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Diagramm für Aktuelle Auwahl statistik

1. Bd. 8 - S. uncounted

1916 - Düsseldorf : Bagel
Bristol London Moskai Vlibau i Dünaburg ipolozk, Kaluga, Lübecki (Königsberg ) Ko, Orostol Smolensk Danzigi 'Hamburg Wilna Bristol London iwerin Minsk Stettin Mohilew1 Saratow i Bielostok J])b Antwerpen 1 O Brüsselj/j ‘Ceüsseldorf ' !■ C\Köln Thorn Hannover Berlin Frankfurt Jherbourg Warschau! ■Pins] i Brest (Rouen ■Q^oblenz, Dresden(>§y Lodz Breslau i Ohartowskj Frankfurt Mainz ilublii Nantes Orleans Mannheim] Nürnberg o) Stuttgart Lemberg Krakau lberditschew Brünn Astrachan ;jekaterinoslaw< München f Preß bürg Taganrog Donau Rostow Bordeaux /Cherson Nikola] ew ikischine' -•''Turin Mailand ly. »Verona (Toulouse 'enedig^ Genua .Marseille Sebastopol Barcelona Bukarest Ancona Silistriaj i Tiflis vnisöh Warns t Monte-v) negro »Batum ralencia Sinope Cetini Üsküb\ Tarabison .drianopp.l Neapel Durazzo Samsun Tyrrhenisches Meer Saloniki Siwas Bski Ohehirl Angora Diarbekir Palermo Afion Karahissar Jonisches Meer Messini Kaisanieh ’onia Smyrna Bulgurlu Adanac Tunis' Osmanieh Athen Mersinj Aleppo Omalta .Kreta Gabas« Beirul Tripolis i (Damaskus teorna Basra Jaffa A £ Jerusalemo Damiette Persischer Meerbusen Alexandria Eisenbahn im Bau, 'El Kantara ‘Kairo Akaba\ Die allgemeine Lage Ende 1915. Mi tau Amsterdambcf J> Jt Bremerfo Rotterdamnv- \ C> J I)0ver ^ 0 "0- \asc-.. Osnabrücki Tebris O O Teheran O Oonstantine 400 km Im Besitz des Vierbundes. „ „ „ Vierverbandes. Neutral. Die allgemeine Lage Ende 1915. Vor 8 Monaten erschien der erste Teil dieser Karten. In ihnen wurde die Ansicht geäußert, daß Deutschlands Feinde keine Ursache hätten, eine Verlängerung des Krieges zu wünschen, da sie nirgends sich als die Stärkeren erwiesen hätten. Demnach müsse ihnen jetzt ein Friede willkommen sein. Seitdem ist die Lage unserer Feinde nirgends besser geworden. Eine Veränderung ist allerdings eingetreten, und wirklich mochten aus ihr die Gegner neue Hoffnung schöpfen. Italien, bislang unser Verbündeter, trat ehr- und schamlos auf die feindliche Seite. Es mochte hoffen, jetzt, da eine Erschöpfung der Kämpfenden nicht unwahrscheinlich, mit seiner Armee von 1200000 Mann dem Kriege eine Wendung geben zu können. In Wirklichkeit ist dies nicht geschehen. In furchtbaren Sturmangriffen hat es immer wieder, namentlich an der Isonzofront, die österreichischen Linien zu durchbrechen versucht, immer aber auf „Granit gebissen“. Dabei wurden seine Verluste jedesmal größer. In den Kämpfen Ende Juni bis Anfang Juli büßte es 40000 Mann ein, in den folgenden vom 18. bis zum 26. Juli 100000 Mann. Noch stärker war die dritte Offensive Ende Oktober bis Anfang November, aber auch noch viel größer seine Verluste, und auch die letzten Kämpfe (vierte Offensive), die sich vom 18. bis 30. November vorwiegend auf Görz und das Doberdo-Plateau vereinigten und mit Bewußtsein die offene Stadt zum Zwecke der „Erlösung“ nahezu vollständig zerstörten, brachten keine irgend erheblichen Erfolge. Das gesamte Ergebnis ist, daß Italien jetzt in einem halbjährigen Kriege mindestens 500000 Mann Verlust, ’dazu sein Geld und seine Ehre eingebüßt hat, daß dem aber kein nennenswerter Gewinn gegenübersteht. Erwägt man dazu noch die zahllosen wirtschaftlichen Nachteile, z. B. die Verteuerung*, so sollte doch jeder vernünftige Italiener eingestehen, daß die Fortsetzung des Krieges ebenso sinnlos wie verbrecherisch sei. Dem benachbarten Frankreich ist ebensowenig wie den ändern Mächten des Vierverbandes aus dem Eingreifen Italiens irgendwelche unmittelbare Hilfe erwachsen. — Frankreichs politische Macht beruht auf seinem Heerwesen und seinen Finanzen. Es verborgte, im Gegensatz zu Deutschland, welches seine Ersparnisse zur Vergrößerung seiner Unternehmungen verwendete, die seinigen an Rußland und andere zweifelhafte Schuldner. Jetzt sind seine ausgeliehenen Milliarden großenteils rentenlos. Weitere Kriegsfolgen sind die eigene Verschuldung an die Vereinigten Staaten und der Verlust der wertvollsten Provinzen. Dieser finanzielle Rückschritt Frankreichs ist unbestreitbar, so groß auch die angeborene Gabe der Franzosen ist, über die wirklichen Verhältnisse mit wunderbarer Naivität hinwegzusehen. Noch fühlbarer aber und unbestreitbarer muß doch mehr und mehr der Abgang so unendlich vieler Menschenleben werden. Frankreich ist nicht so reich an Nachwuchs, daß der Tod von 500000 jugendlichen Männern und der sonstige Verlust der dreifachen Zahl sich nicht bemerkbar machte. Und auch diesem Verlust steht kein Gewinn irgendwelcher Art gegenüber. Selbst die paar Meter, die in den Septembertagen (25.—30./9.) von den Deutschen zurückgewonnen wurden, sind großenteils wieder aufgegeben. Noch zweifelhafter sind die Fortschritte Englands. Allerdings hat es unsern Kolonialbesitz wesentlich geschädigt. Ob dagegen sein Besitz in Indien sicherer geworden, entzieht sich der Beurteilung. Jedenfalls aber hat seine leichtsinnige und gewissenlose Politik es bewirkt, daß das Schwergewicht des Geldmarktes von Europa nach Amerika verlegt wurde, und daß den ostasiatischen Markt mehr und mehr die Japaner gewinnen. Da den Engländern die Geldfragen in erster Linie gelten, werden sie es doppelt schmerzlich empfinden, daß sie für das Darleihen des Geldes jetzt gegen früher mehr wie das Doppelte zahlen müssen, und es muß schon recht schlimm aussehen, wenn ein Staatsminister im Parlament die Möglichkeit eines Staatsbankerottes auch nur berühren und versichern konnte, davor nicht zurückschrecken zu wollen, wenn er nur siege. Daß Rußlands Lage im Laufe des Jahres besser geworden, wird auch der verlogenste Deutschenfeind nicht behaupten. Die wertvollsten Provinzen im Westen sind in deutschen Händen. Das Geld ist so knapp geworden, daß auch England nur dann noch borgt, wenn es die Zahlung seiner Forderungen sichern will. Millionen seiner Krieger sind gefallen oder in deutsch-österreichischen Händen, und als ob der Verlegenheiten noch nicht genug wären, sind viele andere Millionen russischer Untertanen, nachdem ihr Besitz zerstört ist, von Haus und Hof vertrieben und erbarmungslos in das Innere Rußland abgeschoben. Zu diesen trostlosen Zuständen kommen noch die sonstigen Mißerfolge. Daß andere ihnen die Dardanellen und Konstantinopel erobern, ist heute wohl ausgeschlossen, und ein Zurückdrängen der deutschen Front, die vorübergehend für den serbischen Feldzug geschwächt wurde, ist jetzt auch nicht mehr zu erwarten, nachdem die Durchbruchsversuche an der Strypa Anfang November auch von dem verkleinerten deutsch-österreichischen Heer so blutig abgewiesen und die vierwöchentlichen Kämpfe am Styr bei Czartorysk mehr wie mißglückt sind. Der jetzt anbrechende Winter, der das Land mit all seinem Jammer noch mehr von der Welt abschließt und den Innenverkehr auch nicht erleichtert, macht die Lage nur noch schwerer. * Ein Beispiel der Verteuerung: Ein Doppelwaggon Koks, der in Deutschland etwa 200 M. kostet, wurde in Genua im Oktober mit 1650 Lire (fast 1500 M.) bezahlt. Nr. 19. Es ist überflüssig, auch noch die traurige Lage der ändern europäischen Bundesgenossen nachzuweisen. Weder Belgien, noch Serbien, noch Montenegro können dem sinkenden Glück des Vierverbandes Trost und Hoffnung bieten. Und auch Japan, das sich an dem Beispiele Englands gebildet und den Wert des Egoismus schätzen lernte, bleibt daheim und betreibt fleißig die Einbringung seiner ostasiatischen Ernte. Es hat kein Interesse, ziellos seine Kräfte in Europa zu verbrauchen. Wo bleibt dem Vierverband da noch ein freundlicher Blick in die Zukunft? Ganz anders ist dagegen die Lage des Vierbundes geworden. 1. Er hat, wie ein Blick auf der Karte zeigt, nur unbedeutende Streifen Landes eingebüßt, dagegen ausgedehnte und wertvolle Gebiete des Feindes in festen Händen. 2. Während durch ihn der Osten und der Westen des Vierverbandes auseinandergedrängt sind, ist nach dem Beitritt Bulgariens und der Eroberung Serbiens der Vierbund einheitlich verbunden. 3. Er hat in den Bulgaren einen neuen Bundesgenossen erworben, dessen zahlreiche und tüchtige Krieger unsern Armeen einen fühlbaren Zuwachs bringen, während auf der Gegenseite die Truppen Serbiens ausfallen. 4. Die Wasser- und Bahnverbindungen gestatten einen Warenaustausch mit dem Orient, der durch keine Blockade gestört werden kann. Die Waren, die dieser uns liefern kann (Getreide, Hülsenfrüchte, Baumwolle, Erdöl usw.), ergänzen sich in glücklichster Weise mit der Ausfuhr deutscher Fabrikate. So beruht die Verbindung auf gegenseitigem Vorteil und trägt darin die Gewähr der Dauer. 5. Bewährt sich endgültig dieser .neue Vierbund, so wird er die Mittelmächte auch dauernd England gegenüber stärken. Denn er hat sein Gebiet zwischen Großbritannien einerseits und Indien anderseits und damit Mittel mancher Art, seine Stärke fühlbar zu machen. (Islam.) Selbst Englands Anspruch auf die Beherrschung der Meere wird dieser Machtstellung Rechnung tragen müssen. 6. Der bisherige Krieg hat aber auch unsere innere Stärkung gebracht. Er hat erwiesen, daß wir auch mit dem heimischen Getreide reichen können, wenn der Verbrauch überwacht wird; denn der frühere monatliche Bedarf von einer Million Tonnen Brotgetreide konnte vermöge der Brotkarten auf 405 U00 Tonnen herabgesetzt werden. An Getreide wird es demnach, zumal nach der Eröffnung der Wege in den Orient, nicht fehlen.— Kartoffeln ernten wir etwa 50 000 000 Tonnen und brauchen an Eßkartoffeln noch keine 2001)0000 Tonnen. — Durch die fortwährende Mehrung in der Erzeugung dieser Lebensmittel wird aber auch eine Durchhaltung und Mehrung des Viehbestandes ermöglicht und so auf die Dauer die Knappheit von Fleisch und Fett überwunden werden. — In Kohle und Eisen, auch Eisenerzen, ist kein Mangel mehr zu befürchten, und auch die Sorge über das Fehlen anderer Metalle ist nahezu erledigt. Selbst das Kupfer ist heute ausreichend vorhanden, und Serbien bringt uns zu den alten Beständen neue wertvolle Bezugsquellen. Wenn wir statt des Petroleums heute heimisches Gas und elektrisches Licht verwenden, statt des Ohilisalpeters selbsterzeugten Stickstoff und sogar an Stelle der Baumwolle vielfach die Zellulose setzen, so sind dies alles an sich erfreuliche Erscheinungen und zugleich sogar Belege, daß wir durch den Krieg vom Auslande unabhängiger geworden; daß England also mit seiner Seepolitik das Gegenteil von dem erreicht, was es erreichen wollte. Entbehren wir auch ungern die eine oder andere Annehmlichkeit, so haben wir doch zweifellos bewiesen, daß eine Aushungerung unmöglich ist, und daß wir durchhalten können und wollen. Daß auch unser allgemeiner Wohlstand längst nicht wie der unserer Feinde gelitten hat, zeigt die Tatsache, daß wir selbst Milliarden über Milliarden aufbringen konnten und daß dieser Besitz dem Vaterlande nicht verloren ging, sondern gewissermaßen nur aus der einen Tasche in die andere wanderte. Der wertvollste Erwerb aber, den der Krieg uns gebracht hat, ist auf moralischem Gebiete zu suchen. — Wohl hat Deutschland in furchtbaren Kämpfen schwere und schwerste Wunden erhalten. Sorge und Trauer sind in nur zu viele Häuser eingekehrt. Aber tröstend wirkt der Gedanke, daß die Verantwortung auf die zurückfällt, die uns vernichten wollten und den Kampf uns aufgenötigt haben. Der Krieg hat aber auch den Segen gebracht, daß das einst so zerrissene Vaterland einiger denn je geworden. Der Gegensatz der Klassen, des Nordens und des Südens, der politischen Parteien, der Konfessionen, der Stände hat seine alte Schärfe verloren, und in gleicher Begeisterung, wie zu Beginn des Krieges, klingt immer noch überall das Lied, das Deutschland, Deutschland über alles in der Welt setzt. Deutschland, das, abgesehen von den Marnekämpfen, immer glücklich die Offensive begonnen und durchgeführt hat, wird auch am Ende den Gegnern seinen Willen aufnötigen, und diese, die in allen eigenen Unternehmungen unglücklich gewesen sind — mochten sie nun wie Joffre den großen Durchstoß planen, oder wie Nikolai mit der Dampfwalze kommen, oder gar wie England am Balkan sich festrennen —, sie alle werden darin sich finden müssen, daß Deutschland sieg-und ehrenreich den Krieg beende.

2. Karten und Skizzen aus der vaterländischen Geschichte der Neueren Zeit - S. uncounted

1895 - Düsseldorf : Bagel
Der Große Kurfürst 1640—88. Nr. 9. Schwedischer Krieg 1670—79. A. Durch Ludwig Xiv- veranlaßt, fallen die Schweden in die Marken ein, während der Gr. Kurfürst sich mit dem Heere im Schweinfurter Winterlager befindet. B. Friedr. Wilhelm, in Eilmärschen die Saale abwärts dringend, sprengt bei Rathenow die schwedischen Linien, besiegt die flüchtenden Gegner bei Fehrbellin (6000 Reiter gegen 11000 Schweden), bemächtigt sich, Stettin links lassend, der Odermündungen, nimmt sodann Stettin und von Peenemünde aus Rügen, worauf Stralsund ebenfalls fällt. Die von Riga aus in Ostpreufsen eindringenden und die Verbindung mit Polen suchenden Schweden werden — teilweise auf Schlitten über das frische und kurische Haff — vom Kurfürsten verfolge, bezw. in der Seite bedroht und aus dem Lande bis nach Riga verjagt. G. Der Kurfürst mufs sich, von allen Bundesgenossen verlassen und von Ludwig Xiv. gedrängt, mit dem Besitz eines Landstreifens an der rechten Odermündung begnügen. Die ererbten und erworbenen Länder werden entwickelt und innerlich verbunden 1. durch eine einheitliche (das Beamtentum ist dem ganzen Staate gemeinsam), energische (absolute) und einsichtige Regierung. (Widerstrebende Elemente wie Rhode, v. Kalkstein werden rücksichtslos bezwungen); 3. 2. durch Belebung von Handel (Landstrafsen, Kanäle, Reitende Posten von Cleve bis Memel, Handelsunternehmungen von Emden aus; Kolonien) und Industrie (Ausländische Tuche und Baumwolle verboten — Heimische Fabrikation, wozu Franzosen und Holländer herangezogen werden, ermutigt. — Merkantilsystem;) durch Entwicklung von Ackerbau und Garteubau nach holländischem Muster. Der wachsende Wohlstand und der aus den Kriegen hervorgehende Rulim steigern das Bewufstsein der Zusammengehörigkeit; durch die sparsame Verwaltung und Mehrung der Einnahmen (früher 400000 Thlr. direkte Steuern, jetzt l'/s Millionen indirekte Verbrauchssteuern). Diese Art der Besteuerung macht den Kurfürsten zugleich von den Ständen minder abhängig. — Münzeinheit unter Aufhebung aller städtischen Münzrechte; durch die Schaffung einer tüchtigen und zahlreichen (28 000 M.) Armee und des Anfangs einer Marine; durch Bethätigung einer allseitigen Toleranz, die auch P. Gerhard gegenüber die Triebfeder war, und durch sein Eintreten für verfolgte Glaubensgenossen (Potsdamer Edikt 1685). Friedrich Wilhelm, der große Kurfürst, hat die große und nationale Politik Brandenburgs begründet, das Land von 1450 Quadratmeilen auf 2000 gebracht, die Zahl der Bewohner verdoppelt (1688: 1350 000) und die Staatseinnahmen vervierfacht. 5. 6. o Liebau \. ^ Memel = O Telcz ädjuten St rg Oliva Dan*1» ütow Holland Bp, v arienwerder jjjl 1 9 Kulm Strals 25/10 78 vgrei o Rostock Lübeck Demmm o Schwerin q Grggtsicl Emden Qhamburg Bremen mw/A belli ewow Küstnn, i rankfurt Wwm annoveri o Braun Potsdam Wmm. ;T§chwiebus c hweig Canal ^Bielefeld Wittenberg m Cottbus o Glogau W ohlau Kassel /Liegnitz üsseldorf ^ Breslau ( >•_ . _ . , Bneg f Dresden Frankfurt chweinfurt Warschau 28—W 56 Cleve„ Der Gr. Kurfürst erwirbt 1648 im westfäl. Frieden: Hinter-Pomrr.ern, Kammin, Magdeburg, Halberstadt und Minden; gfflgl 1660 durch den Frieden von Oliva die Souveränität über Ostpreufsen; 1666 zu Cleve den definitiven Besitz von Cleve, Mark und Ravensberg; 1679 zu St. Germain en Laye einen Land-. streifen am rechten Oderufer; E3hm 1686 zur Abfindung der Ansprüche auf Liegnitz, Brieg, Wohlau (1675) den Kreis Schwiebus (den der Kaiser in der Türkennot gewährt, sich aber durch den Kurprinzen später zurückgeben läfst). B/^^

3. Karten und Skizzen aus der vaterländischen Geschichte der Neueren Zeit - S. uncounted

1895 - Düsseldorf : Bagel
Nr. 11a. Nr. 11b. Szegedii Pet'fewtirdeiifr^''' 5/81^-^^emlin 'tu [ Sfchabatz Orisowa ancso^a ’assarowitz 21/7 18 Krajowa iddin Nikopoli Stendal Frankfurt llfi. ’otsdam ö^ielefeld Wittenberg Genne] Hohnst'i »nscheid jülheim A. Auf Eugens Drängen entschliefst sich Karl Vi., die Venetianer, die Korfu so glänzend verteidigt, gegen die Türken zu unterstützen. B. Nach dem herrlichen Siege bei Peterwardein, der Einnahme von Temesvar, womit das Banat, das „Paradies von Ungarn“, gewonnen, und dem grofsartigen Erfolge vor Belgrad sowie der Einnahme der Festung durch „Prinz Eugenius, den edlen Bitter“ wird der glänzende Friede von Passarowitz erzwungen. Das Banat, die Kleine Walachei und Nordserbien kommen dadurch an Österreich. Später allerdings wird durch die Schlacht bei Brozka und den Belgrader Frieden 1789 das meiste wieder verloren und nur daö Banat festgehalten. Kaiser Karl ¥1. 1711—1740. Österreichs Erwerbungen Im Frieden von Passarowitz 1718. Mohacz Essegc A. Zeitweilig spanischer König; seitdem in spanischen Anschauungen befangen und von spanischen Günstlingen beraten, zeigt er sich, zumal da Österreich durch den Carlowitzer und den Rastatter Frieden eine große Zahl auswärtiger Länder erworben hat, nicht zu einer echt deutschen, mit Preußen sich ehrlich verständigenden Politik geneigt. Seine ganze Regierung ist dagegen beherrscht von der Frage der Anerkennung der pragmatischen Sanktion, wodurch eventuell seinen Töchtern die Nachfolge in der unteilbaren Monarchie gesichert werden soll. (Prinz Eugen meinte dagegen, die beste Garantie sei ein starkes Heer und ein gefüllter Schatz.) B. 1718 Die Beteiligung an der Quadrupelallianz gegen Spanien und Savoyen bringt dem Kaiser Sizilien (für Sardinien) ein. 1738 Neapel und Sizilien werden aber im Wiener Frieden an Don Kariös gegen Parma und Piacenza wieder aufgegeben, um die Zustimmung der spanischen Bourbonen zur pragmatischen Sanktion zu gewinnen, 1781 Grofsartige kaufmännische Projekte (Ostindische Handelscompagnie in Ostende) werden fallen gelassen, um von dem eifersüchtigen England und Holland die gleiche Zustimmung zu erlangen. 1788 Die Unterstützung Augusts Iii. im polnischen Erbfolgekriege (1738/88) gegen Stanislaus Lesczinski, der sich zuletzt nur noch in Danzig behauptet, bezweckt die gleiche Anerkennung von Sachsen und Rußland. Aus demselben Grunde wird das deutsche Reichsland Lothringen an den „König“ Stanislaus überlassen. (Franz von Lothringen erhält dagegen Toskana, welches durch das Aussterben der Medici 1737 frei geworden war-) 1716/18 Die einzige kräftige That, der von dem großen Prinzen Eugen eingegebene Yorstofs gegen die Türkei bringt das Banat, Nordserbien und die Kleine Walachei ein. 1739 Diese Besitzungen gehen aber nach der Schlacht bei Brozka im Belgrader Frieden bis auf das Banat völlig wieder verloren. 1739 Friedrich Wilhelm I. von Preußen, der einzige, welcher aufrichtig für die pragmatische Sanktion eingetreten war und weiter eingetreten wäre, wird schnöde vom Kaiser um Berg geprellt (trotz der Zusagen von Wusterhausen 1726 und Berlin 1728). Die Entfremdung führt zu den schlesischen Kriegen. C. Karl Vi., der vom Glück begünstigt einen überaus ver-gröfserten Staat erworben hatte, hat der Anerkennung der pragmatischen Sanktion die wertvollsten Interessen geopfert und trotzalledem seinem finanziell erschöpften und wehrlosen Staat kaum Einen zuverlässigen Freund hinterlassen. Friedrich Wilhelm I. von Preußen 1713—1740. A. Friedrich Wilhelm erbt einen Staat, dessen Finanzen in Unordnung gebracht sind und dessen Verwaltung unsicher schwankt. Sein Ziel ist, dem Staate ein einheitlich festes Regiment, ein tüchtiges Heerwesen und gute Finanzen zu geben« Persönlich thätig, sparsam, einfach, dabei ehrbar fromm und echt deutsch, sucht er ähnliche Eigenschaften im Lande und in seiner Umgebung, namentlich beim Thronfolger zur Geltung zu bringen. B. Verwaltung im Innern. I. Die Landesregierung bekommt Einheit durch das General - Direktorium. — Des Königs despotischer Wille wird ausgeführt durch einen pflichtgetreuen, fieifsigen, streng überwachten und mäfsig bezahlten Beamtenstand. — Gegen widerstrebende Unterthanen wird „die souverainite stabiliert wie ein rocher de bronce“. Ii. Militärwesen» Die Armee wird auf 80 000 Mann gebracht. (Kantonalsystem. Über die Hälfte auswärts geworben, oft Gesindel.) Besonders verdient um das Heerwesen der alte Dessauer, des Königs Ebenbild. Seine Reformen 1. Aufstellung Sgliedrig, früher tiefer. 2. Gleichschritt (Trommeln). 3. Eiserne Ladestöcke (Schnellfeuer). Iii. Finanzen. Musterhafte Ordnung. — Zweckmäfsige und gleichmäfsige Verteilung (Kontribution und Accise). — Aus den verbesserten Domänen gröfsere Einnahmen. — Findig in neuen Steuern (Judensteuern, Titelsucht verwertet). Iv. Sonstige Bestrebungen. Landwirtschaft seine besondere Liebhaberei (Hollän-dereien, Havelländisches Luch fruchtbar gemacht). — Heimische Industrie gewaltsam bevorzugt, z. B. Leinen statt Kattun befohlen. — Das Yolksschul-wesen gepflegt (1000 neue Schulen), dagegen die höheren Schulen vernachlässigt. — Kolonisation im Innern, so 17 000 Salzburger 1733 in Ostpreufsen. Auswärtige Kolpnien, die mehr kosten, als einbringen, verkauft. — Strengste Justiz, namentlich in Eigentumsfragen (Unterschlagung öffentlicher Gelder mit dem Galgen bestraft). — Berlin von 60 000 E. auf 90 000 E. gebracht. („Kerl hat Geld, soll bauen.“) — Arbeitsamkeit, Ordnung und Reinlichkeit mit Gewalt verbreitet. Verwaltung nach aufsen. Treue gegen den Kaiser, leider nicht belohnt. Erworben werden 1713 Geldern im Utrechter Frieden. Im Maasgebiete gelegen, wäre es wohl ganz niederländisch geblieben, wenn es nicht an Preußen gekommen. 1720 Vorpommern bis zur Peene und die Odermündungen ( in Gefahr russisch zu werden). 1739 Die auf grund des Clever Vertrags (1666) beanspruchte und über ein Jahrzehnt in allen diplomatischen Verhandlungen angestrebte und zugesicherte Erwerbung von Jülich und Berg oder wenigstens doch Berg mifslingt, da der Kaiser seine Versprechungen nicht hält. C. Friedrich Wilhelm I. hinterläfst seinem Thronfolger eme sehr bedeutende Armee, einen vollen Staatsschatz und die Aufgabe, Preußens Interessen gegen Habsburg mit anderen Mitteln geltend zu machen. Das Oberquartier Geldern, das 1581 sich nicht an dem Abfalle von Spanien beteiligt hatte, sondern bei den südlichen Provinzen geblieben war, reichte westlich über die Maas hinaus und neigte zunächst weit mehr nach Belgien hin, als nach Preußen. Seine Erwerbung bringt Zusammenhang in die rheinischen Besitzungen. Vorpommern gestattete jetzt endlich dem Stammlande „Anteil am Kommerz“ (Seehandel). ^

4. Karten und Skizzen aus der allgemeinen Geschichte der neueren Zeit - S. uncounted

1900 - Düsseldorf : Bagel
Der Große Kurfürst 1640—88 Nr. 9. Liebau 'qadjuten Läuery?urg \Ш7,> n jliva^w 3/6 60 ^ Danzig ^^Tcösliä Bm. Kammini _ 4. •erg<<y\ , oßfetow ¿¡P^ Stralsmsstné ¡< цб/10 •ostook \Grei®llc \ 16/11 71 Deramm Anci dcammfh- 'Lübeck Hamburg Schwerin ¡Greetsiel oemden Bremen \ Minden. Minden^ Warschau 28—3017 66 оsph wiebus Kanal Wittenberg Qlogau Liegnitz Breslau Schwedischer Krieg 1675—79. A. Durch Ludwig Xiv. veranlaßt, fallen die Schweden, während der Große Kurfürst sich mit dem Heere im Schweinfurter Winterlager befindet, in die Marken ein. B. Friedrich Wilhelm, in Eilmärschen die Saale abwärts dringend, sprengt durch die Überrumpelung von Rathenow die schwedischen Linien, besiegt die flüchtenden Gegner bei Felirbellin (6000 Reiter gegen 11000 Schweden), bemächtigt sich, Stettin links lassend, der Odermündungen, nimmt so- dann Stettin und von Peenemünde aus die Insel Rügen, worauf Stralsund ebenfalls fällt. Die von Riga aus in Ostpreufsen eindringenden und die Verbindung mit Polen suchenden Schweden werden — teilweise auf Schlitten über das Frische und Kurische Half — vom Kurfürsten verfolgt, bezw. in der Seite bedroht und aus dem Lande bis nach Riga verjagt. C. Der Kurfürst mufs sich, von allen Bundesgenossen verlassen und von Ludwig Xiv. gedrängt, mit dem Gewinn eines Landstreifens an der rechten Odermündung begnügen. ____________________________________________ Die ererbten und erworbenen Länder werden entwickelt und inner- lich mit dem alten Besitz verbunden 1. durch eine einheitliche, energische und einsichtige Regierung. (Das Beamtentum ist dem ganzen Staate gemeinsam; das Regiment ein absolutes. Widerstrebende Elemente wie Rhode, v. Kalkstein werden rücksichtslos bezwungen;) 2. durch Belebung von Handel (Landstrafsen, Kanäle, Reitende Posten von Cleve bis Memel, Handelsunternehmungen von Emden aus; Kolonien) und Industrie (Ausländische Tuche und Baumwolle verboten. — Heimische Fabrikation, wozu Franzosen und Holländer herangezogen, wird kräftig unterstützt. — Merkantilsystem ;) durch Entwicklung von Ackerbau und Gartenbau nach holländischem Muster. Der wachsende Wohlstand und der aus den Kriegen hervor- gehende Ruhm steigern das Bewufstsein der Zusammengehörigkeit; durch die sparsame Verwaltung und Mehrung der Einnahmen (früher 400 000 Taler direkte Steuern, jetzt l1/* Millionen indirekte Verbrauchs- steuern). Diese Art der Besteuerung macht den Kurfürsten zugleich von den Ständen minder abhängig. — Münzeinheit unter Aufhebung aller städtischen Münzrechte; durch die Schaifung einer tüchtigen und zahlreichen Armee (28 000 M.) und des Anfangs einer Mariuej 6. durch Betätigung einer allseitigen Toleranz, die auch P. Gerhard^ gegenüber die Ursache der Strenge war, und durch sein Eintreten für verfolgte Glaubensgenossen (Potsdamer Edikt 1685). Friedrich Wilhelm, der Große Kurfürst, hat die große und nationale Politik Brandenburgs begründet, das Land von 1460 Quadratmeilen auf 2000 gebracht, die Zahl der Bewohner verdoppelt (1688: 1350 000) und die Staatseinnahmen vervierfacht. 3. 4. 5. 1648 Kassel Fehrbellin 28/6 75. Als Rathenow genommen, flüchtet weiter östlich W. Wrangel mit der schwed. Hauptmacht auf den sandi- gen Hochflächen, die zwischen Kremmen u. Fehrbellin die ausgedehnten Havelsümpfe durchkreuzen. (Fähre Bellin, pafsartiger Übergang über den Rhin nach dem Norden.) Vor Linum vom Prinzen von Homburg lebhaft ange- griffen, stellt er sich erst hier und dann, als der Kurfürst hinzugekommen, in einer zweiten Schlachtordnung hinter Linum, wird aber durch die Vernichtung seines rechten Flügels vollständig bezwungen. (Die Brandenburger kamen aus den Waldungen ! des westlichen Höhenrückens.) Der Gr. Kurfürst erwirbt im westfäl. Frieden: Hinter-Pommern, Kammin, Magdeburg, Halberstadt und Minden; durch den Frieden von Oliva die Souveränität über Ostpreufsen; Esi zu Cleve den endgültigen Besitz von Cleve, Mark und Ravensberg; zu St. Germain en Laye einen Land- streifen am rechten Oderufer; zur Abfindung der Ansprüche auf Lieg- nitz, Brieg, Wohlau (1676) den Kreis Schwiebus (den der Kaiser in der Türkennot gewährt, dessen spätere Rückgabe aber er sich durch den Kur- prinzen versprechen läfst). /Jägerndorf;

5. Karten und Skizzen aus der allgemeinen Geschichte der neueren Zeit - S. uncounted

1900 - Düsseldorf : Bagel
Nr. Ila ¡klenburg Genne] Venio ?ßfela \Düssel( > Elb er Щ О °Burgy Жншс& 1 V о ) Köln \ ^ Adüreft Mülheim4" x . osiegburg ideggen' Temesvar 3/10 1^ Irlowitz 'ancsovi .Semlin' 4passarowitz ^1/7 18 Krajowa Widdin- Nisch Österreichs Erwerbnogen im Frieden ?on Passarowitz 1718, Mohacz Nikopoli A. Auf Eugens Drängen entschliefst sich Karl Vi., die Venetianer, die Korfu so glänzend ver- teidigt, gegen die Türken zu unterstützen. B. Nach dem herrlichen Siege bei Peterwardein, der Einnahme von Temesvar, womit das Banat, das „Paradies von Ungarn“, gewonnen, und dem grofsartigen Erfolge vor Belgrad sowie der Einnahme der Festung durch „Prinz Eugenius, den edlen Ritter“, wird der glänzende Friede von Passarowitz erzwungen. Das Banat, die Kleine Walachei und Nordserbien kommen dadurch an Österreich. Im Jahre 1789 allerdings wird durch die Schlacht bei Brozka und den Belgrader Frieden das meiste wieder verloren und nur das Banat festgehalten. Kaiser Kar! Vi. 17ii—1740. A. Zeitweilig spanischer König; seitdem in spanischen An- schauungen befangen und von spanischen Günstlingen beraten, ist er, zumal da Österreich durch den Carlowitzer und den Rastatter Frieden eine große Zahl auswärtiger Länder erworben hat, zu einer deutschen, auch mit Preußen sich ehrlich verständigenden Politik nicht ge- neigt. Seine ganze Regierung ist dagegen beherrscht von der Frage der Anerkennung der pragmatischen Sanktion, wodurch gegebenenfalls seinen Töchtern die Nachfolge in der unteilbaren Monarchie gesichert werden soll. (Prinz Eugen meinte dagegen, die beste Garantie sei ein starkes Heer und ein gefüllter Schatz.) B. 1718 Einen vorübergehenden Erfolg hat Karl Vi. aller- dings, als die Beteiligung an der Quadrupel-Allianz gegen Spanien und Savoyen Sizilien (für Sardinien) einbringt. 1788 Neapel und Sizilien werden aber im Wiener Frieden an Don Kariös gegen Parma und Piacenza wieder aufgegeben, um die Zustimmung der spanischen Bour- bonen zur pragmatischen Sanktion zu gewinnen. 1731 Grofsartige kaufmännische Projekte (Ostindische Handelskompagnie in Ostende) werden fallen gelassen, um von dem eifersüchtigen England und Holland die gleiche wertlose Zustimmung zu erlangen. 1738 Die Unterstützung Augusts Hi. im polnischen Erb- folgekrieg (1733/38) gegen Stanislaus Lesczinski, der sich zuletzt nur noch in Danzig behauptet, bezweckt die gleiche Anerkennung von Sachsen und Rußland. Aus demselben Grunde wird das deutsche Reichsland Lothringen an den „König“ Stanislaus überlassen. (Franz von Lothringen erhält dagegen Toskana, welches durch das Aussterben der Medici 1737 frei geworden war.) 1718/18 Die einzige kräftige Tat, der von dem großen Prinzen Eugen eingegebene Vorstofs gegen die Türkei, bringt das Banat, Nordserbien und die Kleine Walachei ein. 1739 Diese Besitzungen gehen aber nach der Schlacht bei Brozka im Belgrader Frieden bis auf das Banat völlig wieder verloren. 1739 Friedrich Wilhelm I. von Preußen, der einzige, welcher aufrichtig für die pragmatische Sanktion eingetreten war und weiter eingetreten wäre, wird schnöde vom Kaiser um Berg geprellt (trotz der Zusagen von Wusterhausen 1726 und Berlin 1728). Die Entfremdung führt später zu den schlesischen Kriegen. C. Karl Vi., der vom Glück begünstigt einen überaus ver- gröfserten Staat erworben hatte, hat der Anerkennung der pragmatischen Sanktion die wertvollsten Interessen ge- opfert und trotzalledem seinem finanziell erschöpften und wehrlosen Staat kaum Einen zuverlässigen Freund hinter- lassen. Nr. 11b. Das Oberquartier Geldern, das 1581 sich nicht an dem Abfälle von Spanien beteiligt hatte, sondern bei den süd- lichen Provinzen geblieben war, reichte westlich über die Maas hinaus und neigte zunächst weit mehr nach Belgien hin, als nach Preußen. Seine Erwerbung bringt Zusammenhang in die rheinischen Besitzungen. Vorpommern gestattete jetzt endlich dem Stammlande „Anteil am Kommerz“ (Seehandel). Friedrich Wilhelm I. топ Prenfsen. 1713—1710. A. Friedrich Wilhelm erbt einen Staat, dessen Finanzen in Unordnung gebracht sind und dessen Verwaltung unsicher schwankt. Sein Ziel ist, dem Staate ein einheit- lich festes Regiment, ein tüchtiges Heerwesen und gute Finanzen zu geben. Persönlich tätig, sparsam, einfach, dabei ehrbar fromm und echt deutsch, pflegt er diese Eigenschaften auch im Lande und in seiner Umgebung, namentlich beim Thronfolger. B. Verwaltung im Innern. I. Die Landesregierung bekommt Einheit durch das General-Direktorium. — Des Königs despotischer Wille wird ausgeführt durch einen pflichtgetreuen, fleifsigen, streng überwachten und mäfsig bezahlten Beamtenstand. — Gegen widerstrebende Untertanen wird „die souverainité stabiliert wie ein rocher de bronce“. Ii. Militärwesen. Die Armee wird auf 80000 Mann gebracht. (Kantonalsystem. Über die Hälfte auswärts geworben, oft Gesindel.) Besonders verdient um das Heerwesen der alte Dessauer, des Königs Ebenbild. Seine Reformen: 1. Aufstellung dreigliedrig, früher tiefer. 2. Gleichschritt. (Trommeln) 3. Eiserne Ladestöcke. (Schnellfeuer) Iii. Finanzen. Musterhafte Ordnung (Oberrechenkammer 1723). — Zweckmäfsige und gleichmäfsige Verteilung (Kontribution und Akzise). — Aus den ver- besserten Domänen gröfsere Einnahmen. — Findig in neuen Steuern (Juden- steuern, Titelsucht verwertet.) Iv. Sonstige Bestrebungen. Landwirtschaft seine besondere Liebhaberei (Hollän- dereien, Havelländisches Luch fruchtbar gemacht). — Heimische Industrie gewaltsam gefördert, z. B. Leinen statt Kattun befohlen. — Das Volksschul- wesen gepflegt (1000 neue Schulen), dagegen die höheren Schulen vernach- lässigt. — Kolonisation im Innern, so 17000 Salzburger 1732 in Ostpreufsen. Auswärtige Kolonien, die mehr kosten als einbringen, verkauft. — Strengste Justiz, namentlich in Eigencumsfragen. (Unterschlagung öffentlicher Gelder mit dem Galgen bestraft.) — Berlin von 60000 E. auf 90000 E. gebracht. („Kerl hat Geld, soll bauen.“) — Arbeitsamkeit, Ordnung und Reinlichkeit mit Gewalt verbreitet. Verwaltung nach anfsen. Treue gegen den Kaiser, leider nicht belohnt. Erworben werden 1713 Geldern im Utrechter Frieden. Im Maasgebiete gelegen, wäre es wohl ganz niederländisch geblieben, wenn es nicht an Preußen gekommen. 1720 Vorpommern bis zur Peene und die Odermttndungen. (In Gefahr russisch zu werden.) 1739 Die auf Grund des Clever Vertrages (1666) beanspruchte und über ein Jahrzehnt in allen diplomatischen Verhandlungen angestrebte und zu- gesicherte Erwerbung von Jülich und Berg oder doch wenigstens Berg mifslingt, da der Kaiser seine Versprechungen nicht hält. Persönliche Züge : Der bedürfnislose König sucht seine geselligen Freuden Abends im Tabakskolleg. — Besonderes Vergnügen bereiteten ihm auch die „langen Kerls“ im 1. Garderegiment und die Jagd, wozu selbst Raubtiere gehegt wurden. C. Friedrich Wilhelm I. hinterläfst seinem Thronfolger eine sehr bedeutende Armee, einen vollen Staatsschatz und die Aufgabe, Preußens Ansprüche gegen Habsburg mit anderen Mitteln geltend zu machen.

6. Karten und Skizzen aus der allgemeinen Geschichte der neueren Zeit - S. uncounted

1900 - Düsseldorf : Bagel
Verdienste Friedrichs des Grofsen um Preußen Nr. 21. Danzjig: Stralsund ,ostock Lübeck Ost- ( oauriehj Emden j ) f riesland 1744/ Hamburg .Pa?‘dkt »Bremen Hannover tberg Öschwiebus .enburj '1707 ! [inden Braun schwei. (Wittenberg Glogam °Wohlau Liegnit: Ireslau Schweidnitz Tarnowitz i. Das Land wird vergrößert um Schlesien, das ziemlich die ganze Oder preufsisch macht, ferner um Ostfriesland, das Preußen an die Nord- see bringt, dann um Westpreufsen, wodurch Ostpreufsen Anschlufs an die Monarchie erhält, und endlich um die Grafschaft Mansfeld (Bergbau). Im übrigen wirkt Friedrich glücklich in der "Verwaltung. Persönliches Regiment. Hingabe ans Ganze. Das Generaldirektorium und ebenso das Justizministerium arbeiten nach seinen äufserst praktischen und energischen Anordnungen und sichern ein einheitliches und gerechtes Regiment. Recht. Beseitigung der Folter. Furchtlose Rechtspflege. (Mühle von Sanssouci.) — Durch den codex Fridericianus (von Cocceji) wird eine rasche Erledigung der Prozesse gesichert; durch das Allgemeine Preufsische Landrecht (Carmer 1794) die Gleichheit vor dem Richter durchgeführt. ‘Kirche. Unbedingte Duldung, auch der Jesuiten. Schale. Viele Volksschulen nach praktischen Grundsätzen. Die erste Realschule. — Friedrichs Grundsätze über einen verständigen und sachlichen Geschichtsunterricht. Kunst und Wissenschaft vielfach mittelbar gefördert. (Chodowiecki und Graun. Lessings Minna v. B. Verkehr mit Voltaire.) Tiergarten von Knobelsdorf eingerichtet. Opernhaus, Sanssouci u. Neues Palais. Ackerbau und Viehzucht: Getreide aus den Magazinen und Kavallerie- pferde gleich nach dem Kriege planmäfsig im Interesse der Land- wirtschaft verwendet. — Kreditanstalten für den durch den Krieg heruntergekommenen Adel. (Rentenbriefe.) — Entwässerung der Oder- und Netzebrüche (250 Dörfer neu angelegt), auch der ostfriesischen Moore. Polder eingedeicht. Im ganzen 50 000 Kolonistenfamiiien angesiedelt, unter andern Pfälzer bei Cleve. — Musterwirtschaften. Merinoschafe eingeführt. Kartotfelbau. Flachsbau. (Schlesien, West- falen.) Maulbeerbäume für den Seidenbau. (Mark Brandenburg, Krefeld.) — Frohndienst der Bauern auf 3 Tage beschränkt. 7. Gewerbe: Handelsgesellschaften. (Bengalische, von Emden aus.) — Bank und Seehandlung. — Schutzzölle. (Häringsfang.) — Bergbau in Oberschlesien. — Flachs- u. Wollspinnereien. (Bielefeld, Luckenwalde.) — Seidenweberei. (Potsdam, Berlin, Krefeld.) — Porzellan. (Berlin.) — Monopole bringen dem Staate für Kaffee und Tabak reichen Ertrag. Kanäle: Finow, Plauesche, Swine, Bromberger, Auricher u. a. ermög- lichen einen billigen Transport, -zumeist von Ost nach West. Heer und Finanzen. Friedr. hinterläfst einen wohlgefügten Staat mit einem Heere von 200000 M. und einem Staatsschatz von 40 Millionen Taler und doch ist auch sein Volk wohlhabend und glücklich geworden. („Das Plus ist verflucht, das andere Leute unglücklich macht.“) Persönliches. Die eigene Person immer untergeordnet dem Staats- interesse: Er schläft nur 5 — 6 Stunden. — Äufserste Tätigkeit, bis der Körper versagt. — Bedürfnislos und einfach. — Spottlustig (Kaiserin Elisabeth) und geistreich. (Randbemerkungen.) — Leutselig (Berliner) und selbst nicht empfindlich. (Geliert.) — Er opfert selbst- los sein Leben dem preufsischen Staate und lebt doch in immer gröfserer Vereinsamung! Lingen 1702 Kassel Köln

7. Karten und Skizzen aus der vaterländischen Geschichte der letzten 100 Jahre - S. uncounted

1894 - Düsseldorf : Bagel
Der deutsche Zollverein 1831 Nr. 14. Hamburg Stettin \nbremen Mitteldeutscher (später Steuerverein) Wittenberge i s c h e r Magdeburg Berlin aldöck Langensalza (oleipzig ►resde] Handels^ / j \ Verein Xl^^nmurt Bamberg irzburg Zollverein Süddeutsch O München Deutscher Zollyerein. (Hanptförderer y. Motz.) Der Verein belebt den Handel durch Begünstigung der Verkehrsmittel und Beseitigung der Verkehrshindernisse. 1818 Zoll* und Steuerreform: 1. Zölle an die Grenzen! Dieselben sind hauptsächlich Schutzzölle gegen aus* ländische Concurrenz. Einfache Erhebung nach dem Gewicht der Ware. Auch sonstige Staatssteuern vereinfacht: a) direkte: Klassensteuer, Gewerbesteuer, Grundsteuer; b) indirekte: Schlacht- und Mahlsteuer. 2. 3. 1828 Eintritt von Hessen-Darö^^dt. Wirtschaftliche Vorteile bei Hessen (-f- 400 000 Gu^en) j politische bei Preußen. Diese Politik wird festgehalten. Gegenbund: 1. Süddeutscher Zollverein (Baiern u. Württemberg^ wirtschaftet zu teuer: 4.4 % der Ein»a^men Betriebskosten. 2. Mitteldeutscher Handelsverein: (So viel Köpfe, so Sinne.) Thätigkeit negativ und vielf*0^ undeatsch. Preußen schafft dagegen 1. Landstrafsen (1817 523 Meilen, 1828 1065 Meilen); wichtig, da andere Verkehrswege (Kanäle und Eisenbahnen) noch fast gänzlich fehlen ; 2. Wasserstrafsen: Elbe und Rhein befreit von Untiefen und Zöllen („jusqu’ä la mer“) und sprengt den Mitteldeutschen Handelsverein 1. durch Abkommen mitbaiern-Württemberg(Landes-produkte gegenseitig ohne Zoll) und unentgeltlich gebaute Strafse Langensalza-Würzburg-Bambe-g bezw. Magdeburg-Hamburg 1829; dadurch werden der Norden und d<er Süden fester verbunden, durch Hineinzwingen von Kurhessen 1831 (Finanznot und politische Unruhen) in den preufsischen Zollverein. 1834 Baiern, Württemberg, Sachsen, Thüringen treten bei. — 1835 Baden, Nassau. — 1836 Frankfurt. 1854 Hannover und die anderen Staaten des Steuervereins. 1866 Mecklenburg lind Schleswig-Holstein. 1888 Hamburg und Bremen. Die geschickte und energische Zollpolitik im Innern und nach aufsen (Handelsverträge) hat Preußens führende Rolle vorbereitet; im selben Mafse vollzieht sich eine Verschmelzung des deutschen Volkes auf allen Gebieten.

8. Karten und Skizzen aus der allgemeinen Geschichte der letzten 100 Jahre - S. uncounted

1907 - Düsseldorf : Bagel
Der deutsche Zollverein 1831. Nr. 15. Bemerkung. Der Druck Preußens bestand darin, dafs es an zahlreichen Grenzen Eingangs-, Durchgangs- und Ausgangszoll erhob. Die Nachbarstaaten standen demnach vor der Trage, ob sie durch Eintritt in den Zollverein an den wachsenden Ertrügen teilnehmen, oder aufserhalb desselben bleiben und nur die Lasten mittragen sollten Hamburg : }Mitteldeutsch)Handelsvere|n__!>^rwittenberge (später Steuerverein) T Bremen Stettin Hellseher Verein Magdeburg '•/V'i Langensalza io Leipzig {{-''' ^ y övtha Mitteld. Handelsverein 0 ejs Dresden^ :Fr»hkfürt Bamberg rzburg Preußen schafft dagegen r* ******* O München, y Deutscher Zollverein. (Hauptförderer y. Motz.) Der Verein belebt den Handel durch Begünstigung der Verkehrsmittel und Beseitigung der Verkehrshindernisse. 1818 Zoll- und Steuerreform: 1. Zölle an die Grenzen! 2. Dieselben sind hauptsächlich Schutzzölle gegen ausländische Konkurrenz. 3. Einfache Erhebung nach dem Gewicht der Ware. Auch sonstige Staatssteuern vereinfacht: a) direkte: Klassensteuer, Gewerbesteuer, Grundsteuer ; b) indirekte: Schlacht- und Mahlsteuer. 1828 Eintritt von Hessen-Darmstadt. Wirtschaftliche Vorteile bei Hessen (-f- 400 000 Gulden); politische bei Preußen. Diese Politik wird festgehalten. (S. oben links Bemerk.) Gegenbund: 1. Süddeutscher Zollverein (Bayern und Württemberg). Er wirtschaftet zu teuer: 44 °/o der Einnahmen Betriebskosten. 2. Mitteldeutscher Handelsverein: (So viel Köpfe, so viel Sinne.) Tätigkeit negativ und vielfach undeutsch. Landstrafsen (1817 523 Meilen, 1828 1065 Meilen); wichtig, da andere Verkehrswege (Kanäle und Eisenbahnen) noch fast gänzlich fehlen; Wasserstrafsen: Elbe und Rhein befreit von Untiefen und Zöllen („jusqu’ä la mer“.) und sprengt den Mitteldeutschen Handelsverein 1. durch Abkommen m. Bayern-Württemberg (Landesprodukte gegenseitig ohne Zoll) und unentgeltlich gebaute Strafse Langensalza-Würzburg-Bamberg bezw. Magdeburg-Hamburg 1829; dadurch werden der Norden und der Süden fester verbunden. 2. durch Hineinzwingen von Kurhessen 1831 (Finanznot und politische Unruhen) aus dem Handelsverein in den preufsischen Zollverein. 1834 Bayern, Württemberg, Sachsen, Thüringen treten bei. — 1835 Baden, Nassau. — 1836 Frankfurt. 1854 Hannover und die anderen Staaten des Steuervereins, 1866 Mecklenburg und Schleswig-Holstein. 1888 Hamburg und Bremen. Die geschickte und energische Zollpolitik im Innern und nach aufsen (Handelsverträge) hat Preußens führende Rolle vorbereitet; im selben Mafse vollzieht sich eine Verschmelzung des deutschen Volkes auf allen Gebieten.
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