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1. Staats- und Bürgerkunde - S. 317

1910 - Wittenberg : Herrosé
in der Stunde, während die Kreuzer und Torpedos eine Strecke von 50—05 km zurücklegen. Früher mußten alle unsere Schiffe in England gebaut werden, selbst die Kriegsschiffe. Heute haben wir drei staatliche Schiffbau- werften und über 20 Privatwerften. Die staatlichen sind in Kiel, Wilhelmshaven und Danzig. Die bedeutendsten unter den Privatwerften sind der „Vulkan" in Stettin. Blohm & Voß in Hamburg. Krupps Germaniawerft in Kiel, Weser in Bremen, Schichau in Danzig. Die bauen nicht nur deutsche Schiffe oder für deutsche Rechnung, sondern auch für- fremde Rechnung. Wir werden in kurzer Zeit unseren ganzen Schiffsbedarf allein bauen. Auch bezüglich des Baues unserer Kriegsschiffe sind wir von den anderen Völkern ganz unabhängig, im Gegenteil, viele fremde Nationen lassen ihre Kriegsschiffe auf deutschen Werften bauen. Dadurch bleibt das Geld im Lande, und kommt sehr viel Geld ins Land und auch unserer arbeitenden Bevölkerung zugute; denn etwa 57 % aller Baukosten sind für Löhne ausgegeben. Ein Segen für unser Volk, daß unsere Staatsregierung sich die Pflege, Erweiterung und Unterstützung des Schiffbaus und der Schiffahrt zur Aufgabe gemacht hat. Jum Teil nach Franke: Bilder aus der deutschen Wirtschaftskunde. B.: Das Jubiläum des Dampfschiffs. 120. Die deutsche Handelsflotte. Deutschland besitzt heute die zweitgrößte Handelsflotte der Welt. Sie wird nur noch von der englischen übertroffen. Schon einmal war es so in den Zeiten der Hansa, da hat Deutschland die Nordsee beherrscht. Die Hansa ging aber unter durch ihre eigene Schwerfälligkeit, durch die Erstarkung der anderen Küstennationen, vor allem Englands. Um 1700 hatte Deutschland gar keine Handels- flotte; die Folgen des verwüstenden Dreißigjährigen Krieges machten sich noch sehr bemerkbar. Der ganze deutsche Handel wurde von ausländischen Schiffen besorgt. Napoleon versetzte ebenfalls dem deutschen Handel durch die Festlandsperre einen empfindlichen Schlag. Erst nach der Gründung des Zollvereins mehrte sich auch die deutsche Handelsflotte, langsam aber stetig, dann nach Grün- dung des Deutschen Reiches schneller. Im Jahre 1895 fuhr das letzte amerikanische Schiff für deutsche Rechnung in Bremen ein. In dieser Zeit ist unsere Handelsflotte um das Sechsfache ihres Bestandes gewachsen. 1870 hatte England 40 mal so viel Dampfer als Deutschland, heute nur uoch 0 mal so viel. Damals leistete die englische Handelsflotte 9 mal so viel als die deutsche, heute sind die Leistungen nur noch 4y2 mal so groß. Deutschland steht heute mit seiner Handelsflotte an zweiter Stelle.

2. Staatsbürgerkunde - S. 51

1916 - Leipzig [u.a.] : Teubner
3. Geschichtl. Überblick üb. b. Wirtschaftsleb. u.d. Finanzwesen in Preußen u. Deutscht. 51 Förderung. Der Weichselhandel sollte durch den Bromberger Kanal nach Stettin gezogen werden, der Plauesche und Finowkanal sollte den Elb- handel in die Oder lenken. Die Weichselregulierung erfolgte zugunsten Elbings und des Hafens Neufahrwasser. Swinemünde wurde Stützpunkt gegen den schwedischen Handel. Eine Ostasiatische und Levantische Handels- gesellschaft in Emden sollte den Blick aufs hohe Meer lenken. Das Mer- kantilsystem hatte unter Friedrich seine schärfste und folgerichtigste Aus- bildung gefunden. d) Friedrich Wilhelm Ii. und Iii. Friedrich Wilhelm Ii. verharrte bei dem System seines großen Vorgängers, wenn auch die neue Theorie der Physiokraten schon Eingang fand. Tabak- und Kaffee- monopol fielen, aber die Einnahmen der Akzise gingen zurück. Unter Friedrich Wilhelm Iii. kam es trotz größerer Sparsamkeit zu keinerlei Fortschritten auf den Gebieten des Finanzwesens und Wirtschaftslebens, bis 1806 der große Zusammenbruch eintrat. I)) Das neue Preußen seit 1807 und das Reich. cc) Die Reformen nach 1806. Stein und Hardenberg. Die Stein-Hardenbergische Reform brachte auf dem Gebiete des Finanzwesens ein eigenes Ministerium. Die Steuerfreiheiten hörten auf. ix, m Die Einkommensteuer war die feste Grundlage, dazu kam die Grundsteuer, die vom Lande auf die Städte ausgedehnt wurde. Eine Stempel-, Erb- schafts- und Zeitnngssteuer vervollständigten das System. Die Städte er- hielten die Aufhebung des Zunftzwanges, der Verkaufsmonopole und die Gewerbefreiheit, also größere Beweglichkeit in Handwerk, Handel und In- dustrie. Der Unterschied zwischen Stadt und Land wurde gemildert. Die Qu. n, 69 ländlichen Verhältnisse wurden umgestürzt durch die Bauernbefreiung. Die Erbuntertänigkeit wnrde aufgehoben, die besonders da drückend war, wo sie mit nichterblichem (lassitischem) Grundbesitz verbunden erschien. Ein Qu. 11,70 freier Bauernstand mit freiem Eigentum war im Werden. Es entstand Qu. 1, 13 aber neben ihm ein ländliches Proletariat, da die ärmsten Bauern als Jnstleute zu Gutstagelöhnern wurden; sie waren verpflichtet, gegen Geld- lohn oder Ernte- und Dreschanteile zu arbeiten und lebten in dürftigen ix, 179 Wohnungen mit etwas Acker- und Gartenland. Alle Frondienste wurden abgelöst, der Gemeindebesitz verfiel der Aufteilung durch Generalkom- missionen. ß) Der Ausbau des Reformwerkes bis 1840. ix, 202 Der Ausbau dieser Einrichtungen wurde nach dem Kampfe mit Na- poleon fortgesetzt. Ein Schuldenverwaltungsfonds sollte zur Erleichterung der großen Schuldenlast dienen. Durch die Reform der Steuerverwaltung sowie die Durchführung einer Klassen- steuer gelang es, die Staatsschuld zu beseitigen. Ein neues Münzgesctz bestimmte, daß eine feine Mark — 14 Talern, zu je 30 Silbergroscheu, zu je 12 Pfennig sein sollte.

3. Staatsbürgerkunde - S. 49

1916 - Leipzig [u.a.] : Teubner
3. Geschichtl. Überblick üb. d. Wirtschastsleb. u. d. Finanzwesen in Preußen u. Deutscht. 49 3. Geschichtlicher Überblick über das Wirtschaftsleben und das Finanz- wesen in Preußen und Deutschland. a) Das alle Preußen 1640—1807. a) Der Große Kurfürst. Die Staatsfinanzen beruhten bis zum Jahre 1640 auf den Erträgen der Domänen und den von den Ständen bewilligten Kriegsgefällen, den „Beden". Der Große Kurfürst brachte die Verfügung über die Domä- nen, die ganz in die Hand der Stände geraten war, wieder an sich. Die Ix> eigentliche Geldquelle wurde die Akzise. Sie war ein System von Steuern und wurde von den Städten erhoben. Sie umfaßte neben einer mäßigen Grund-, Gewerbe- und Kopfsteuer indirekte Steuern auf Getränke, Getreide, Fleisch, Viktualien, Kanfmannswaren. Erhoben wurde sie bei der Erzeugung, beim Einbringen in die Stadt, beim Verkauf. Grundsatz war: niedrige Steuersätze und möglichst viele Artikel. Die ländliche Bevölkerung zahlte die bisherige Grund- und Kopfsteuer, die Kontribution, als feste Steuer weiter. So waren steuerlich Stadt und Land getrennt, der Verkehr erschwert. Auch der Adel wurde zu einer stän- digen Abgabe herangezogen. Das Kollegium der Staats- und Kammerräte hatte die Kontrolle über das gesamte Steuerwefen und die Schulden. Damit waren die Finanzen der Einwirkung der Stände entzogen. Nur der Kurfürst besaß die Regale und die Münzprägung. Erst jetzt vollzog sich der Übergang von der Natural- zur vollendeten Geldwirtschaft in Brandenburg-Preußen. Diese Finanzordnung war die Grundlage für das gesamte Wirtschaftsleben. Im Gegensatz zu Frankreich wurde trotz des herrschenden Merkantilsystems ix, die Landwirtschaft nicht vernachlässigt. Neue Bauernstellen gründete man durch Einbeziehung von Kolonisten. Unter- stützungen mit Saatgetreide, Steuernachlässe für das Land, kurfürstliche Musterwirt- schaften hoben die Landwirtschaft aus tiefem Verfall. Garten-, Obst- und Forstkultur blühten auf. Die Industrie, durch das Prohibitivsystem mächtig gefördert, machte große Fortschritte auf dem Gebiete der Tuchweberei, der Seidenverarbeitnng, der Metallbehandlung, der Glasarbeiten, des Tabakbaus. Staatliche Monopole und Staatsfabriken (Glashütten, Eisenwerke, Zuckersiedereien) im Sinne des Merkantilismus weckten die Unternehmungslust. Oder und Spree und dadurch die Elbe mit der Oder wurden durch den Friedrich-Wilhelm-Kanal verbunden und so der Oderhandel zum Teil durch die Mark über Berlin abgeleitet. Wege- und Brückenbauten, die Anlage einer kurfürstlichen Poststrecke von Memel bis Kleve dien- ten dem Verkehr und erleichterten den Handel. ß) Friedrich Wilhelm I. Unter Friedrich Wilhelm I. flössen alle Einkünfte aus Domänenix. und Regalien in die Staatskasse. Die Oberrechnungskammer in Potsdam wurde oberste Finanzkontrollbehörde. Alle Überschüsse nahm die General- kriegskasse und Generaldomänenkasse auf.

4. Bürgerkunde - S. uncounted

1915 - Berlin : Parey
Verlag von Paul Parey in Berlin Sw, Hedemannstr. iou. Ii. Jeder Band Tu Afp Pirtihtrpi^ Preis des Bandes einzeln käuflich X Jt1.Ax-Jl\ J31jdiu x iljzjiv In Leinen geb. 4,— M- Landwirtschaftliche Gewerbe. Apfelweinbereitung von Dr. Ernst Kramer in Klagenfurt. Bierbrauerei von Dr. C. J. Lintner, Professor in München. 4. Auflage. Ziegelei v. Otto Bock, neubearb.v. A. Nawrath, Ziegelei-Ing. in Berlin. 4. Aufh Baukunde. Engels Pferdestall (Bau u. Einrichtg.), neubearb. v. Reg.-Baum. G. M e y e r. 3. Ausl. Engels Viehstall (Bau u. Einrichtg.), neubearb. v. Prof. A. Schubert. 5. Ausl. Schuberts ldw. Baukunde. Neubearb. v. Prof. A. Schubert. 9. Auflage» Geflügelställe (Bau u. Einrichtg.) v. Prof. A. Schubert in Kassel. 4. Auflage. Kulturtechnik, Maschinenkunde, Ingenieurwesen. Schuberts ldw. Rechenwesen. Bearb. v. H. Kutscher in Hohenwestedt. 4. Ausl. Be- u. Entwässerung der Äcker u. Wiesen v. Ök.-Rat L. Vincent. 4. Auflage. Wüsts Feldmessen u. Nivellieren. Bearb. v. Prof. Dr.-Ing. A. Nachtweh. 8 Ausl. Der Landwirt als Kulturingenieur v. Fr. Z a j i c e k , Prof, in Mödling. Z. Äufk Landw. Plan- und Situationszeichnen von H. Kutscher in Hohenwestedt. Wind-Elektrizität von Dr.-Ing. G. Liebe in Dresden. Veterinärweseu. Hufpflege, Hufschutz und Beschlag. Von Prof. Dr. H. Möller in Berlin. Englischer Hufbeschlag von H. Behrens, Lehrschmied in Rostock. 2. Auflage» Eingeweidewürmer der Haussäugetiere von J. Dewitz in Berlin. Gesundheitspflege der ldw. Ilaussäugetiere v. Prof. Dr. Klimmer. 2. Auflage. Landw. Giftlehre von Med.-Rat Dr. G. Müller, Professor in Dresden. Der kranke Hund von Med.-Rat Dr. G. Müller, Prof, in Dresden. 4. Auflage. Der gesunde Hund von Med.-Rat Dr. G. Müller, Prof, in Dresden. 2. Auflage. Geburtshilfe von Veterinärrat A. Tapken in Varel. 4. Auflage» Jagd, Sport und Fischerei. Künstl. Fischzucht v. M. v. d e m Borne. Neubearb. v. H.v. Debschitz. 5. Ausl. Süßwasserfischerei von M. von dem Borne. Teichwirtschaft v. M. von demborne. Neubearb. v. H.v. Debschitz. 6. Aufl» Goeddes Fasanenzucht. Bearb. v. Fasanenjäger Staffel in Fürstenwald. 4. Ausl. Jagd-, Hof- und Schäferhunde v. Ernst Schlotfeldt in Hannover. 2. Ausl. Ratgeber beim Pferdekauf von Stallmeister B. Schoenbeck. 5. Auflage. Widersetzlichkeiten des Pferdes von Stallmeister B. Schoenbeck. 2. Auflage. Reiten und Fahren von Major R. Schoenbeck in Berlin. 6. Auflage. Gartenbau. Gehölzzucht v. J. Hartwig, Großh. Hofgarteninspektor in Weimar. 2. Auflage. Gewächshäuser v. J. Hartwig. Umgearb. v. Obergärtner 0. Reiter. 3. Ausl. Meyers immerwährender Gartenkalender. 6. Auflage. Obstbau v. R. N o a c k. Neubearb. v. Obergärtner Mütze in Dahlem. 6. Aufl. Obstverwertung von Karl Huber, Kgl. Garteninspektor. Rümplers Zimmergärtnerei. Bearb. v. W. Mönkemeyer in Leipzig. 3. Aufl. Gemüsebau von B. von Uslar. Neubearb. von Amtsrat Koch. 6. Auflage. Gärtnerische Betriebslehre v. Dr. A. B o d e , Oberlehrer in Chemnitz. 2. Auflage. Gartenblumen (Zucht u. Pflege) v.th. R ü m p 1 e r. Neubearb.v. O.krauss. 8. Aufl. Weinbau und Weinbehandlung von A. Dem. Zu beziehen durch jede Buchhandlung.

5. Bürgerkunde - S. 75

1915 - Berlin : Parey
4. Militärwesen des Reiches. 75 geworden ist, begleitet von seinem gesetzlichen Vertreter, bei dem für seinen Aufenthaltsort zuständigen Bezirkskommando oder bei einer Unteroffizierschule (in Biebrich, Ettlingen, Marienwerder, Potsdam, Treptow a. R. und Weißenfels) oder Unteroffiziervorschule (in Annaburg, Bartenstein, Greifen- berg in Pommern, Jülich, Neubreisach, Weilburg und Wohlauf vorzustellen und hierbei folgende Schriftstücke vor- zulegen : a) ein Geburtszeugnis, b) den Konfirmationsschein oder einen Ausweis über den Empfang der erstell Kommunion, c) ein Unbescholtenheitszeugnis der Polizeiobrigkeit, d) etwa vorhandene Schulzeugnisse, e) eine amtliche Bescheinigung über die bisherige Be- schästigungsweise, über früher überstandene Krankheiten oder etwaige erbliche Belastung. Das Bezirkskommando usw. veranlaßt die ärztliche Untersuchung, die schulwissenschastliche Prüfung und die Auf- nahme einer schriftlichen Verhandlung über die unter 6 er- wähnte Verpflichtung, die vom gesetzlichen Vertreter mit zu unterzeichnen ist. 3. Die Aufzunehmenden dürfen nicht unter 15, aber nicht über 17 Jahre alt sein und sollen eine Körpergröße von mindestens 151 om und einen Brustumfang von 70—76 cm haben. Sie müssen sich tadellos geführt haben, vollkommen ge- sund, im Verhältnis zu ihrem Alter kräftig gebaut sowie frei von körperlichen Gebrechen und wahrnehmbaren Anlagen zu chronischen Krankheiten sein, ein scharfes Auge, gutes Gehör und fehlerfreie (nicht stotternde) Sprache haben. Sie müssen leserlich und im allgemeinen richtig schreiben, Gedrucktes (in deutscher und lateinischer Druckschrift) ohne Anstoß lesen können und in den vier Grundrechnungsarten bewandert sein. Bettnässer dürfen nicht ausgenomnlen werden. 4. Insoweit Stellen frei sind, erfolgt die Einberufung durch Vermittlung der Bezirkskommandos, nachdem der Anwärter

6. Unser Heer - S. 50

1903 - Leipzig : Dürr
50 eine erhöhte Wichtigkeit erlangt. Der bisher ziemlich unbedeutende Platz erhält sechs neue Forts und wird beziehungsweise auch im übrigen vollständig neu ausgebaut. Besonders stark ist in letzter Zeit die Mün- dung der Weichsel sowie die Danziger Bucht überhaupt befestigt. Neben der Festung Weichselmünde ziehen sich an der Küste sehr stark befestigte Strandbatterien hin, die bis zur Halbinsel Hela die Bucht mit ihren Geschützen beherrschen. In den letzten Jahren ist auch der Brückenkopf der Weichsel, Marienburg mehr und mehr, selbst durch Forts, sowie Kulm verstärkt. Von den übrigen Festungen des Reiches ist das erst seit 1869 und 1870 völlig umgebaute Magdeburg, sind ferner Rastatt, Saarlouis, Ger- mersheim, Wesel, die Feste Boyen, Glatz, Diedenhofen, Bitsch und Neu- Breisach im wesentlichen unverändert geblieben, ja es ist wohl noch eine offene Frage, ob eine oder die andere derselben gleichwie Minden, Landau, Wittenberg, Erfurt, Stettin, Kolberg, Stralsund und andere nicht noch eingezogen und ihres Festungscharakters entkleidet werden. Für die Vergrößerung von Spandau dagegen, der militärischen Werk- statt Preußens und gewissermaßen der Zitadelle Berlins, sind seinerzeit mehr als dreizehn Millionen Mark ausgesetzt, um die Oranienburger Vorstadt mit in die Stadtumwallung hineinzuziehen, und um vier große Forts zum Schutze der zahlreichen Militäretablissements zu erbauen. Zn diesem letzteren Zwecke wären noch weitere Befestigungen nach Berlin zu erforderlich. Man hat von deren Anlage aber abgesehen, der großen Lasten und der Schädigung Berliner Interessen wegen. Im Süden bildet Ingolstadt das Spandau Münchens. Die schon 1250 erbaute Festung hat zahlreiche Schicksale erlebt, wurde 1800 geschleift und erst dreißig Jahre später durch den König Ludwig I. von Bayern nach dem System Montalembert wieder aufgebaut. Nach 1870 ist auch Ingol- stadt mit zwölf Millionen Mark zu einem modernen Waffenplatz erweitert. 9. Seiner geographischen Lage wegen muß das Deutsche Reich gerüstet sein, nach allen Seiten Front zu machen. Mit dem erforder- lichen Nachdruck sind deshalb auch die Befestigungsarbeiten gefördert worden, aber in weiser Beschränkung ist man nicht über das Maß des Notwendigen hinausgegangen. Den 36 deutschen Festungen gegenüber besaß Frankreich trotz seiner unendlich vorteilhafteren Grenze gegen nur eine wirkliche Großmacht deren im Jahre 1871 bereits 137 und hat ihre Zahl seitdem noch vermehrt. Dabei ist der Fortsgürtel von Paris, der in den alten Befestigungen schon über fünfundfünfzig Kilometer maß, über das Doppelte hinausgerückt, und die Hauptstadt damit zu einer solchen Riesenfestung erweitert, daß sie wohl nur von der chinesi- schen Mauer an Ausdehnung übertroffen wird. 10. Trotz ihrer hohen Wichtigkeit für die Kriegführung besitzen sämtliche Festungen eine große Schattenseite. Die zu ihrer Besatzung

7. Grundriß der preußisch-deutschen sozialpolitischen und Volkswirtschafts-Geschichte - S. 89

1904 - Berlin : Weidmann
Die Hebung Magdeburgs, Stettins und Berlins. 89 Widerstreit wurde erst im 19. Jahrhundert ausgeglichen, und das erst führte den großartigen Aufschwung der Stadt herbei. Viel besser gelang es den Hohenzollern mit Stettin. Alle Maßregeln des großen Kurfürsten waren darauf gerichtet gewesen, den Handel dieser damals noch schwedischen Stadt durch seine Ab- leitung ans die hinterpommerschen Häfen zu unterbinden und Frank- furt auf Stettins Kosten zu heben. Die Stadt war dabei tief her- untergekonlmen. Friedrich Wilhelm I. tat nach ihrer Erwerbung im Stockholmer Frieden (1720) alles, um sie den Wechsel der Herrschaft als eine Wohltat empfindell zu lassen, ihr aufzuhelfen mib sie mit ihrer günstigen Lage für seinen Staat nutzbar zu machen. Aber die Besserung war schwierig und langsam. Nur die Stadtver- waltung wurde geordnet. 1723 hatte die Stadt noch eine Schuld von einer Viertelmillion Tlr. Von 1726 an konnten 8000 Tlr. jährlich Zu ihrer Tilgung verwandt werden. Friedrich Wilhelm hat überhaupt als ein Feind derer, die mit ihm ans derselben Schüssel essen wollten, das Schuldenwesen aller preußischen Städte durch besondere Kommissionen gründlich beseitigt, wobei die Forde- rungen der Gläubiger allerdings eine „Behandlung" erfuhren, die von ihnen nicht viel übrig ließ. Der wirkliche Aufschwung Stettins schreibt sich aber erst von Friedrich dem Gr. her. Er verordnete, daß Berliner, Stettiner und Frankfurter Kaufleute in den drei Städten nicht als ortsfremde, das Stapelrecht also nicht gegen sie gelten sollte; nur für den Handel mit Leinsamen blieb es in Kraft. Er kürzte den Wasserweg von Stettin zur Spree und Elbe durch Er- bauung des Plaueschen (1743—45) und des Finow-Kanals (1744—45) bedeutend ab, legte den Swinemünder Hafen an und vertiefte die Swine und die Fahrrinne im Stettiner Haff so sehr, daß Seeschiffe bequem nach Stettin gehen konnten. Durch die General-Oder-Knrs-Rolle von 1754 ermäßigte Friedrich für eine große Anzahl von Waren die Oderzölle auf die Linie der Elbzölle. Infolge dessen gingen die nach Magdeburg und weiter bestimmten russischen Waren fortan über Stettin statt über Hamburg. In Magdeburg und Stettin wurden 1770 zwei Getreidehandlungs- kompagnien errichtet und ihnen für die Elbe und Oder im preußischen Gebiet das ausschließliche Recht verliehen, mit fremdem Getreide zu handeln. Die Zahl der Stettiner Seeschiffe stieg von 1720—1784

8. Land und Stadt - S. 201

1905 - Leipzig : Dürr
201 Laßt jedem Bürger geben den Raum zu Wort und Tat, und strömen wird das Leben vom Bürger in den Rat. Der sei der Bürgermeister, der wohl die Waffen führt, im Rate kühn die Geister, im Feld sein Heer regiert. v. Scheukendorff. Ältere Städtesprüche. Frankfurts vier Auen (Gauen). Die Wetteran ist Frankfurts Speicher, der Rheingau der Keller der Maingau sein Maurer und Zimmermann, die Gerau (Hessen) ist seine Küche. Von den Städten hieß: Cöln die Heilige, Mainz die Goldene, Heidel- berg des heiligen römischen Reiches Regenloch, Nürnberg des heiligen römischen Reiches Bienengarten, Bamberg der Nabel von Deutschland, Breisach des heiligen römischen Reicheshauptkissen und Schlüssel, Meiningen die Harfenstadt, Leipzig das Auge von Meißen, Zittau die Reiche, Breslau das Auge von Schlesien, Brietzen die Treue, Lübeck ein Kaufhaus, Ham- burg ein Brauhaus, Braunschweig ein Rüsthaus, Lüneburg ein Salzhaus, Rostock ein Malzhaus, Danzig ein Kornhaus, Stettin ein Fischhaus, Magdeburg ein Backhaus, Riga ein Hanf- und Butterhaus, Reval ein Wachs- und Flachshaus, Krakau ein Kupferhaus, Wisby ein Pech- und Teerhaus. Hätte ich Venediger Macht und Augsburger Pracht, Nürnberger Witz, Straßburger Geschütz, Ulmer Geld, wäre ich ein Herr der ganzen Welt. Rathaussprüche. Einer acht's (daneben auf einem Felde): der andre verlacht's, 2m selben Jahr, der dritte betracht's, als dieses Haus erneut, was macht's? ist auch noch wahr (Wernigeroder Rathaus 1492.) der Spruch Üus alter Zeit. (Im August 1845.) Willst richten, daß du Gott gefällst, so richt' den Nächsten, wie dich selbst. (Rathaus in Schwyz.)

9. Das vierte Schuljahr - S. 572

1899 - Langensalza : Schulbuchh.
572 weiße Kleider nn. Die weiße Farbe ist int Spreewalde das Zeichen der tiefsten Trauer. Jedach nicht nur die Verwandten und Bekannten trauern um einen Verstorbenen, auch das Vieh soll daran teilnehmen. Ist in einem Hause jemand gestorben, so geht der älteste Sohn an das Bienenhaus, klopft dort an jeden Stock und spricht: Bienchen, Bienchen, stehet auf, denn euer Wirt ist gestorben! Ist der Sarg des Verstorbenen in den Kahn geladen, um znm Friedhofe gefahren zu werden, so geht der Sohn in den Viehstall, streut den Rindern Futter hin und klagt: Stehet auf, stehet ans! Sie tragen jetzt euren Wirt hinaus und der kommt nie wieder! Abfragen! Erzähle von den Sitten und Gebräuchen der Spree- waldbewohner! So lvie bei uns aller Verkehr meist zu Wagen und zu Pferde stattfindet, auf welche Weise wird dort der Verkehr vermittelt? (Durch Kähne.) Auf Kähnen fahren die Kinder täglich zur Schule, des Sonn- tags die Frommen zum Gotteshause; auf Kähnen bringt man das Vieh auf die Weide, das Heu und die anderen Erträgnisse der Felder nach Hause. Auf dem Kahne geht der Fischer seinem Handwerk, der Jäger seinem Berufe nach. Abfragen! Gieb an, auf welche Weise im Spree Walde derver- kehr bewerkstelligt wird! So ist es im Sommer; wie aber im Winter? (Zu Schlitten und auf Schlittschuhen.) Wann wird beides unmöglich sein? (Beginn des Winters.) Weshalb? (Das Eis ist zu dünn, um darauf mit dem Schlitten oder den Schlittschuhen fahren zu können.) Warum geht es dann auch nicht mehr mit dem Kahne? Fasse zusammen, wie die Spreewaldbewohner im Winter miteinander verkehren! Bei welcher Stadt mündet die Spree in die Havel? Welche andere große Stadt liegt kurz vor der Mündung? (Berlin.) Welche Stellung nimmt Berlin unter den andern Städten unseres Vaterlandes ein? (Hauptstadt.) Wer wohnt dort? Dicht bei Berlin liegt Char- lottenburg. Zeige beide Orte! Nenne noch einmal alle Orte, welche wir an der Spree genannt haben und zeige sie! Gieb ihre Lage nach diesem Flusse an! (Bautzen in Sachsen im Oberlauf der Spree, Kottbus, Lübben und Lübbenau im Spreewalde — Mittellauf; Berlin, Charlottenburg und Spandau an der Mündung.)

10. Deutsche Bürgerkunde und Volkswirtschaftslehre - S. 103

1911 - Frankfurt am Main : Diesterweg
103 2. in einem Anteil am Gewinn der Reichsbank (einer Aktiengesellschaft); 3. in Gebühren; 4. der überwiegenden Hauptsache nach in Abgaben auf Waren, in sogenannten indirekten Steuern, entweder Abgaben auf Waren im Verkehr mit dem Auslande (Zölle), oder Abgaben auf Waren, die im Jnlande hervorgebracht und verbraucht werden (Verbrauchssteuern), oder Abgaben auf Maßnahmen des Verkehrs (Verkehrssteuern, im Handels- verkehr: auf Wechsel, auf Emissionen und andere Börsengeschäfte). Zu den indirekten Steuern wird auch die Erbschaftssteuer gerechnet. § 61. Das deutsche Zollwesen. Nach Artikel 33 der Verfassung soll Deutschland ein einheitliches Zoll- und Handelsgebiet bilden, das aber nicht in allen Punkten dem politischen Gebiete gleich ist. Wir haben Zollausschluß (Zollausland), sogenannte Freihäfen, Freigebiete in einem kleinen abgegrenzten Teile von Hamburg und Bremen, Kuxhaven, Geestemünde. Hier werden zollfrei Waren ge- lagert, die in Hamburg oder Bremen lediglich umgeladen werden und für den Durchgangsverkehr nach andern Ländern bestimmt sind. Bis zur Nacht vom 14./15. Oktober 1888 war noch das ganze Gebiet von Hamburg Zollausschluß. Zollausschluß sind ferner noch jetzt die Insel Helgoland sowie einzelne Orte und Häfen im südlichen Teil von Baden. Zu dem Zollgebiet gehören außerhalb Deutschlands das Großherzogtum Luxemburg (Zollanschluß) sowie die österreichischen Ortschaften Jungholz in Tirol und Mittelberg in Vorarlberg. Die große Bedeutung der Zusammenfassung Deutschlands zu einem einheitlichen Zollgebiete liegt darin, daß freier Handel von einem Bundes- staat nach dem andern getrieben werden kann. Zölle sind Gebühren, welche auf Waren im Verkehr mit andern Ländern erhoben werden, an den Grenzen, also Grenzzölle oder Außenzölle, und zwar für das Deutsche Reich sogenannte Einfuhr- zölle, d. h. Zölle auf Gegenstände, die aus andern Ländern zu uns ein- geführt werden. Sind dieses Artikel, die unser Land überhaupt nicht produziert, so sind die Einfuhrzölle reine Finanzzölle: in der Haupt- sache als Einnahmequelle für den Staat betrachtet. Handelt es sich darum, durch Einfuhrzölle unsere heimische Produktion vor der Überschwemmung mit fremdländischen Waren zu schützen, so sind es Schutzzölle. Sind die Schutzzölle so hoch, daß sie die Erzeugnisse des Auslandes direkt am Eindringen in unser Land hindern, so nennt man sie Prohibitivzölle. Die Wirkung der Prohibitivzölle kommt der eines Einfuhrverbotes nahe. Die Zollgesetzgebung und auch die Beschlußfassung über die zur Ausführung dienenden Verwaltungsvorschriften und Einrichtungen ist aus-
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