Autor: Burmann, Karl, Klöden, Gustav Adolf von, Köppen, Fedor von
Auflagennummer (WdK): 2
Sammlung: Geographieschulbuecher Kaiserreich
Schultypen (WdK): Alle Lehranstalten
Schultypen Allgemein (WdK): Alle Lehranstalten
Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
Inhalt Raum/Thema: Vaterländische Geschichte
Geschlecht (WdK): koedukativ
Georg Podiebrad (bis 1471). 19
Georg Podiebrad (bis 1471). Inzwischen hatte der Bischof von Breslau
für sich dem jungen Ladislaus in Prag gehuldigt; aber die Breslauer wollten
weder nach Prag zur Huldigung gehen, noch einigen vom Könige geschickten
Räten den Eid in Breslau leisten, sondern sie erklärten, sie würden keiner an-
dern Person als dem Könige in Breslau huldigen. Obgleich sich Ladislaus
anfangs weigerte, die Reise nach Schlesien zu machen, gab er dennoch dem
Drängen Podiebrads nach, als dieser erfahren hatte, daß die Breslauer mit
bewaffneter Hand ihren Willen durchsetzen wollten. Ladislaus kam am 6.Dezember
1454, begleitet von Georg Podiebrad, nach Breslau, wo die Huldigung nach
dem Wunsche und Willen der Bürger vollzogen wurde. Diese aber bereuten
bald ihre Hartnäckigkeit; denn Georg forderte von ihnen im Namen des Königs
30 000 Dukaten als Reisekosten, nachdem die Stadt schon 4000 Mark Groschen
(100 000 Mark jetziger Währung) für die königliche Zehrung und 16 000 Dukaten
als Auflage bezahlt und wohl noch viele andre Ausgaben für Lustbarkeiten aller
Art, an denen es bei der Anwesenheit des Königs nicht fehlen durfte, gehabt
hatte. Wenn nun auch auf nachdrückliche Vorstellungen die 30 000 Dukaten
auf die Hälfte herabgesetzt wurden, so wurden doch durch diesen Tribut alle
städtischen Kassen ausgeleert und 5000 Dukaten Schulden gemacht, so daß die
Stadt vollständig gedemütigt war.
Der Unwille der Breslauer wandte sich nicht sowohl gegen den König
als gegen Podiebrad, den sie im Verdacht hatten, daß er die 15 000 Dukaten
zu seinem Vorteile eingezogen hatte, und der seinen Reichtum benutzte, schlesische
Fürstentümer zu kaufen und so Sitz und Stimme im schleichen Fürstentage
zu bekommen; in der That fehlte es zur tiefen Betrübnis der Breslauer nicht
an schleichen Fürsten, die Podiebrad besuchten und ihn ihrer Hochschätzung
versicherten. Als 1457 unerwartet nach kaum dreißigstündiger Krankheit der
junge Ladislaus starb, wählten die Böhmen Podiebrad zu ihrem Könige, und
fast alle schleichen Fürsten huldigten ihm; nur der Herzog von Sagan und
die Stadt Breslau verweigerten ihm die Huldigung, obgleich der Papst selbst,
als sie vorgaben, Georg sei ein Ketzer, sie ermahnt hatte, den Böhmen als
einen christlichen König anzuerkennen. Der gemäßigtere Teil des Breslauer
Rates durfte es nicht wagen, zum Gehorsam gegen Georg zu raten; denn das
Volk war gegen den Böhmen sehr aufgeregt. Wer am besten anf den Bier-
bänken schreien und schimpfen konnte, der galt als echter Freund der Stadt, als
wahrer Christ; Trinker, Säufer, Spieler und Lotterbuben, sagt ein Chronist aus
damaliger Zeit, regierten die Stadt, und was solche Leute wollten, mußte geschehen.
Der Krieg war unvermeidlich. Georg rückte mit einem starken Heere von
Böhmen und Schlesiern gegen Breslau vor. Die Stadt stand mit dem Herzog
von Sagan allein; denn alle benachbarten Städte und Fürsten schickten Absage-
briefe, deren 625 an einem Tage in Körben nach Breslau geschickt wurden.
Breslau war im Jahre 1459 im Kriege, in welchem die Stadt bedeutende Ver-
luste erlitt. Erst als die Not kaum noch zu ertragen war, erklärten sich die
Breslauer auf Anraten des Bischofs und zweier päpstlichen Boten zur An-
nähme des Friedens unter günstigen Bedingungen bereit; denn so sehr auch
Breslau den König beleidigt hatte, so wollte er die Stadt doch schonen. Der
König versprach, alle Beleidigungen zu vergessen, den Breslauern alle Rechte
und Freiheiten zu bestätigen, den katholischen Gottesdienst zu erhalten, alle
2*
TM Hauptwörter (50): [T2: [Schweden Friedrich Heer Schlacht Sachsen König Gustav Kaiser Krieg Schlesien], T39: [Jahr Million Geld Mark Arbeiter Arbeit Zeit Summe Staat Thaler], T10: [Volk König Mann Leben Zeit Land Mensch Krieg Feind Vaterland]]
TM Hauptwörter (100): [T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel], T85: [Friedrich Schlacht Heer Sachsen Schlesien Sieg König Böhmen Feind Kaiser], T7: [König Kaiser Rudolf Friedrich Sohn Böhmen Haus Karl Ludwig Albrecht], T36: [Million Mark Jahr Geld Thaler Mill Summe Wert Gulden Pfund], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele]]
TM Hauptwörter (200): [T26: [Kaiser Luther Papst König Wort Gott Tag Sache Fürst Schrift], T39: [Million Mark Geld Jahr Summe Steuer Thaler Staat Ausgabe Einnahme], T130: [Elbe Stadt Sachsen Provinz Saale Kreis Schlesien Elster Neiße Magdeburg], T59: [Tod Leben Volk Herz Freund Mann Wort König Tag Feind], T191: [Karl Sohn König Tochter Haus Kaiser Ludwig Herzog Tod Johann]]
Extrahierte Personennamen: Georg_Podiebrad Georg_Podiebrad Ladislaus Ladislaus Ladislaus Georg_Podiebrad Georg Ladislaus Georg Georg Georg
Autor: Burmann, Karl, Klöden, Gustav Adolf von, Köppen, Fedor von
Auflagennummer (WdK): 2
Sammlung: Geographieschulbuecher Kaiserreich
Schultypen (WdK): Alle Lehranstalten
Schultypen Allgemein (WdK): Alle Lehranstalten
Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
Inhalt Raum/Thema: Vaterländische Geschichte
Geschlecht (WdK): koedukativ
Schlesien unter Regenten aus dem Hause Österreich (1526—1740). 23
als Störer des allgemeinen Friedens angesehen und bestraft werden sollten.
Ungemessen war die Freude der Schlesier, und gern bezahlten sie für den kost-
baren Freiheitsbrief 300 000 Gulden in der Meinung, daß ihre Rechte auf
ewig gesichert feien; aber es kam bald anders. Als zwei Jahre später (1611)
Matthias von Ungarn auch König von Böhmen wurde und nach Breslau kam,
um sich huldigen zu lassen, hatten die Schlesier keine Kosten gescheut und den
Empfang des Königs möglichst prächtig eingerichtet; aber ihre alten Vorrechte
hatte er ihnen nur schwer und auf wiederholtes dringendes Bitten bestätigt.
Bald aber wurden hier und da Klagen laut, der Majestätsbrief werde verletzt.
Am meisten hatten die Protestanten in Neiße zu leiden, da der dortige Bischof
von dem Majestätsbrief nichts wissen wollte. Unter Ferdinand Ii. (1619 bis
1637) wurde die Ausrottung der Reformation ernstlich in Angriff genommen.
In Schlesien reformierten die Lichtensteiner Dragoner unter dem Grafen Dohna.
Zunächst gingen diese Soldaten nach Groß-Glogau, besetzten den Pfarrhof und
quartierten sich in den Häusern der Protestanten zu 10—15 Mann ein, for-
derten die besten Speisen und Weine und quälten die armen Wirte so lange,
bis sie katholisch wurden. Wenn diese nachwiesen, daß sie zur Beichte gegangen
waren, wurden sie von der Einquartierung befreit. Die Dragoner zogen als-
bald in ein andres Haus, deffen Wirt protestantisch war. Je mehr Bürger sich
durch die ihnen auferlegte Quälerei hatten bewegen lassen, zur Beichte zu gehen,
um so mehr Dragoner quartierten sich in die Häuser der noch protestantisch
gebliebenen Wirte ein, so daß auf einzelne Häuser ganze Scharen Einqnartie-
rnng kamen. Viele Bürger hätten damals gern Haus und Hof verlassen, um
ihrer religiösen Überzeugung treu bleiben zu können; aber die Stadt war überall
besetzt und Auswanderungen wurden nicht gestattet. So wüteten die „Selig-
macher", wie sich die Lichtensteiner selbst nannten, nicht nur iu Glogau, sondern
auch in Schweidnitz und Janer, in Münsterberg und Frankenstein, am schlimmsten
in Löwenberg; und nicht ohne Grund rühmte sich der Graf Dohna mit lästernden
Worten, er habe ohne Predigt mehr Seelen bekehrt als ehedem Petrus am
Psiugsttage.
Auch durch den Dreißigjährigen Krieg (1618—1648) hatte Schlesien
empfindlich zu leiden, besonders als nach der Schlacht bei Lützen (1632), nach
dem Tode Gustav Adolfs, die Schweden schrecklicher hausten als die Kaiserlichen,
obgleich die Wallensteiner sehr roh und grausam waren. Um Geld und Lebens-
mittel zu erpressen, schnitten die Soldaten lebendigen Menschen Riemen aus
der Haut, schlitzten ihnen die Füße auf. schnitten ihnen Nase und Ohren ab,
füllten ihnen Jauche in den Mund (und das nannten sie spottweise Schweden-
trank), hängten sie an den Füßen auf und zündeten Feuer unter ihnen an,
steckten ihnen brennenden Kien und Schwefel unter die Nägel und zündeten
schließlich jedes Dorf, welches sie verließen, an.
Zu all diesen Schrecken kam die Pest, welche furchtbar wütete und in
Breslau allein gegen 13 000 Menschen fortraffte. Endlich brachte im Jahre
1648 der Westfälische Friede den wenigen Menschen, die noch übrig geblieben
waren, Ruhe und Sicherheit. Es wurde festgesetzt, daß die mittelbaren Fürsten-
tümer Schlesiens ihre Rechte und Privilegien behalten, in den unmittelbaren
schleichen Fürstentümern dagegen die evangelischen Grafen, Freiherren und
Adligen mit ihren Unterthanen ihrem Gottesdienste in der Nachbarschaft und
TM Hauptwörter (50): [T2: [Schweden Friedrich Heer Schlacht Sachsen König Gustav Kaiser Krieg Schlesien], T36: [Stadt Mauer Tag Dorf Haus Burg Land Bauer Feind Bürger], T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand]]
TM Hauptwörter (100): [T85: [Friedrich Schlacht Heer Sachsen Schlesien Sieg König Böhmen Feind Kaiser], T86: [Kaiser Protestant Katholik Fürst Kurfürst Land Kirche Karl Reichstag Krieg], T94: [Herr Tag Haus Kind Brot Geld Leute Mensch Hund Mann], T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel], T16: [Ende Körper Strom Bild Hebel Hand Auge Wasser Gegenstand Seite]]
TM Hauptwörter (200): [T40: [Protestant Kaiser Kirche Katholik Reichstag Jahr Lehre Reformation Augsburger Land], T30: [Gustav Schweden Adolf Wallenstein Kaiser Heer Tilly König Krieg Schlacht], T155: [Soldat Krieg Heer Land Mann Truppe König Waffe Geld Feind], T50: [Haus Pferd Bauer Herr Wagen Mann Tag Kind Weg Leute], T130: [Elbe Stadt Sachsen Provinz Saale Kreis Schlesien Elster Neiße Magdeburg]]
Extrahierte Personennamen: Matthias_von_Ungarn Ferdinand_Ii Ferdinand Gustav_Adolfs Gustav Adolfs
Autor: Burmann, Karl, Klöden, Gustav Adolf von, Köppen, Fedor von
Auflagennummer (WdK): 2
Sammlung: Geographieschulbuecher Kaiserreich
Schultypen (WdK): Alle Lehranstalten
Schultypen Allgemein (WdK): Alle Lehranstalten
Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
Inhalt Raum/Thema: Vaterländische Geschichte
Geschlecht (WdK): koedukativ
172 Das Waldenburger Bergland.
Räubereien in Schlesien, ohne einen Feind zu haben, fortsetzte. Die Stadt
Namslan hatte er zu seiner Feste gemacht, von der ans er die Umgegend bis
nach Öls hin brandschatzte, weil es der Herzog von Öls mit den Polen gehalten
hatte. Nun rief dieser die Polen nach Schlesien zurück; mit den Breslauern ver-
feindete sich Affenheim, weil diese sein Treiben mißbilligten. Dafür aber fand er
Raubgesellen in den Besitzern der Bonenburg und in Hermann Czettritz auf
Fürstenstein. Jetzt wurde von Namslau, der Bolkenburg und dem Fürstenstein aus
Schlesien verwüstet. Die Raubzüge brachten bedeutende Beute ein, welche die
Räuber in ihre festen Burgen schleppten. Geistliche und Lehrer griffen zu den
Waffen, um das Land zu schützen; der Bischof schlenderte den Bannstrahl auf
die rohen Ritter: aber alles war vergeblich. Drei Jahre, bis zum Jahre 1445,
wüteten die grausamen Menschen. Durch die Bemühungen der Herzogin Elisabeth
zu Liegnitz kam endlich ein Friede zustande. Aber Assenheim hielt nicht, was
er versprochen hatte; er zog plündernd nach Neumarkt, wurde aber dort ergriffen
und zur Strafe seines Rechtsbruches enthauptet.
Über dieses Urteil waren die Freunde des Assenheim empört, und sie be-
gannen wieder ihre Raubzüge gegen die Städter; erst im Jahre 1449 werden
endlich die Fehden beigelegt. Allein nach Verlauf von nicht mehr als zwölf
Jahren loderte durch Podiebrad fchon wieder die Kriegsfackel auf durch ganz
Schlesien, Mähren und Böhmen, und die Schloßherren fanden abermals ihre
volle Beschäftigung. Podiebrad kam nach Schlesien, belagerte und bekam —
ob mit Gewalt oder durch Unterhandlungen ist ungewiß — den Fürstenstein
im Jahre 1463 und gab ihn seinen Getreuen. So wurde die Burg wiederum
eine Geißel für Schlesien. Zur Freude der Breslauer kam im Jahre 1474
Matthias von Ungarn mit 1500 Reitern und 3000 Trabanten, um endlich die
Frevler auf dem Fürstenstein zu züchtigen. Zwar erschütterten die Büchsen mit
Macht die Wehre und Türme der Feste, aber die Festung blieb uuerobert, die
Gewandtheit und Tapferkeit der Besatzung unbesiegt, und Matthias mußte die
Belagerung ausgeben, weil ihn ein Einfall der Türken nach Ungarn zurückrief.
Der Raubritter vom Fürstenstein konnte, wie früher, die Straßen unsicher machen.
Im Jahre 1509 kaufte den Fürstenstein Kunz von Hochberg, dessen Familie
ihn noch heute im Besitz hat. Im Dreißigjährigen Kriege mußte die Burg Haus
Heinrich von Hochberg verlassen, und sie wurde einmal von den Kaiserlichen,
zweimal von den Schweden erobert. Nach dem Frieden ließ dann der Besitzer
die Festungswerke abtragen und machte aus dem Hause des Krieges eine Stätte
des Friedens. Es würde zu weit führen, wenn wir uns bekannt machen wollten
mit der ganzen Kette von Sorgen und Mühen, welche die Familie Hochberg um
den Besitz des Fürstensteins durchzukämpfen gehabt hat, wieviel Leiden sie ge-
tragen, wieviel Geld sie dabei verausgabt hat; wie sie aber immer in der
Not Rettung gefunden, wie sie selbst vom ärmsten Bauer, wenn er nur noch
etwas hergeben konnte, unterstützt worden ist, weil sie überall Liebe gesäet und
Liebe geerntet hat. Wenn nach den Zeiten des Druckes und der Not friedlichere
Zeiten zurückkehrten, traten auch bald geordnetere Verhältnisse wieder ein. Ein
mühevolles Leben führte besonders Hans Heinrich I. von Hochberg, dessen
Verdienste Ferdinand Iii. dadurch auerkauute, daß er ihn 1650 zum Reichsfreiherrn
ernannte. Auf den Fürstentagen zeichnete sich der Besitzer von Fürstenstein sehr
aus, und Kaiser Leopold erhob ihn 1666 in den Reichsgrafenstand. Die Hochbergs
TM Hauptwörter (50): [T36: [Stadt Mauer Tag Dorf Haus Burg Land Bauer Feind Bürger], T2: [Schweden Friedrich Heer Schlacht Sachsen König Gustav Kaiser Krieg Schlesien], T10: [Volk König Mann Leben Zeit Land Mensch Krieg Feind Vaterland]]
TM Hauptwörter (100): [T23: [Stadt Feind Tag Heer Mauer Mann Lager Nacht Kampf Soldat], T85: [Friedrich Schlacht Heer Sachsen Schlesien Sieg König Böhmen Feind Kaiser], T94: [Herr Tag Haus Kind Brot Geld Leute Mensch Hund Mann], T73: [Stadt Schloß Augsburg Grafe Nürnberg Reichsstadt Bischof Sitz Regensburg Fürst], T98: [Volk Land König Krieg Zeit Feind Mann Macht Freiheit Kaiser]]
TM Hauptwörter (200): [T97: [Heinrich Herzog Graf Erzbischof König Grafe Kaiser Stadt Herr Mainz], T88: [Türke Ungarn Krieg Rußland Kaiser Sultan Wien Jahr Frieden Polen], T130: [Elbe Stadt Sachsen Provinz Saale Kreis Schlesien Elster Neiße Magdeburg], T50: [Haus Pferd Bauer Herr Wagen Mann Tag Kind Weg Leute], T142: [Stadt Dorf Mauer Haus Burg Straße Kirche Schloß Graben Zeit]]
Extrahierte Personennamen: Hermann_Czettritz Elisabeth Matthias_von_Ungarn Matthias Kunz_von_Hochberg Heinrich_von_Hochberg Heinrich Hans_Heinrich_I._von_Hochberg Heinrich_I. Ferdinand_Iii Ferdinand Leopold Leopold
Autor: Burmann, Karl, Klöden, Gustav Adolf von, Köppen, Fedor von
Auflagennummer (WdK): 2
Sammlung: Geographieschulbuecher Kaiserreich
Schultypen (WdK): Alle Lehranstalten
Schultypen Allgemein (WdK): Alle Lehranstalten
Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
Inhalt Raum/Thema: Vaterländische Geschichte
Geschlecht (WdK): koedukativ
Johann Christian Günther, geboren in Striegan. 235
Ermordung des Generals durch sein Einschreiten verhinderte, sein Paradepferd
an. „Ich würde das schöne Sattelzeug mit meinem Blute verderben", sagte
Fouque und schlug das Anerbieten aus. „Ich kann Ew. Exzellenz versichern",
entgegnete der Oberst, „daß mein Sattelzeug unendlich an Wert gewinnt, wenn
es mit dem Blute eines Helden bespritzt wird." Fouque wurde schnell ver-
bunden und zu Laudon geführt, der den tapfern Feind mit vorzüglicher Achtung
empfing. Auch in Wien begegnete man dem General mit Hochachtung, ent-
blödete sich aber nicht, ihm sein ganzes Vermögen zu konfiszieren. Die schwere
Verwundung, die Anstrengung des Transportes trugen ihm eine schwere Krank-
heit zu. welche seine Lebenskräfte wesentlich erschütterte. Nach dem Huberts-
burger Frieden traf er am 15. April in Glatz ein. Bald darauf berief ihn der
König durch eine herzliche Einladung nach Potsdam, vier Wochen später schrieb
Friedrich an ihn: „Melden Sie mir, ich bitte Sie, wie es mit Ihrer Gesund-
heit steht. Ich werde Ihnen meinen Leibarzt schicken, damit Sie sich richtiger
Medikamente bedienen und keine Quacksalbereien brauchen, welche Ihnen nichts
helfen." Fouques Antwort lautete klagend über Schwäche der Beine, der Brust
und der Stimme. „Ich tauge nichts mehr. Für mich ist nur das Domherrn-
leben und die Ruhe heilsam. Lassen Sie, Sire, mich diese für den Rest meines
Lebens genießen." Der König hatte ihn vorher zum Domherrn von Branden-
bürg ernannt und antwortete: „Sie werden in Brandenburg leben, solange Sie
wollen; jedoch Sie werden mich manchmal besuchen. Es ist nicht weit. Wenn
ich erfahre, daß Sie kommen wollen, so schicke ich Ihnen halbwegs meine Pferde
entgegen. Adieu, mein lieber Freund; ich bin der Ihrige mit Herz und Seele."
Friedrich ließ Fouques Wohnung in Brandenburg fürstlich möblieren und gab
ihm zu Weihnachten 1763 eine Anweisung auf 5000 Thaler aus der Hofstaats-
kasse. Auch iu den folgenden Jahren war der König oft aufmerksam gegen den
tapfern General. Am 1. Juni 1764 meldete sich Friedrich bei Fouque an:
„Ich werde ohne Umstände zu Ihnen kommen wie ein alter Freund, wenn ich
Brandenburg passiere. Ich werde den 4. mittags da sein. Ich bringe nur
einen einzigen Freund mit, den Erbprinzen von Braunschweig, welcher Ihrer
Freundschaft und Achtung wert ist, so daß wir unser drei sein werden, wenn
es Ihnen recht ist. Es gehört nur weuig dazu, mich zu sättigen. Ich verlange
von Ihnen nur eine gute Suppe und eine Schüssel Spinat, ein freundliches
Wirtsgesicht und Sie bei guter Gesundheit zu treffen. Den letzten Artikel
empfehle ich Ihnen am meisten." Wie eine Mutter war der König um den
hinfälligen Freund besorgt. Im Mai 1773 speiste der König zum letztenmal
bei Fouque. Der alte General hörte schwer und konnte nur noch vermittelst
einer Maschine sprechen. Am 5. September 1773 schreibt der König noch an
seinen alten Freund: „Ich wünschte, mein Lieber, Ihr Zustand gestattete es,
daß ich Sie hier iu Potsdam umarmen könnte." Der Wunsch des Königs ging
nicht in Erfüllung. Am 3. Mai 1774 starb Fouque, 76 Jahre alt. Die
Todesnachricht erschütterte den König tief.
Äohann Christian Günther, geboren in Striegan. Auf unsrer Wan-
derung durch den Paß, in dessen Mittelpunkt Landeshut liegt, kehren wir zu
dem Orte zurück, von dem wir ausgegangen sind, zu Striegau, dem Geburts-
orte Günthers, des einzigen großen deutschen Dichters zu Anfang des vorigen
TM Hauptwörter (50): [T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand], T2: [Schweden Friedrich Heer Schlacht Sachsen König Gustav Kaiser Krieg Schlesien], T5: [Haus Tag Kind Hand Herr Tisch Mann Fenster Wagen Pferd]]
TM Hauptwörter (100): [T85: [Friedrich Schlacht Heer Sachsen Schlesien Sieg König Böhmen Feind Kaiser], T1: [König Held Herz Mann Volk Siegfried Land Lied Hand Tod], T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel], T39: [Kind Vater Mutter Frau Mann Haus Jahr Eltern Sohn Knabe], T42: [Körper Wasser Luft Blut Mensch Pflanze Haut Tier Speise Stoff]]
TM Hauptwörter (200): [T65: [König Herr Soldat Offizier Vater Prinz Friedrich Majestät General Brief], T198: [Friedrich Schlacht Heer Schlesien Sachsen Armee Sieg General Mann Feind], T196: [Tisch Tag König Hand Wein Herr Haus Gast Abend Frau], T81: [Herz Himmel Gott Welt Lied Leben Auge Erde Land Nacht], T152: [Auge Haar Gesicht Nase Krankheit Körper Mensch Mund Ohr Kopf]]
Extrahierte Personennamen: Johann_Christian_Günther Johann Günther Fouque Friedrich Friedrich Fouques Friedrich_ließ_Fouques Friedrich Friedrich Friedrich Christian_Günther Günther Günthers
Autor: Burmann, Karl, Klöden, Gustav Adolf von, Köppen, Fedor von
Auflagennummer (WdK): 2
Sammlung: Geographieschulbuecher Kaiserreich
Schultypen (WdK): Alle Lehranstalten
Schultypen Allgemein (WdK): Alle Lehranstalten
Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
Inhalt Raum/Thema: Vaterländische Geschichte
Geschlecht (WdK): koedukativ
Die Schlacht auf den Pfaffendorfer Höhen bei Liegnitz. 339
Im Juli des Jahres 1760 stand der König Friedrich noch in Sachsen,
als ihn Laudons Fortschritte in Schlesien, die Niederlage Fouques bei Landes-
Hut, die Übergabe von Glatz, die Bedrohung von Breslau nötigten, der be-
drängten Provinz zu Hilfe zu eilen. Er legte vom 3. August, wo er unterhalb
Meißen unfern der Elbe stand, mit 30000 Mann bis zum 7. August, wo er
bis Bunzlau vorrückte, also in fünf Tagen, ohne Ruhetag zwanzig Meilen zurück,
während der österreichische Feldherr Daun mit 65 000 Mann ihn im Rücken
oder zur Seite oder vorn teils begleitete, teils bedrohte, teils belästigte. Nach
zweitägiger Ruhe führte der König seine Armee weiter in der Richtung zwischen
Goldberg und Liegnitz gegen die Katzbach. Vom 10. bis 13. Angnst sehen wir
Friedrich immer in Bewegung, bald bei Tage, bald in der Nacht, bald diesseit,
bald jenseit der Katzbach. Er hatte nur noch Brot für drei Tage; seine Armee
war mit 2000 Wagen belastet, welche bei den Märschen ungemein beschwerlich
sielen. Daun hatte sich mit Laudon vereinigt, und so standen dem Könige mehr
als 80 000 Österreicher gegenüber, die ihn sicher im Sacke zu haben glaubten
und meinten, sie hätten nur noch den Sack zuzuschnüren; Friedrich aber war
immer auf der Lauer, einen Vorteil zu erringen, und suchte durchzuschlüpfen,
sich mit dem Prinzen Heinrich zu vereinigen und nach Breslau zu gelangen,
während er alles entbehrliche Fuhrwerk, also alle leeren Brot- und Mehlwagen,
nach Glogau schickte. Inzwischen glaubte auch der vorsichtige Daun, der Cune-
tator der Österreicher, handeln zu müssen; er untersuchte genau die Stellung,
in welcher sich der König befand, und baute nun seinen Plan auf. Aus den
Bewegungen der Österreicher merkte Friedrich, daß ihm ein Angriff drohe; da
er aber die Vorsicht Dauns kannte, so meinte er seine Stellung verändern und
auf diese Weise die Pläne des Generals vernichten zu müssen. Deshalb ritt er
am Nachmittage des 14. August aus und faßte den Entschluß, in der folgenden
Nacht seine Truppen aufbrechen und auf die nordöstlich von Liegnitz liegenden
Pfaffendorfer Höhen marschieren zu lassen. Er entwarf seinen Plan außer-
ordentlich sorgfältig, bestimmte genau die Stellen, an denen die Truppen das
Wasser zu überschreiten hätten, wann und wie sie sich ausstellen und marschieren
sollten. Mitteilungen eines aufgefangenen berauschten österreichischen Offiziers
riefen keine Änderungen in seinen bereits getroffenen Maßregeln hervor.
Abends am 14. August erfolgte der Aufbruch der preußischen Armee nach
Pfassendorf in aller Stille in vier Abteilungen. Die Truppen zogen durch
Liegnitz, wo mehrere Straßen, damit das Geräusch des fahrenden Geschützes
vermieden würde, mit Stroh bedeckt waren. Nach Mitternacht bezogen die
Preußen ihre neue, hinter dem Dorfe gelegene, auf Höhen befindliche Stellung.
Die Brücken, die der König hatte schlagen lassen, waren bereits abgebrochen.
Die Truppen waren während ihres Marsches von den Österreichern nicht be-
unruhigt, ja vielleicht nicht einmal wahrgenommen worden, da eine Zahl der
preußischen Feldwachen auf ihren alten Posten geblieben, die Wachtfeuer unter-
halten und alle Viertelstunde das gewöhnliche „Wer da?" gerufen hatte. Diese
Soldaten blieben im Lager bis gegen halb 2 Uhr und folgten dann erst der Armee.
Auf den Höhen waren die Truppen formiert und lagerten in feierlicher
Stille, die so oft der Vorbote großer Ereignisse auf den kriegerischen Schau-
Plätzen ist. Die Infanterie lag bei dem Gewehr, und auch die Kavallerie war
abgesessen; die einen erwarteten schweigend oder in leisen Gesprächen das Ende
22*
TM Hauptwörter (50): [T28: [Schlacht Heer Feind Mann Armee Napoleon Franzose General Truppe Preußen], T5: [Haus Tag Kind Hand Herr Tisch Mann Fenster Wagen Pferd], T2: [Schweden Friedrich Heer Schlacht Sachsen König Gustav Kaiser Krieg Schlesien]]
TM Hauptwörter (100): [T19: [Feind Pferd König Mann Soldat Reiter Uhr Wagen Kanone Offizier], T85: [Friedrich Schlacht Heer Sachsen Schlesien Sieg König Böhmen Feind Kaiser], T94: [Herr Tag Haus Kind Brot Geld Leute Mensch Hund Mann]]
TM Hauptwörter (200): [T198: [Friedrich Schlacht Heer Schlesien Sachsen Armee Sieg General Mann Feind], T17: [Uhr Feind Truppe General Schlacht Armee Napoleon Kampf Angriff Stellung], T50: [Haus Pferd Bauer Herr Wagen Mann Tag Kind Weg Leute], T121: [Feind Reiter Pferd Heer Mann Flucht Lager Soldat Seite Reiterei], T47: [Karte Lage Länge Breite Größe Meile Linie Ort Grenze Höhe]]
Extrahierte Personennamen: Friedrich Friedrich Glatz August August Friedrich Friedrich Friedrich Friedrich Heinrich Heinrich Friedrich Friedrich August August
Autor: Burmann, Karl, Klöden, Gustav Adolf von, Köppen, Fedor von
Auflagennummer (WdK): 2
Sammlung: Geographieschulbuecher Kaiserreich
Schultypen (WdK): Alle Lehranstalten
Schultypen Allgemein (WdK): Alle Lehranstalten
Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
Inhalt Raum/Thema: Vaterländische Geschichte
Geschlecht (WdK): koedukativ
Die Burg Kynsberg am Schlesierthale. 185
des Königs von Böhmen Ferdinand I. (später deutscher Kaiser) im Jahre 1545
gegen Erlegung des Pfandschillings an Matthias von Log au überging. Diesem
gemeinnützigen Manne spenden seine Zeitgenossen großes und wohlverdientes Lob;
er hat zur Verschönerung der Kynsburg manches beigetragen. Der Kaiser ehrte
diesen vortrefflichen Mann, trug ihm die ehrenvollsten Geschäfte auf, deren er
sich jederzeit zur Zufriedenheit seines Fürsten erledigte. Logan vermehrte und
verbesserte seine Güter, ohne daß ihm von irgend welcher Seite Habsucht oder
schmutziger Geiz zum Vorwurfe gemacht worden wäre.
Die Kynsburg. Nach Zeichnung von G. Täub er t.
Noch während er lebte, ernannte er seinen zweiten Sohn Matthias zum
Erben der Kynsburg. Dieser jüngere Matthias von Logau, ein Mann von
bedeutendem Vermögen, reichlich ausgestattet mit körperlichen und geistigen Vor-
zügen, befördert und empfohlen durch die Vorzüge seines Vaters, gelangte bald
zu hohem Ruhme und Ansehen. Er wurde 1566 Landeshauptmann der Fürsten-
tümer Schweidnitz und Jauer, 1570 Kammerpräsident und kaufte mit seinen
Brüdern die Fürstentümer Frankenstein und Münsterberg sür 180 000 Gulden,
eine Summe, die auf den damaligen Reichtum der Familien schließen läßt.
Allein die Ritter der beiden Fürstentümer wollten sich nicht zum Vasallentum
unter einem einfachen Edelmanns bequemen und bohrten so lange, bis endlich
Kaiser Maximilian Ii. die Fürstentümer an sich kaufte. Aber Matthias von
Logau war darum, daß ihn die Ritter nicht zum Herrn haben mochten, nicht
weniger angesehen als srüher; ja, sein Einfluß und seine Bedeutung stieg so
TM Hauptwörter (50): [T10: [Volk König Mann Leben Zeit Land Mensch Krieg Feind Vaterland], T47: [Friedrich Wilhelm Kaiser König Iii Kurfürst Jahr Preußen Brandenburg Johann], T2: [Schweden Friedrich Heer Schlacht Sachsen König Gustav Kaiser Krieg Schlesien]]
TM Hauptwörter (100): [T7: [König Kaiser Rudolf Friedrich Sohn Böhmen Haus Karl Ludwig Albrecht], T71: [Mann Volk Leben Sitte Zeit Vater Liebe Frau König Jugend], T36: [Million Mark Jahr Geld Thaler Mill Summe Wert Gulden Pfund], T85: [Friedrich Schlacht Heer Sachsen Schlesien Sieg König Böhmen Feind Kaiser], T35: [Dichter Zeit Gedicht Lied Dichtung Schiller Poesie Werk Goethe Sprache]]
TM Hauptwörter (200): [T191: [Karl Sohn König Tochter Haus Kaiser Ludwig Herzog Tod Johann], T80: [Kaiser Stadt Fürst Recht Reich König Reichstag Macht Adel Fürsten], T33: [Gott Liebe Mensch Herz Leben Volk Ehre Vaterland gute Zeit], T142: [Stadt Dorf Mauer Haus Burg Straße Kirche Schloß Graben Zeit], T39: [Million Mark Geld Jahr Summe Steuer Thaler Staat Ausgabe Einnahme]]
Extrahierte Personennamen: Ferdinand_I. Matthias Matthias Matthias_von_Logau Maximilian_Ii Maximilian Matthias_von
Logau
Autor: Burmann, Karl, Klöden, Gustav Adolf von, Köppen, Fedor von
Auflagennummer (WdK): 2
Sammlung: Geographieschulbuecher Kaiserreich
Schultypen (WdK): Alle Lehranstalten
Schultypen Allgemein (WdK): Alle Lehranstalten
Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
Inhalt Raum/Thema: Vaterländische Geschichte
Geschlecht (WdK): koedukativ
246 Die schleichen Gebirgspässe und ihre Riegel.
Brennend und mordend kamen die Hussiten im Jahre 1423 auch in die Gegend
von Schweidnitz, verwüsteten die Vorstädte, konnten aber die Stadt selbst nicht
erobern. Wie so manche Bürger schlesischer Städte, hatten auch die Schweid-
nitzer damals ihre ganze Kraft aufgeboten, die Feinde der Ruhe und Ordnung,
die Verwüster des Vaterlandes in ihre Schranken zu verweisen. Sigismund
bedachte daher mit dankbarem Sinne reichlich mit Freiheiten die Bürger, welche
ihm den Thron hatten zurückkämpfeu helfen, und begünstigte vor vielen Bürgern
die Schweidnitzer. So gereichte es der Stadt zum Vorteil, daß sie treu zum
Fürsten in unruhigen Zeiten gehalten hatte. Handel und Gewerbe blühten bald
wieder. Den größten Nutzen brachte im 15. Jahrhundert den Schweidnitzern
ihr Bier, das sich weit und breit des besten Rufes erfreute. Die Keller, in
denen das Schweidnitzer Bier ausgeschenkt wurde, in denen die angesehenen
Bürger ihre Erholungsstunden beim Glase verlebten, mehrten sich in den Städten
Deutschlands. Weil von Jahr zu-Jahr mehr Bier in Schweidnitz gebraut
wurde, hob sich auch die Böttcherzunft, die sich mit der Verfertigung der
Braubütten und Bierfässer beschäftigte, zu ungeahnter Wohlhabenheit.
Belagerung infolge eines Münzstreites (1522). Ein interessantes
Stück mittelalterlichen Städtelebens spielt sich im Jahre 1522 in Schweidnitz ab.
Im 15. und 16. Jahrhundert brachte das Münzwesen in Schlesien viel Wirren
hervor, weil mit dem Münzen des Geldes manche Schwierigkeit verbunden
war (S. 28). Jährlich wurden dreimal neue Münzen geprägt, die alten ab-
geschafft, und die neuen hatten oft andern Wert als die früheren. Der König
Ludwig suchte durch königliche Befehle und Beschlüsse der Fürstentage den
schlechteren Münzen (zwölf neue Münzen im Wert von acht alten) Geltung und
Verbreitung zu verschaffen. Mit dieser Verordnung waren mehrere Städte'
unzufrieden, und diese machten Gebrauch von ihrem alten Rechte, selbst prägen
zu dürfen. Da diese Münzen aber vom Hose nicht anerkannt wurden, so
entstanden ernste Unruhen. Am weitesten gingen die Schweidnitzer in ihrer
Unzufriedenheit. Der König richtete in Schweidnitz eine eigne Münzoffizin
ein und empfahl den Ratleuten und Ältesten der Stadt, dieselbe zu fördern.
Zum Münzmeister bestellte er Paul Monan, einen Schweidnitzer Patrizier,
und gab ihm das Privileg, halbe Weißgroschen (S. 30) nach dem von ihm für
die neue Münze angegebenen Werte zu schlagen.
Der Münzmeister gehörte zu den Patriziern, die sich durch ihre Anmaßungen
in der Handhabung des Stadtregiments die Liebe und das Vertrauen der von
ihnen geleiteten Bürgerschaft längst verscherzt hatten. Deshalb regte sich in
den Handwerkern der Stadt großer Unwille gegen ihn, der immer heftiger
wurde, während die Patrizier es mit Paul Monau hielten, der fogar das Amt
eines Bürgermeisters oder Consul dirigens erhielt. Die Bürger beklagten sich
beim Polenkönig, der durch Monau meinte in seinen Rechten verletzt zu sein,
und dieser Fürst forderte die Verhaftung des Münzmeisters. Der Rat hatte
Not, die Innungen (Zechen) in ihre Schranken zurückzuweisen; die Schusterzeche
stürmte besonders gegen Monau an, so daß die Rädelsführer derselben gefangen
genommen und erst für eine Bürgschaft von 200 Gulden aus der Haft eut-
lassen wurden. Die Spannung zwischen beiden Parteien wurde noch größer,
als der Rat von Schweidnitz sich an Friedrich H. von Liegnitz um Unterstützung
gegen die Zechen wandte, und dieselbe erhielt. Der Herzog von Liegnitz hemmte
TM Hauptwörter (50): [T39: [Jahr Million Geld Mark Arbeiter Arbeit Zeit Summe Staat Thaler], T26: [Recht König Stadt Staat Bauer Gesetz Beamter Adel Land Bürger], T2: [Schweden Friedrich Heer Schlacht Sachsen König Gustav Kaiser Krieg Schlesien]]
TM Hauptwörter (100): [T36: [Million Mark Jahr Geld Thaler Mill Summe Wert Gulden Pfund], T68: [Gericht Recht Richter König Strafe Gesetz Urteil Sache Person Verbrechen], T98: [Volk Land König Krieg Zeit Feind Mann Macht Freiheit Kaiser], T85: [Friedrich Schlacht Heer Sachsen Schlesien Sieg König Böhmen Feind Kaiser], T87: [Tag Tisch Haus Frau König Mann Gast Herr Hand Abend]]
TM Hauptwörter (200): [T39: [Million Mark Geld Jahr Summe Steuer Thaler Staat Ausgabe Einnahme], T154: [Meister Handwerker Geselle Arbeit Lehrling Handwerk Arbeiter Jahr Kaufleute Stadt], T198: [Friedrich Schlacht Heer Schlesien Sachsen Armee Sieg General Mann Feind], T99: [Stadt Verwaltung Provinz Gemeinde Beamter Kreis König Spitze Land Angelegenheit], T142: [Stadt Dorf Mauer Haus Burg Straße Kirche Schloß Graben Zeit]]
Extrahierte Personennamen: Sigismund Ludwig Ludwig Paul_Monan Paul_Monau Friedrich_H._von_Liegnitz Friedrich
Autor: Köppen, Fedor von, Lehmann, F. W. Otto, Klöden, Gustav Adolf von
Auflagennummer (WdK): 2
Sammlung: Geographieschulbuecher Kaiserreich
Schultypen (WdK): Alle Lehranstalten
Schultypen Allgemein (WdK): Alle Lehranstalten
Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
Inhalt Raum/Thema: Vaterländische Geschichte
Geschlecht (WdK): koedukativ
Hennig Brabant und der Kampf der Zünfte. 327
beharrlich fortgelegten Feindseligkeiten die Reichsacht zu (12. Mai 1606), deren
Exekution Kaiser Rudolf Il dem Herzoge Heinrich Julius übertrug. Der Rat
wußte jedoch die Vollziehung der Acht geschickt hinzuhalten; und selbst als deren
Erneuerung ans dem niedersächsischen Kreistage zu Halberstadt (im Juli 1611)
ausgerufen wurde, kümmerte sich die Stadt wenig um dieselbe, da auch die
verbündeten Hansastädte ungeachtet der an sie ergangenen kaiserlichen Mandate
den Verkehr mit der geächteten Bürgerschaft aufrecht erhielten.
Braunschweig demütigt sich vor der Hansa.
Nach dem Tode des Herzogs Heinrich Julius (13. Juli 1613) vermehrte
sich die äußere Bedrängnis durch innere Unruhen, infolge deren im Jahre 1614
der gesamte Magistrat seine Entlassung nehmen mußte. Die Stadt erbot sich
nun, dem neuen Herzoge Friedrich Ulrich eine Summe von 100 000 Gulden
gegen Einstellung der Feindseligkeiten zu erlegen. Dieses Anerbieten lehnte der
Herzog jedoch ab und rückte am 21. Juli 1615 an der Spitze eines großen
Heeres (13 000 Mann mit 46 Geschützen) vor die Stadt. Erst als unter dem
Grafen Solms ein Ersatzheer sich den Eingang in die Stadt erzwang, konnte
der Herzog zur Aufhebung der Belagerung bewogen werden (am 2. November).
In dem zu Stuterburg abgeschlossenen Friedensvertrage vom 21. Dezember 1615
mußte sich der Herzog nunmehr zur Zahlung einer Summe von 100000 Gulden
an die Stadt für die Nutzungen ihrer eingezogen gewesenen Güter verstehen und
sich verpflichten, die Aufhebung der Reichsacht zu erwirken, wogegen der Rat
am 5. Februar 1616 die Huldigung leistete.
TM Hauptwörter (50): [T2: [Schweden Friedrich Heer Schlacht Sachsen König Gustav Kaiser Krieg Schlesien], T39: [Jahr Million Geld Mark Arbeiter Arbeit Zeit Summe Staat Thaler], T26: [Recht König Stadt Staat Bauer Gesetz Beamter Adel Land Bürger]]
TM Hauptwörter (100): [T37: [Friedrich Brandenburg Heinrich Herzog Sachsen Land Albrecht Kaiser Mark Johann], T86: [Kaiser Protestant Katholik Fürst Kurfürst Land Kirche Karl Reichstag Krieg], T36: [Million Mark Jahr Geld Thaler Mill Summe Wert Gulden Pfund], T72: [Bauer Arbeiter Steuer Jahr Stadt Staat Abgabe Gemeinde Land Verwaltung], T34: [Schweden König Gustav Dänemark Preußen Krieg Polen Adolf Frieden Holstein]]
TM Hauptwörter (200): [T97: [Heinrich Herzog Graf Erzbischof König Grafe Kaiser Stadt Herr Mainz], T39: [Million Mark Geld Jahr Summe Steuer Thaler Staat Ausgabe Einnahme], T26: [Kaiser Luther Papst König Wort Gott Tag Sache Fürst Schrift], T99: [Stadt Verwaltung Provinz Gemeinde Beamter Kreis König Spitze Land Angelegenheit], T30: [Gustav Schweden Adolf Wallenstein Kaiser Heer Tilly König Krieg Schlacht]]
Extrahierte Personennamen: Hennig Rudolf_Il Rudolf Heinrich_Julius Heinrich Heinrich_Julius_( Heinrich Friedrich_Ulrich Friedrich
Autor: Lincke, G. A., Ohlert, Bernhard, Klöden, Gustav Adolph von, Ernst, L., Biernatzki, Johannes, Köppen, Fedor von, Blasendorff, Carl
Auflagennummer (WdK): 2
Sammlung: Geographieschulbuecher Kaiserreich
Schultypen (WdK): Alle Lehranstalten
Schultypen Allgemein (WdK): Alle Lehranstalten
Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
Inhalt Raum/Thema: Vaterländische Geschichte
Geschlecht (WdK): koedukativ
122 Land Mecklenburg.
Eigenmächtigkeit des Rates zu neuen Unruhen führten, benutzte Herzog Johann
Albrecht, dessen Versuch, sich in die kirchlichen Angelegenheiten der Stadt ein-
zumischen, von dieser zurückgewiesen war. die innere Entzweiung derselben und
suchte sich bei nächtlicher Weile der Stadt zu bemächtigen; jedoch ohne Erfolg.
Später wurde er unter bestimmten Bedingungen freiwillig mit seinem Kriegs-
Volk eingelassen, worauf sein Bruder Ulrich ebenfalls mit geworbenen Truppen
in Rostock einrückte. Das der Stadt gegebene Versprechen, ihre Freiheiten nn-
angetastet zu lassen, wurde aber von den Herzögen nicht gehalten, sondern die
Bürgerschaft entwaffnet, und um sie für die Folge in Gehorsam zu erhalten,
wurde 1566 eine bis an den Zwinger reichende herzogliche Feste aus dem
Rosengarten angelegt, die erst 1575 nach Abschluß des Friedens gänzlich ab-
getragen wurde. Die Stadt klagte beim Kaiser, woraus die herzoglichen Truppen
die angelegte Zwingburg räumen mußten, die einstweilen drei Adligen als
Sequestern übergeben wurde. Die Streitigkeiten dauerten indes fort, und Rostock
wurde im Verlaufe derselben nochmals von beiden Herzögen und dem Könige
von Dänemark, Herzog Ulrichs Schwiegersohn, zu Lande und zu Wasser ein-
geschlossen, bis endlich durch Vermittelung der Landstände 1573 zu Güstrow
ein Vergleich zustande kam. Die Stadt zahlte 10 000 Gulden, wofür ihr die
herzogliche Zwingburg zum Abbruch überlassen wurde; sie stellte nun das
Steinthor und die Stadtmauer wieder her und führte einen sehr hohen Wall
an dieser Stelle auf. Übrigens bekannte sie sich ohne Vorbehalt als erbunter-
thänig und verpflichtet, den Herzögen und ihrem Kriegsvolk jederzeit ihre Thore
zu öffnen, die Reichssteuern für das Land mitzuzahlen und im Kriege ein ge-
rüstetes Fähnlein Knechte von 400 Mann nebst zwei Falkonettlein zu stellen.
Seitdem hat die Stadt nicht wieder kriegerisch den Landesherren widerstanden,
obgleich im folgenden Jahre der Kampf wieder auszubrechen drohte, als die
Herzöge mit 400 Reitern ihren feierlichen Einzug hielten und die zu dieser
Feierlichkeit aufgestellte Bürgerschaft, so großer Begleitung der Herzöge miß-
trauend, mit gesenkten Spießen die herzogliche Reiterei vom Marktplatze zurück-
drängte. Die Stadt, deren Schuldenlast auf 400 000 Gulden angewachsen
war, sank jetzt zusehends, da ihre Teilnahme am Welthandel seit den portu-
giesischen und spanischen Entdeckungen fast völlig aufgehört und Schweden unter
der Dynastie der Wasas sich eine eigne Kriegs- und Handelsflotte gegründet
und sich der Küstenländer des Finnischen und Rigaischen Busens bemächtigt hatte.
Im Dreißigjährigen Kriege kaufte Rostock zwar anfangs die Wallensteinsche
Einquartierung mit 150 000 Thalern ab, wurde aber 1629 von dem kaiser-
lichen Admiral der Ostsee mit 2800 Mann belegt und 1631 von den Schweden
besetzt, die sich während des Krieges sowohl als besonders nach dem Frieden,
der ihnen die Herrschast über die deutschen Strommündungen in die Hände
spielte, angelegen sein ließen, jedes Wiederaufleben der deutschen Schisfahrt und
des Handels der Hansa im Keime zu ersticken.
Am 11. August 1677 brach die furchtbare Feuersbrunst in Rostock aus,
die den größten und schönsten Teil der Alt- und Mittelstadt in Asche legte,
indem über 700 Wohnhäuser nebst einigen öffentlichen Gebäuden in 24 Stunden
niederbrannten. In dem Nordischen Kriege wurde Rostock abwechselnd von den
Dänen, Schweden und Russen stark mitgenommen. Seit 1713 lag die Stadt
mit dem gewaltthätigen Herzog-Karl Leopold in Streit, der die Jagd in der
TM Hauptwörter (50): [T36: [Stadt Mauer Tag Dorf Haus Burg Land Bauer Feind Bürger], T34: [Krieg Frankreich England Deutschland Preußen Frieden Rußland Napoleon Kaiser Jahr], T2: [Schweden Friedrich Heer Schlacht Sachsen König Gustav Kaiser Krieg Schlesien]]
TM Hauptwörter (100): [T34: [Schweden König Gustav Dänemark Preußen Krieg Polen Adolf Frieden Holstein], T76: [Stadt Straße Haus Schloß Kirche Gebäude Mauer Platz Garten Dorf], T16: [Ende Körper Strom Bild Hebel Hand Auge Wasser Gegenstand Seite], T9: [Krieg Deutschland Reich Frankreich Preußen Macht Zeit Kaiser Jahr Frieden], T98: [Volk Land König Krieg Zeit Feind Mann Macht Freiheit Kaiser]]
TM Hauptwörter (200): [T142: [Stadt Dorf Mauer Haus Burg Straße Kirche Schloß Graben Zeit], T97: [Heinrich Herzog Graf Erzbischof König Grafe Kaiser Stadt Herr Mainz], T112: [Schwert Ritter Schild Waffe Lanze Pferd Speer Hand Helm Pfeil], T131: [Licht Erde Sonne Körper Auge Himmel Bild Gegenstand Luft Wolke], T39: [Million Mark Geld Jahr Summe Steuer Thaler Staat Ausgabe Einnahme]]
Extrahierte Personennamen: Johann
Albrecht Johann Albrecht Ulrich Ulrichs_Schwiegersohn August Leopold Leopold
Autor: Lincke, G. A., Ohlert, Bernhard, Klöden, Gustav Adolph von, Ernst, L., Biernatzki, Johannes, Köppen, Fedor von, Blasendorff, Carl
Auflagennummer (WdK): 2
Sammlung: Geographieschulbuecher Kaiserreich
Schultypen (WdK): Alle Lehranstalten
Schultypen Allgemein (WdK): Alle Lehranstalten
Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
Inhalt Raum/Thema: Vaterländische Geschichte
Geschlecht (WdK): koedukativ
234 Pommern.
an, brachte die Festungswerke in Ordnung, bewaffnete Schiffe, sorgte für Waffen
und Munition, sammelte Geld für weitere Ausgaben und setzte sich mit Rostock
und Stettin in Verbindung, um deren Maßregeln zu erfahren. Dabei dauerten
die Verhandlungen mit dem Herzoge, der einen Beitrag zu den allgemeinen
Unkosten des Landes verlangte, und dem kaiserlichen Befehlshaber v. Arnim
fort, als letzterer plötzlich den Dänholm besetzen und verschanzen, die an ihn
gesandten Ratsherren festhalten und die Wege zur Stadt versperren ließ, worauf
die Erbitterung der Bürger derart zunahm, daß einzelne Feindseligkeiten nicht
verhindert werden konnten und der Rat genötigt wurde, den Dänholm durch
Schiffe einschließen zu lassen, um die Zufuhr von Geschütz und Munition zu
verhindern. Zwar wurde zwischen herzoglichen Abgesandten und dem Rate noch
ein Vergleich vereinbart, nach welchem sich die Stadt zur sofortigen Zahlung
von 30 000 Thalern verpflichtete, Arnim den Dänholm behalten und seine
Fürsprache wegen Befreiung von Einquartierung zusagen sollte. Die Bürger-
schast versagte aber ihre Zustimmung zur Zahlung ohne genügende Sicherheit
wegen der Einquartierung, lehnte auch einen Beitrag zu den Lasten des Landes
ab, dessen Herzog sie nicht zu schützen vermöge, und drohte dem Rat, ihr Heil
ohne ihn zu versuchen, falls er ihrem Willen nicht folge. Die 30 000 Thaler
wurden dennoch an Arnim gezahlt, aber die Abfolge zweier Geschütze, welche
er durch anderweitige Vermittelung von zwei Bürgern gekauft hatte, veranlaßte
einen Aufstand, welcher die in der Stadt herrschende Zwietracht offenkundig
machte. Die gemeinsame Not zwang indes zum Frieden; die Geschütze wurden
ausgeliefert, zu größerer Sicherheit aber die Scheunen vor den Thoren ab-
gebrochen und aus gesammeltem Metall neue Kanonen gegossen. Der Vorschlag
des Herzogs, daß die Soldaten der Stadt ihm schwören und er dafür die Sicher-
stelluug der Stadt gegen Einqartierung verbürgen wolle, wurde abgelehnt.
Da erschien ein Gesandter des Königs von Dänemark, warnte vor der
geplanten Besitznahme der Hasenorte durch die Kaiserlichen, die er nicht zu
unterstützen bat, und bot selbst bei etwaigem Bedürfnis Hilfe an. Das Erbieten
wurde abgelehnt und der Herzog und Arnim von dem Vorgange verständigt.
Mit Zustimmung der Landstände ließen neue Boten des Herzogs nun der Stadt
die Wahl zwischen Aufnahme kaiserlicher Besatzung. Belagerung oder Annahme
der Bürgschaft des Herzogs, dem die nur der Stadt zu Dienst verpflichteten
Soldaten den Eid leisten sollten. Die Bürgerschaft wollte den Eid nicht zu-
gestehen, einigte sich sonst aber mit dem Rate zu gemeinsamer Antwort, als die
Kaiserlichen plötzlich das Frankenthor angriffen und den Dänholm mit Geschütz
zu versehen suchten. Zwar wurden alle feindselig scheinenden Schritte seitens
der Stadt vermieden und Arnim und Götze um Einstellung der Feindseligkeiten
angegangen; aber man rüstete doch vorsichtig zum Schutz gegen weitere Angriffe
einige Kriegsfahrzeuge aus, um so mehr, als die kaiserlichen Anführer sich auf
Wallensteins Befehl beriefen, zwar versprachen, keine Geschütze nach dem Dän-
Holm zu schicken, aber in Greifswald alle Vorbereitungen zu einer ernstlichen
Belagerung trafen und der Herzog für dieselben freien Zugang zum Dänholm
unter Androhung militärischer Reichsexekution forderte. Die Stadt berief sich
auf ihr stets reichsfreundliches Verhalten, auf anderwärts gewährte Freiheit
von Einquartierung und die dafür von ihr gebrachten Opfer, wies auf die
gegen sie geübten Feindseligkeiten und verlangte Räumung des Dänholm, den
TM Hauptwörter (50): [T36: [Stadt Mauer Tag Dorf Haus Burg Land Bauer Feind Bürger], T39: [Jahr Million Geld Mark Arbeiter Arbeit Zeit Summe Staat Thaler], T2: [Schweden Friedrich Heer Schlacht Sachsen König Gustav Kaiser Krieg Schlesien]]
TM Hauptwörter (100): [T23: [Stadt Feind Tag Heer Mauer Mann Lager Nacht Kampf Soldat], T34: [Schweden König Gustav Dänemark Preußen Krieg Polen Adolf Frieden Holstein], T36: [Million Mark Jahr Geld Thaler Mill Summe Wert Gulden Pfund], T8: [König Paris Regierung Minister Parlament Volk Frankreich Kammer Mitglied Verfassung], T86: [Kaiser Protestant Katholik Fürst Kurfürst Land Kirche Karl Reichstag Krieg]]
TM Hauptwörter (200): [T140: [Stadt Franzose Feind Festung Truppe Tag Mann Paris Belagerung Angriff], T30: [Gustav Schweden Adolf Wallenstein Kaiser Heer Tilly König Krieg Schlacht], T26: [Kaiser Luther Papst König Wort Gott Tag Sache Fürst Schrift], T39: [Million Mark Geld Jahr Summe Steuer Thaler Staat Ausgabe Einnahme], T182: [Krieg Jahr Zeit Land Deutschland Regierung Frankreich Volk Folge Revolution]]