönnte er sich keine Erholung, selbst nicht im Bade. Zuletzt riethen ihm die Aerzte ein wärmeres Klima an. So- fort dachte der unermüdliche Mann an eine Visitationsreise in Jerusalem. An- fangs schien ihn die milde Luft zu kräftigen, aber bald verursachte ihm der Samum heftiges Blutspeien. Er konnte das Ziel nicht mehr erreichen und kehrte gebrochen in die Heimat zurück. Die in Italien 1860 gewährtereligionsfreiheit benutzte er, um in Florenz ein Diakoniffen-Lehrhaus zu eröffnen. Im dänischen Kriege 1864 sandte er 20 Diako- nissen auf die eisigen Schlachtfelder Schleswigs, um die Verwundeten zu pflegen. Am 16. Sept. 1861 war es ihm noch vergönnt, das 25jährige Bestehen der Diakonissenanstalt zu feiern. Bereits gab es 30 Mutterhäuser; 1600 Dia- kouisseu wirkten auf mehr als 400 Stationen; in Kaiferswerth arbeiteten 425 Schwestern im Mutterhause. Noch einmal, zum letzten Male, wohnte der Todtkranke der 28jährigen Gedenkfeier seiner Anstalten im Jahre 1864 bei, noch einmal erhob sich sein Organ zu wunderbarem Wohllaut, doch erschöpft sank er auf seinem Sitze zu- sammen. Endlich verschied er am 4. Oktober 1864. Die Trauer und Theilnahme bei diesem Todesfall war eine allgemeine: aus Hütten und Palästen, aus Nah und Fern strömten Leidtragende herbei, kamen Beweise der Liebe und Verehrung. Ein einfacher Grabstein mit einer Trauer- esche, die er selbst dazu bezeichnet, deckt seine irdische Hülle; doch Tausende von gefallenen und gesunkenen Seelen, armen Kranken und Gefangenen, Taufende von verwaisten Kindern benetzen mit Thränen des Dankes und der Liebe das Grab ihres Wohlthäters. Er war ein Retter und Erlöser der bedrängten Mensch- heit, er war ein würdiger Nachfolger unseres Heilands, gesegnet sei sein An- denken für und für! —

2. Bd. 2, Abth. 2 - S. 600

1785 - Leipzig : Weidmann und Reich
6oo Osnianisches Reich düng der härtesten Beschwerde, theitte sich auch seinen Truppen mit, seine strenge Kriegszucht er. stickte den Keim des Austuhrs, und dies war der einzige von den bisher geführten Kriegen mit Per. sten, in welchem die Osmanen die meisten Vortheile erhalten hatten. Bagdad, das so lange der Gegen- stand ihres Verlangens gewesen war, verblieb ihnen in dem i6zy geschloffenen Frieden, aber Erivan mußten sie an Persien abtreten. Morad starb im ein und dreyßigsten Jahre sei- nes Lebens an den schädlichen Folgen, die er sich durch den unmäßigen Gebrauch des Weines zugezogen hatte» Ibrahim Da Morad keine männlichen Nachkommen 1640—48. hinterlaffen hatte, rief man seinen Bruder Ibra- him zum Sultan aus, der, von Natur schwach und furchtsam, beyde einem Monarchen so unanständige Eigenschaften in seiner Gefangenschaft noch mehr zur Reife gebracht hatte, und der auch seine ganze Regierung hindurch sich so wenig als möglich um Staatsgeschafte bekümmerte. Die Begebenheiten, welche unter seiner Regierung vorsielen, und bey de. nen er einen durchaus müßigen Zuschauer abgab, sind die Eroberung von Asov, deffen sich die Kasaken unter der vorigen Regierung bemächtigt hatten, und Der Anfang eines ungleich wichtigern Krieges mit den Venetianern, welcher 24 Jahre lang dauerte. Die Maltheserritter hatten eine reich beladene nach Egypten bestimmte Flotte, auf der, wie die Sage gieng, ein Sohn des Sultans war, weggenommen, und waren mit ihrer Beute in einen unbebauten Hafen der Infel Kandia eingelaufen; darüber be. schwerten sich nun die Osmanen, und da es dem Divan rathsamer schien, diejenigen anzugreifen, von welchen

3. West- und Süd-Europa - S. 782

1784 - Leipzig : Weidmann und Reich
782 Italien. lichen Pfründen, die Bisthümer nicht ausgenommen, ja er kann sogar zum Kardinalshute ernennen. Was die Klöster vor dem Jahr 1600 an sich gebracht ha- den, wird ihnen als eine Stiftung gelasten, von allen übrigen sowohl unbeweglichen als beweglichen Gütern aber, müssen sie alle bürgerlichen Abgaben entrichten. So müssen auch alle Kontrakte in Civilsachen, wenn sie gleich von Geistlichen geschlossen werden, so wie alle Processe, worinnen ein Geistlicher als Klager oder Beklagter verwickelt ist, vor dem weltlichen Richter geschlossen und geführt werden. b) Titel, Ohngeachtet die Herzoge von Savoyen sich schon Wappen, lange, wegen ihrer Einsprüche aus das Königreich Ritterorden Cypern, den Titel X\omgi. Lohest beygelegt haben, so besaßen sie doch nur die herzogliche Würde, bis sie 171g das Königreich Sicilien, und nachher durch Tausch 1718 das Königreich Sardinien bekamen. Seitdem ist der Titel eines Königs von Sardinien folgender: Aömg von Sardinien, Cypern und Jerusalem, Herzog von Savoyen, Monrfe- rar, Thablais, Aosta und Genevois, Fürst von Piemont und Gneglia, Marquis von Italien, Saluzzo, Susa, Ivrea, Teva, Ma- ro, Dristan und Sezana, Graf von Maurienne, Genf, taizza, 'Asti, Alessandria, Tende, Go- cean und Tìomont, Lrcyhcrr von Vaud und Faucigny, Herr von Vercelli, Vignerò!, Taren- taist, Lomellino und Val de Sesta; Fürst und beständiger Vikarius des H. èì Xì. in Italien rc. Das Wapen ist ein in vier Felder getheilter Schild, von denen jedes wieder aus besonder« Quar- tieren besteht. Man findet darinnen nicht allein die Wapen der einzelnen sardinischen Staaten, sondern auch von Jerusalem, Cypern, Armenien, Luxenburg, Ober- Niedersachseu und dem Herzogthum Engern, meist

4. West- und Süd-Europa - S. 786

1784 - Leipzig : Weidmann und Reich
786 Italien. von den Grundstücken, welche den sechsten und auch den vierten Theil des Ertrages ausmachen. 2) Der Kopfsteuer. 3) Der Auflage aufgchfen und Rühe. 4) Der Salzsteuer. 5) Der Ab- gäbe von: Stempelpapier. 6) Dem Lotto. 7) Dem Tabakshandel und verschieden außer- ordentlichen Gefallen. Man rühmt übrigens, daß die Abgaben ohne Miöbrauch erhoben, und ohne Verschwendung angewendet werden. Kriegsver« fassung. Daß die Unterthanen des Königs von Sardi- nien auf dem festen Lande von einem kriegerischen Feuer beseelt sind, haben wir schon erwähnet, und daß sie gute Soldaten sind, beweisen die vielen Kriege, in denen sie sich immer als solche gezeiget haben. Der König von Sardinien hat zwar gegenwärtig bey der Einigkeit, die zwischen dem Oesterreichifchen und Burbonischen Häusern geherrscht hat, keine Gele- genheit gehabt, die Bravour seiner Truppen zu üben, indessen ist seine Kriegsmacht immer auf einem solchen Fuß, daß, bey einem entstehenden Kriege, seine Freund- schaft jeder der kriegführenden Mächte sehr schätz- bar seyn muß. Er unterhält seine Grenzfestungen, so wie seine Magazine, in sehr gutem Zustande, imi> die Armee wird mit Einschluß der 10000 Manrr starken Landmiliz, auf 40000 Köpfe geschähet: nämlich vier Garde-, vier Rüraßier-,mnd sechs Dragonerregimenter, 14 Regimenter Infan- terie, ein Arcilleriekorps, und einige Freykom- pagnien. Unbedeutender ist die Seemacht; denn wenngleich 1766 gesagt wurde, daß sie künftig aus Z2 Schiffen mit Einschluß der Fregatten und Galee- ren bestehen sollte, so hat doch diese Nachricht keine Bestätigung erhalten. " <’•' ' ' . Wir

5. West- und Süd-Europa - S. 807

1784 - Leipzig : Weidmann und Reich
Italien. §07 ist, aus welcher die 64 Wachthürme an den Küsten der Insel besetzt werden, auf deren jedem fünfmann mit zwey Kanonen find, welche, sobald sie ein tür- kisches Schiff dem Lande sich nähern sehen, ein Signal geben. — Ueberhaupt wiegt diese Insel das dage- gen vertauschte Sicilien tm geringsten nicht auf, und wenn auch der König aus der Landsteuer, den Zol- len und Abgaben, die auf den Thonfifchfang und die Korallenstscherey gelegt find, den Domänen und andern Quellen beträchtliche Summen Zieht, so rech- net man doch, daß nach Abzug aller auf die Insel verwendeten Unkosten kaum 122220 Lire übrig blei- den mögen. Die Insel Sardinien besteht aus zwey Haupt-Topographi- theilen: als 1) Aapo di Aagliari oder dem südli-^ chen Theil der Insel. Darinnen. bemerken wir^ ' Aagliari, an einem vortrefflichen weiten Meerbu- Kagliari. sen, der Sitz der geist- und weltlichen Regierung, zum Theil schön gebauet, und mit 25- bis 26000 Einwohnern bevölkert. Man findet hier Ueberreste einer Wasserleitung, welche 4 Stunden lang mei- stens tief, theils gewölbt, theils in den Felsen ge- hauen, unter der Erde sortlaufr, und so breit, auch meistens so hoch ist, daß ein Mann bequem darinnen gehen kann. Uebrigens ist die Geschichte derselben völlig nnbekannt. Andre Alterlhümer sind die Gräber, welche man haufenweise bey dem Dorfe Sanvendre findet. Es find Ln Felsen gehauene Kammern, die inwendig Fächer haben, in welche Urnen gestellt wurden. Jetzt dienen sie den Einwoh- nern zu Steinmagazinen. 2) Aapodilugodori. Darinnen ist Sastari, Sassarn ebenfalls nicht weit vom Meere in einer angenehmen Gegend. Sie hat gegen 13222 Einwohner, welche Eee 4 viele

6. West- und Süd-Europa - S. 808

1784 - Leipzig : Weidmann und Reich
Uebersicht der sardini- scheu Ge- schichte. 808 Italien. viele Gewerbe treiben. Auch hier sind Ruinen einer römischen Wasserleitung. Uebrigenö finden sich in ganz Sardinien viele Tempel, Thürme und andre Gebäude aus sehr großen Steinen zusammengesetzt, mit schneckenförmigen Treppen, in denen Aexte, Scheeren, Lanzen, alles von Kupfer, aber bisher noch keine Inschrift gesunden worden, welche über Zeit und Nation daö geringste Licht gäbe. Derglei- chen Gebällde liegen wohl 700 auf den Bergen zer- streuet, welche alle nach dem Auf- und Niedergange der Sonne, oder nach den vier Weltgegenden wie die egyptifchen Pyramiden gerichtet sind. Ist es wahr, daß diese Denkmäler des Alter- khums phönicischen Ursprungs sind, so haben sich hier mehr Ueberbleibsel dieser Nation erhalten, als in der ganzen übrigen Welt; und daß sie diesen Ursprung haben, wird dadurch beynahe gewiß , weil die Kar- thaginenser, welche selbst eine phönicische Kolonie waren, die ersten uns bekannten Besitzer dieser In- sel sind. Von ihnen kam es an die Römer, und 437 nach Ch.g. machten sich die Vandalen Meister davon, denen es 534 durch die griechischen Kaiser ab- genommen ward. Doch die Macht der Saraeenen machte allch bald der griechischen Herrschaft ein Ende, und diese blieben 300 Jahr lang Herren von Sar- dinien. Im I. 1004 machte Pabstjohann Xvhl eine Bulle bekannt, durch welche er die Insel demje- nigen schenkte, der sie dem Ungläubigen entreißen würde. Vereint mit dengenuesern, vollendeten die Pisaner 1016 diese Eroberung, und theilten Sar- dinien in vier Provinzen, von denen jede unter einem Richter stand, die sich zuweilen sogar Könige nann- ten. Wahrend der Uneinigkeiten, welche zwischen dem Pabst und den Republiken Genua und Pisa über den Besitz der Insel entstanden, machten sich diese Richter

7. Afrika - S. 93

1787 - Leipzig : Weidmann und Reich
53 Marokko und Fes. ken haben, daß ihre Sprache sogar eine eigenlhüm« liebe ist ; allein eine kleine Ueberstcht wird bald zei- gen , wie sehr sie diese Namen verdienen. Da der Koran eine Art von unvollkommener Wissen- schaft von Gott und menschlicher Bestimmung ist, so ist ihre Theologische Gelehrsamkeit schon oben zur Gnüge angezeigt worden; allein er ist auch das Gesetzbuch der Mauren, und nächst diesem, ditz Schrift des Malek, welcher sich, in Hinsicht der bür- gerlichen Gesetze, deutlicher als Mohamed ausgelas- sen hat, wovon wir weiter unten sprechen werden. Da sie nun an ein unvermeidliches Schicksal glauben, so haben sie auch für die Arzneywissenschaft wenig Achtung, entweder sie überlassen sich bey Krankhei- ten der Hülse der Natur, oder sie nehmen zu Zau- berkünsten und Hexereyen ihre Zustuchk. Selbst der Konch bedient sich eines christlichen Arztes, ob er auch schon des Ansehens wegen einen sogenannten Ta- bib unterhalt, weil letzterem seine Kenntnisse nur in ei- ner sehr geringen Krauterkenntniß bestehen, ob sie schon etwas von den Schriften des Hipocrateö und Galenus, wiewohl ohne alle Anwendung studiren. Selbst in der Hauptstadt deö Reichs, wo eigentlich hohe Schulen sind , und wo eine ihrer gefährlichsten Krankheiten, der Aussatz, gum unheilsamsten Nebel worden ist, jagt man lieber diese Elenden vor dis Stadt hinaus in schlechte Hütten , oder sie brennen die schmerzhaften Glieder mit glühenden Eisen, oder bedienen sich andrer grausamen Mittel, als daß sie bedacht wären, den giftigen Krankheiten, welche durch ihre Ausschweifungen meist allgemein sind, bessere Hülfömittel entgegen zu stellen. Eben so ist es bey den übrigen Wissenschaften/, ihre Voraltern bereicher- ten unsre Kenntnisse durch Rechenkunst und Zahlen, ihre Nachkommen aber sind an beyden fremde. Sie haben zwar eine Art Rechnung unter sich, welche darin besteht,

8. Afrika - S. 124

1787 - Leipzig : Weidmann und Reich
1^4 Marokko und Fes. Palästina ebenfalls nach Afrika geflohen waren, und Mauren genannt wurden. Diese wurden überwun- den, und die Römer, welche ihre Besitzungen gleichfalls bis hieher auszubreiten suchten , verjagten diese Mau- ren bis in das Aeußerste von Afrika, unterwarfen stch Karthago nebst noch andern afrikanischen Nationen, und machten selbige zinsbar. So streitbar alle diese afrikanischen Völkerfchaf- ten warerl, so wenig konnten sie gegen eine viel stär- kere Macht, wie die römische war, auörichten. Au- gustus schickte neun Kolonien nach Afrika; Klaudius drey, und theilten Mauritanien in das Cäfariensifche und Tingitanifche, worinnen römische Prokonsuls bis zu Anfänge deö fünften Sekulum regierten, welches noch gegenwärtig römische Münzen beweisen, die man öfters bey Salö und an andern Orten findet. Die Herrschaft der Römer wahrte aber auch nur so lange, bis andre Völker kamen, und dieser Gewalt Schranken setzten. Eine nordische Nation, die Van- dalen, weiche sich einen Theil von Spanien unterwor- fen hatten, suchten den Römern alle Besitzungen zu rauben, und Bonisacius, der damals in Afrika kom- mandirende General, war eigentlich die Ursache ihres Ueberfetzenö, denn ihm lag nur daran, sich an Rom zu rachen, weil es einen andern anseine Stelle abschicken wollte. Sie kamen als ein Sieg gewohntes Volk unter der Anführung ihres Königs, Genferikuö, eines erfahrnen und mukhigen Kriegers, aus Spanien, und die Römer sahen nur zu sehr, wie stark diese Völker waren , denn nachdem ihnen mancher Sieg geglückt war, brachten sie e6 dahin , daß Rom alle seine Be. sitzungen aufgeben und alle Römer aus Afrika flie- hen mußten. Hun-

9. Afrika - S. 180

1787 - Leipzig : Weidmann und Reich
i8o Die Staaten der Seeräuber. und der Erfolg seines Unternehmens war auch ganz der Klugheit und dem Muthe dieses Fürsten angemes. sen. Selbst diejenigen Provinzen, welche den Kö- nig von Tremecen zinsbar gewesen waren, siengen an, treulos zu werden, und dagegen den Tribut an den Kö- nig von Bugia zu entrichten, dessen Tapset keit allge- mein bekannt und dessen Macht täglich verstärkt wur- de. Wahrscheinlicher Weise hakte es diesem Fürsten geglückt, ganz Mauritanien an sich $u bringen, wenn nicht Spanien ein zu wachsames Auge auf diese Be- wegung gehabt hatte, und eine Armee überführke, wel- che dem Zustand eines so unruhevvllen Reiches auf ein- mal eine ganz andre Gestalt mittheilte. Rache auf der einen, und Stolz auf der andern Seite war es, was den König von Spanien, Ferdi- 1505. nand V, im Jahr Christi 1505 bewog, den Grafen, Petrum, mit einer Armee nach Afrika zu schicken, und, wie der glückliche Erfolg lehrte, sich in kurzem der Stadt Oran zu bemächtigen. Der erste glückliche Ausgang führte sie bald weiter, und nicht nur die Stadt Bugia, sondern noch verschiedene wichtige Plätze mußten der unwiderstehbaren Macht der Spa- nier gehorsamen. Die Algierer fürchteten ein glei- ches Schicksal, und suchten Hülfe bey dem Helmn Eu- rem!, einem arabischen Prinzen, dessen Ruhm weit umher bekannt war. Er kam, und mit ihm ein zahl, reiches Heer der tapfersten Araber, die aus dein zahl- reichen Volke in der Ebene von Mutja, dessen Ober- haupt er war, ausgesucht worden. Jedoch konnte sei- ne ansehnliche Hülse nichts zum Vortheil der Bedrück- ten rhun, und die Algierer konnten nicht verhindern, daß Ferdinand eine neue Verstärkung der Truppen überschickte, auch sogar die Stadt Algier den Spa- niern übergaben, sie huldigen und einen jährlichen Tribut abgebm, ja so gar verstatten mußten, daß die

10. Afrika - S. 521

1787 - Leipzig : Weidmann und Reich
Guinea. 521 kommt. Der Boden ist sehr unfruchtbar, daher sich die Einwohner bloß mit dem Zwischenhandel ernäh- ren müssen, indem sie für°ihrdold Waaren kaufen, »nid davon ihren Nachbarn gegen Lebensbedürfnisse überlassen. 9) Uvanki, Dattqui oder Axrncstny) Wank-i. hat Einwohner, welche die Kunst verstehen, feine Zen- ge mit Gold zu wirken, mit welchen sie ansehnliche Handlung treiben. 10) Aquambo ist ein volkreiches Land, dessen 10) Aquani- Einwohner stolz und kriegerisch sind, und welchem weh- bo. rere Negerstaaten unterworfen sind. Viele Aquam» boö gehen jährlich nach Mowri, ihr Gold daselbst ge- gen Leinen und Eisen zu vertauschen. 11) (Dlrylo-11) Ouy 10 oder Jusser ist ein nnfrn6)tbareö Land, dessen F^ro. Einwohner vom Handel fast gar keine Kemrtniß ha» den, sondern sparsam, von den geringen Erzeugnissen ihres Bodens, leben. 12) Bono ist unbekannt, i g) l2)»g)Bono Am aber trieb ehedem einen »vichtigen Handel mituni> den Holländern. Die Kriege mit Sabu brachten es nachher im Verfall, und seitdem beschäftigen sich die Einwohner mit dem Landbau. 14) Akkamoder 14) Akkanez ist ein fruchtbares Land , und> die Akkanezen sind durch den Handel bekannt, »velchen sie an dcn Kü. sten sowohl, als im Lande, treiben. Der Charakter dieses Volks ist dabey sehr kriegerisch, unddieß ist die Ursache, daß es von allen seinen Nachbarn gefürch- tet wird. 15) Dinkira war ehedem weit kleiner als gegen-15) Dinkira« wartig, da es durch die Tapferkeit der Einwohner vergrößert worden ist. Die Einwohner haben viel Gold, welches sie theils selbst graben, theilsdnrch Raub und Handel erhalten. 16) Jura oder Assienca r6) Inla. soll sehr reich an Golde seyn , ist aber sonst durchaus unbekannt. 17) Akam, ?lkiin oder Groß-Akkani, i?) Akim, ein Jreystaac, der fast beständig durch innre Unruhen zer- Kk 5 rüttet
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