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Brücke zwischen Jütland und Skandinavien. Die Flußläufe des Königreichs
sind sämtlich unbedeutend.
§ 35« Krwerösquetten. Ackerbau, Viehzucht (Schafe, Pferde
und Rinder) und Fischfang bilden die wichtigsten Nahrnngsquellen. Mine-
ralschätze fehlen, ebenso wichtigere Industriezweige. Der Handel des Landes
richtet sich nach England, Skandinavien, Rußland und Deutschland. Zur
Ausfuhr kommen Erzeugnisse der Landwirtschaft und Viehzucht, zur Einfuhr
Kolonialwaren, Südfrüchte, Tabak, Wein, Steinkohlen, Metallwaren und
Petroleum. Das deutsche Reich bezieht aus Dänemark hauptsächlich Ge-
treide, Pserde und Rinder und liefert Eisenwaren und Maschinen.
§ 36. ^erfaffiwg, Wezvohner ixxxb Städte. Dänemark ist
ein konstitutionelles Erbkönigreich. Die Bewohner sind Nordgermanen
(Skandinavier) mit lutherischer Koufessiou. Der Stand der Volksbildung
ist ein hoher, indem jeder Erwachsene seine Muttersprache zu lesen und zu
schreiben versteht.
Die bedeutendsten Städte sind:
1. Aarhus (örhus), die bevölkertste Stadt Jütlauds, betreibt Vieh-
und Getreidehandel.
2. Odense auf Fünen, mit Zuckerfabriken und Branntweinbrennereien.
3. Kopenhagen (d. h. Kaufhafen) auf Seeland, Residenz, Festnng und
Kriegshafen, Hauptsitz der dänischen Industrie (Kunstgewerbe und Schiffbau).
Universität. Bahnverbindung mit Korsör; von hier tägliche Dampfschiffahrt
nach Fünen und Kiel.
§ 37. Nebentänder. Die Faröer (d. h. Schasiuselu) sind 25 baumlose
Felseneilande, von denen nur 17 bewohnbar sind. Die Bewohner (Skandinavier)
ernähren sich von Schafzucht, Fisch- und Vogelfang, dem Sammeln von Eiern
und Eiderdnnen. — Thorshavn ist der Hanptort der Inseln.
Island (d. h. Eisland), im Innern eine mit Kratern, Vulkanen, Lava-
massen und Gletschern^) bedeckte Einöde, ist durch,feine heißen, periodisch
Wasser ausspeienden Springquellen (Geysir) berühmt. Der bekannteste Vulkan
ist der Hekla, die bedeutendste Springquelle der große Geysir, der oft
Wasserstrahlen von 2 m Durchmesser, 25—30 m Höhe und 100° Wärme
emporschlendert (s. Abb. 12). — Die Bewohner Islands (Skandinavier,
durch Auswanderung uach Eanada stetig abnehmend) leben von Schaf- und
Renntierzucht, Fisch- und Robbenfang. — Reykjavik (sprich reikjawik, d. h.
Ranchbucht) ist der Hauptort der Insel.
2) Die abbrechenden Endstücke der bis an das Meer reichenden nordischen Gletscher
Islands, Grönlands und anderer Polargebiete schwimmen als Gletschereisberge südwärts
(s. Abb. 8).
TM Hauptwörter (50): [T29: [Handel Industrie Land Ackerbau Fabrik Stadt Deutschland Mill Viehzucht Gewerbe], T6: [Insel Stadt Meer Hafen Handel Hauptstadt Land Küste Einw. Halbinsel], T41: [Insel Staat England Amerika Kolonie Mill Küste Nordamerika Land Stadt]]
TM Hauptwörter (100): [T62: [Insel Stadt Hafen England Hauptstadt Einw. See London Handel Schottland], T11: [Wein Getreide Boden Viehzucht Weizen Land Pferd Obst Kartoffel Ackerbau], T50: [Klima Land Meer Gebirge Europa Zone Norden Küste Süden Winter], T79: [Wein Zucker Baumwolle Kaffee Getreide Tabak Fleisch Holz Wolle Handel]]
TM Hauptwörter (200): [T160: [Insel Hafen Meer Küste Stadt Halbinsel Neapel Straße Einw. Hauptstadt], T188: [Handel Industrie Ackerbau Land Viehzucht Bewohner Gewerbe Bevölkerung Stadt Bergbau], T101: [Baumwolle Kaffee Tabak Getreide Reis Zucker Holz Ausfuhr Wein Zuckerrohr], T95: [Gestein Schicht Wasser Boden Erde Granit Gebirge Masse Sand Teil], T31: [Jahrhundert Schweden Norwegen Dänemark König Ende Jahr Anfang England Mitte]]
Extrahierte Personennamen: Aarhus Eanada
Extrahierte Ortsnamen: Skandinavien England Skandinavien Deutschland Dänemark Odense Kopenhagen Seeland Kiel Island Reykjavik
— 62 —
a) Das Gebirgstand wird durch die Flußlinie Drina-Vardar (zur
Donau — zum Golf von Saloniki) in zwei nach Richtung und Bestandteilen
verschiedene Gebirgsgrnppen geteilt:
15. Die Galkan-Haldinse!.
das illyrisch-griechische Faltengebirge im W. und
das balkanische Gebirgsland im 0. der Flußlinie.
1. Das illyrisch-griechische Faltengebirge, die Fortsetzung des
österreichischen Karstgebiets, besteht aus einer großen Anzahl paralleler Berg-
züge, die durch Faltung des Bodens entstanden sind (daher Faltungsgebirge
TM Hauptwörter (50): [T17: [Meer Fluß Gebirge Land Hochland See Halbinsel Osten Norden Süden], T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau]]
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— 39 —
und im 0. in das russische Flachland über. Bergartige Erhebungen fehlen
der Landschaft gänzlich; niedrige Höhenrücken durchziehen es dagegen mehrfach.
Durch das Thal der Elbe wird diese Landschaft, die beinahe die Hälfte des
Reiches umfaßt, in das kleinere nordwestdeutsche und das größere nord-
ostdeutsche Flachland geteilt (s. Karte 11).
A. Das nordwestdeuksche Flachland.
§ 35. Wodenform und Kewcrsser. Das nordwestdeutsche Flach-
land, zwischen der mitteldeutschen Gebirgsschwelle und der Nordsee gelegen,
gliedert sich von 8. nach N. in zwei Abschnitte:
a) das Gebiet der Moore und der Geest,
b) den davor liegenden Küstensaum der Nordsee.
1. Das Gebiet der Moore und der Geest (s. Abb. 11), der einförmigste
Teil des norddeutschen Flachlandes, liegt 50 m über dem Meeresspiegel
und wird von der Ems und der Weser (mit Aller) durchflössen. Im 0. er-
hebt sich zwischen der Elbe und' der Aller die Lüneburger Heide^), zun:
Teil unfruchtbarer, mit Heidekraut und Kiefern bewachsener Sand- und Geröll-
boden, die sog. Geest, aus welcher sich auf lehmigem Boden wie Oasen in
der Wüste schöne Waldungen und größere Dorfgemeinden erheben. — West-
lich von der Geest breiten sich die Moore aus, die mit 1—6 m dickeu Tors-
schichten ausgefüllt sind. Die bedeutendsten Moorstrecken (Bonrtanger Moor,
spr. banrtanger) liegen zu beiden Seiten der Ems. — Vom Gebiet der Moore
erstrecken sich die beiden fruchtbaren Tieflandbuchten von Münster und
Köln meerbusenartig in die mitteldeutsche Gebirgsschwelle hinein.
2. Der Küstensaum der Nordsee trennt das Geest- und Moorgebiet
vom Meere. Er besteht aus einem 20 1cm breiten fruchtbaren Landstrelfen,
dem Marschlandes, und einem vorgelagerten Dünenzuge. Dieser hing
ehemals mit dem Festlande zusammen und ist später durch die zerstörende
Gewalt der Fluten in eine Kette kleiner Eilande (die friesischen Inseln) zer-
rissen. Auf einigen derselben (Borkum, Norderney, Föhr, Sylt) befinden sich
berühmte Seebäder. Zwischen dieser Jnselreihe und dem Festlande ist das
Meer so seicht, daß zur Zeit der Ebbe große Saud- und Schlammstrecken,
die sog. Watten, hervortreten, die der Schiffahrt große Schwierigkeit be-
reiten. An vier Stellen greift die Nordsee hinter den friesischen Inseln tief in
*) Gedichte: Th. Storm, Abseits (Es ist so still; die Heide liegt); A. von Droste-
Hülshoff, Das Haus in der Heide.
2) Die Anwohner der Nordsee schützen das fruchtbare, stellenweise tiefer als der
Meeresspiegel liegende Marschland durch künstlich errichtete Sandwälle, die hohen, mehrfach
hinter einander liegenden Deiche, mit welchen auch von Zeit zu Zeit das vom Meere neu
angeschwemmte Land eingehegt und so dem Anbau gewonnen wird (s. Abb. 12).
TM Hauptwörter (50): [T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf], T24: [Schiff Meer Insel Küste Land Fluß See Wasser Hafen Ufer], T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau]]
TM Hauptwörter (100): [T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T48: [Fluß Meer See Strom Land Wasser Mündung Kanal Lauf Ostsee], T62: [Insel Stadt Hafen England Hauptstadt Einw. See London Handel Schottland]]
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— 22 —
Kastanie. Die Nordabdachung des Taunus und das Lahnthal sind mit Ge-
treidefeldern bedeckt. Eine Fülle warmer Mineralquellen hat zur Anlage be-
rühmter Badeorte geführt: im 8. Wiesbaden, Soden, Homburg, im N.
Ems und Selters. Auf der Südwestecke des Rheingaugebirges, dem Nieder-
wald, erhebt sich das Nationaldenkmal.*)
b) Nördlich von der Mosel-Lahnfenke heißt das westrheinische Schiefer-
gebirge Eifel (bis zur Ahr), das ostrheinische Westerwald (bis zur Sieg).
Auf der Eifel (Eiflia —Land der Quellen) wechseln zahlreiche Basaltberge, tiefe
Krater und Maare (— Bergfeen) mit steinbedeckten Triften, moorigen Heide-
flächen und mühsam bestellten Ackerflureu ab. Die Maare, in erloschenen
Kratern entstandene Seen, werden von kahlem Lavagestein umgürtet. Tiefste
Einsamkeit, Dürre und Armut herrschen auf der Hochfläche, besonders in der
rauhen Schneeeifel, dem „rheinischen Sibirien". Nur die nach allen
Richtungen ausstrahlenden Bachthäler, namentlich das waldnmranschte Thal
der Ahr, zeigen landschaftliche Anmut und Wohlstand. Westwärts schließen
die Ardennen sich der Eifel an. — Wie die Eifel, so hat auch der
Westerwald zahlreiche Spuren ehemaliger vulkanischer Thätigkeit, weite
Torfmoore und öde Heideflächen aufzuweisen. Im nordwestlichen Teile bilden
hohe Basaltkuppen beim Eintritt des Rheins in die Ebene das anmutige
Siebengebirge (Drachenfels).
e) Der nördliche Teil des linksrheinischen Schiefergebirges heißt hohes
Venn, des rechtsrheinischen Sauerland. Das hohe Venn (Fenn —Moor)
bildet eine kahle, teils heideartige, teils moorige Hochfläche. Die von der
Nordsee her wehenden Stürme, welche starke Niederschläge bewirken, haben
sie zu einem der trostlosesten und ärmsten Landstriche Deutschlands gemacht.
Dagegen wird man in den Thälern der Nordabdachung, welche mit Kohlen-
schätzen reich ausgestattet ist, durch großartige Judustriethätigkeit überrascht. —
Das Sauerland (= Südland, nämlich Westfalens), zwischen Sieg und Ruhr
gelegen, gipfelt in dem kahlen Asten berge und erinnert in seiner Bodenbe-
schaffenheit an die Eifel. Der Westabhang des Sauerlandes erreicht den Rhein,
dem es die Wupper zusendet, nicht mehr; der Nordabhang senkt sich jenseit
der Ruhr als Haar oder Haarstrang zur Münsterbucht, einem Abschnitte des
norddeutschen Flachlandes; den Ostabhang bildet das Rothaargebirge.
ä) Der Rhein durchströmt nach dem Austritt aus der oberrheinischen Tief-
ebene zunächst den rebeureicheu Rheingau und tritt dann bei Bingen in das
Schiefergebirge ein, welches nur stellenweise zu Ansiedelungen geeignete Ufer-
ränder freiläßt. Häusig steigen die Felsen steil aus den Wogen auf (Lorelei-
felsirn**); ihre Abhänge sind mit Weinbergen bedeckt, ihre Gipfel mit verfallenen
*) Ged.: Germania, von Max Hofmann (Irdische Lieder).
**) Ged.: Die Lorelei, von H. Heine. — Der Rhein, von Em. Geibel.
TM Hauptwörter (50): [T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau], T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf]]
TM Hauptwörter (100): [T5: [Rhein Main Wald Thüringer Teil Schwarzwald Gebirge Neckar Saale Jura], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland]]
TM Hauptwörter (200): [T36: [Rhein Mosel Lahn Mainz Stadt Bingen Taunus Bonn Main Ufer], T14: [Gebirge Wald Teil Höhe Berg Harz Thüringer Bergland Gebirg Weser], T95: [Gestein Schicht Wasser Boden Erde Granit Gebirge Masse Sand Teil]]
Extrahierte Personennamen: Max_Hofmann Max H._Heine Geibel
— 30 —
Kr:r> er 60 q u elten.
§22. Ackerbau und Viehzucht bilden für einen großen Teil der
Landschaft (goldene Aue, Becken) die Hauptnahrungsquelle. Für die meisten
Gegenden ist aber der Reichtum an Bodenschätzen die Grundlage des
Erwerbs. Der Thüringer Wald liefert Schiefer, Porzellanerde und Eisen,
der Harz silberführende Bleierze und Kupfer. Schon vor dem Jahre 1000
begann hier der Bergbau am Rammelsberge, dessen Ertrag in Gestalt von
„Segensthalern" durch alle deutscheu Lande ging. Auch das Vorland des
Harzes ist mit Salz, Eisen, Kohle und nutzbarem Gestein reich ausgestattet.
Etwa die Hälfte des im Reiche gewonnenen Steinsalzes entstammt den
unerschöpflichen, bis 240 m mächtigen Lagern von Staßsnrt und Leopolds-
hall. Auf Gruud der Bodenreichtümer hat sich in der Landschaft eine bedeu-
teude Industrie entwickelt, besonders in Eisen-, Textil- und Spielwaren.
Der Handel beschäftigt sich mit der Ausfuhr dieser Jndustrieerzeuguisse
und der Produkte des im eigentlichen Becken blühenden Feld- und Gartenbans.
Wervohner, Stclcrten und Städte.
§ 23. Das Thüringer Becken gehört zu den starkbevölkerten Teilen des
deutschen Reiches; es wird im 8. von Thüringern, im N. von Nieder-
sachsen bewohnt. Nirgends herrscht eine größere politische Zerstückelung des
Bodens als im Thüringer Becken, dem Sitze der deutschen Kleinstaaten.
Politisch verteilt sich die Landschaft unter folgende Staaten:
die Königreiche Preußen (Prov. Hessen-Nassau, Sachsen und Hannover)
und Bayern steilweise);
das Großherzogtum Sachseu-Weimar-Eiseuach;
die Herzogtümer Sachseu-Coburg-Gotha, Sachsen-Meiuiugeu und teil-
weise Sachseu-Alteuburg, Anhalt und Braunschweig;
die Fürstentümer Schwarzburg-Rudolstadt und Schw.-Sondershauseu
und teilweise Renß ä. 2., Reuß j. L.
Residenzstädte im Werravorlande des Thüringer Waldes:
72. Coburg, von Schlössern, Gärten und Weinbergen umgebene Residenz von
Sachsen-Eobnrg-Gotha; östl. davon die Feste Coburgs), „die fränkische Krone".
73. Hildburghausen an der Werra, Technikum.
74. Meiningen an der Werra, Residenz von Sachsen-Meiningen.
Industriestädte im Franken- und Thüringer Walde:
75. Hof an der Saale, wichtiger Verkehrsknoten zwischen dem Becken
und Bayern, Mittelpunkt eines Jndnstriebezirks für Textilwaren.
*) Aufenthalt Luthers. Belagerung durch Wallenstein (1632).
TM Hauptwörter (50): [T29: [Handel Industrie Land Ackerbau Fabrik Stadt Deutschland Mill Viehzucht Gewerbe], T35: [Preußen Königreich Bayern Sachsen Staat Hannover Baden König Provinz Land], T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau]]
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TM Hauptwörter (200): [T96: [Stadt Thüringer Saale Schloß Wald Gotha Dorf Heidelberg Weimar Einw.], T174: [Preußen Sachsen Hannover Holstein Provinz Königreich Staat Oldenburg Braunschweig Dänemark], T188: [Handel Industrie Ackerbau Land Viehzucht Bewohner Gewerbe Bevölkerung Stadt Bergbau], T107: [Eisen Gold Silber Kupfer Blei Metall Salz Zinn Stein Mineral], T95: [Gestein Schicht Wasser Boden Erde Granit Gebirge Masse Sand Teil]]
— 109 —
emporschleudert (f. Abb. 27). Island ist der einzige, fast ausgebeutete Fund-
ort des zu optischen Zwecken benutzten Doppelspats. — Die Bewohner Js-
lands (Skandinavier, etwa 60000, durch Auswanderung nach Kanada stetig
abnehmend) leben von Schaf- und Renntierzucht, Fisch- und Robbenfang.
Reykjavik (sprich reikjawik — Rauchbucht) ist der Hauptort der Insel.
-Die übrigen europäischen Staaten.
9. Das Königreich Rumänien.
Lage und Wegrenznng.
§ 73. Rumänien bedeckt den südwestlichen Zipfel des großen osteuro-
päischen Flachlandes, von dem es durch den Prnt und die Donaumündungen
getrennt ist. Von der Balkanhalbinsel wird es durch den Donaubogen, von
Siebenbürgen durch die Karpaten geschieden. Südlich von der Donaumündung
reicht es bis an das schwarze Meer.
Wodenform und Kewcrsser.
§ 74. Rumänien enthält:
ein Berg- und Hügelland, die vom Seret und seinem Nebenflusse, der
Moldau, durchströmte und nach letzterer benannte Moldau (zwischen dem sieben-
bürgischen Berglande und dem Prut);
ein welliges Flachland, die im Donaubogen gelegene Walachei, welche
von der Alnta durchflössen ist und im N. die transsilvanischen Alpen enthält;
ein Bergplateau, die Dobrudscha, welche nach No. zum sumpfigen
Donaudelta abfällt.
Die Entwässerung des Landes geschieht durch zahlreiche Nebenflüsse
nach der Donau zu, die in Rumänien einen breiten Strom mit teilweise ver-
sumpften Ufern bildet; von ihren drei Mündungen (Kilia, Sulina und St.
Georgsarm) ist nur die mittlere schiffbar. —• Das Klima des Landes ist
im Sommer sehr heiß, im Winter häufig rauh und schneereich.
Krrverbscsuell'en.
§ 7s. Rumänien ist ein Ackerbaustaat; die Hauptnahrungsquelle
bildet die Landwirtschaft. Die Fruchtbarkeit des Bodens liefert selbst
bei mittelmäßiger Bestellung so reiche Erträge, daß Getreide (Mais und
Weizen) ausgeführt wird. Auch Wein- und Tabakbau find beträchtlich.
Neben Rindern, Schafen, Schweinen und Ziegen tritt der sumpfliebende Büffel
als Haustier auf. Ausgedehnte Bienenzucht liefert Honig und Wachs. An
metallischen Bodenschätzen arm, enthält Rumänien nur reiche Satzlager
TM Hauptwörter (50): [T40: [Polen Ungarn Land Rußland Preußen Stadt Donau Provinz Hauptstadt Königreich], T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf], T15: [Wein Getreide Baumwolle Tabak Kaffee Obst Weizen Reis Zucker Kartoffel]]
TM Hauptwörter (100): [T11: [Wein Getreide Boden Viehzucht Weizen Land Pferd Obst Kartoffel Ackerbau], T18: [Donau Stadt Ungarn Böhmen Wien Hauptstadt Land Einw. Königreich Mulde], T48: [Fluß Meer See Strom Land Wasser Mündung Kanal Lauf Ostsee], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T3: [Lage Karte Land Europa Geographie Klima Größe Verhältnis Grenze Gliederung]]
TM Hauptwörter (200): [T153: [Donau Ungarn Land Hauptstadt Böhmen Königreich Wien Stadt Galizien Siebenbürgen], T133: [Boden Land Ackerbau Klima Wald Viehzucht Teil Wiese Anbau Fruchtbarkeit], T95: [Gestein Schicht Wasser Boden Erde Granit Gebirge Masse Sand Teil], T34: [Meer Wasser Land Küste Insel See Flut Fluß Tiefe Welle]]
Extrahierte Personennamen: Kilia Sulina
Extrahierte Ortsnamen: Island Kanada Reykjavik Donaubogen Moldau Donaubogen Donau Rumänien
— 69 —
Die Nachbarstaaten des deutschen Meiches.
1. Das Königreich der Niederlande.
Lage und Wegrenzung.
tz 41. Die Niederlande bedecken den Westzipfel des großen norddeutschen
Flachlandes. Sie grenzen im W. und N. an die Nordsee, die mit der flachen
Zuider Zee (spr. seudersee — Südersee) und dem Dollart tief in das Land ein-
greift, im 0. an das deutsche Reich und im 8. an Belgien.
Wodenfovm und Gewäfsev.
G 42. Deu natürlichen Schutzwall des tiefliegenden Flachlandes bildet
ein Dünensaum; hinter ihm breitet sich
ein Marschland aus, dem landeinwärts
ein Geestland vorgelagert ist.
1. Als weiß schimmernder Wall deckt der vom Sturm unaufhörlich um-
gelagerte, bis 5 km breite Dünenwall die Westküste, während er im N. in
die westfriesischen Inseln (größte: Texel) zerrissen ist. Hinter diesen dehnt sich
das seichte, zur Zeit der Ebbe größtenteils trocken liegende Wattenmeer aus.
Das Marschland umsäumt die Rheiumüudungen und die Zuider Zee, deren
Trockenlegung schon in Augrisf genommen ist. Es liegt zum größten Teil
tiefer als der Meeresspiegel, nimmt über die Hälfte des Königreichs ein und
besteht aus Wiesenmooren oder aus einem grauen, zähen Lehmboden von
höchster Fruchtbarkeit. Gegen die Flußüberschwemmungen ist es durch Deiche,
gegen das Meer durch die Dünen geschützt. Zahllose, von Dämmen eingefaßte
Kanäle durchziehen und entwässern das tiefgelegene Land künstlich durch
Windmühlenkraft oder Dampfpumpwerke. — Das Geestland, die innere
Umrahmung der Marschen, ist ein flachwelliges, selten mit Wald bestandenes
Moor- und Heideland. Viele Gegenden gleichen der Lüneburger Heide, andere
den Hochmooren Nordwestdeutschlands, mit denen die Geest im Bonrtanger
Moore zusammenhängt. Nur mit dem äußersten Südostzipfel erreichen die
Niederlande das westrheiuische Schiefergebirge, und an dieser einzigen Stelle
liefert der Boden festes Gestein (Kalk) und Kohlen.
2. Der Hauptfluß der Niederlande, der majestätische Rhein, zer-
splittert sich vor seiner Mündung in ein wirres Netz natürlicher und künstlicher
Kanäle und erreicht die Nordsee unter fremden Namen. Kurz uach seinem
Eintritt in das Land nötigen ihn gewaltige Deichbauten, 2/s seiner Wasser-
masse an einen südlichen Arm, die Waal, abzugeben; der Rest fließt erst als
Niederrhein, dann als Leck weiter und erreicht als Maas die Nordsee.
Kurz nach jener Teilung entsendet er die Jjssel (Eißel) zur Zuider Zee. Die
TM Hauptwörter (50): [T24: [Schiff Meer Insel Küste Land Fluß See Wasser Hafen Ufer], T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf]]
TM Hauptwörter (100): [T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T48: [Fluß Meer See Strom Land Wasser Mündung Kanal Lauf Ostsee], T80: [Rhein Stadt Festung Mainz Maas Straßburg Frankreich Metz Elsaß Deutschland], T28: [Schiff Meer Wasser Land Küste Ufer Insel See Flut Welle], T16: [Ende Körper Strom Bild Hebel Hand Auge Wasser Gegenstand Seite]]
TM Hauptwörter (200): [T11: [Kanal Rhein Verkehr Eisenbahn Fluß Land Meer Handel Stadt Deutschland], T34: [Meer Wasser Land Küste Insel See Flut Fluß Tiefe Welle], T119: [Fluß See Kanal Strom Lauf Wasser Land Ufer Mündung Elbe], T95: [Gestein Schicht Wasser Boden Erde Granit Gebirge Masse Sand Teil], T38: [Weser Elbe Hannover Land Stadt Lüneburg Leine Nordsee Aller Bremen]]
— 70
Waal fließt als Mervede, dann als Hollandsch Diep westwärts und
mündet als Haringvliet in die See. Auf der Mervede benannten Strecke
nimmt sie die auf dem französischen Mittelgebirge entspringende Maas anf.
Mn & Ww W
Dünen. Marsche,^ Geest. Lehm und Mergel.
13. Die Niederlande und Belgien.
Die gleichfalls aus Frankreich kommende Schelde hat in den Niederlanden
nur ihr Mündungsgebiet, das im Verein mit den Rheinmündungen die Märschen-
reiche Jnselprovinz Seeland bildet. — Das Klima des Landes ist milde und
ziemlich gleichmäßig, da die Nähe des Meeres im Winter die Kälte und im
Sommer die Hitze lindert. Die Niederschläge sind gering, die Lnft daher
meistens sehr fencht.
TM Hauptwörter (50): [T32: [Vgl Stadt Aufl Frankreich fig Maas Sch. Einw. Vergl Festung], T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone], T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf]]
TM Hauptwörter (100): [T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T80: [Rhein Stadt Festung Mainz Maas Straßburg Frankreich Metz Elsaß Deutschland], T21: [Schnee Winter Wasser Sommer Berg Regen Luft Boden Land Erde]]
TM Hauptwörter (200): [T11: [Kanal Rhein Verkehr Eisenbahn Fluß Land Meer Handel Stadt Deutschland], T83: [Klima Winter Sommer Land Meer Wind Regen Niederschlag Zone Gebirge], T119: [Fluß See Kanal Strom Lauf Wasser Land Ufer Mündung Elbe], T95: [Gestein Schicht Wasser Boden Erde Granit Gebirge Masse Sand Teil]]
Extrahierte Personennamen: Mergel
Extrahierte Ortsnamen: Niederlande Belgien Frankreich Niederlanden Rheinmündungen Seeland
Harb gruppieren sich die Vierwaldftätter Alpen um den See gleichen
Namens. Die aus Gneis, Granit und Schiefer bestehenden vier Hanptzüge
werden von riesigen, kahlen, eisgekrönten Hochgipfeln überragt und sind mit
zahlreichen Gletschern besetzt, die mit langen Eiszungen in die Thäler vor-
dringen (s. Abb. 17). — Die Berner Alpen beherrscht das Finsteraar Horn, uni-
geben von einem Gefolge wenig niedrigerer Spitzen (Mönch, Jungfrau, Schreck-
15. Die Schweiz.
Horn, Aletschhorn, sämtlich über 4000 in hoch). Von ihnen senkt sich nach der
Rhone zu der über 20 km lange Aletschgletscher, die gewaltigste Eiszunge
der Alpen. Die nördliche Abdachung der Berner Alpen bildet das von zahl-
losen Reisenden besuchte Berner Oberland mit seinem unerschöpflichen Reich-
tum alpiner Sehenswürdigkeiten: die Firnen und Felsgipfel des Hochgebirges,
die Gletscher des Grindelwalds, die Wasserfälle und Staubbäche, herrliche
Gebirgspanoramen und die abwechselungsreichen Landschaften an der oberen
Aare (Haslithal), am Brienzer und Thuner See. — Die Walliser Alpen
tragen im Monte Rosa (über 4600 in) die höchste Erhebung der Schweizer
TM Hauptwörter (50): [T44: [Alpen See Stadt Schweiz Italien Meer Berg Insel Fuß Inn], T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau]]
TM Hauptwörter (100): [T93: [Alpen See Schweiz Rhein Berg Bodensee Fuß Italien Schweizer Paß], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland]]
TM Hauptwörter (200): [T90: [Alpen See Schweiz Inn Rhein Bodensee Gotthard Paß Rhone Italien], T95: [Gestein Schicht Wasser Boden Erde Granit Gebirge Masse Sand Teil]]
— 108 —
doch werden Kalkbrüche auf Seeland ausgebeutet und Granit und Porzellan-
erde gewonnen. Letztere findet besonders in deutschen Porzellan- und Papier-
sabriken Verwendung. Umfassender Industriebetrieb mangelt ebenfalls.
Der Handel des Landes richtet sich nach England, Skandinavien, Ruß-
laud und Deutschland. Zur Ausfuhr kommen Erzeugnisse der Landwirt-
schast und Viehzucht, zur Einfuhr Kolonialwaren, Südfrüchte, Tabak, Wein,
Steinkohlen, Metallwaren und Petroleum. Das deutsche Reich bezieht aus
Dänemark hauptsächlich Getreide, Pferde und Rinder und liefert Eisenwaren
und Maschinen.
Merfcrssung, Wewobner und Städte.
§ 71. Dänemark ist ein konstitutionelles Erbkönigreich. Das
eigentliche Dänemark enthält 1/li des deutscheu Reichsgebietes und 1i23 seiner
Bewohner, ist also ziemlich schwach bevölkert. Die Bewohner sind Nord-
germanen(Skandinavier) mit lutherischer Konfession. Der Stand der Volks-
bildung ist ein hoher, indem jeder Erwachsene seine Muttersprache zu lesen
und zu schreiben versteht.
Städte der Halbinsel Iütland:
1. Aarhns (örhns), die bevölkertste Stadt Jütlauds, betreibt Vieh- und
Getreidehandel.
2. Frederieia, Festung und Zollamt am kleinen Belt; Überfahrt nach
Fünen.
Städte auf den Inseln:
3. Kopenhagen (— Kaufhafen) auf Seeland, Residenz, Festung und
Kriegshafen, Hauptsitz der dänischen Industrie (Kunstgewerbe und Schiffs-
bau). Universität. Bahnverbindung mit Korsör; von hier tägliche Dampf-
fchiffahrt nach Fünen und Kiel.
4. Odense auf Füueit, mit Zuckerfabriken und Branntweinbrennereien.
Webenländer.
§ 72. Die Faröer (— Schafinseln) sind 25 baumlose Felseneilande,
von denen nur 17 bewohnbar sind. Die Bewohner (etwa 13 Ooo Skandinavier)
ernähren sich von Schafzucht, Fisch- und Vogelfang, dem Sammeln von Eiern
und Eiderdnnen.
Thorshavn ist der Hauptort der Inseln.
Island (— Eisland), im Innern eine mit Kratern, Vulkanen, Lavamassen
und Gletschern bedeckte Einöde, ist durch seine heißen periodisch Wasser aus-
speienden Springquellen (Geysir) berühmt. Der bekannteste Vulkan ist der
Hekla, die bedeutendste Springquelle der große Geysir, der einen Wasser-
strahl von 2 m Durchmesser, 25—30 m Höhe und 100° Wärme periodisch
TM Hauptwörter (50): [T29: [Handel Industrie Land Ackerbau Fabrik Stadt Deutschland Mill Viehzucht Gewerbe], T6: [Insel Stadt Meer Hafen Handel Hauptstadt Land Küste Einw. Halbinsel], T41: [Insel Staat England Amerika Kolonie Mill Küste Nordamerika Land Stadt]]
TM Hauptwörter (100): [T62: [Insel Stadt Hafen England Hauptstadt Einw. See London Handel Schottland], T11: [Wein Getreide Boden Viehzucht Weizen Land Pferd Obst Kartoffel Ackerbau], T79: [Wein Zucker Baumwolle Kaffee Getreide Tabak Fleisch Holz Wolle Handel], T12: [Wasser Luft Erde Höhe Körper Fuß Dampf Bewegung Druck Gewicht], T40: [Fabrik Maschine Industrie Arbeiter Stadt Weberei Arbeit Herstellung Handel Art]]
TM Hauptwörter (200): [T160: [Insel Hafen Meer Küste Stadt Halbinsel Neapel Straße Einw. Hauptstadt], T95: [Gestein Schicht Wasser Boden Erde Granit Gebirge Masse Sand Teil], T101: [Baumwolle Kaffee Tabak Getreide Reis Zucker Holz Ausfuhr Wein Zuckerrohr], T1: [Maschine Fabrik Herstellung Industrie Papier Leder Wolle Leinwand Fabrikation Art], T185: [Jagd Viehzucht Bewohner Ackerbau Jäger Fischfang Wald Fischerei Krieg Land]]
Extrahierte Personennamen: Aarhns Frederieia
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