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1. Geschichte des Mittelalters - S. 122

1884 - Leipzig : Teubner
_ 122 _ vocatis, Herr von Vercelli, und Antonio de Fiffiraga, Herr von Lodi, erschienen mit ritterlichem Gefolge im Lager des Knigs, ebenso berbrachten Gesandte von Chieri, Valeuza, Cafale, Verona die Huldigungen ihrer Städte. Auch Dante fand sich ein/) um seinen Arrigo auf seinem Sieges-zuge zu begleiten. Die M arkgrafen vonsaluzzo und Montferrat, die sich zur Huldigung erboten, wurden abgewiesen, der erstere aus Rcksicht auf Robert von Neapel, dessen Lehnsmann er war, der letztere, weil ihm Montferrat bestritten wurdet) Gem seiner Absicht, die Parteien zu vershnen, fhrte er die Verbannten berall in die Städte zurck und setzte Reichsstatthalter ein, die den Frieden aufrecht erhalten und die Rechte des Knigs wahren sollten, so in Chieri und Asti.) In letztgenannter Stadt weilte er vier Wochen, empfing die Gesandten mehrerer Städte der Lombardei und Tusciens und lie sich mit reichen Geschenken huldigen. Sein Schwager, Graf Amadeus von Savoyen, der sich in Susa dem Heere angeschlossen hatte, erntete hier den Lohn seiner Bereitwilligkeit durch Erhebung in den Frstenstand (24. November)^) Tags darauf wurde dem Markgrafen von Montferrat die bestrittene Markgrafschast zugesprochen, der sich nun verpflichtete, dem König auf ein Jahr mit hundert Reitern auf eigne Kosten zu dienend) Am 12. Dezember brach Heinrich nach Mailand auf, wo er, der Casale, Vercelli und Novara kommend, am 23. Dezember 1310 seinen Einzug hielt.5) In seinem Gefolge befand sich Matteo Vis-conti, der, von Guido della Torre, dem mchtigen Parteihaupt der Wel-sen, aus der Herrschaft vertrieben, inasti sich dem Könige zu Fen geworfen hatte und nun von ihm die Rckfhrung und Wiederherstellung feiner Macht erhoffte. Guido wagte nicht, bewaffneten Widerstand zu leisten. Nach kurzen Unterhandlungen erklrte er sich am 24. Dezember bereit, feine Herr-fchaft aufzugeben und unter Vermittlung Heinrichs sich mit seinem Gegner zu vergleichend) Am zweiten Weihnachtsfeiertage erfolgte im groen Sale des Palazzo del Commune in Anwesenheit geistlicher und weltlicher Groen und mehrerer Rechtsgelehrter die feierliche Vershnung unter reichlichen Thrnen und eidlichen Versprechungen, an deren Aufrichtigkeit vielleicht nur Heinrich glaubte.7) Zwei Tage spter versammelte sich alles Volk von Mailand auf dem Platze vor dem Minoritenkloster. Nachdem Heinrich auf dem fr ihn errichteten Throne, Guido und Matteo zu seinen Fen Platz genommen hatten, verkndigte ein Rechtsgelehrter, wie Hein-rich nach Italien gekommen sei Frieden zu stiften ohne Ansehung der Partei und wie er auch in Mailand die Gegner vershnt habe, worauf die Vor-steher der Stadt dem Könige den Treueid leisteten.8) Die Krnung mit der l) Doch ist zweifelhaft, ob Dante den König in Lausanne, Turin, Asti oder Mailand aufsuchte Wegele 229, A. 3. Er selbst schreibt darber: Nam et ego qui scribo tarn pro me quam pro aliis, veluti decet imperatoriam maiestatem, benignissimum vidi, et clementissimum te audivi, quam pedes tuos manus meae tractarunt et labia mea debitum peraolverunt._ Tunc exultavit m me spiritus meus et tacitus dixi mecum: Ecce agnus Dei, ecce qui abstulit pec- cata mundi!" Fraticelli, 0p. min. Iii, 2, 234. 2) Nicol. Botr. 71 3) Urk. Dnniges, Acta I, 3. Bhmer, Reg. Heinr. no. 338. 4) Bhmer a. a. O. no. 339. Dnniges, Acta I, 4, 5. 5) Nie. Botr. 76flg. Joh de Cermen Muratori Ix, 1236). Alb. Musa.i, 10 (Nur. X, 337). Gesta Baldew. Ii. 10 (1. c.213) 6)Dn- niges, Acta I, 20, no. 18. 7) Bhmer, Reg. Heinr., no 349 Nie Botr. 77. Am 27. Dezember erfolgten weitere Vershnungen. Dnniges, Acta I, 21 flg. 8) Don niges, Acta I, 23, no. 26. Bonaini I, 112, no. 79.

2. Geschichte des Mittelalters - S. 297

1884 - Leipzig : Teubner
297 - Florentinern auszushnen, die schon wiederholt vergebens mit Karl durch Gesandte in Verbindung getreten waren. Dieser aber spielte fortgesetzt den Grollenden; es steht zu vermuten, da er seine Gnade nur um hhere Sum-men zu verkaufen gedachte, als die Florentiner ihm bisher geboten. Zurck-gekehrt nach Siena, mischte ev sich entgegen seiner sonst befolgten Politik in den Streit der Parteien. Mit Hilfe der Salimbeni suchte er die Stadt dem Papste zuzuwenden, veranlagte aber dadurch am 18. Januar 1369 deu Ausbruch eines Aufstandes. Das erzrnte Volk belagerte ihn rat Palaste der Salimbeni und nahm ihm Pferde und Waffen weg; um aus der Verlegenheit zu kommen, schob Karl alle Schuld auf die Salim-beni und war froh, da er nicht nur Pferde und Waffen zurck erhielt, sondern auch noch 5000 Goldgulden bar und ein weiteres Geschenk von 15 000 Goldgulden zugesichert bekam.1) Ohne Pisa zu berhren, dessen Bewohner ihn nicht aufnehmen wollten, begab sich Karl nach Lncea, um fast fnf Monate daselbst zu weilen. Der Friede mit den Visconti vom 27. August wurde am 11. Februar erneuert und durch Proklamation in Bologna in einen Vollfrieden verwandelt.2) Am 15. Mrz folgte ein Bndnis zu gemeinsamer Unterdrckung der bsen Gesellschaften,3) am 17. Mrz die Erteilung des Reichsvikariats au Barnabo.^) Mit den Florentinern kam gleichfalls eine Vershnung zustande; Florenz verpflichtete sich, als Ersatz fr die der kaiserlichen Kammer durch die widerrechtliche Aneignung von Befugnissen des Reichs zugefgten Nachteile 50 000 Goldgulden und eiue jhrliche Reichssteuer von 4000 Goldgulden zu zahlen.5) Karl hob dafr die gegen Florenz und seine Verbndeten ergangenen Urteilssprche auf und er-nanntedengonfalonierennddieprioren derstadt zu Reichsvikaren (28.Febr.)^) Einen Aufruhr in Pisa (4. April), der durch das herrische Auftreten der von Karl zurckgefhrten Gambaeorti hervorgerufen wurde/) benutzte er gleich-falls zu Gelderpressungen. Er nahm den Pisanern nicht nur alle Privilegien, sondern entzog ihnen auch das Kapitauat und Vikariat der Lucea, das er fr reichsunmittelbar erklrte (8. April).8) Unter Vermittlung von Florenz schlo er dann (I.mai) mit den Pisanern Frieden, nachdem dieselben sich zurzah-lirag von 50000 Goldgulden bereit erklrt hatten.9) Lueea versprach (4. Juni) ihm zum Dank fr feine Befreiung vom Pisanischen Regimente eine jhrliche Steuer von 40 000 Goldgulden und ein einmaliges Geschenk von 100000 Goldgulden in Anbetracht der Gte des Kaisers und der vielen Kosten, die ihm er-wachsen seien.10) Am 6. Juni huldigten ihm die Anzianen im Namen des Vol-kes;11) am 13.Juni wurde Kardinalbischof Guido von Porto auf drei Jahre zum kaiserlichen Vikar in Lucea ernannt.12) Zwei Tage darauf erfocht das kaiserliche Kriegsvolk bei Arezzo einen vollstndigen Sieg der eine groe Gesellschaft von Englischen und Deutschen;13) doch kann von einer Vernichtung 1) Cron. San. 202206. 2) Huber p. 582, no. 490 a. Vgl. Warnecke 39 flg. 3) Huber p. 583, no. 493. 4) Huber p. 391, no. 4729. 5) Sozo- menus ap. Hur. Xvi, 1085. 6) Huber p. 390, no. 4717 4719. 7) Cron. di Pisa 1051 1054. 8) Huber p. 392, no. 4735, 4736. 9) Huber a. n. O. no. 4739. 10) Huber p. 583. no. 497. Am 13. Juni wies der Kaiser die Lucchesen an, 50 000 von den ihm versprochenen 100 000 Goldgulden an den Papst zur Untersttzung desselben gegen die aufrhrerischen Perugiuer zu zahlen (Huber p. 394, no. 4760). 11) Huber p. 393 flg., no. 4747 a. 12) Huber p. 394, no. 4758. 13) Beness. 401 und die kaiserl. Schreiben an Straburg und Pisa bei Huber p. 395, no. 4762,4763.

3. Geschichte des Mittelalters - S. 279

1884 - Leipzig : Teubner
279 Karlsiv.entgegen: sie whnten ihre Freiheit und Unabhngigkeit gefhrdet. Lieber schlo Klemens Vi. mit dem Erzbischof von Mailand einen Frieden, der diesem Bologna auf zwlf Jahre gegen einejhrliche Abgabe von 12 000 Gold-glden berlie (27. April 1352), als da er Karliv.zu bewaffnetem Ein-greifen aufgefordert htte, und die tnscischen Städte lieen sich erst dann zu Unterhandlungen mit Karl Iv. herbei, als sie, auch von der Kurie im Stiche gelassen, daran verzweifelten, dem Visconti noch lnger Widerstand zu leisten.1) Nach dem Vertrage, den sie am 30. April 1352 mit den Gesandten des Knigs abschlssen, sollte Karl im Juli zur Bekmpfung des Erzbifchofs mit 6000 Reitern in Italien erscheinen; als Gegenleistung versprachen die tuscischeu Städte nicht blo einen Zuschu von 200000 Goldgulden fr das erste Jahr, sondern auch die Anerkennung Karls in der Wrde eines rmischen Knigs und die Zahlung gewisser jhrlicher Abgaben an das Reich; fr sich selbst forderten sie die Anerkennung ihrer Rechte und Erwerbungen und die Besttigung ihrer Behrden unter dem Titel von Reichsvikaren. 2) Karl Iv. erteilte dem von seinen Gesandten mit den Kommunen Florenz, Siena und Perugia vereinbarten Vertrage erst am 30. Juni die vorlufige Genehmigung.3) Von dem Antritt eines Zuges im Juli konnte umsoweniger die Rede sein, als Karl Iv. die endgiltige Benrknndnng nur in dem Falle zu vollziehen versprach, da bis zum 8. September von den genannten Stdten fr die Zahlung der bedungenen Geldsummen gengende Sicherheit gestellt werde. Sobald die tuseischen Städte zu der berzeugung gekommen waren, da eine schnelle und ausreichende Hilsleistuug, deren sie bedurften, nicht zu er-warten war, zogen sie es vor, auf eigene Hand ihren Streit mit dem Visconti zu schlichten. Am 31. Mrz 1353 schlssen sie zu Sarzana mit den Bevollmchtigten des Erzbischofs einen Vertrag ab, laut welchem derselbe versprach, seine Truppen aus Toscaua zu ziehen, die tuscischeu Ghibellinen nicht mehr zu untersttzen und sich jeder Einmischung in die Angelegenheiten der tuscischeu Kommunen zu enthalten, während die letz-teren sich verpflichteten, ihm im Bolognesifchen. wie in feinen lombar-difchen und tnscischen Besitzungen freie Hand zu lassen und alle Verbannten wieder auszunehmend) Doch betrachtete Giovanni den Frieden nur als einen Waffenstillstand; er bedurfte eines solchen, um aus dem Streite der Venetianer und Genuesen den grtmglichen Vorteil ziehen zu knnen. Zur See geschlagen (bei Algheri in Sardinien am 29. August 13535), blockiert von einer venetianischen Flotte, und durch Hungersnot der bergabe nahe gebracht, warf sich Genua dem Erzbischof in die Arme und erkannte ihn als Herrn Genuas und Savonas sowie der ganzen Riviera an.6) Venedig wies die Friedensbedingungen des Visconti zurck und beschlo, den Krieg gegen ihn und seine neuen Unterthanen fort-zusetzen (November 1353)7). Um ihn nachdrcklicher führen zu knnen, trat die Republik mit den lombardischen Herren, denen die Lndergier des Vis-conti gefhrlich werden konnte, zu einer Liga zusammen, zu der auch der Beitritt der tuscischeu Kommunen erstrebt wurde. Auch König Karl Iv. 1) Palm 31. 2) Huber p. 545. no. 154. Vgl. Palm 40. 3) Huber p. 118, no. 1492a. 4) Werunsky 132 flg. 5) Matteo Vill. Iii, 79, 6) Matteo Vill. Iii, 86. 7) Matteo Vill. Iii, 93.

4. Geschichte der Neuzeit - S. 218

1883 - Freiburg : Herder
218 bersicht der Ereignisse von 1815 bis 1870. der Halbinsel, sondern hauptschlich gegen sterreich gerichtet war, das aus Italien vertrieben werden sollte. Schon im Sommer von 1847 erfolgten Ausbrche in Lucca, Parma und Modena, am heftigsten jedoch im Januar 1848 auf der Insel Sicilien, im Mai in Neapel. Als alle Zugestndnisse des Knigs Ferdinand Ii. die Sicilianer sowenig als die Neapolitaner beruhigten, lie er es auf einen Entscheidungskampf an-kommen und berwltigte den Aufstand hauptschlich durch die Tapfer-keit seiner ans Schweizern angeworbenen Regimenter. (Neapel im Mai 1848, Sicilien im April 1849.) Der gute und mild gesinnte Papst Pius Ix. (erwhlt den 16. Juni 1846) hatte alle politischen Verbrecher amnestiert und eine Staats-konsnlta (Stndeversammlung) bewilligt. Als aber im Mrz 1848 die Revolution berall zu triumphieren schien und durch ganz Italien der Ruf: Tod den sterreichern! erscholl, ri in Rom ein Volkshaufen das Wappen an der Amtswohnung des sterreichischen Gesandten weg, und bald darauf verlangte das Volk, die Brgerwehr und das Militr, da Pius Ix. an sterreich den Krieg erklre. Da dieser sich standhaft weigerte, zogen die ppstlichen Schweizerregimenter, die Dragoner, die Artillerie und ein groer Haufen von Freiwilligen in die Lombardei gegen die sterreicher. Verwegene Republikaner sammelten sich aus ganz Italien in Rom an, ermordeten den ppstlichen Minister Rossi, feuerten in den Quirinal, in welchem der Papst residierte und bemchtigten sich der Gewalt in Rom, so da der Papst, um nicht gefangen oder gar ermordet zu werden, mit Hilfe des Grafen v. Spaur, des bayerischen Gesandten, heimlich aus Rom entfliehen mute (24. November 1848). Er fand einen sichern Zufluchtsort in der neapolitanischen Felsenfestung Gata, Rom aber verwandelte sich in eine Republik. Der Groherzog Leopold Ii. von Toscana bewilligte schon im Januar eine Verfassung und sprach sich sehr heftig gegen sterreich aus; das-selbe geschah durch Karl Albert, König von Sardinien, der bis in die letzten Jahre sterreichs Bundesgenosse gewesen war, aber seit 1846 sich rstete, um au die Spitze der Italiener zu treten, falls die Erhebung gegen sterreich gelingen wrde. In den groen Stdten des sterreichischen Oberitaliens: in Mailand, Pavia, Vicenza, Padua, Brescia, Venedig u. s. w. waren die Hauptherde der Verschwrung, an welcher sich fast alle Adeligen, die reichen Brger, die Beamten, Ge-lehrten, Advokaten und Studenten beteiligten. Als nun nicht nur tu Paris, sondern selbst in Wien die Revolution gesiegt hatte, erhob sich am 21. Mrz auch das groe reiche Mailand; hier befehligte der 80jhrige Feldmarschall Radehky etwa 18 000 Mann, und wre sicher der Stadt auch Meister geworden, obwohl ihr von allen Seiten Frei-

5. Abth. 1 - S. 365

1830 - Hannover : Hahn
Kirchenstaat. 365 lei heißt Dataria. Die geistlichen Behörden heißen Congregatio- n en; das geistliche Obergericht für die ganze kathol.christenheit ist die Sagra Rota Romana. Es werden auch 8 bis 9000 Soldaten gehalten, über welche ein Prälat als Commissario delle armi den Oberbefehl führt, die aber bislang das Land noch nicht einmal von Banditen, welche alle Straßen unsicher, ja das Innere fast unzu- gänglich machen, reinigen konnten. Auch die Küsten können nicht ge- gen Seeräuber gedeckt werden, da die Flotte nur aus wenig elenden Schiffen besteht; es ist jedoch mit den Ranbstaaten ein Vertrag abge- schlossen. Die Schulden des Staates sind bei den immer mehr sich verringernden geistlichen Einnahmen vom Auslande schon auf mehr als 100mill. Rthlr. gestiegen. Erster Anfang des weltlichen Kirchenstaates ist die Schenkung des Fränkischen Königs Pipin 756. Gründung der päpstlichen Macht seit Gregor Vh. 1075; Erweiterung des Gebiets durch Erwerbung von Bologna 1513, Ancona 1532, Ferrara 1598, Urbino 1630; dazu kam auch Avignon in Frankr. von 1348 bis 1797. Der Kirchenstaat, 1797 von den Franzosen besetzt, wurde 1798 zur Römischen Republik erklärt (der Papst Pius Vl. nach Frankreich geführt, wo er 1799 starb), 1800 wieder hergestellt, mußte 1808 den N. Theil abtreten und wurde 1809 mit Frankreich vereinigt. Der alte Zustand kehrte 1814 zurück. Das ganze Land wird in 17 Delega- tionen erster, zweiter, dritter Klasse getheilt, außer Rom, und den Distrikten Tivoli und Subiaco. Fünf Delegationen, an deren Spitze Cardinäle stehen, heißen Legationen; die Delegationen sind in Gubernien eingetheilt. Rom an der Tiber, fast 3m. im Umfange, aber großen Theils, vor- züglich in So. unbebauet, 145,000e., unter denen 4800 geistliche Perso- nen und 4000 Juden. Rom schließt noch jetzt in seine 4 Meilen langen Mauern die alten 7hügel, den plannischen, capitolinischen, guirinali- schen, cölifchen, aventimschen, viminalischen und exquilinischen, so wie den Monrorio (Janiculus), den Monte pincio (oollis hortulorum), Litorio, Testaccio und Varicano ein, aber nur ein kleiner Theil dieses großen Raumes ist stadtmaßig bebauet. Einzelne Quartiere, deren man 14 zahlt, bestehen zum Theil aus Garten, Wiesen und Weinbergen, oder sind verödet, werden wohl gar Nachts von Landleuten, die mit ihren Heer- den aus den Umgebungen kommen, in Besitz genommen, oder sind durch ihre ungesunde Luft berüchtigt und fast unbewohnbar. Ein sonderbares Schauspiel bietet z.b. der Eampo vaccino (das alte Forum) dar: Heer- den neben Pallasten, Hütten, Buden, Tempeln, Klöstern und Ruinen, das Elend der jetzigen, die Pracht der Vorzeit. Rom, jetzt 2300 Jahr alt, ist aber trotz seines gesunkenen Zustandes, durch die Zahl und Pracht seiner Straßen, Plätze, Kirchen, Klöster, Pallaste und Ruinen aus dem Alter- thume, durch sein- unzähligen Kunstwerke, durch seine Bibliotheken und Anstalten, vor Allen durch seine Geschichte die merkwürdigste Stadt der Welt. Unter den öffentlichen Platzen bemerken wir: den prachtvollen Play des Lapirols, den unter anderen Alterthümern die vergoldete bron- cene Reiterstatue des Kaisers Marc. Aurelius und die des Bastor und

6. Ein deutscher Bürger des sechzehnten Jahrhunderts - S. 109

1912 - Leipzig : Voigtländer
an welcher Krankheit er gestorben sei, sagte ihnen der Knecht: „Est est est facit, quod Dominus meus hic iacet“, und voll Schmer) und Heue sagte er: „(Lest est est, Dominus meus mortuus est“ 1). (Die Weiterreise führte über flcquopenöente (9. Juli), Siena, Zloreuz (11. Juli), Scarperia (12. Juli), Zirenzuola nach Bologna, wo sie am 13. Juli ankamen, jedoch ohne Aufenthalt durchreisten.) . .. Einen guten Viertelsweg von Bologna fängt ein von Menschenhand geschaffener Graben an, auf dem man in einem Hachen bis nach Ferrara in den Po fahren kann. Da schickte uns der liebe Gott wiederum einen getreuen Gefährten zu, der war in Mantua zu Hause und hatte sich in Bologna als Reiter anwerben lassen. Der sagte, wir könnten den Graben entlang bis nach Ferrara im Hachen fahren, er wollte uns einen bestellen und gute Gesellschaft leisten, fragte auch, wohin mir wollten. Denn wenn wir auch wie Soldaten gekleidet gingen, so würden wir doch, wenn wir Soldaten wären, bei den andern auf dem Musterplatz geblieben sein, wir sagten darauf, unser Herr wäre in Trient. „(D weh, nein," sagte er, „ihr wollt weiter!" wir sagten weder ja noch nein. (Er konnte ein wenig Latein, ich auch ein wenig; so konnte ich wenigstens mich mit ihm verständigen. (Er gedachte des Papstes und der päpstlichen Religion nicht zum besten, und als ich ihn fragte, ob er in Italien und noch dazu in des Papstes Land und Gebiet sich also äußern dürfte, und wie es komme, daß er kein Bedenken getragen hätte, sich wider die Anhänger der evangelischen Lehre anwerben zu lassen, sagte er, das kümmere ihn nicht, er hätte kein Kardinalat zu verlieren, er wäre ein Kriegsmann und diente dem, der ihm Geld gäbe. Da wir nun fast bis an den Po gekommen waren, sagte er, Ferrara liege zwar recht am Wege nach Deutschland, wir hätten aber dort nichts Besonderes zu sehen; es wäre zwar eine große Stadt mit einer berühmten Uni- !) Est est est hat meinen Herrn unter die Erde gebracht. — (D am Est est est ist mein Herr gestorben! Itcan vgl. im fahret Kommersbuch deutscher Studenten das Stud entenlieb: Est est! von wilh. Ittüller (stusg. 1886 Nr. 519 S. 524). Ittan vermutet, daß der trinkfeste Junker der stbt Johann Fugger war. 109

7. Lehrproben zur Länderkunde von Europa - S. 56

1908 - Leipzig [u.a.] : Teubner
B. Problem: Was uns nach Italien zieht I. Was wir sehen können! 1. Landschaft leuchtende Farben Früchte San Remo, Capri Neapel als Winteraufenthalt Ianuarmittel = 8° C 2. Papst (für Katholiken) (Vatikan, St. Peter) freiwillige Verbannung aus Rom seit 1870 warum der Papst gerade in Rom wohnt ehemalige Welthauptstadt 2. Kunst Rom Gber-Italien auf 7 Hügeln 1 (Verteidigung) weg vom Meer l v am Tiber schiffbar (Zufuhr) Mitte der Halbinsel > ^roberuna) Mitte des Mittelmeers j ^rooerung) im alten Rom (Forum, Kolosseum) Kunst der Päpste (Peterspfennig) auch Bauten, Galerien Entstehung: a) Mittelalter: Reichtum (Venedig im Grient) b) Wetteifer unter den ttlein- und Stadtstaaten (Kufträge an die Künstler) Ii. Kvguns alles gefällt! Marmorkunst Bildhauer Laumeister (vom zu Mailand) (San Marco in Venedig) (Paläste) Carrara Hitze Fieber Belästigung Unsicherheit Mailand, Venedig, Florenz Malaria Entwässerung Eukalyptus nur 6 Provinzen frei Ungeziefer Bettel Räuber Hotels Tarantel (Tarantella) (Abruzzen) (Sardinien) (Rinaldo Rinaldini) keine',Türschlösser spanische wände Eisenbahnbrücke Inselstadt Gondeln Einsturz des Glockenturmes von San Marco Trinkwasser Ravenna Iii. Wie werden wir reisen! Reiseweg Rom via Gotthard Neapel via Genua (Seefahrt) Rundreisekarten lange Gültigkeit billiger ohne Zuschlag Ausfüllen besonderer Formulare keine Gfen andere Rüche (Hammelbraten Maccaroni viel Früchte Zubereitung mit (Vlivenöl)

8. Bd. 3 - S. 215

1824 - Frankfurt a. M. Leipzig : Hinrichs
Italien. 2tó bent unterstützt ward. Mit Hülfe der Franzosen erhielten die Genueser den Besitz der Insel zurück. Als aber die Em- pörung, unter Pa oli's Leitung (1760 ff.), von neuem aufwogte und den Genuesern zu schwer zu bekämpfen fiel; da verkauften sie die Insel (1768) für 40 Millionen Livres an Frankreich. Doch der Gewinn war nicht bedeutend, den Frankreich aus dieser neuen Erwerbung zog. 494. Lucca. St. M a r i n o. Ragn fa. Maltha. Minder wichtig für den größeru Gang der Weltbegeben- heiten blieben die italienischen. Repub li kette n Lucca, S t. Mar in o und Rag u sa. Lucca war, nach dem Tode der berühmten Markgra- sin Mathilde, frei geworden, und behauptete, wie mehrere bedeutende italienische Städte, seine republikanische Form wahrend des Mittelalters. Darauf ernannte der teutsche Kaiser Ludwig der Bayer (1327) den Casiruccio Castracani zum Herzoge; doch erlosch diese Würde mit seinem Tode. Nun erkaufte der Genuese Spinola die Herrschaft über die Stadt, gab sie aber an Kaiser Heinrich 7 bei dessen An- kunft in Italien, tmd Heinrich verkaufte sie an daö par- tn esani sche Haus Rossi. Dann folgte der Veronese Sca- li ger, der sie an Florenz verkaufte. —- Unter Kaiser Karl 4 (1370) erhielt die Stadt ihre Freiheit wieder, die sie auch bis in die Zeiten der französischen Revolution, unter der Regierung und Verwaltung eines Golfaloniere und eines Staatsrathes, behauptete. Die mitten im Kirchenstaate gelegene kleine Republik St. Marino, die nur dreiviertel Meilen Gebiet hat uno unter päpstlichem Schutze steht, erhielt ihr Daseyn durch Einsiedlerwohnungen, die auf einem Berge im Herzogthume Urbino angelegt wurden, und sich endlich zu einer Stadt erweiterten. Durch Geschenke und Wallfahrten war sie im fünfzehnten Jahrhunderte in ihrem höchsten Flore. Sie hat eine aristokratische Verfassung, und wird von einem Raths- collegium regiert, das aus 40 Personen besieht. —

9. Abriß der allgemeinen Weltgeschichte bis auf die neueste Zeit - S. 184

1802 - Halle Leipzig : Ruff Ruff
*84 Zehnte Per. Von der päpstlichen Obermacht barder hatten die meisten Städte sicd gegen das Reich enge verbunden, und Kaiser Wenzel hatte sogar Maylanv nebst der herzoglichen Würde verkauft. Auch Savoyen, ehedem ein Lheil des arelatischen Königreichs, mar seit dem izten I-hchunderte em Herzogthum Und so waren noch mehrere Städte, die sich von der Hoheit des teutschen Reichs losgerissen hatten, und zum Theil wieder von Einheimischen waren unter- jocht worden wie Floren;, wo seit dem izten Jahrhunderte die reiche Familie der Medici herrschte, die im löten Jahrhunderte den Titel, Herzoge von Floren; oder Toscana, führten. Seit dem bersten Viertel des izten Jahrhundertes stritten Ärragonier und Franzosen um den Besitz von Sicilien, und durch die Vergrößerungsüicht beider Völker leidet Italien spater hin nicht mind r, als es vorher durch die Faktionen der Welfen und Gibcllinen gelitten hatte. ck * Waches Volk stiftet im zehnten Jahrhunderte im alten Pinnonien einen neuen Staat? Welcher König erhielt von dem Papste den Titel eines apostolischen? W rum erhielt er hn? W um ist dieser Titel wieder erneuert worden? Womit ward der neue Staat in Ungarn nach und nach vergrößert? Wann aiiig Stephan,; des Heiligen Stamm aus? Seit wann regiert in Ungaro das Oefterreichischc Haus? W l br Rechte hatten die Papste den teutschen Kaisern in Italien entwgen? W-l de Italiänische Staaten hatten päpstliche Hoheit anerkannt? Welche zu Italien gehörige Insel hatten die Papste an Acrag,' ien verschenkt? Welche Italiänische Republik war durch Handel und T'nkenkrieae mächtig geworden? Welche Veränderungen waren in der Lombardei vorger fallen? Welches

10. Mit einem Stahlstich - S. 677

1837 - Stuttgart : Belser
; Sleg d. Pabstth. üb. d. Concile u. Erfind, d. Buchdruckerkunfi. 677 gcborne Georg, dessen Familie aus Trapezunt stammte und welcher eine Jeitlang Lehrer der Eloquenz in Vicenza und Venedig, dann Sekretär des fünften Ni- kolaus war; ferner der Platoniker Gemisthus P le- ih on und dessen Schüler Bessarion aus Trape- zuut, geboren 1595, Bischoff von Nicäa und bei der Kirchcnvercinigung zu Ferrara von Eugen mit dem Kar- dinalshute belohnt. Unter den klassisch gebildeten Jta- liänern zeichneten sich aus: Giovanni da Ravenna, noch ein Schüler Petrarcas, und um das römische Alter- thum ebenso verdient als Chrysolaras lim das griechi- sche; Guarino von Verona, geboren 1370, Schü- ler Giovannis, bis in sein Oofies Jahr Professor der griechischen und lateinischen Sprache zu Ferrara; der 1369 geborne Sizilianer Giovanni Aurispa, wel- cher 230 Manuscripte aus Griechenland nach Venedig brachte, zu Bologna, Florenz und Ferrara das Griechi- sche lehrte, Sekretär Eugens Iv. wurde und 1460 starb; Gasparino da Barzizza, geboren 1370 in der Nähe von Bergamo, lateinischer Redner und tüchti- ger Interprete; P o g g i o B r a c c i o l i n i, geboren 1380, Schüler Giovannis da Ravenna und des Manuel Chry- solaras, seit 1402 päbstlicher Sekretär, Gelehrter im vollen Sinne des Wortes, übrigens, wie sein liber face- tiarum beweist, ein Mann von Witz und Laune, Auf- finder der Schriften Quintilians und andrer Werke des At- terthums, die er zum Theile von. Konstanz aus in St. Gallen entdeckte; der Florentiner Niccvlo Niccoli, werth, Vater der Kritik genannt zu werden, der sein ganzes Vermögen dem Ankäufe von Klassikern opferte, welche später Cosimo gegen Deckung seiner Schulden er- stand und dem Kloster S. Marco überwies; Frances- co Filclfo, geboren 1398 zu Teletino, schon im 13ten Jahre Professor der Beredtsamkeit zu Padua, 1420 von Venedig als Gesandtschaftssekretär nach Konstantinopel geschickt, um die griechische Sprache bei Johannes, des Manuel Chrysolaras Bruder, zu erlernen, dessen Toch-
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