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1. Geschichtsbilder - S. 91

1901 - Leipzig : Voigtländer
— 91 — „Du sollst so vorbereitet kommen, daß du schlagfertig ziehen kannst, mit Lebensmitteln und Kleidern, jeder Reiter mit Schild und Lanze, einem zweihändigen und einem kurzen Schwert, Bogen und Köcher mit Pfeilen. Auf den Wagen müßt ihr Hacken, Keile, Manerbohrer, Äxte, Grabscheite, eiserne Schaufeln haben und was sonst im Kriege nötig ist. Die Vorräte müssen auf drei Monate reichen. Insbesondere aber gebieten wir, daß ihr in guter Ordnung (zum Sammelplatze) zieht und euch nicht untersteht, irgend etwas zu nehmen, außer Futter für das Vieh und Holz und Wasser." 3. Andere Kriege Karls. — König Karl unterwarf die Langobarden und entriß den Mauren das spanische Land bis zum Ebro. Gen Osten machte er alles Land der Avaren bis tief nach Ungarn hinem sich untertänig. Die Dänen im Norden, welche damals argen Seeraub trieben, zwang er, bis zur Eider zurückzuweichen. Das Reich, welches Karl nach so viel siegreichen Kriegen beherrschte, würde durch seine Eroberungen das mächtigste m ganz Europa: bet größte Teil Deutschlanbs und Italiens, ganz Frankreich und selbst ein Teil Spaniens gehörten ihm an (Karte V). Die Gebiete an den Grenzen (Marken) stellte König Karl unter Markgrafen. Die Bewohner biefer Marken mußten stets bereit fein, die Grenze gegen die räuberischen Dänen, Slaven, Avaren Mauren zu schützen. . . , , . Die Rolandssage. — Als Karl aus Spanien heimzog, wurde sein r in einem engen Gebirgstlale plötzlich von Feinden überfallen, und viele ter Krieger würden nieb er gehauen. Hier fiel auch sein ebler, getreuer Held lanb. Von vier Speeren zum Tode verrounbet, nahm er sein herrliches, chtenbes Schwert und schlug aus allen Kräften auf einen Marmorstein, benn wollte es lieber zertrümmern, als den Arabern überliefern. Aber das Schwert Itete den Stein und zerbrach boch nicht. Aisbann ergriff er fein Horn und ß mit solcher Kraft hinein, daß es zersprang und die Abem an feinem Halse rissen. König Karl, der schon weit voraus war, vernahm den gewaltigen Schall b kehrte um; aber er fanb den Helben tot baliegen und beweinte ihn bitterlich. 4. Karls Kaiserkrönung (800). — Mit dem Bischöfe zu Rom, c schon damals Papst (d. i. Vater der Christenheit) genannt wurde, stand crl in guter Freundschaft. Gegen Feinde leistete er ihm seinen machtvollen chutz. Als daher Karl im Jahre 800 am Weihnachtfeste in Rom war und : festlichen Schmuck am Altare der Peterskirche zum Gebete niederkniete, xt der Papst Leo vor und fetzte dem Könige eine goldene Kaiserkrone aufs mpt. Das versammelte Volk aber rief mit lautem Jubel: „Heil und Sieg 4tl dem Großen,^em von Gott gekrönten römisch en Kaiser!" So irbe die römische Kaiserwürde, die seit dem Untergange des alten Römer-ichs (476) aufgehört hatte, wiederhergestellt und einem deutschen Könige geben. Diese Würde machte Karl zum obersten weltlichen Herrscher in r ganzen abendländischen Christenheit, in welcher der Papst der geistliche berherr war.

2. Das Mittelalter - S. 38

1913 - Leipzig : Voigtländer
38 Das Mittelalter. bindung der deutschen Knigsfcrone mit der rmischen Kaiserkrone ver-schaffte er Deutschland fr lange Zeit die hchste Machtstellung im Rbendlande. 31. Die spteren schsischen Kaiser. 1. Otto Ii. 973983 gelangte als 18 jhriger Jngling zur Regierung. Er mar klein von Gestalt, doch von feuriger Tatkraft. Zunchst dmpfte Kufstnde er einige Ruf stnde, besonders eine (Emprung seines Vetters Heinrich Frankreich ^es Znkers von Bayern. Rls dann der König von Frankreich Ansprche auf Lothringen erhob, durch einen ruberischen (Einfall Rachen nahm und den Rdler auf der Kaiserpfalz nach Westen wendete, trieb der junge Kaiser den (Eindringling bis nach Paris zurck. Zum ersten Male sah Frankreichs Hauptstadt sich von einem deutschen Heere bedroht, und von der hhe des Montmartre scholl ein Cedeum aus deutschem Munde bis zur Seine hinab; Frankreich mute seine Rnsprche auf Lothringen aufgeben. unsoiten Nunmehr trat (Mo einen Rmerzug an, um Unteritalien als (Erbe seiner Gemahlin Theophano in Besitz zu nehmen. (Er drang siegreich bis an den Golf von Carent vor, erlitt aber hier durch die Griechen und die mit ihnen verbndeten Rraber eine Niederlage bei (Eotrne 982 und entging angeblich nur durch einen Sprung ins Meer der Ge-P?nen fangenschaft. Infolge dieser Niederlage emprten sich die Dnen und und Slawen Slawen, und fast das ganze ostelbifche Land ging den Deutschen wieder verloren. Die Nachricht von diesem Unglck traf den Kaiser in Rom und erregte ihn so heftig, da er in eine schwere Krankheit verfiel, die ihm das Leben kostete. (Er wurde im Vorhofe der Peterskirche bei-gesetzt. 9?-1002 2- Hi* 9831002, bei seines Daters Tode erst drei Jahre " alt, stand zunchst unter der Vormundschaft seiner klugen Mutter Theo Erziehung phano. (Einflu auf seine (Erziehung hatten auerdem seine Gromutter Rdelheib, er (Erzbischof tdfllegis von Mainz, er gelehrte Franzose (5 erb er t (spter Papst Sylvester) und der kunstsinnige Bernward (spter Bischof von hildesheim). Der junge Kaiser wurde durch seine (Erzieher mit der griechisch-rmischen Bildung so frh vertraut, da man ihn das Wunder der Idelt" nannte; dagegen entfremdete er sich dem wirklichen Leben und seiner deutschen Heimat. (Er zog schon als 16 jhriger Jngling zum ersten Male nach Italien, lie sich in Rom zum Kaiser Weltreiches krnen und fate den Plan eines Weltreiches nach rmischem vor-e tre 65 bilde mit Rom als Hauptstadt. Doch die Rmer vergalten die Vorliebe (Dttos fr ihre Stadt durch wiederholte (Emprungen. 3m Jahre 1000,

3. Erzählungen aus der Weltgeschichte - S. 238

1888 - Kreuznach [u.a.] : Voigtländer
— 238 — Kaiser siegte in der Schlacht bei dem Städtchen Weinsberg int hentigen Königreich Württemberg. Nun konnte sich die kleine Feste nicht länger halten. Konrad, über ihren hartnäckigen Widerstand ergrimmt, hatte gelobt, die schwerste Strafe über die Einwohner zu verhängen. Da kamen Frauen aus der Stadt zu ihm ins Lager und baten demütig um Gnade. „Mit Weibern führe ich keinen Krieg," sprach der Kaiser; „sie mögen frei abziehen und von dem, was ihnen am liebsten ist, so viel mitnehmen, als ihre Schultern tragen können." Daraus öffneten sich am andern Morgen die Thore, und es erschien ein seltsamer Auszug. In langen Reihen kamen die Weiber aus der Stadt, jede ihren Mann aus dem Rücken. Konrad lachte über die Klugheit der Frauen, und als feine Räte meinten, dies fei Betrug und der Vertrag dürfe ihnen nicht gehalten werden, erwiderte er: „Ein Kaiferwort soll man nicht drehen noch deuteln", und schenkte um der treuen Weiber willen auch den Männern Leben und Freiheit. 2. Friedrich Barbarossa. — Konrads Nachfolger in der Kaiferwürde war fein Neffe Friedrich I., wegen feines rötlichen Bartes Barbarossa d. i. Rotbart genannt. Der hatte sich Karl den Großen zum Vorbilde genommen und suchte, ihm nachstrebend, das deutsche Reich vor allen Reichen der Erde groß und herrlich zu machen. Freilich traten seinem Streben große Schwierigkeiten in den Weg. Italien wollte ihm nicht Gehorsam leisten; der Papst, welcher sich als den Oberherrn aller weltlichen Herrscher betrachtete, verlangte vom Kaiser, daß er vor seiner Gewalt sich beuge. Sechsmal zog Friedrich mit Heeresmacht nach Italien, um das kaiserliche Ansehen in dem aufständischen Lande zu wahren. Allein so ruhmvoll Friedrich kämpfte, Italien wurde nicht bezwungen. Die geistliche Macht des Papsttums, welche damals zu ihrem Gipfel gelangte, erschien gewaltiger, als die weltliche Macht des Kaisers. 3. Heinrich der Löwe. — Einen kräftigen Gegner hatte Friedrich auch in Deutschland zu bekämpfen. Das war Heinrich der Löwe, Herzog von Sachsen und Bayern, aus dem stolzen Geschlechte der Welfen. Durch den Besitz zweier Herzogtümer

4. Das Mittelalter, die neuere und die neueste Zeit - S. 103

1893 - Leipzig : Voigtländer
— 103 — war Karl von Anjou. Doch hatten in der Bedrängnis der Zeiten die Gi-bellinen starken Anhang gewonnen. Ans ihrer Seite standen die Visconti in Mailand, Dante Alighieri, welcher um seiner Gesinnung willen aus seiner Vaterstadt Florenz verbannt ward, u. a. Heinrich versuchte eine Stellung über den Parteien zu gewinnen. Er ward auch in Rom gekrönt; aus die Dauer konnte er sich aber nicht behaupten. Er mußte sich auf die Gibellinen stützen, und sollte eben von demselben Pqpste (Clemens V.) gebannt werden, der ihn zum Römerzuge bewogen hatte, — da starb er, wie man glaubte, von einem Mönche beim Abendmahle durch die Hostie vergiftet. Die folgenden Kaiser dieses Jahrhunderts (besonders Karl Iv. und Wenzel) haben sich der italienischen Verhältnisse nur erinnert, um sich durch den Verkauf von Rechten und Privilegien Geldeinnahmen zu schaffen. Ludwig der Baier (1314—47), Nach Heinrichs Vii. Tode folgte wieder eine zwiespältige Wahl; Ludwig der Baier und Friedrich der Schöne von Österreich wurden erkoren. Der Papst Johann Xxii. wollte die Entscheidung zwischen diesen Bewerbern für sich in Anspruch nehmen. Als Ludwig 1322 seinen Gegner bei Mühldors oder Arnpsing besiegt hatte, forderte ihn der Papst dafür Zur Rechenschaft, daß er ohne seine Genehmigung den Titel eines deutschen und römischen Königs annahm. Mit dem österreichischen Friedrich kam bald daraus ein Vergleich zu stände, in welchem demselben Fürsten ein Teil der Königsgewalt eingeräumt wurde. Im Verlause des Streites mit dem Papste — die Franziskaner standen darin zu dem Kaiser — erfolgte 1338 die Erklärung der Kurfürsten zu Rense, es sei das Recht des Reiches, daß der von den deutschen Fürsten gewählte König die Bestätigung des Papstes nicht bedürfe. Welch ein Umschwung seit den Zeiten Gregors Vii., der ja noch die Bestätigung seiner Wahl von Heinrich Iv. eingeholt hatte! Kaiser Ludwig sollte seine Bestätigung beim Papste nachsuchen, erklärte aber, das; das Recht des Königs unmittelbar von Gott komme, und daß schon die Wahl der Kurfürsten dem Kaiser sämtliche Rechte verleihe. _ übrigen war Ludwig eifrig bestrebt, seine Hausmacht zu vergrößern. Nach dem Aussterben der brandenburgischen Assanier (1319, der letzte war Waldemar d. Gr.) belehnte Ludwig seinen Sohn Ludwig mit der Mark Brandenburg. Auch sonst hatte er Glück und brachte für kurze Zeit einen sehr bedeutenden Besitz zusammen, von dem sein Hans indessen keinen -Legen hatte. Besonders erzürnte der Kaiser die Luxemburger gegen sich, als er, um Tirol zu gewinnen, die Scheidung der Margareta Maultasch

5. Das Mittelalter, die neuere und die neueste Zeit - S. 110

1893 - Leipzig : Voigtländer
— 110 — Kalixtiner (Professoren und Adel) und die Volkspartei (Taboriten), diese unter dem blinden Ziska von Trocznow und Prokop dem Großen. Später kamen die Radikalen (Orphaniten) unter Prokop dem Kleinen als dritte Partei hinzu. Auch traten noch radikalere Sekten auf, welche Gütergemeinschaft und Ähnliches verlangten. Anfangs traten die Hussiten gegen Sigismunds Heere nur in der Verteidigung aus. später gingen sie auch über die Laudesgrenzen und verwüsteten die Nachbargebiete, besonders Sachsen, Franken und Baiern; einmal drangen sie sogar bis Danzig vor. Sie blieben siegreich als „Gottes-Streiter gegen die feinde des Gottesreiches", bis der Parteihader sie immer mehr schwächte. Höchst traurig zeigte sich der Zustand des Reiches. Das kaiserliche Ansehen war ganz geschwunden, Gerichts- und Kriegswesen gleich sehr im tiefsten Verfall. Fast überall herrschten Rechtlosigkeit und Gewaltthätigkeit. Da berief Martin V., wie er versprochen hatte, das Baseler Konzil, um den Frieden in der Christenheit wieder herzustellen, sie zum Kampfe gegen Ketzer und Ungläubige zu einigen und die Reform der Kirche wieder aufzunehmen. Das Konzil tagte bis 1449, zum Teil in Italien. Anfangs zeigte sich dav Bestreben, die Gewalt der Päpste und besonders ihre Einkünfte zu beschränken. Aber die Päpste wurden von den Kaisern unterstützt und wußten die Reform zu hindern. Ebensowenig kam ein gemeinsames Vorgehen gegen die Türken zustande, welche seit dem Ende des vierzehnten Jahr-hunderts das Abendland bedrohten. Schon 1396 hatte Sigismund gegen die Türken die Schlacht bei Nikopoli an der Donau verloren. Mit den Hussiten kam es zu einem Vergleiche, den Baseler Konchaktaten 1434. Der Gebrauch des Kelches wurde ihnen beim Abendmahl (Utraquisten) gestattet; auch wurde ihnen eine sehr unabhängige Stellung unter einem nationalen Kirchenhaupte eingeräumt. Zwar war die radikale Partei mit den Zugeständnissen nicht zufrieden, aber das Ruhebedürfnis verschaffte den Gemäßigten das Übergewicht. Bei Böhmisch Brod wurden 1434 die Tabo-riten geschlagen und so die Ruhe im Lande, welches nun Sigismund als König anerkannte, wiederhergestellt. Böhmens Blüte war freilich durch diese Kriege erheblich geschädigt worden. Auch die Nachbarlaude hatten sehr stark gelitten. Die Versuche zur Umbildung der Kirche waren ergebnislos verlausen, weil die Päpste aus keine Reform eingehen wollten. Ja Pius Ii. richtete sein Bestreben sogar aus möglichste Wiederherstellung der alten Zustände. Aber die Zeiten Bonisaz Viii. waren dahin, eine Herrschaft des Papstes im alten Sinne war unmöglich geworden.

6. Lebensbilder aus der deutschen Götter- und Heldensage - S. 151

1891 - Leipzig : Voigtländer
— 151 — Saragossa entbietet dir seinen williglichen Dienst und mit ihni alle Fürsten des Landes. Sie bitten dich, daß du sie durch die Taufe in die Christenheit aufnehmen lassest; dafür wollen sie dir immer Unterthan sein und Zins zahlen, so viel du verlangst. Sie bitten dich aber, unser Land nicht länger zu bekriegen, sondern nach deiner Heimat zurückzukehren, und wenn du auf Michaelistag eine Versammlung in deiner Stadt Aachen hältst, so will Marsilie und tausend Fürsten dahin kommen und sich taufen lassen." Das war dem Kaiser lieb zu hören, und er antwortete: „Daran hat König Marsilie wohlgethan. Begebt euch nun bis morgen in die Herberge, ich will mit meinen Helden die Antwort beraten." Als nun alle Paladine, Herzöge und Bischöfe vor dem Kaiser versammelt waren und ihren Rat geben sollten, da erhob sich zuerst Roland: „Es ist nur eine List von König Marsilie," sprach er, „er will uns nur ins Verderben locken, denn mit dem Frieden ist es ihm gewiß kein Ernst." So sprach auch Olivier, der Freund Roland's, und alle Paladine traten ihrer Meinung bei. Aber des Kaisers Schwager, Herzog Genelun, trat ihnen entgegen. Er schalt Roland, daß er im Rate vor den Alten gesprochen hatte, und fuhr dann fort: „Roland und seine Gesellen, die Pcilabine, desonbers auch Olivier, sinb voll unbänbiger Kriegslust. Sie können nicht Menschen-blut genug vergießen und würden am liebsten ganz Spanien von einem Ende zum andern verheeren." Das kränkte beit Rolanb sehr, aber er verblieb bei seiner Meinung und mit ihm die Paladine. „Marsilie ist treulos", sprachen sie, „und man darf sich auf fein Wort nicht verlassen." Als Kaiser Kflrl hörte, daß die Helven nicht recht einig waren, (denn auch Genelun hatte einige auf seiner Seite) da schickte er sie fort, damit sie unter sich berieten und dann am anderen Tage ihm ihren Beschluß mitteilten. Jetzt einigten die Helden sich, benn ein alter weiser Bischof, Johannes, gab den

7. Erzählungen aus der deutschen Sage und Geschichte - S. 40

1911 - Leipzig : Voigtländer
40 19. Der erste Rreuzzug. 7. Heinrichs Iv. Ende. Bald daraus starb der alte Kaiser vor (Erarn. Fnf Jahre mute die Leiche des Gebannten an einem unge-weihten Grte der der Erde stehen. Dann erst wurde der Bann aufgehoben und der Kaiser feierlich im Dome zu Speyer bestattet. Mit seinem Sohne Heinrich V. starb das Geschlecht der frnkischen Kaiser aus. 19. Der erste Ureuzzug. 1. Die Not der Pilger in Jerusalem. Schon in frher Seit war es Sitte, pilgerreifen nach dem gelobten Lande zu unternehmen, um an den heiligen Sttten zu beten, roo der Heiland gelebt und gelitten hatte. Besonders hufig wurden solche Reisen, die man auch Wallfahrten nannte, seit der Zeit Konstantins, des ersten christlichen Kaisers. Dieser hatte in Jerusalem die prachtvolle heilige Grabeskirche erbaut ; auch seine Mutter Helena, die noch in hohem Riter nach Palstina gepilgert war, hatte dort an mehreren (Drten Kirchen und Kapellen gestiftet. von nun an war Jerusalem nie leer von pilgern. Ruch als die Rraber das Land in Besitz genommen hatten, dauerten die Wallfahrten fort, und die Christen wurden in ihren Rndachtbungen nicht gestrt. (Erst als die rohen Trken Jerusalem eroberten, nderte sich das. Die Christen wurden nun grausam mihandelt, die heiligen Grte entweiht und geplndert, wehklagend kamen die Pilger nach Europa zurck und erzhlten von dem Jammer in Jerusalem. 2. Peter von Huttens. Keiner verstand die Hot so ergreifend zu schildern als der franzsische Einsiedler peter von Rmiens. Ruf einer Wallfahrt nach Jerusalem hatte er selbst die Greuel angesehen, welche die Trken verbten. Er begab sich nach Rom und stellte dem Papste diese Drangsale vor Rgen. Der Papst sprach zu ihm: Erzhle berall, was du gesehen und gehrt hast, und rufe die Christen auf, Jerusalem den Trken zu entreien." Da zog Peter in grobem, wollenem Mnchsrock, einen Strick um den Leib, barfu und mit einem Kruzifix in der Hand, auf einem Esel reitend von Stadt zu Stadt, von Dorf zu Dorf. Das Volk lief zusammen, wenn es ihn sah. Begeistert redete er zu der Menge. Das Volk aber sah in dem bleichen, abgezehrten pilger, dessen Rgen wie Feuer glnzten, einen von Gott gesandten Boten. Rlle herzen wurden ergriffen von der Macht seiner Worte; allenthalben regte sich ein glhender Eifer, zum Kampfe gegen die Unglubigen auszuziehen.

8. Das Mittelalter - S. 38

1918 - Leipzig : Voigtländer
38 Das Mittelalter. binbung der deutschen Knigsfcrone mit der rmischen Kaiserkrone verschaffte er Deutschland fr lange Zeit die hchste Machtstellung im Rbenblanbe. 31. Die spteren schsischen Kaiser. 1. Otto Ii. 973983 gelangte als 18jhriger Jngling zur Regierung. Er war klein von Gestalt, boch von feuriger Tatkraft. Zunchst bmpfte aufstand er einige Aufstube, befonbers eine Emprung seines Vetters Heinrich Frankreich ^cs Snkers von Bayern. Hls dann der König von Frankreich Ansprche auf Lothringen erhob, durch einen ruberischen Einfall Hachen nahm und den flbler auf der Kaiserpfalz nach Westen roenbete, trieb der junge Kaiser den (Einbringling bis nach Paris zurck. Zum ersten Male sah Frankreichs hauptstabt sich von einem deutschen Heere bebroht, und von der hhe des Montmartre scholl ein Eebeum aus beutschem Munbe bis zur Seine hinab; Frankreich nutzte seine Ansprche auf Lothringen aufgeben. Untertanen nunmehr trat Otto einen Rmerzug an, um Unteritalien als n en a n jejner Gemahlin Theophano in Besitz zu nehmen. Er brang siegreich bis an den Golf von Carent vor, erlitt aber hier durch die Griechen und die mit ihnen verbnbeten Araber eine Nieberlage bei Cotrne 982 und entging angeblich nur durch einen Sprung ins Meer der Ge-(Emprung fangenschaft. Infolge dieser Nieberlage emprten sich die Dnen und und Slawen Slawen, und fast das ganze ostelbische anb ging den Deutschen mieber verloren. Die Nachricht von biesem Unglck traf den Kaiser in Rom und erregte ihn so heftig, batz er in eine schwere Krankheit verfiel, die ihm das Leben kostete. Er wrbe im Vorhofe der Peterskirche beigesetzt. o iii. 2. (Dtto Iii. 9831002, bei seines Vaters Tode erst brei Jahre 983-100. sjanb zunchst unter der Vormundschaft seiner klugen Mutter Theo Erziehung phano. Einsiutz auf seine (Erziehung hatten autzerbem seine Gromutter Rbelhetb, der (Erzbischof Idfllegis von Mainz, der gelehrte Franzose Gerbert (spter Papst Sylvester) und der kunstsinnige Berntoarb (spter Bischof von hilbesheim). Der junge Kaiser wrbe durch seine Erzieher mit der griechisch-rmischen Bilbung so frh vertraut, batz man ihn das tunber der Idelt" nannte; bagegen entfrembete er sich dem wirklichen Leben und seiner deutschen Heimat. Er zog schon als 16 jhriger Jngling zum ersten Male nach Italien, Iietz sich in Rom zum Kaiser Plan eines krnen und fatzte den Plan eines Weltreiches nach rmischem vor-rocitreiches om als hauptstabt. Doch die Rmer vergalten die Vorliebe (Dttos fr ihre Stadt durch wiederholte Emprungen. 3m Jahre 1000,

9. Ein deutscher Bürger des sechzehnten Jahrhunderts - S. 109

1912 - Leipzig : Voigtländer
an welcher Krankheit er gestorben sei, sagte ihnen der Knecht: „Est est est facit, quod Dominus meus hic iacet“, und voll Schmer) und Heue sagte er: „(Lest est est, Dominus meus mortuus est“ 1). (Die Weiterreise führte über flcquopenöente (9. Juli), Siena, Zloreuz (11. Juli), Scarperia (12. Juli), Zirenzuola nach Bologna, wo sie am 13. Juli ankamen, jedoch ohne Aufenthalt durchreisten.) . .. Einen guten Viertelsweg von Bologna fängt ein von Menschenhand geschaffener Graben an, auf dem man in einem Hachen bis nach Ferrara in den Po fahren kann. Da schickte uns der liebe Gott wiederum einen getreuen Gefährten zu, der war in Mantua zu Hause und hatte sich in Bologna als Reiter anwerben lassen. Der sagte, wir könnten den Graben entlang bis nach Ferrara im Hachen fahren, er wollte uns einen bestellen und gute Gesellschaft leisten, fragte auch, wohin mir wollten. Denn wenn wir auch wie Soldaten gekleidet gingen, so würden wir doch, wenn wir Soldaten wären, bei den andern auf dem Musterplatz geblieben sein, wir sagten darauf, unser Herr wäre in Trient. „(D weh, nein," sagte er, „ihr wollt weiter!" wir sagten weder ja noch nein. (Er konnte ein wenig Latein, ich auch ein wenig; so konnte ich wenigstens mich mit ihm verständigen. (Er gedachte des Papstes und der päpstlichen Religion nicht zum besten, und als ich ihn fragte, ob er in Italien und noch dazu in des Papstes Land und Gebiet sich also äußern dürfte, und wie es komme, daß er kein Bedenken getragen hätte, sich wider die Anhänger der evangelischen Lehre anwerben zu lassen, sagte er, das kümmere ihn nicht, er hätte kein Kardinalat zu verlieren, er wäre ein Kriegsmann und diente dem, der ihm Geld gäbe. Da wir nun fast bis an den Po gekommen waren, sagte er, Ferrara liege zwar recht am Wege nach Deutschland, wir hätten aber dort nichts Besonderes zu sehen; es wäre zwar eine große Stadt mit einer berühmten Uni- !) Est est est hat meinen Herrn unter die Erde gebracht. — (D am Est est est ist mein Herr gestorben! Itcan vgl. im fahret Kommersbuch deutscher Studenten das Stud entenlieb: Est est! von wilh. Ittüller (stusg. 1886 Nr. 519 S. 524). Ittan vermutet, daß der trinkfeste Junker der stbt Johann Fugger war. 109

10. Vom Mittelalter zur Neuzeit - S. 17

1896 - Leipzig : Voigtländer
Ludwig der Bayer und Friedrich von Österreich. 17 Papst sein Spiel mit ihnen treibe. Daher schickten sie Boten an Ludwig und ließen ihm melden: er möge nach Rom kommen und ungehindert die Römer und das Kaisertum, welches ihm zukomme, entgegennehmen; sie würden ihm unter allen Umständen unverbrüchlichen Gehorsam leisten. Ludwig ließ diese Gelegenheit zu großen Erfolgen nicht vorübergehen; er brach alsbald von Mailand aus, durchzog auf dem kürzesten Wege die Lombardei und gelangte über Pisa nach der Stadt Rom; deren Bevölkerung jauchzte seiner Ankunft entgegen, als ob Gott selbst von seinem himmlischen Throne zu ihnen käme, und nahm ihn frohlockend und festlich auf. So nahm denn Ludwig unter den Hochrufen des Volkes, das den Namen und Titel des römischen Königs pries, mit seiner Gemahlin seinen Sitz auf dem Kapitol; dem Volke aber, vornehm und gering, gestand er zu, über die Angelegenheiten des Reiches zu beraten und das Erforderliche zu dessen Wohle ins Werk zu setzen. — Nachdem aber den Römern von Ludwig, ihrem König und Gebieter, die Befugnis verliehen war, alle öffentlichen Dinge zu ordnen, so daß alles, was sie auch beschließen mochten, Gesetzeskraft haben sollte, zögerten sie nicht lange, Johann abzusetzen und zu beseitigen, und bewogen durch dringende Bitten einen Angehörigen des Minoriten-ordens, der bis dahin einen unbescholtenen Wandel geführt hatte, Petrus de Corvaria, den päpstlichen Sitz einzunehmen und die Tiara auf fein Haupt zu setzen. Dergestalt von Ludwig und dem römischen Volke kraft ihrer Machtvollkommenheit erhoben, bildete der Papst sich nach wenigen Tagen ein Kardinalskollegium, mit welchem vereint er ein Bild des Papsttums und päpstlicher Macht darzustellen bemüht war. Der Ruf von diesen Vorgängen verbreitete sich über den Erdkreis und fand unter den Christgläubigen aller Länder verschiedenartige Beurteilung, sodaß fast die ganze Christenheit in zwei Parteien auseinandergerissen wurde. — Die Spaltung griff bereits so weit um sich, daß in den Ländern, Städten und Burgen, welche Ludwig und dem Reiche anhingen, die Interdikte und Bannflüche des Papstes Johann für nichts geachtet , und von den Mönchsorden und der Pfarrgeistlichfeit der Gottesdienst nichtsdestoweniger begangen wurde.------------------- Kur verein zu Reuse. Der Kaiser und die Kurfürsten kamen zu Reuse am Rhein zusammen und beschlossen eidlich und urkundlich, das Kaiserreich und seine Rechte gegen alle ohne Ausnahme zu verteidigen und jeden, dessen sie mächtig seien, dazu anhalten zu wollen, ohne eine Befreiung oder Ausrede gelten zu lassen. „Im Namen des Herrn, Amen. Durch diese gegenwärtige Urkunde sei allen offen kund gethan, daß im Jahre der Menschwerdung des Herrn 1338 am sechzehnten Tage des Monats Juli Sevin, Geschichtliches Quellenbuch. Vi. o
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