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Diagramm für Aktuelle Auwahl statistik

1. Staats- und Bürgerkunde - S. 318

1910 - Wittenberg : Herrosé
318 Sie hat etwa einen Wert von 600 Millionen Mark. Die größten Reedereien sind die Hamburg-Amerikanische Paketfahrt-Aktien-Ge- sellschaft (kurz Hapag genannt) und der Norddeutsche Lloyd. Erstere wurde 1847, letzterer 1857 gegründet. Außer diesen gibt es noch größere Dampfergesellschaften: Neptun. Hansa, Woermann- Linie, Ostafrika-Linie, Deutsch-Australische, die Deutsch-Amerika- nische Petrolgesellschaft u. a. m. Die Einnahmen für Frachten betrugen beispielsweise 1900 an 250 Mill. Mk., die englischen hatten 1800 Mill. Mk. Noch un- gefähr ein Drittel alles deutschen Handels wird von englischeil Schiffen besorgt. Unsere Handelsflotte kann sich demnach noch be- deutend vermehren, nur den deutschen Handel allein zu befriedigen. Zur Zeit der Hansa durchfurchten deutsche Schiffe in großer Zahl die Ost- und Nordsee und sicherten unserem Vaterlande die Vorherrschaft. Viele Ursachen wirkten zusammen, um den Verfall gänzlich zu machen. Erst die Verwendung des Dampfes als trei- bende Kraft hob auch den Schiffbau und die Schiffahrt wieder. Folgende Gründe wurden die Veranlassung zur Hebung. Die Ver- einigten Staaten als englische Kolonie rissen sich vom Mutterlande los. Dadurch wurden feine Häfen auch anderen als britischen Schiffen geöffnet. Die spanischen und portugiesischen Kolonien in Mittel- und Südamerika befreiten sich. Ihre Häfen wurden fremden Schiffen zugänglich. Eine riesige Auswanderung aus Europa nach Amerika setzte ein. Die meisten reisten über Ham- burg und Bremen. Dadurch hob sich die Schiffahrt dieser Plätze. Auf der Rückreise brachten die Schiffe Baumwolle. Tabak und andere Erzeugnisse mit. Je mehr das Bedürfnis wuchs, desto mehr hob sich der Handel. Seit der Errichtung des Deutschen Reiches nahm der Handel einen riesenhaften Aufschwung, wie ihn keiner ahnen konnte. Eine so innige Verbindung zwischen den Nationen machte eine gewisse Regelmäßigkeit der Fahrten notwendig. Wir hatten Nachrichten und Frachten nicht nur nach und von europäischen Häfen, sondern nach aller Welt, Amerika. Asien, Australien, Afrika. Dampferlinien, ausgehend fast alle von Hamburg und Bremen, führen nach überall hin. Die Frachtkosten sind geringere auf dem Meere. Das Meer ist die billigste Verkehrsstraße. Früher kostete 1 Doppelzentner- Getreide von der Nordsee nach Indien 20—30 Mk., und man fand das sehr billig. Heute kostet er 1,50 Mk., zwischen Hamburg und Amerika nur noch 0,50 Mk. Eine Tonne Getreide kostet auf der Eisenbahn für die Strecke von Königsberg nach Mannheim 18 Mk., amerikanisches Getreide über Rotterdam für dieselbe Masse 8mk. Westdeutschland verbraucht lieber amerikanisches und rumänisches Getreide, das auf dem Wasserwege kommt, als ostpreußisches, das auf der Eisenbahn viel teurer an Fracht steht. Dies wird daher mehr nach Schweden und England ausgeführt. Man hat berechnet und festgestellt: 1 Doppelzentner Getreide kann für denselben Fracht- satz auf der alten Landstraße 100 km, auf der Kunststraße 100 km,

2. Staats- und Bürgerkunde - S. 481

1910 - Wittenberg : Herrosé
481 dem Deutschen Reich und den Vereinigten Staaten irgendwelche dem gegenwärtigen Zustand zuungunsten Deutschlands verschie- bende Änderungen eintreten, so wird der Bundesrat nach seinem Ermessen die den Erzeugnissen der Vereinigten Staaten gewährten Begünstigungen ganz oder teilweise zurückziehen. Dieses Gesetz tritt mit dem Tage seiner Verkündung in Kraft. Einzelvereinbarungen: Die Forderungen, die die Regierung der Vereinigten Staaten bei der jetzigen Neuregelung der Handelsbeziehungen gegenüber Deutschland ausstellt, gehen dahin: 1. Gewährung aller deutschen Vertragszollsätze oder an- gemessene Kompensationen durch Gewährung von Zollermäßigun- gen über die bisherigen Vertragssätze hinaus: 2. Zulassung von Trichinenschau in Deutschland, aber ohne Beibringung der gegenwärtig noch verlangten Bescheinigung über erfolgte mikroskopische Trichinenuntersuchung in den Vereinigten Staaten: 3. Zulassung von amerikanischem Rindvieh zur sofortigen Schlachtung. Auf die beiden letzteren Forderungen kann die deutsche Regie- rung. wie sie erklärt hat, im Rahmen der Tarifverhandlungen nicht eingehen. Sie will aber bestrebt sein, falls die Union die Abschaffung der Trichinenatteste besonders zur Sprache bringt, auf eine Erledigung dieser Angelegenheit im Sinne der amerikanischen Wünsche hinzuwirken. Bezüglich der Einfuhr lebenden Viehs kann die deutsche Regierung jedoch kein Entgegenkommen in Aus- sicht stellen. 187. Die Verhandlungen im Reichstage über den Handelsvertrag mit Amerika. Das Handelsabkommen init den Vereinigten Staaten. Staatssekretär Delbrück leitet die erste Lesung ein mit einer Übersicht über die Verhandlungen. Das gegenwärtig be- stehende Abkommen räuint Deutschland alle Zollermästigungen ein, die die Vereinigten Staaten einem dritten Land gewähren können, wofür Deutschland als Gegenleistung den Vereinigten Staaten den weitaus größten Teil der niedrigen Zollsätze seiner Handelsverträge einräumte. Der neue, amerikanische Zolltarif enthält aber für die deutsche Ausfuhr viele Erschwerungen, und von nicht zu^ unterschätzender Bedeutung sind die Schwierigkeiten, die uns auf dem Gebiet der Zollabfertigung gemacht worden waren. Run enthält das neue, amerikanische Tarifgesetz keine Bestimmung mehr, auf Grund deren die Vereinigten Staaten einem anderen Lande besondere Zolltariszugeständnisse gewähren können. Handelspolitische Vereinbarungen können also mit den Vereinigten Staaten nur noch in der Weise zustande kommen, daß Bodesohn. Staats- und Bürgerkunde. 31

3. Lesebuch für staatsbürgerliche Bildung - S. 130

1913 - München : Lindauer
130 Wirtschaftspflege. vernehmbar. Im Frühjahr 1884 sprach Fürst Bismarck das erlösende Wort und schnell hintereinander erfolgte die Besitzergreifung eines Kolonialreiches von 2v2 Millionen Quadratkilometer und gegen 12 Millionen Seelen. Freilich die gemäßigte Zone war weggegeben, nur das äußerlich so unwirtlich und wertlos scheinende Südwestafrika war noch zu gewinnen; im übrigen waren es Tropen- länder in Afrika und der Südsee, über denen die deutsche Flagge gehißt ward. Später folgten noch Samoa, die Karolinen und die Flottenstation Tsingtau, die auf 99 Jahre von China gepachtet ward. So plötzlich war dieser weite Besitz uns zugefallen, daß wir nicht wußten, was damit beginnen und wie ihn verwalten. Der Versuch mit privater Ver- waltung durch Kolonialgesellschaften scheiterte überall, wo man damit es wagte. Das Reich sah sich genötigt die Landesverwaltung selbst in die Hand zu nehmen, in den großen Schutzgebieten kam es zu erbitterten Aufständen und langwierigen Kriegen, wie sie überall entstehen, wo Kultur und Barbarei plötzlich aufeinander stoßen. Gerade diese Kolonialkriege aber haben das Interesse des deutschen Volkes auf die Überseeländer gelenkt, sie haben die Gebiete in ungeahnter Weise er- schlossen und die dringende Notwendigkeit des Eisenbahnbaus jedermann vor Augen geführt. Nach 25 Jahren des unsicheren Tastens und Versuchens, nach vielen Fehlern und Versehen ist die Kolonialverwaltung jetzt endlich zu festen Grund- sätzen und mit Sicherheit verfolgten Zielen gelangt. Zunächst wird die wirtschaftliche Selbständigkeit der Schutzgebiete angestrebt. Die Zuschüsse des Reiches sollen mit jedem Jahre geringer werden und möglichst bald ganz aufhören. Gegenwärtig beschränkt sich bereits der Reichszuschuß für die meisten Schutzgebiete auf die Militürausgaben. Dementsprechend muß für steigende Einnahmen, für Selbstverwaltung und stetig verbesserte Rechtspflege gesorgt werden. Des weiteren ist der dringende Wunsch vorhanden, das deutsche Element in den Kolonien möglichst zu vermehren und diese nach Kräften zu deutschen Gebieten zu machen. Südwestafrika ist ein reines Siedlungsland, dem deshalb Frauen und Familien in stetig wachsender Zahl zuzuführen sind. Es steht zu hosten, daß bei dem gesunden Klima, in reiner Luft, bei der großen Ellbogen- freiheit weiten Landbesitzes, bei Milch und Fleisch als Hauptnahrung die deutsche Rasse mit Langschüdel, blauen Augen, blondem Haar und rosigweißer Haut sich besser und dauernder erhält als unter den ungünstigeren Lebensbedingungen der heimischen Fabrikstädte. Vor allem ist die gesteigerte Fortpflanzung in Familien mit 10 und 12 Kindern wie bei den benachbarten Burenfamilien zu erwarten. Die Franzosen in Kanada haben seit 200 Jahren ein gutes Beispiel hierfür ge- geben. Aber nicht nur Südwest sondern auch die ausgedehnten Hochländer der tropischen Kolonien bieten Raum für deutsche Landwirte, die Viehzucht, Ackerbau und Plantagenkultur betreiben wollen. Diesem Eindringen deutscher Familien in das Innere Afrikas muß kräftiger Vorschub geleistet werden, weil hierdurch

4. Bürgerkunde - S. 216

1912 - Langensalza : Greßler
216 das früher in einem völligen Zustand der Zersplitterung sich befand, verdankt das Reich der verdienstvollen Tätigkeit des deutschen Generalpostmeisters von Stephan (geb. 1831 in Stolp in Pommern, gest. 1897); er richtete das deutsche Post- und Telegraphenwesen als einheitliche Berkehrs- anstalt ein und regte den Abschluß des W e l t p o st v e r e i n s an, der alle zivilisierten Länder der Erde umfaßt, so daß man heute für 20 Pfennig einen Brief in die entferntesten Länder und Erdteile schicken kann. In ähnlicher Weise ist die tele- graphische Beförderung durch einen internationalen Tele- graphenvertrag geregelt, der durch einen F u n k e n t e l e - graphenvertrag ergänzt wird. Seit 1901 besitzt Deutsch- land auch eine eigene Kabelleitung nach Amerika; sie führt von Emden aus über Borkum, Vigo in Spanien, Azoren nach Newpork, ist fast 8oookm lang*) und kostete 19 Mill Mk. Vor der englischen hat sie den Vorzug, daß sie direkt nach New- york, nicht wie jene nach Neufundland oder Neuschottland führt. Bis dahin waren wir ausschließlich auf die englischen Kabel angewiesen. Emden hat infolgedessen eine unglaubliche Zahl von Depeschen täglich zu erledigen. Das zweite deutsch- atlantische Kabel wurde im Juni 1904 vollendet. In Kriegszeiten wird eine eigene F e l d p o st zur Verbin- dung der im Feldlager stehenden Truppen mit dem Heimat- lande eingerichtet. Einen großartigen Umfang hat auch das Fernsprech- wesen in Deutschland angenommen. Die Drahtlänge der Verbindungen von Ort zu Ort beträgt 139 000 km, die Draht- länge innerhalb der Städte 345 000 km über, 266 000 km unter der Erde, zusammen 611 000 km, so daß sie zusammen (750 000 km) 18 mal um die Erde reichen. Da die Einnahme der Post- und Telegraphenverwaltung 1909/10 auf 672 Mill. Mk., die Ausgabe sich auf 629 Mill. Mk. beläuft, so ergibt sich immerhin eine reichliche Verzinsung des *) Von Greetsiel bei Emden bis Borkum beträgt die Kabellänge 62,4 km, von Borkum bis Horta (Azoren) 3429,1 Im, svon Horta bis Corney-Jsland bei Nervyork 4241,5 km.
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