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1. Erzählungen aus der Geschichte - S. 36

1873 - Freiburg i. B. : Wagner
36 krftiges Volk, muten sich aber zuletzt den Spartanern unter-werfen. Besonders zeichnete sich unter den Messeniern Aristode-mus aus. Die Messenier hatten, wie die Sage berichtet, von dem Orakel in Delphi den Bescheid erhalten, da sie siegen wrden, wenn eine Jungfrau aus kniglichem Geschlechte den Gttern ge-opfert wrde. Als sich darber ein Streit unter den Messeniern entspann, bot Aristodemus, welcher aus dem kniglichen Hause abstammte, seine Tochter zum Opfer an und tdtete sie mit eigener Hand. Die Messt nier nahmen nun den Aristodemus zu ihrem Fhrer, und die Spartaner verloren wegen Erfllung des Orakel-spruches den Muth. Aristodemus fhrte glnzende Thaten aus und schlug die Spartaner gnzlich. Als aber ein neuer Orakel-sprach bekannt wurde, da dasjenige Volk siegen wrde, welches zuerst hundert Dreise in dem Zeustempel zu Zthome, welches der Hauptplatz der Messenier war, aufstellen wrde, so kamen die Spartaner den Messeniern zuvor. Ein Spartaner schlich sich ver-kleidet nach Jthcme und stellte hundert ganz kleine Dreife von Thon in dem Tempel aus. Aristodemus selbst, durch andere Zei-chen und bse Trume geschreckt, verlor jetzt den Muth und tdtete sich auf dem Grabe seiner Tochter, welche er vergeblich geopsert hatte. Ein anderer Held in dem spter wieder ausbrechenden Kampfe der beiden Völker war Arist omenes, ern juuger, khner Mann aus kniglichem Geschlechte. Tapfer wie Achilles und listig wie Odysseus fhrte er mit einer Schaar auserlesener Jnglinge viele verwegene Abenteuer aus, drang mehrere Male bis in die Nhe von Sparta vor und schlich sich, wie die Sage meldet, sogar in Sparta selbst in den Tempel der Athene ein und heftete daselbst seinen Schild aus mit der Inschrift: Aristomenes weiht aus der spartanischen Beute diesen Scheld der Athene!" Aber obgleich Ari-stomen.es noch manche herrliche und glckliche That ausfhrte, so wurden doch endlich die Spartaner Sieger. Viele von den Messe-niern wanderten aus und grndeten aus der Insel Sicilien die Kolonie Messana (Messina). . 19. Die Athener. Kodrus. Drakon. Whrend aus dem dorischen Stamme das spartanische Volk als das mchtigste im Peloponnes heranwuchs, entwickelte sich in Attila aus dem jonischen Stamme das Vock der Athener zu so hoher Blthe, da es das bedeutendste in Mittelgriechenland wurde

2. Lehrbuch für den erzählenden Geschichts-Unterricht an höheren Schulen - S. 118

1895 - Freiburg i.B. : Wagner
118 lichen Gallien und auf der Pyrenischen Halbinsel ein mchtiges Reich, dessen Hauptstadt Tolosa (Toulouse) wurde. 3. Attila und die groe Hunnenschlacht auf dem Katalau nischen Felde. 1. Unterdessen tummelten sich die Hunnen in den weiten Niederungen von der untern Donau bis zur Ostsee und drangen immer kecker nach Westen vor. Eine ihrer Scharen lieferte in rmischem Solde den Burgundern, die sich nach manchfachen Wanderungen um Worms niedergelassen hatten, eine vernichtende Schlacht im Odenwalds; mit 20,000 Kriegern fiel König Gunther. Der Rest seines Volkes zog in das ppige Land an Saone und Rhone, das heute noch Burgund (Bonrgogne) heit. Chalons wurde die neue Hauptstadt. 2. Um diese Zeit vereinigte ein König alle hunnischen Stmme zu einer furchtbaren Macht. Man kennt ihn nur unter dem gotischen Namen Attila, d. i. Vterchen, oder Ezel. Bei niedrigem, aber untersetztem Wchse, mchtigem Kops, rol-lenden Augleiu, aufgestlpter Nase und sprlichem Bartwuchs im duukeln Gesichte war er starken und herrischen Wesens; die eigenen Shne wagten ihm nicht in die blitzenden Augen zu sehen. ^ In weiter Grasflche des heutigen Ungarlandes stand, von Trmen berragt und mit Lauben umgeben, seine hlzerne Knigs-brg. Dort lebte er mitten in prunkvoller Umgebung abgeschlossen und einfach; mig geno er Speise und Trank aus hlzernen Geschirren. Sein einziger Schmuck war die Sauberkeit seiner Kleidung und das angebliche Schwert des Mars. Schon zitterte Byzanz vor dem hunnischen Lwen, als er mit vielen Hunderttausende von Huuueu, Germanen und Orieu-talen durch das verdete Burgunderland gegen das schwache Westreich zog. Sengend und brennend wlzten sich seine Heeres-massen durch das sdliche Deutschland und der deu Rhein; verloren war, wer nicht entfloh oder sich Attila anschlo. Angesichts der gemeinsamen Gefahr rief der letzte groe Feldherr des Rmerreiches, Aetins, den Westgotenknig Theoderich zur Hlfeleistung auf. Bereitwillig nahm dieser das Waffen-bndnis an. Uns dnkt kein Krieg gefhrlich," so lie er unter dem Beifall seiner Edeln und seines Volkes dem Kaiser schreiben, es mte denn fr eine schlechte Sache sein." Auch die Frauken und andere Germanen schloffen sich an die Rmer und Westgoten, während leider neben anderen Stmmen auch die Oftgoten unter drei amalnngischen Brdern auf Attilas Seite- fochten.

3. Lehrbuch für den erzählenden Geschichts-Unterricht an höheren Schulen - S. 12

1895 - Freiburg i.B. : Wagner
12 - 4. Aber noch war Poseidons Rache nicht gesttigt. Ein wtender Sturm zerri das Fahrzeug. Nur der Schleier, den ihm die Meergttin Leukothea lieh, rettete ihn vom Untergang. Zwei Tage und Nchte lang schttelte ihn das Meer umher, bis dem Todmden die Landung glckte. Er war auf der Insel der Phaiaken: hier hatte der Zorn des Erderschtterers^keine Macht mehr der ihn. Aus tiefem Schlafe weckte ihn am folgenden Tag das lustige Treiben der Mdchen, mit denen die holde Knigstochter Naufikaa an der Dne Wasche hielt. Beseelt von Athenens Geiste, gab sie ihm Kleider und wies ihm den Weg zu ihres Vaters Schlo. Festlich empfingen und bewirteten ihn die Pha-fen; und als er seinen Namen nannte, rsteten sie ein Schiff, das ihn an Jthakas Gestade brachte. Er schlummerte, während sie ihn ans Land trugen und die reichert Geschenke ihrer Fürsten in der Nymphengrotte bargen. 5. Athena geleitete ihn zu seinem wackeren Hirten Eumaios und verwandelte ihn in einen Bettler. Unerkannt betrat er seine Bnrg und war selbst Zeuge, wie sich [eine Gattin Pene-lopeia der Unterknige erwehrte, die sie aufdringlich umwarben und sein Gut verpraten. Ihn selbst hhnten und mihandelten Die Freier. Endlich erhob er sich in seiner Heldenstrke: mit seinem Bogen, den keiner von ihnen zu spannen vermochte, scho er die Frevler alle nieder ohne Erbarmen. Dann entshnte er sein Haus und freute sich des Wiedersehens mit seinem treff-lichen Sohne Telemachos und seiner treuen Penelope. Sie hatte es verdient, da er sie zwei Gttinnen vorgezogen. 5. Die Tantaliden. 1. Die Halbinsel Morea, welche der Korinthische und der ^-aronische Meerbusen von Mittelgriechenland scheiden, hie im Altertunte Peloponnes, Insel des Pelops, der aus Asien gekom-inen war, um eine neue Heimat zu suchen. Seinen Vater, den König Tautalos, hatte Zeus zum Mahle geladen, aber dann, weil er Geheimnisse preisgab, in den Tartaros verstoen; dort stand der Greis in einem spiegelklaren See, und lachende pfel und Birnen, Feigen und Oliven hingen ihm aufs Haupt; aber Trank und Speise wichen zurck vor dem ewig Darbenden. 2. Pelops' Nachkommen, die Tantaliden, erbten die Herr-schast der Halbinsel; aber sie erfllten auch die Welt mit dem Ruf ihrer Greuelthaten. Zu ihnen gehrten die Atviden Agamemnon und Menelaos. Im botischen Hafen Aulis mute Agamemnon, um fr die Acherflotte zur Fahrt gen Troia gn-

4. Lehrbuch für den erzählenden Geschichts-Unterricht an höheren Schulen - S. 46

1895 - Freiburg i.B. : Wagner
46 Eid gebrochen, der uns abhielt, Lebensmittel zu nehmen, wo wir sie finden!" sprach er zu einigen vertrauten Hauptleuten, die er geweckt hatte; raffen wir uns auf, ehe auch wir in die Hnde des Knigs fallen!" In mitternchtlicher Stunde versammelten sich die Offiziere, dann die Sldner, und whlten neue Feld-# Herren, ^enophon bernahm die gefhrlichste und schwierigste Aufgabe: die Fhrung der Nachhut. Wer leben will und die Seinen wiedersehen, der helfe siegen!" rief er den Kriegern zu, die seine schlagende Beredsamkeit mit frhlicher Zuversicht erfllte. 4. Nun begann jener wunderbare Rckzug der Zehn-tausend aus dem Lande der Dattelpalmen durch die Schnee-berge Armeuieus ans Schwarze Meer. Xenophort war der Trost, die Seele des Heeres. Sein Vorbild schlichter Frmmigkeit und freudigen Vertrauens scheuchte allen Kleinmut hinweg. Wo man den Gttern Ehrfurcht zollt, in den Waffen sich bt und strenge Kriegszucht hlt, wie sollte da nicht alles guter Hoffnungen voll sein!" schrieb er einmal. Er schuf eine kleine Reiterschar, um nachdrngende Feinde abzuwehren, und aus Rhodiern und Kretern einen Schwrm Schleuderer, deren Bleikugeln selten ihren Mann fehlten. Wo es galt, in schwierigem Gelnde die Ordnung auf-recht zu erhalten, den Durchgang durch einen Pa oder der eine Brcke zu erzwingen, eine Felsenfeste zu strmen: berall war Beenophon zur Stelle, berall wute er guten Rat und war der erste, ihn auszufhren; und der Spartaner Cheirisophos, der die Vorhut fhrte, leistete ihm rechtschaffen Vorspann. Unter bestndigen Kmpfen zogen sie durch das wilde Kurdi-stan mit seinen himmelhohen Bergen; in Armenien kreuzten sie in klaftertiefem Schnee die Quellbche des Tigris und Euphrat. Dort wollten manche, vor Hunger und Klte verzweifelnd, liegen bleiben; aber der nachrckende Xenophoit las alle treulich auf und brachte sie in die teilweis unterirdischen Winterdrfer, wo aller Art Fleisch und Gerstenwein" sie wieder auf die Beine brachten. Endlich fhrte ein Eingeborener die Griechen der einen Berg. Von der Vorhut her hrte man lautes Geschrei; alles drngte nach vorn; einen berfall vermutend, wirft sich Xenophon aufs Pferd; bald unterscheidet er den jauchzenden Ruf: Thalatta, Thalatta" (das Meer)! Offiziere und Soldaten umarmen sich unter Freuden-thrnen; in der Ferne blitzt der Spiegel des Meeres! Aus zusammengetragenen Steinen schichteten die Sldner eine Pyramide auf, die sie mit Huten, Stcken und erbeuteten Schilden be-hngten. Den Wegweiser entlieen sie reich beschenkt. Das Meer war des Griechen Freund ; das Schlimmste war berstanden. 5. Nur ein Stamm versuchte noch den Durchmarsch zu weh-reu. ^Diesen Feind mt ihr auffressen mit Haut und Haar," sagte

5. Lehrbuch für den erzählenden Geschichts-Unterricht an höheren Schulen - S. 286

1895 - Freiburg i.B. : Wagner
- 286 - die Hlfe, die Blcher versprochen hatte. Schon wankten ihre furchtbar gelichteten Reihen. Blcher oder die Nacht!" seufzte der Herzog. In der hchsten Not traf auf seinem schwachen linken Flgel die preuische Vorhut ein. Hunger und Durst, Mdigkeit und aufgeweichte Wege hielten den Marsch der Wackeren so wenig auf als ein feindliches Armeecorps, das sie im Rcken bedrohte. Mhsam schleppten sie ihre Kanonen durch den grundlosen Schlamm. berall war der Feldherr gegen-w artig, obgleich die Quetschung ihn schmerzte; unablssig er-munterte sie sein Zuruf: Vorwrts, Kinder, vorwrts!" End-lich fate er den angeschossenen Eber, der sich immer wieder auf Wellington strzte, in der Flanke. Verzweifelt wehrte sich der Kaiser. Zu Fu, den Degen in der Faust, ging Ney den Seinen voran zum letzten Sturm auf die Hhen von Mont St. Jean. Die matt hervorbrechende Abendsonne beleuchtete die wildverworrene Flucht der Franzosen. Sauve qui peut! war die Losung; nur die Garde rief: Sauvez les aigles! Halb starr hielt Napoleon im Getmmel. Zwei Generale brachten ihn fort. A prsent," sprach er tonlos, la pice est finie; tout le monde en arriere!" Das Stck war aus; hundert Tage hatte die Herrlichkeit gedauert. 4. Vor dem Wirtshause la Belle Alliance, nach dessen Namen Blcher die Schlacht bezeichnet hat, trafen und umarmten sich beide siegreichen Feldherren. Wellington wollte die Nacht in Napoleons gestrigem Hauptquartier verbringen; und ich werde ihn aus dem heutigen jagen", sprach Blcher. Er versammelte seine Offiziere um sich und gab ihnen die Weisung: Wir haben die Franzosen jetzt auf deu Trab ge-bracht; man frisch hinterdrein, da sie bis Paris nicht wieder zu Atem und Besinnung kommen!" Die ganze Nacht hindurch leitete Gneisenau persnlich die Verfolgung. Napoleons Reisewagen mit seinem Dreispitzhut und Degen, seinen smtlichen Orden und einer Menge Schmuck-fachen, Ringe, Dosen, auch seine Kassenwagen fielen in die Hnde der Deutschen. Keinerlei Ausschreitung befleckte den Sieg. Blcher schlo am folgenden Morgen seinen Tagesbefehl mit dem stolzen Worte: Nie wird Preußen untergehen, wenn Eure Shne und Enkel Euch gleichen!" In Eilmrschen ging es abermals nach Paris; abermals dankte Napoleon ab. Seine Flncht nach Amerika vereitelten die Englnder. Sie fhrten ihn auf die einsame Insel St. Helena, wo der Gefangene Europas" den Rest seines Lebens vertrauerte. 5. Blcher lehnte alle Bewunderung der deutschen wie der englischen Nation bescheiden ab: Was ist's, das ihr rhmt?"

6. Lehrbuch für den erzählenden Geschichts-Unterricht an höheren Schulen - S. 212

1895 - Freiburg i.B. : Wagner
- 212 - 1631 Umschlag brachte erst Gustavs glanzvoller Sieg bei Breiten-seld. Hlflos sah der greise Tilly, der nie besiegte, der jetzt auch die kaiserliche Armee befehligte, die phalanxartigen Vierecke seiner Lanbsknechte mit ihren wuchtigen Gabel-Musketen zer-sprengt von den schwebischen Bauernshnen, die ihr König mit leichten Handrohren und kurzen Eisenkanonen ausgestattet und in leicht bewegliche Regimenter und Brigaden eingeteilt hatte. 3. Whrenb die Sachsen unter Arnim Bhmen eroberten zog der König wie ein Blitz durch die Pfaffengasse", die frnkischen Bistmer Bamberg und Wrzburg, an den Rhein; als die Verhanblnngen wegen eines Friedens fehlschlugen, erschien er im Frhjahr, Donau und Lech trotz Tillys Abwehr ber-schreiteub, im Bayernlande, das bisher vom Kriege verschont ge-blieben war; er zog in Mnchen ein und bedrohte Wien. Knr-frst Maximilian war ein heimatloser Mann; der Kaiser zitterte. 4. Denn immer zahlreichere deutsche Fürsten und Städte suchten das Bndnis des Lwen ans Mitternacht". Das Volk jubelte dem Nordlandsknige zu, dessen mchtige Gestalt mit dem blonden Haar und der hellen Gesichtsfarbe alle berragte, dessen Leutseligkeit alle Herzen gewann. Gustav Adolf machte die Krieg-fhrung wieder menschlich. Ein herzlich frommer Mann, hielt er tglich morgens und abends, sowie vor jeder Schlacht Betstunbe mit seinem Heer; er hate die Roheit und bestrafte jede Ausschreitung seiner Soldaten mit unnachsichtiger Strenge. Er schtzte Kunst und Wissenschaft und erfreute sich gern am Lauten-spiel. Auer dem Schwedischen und Deutschen, seiner Mutter-sprche, beherrschte er ein halbes Dutzend Sprachen; im Thuky-dides und Xenophon suchte er [eine Vorbilder. Unbeschadet seiner protestantischen Gesinnung gewhrte er mich dein katholischen Gottesdienste Schutz und Duldung. Unbestritten der grte Feldherr seines Jahrhunderts, fhrte er wohl auch, deu Degen in der Faust, persnlich seine Scharen ins Feuer; vor Ingolstadt wurde jhm sein Schimmel unter dem Leib erschossen, fast in derselben stunde, in der Tilly zu Regensburg seinen Wnnden erlag. 5. Dem Kaiser blieb keine andere Rettung mehr als Wal-lenstein. In stolzer Ruhe hatte der unergrndliche Mann aus seinen bhmischen Schlssern biesen Augenblick erharrt. Jetzt warb er, im Besitze weitgehenber Vollmacht, ein neues Heer und fhrte es, die wachsen aus Bhmen drngend, nach Bayern-Gustav Adolf mute innehalten auf seiner Siegesbahn. Monate-lang lag er in wohlverschanztem Lager bei Nrnberg den Fried-lndischen^ gegenber, bis e an Brot fehlte und an Totengrbern fr die Soldaten und Brger, welche von Hunger und Pest

7. Lehrbuch für den erzählenden Geschichts-Unterricht an höheren Schulen - S. 11

1895 - Freiburg i.B. : Wagner
li- ef westwrts an die Grenze des freubelosen Laubes". Jenseits des Okeanos lag Persephones Hain mit seinen Pappeln und Weiben. Dort opferte er ein Paar Schafe, und die krper-losen Schatten schwebten herauf der die Asphobeloswiesen; ein Schluck vom Opferblute gab ihnen auf Augenblicke das Bewutsein wieber. Da weissagte ihm der blinbe Seher Teiresias von Theben seine Heimkehr und sein spteres Schicksal, und seine Mutter berichtete ihm von der Treue seines Vaters Laertes und seiner Gattin. Auch die toten Kampfgenossen kamen, um Blut zu trinken; nur Aias blieb fern in finsterem Grolle, weil nicht ihm, dem Turm der Achaer", sondern Obysseus die Rstung des toten Achill zugesprochen worben war. 3. Nnn begann die schreckensreiche Heimfahrt. Auf einsamem Felsen inmitten der See saen die Sirenen, die mit berckendem Sange jeden Seefahrer lockten, ba seilt Schiff zerschellte. Von Circe gewarnt, verstopfte Odysseus den Gefhrten die Ohren mit Wachs; sich selbst lie er, um sich an dem Siebe der Jungfrauen zu ergtzen, an den Mast binden. Gleich nachher ri das sechskpfige Ungeheuer Skylla sechs Gefhrten vom Deck empor in jeine Felsenhhle und verschlang sie vor des Knigs Augen; die berlebenben ertrotzten die Raubling ait der Insel Trinakria und schlachteten iit Obysseus' Abwesenheit trotz seines Verbotes Rinber aus den Herben des Helios, die aus der Insel weideten. Odysseus wute von Tiresias, ba jetzt das Verderben unvermeidlich war. Das weitersegelnde Schiff wirbelte Zeus' Blitzstrahl in den Grund, da die Männer in die Flut flogen wie Krhen; kaum ba es dem König gelang, aus Kiel und Mast uotbrftig ein Flo zusammenzufgen. Zu seinem Entsetzen trieb der um-springenbe Wind ihn rckwrts; die Scylla vermeidend geriet er in die Charybdis, einen Strudel, welcher die Wogen abwechselnd einschlrfte und ausspie. Das Fahrzeug wurde hinuntergerissen; an einem wilden Feigenbaum, der der dem Eingang in die Tiefe hing, krallte sich der Hetb fest wie eine Flebermans; als das Schifflein wieder heraufkam, sprang er geschickt hinein und ruderte weiter. Wind und Wellen verschlugen ihn auf die liebliche Insel der Nymphe Kalypso, die ihn wie Kirke unsterblich machen und zu ihrem Gatten erheben wollte. Aber unwiderstehliches Heimweh fllte seine Seele. Tagelang sa er weinend am Strande, bis auf seinen Flgelschuhen Hermes kam mit dem Besehl des Zeus, Kalypso solle den Helden fortlassen. Da zimmerte er sich ein Flo, und die Gttin leistete ihm Handreichung.

8. Lehrbuch für den Geschichtsunterricht an höheren Schulen - S. 128

1901 - Freiburg i.B. : Wagner
128 - fr immer vor ihnen sicherte. Hier fhnte Konrad feine Untreue durch den Heldentod. Die Magyaren wurden in der Donauebene sehaft und wendeten sich unter König Stephan dem Heiligen dem Christentums zu. 4. Jetzt herrschten Frieden und Recht bis ins abgelegenste Walddorf. Jeder bestellte seine cker nach der Einteilung in Sommer-, Winter- und Brachfeld, wie sie der Flurzwang vorschrieb, mit Roggen, Gerste, Hafer, im Sden auch mit Spelt. Von nmznmtem Garten umhegt, enthielt das hlzerne Wohnhaus in Norddeutschland unter einem Dach, aber durch Mauern getrennt, die Rume fr Menschen und Haustiere; im Sden umgaben Wohnhaus, Scheuer und Stallung den rechteckigen Hof. Im Walde mstete sich das Schwein: die Weide fllten Rinder, Ziegen, Pferde, den Hof das Hhner-volk. Nur der sonn- und festtgliche Kirchgang und etwa ein Gerichtstag gab Gelegenheit zu einer Geselligkeit, bei welcher der Becher eine groe Rolle spielte. Gewerbe und Handel fehlten fast ganz: Gerte, Schuhe und die Kleider aus Linnen oder Wolle fertigten die Frauen und Mgde im Haus. Dann und wann brachte ein Krmer oder Spiel-mann Nachricht von den Ereignissen der Welt. Die Waffen ergriff der Bauer nur gegen heimische Friedensbrecher. Gegen den ueren Feind fhrten die Groen, unter denen die Bischfe jetzt in erster Reihe standen, ihre gepanzerten Vasallen mit ihren Reisigen. Die Markgrafen Gero und Hermann Billnng bezwangen mit List und Grausamkeit die Wenden bis zur Oder; um sie dauernd zu bekehren, grndete Otto das Erzbistum Magdeburg mit den Bistmern Havelberg, Brandenburg, Meien, Merseburg und Zeitz. Unter dem Einflu des Herrschers und seines Bruders, des Erzbischofs Bruno von Kln, der auch das hher entwickelte Lothringen verwaltete, verdrngte mildere Gesittung den berrest alter Roheit; aus den Klstern und ihren Schulen ging ein gc-bildeter, eifriger Priesterstand hervor. 5. Die Deutschen noch inniger mit der Kirche zu verbinden, zog Otto abermals der die Alpen und empfing die 962 Krone der Imperatoren. Bei einer dritten Nomfahrt vermhlte er seinen Sohn Otto mit der griechischen Kaisertochter Theophano. Dennoch blieb der Hof einfach und arbeitsam; sein hchster Schmuck war reine Sitte und Frmmigkeit. Der König wanderte, auch als sein mhnenartiger Bart bleichte, ordnend und richtend von Pfalz zu Pfalz; ruheloser als er war niemand im Reiche. Seine einzige Erholung war Reiten

9. Lehrbuch für den Geschichtsunterricht an höheren Schulen - S. 54

1901 - Freiburg i.B. : Wagner
54 hrte, seine Soldaten verlangten ihn noch einmal zu sehen, lie er das Herr an seinem Sterbelager vorberziehen; mhsam das glhende Haupt erhebend, nickte er seinen weinenden Treuen den Abschiedsgru zu. Er starb im 33. Jahr seines 323 Gebens in Babylon. Die Weissagung indischer Derwische v. Chr. war schnell in Erfllung gegangen: Du bist ein Mensch wie andere und willst so viel Land einnehmen und machst dir Uumue und anderen. Bald wirst du davon nicht mehr besitzen, als ntig ist zu einem Grabe." 6. Demosthenes' Ausgang und der Diadochen-Krieg. 1. Alexanders Nachla, sein ungeheures Reich und Heer, verglich ein Grieche dem Cyelopen Polyphem, nachdem Odyssens ihn geblendet. Das Auge fehlte, die Leitung. Zuerst emprten sich die Griechen wider Antipatros. Im Kampf um die Thermopyleu fochten sie nicht unwert ihrer Ahnen. Aber Hilfstruppen, die aus Asien herbeieilten, brachten sie zum Weichen. Mit der Siegeshoffnung entsank ihnen der Mut. Athen lud die Verantwortung des Auf-staudes auf einzelne Wortfhrer und verurteilte sie zum Tode. Unter diesen war Demosthenes, den sein Volk kurz zuvor aus unverschuldeter Verbannung ehrenvoll zurckgerufen und im Peiraiens festlich eingeholt hatte. Jetzt verlie der letzte groe Grieche die Vaterstadt, fr die er fein Leben lang gekmpft und gelitten hatte., Im Asklepios-Tempel auf dem Jnselchen Kalanria nnweit ginas entdeckte ihn der Flchtlingsjger" Archias, ein verkommener Schauspieler. Unter dem Vorgeben, der Statthalter werde ihm kein Leid zufgen, suchte er ihn aus seinem Asi)L zu locken. Archias", entgegnete der Redner, deine Schau-spielerei hat mich nie berckt; deine Botschaft berckt mich auch nicht." Als der Hscher sich aufs Drohen legte, nahm Demosthenes unbemerkt Gift, das er feit langem bei sich trug, und bat, ihn hinauszufhren, damit sein Tod das Heiligtum 322 nicht entweihe. Sein Volk, welches ihn vor Jahren mit dem v. Chr. goldenen Kranze geschmckt, errichtete ihm ein Standbild und gewhrte dem ltesten feines Hauses fr immer die Speisung im Prytaueion. 2. Inzwischen rief das makedonische Heer in Asien Alexanders schwachsinnigen Bruder Philipp zum König aus. Die wirkliche Herrschaft bte Perdikkas, der General der Garde, welchem der sterbende König seinen Siegelring ge-schenkt hatte. Eumeues, ein Grieche aus der Chersounes

10. Lese- und Lehrbuch für den Bedarf der Volksschulen - S. 61

1829 - Neustadt a.d.O. : Wagner
61 Dann wirst du, wie auf grünen Au'n, Durch's Pilgerleben geh'n, Dann kannst du ohne Furcht und Grau'n- Dem Tod ins Auge fth'n. Dann wird die Sichel und der Pstug In deiner Hand so leicht; Dann singst du froh beim Wafferkrug, Als wär dir Wein gereicht. Dem Bösewicht wird Alles schwer, Er thue, was er thu'; Das Laster treibt ihn hin und her Und läßt ihm keine Ruh. Der schöne Frühling lacht ihm nicht; Ihm lacht kein Aehrenfeld; Er ist auf List und Trug erpicht, Und wünscht sich Nichts als Geld. Der Wind im Hain, das Laub am Baum Saußt ihm Entsetzen zu; Er findet nach des Lebenstraum Im Grabe keine Ruh. Drum übe Treu' und Redlichkeit Bis an dein kühles Grab Und weiche keinen Finger breit Von Gottes Wegen ab. Dann segnen Enkel deine Gruft Und weinen thränen drauf. Und Sommerblumen voller Dust Vlüh'n aus den Thränen auf. 30. Räthselfragen. ■*’ ^s sind vier Brüder in der Wtlt Die haben sich zusammcngesellt; Der erste frißt und wird nicht satt, Der zweite läuft und wird nicht matt, Der dritte sauft und wird nicht voll, Der vierte pfeift und klingt nicht wohl.
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