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1. Für Präparandenanstalten - S. 144

1912 - Breslau : Hirt
144 C. Länderkunde. stattfindet, werden reiche Ernten von Mais und Weizen erzielt. Die Industrie ist wenig entwickelt. Wenngleich die Viehzucht (Pferde, Rinder, Schweine, Geflügel) noch immer der Haupterwerbszweig ist, wird doch jetzt das Weide- land mehr und mehr in Ackerland umgewandelt. § 217. Siedlungen. In der Pußta fehlte es bislaug au Material zu größeren Bauten; die Städte machen deshalb den Eindruck ungeheurer Dörfer, die meilenweit von Landgütern umgeben sind, auf denen die Be- wohner der „Stadt" ihre Arbeit verrichten. Fern von größeren Flüssen liegt im No Debreezen [ba&räzen], die Stadt der Viehpußta, deren Reichtum vor allem in Schweinen besteht. In der Mitte wird dies „größte Dorf Enropas", mit 85000 Einwohnern, von einer überaus breiten Straße durchzogen. Die Stadt der Getreidepußta ist Maria-Theresiopel mit großen Getreidemärkten. Szegedin (Lage?), die einzige größere Stadt an der Theiß, leidet oft durch Überschwemmung. Die Städte verlieren nener- dings ihr dorsähuliches Gepräge, seitdem große Ziegeleien Bansteine liefern. Die Donau tritt beiwaitzen in die große Ebene ein und fließt von hier bis zur Eiumüuduug der Drau nach 8. Die Doppelhauptstadt Ungarns Ofen-Pest oder Budapest (900) liegt da, wo zum letztenmal steile Höheu an das rechte Ufer herantreten, an deren Fuß zahlreiche Heilquellen ent- springen. Schon die Römer gründeten hier eine befestigte Kolonie. In der Mitte des 14. Jahrhunderts wurde es Resideuz der ungarischen Könige. Ofen liegt malerisch an und zwischen Hügeln um das hohe Schloß und die Festuug und ist teils deutsch; Pest ist die moderue Magyareustadt. Ofen-Pest ist Mittelpunkt des Eisenbahnverkehrs, größter Industrie- und Handelsplatz Ungarns. Am Vereinigungspunkte der Drau und der Douau ließ die Sumpsbilduug keine städtische Änsiedlnng zu. Peterwardeiu ist aus deu Türkenkriegen bekannt, vor allem Belgrad, die Hauptstadt Ser- bieus, deren Festung ans steilem Hügel die Donau beherrscht. (Wo?) Vor- dem Eintritt in die Ebene der Walachei bildet das Eiserne Tor die schwierigste Stelle des ganzen Donaulaufs. Hier verengt sich der Strom von vorher 1500 m auf 100 m und ist von Felsen durchsetzt, so daß früher die Schiffahrt iu manchen Jahren nur 50 Tage möglich war. ^____ § 218. Die Theiß fließt im Tieflande der Donan parallel. Durch unzählige Wiuduugen verdreifacht sie die Länge ihres Laufes. Währeud früher ein meilenbreiter Sumpfgürtel die Ufer unnahbar machte, sind jetzt durch großartige Eutsumpsungen weite Gebiete der Kultnr erschlossen worden. Au ihrem letzten Nebenflüsse liegt die Sumpffestuug Temesvar ftamäschwar^, der Hauptort des Bänät. Diese Landschaft liegt zwischen der unteren Theiß und dem Randgebirge von Siebenbürgen. § 219. Die Bevölkerung ist stark gemischt. Die Ungarn oder Magyaren sind ein den Mongolen ähnliches finnisches Volk. Sie kamen um 900 ins Land. Seit 1848 drängt die magyarische Bewegung das Deutschtum arg zurück. Von den slawischen Stämmen bilden die den Tschechen und Mähren verwandten Slowaken im Gebirge die ärmere

2. Allgemeines über die Erde, den Globus und die Karte, Physische und politische Erdkunde Deutschlands - S. 79

1912 - Leipzig : List & von Bressensdorf
79 Sachsen. ___§ 53 Zur Wiederholung früher erworbener Kenntnisse: 1. Es sind in Abb. 1, §53 die wichtigsten Flüsse, Gebirge und Städte zu benennen (s. darüber Aum, 1 bei der Süddeutschen Hochebene). Dabeiist anzugeben, was bereits von einem frü- Heren Unterricht her über die Objekte bekannt ist. Es ist also zu sprechen über: Chemnitz A Elbsandsteingebirge Freiberg Hü Mulde Sächsische Schweiz Dessau tz Elster, Schwarze Halle G Pirna O Wittenberg O Dresden ^ Elster, Weiße Leipzig ^ Plauen G Zwickau <fa. Elbe Erzgebirge Meißen /X Saale 2. Abb. 1, § 53 ist mit den wichtigsten Eintragungen (s. o.) zu zeichnen, und zwar a) nach der Abb., b) aus dem Gedächtnis. Beachte dabei die Hilfen in Skizze 2, §53! 3. Nenne in dem betreffenden Gebiet Ivo Kin-Strecken (nach Skizze 2, §53)! Sachsen (das natürliche oder physische Sachsen) ist die nördliche Ab- dachung des Erzgebirges, mit dem nördlich vorgelagerten Tieflande bis an den Sandrücken des Fläming reichend. Die Erzgebirgsabdachung bildet das König- reich Sachsen, das Tiefland gehört der Provinz Sachsen an (und dem Herzog- tum Anhalt). a) Das Erzgebirge. 1. Das Erzgebirge ist eine einseitig gehobene Scholle, die sich als wellige, von Flüssen zerschnittene Hochebene allmählich nach Norden abdacht, nach Süden aber steil abbricht. Hier drangen an der Bruchlinie gewaltige vulkanische Massen herauf, und es bildeten sich zahlreiche Warmquellen (Karlsbad, Marienbad, Teplitz). Die höchste Spitze, der Keilberg, 1240 in, liegt auf böhmischer, der zweit- höchste, der Fichtelberg, 1210 m, auf sächsischer Seite. Zwischen ihnen befindet sich eine der höchstgelegenen Ortschaften Deutschlands, das freundliche Oberwiesental, 900 m hoch. Die Verbindung zwischen Erzgebirge und Fichtelgebirge heißt Elstergebirge; die Hochfläche im Winkel zwischen Franken- wald und Erzgebirge ist das Vogtlands, das häufig von Erdbeben heim- gesucht wird. Die abtragenden Kräfte sind beim Erzgebirge viel erfolgreicher gewesen als z. B. beim Harz. Das ganze Gebirge ist entblößt bis auf die Knochen, soll heißen, überall ist das Urgebirge bloßgelegt, das hier aus Gneis besteht, der von vielen wertvollen Erzadern durchzogen wird. 2. Bergbau. Das „Erzgebirge lieferte noch vor wenigen Jahren das meiste Silber Europas; heute wird es vom Rheinland (meist Ver- hüttung ausländischer Erze) und auch vom Mansselder Bezirk übertroffen. Es wird im Erzgebirge noch Blei, Zinn und etwas Eisen gefördert. Der Mittelpunkt des Silberbergbaues war Freiberg □. 1911 gab man hier aber infolge der niedrigen Silberpreise den Silber-Bergbau auf und verhüttet jetzt nur noch ausländische Silbererze. Von großer Wichtigkeit ist das sächsische Kohlen- lager bei Zwickau G (an der Zwickauer Mulde) und Chemnitz A (kemnitz), x) Den Namen hat das Vogtland davon, daß es früher als unmittelbarer kaiserlicher Besitz von besonderen Vögten verwaltet wurde.

3. Allgemeines über die Erde, den Globus und die Karte, Physische und politische Erdkunde Deutschlands - S. 80

1912 - Leipzig : List & von Bressensdorf
§54 __Sachsen. 80 das die ganze Gegend bis ins Thüringische hinein zu einem großartigen In- dustriebezirk werden ließ. In dem kleinen sächsisch-thüriugischen In- dustriedreieck liegen 12 Fabrikstädte von über 20000 Einw. (Östl. Spitze des Dreiecks bei Chemnitz, die gegenüberliegende Seite an der Weißen Elster von Plauen bis Gera.) Die größten dieser Städte sind Chemnitz A, Zwickau %, Plauen O in Sachsen; Greiz O, Gera | (beide an der Weißen Elster) und Alten bürg □ in Thüringen. — Ein kleineres Kohlenlager befindet sich in der Nähe Dresdens, im Plaueschen Grund. 3. Gebirgsindnstrie. Der Rückgang des Bergbaues zwang die zahlreichen Bewohner des Gebirges zu mancherlei andern Beschäftigungen. Sie klöppeln Spitzen (z. B. in Annaberg O [Barbara Uttmann]). machen Troddeln, Fransen und Borden (Posamentenarbeiten), bauen berühmte Musikinstrumente (z. B. in Markneukirchen; vgl. Uhrenbau im Schwarzwald!), erzeugen Unmengen von Spielwaren, fertigen Blecharbeiten, Strohflechtereien usw. und sammeln die Beeren und Kräuter des Waldes. Das Erzgebirge ist das fleißigste Gebirge Deutschlands. Aber der Verdienst ist gering, die Armut vielfach noch immer groß. Sj <r Gneis ~Vorjio lilethgeb. (Silur 10. Devon, J //'Steinjw7ucrtformajt Jz - Holl tegerides - fjtclcjikjojhengeb trgej Sb raunj:ohlcji ^Tertiär-J form, ? Ens all Abb. 3, § 53. Schnitt durch das Erzgebirge. Folgendes ist aus der Abbildung abzulesen: 1. Die allmähliche Abdachung nach Norden, der Steilabfall nach Süden. 2. Das Gebirge war ursprünglich gefaltet (f. die Punktlinien!), wurde aber platt rasiert. 3. Es gehört zum größten Teil dem Urgebirge an (dem Gneis, einem abgeänderten Granit). 4. Vulkanische Massen brachen hindurch (f. die schwarzen Basaltkuppen und -schichten!). 5. In einer Mulde (bei R) blieb bei der Abrasierung das sächsische Kohlenlager erhalten. b) Das Elbsandsteingebirge. § 54 4. Da, wo die Elbe aus Böhmen nach Sachsen durchbricht, befindet sich das Elbsandsteingebirge (die Sächsische Schweiz), das Ziel vieler Reisenden. Das Urgebirge ist hier zuoberst von Sandsteinschichten überlagert, die sich keilförmig aus Böhmen vorschieben. (Es befand sich hier eine Verbindung zwischen einen: böhmischen Meer und dem Meer Norddeutschlands.) Tas Elbsandsteingebirge war ursprünglich eine ebene Sandsteinfläche, die aber durch Auswaschung zu einer Gebirgslandschaft mit Tafelbergen und schmalen, steilwandigen Tälern umgeformt wurde (Abb. 3, §15 und 1, §54!). An einigen Stellen wird das Sandstein- gebirge von vulkanischen Massen durchbrochen. So bestehen der große und kleine Winterberg aus Basalt.

4. Allgemeines über die Erde, den Globus und die Karte, Physische und politische Erdkunde Deutschlands - S. 82

1912 - Leipzig : List & von Bressensdorf
?lbb, 3, § 54. Das Prebischtor im Elbsandsteingebirge. Das ausnagende Wasser hat hier im böhmischen Elbsandsteingebirge zwischen zwei Hoch- flächen eine Naturbrücke stehen lassen. Deutlich erkennen wir die wagrechten Schichten des Sandsteins. benachbarten nördl. Borland des Harzes); außerdem dienen ganze Felder dem Anbau der Zichorie und der verschiedensten Gemüse (Magdeburger Sauerkraut). Die fruchtbaren Schwemmlandböden sind, wie z. B. bei Leipzig, meist flach wie eine Tafel. Nach Osten hin nimmt die Fruchtbarkeit ab; es macht sich immer mehr der Südl. Höhenzug geltend. Zwischen Mulde und Elbe und zwischen Elbe und Schwarzer Elster breiten sich bereits ausgedehnte Heiden (= Kiefernwalder) aus. — d) Städte in Sachsen. § 56 a) Im Erzgebirge: Markneukirchen, füdöstl. von Plauen, liefert Musikinstrumente, Annaberg O, betreibt Spitzenklöppelei und Bortenwirkerei (Barbara Uttmann). b) An der Elbe, und zwar 1. im Königreich Sachsen: Schandau, der vielbesuchte Mittelpunkt der Sächsischen Schweiz. — Stadt und Festung Königstein (gegenüber der Lilien- stein). — Pirna O, große Sandsteinbrüche; 1756! — Dresden Q, lieblich im milden Dresdener Talkessel gelegen, am Eingang zur Sächsischen Schweiz, beiderseits der Elbe, am Hauptausgang Böhmens, mit lebhaftem Durchgangsverkehr (Bahn und Fluß) und jetzt auch Großgewerbe;

5. Teil 2 - S. 170

1908 - Halle a.S. : Buchh. des Waisenhauses
170 § 80. Die deutschen Mittelgebirgslandschaften. 2. Das Böhmisch-Bayrische Waldgebirge. Nach So. erstreckt sich das Böhmisch-Bayrische Waldgebirge, bestehend aus dem eigentlichen Böhmer Walde und dem durch das Längental des Regen von ihm getrennten, sw. vorgelagerten Bayrischen Walde. Das Gebirge beginnt im N. bei der Einsenkung, durch die die Bahn von Eger in das Naabtal hinüberführt und erstreckt sich bis zur Donau. Der Steilabfall ist nach O. gerichtet, die höchsten Er- Hebungen finden sich im sö. Teil, der hohe Arber mit 1475 m. Der Grundstock des Gebirges ist Urgestein (kristallinischer Schiefer), die flachen Kuppen deuten auf sein hohes Alter. Angelagert sind auch Sedimentgesteine, in denen sich Braunkohlenlager befinden. Unter den Übergängen ist der Paß von Taus wichtig, durch den die Bahnlinie Pilsen —Regensburg geht. Das Gebirge ist mit großen Waldungen, meist, wenn auch nicht ausschließlich Nadelholz, bedeckt. Ein Teil wird von dem Besitzer, Fürsten Schwarzenberg, im Zustande des Urwaldes erhalten, hier finden sich 500 Jahre alte Baumriesen. Wenn auch Ackerbau im ganzen Gebirge getrieben wird, so ist doch der Wald die Haupterwerbsquelle der Bewohner, daneben Glas- und Spiegelindustrie. Dem Fremdenverkehr ist das Gebirge noch wenig erschlossen. 3. Das Erzgebirge. Nach No. schließt sich das Erzgebirge an das Fichtelgebirge an. Mit seinen flachen Kuppen macht es, von N. gesehen, mehr den Eindruck einer Hochfläche, während es zum Egertal steiler abfällt. Es handelt sich hier ähnlich wie im oberen Rheintal um ein Einbruchsgebiet, das auch hier wie dort von vulkanischen Ausbrüchen (Basaltkegeln) begleitet ist. Auch die heißen Quellen der Bäder des Egertales erinnern an vulkanische Tätigkeit. Die höchste Erhebung ist der Keilberg (1200 m). Am Nordabhang entspringt aus zwei Quellflüssen (Zwickauer und Frei- berger Mulde) die Mulde, um bei Dessau in die Elbe zu münden. Das Gebirge ist das silberreichste Deutschlands, es hat außerdem Bergbau auf Zinn und im Vorlande Kohlen. Am wichtigsten sind zwei Bergwerksgebiete: der Freiberger Bezirk und derjenige um Annaberg und Joachimsthal („Thaler"). Der Chemnitz-Zwickauer Kohlenbezirk hat endlich das gewaltige sächsische Industriegebiet hervorgebracht. Die dichteste Bevölkerung im Reiche, 300 Einw. auf 1 qkm. 4. Das Elbsandsteingebirge. Seine überaus malerischen Formen („Sächsische Schweiz'') mit ihren senkrecht aufragenden Felsen aus Quadersandstein und ihren schroffen,

6. Für Seminare - S. 305

1912 - Breslau : Hirt
A. Das Gebiet der Südeuropäischen Faltengebirge. — 3. Österreich-Ungarn. 305 175. Das Eiserne Tor. jt 176. Sandschalen im Flugsand der Pußta. (Phot. des Geogr. Instituts, amen.) kleinere Ober- und in das wesentlich größere Niederungarische Becken scheidet. Dem Südostfuß des Bakouy-Waldes parallel zieht sich der lang- gestreckte, durch Absinken entstandene Plattensee hin, der nicht nur größer, sondern auch etwas tiefer als der Neusiedler See in der Nähe des Leitha- Gebirges ist. Jnselartig erheben sich aus der weiten Ebene ferner das Granitgebirge von Fünfkirchen und die Gebirgsstöcke des Kroatisch- Slawonischen Zwischenstromlandes zwischen Drau und Save. Lennarz, Erdkunde für Seminare Ys)

7. Für Seminare - S. 311

1912 - Breslau : Hirt
A. Das Gebiet der Südeuropäischen Faltengebirge. — 4. Rumänien. Z11 von Trieft aus eine lebhafte Schiffahrt gepflegt wird. Nach den westlichen Ländern dagegen werden Getreide, Holz, Vieh und Erzeugnisse der Viehzucht ausgeführt. Für das Deutsche Reich ist der Donaustaat der viertwichtigste Verkäufer (Lebens- mittel) und der zweitwichtigste Abnehmer (Industriewaren). Trotz der jetzt rund fünfzigjährigen politischen Trennung der beiden Reiche blieb die deutsche Kultur mit dem Nachbarstaat vielfach verknüpft, empfing sogar aus Osterreich manche Anregung auf den Gebieten der Dichtung und Kunst. Politisch ist der Doppelstaat durch ein Bündnis mit uns verknüpft und unser wichtigster Bundesgenosse. 4. Rumänien. 130000 qkm, 7 Mill. E,, 53 E, auf 1 qkrn. ^ so groß wie das D. R., fast ^ seiner Volkszahl, noch nicht halb so dicht bevölkert. I. Lage und Naturbeschaffenheit. Rumänien bildet das Durchgangsland K 211. zwischen der Balkän-Halbinsel und Rußland, zwischen Südost- und Osteuropa. Es besteht aus drei Landschaftsgebieten. Der nördliche Flügel, die Moldau, ist im W karpa tisch es Gebirgsland, sonst eine hügelreiche, meist mit srncht- barem Löß bedeckte Platte. Der Südflügel, die Walachei, stellt eine von den Südkarpaten allmählich zur Bulgarischen Tafel sich senkende Tiefebene dar. Ihr im Sommer staubiger, nach den Regengüssen im Frühling und Herbst ganz durchweichter Boden ist äußerst fruchtbar. Er besteht zum Teil aus Löß, zum Teil aus dem Schlamm der Karpatenflüsse, die ungeregelten Laufes in breiten, häufig sumpfigen Furchen dahinströmen und früher dem Verkehr große Hemmnisse bereiteten, wie besonders der Älnta oder Alt. Die Walachei, in der Tertiärzeit eine Meeresbucht, die durch die den Gebirgen entstammenden Geröll- und Schlammassen allmählich ausgefüllt wurde, erinnert nicht nur durch die Art ihrer Entstehung, sondern auch in ihrer Bodeugestalt und Bewässe- rung stark an die Po-Ebene. Die lößreiche Platte der Dobrudscha wird von niedrigen Gebirgen durchzogen. Sie ist teils waldreich, teils steppenartig dürr, teils sumpfiges Deltaland, daher spärlich bevölkert. — Der Hauptfluß Rumäniens, die Donau, die von Karpatenzuflüssen gegen den 100 bis 200 m hohen Rand der Bulgarischen Platte gedräugt wurde (vgl. § 220), fließt in einer breiten, von Seen, Sümpfen, toten Flußarmen, Hinterwassern, Schilf- und Rohrdickichten erfüllten Talniederung, die bei Hochflut einem großen Süßwassersee gleicht. Nur an wenigen Stellen tritt die Dilnvialplatte Rumäniens dem Strome näher und schafft feste Stützpunkte für den Über- gang. Diese Punkte find in der Regel durch Städtepaare auf den gegenüber- liegenden Uferrändern gekennzeichnet. Eine einzige Brücke überspannt den Strom bei Tschernawoda, ein großartiger Bau, der Bukarest in gerader Linie mit dem Meere (bei Constanza) verbindet und den Umweg über das Donau- delta erspart. Unterhalb Gälatz, 100 km vom Meere entsernt, beginnt das Donaudelta (2300 qkm); es zeigt namentlich an seiner Südseite reiche Limänbildnng. Obgleich der mittlere Donauarm, die Sülina, der seichteste war und nur 7% des Donauwassers aufnimmt, hat man ihn zum Träger

8. Für Seminare - S. 471

1912 - Breslau : Hirt
Das Deutsche Reich. — E. Norddeutsches Tiefland. 471 naturgemäß an größeren Städten. Sämtliche wichtigen Orte liegen an der schlesischen Gebirgsrandstraße, jetzt der Eisenbahn, die am Fuße des Ge- birges von Dresden über Bautzen —Görlitz —Hirschberg —Waldenburg in den Glatzer Kessel führt. Görlitz (90) an der Neiße und am Kreuzungspunkte der Verkehrslinien Prag —Frankfurt a. O. und Leipzig—breslau wurde durch Tuchindustrie, Getreide- und Wollhandel die zweite Stadt Schlesiens. Landeshut (15) deckt den Paßüber- gang nach dem oberen Elbtal, Hirschberg (20) am Bober ist Mittelpunkt des schle- sischen Holz- und Leinenhandels; in der Nähe des Gebirges liegt der Badeort Warmbrunn. In und um Waldenburg (20) blühen Kohlenbergbau, Porzellan- und Glasherstellung. Bad Salzbrunn, das „Ems des Ostens", ist das be- suchteste Mineralbad Ostdeutschlands. An der Breslau—königgrätzer Straße (Bahn) treibt Schweidnitz (30) Handel und Wollweberei. Das 7 km lange Dorf Langenbielau (20, Bild 240) am Fuße des Eukeugebirges gehört zu den ersten Heimstätten der schlesischen Leinen- und Baumwollweberei. Die Festung Glatz(20) an der Neiße beherrscht die Gebirgsstraßen nach Böhmen und Mähren; südöstlich von ihr liegt am Fuße des Glatzer Schneeberges der Badeort Landeck. E. Norddeutsches Tiefland. Übersicht. I. Bodengestaltung und Bodenbeschaffenheit. Das Norddeutsche Tief- 8 310. land, ein Teil des großen Nordeuropäischen Tieflandes, das von den Westpyrenäen bis an den Ural reicht, ist durchaus nicht überall Tiefebene. Es hat vielmehr ansehnliche Höhenunterschiede zwischen flachen Niederungen, welligen Formen und höheren Landrücken aufzuweisen. Daher kann es nur als Tiefland — nicht als Tiefebene — bezeichnet werden. An seinem Südrand greift es in vier großen Buchten tief in das Mittelgebirgs- land ein, in der Cölnifchen und Münsterländischen, der Thüringisch- Sächsischen und Schlesischen Bucht. Das Tiefland ist zwischen dem Jadebusen und dem Wesergebirge am schmälsten, im 0 am breitesten. Seine Oberflächenformen und seine Bodenbeschaffenheit sind im wesentlichen das Erzeugnis der diluvialen Vereisung, die von Skandinavien ausging. Ii. Entstehung der Oberfläche. Das Norddeutsche Tiefland wird zum größten Teil von einer Decke von Schuttgesteinen gebildet. Sie verhüllt in einer Mächtigkeit von stellenweise mehr als 200 m den darunterliegenden festen Fels, ein altes Grundgebirge, von dem wir nur durch die zahlreichen Bohrungen auf Salz, Kohle und Öl eine freilich lückenhafte Kenntnis besitzen. Während der Eiszeit1 reichte von Skandinavien her eine riesige Inlandeis- masse Ms nach Schottland, England, Holland, Norddeutschland und Rußland; zur Zeit ihrer größten Ausdehnung hatte sie an der Nordstanke unserer deutschen Mittelgebirge noch etwa 500 m Höhe. Dieses Inlandeis ließ nun, gerade wie unsere Alpengletscher jetzt noch, beim allmählichen Zurückweichen (infolge Wärme- zunähme des Klimas) ungeheure Mengen von Moränenschutt zurück. Dessen 1 Es gab mehrere eiszeitliche Perioden oder Eiszeiten in der „Gegenwart" der Erde, als der Mensch schon da war. Der heutige norddeutsche Boden entstammt im wesentlichen der jüngeren Eiszeit.

9. Für Seminare - S. 295

1912 - Breslau : Hirt
A. Das Gebiet der Südeuropäischen Faltengebirge. — 3. Österreich-Ungarn. 295 Kohlenfelder mehr durch Industrie als durch günstige Verkehrslage zur größten Stadt in den Ostalpen und durch seine Bildungsanstalten zu einer geistigen Hoch- bürg des Deutschtums gegen das Vordringen der Slowenen. Marburg (30) be- treibt Obst- und Weinbau. 4. Salzburg, das Gebiet der Salzach. Es ist ein größtenteils hochalpines, daher sehr dünn bevölkertes Land. Die in der Mitte des Salzburger Kessels am Fuß des Schloßberges sich ausdehneudehaüptstadtsalzburg (40) beherrscht den Eintritt ins Tal der Salzach und damit die Tauerupässe. Als Kreuzung der Orient-Expreß-Linie mit der Linie Berlin-Regensburg-Triest ist sie ein hervorragender Fremdensammel- platz geworden. Durch die verjüngende Kraft seiner heißen Quellen genießt Weltruf Wildbadgastein, unmittelbar nördlich von dem Tunnel gelegen, in dem die Tauern- bahndenhauptzugdes Gebirges durchsetzt. Vielbesuchtwird Zell am See (Buntbild). 5. Die Erzherzogtümer Osterreich reichen nach N beträchtlich über die Donau, die ihre Lebensader bildet, und über das Alpenvorland hinaus. So stellen diese fruchtbaren Landschaften eine Brücke von den Alpen- nach den Sudetenländern dar. a) Oberösterreich ist gut angebaut und reich an Braunkohlen und Salz. Am Donauübergange der alten Salzstraße vom Salzkammergut in das salzarme Böhmen entstand der wirtschaftliche, staatliche und Verkehrsmittelpunkt des Landes: Linz (70). Bedeutende Eisen- und Stahlverarbeitung haben Steyr berühmt gemacht. Im Salzkammergut sind das Solbad Ischl und das landschaftlich schön gelegene Gmunden am Traunsee durch starken Bade- und Fremdenverkehr ausgezeichnet. b) Niederösterreich umfaßt in dem Donautal von der Enns bis zum Fluß- durchbruch oberhalb Preßburg das Stammland der Ostmark, die Wiege des Habs- burgischen Kaiserstaates. Nur der Bevölkerung findet seinen Unterhalt durch die Landwirtschaft; mehr als die dreifache Zahl ist in Industrie, in Handel und Verkehr tätig. Wo die nordöstlichen Ausläufer der Alpen die Donau berühren und an einem bequemen Flußübergang der Wasserweg mit der Straße sich kreuzt, die den Verkehr Böhmens, Schlesiens, Polens und Galiziens sammelt und nach Italien und zum Adriatischen Meere führt, erblühte inmitten eines breiten, fruchtbaren Beckens die Hauptstadt Niederösterreichs und des ganzen Kaiserreichs, Wien (über 2 Mill. E., Bild 172), zur ersten Handels- und Fabrikstadt des Landes und zu einem Mittelpunkte deutscher Wissenschaft und Kunst. B. Die Karstländer. !l)Naturbeschaffenheit. Daskarstland bildet, da der § 204. ^__Regen in den durchlässigen Kalkfels schnell eindringt, größtenteils eine wasserarme, stark verwitterte Steinwüste von grauweißer, hin und wieder auch gelblicher Färbung. Die Oberfläche des Kalksteins ist von den oft platzregenartig auftretenden Niederschlägen zu unzähligen Rinnen ausgefurcht und daher schwierig zu überschreiten. Zahlreich sind die durch Ein- stürz unterirdischer Höhlungen entstandenen wannenartigen (Poljen) oder kesselsörmigen Täler (Dolinen). In den Klüften und Schründen des Ge- steins sickert das Wasser tief ein und sammelt sich zu unterirdischen Seen. Flüsse verschwinden manchmal plötzlich und brechen nach unterirdischem Laufe ebenso unvermittelt wieder hervor. Das schönste Beispiel eines zeitweilig der- schwindenden Flusses bietet die Laibach \ ein Nebenfluß der Save. ' Oberirdisch unter dem Namen Poik fließend, durchströmt sie zunächst die Ad elsberger Höhle. Nach etwa 9km langem, unterirdischem Laufe tritt sie als Unz wieder hervor. Sie verschwindet zum zweitenmal und erscheint schließlich als L a i b a ch abermals an der Oberfläche.

10. Für Seminare - S. 303

1912 - Breslau : Hirt
A. Das Gebiet der Südeuropäischen Faltengebirge. — 3. Österreich-Ungarn. 303 1. Die ungarischen Karpatenländer. a) Oberflächenbild. 1. Die Karpaten. Sie sind, auf dem Kamme von der Donau zur Donau (Preßburg—eiserues Tor) gemessen, länger als die Alpen, dagegen ist die Luftlinie zwischen dem Ein- und Austrittstor der Donau nur halb so lang. An Breite und Höhe steht das Gebirge hinter den Alpen zurück; es bietet daher, abgesehen von seinen endlosen, dichtgeschlos- senen Wäldern, dem Verkehr und der menschlichen Ansiedlung weit weniger Schwierigkeiten als diese. Trotzdem entbehrt es größerer Siedlungen, die nur in den angrenzenden Ebenen erwuchsen. Die Karpaten, ein durch südnördlich gerichteten Druck entstandenes Falten- gebirge, standen einst mit den Alpen im Zusammenhang. Durch gewaltige Sen- knngen und Einbrüche wurde die Verbindung unterbrochen. An der innern Seite der Faltungszone quollen große Massen vulkanischer Gesteine empor, die mächtige Gebirgszüge bildeten, so das Ungarische Erzgebirge; auch die zahlreichen Mineralquellen und heißen Quellen der Karpatenländer sowie die häufigen Erdbeben Ungarns deuten aus Störungen in der Schichtenlage der Gesteine infolge Verwer- sung hin. —- In ihrer Hauptmasse bestehen die Karpaten aus einem Sandstein- gürtel, der Fortsetzung der nördlichen Voralpen. Am Jnnenrande dieses Gürtels erheben sich als Reste eines alten Gebirges stellenweise schroffe Kalksteinklippen, die mit ihren steilen, zerrissenen Formen einen auffallenden Gegensatz zu den sanften Linien der Sandsteingebiete bilden. Sie entsprechen der nördlichen Kalkzone der Alpen. Kristallinische Gesteine treten in den Karpaten nur in den beiden sich verbreiternden Flügeln des Gebirges, also im Nw und So auf. Am schwächsten ist die Zone dersüdlichen Kalkalpen vertreten, der vor allem die mit lichtenbuchen- Wäldern bedeckten Höhen des Bakony-Waldes zuzurechnen sind. An die letzten Ausläufer der kristallinischen Ostalpen schließen sich bei Preßburg die Kleinen Karpaten an, die südwestlichsten Vorposten des Hochlandes von Nordwestungarn. Dieses umschließt das meerfernste Hoch- gebirge Europas, die Hohe Tatra, einen -unwegsamen, fast unbewohnten, 45 km langen Granitkamm, der stark verwittert ist und nach 3 steilwandig abfällt. Unter den zahlreichen, fast gleich hohen Gipfeln erreicht die Franz- Joseph-Spitze (früher Gerlsdorfer Spitze) fast 2700m. Kleine Schnee- felder, Eistäler und Gebirgsseen, „Meeraugeu" (über 100), sind der Schmuck des wildromantischen Gebirges. Den nordwestlichen Außeuraud bilden die Weißen Karpaten, so genannt wegen ihrer weißen Dolomitfelsen, und die Beskiden. Über die Beskiden führt der Jabluukapaß von Schlesien ins Waagtal und nach Ungarn. Im Bogenlauf der Waag südlich der Tatra erhebt sich das an Gold, Silber, Kupfer und Eisen reiche, im 0 trachytische Ungarische Erzgebirge, dessen Bodenschätze von deutschen Bergleuten aus Sachsen erschlossen wurden (§ 347). Jenseits des Hernadtales zieht im 0 des Ungarischen Erzgebirges von N nach S ein Trachytgebirge, dessen südlicher Ab- schnitt nördlich von Tökaj den weltberühmten Tokajer Wein hervorbringt. —- Das Nordwestungarische Hochland entwässert meist zur Donau, teilweise auch zur Weichsel und zur Oder.
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