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1. Geschichte des Mittelalters - S. 167

1887 - Leipzig : Teubner
Peter von Vinea. Friedrichs Persönlichkeit. 167 schmerzte. Sein von den Jünglingsjahren her eng mit ihm verbundener Freund, Peter von Vinea, ward dem Kaiser verdächtigt, als sei er von dem Papste zum Verrate gegen ihn verleidet und trachte ihm nach dem Leben. Peter ward verhaftet und soll sich im Gefängnis die Stirne an der Mauer zerschmettert haben. Friedrich bereute mit tiefem Schmerz sein allzu hartes Verfahren gegen einen Mann, dessen Schuld nicht erwiesen war. Sein Leben wurde immer trüber und einsamer; sein sonst so freier und heiterer Geist war durch die vielen Kämpfe, die vielfachen Proben von Verrat und Treulosigkeit gebrochen und verdüstert. Er versank im Winter 1249 auf 1250 in eiue^ harte, langwierige Krankheit. Nach seiner Genesung raffte/ er sich noch einmal auf. In Italien gewann er bald wieder die Oberhand; dann brach er von Unteritalien auf, um nach Burgund zu ziehen und den Papst Innocenz, der in der Christenheit immer mehr an Macht und Ansehen verloren hatte, zu stürzen. Aber in Fiorenzuola (in Tos-"-ca na) fank er aufs Krankenlager, von dem er nicht wieder erstand. Er starb am 13. Dezember 1250 in einem Alter von 56 Jahren. Man erzählt, es fei ihm eine Weissagung geworden, er werde unter Blumen sterben. Deshalb hätte er in den letzten Jahren Florenz, „die Blumenstadt", sorglich gemieden. Jetzt starb er in Fiorenzuola, d. i. Kleinflorenz. Friedrich war einer der größten Kaiser, die Deutsch-^ land je gehabt hat; nur schade, daß er, fast stets in Italien beschäftigt, Deutschland feine Kräfte so wenig hat widmen können. Für seine Erblande in Italien hat er Großes gethan. Mit Weisheit und unermüdlichem Eifer sorgte er für den Wohlstand feiner Unterthanen, für Künste und Wissenschaften. Er hatte eine Menge von Dichtern und Gelehrten aller Art um sich; denn er liebte eine geistreiche Unterhaltung über alles. Er selbst sprach Griechisch, Lateinisch, Italienisch, Deutsch, Französisch und Arabisch, er übte die Dichtkunst und las gerne gelehrte Schriften. Er war in jeder Hinsicht ein Muster der Thätigkeit, be-

2. Die Geschichte der Deutschen - S. 319

1824 - Herborn : Krieger
519 und vermählte sie mit seinem Sohne Ludwig von Brandenburg, der dadurch zum Besitz von Tirol gelangte. Sehr natürlich wurden hierüber die Fürsten und vor Allen das luxem- burgische Haus aufgebracht/ Clemens V>., der unterdessen auf den päpstlichen Stuhl gestlc- gen war (1342), sprach den Fluch der Kirche über den Kaiser aus, und die Kurfürsten traten in Rense zu einer neuen Königöwahl zusam- men. Ludwig wurde durch diese Vorgänge so geangstigt, daß er durch Abgeordnete in Avig- non feierlich Buße that ( im 1.1344). Dennoch erklärte sich der König von Böhmen öffentlich für einen Feind des Kaisers, Philipp von Frank- reich rüstete sich zum Kriege, und Teutschland würde derschauplatz einesverheerenden Kampfes geworden sein, wenn nicht der König Eduard von England sich mit dem Kaiser verbunden und Frankreich angegriffen hatte. Der Krieg wurde hierdurch von Teutschland abgewendet, aber doch traten auf Vrtrclbeu Clemens des Vi. die Kur- fürsten in Reuse zusammen und wählten Ka r l von Böhmen, dessen Vater Johann in die- sem Jahr noch in der Schlacht bet C ressy blieb, zum König der Teukschen ( im I. 1346). Schon harte der Kampf zwischen den beiden Gegenkö- nigen begonnen, als Ludwig ( Ilten Oct. 1347) auf der Jagd eines plötzlichen Todes starb. Er harre diesen Tag die Erzherzoginn Johanna, Albrechrs des Gebrechlichen Gemahlinn, bewir- thet und bei der Tafel ein heftiges Leibreißen gefühlt. Um sich durch Bewegung Linderung zu verschaffen, ritt er auf die Jagd, stürzte aber von den zunehmenden Schmerzen überwältigt, bei dem Kloster Fürstenfeld sterbend vom Pferde; woher die allgemeine Vermuthung, daß er Gift erhalten habe.

3. Leitfaden der allgemeinen Weltgeschichte - S. 613

1881 - Freiburg im Breisgau : Herder
§ 220. Der Kirchenstaat. Modena. Parma. Toskana. 613 fein sollten, in den kontinentalen Zeitungen. Es war darauf abgesehen, diese Staaten, namentlich die am Mittelmeere, in beständiger Aufregung zu erhalten, damit sie ihre Kräfte nicht sammeln und mit dem englischen Handel nicht wetteifern konnten. 4. Mailand mußte Radetzky räumen, weil er kein Pulver mehr hatte und seine Soldaten schon zwei Tage hungerten, während er die reiche Stadt verschonte. In Venedig proklamierte der Advokat Manin die Republik, und der alte General Pepe kam mit 2000 Neapolitanern zu Hilfe, leitete auch die Verteidigung der Stadt. Karl Albert, dem der italienische Beruf so schlecht bekam, ging nach Oporto, wo er infolge der Aufregung am 26. Juli 1849 starb. 5. Joseph Wenzel Graf Radetzky de Radetz wurde in Böhmen 1766 geboren. Er machte 1788—1789 die Türkenkriege mit und war schon 1809 Feldrnarschall-Lentnant. 1836 wurde er Feldmarschall. Er starb den 3. Jan. J858. Von ihm ward seiner Reit gesungen: „I n deinem Lager ist Österreich." 8 220. Der Kirchenstaat. Modena. Parma. Toskana. (1831—1849.) 607) Der Staat, gegen welchen die Angriffe der Carbonaris und aller Feinde des Thrones und des Altars besonders sich richteten, war begreiflich der Kirchenstaat, dessen ehrwürdige, beinahe patriarchalische Regierung unter dein Papst-König der größte Dorn im Auge des falschen Liberalismus sein mußte. Einige Tage vor der Wahl Gregors Xvi. war der Kirchen-2. Fe-staat im Aufstande, und eine gesetzgebende Versammlung,^ welche sich in Bologna konstituiert hatte, erklärte das weltliche Regiment des Papstes für aufgehoben. Die Österreicher unter General Frimont schafften Ruhe, aber das Jahr 1848 er- ms. schüttelte den Kirchenstaat dennoch, obgleich der milde und menschenfreundliche Pins Ix. aus freiem Antriebe den Wünschen seines Volkes entsprach und den Weg freisinniger Reformen betrat. 19. Allein weder dies noch die 1848 gegebene Konstitution konnte 8 den unersättlichen Liberalismus befriedigen. Als das Leben des Papstes, der den Krieg an Österreich erklären sollte, dies aber entschieden verweigerte, in Gefahr kam, floh derselbe ans dem Lande und fand gastliche Aufnahme beim Könige Ferdinand Ii. m Gaöta. In Rom wurde nun die Republik und der Krieg gegen Österreich erklärt. (Siu Triumvirat, an dessen Spitze Mazzini stand, nahm die Regierung in die Hand. Allein der Papst wandte sich an Frankreich, Österreich, Neapel und Spanien um Hilse. Uni Österreich und Spanien abzu-halteu, bei der Restauratiou des päpstlichen Stuhles sich zu be*

4. Von Armin bis zu Otto dem Großen - S. 89

1892 - Dresden : Bleyl & Kaemmerer
— soll. Das Lesestück: „Karls äußere Erscheinung und Lebensweise", (Körper, Gesundheit, Kleidung, Lebensweise, Wissenschaften, Christentum, Tod) veranlaßt zu manchen Besprechungen, z. 23. über das Richteramt der Psalzgrasen, über den Fortschritt unserer Zeit in Beurteilung der Lebensmittel. Man findet die Erklärung dafür, daß Aachen Karls Lieblingsresidenz war. Die Erwähnung der Wohlthätigkeit Karls erinnert an die Geschichte von Wittekinds Taufe, die Bestimmung seines Nachfolgers an den „Hahnenkampf". Der heilige Augustin tritt später wieder auf, wenn erzählt wird, wie Luther in das Kloster eintrat. Zur Ergänzung kann der Bericht der Lorscher Annalen über die Bestattung Karls des Großen benutzt werden: „Und Karl ward begraben zu Aachen in der Kirche der heiligen Mutter Gottes, die er selbst erbaut hatte. Sein Leib aber wurde einbalsamiert und aus goldenem Stuhle sitzend im Grabgewölbe bestattet, umgürtet mit goldenem Schwerte, ein goldenes Evangelium auf den Knieen in den Händen haltend, die Schultern rückwärts an den Stuhl gelehnt, das Haupt stattlich erhoben und mit goldener Kette das Diadem darauf befestigt. Und im Diadem war ein Stück Holz vom heiligen Kreuz eingelegt. Und sie erfüllten sein Grab mit Wohlgerüchen, Spezereien, Balsam und Moschus und vielen Schätzen in Gold. Sein Leib war mit kaiserlichen Gewändern bekleidet und mit einem Schweißtuch unter dem Diadem sein Antlitz bedeckt. Ein härenes Kleid, wie er es heimlich immer getragen hatte, wurde ihm um den Leib gelegt und über deu kaiserlichen Gewändern ihm die goldene Pilgertasche umgehängt, die er auf dem Wege nach Rom zu tragen pflegte. Das goldene Scepter und den goldenen Schild, den Papst Leo geweiht hatte, stellte man ihm zu Füßen; hierauf ward fein Grab geschlossen und versiegelt. Niemand aber kann es berichten, wie groß das Klagen und Trauern um ihn war ..." Iii). Wie gefällt euch die Lebensweise des großen Kaisers? — Es gefällt uns, daß er feinen Körper in beständiger Übung (Reiten, Jagen, Schwimmen) erhielt, denn dadurch bleibt man gesund, und nur wenn man gesund ist, kann man seine Pflichten erfüllen. Daß er sich nach fränkischer Weise kleidete, zeigt nicht nur seine Vaterlandsliebe, sondern auch seinen einsachen, praktischen Sinn. Er sah die Kleidung für das an, was sie sein soll: ein Schutz für den Körper („Schule der Stutzer"). Dabei versäumte er aber nicht, bei besonderen Gelegenheiten: Festen 2c. königliche Kleider anzulegen, und so muß es sein. Wie mit der Kleidung, hielt er es mit Essen und Trinken. Essen und Trinken waren ihm da. um den Körper zu erhalten; darum seine Mäßigkeit. Es ist nicht auffallend, daß ein Mann, der fo zielbewußt feine körperlichen Bedürfnisse behandelte, auch stets die Worte fand, die seine Gedanken wiedergaben (Klarheit und Gewandtheit im Ausdruck). Bewundern muß man, wie der Kaiser es verstand, seine Zeit auszunutzen (Nachweis: während der Tafel, nachts, während des Ankleidens), ebenso seinen Fleiß

5. Die deutsche Geschichte in ihren wesentlichen Grundzügen und in einem übersichtlichen Zusammenhang - S. 180

1880 - Heidelberg : Winter
180 Kap. 24. § 126-127. Kais. Friedrich's Ii Ende. Konrad Iv im Bann. Lange hielt sich bei abwechselndem Glücke der Kaiser noch mutig aufrecht. Als aber sein Kanzler und vertrauter Freund Peter de Vinea der Mitwissenschaft einer Verschwörung gegen sein Leben beschuldigt wurde und im Gefängnis sich tötete; als sogar sein geliebter Sohn Enzio, dieser Stern der Ghibellinen, in der Schlacht an der Fossalta (bei Modena) in 1249 die Gefangenschaft der Bolognesen geriet (in welcher derselbe zeitlebens zu schmachten verurteilt wurde), da brach dem Kaiser die Kraft. Lange Jahre hindurch war Peter de Vinea, als fein gebildeter, gewandter und beredter Staatsmann, des Kaisers Freund gewesen. Erst als auch der durch Klugheit und Beredsamkeit ausgezeichnete Thaddäus von Suessa, der die kaiserliche Partei durch unermlldete Tätigkeit zu stärken wußte, mehr Einfluß auf den Kaiser bekam, erkaltete Peter aus Eifersucht in seiner Tätigkeit für seinen Herrn. Er scheint um die oben erwähnte Verschwörung gegen des Kaisers Leben gewußt zu haben; wenigstens bedienten sich Päpstliche seiner als eines blinden Werkzeugs, indem er aus ihr Ersuchen dem Kaiser, der gerade unpäßlich war, einen Arzt empfahl, der ihm eine vergiftete Arznei reichte. Der Kaiser, dem Menschen mistrauend, befahl ihm, die Hälfte der Arznei zu trinken. Im Gewissen getroffen warf sich der Arzt auf sein Antlitz und verschüttete dabei die Hälfte des Trankes. Da ließ Friedrich den Rest von einem zum Tode verurteilten Missetäter trinken, und als derselbe gleich daran starb, den Arzt mit dem Tode bestrafen und Peter aus andere Anzeichen hin in's Gefängnis werfen. Ueberwältigt vom Gefühl feines Unglücks zerstieß sich der unglückliche Mann fein Haupt an der Säule seines Kerkers. Der Kaiser war darüber untröstlich und ries aus: „Wehe mir! Die Treusten bereiten mir den Tod, und der Papst, den meine Vorfahren emporhoben, sinnt auf das Verderben des Reichs und auf meinen Untergang! Wem soll ich fürder noch trauen?" Von Seelen- und Körperleiden ergriffen, befand sich Friedrich eine Zeit lang in einer Abspannung. Dann aber raffte er sich noch einmal in alter Kraft auf und da er nicht nur in Toscana und im Kirchenstaate mit Hilfe saracenischer Scharen, welche mit entsetzlicher Schonungslosigkeit verfuhren, noch im Vorteil war, sondern auch Neapel und Sicilien ihm noch gehorchten, so glaubte er den Boden unter seinen Füßen noch fest und hoffte, nach seinem eigenen Ausdruck „aus einem geduldigen Amboß" wieder ein den Hochmut seiner Gegner zertrümmernder „Hammer" zu werden. Auch schienen sich anderwärts die Verhältnisse für seine Sache günstiger zu gestalten; denn in Rom, wo des Papstes lange Abwesenheit ungern gesehen wurde, dachte man schon daran, einen andern Papst zu wählen; in der Lombardei trat Piacenza auf des Kaisers Seite, und Bologna mußte sich zu einem Waffenstillstand verstehen; in Deutschland zog Wilhelm von Holland den Kürzern; in Frankreich und England stieg der Unwille über die Ueppigkeit des päpstlichen Hofes in Lyon. Da erkrankte der Kaiser ernstlich und starb am 13. December 1250. Er verschied nach einer 30jährigen Regierung, 56 Jahre alt, zu Firenzuola an einer ruhrartigen Krankheit in den Armen seines jüngsten Sohnes Manfred (dessen Mutter eine Gräfin Lancia war), nachdem er zuvor seine Sünden gebeichtet und vom Erzbischof in Palermo die Lossprechung vom Bann erhalten hatte. Noch 1783 sah man bei Eröffnung der königlichen Gruft zu Palermo feinen Leichnam wohlerhalten. Reich alt Geist, Edelsinn und Mut, fehlte ihm zu einem wahrhaft großen Kaiser nur die Herrschaft über seine Leidenschaften. 127. Während in Oberitalien Ezzelino, in Unteritalien Friedrich's jüngster, gleichfalls tapferer Sohn Manfred den Kampf gegen die päpstliche Macht fortsetzten, kehrte Innocenz Iv mit dem Vorsatz der völligen Vertilgung des hohenstaufischen Geschlechts aus Lyon nach Italien zurück.

6. Die deutsche Geschichte in ihren wesentlichen Grundzügen und in einem übersichtlichen Zusammenhang - S. 76

1880 - Heidelberg : Winter
76 Kap. 16. § 76—77. Die pippin. Schenkung. Karl der Große. Daher zog ihm Pippin zweimal zu Hilfe, entriß den Lombarden den von ihnen eroberten Teil des Exarchats und gab ihn dem h. Petrus, d. H. dem römischen Stuhle als Lehen. Dies nennt man die pippinische Schenkung, in der jedoch die Stadt Rom noch nicht begriffen war. Diese blieb Republik. Auf diese Weise wurde der römische Bischof zugleich 755 weltlicher Fürst und dadurch der Grund zum nachmaligen Kirchenstaate gelegt, der über 1100 Jahre, nämlich bis zum 20. September 1870 bestanden hat. (Den lombardischen Königen gehörten in Italien noch die Herzogtümer Venedig, Benevent und Spoleto.) Nachdem Pippin die fränkische Macht vergrößert, namentlich die Araber vollends aus ihrem letzten Besitztum in Gallien vertrieben, das stets widerstrebende Aquitanien dem Reiche einverleibt, die Westfriesen abhängig gemacht und Herzog Thassilo Ii von Baiern zur Wiederanerkennung der fränkischen Herrschaft gebracht hatte, teilte er vor seinem Tode das Reich 768 unter seine Söhne Karl und Karlmann, nicht in ein westliches und östliches, sondern um dem alten Nationalhaß der beiden Stämme keine Nahrung zu geben, in ein nördliches und südliches Reich. Karl, der ältere Sohn, damals 26 Jahre alt, erhielt den nördlichen Reichsteil (darin die Städte Rouen, Lüttich, Aachen, Mainz rc.) nebst Türingen und Baiern, während der jüngere, Karlmann, den südlichen Reichsteil (darin die Städte Paris, Soissons, Metz, Verdun rc.) nebst Sep-timanien, Burgund, Elsaß und Alemannien bekam. Aquitanien sollte gemeinschaftlicher Besitz sein. Als sich der dortige Herzog Hunold empörte, wurde er von Karl mit rascher und tapferer Hand wieder unterworfen, und in Aquitanien kein neuer Herzog eingesetzt. 77. Md darauf, im dritten Jahre der Teilung, starb Karlmann, und weil die Neustrier nicht Karlmann's beiden Söhnen, welche noch Kinder waren, sondern lieber dem kräftigen Karl gehorchen wollten, so wurde auf 771 Betrieb des Abts Fullrad durch einmütigen Beschluß der Reichsstände Karl der Große ?um Alleinherrn der Kranken erhoben. Karl wurde nach den meisten Angaben am 2. April 742 (wahrscheinlich in einem Orte an der Oise) geboren. Spätere Angaben bezeichnen Paris, Aachen, Ingelheim, Worms u. a. als Geburtsort desselben, wie denn überhaupt seine Jugendzeit in das Gewand der Sage gehüllt ist. Gewiß ist, daß seine Mutter Bertradis (oder Bertha), die er bis an ihren Tod in Ehren hielt, ihn sehr an häusliche Tugend gewöhnte, während ihn sein Vater in allen Waffenkünsten erziehen und früh in den Geschäften des Kriegs und der Regierung sich üben ließ. Seine Gestalt schon verriet den geborenen Herrscher. Seine Leibesgröße betrug 7 seiner Fußlängen, nach dem Maße einer Eisenlanze, die sich noch erhalten hat und die Größe Karl's anzeigen soll. Er hatte eine gewölbte Stirn, große, lebhafte Augen, eine etwas große, gebogene Nase, schönes Haupthaar, freundliche, heitere Gesichtszüge, eine helle, angenehme Stimme, starken, etwas kurzen Nacken, etwas vortretenden Unterleib bei vollkommenem Ebenmaß der übrigen Glieder, festen Gang und durchaus männliche, königliche Haltung voll Würde und Hoheit. Jagd, Krieg und Leibesübungen (Fechten, Reiten, Schwimmen), kalte (späterhin auch warme) Bäder (besonders zu Aachen), verbunden mit Mäßigkeit in allen Genüssen machten und erhielten ihn körperlich stark und gesund. Trunkenheit verabscheute er an jedermann, um wie viel mehr an sich selbst und den Seinen! Gastereien fanden selten statt, nur an Festtagen. Während des Mahls hörte er gern Saitenspiel und Gesang, oder einen Vorleser von Geschichten und Taten der Alten. Int Sommer pflegte er nach dem Mittagessen einige Stunden zu ruhen, daher war sein Nachtschlaf oft unterbrochen. Seine Kleidung war die vaterländisch-fränkische Tracht, wenig von der des Volkes verschieden; er lächelte über den Putz der Höflinge. Nur

7. Geschichte des Mittelalters und der Neuzeit - S. 79

1896 - Hannover : Manz & Lange
Die luxemburgischen Kaiser. 79 28. Die luxemburgischen Kaiser 1347 bis 143?1). 1) Karl Iv. 1347 bis 1378. Karl Iv., der einige Zeit nach Ludwigs Tod allseitig als rechtmiger König anerkannt ward, war ein staatskluger, hoch-gebildeter Fürst. Als Gnner der Wissenschaften errichtete er in Bhmen, fr dessen Wohl er in wahrhaft landesvterlicher Weise Sorge trug, im Jahr 1348 die erste deutsche Hochschule zu Prag. a. Der Schwarze Tod: Die ersten Regierungsjahre des neuen Knigs brachten furchtbare Leiden der Deutschland. Aus Italien und Frankreich kam die Nachricht, da eine schreckliche Pest unter den Menschen wte. Da boshafte und irregeleitete Leute das Gercht aussprengten, die Juden seien an dem Unglck schuld, weil sie die Brunnen vergifteten und die Christen zu vernichten suchten, so brachen grauenhaste Verfolgungen der dieselben herein. Bald kam die gefrchtete Seuche, der Schwarze Tod"52), der die Alpen nach Deutschland und raffte in kurzer Zeit der ein Drittel der Bevlkerung dahin. b. Die Goldene Bulle 1356: Nachdem Karl Iv. nach Italien gezogen war und sich in Rom von einem Legaten des noch immer zu Avignon weilenden Papstes zum Kaiser hatte krnen 1) Stammtafel des luxemburgischen Kaiserhauses. Heinrich Vii., f 1313. Johann, König von Bhmen. Karl Iv., t 1378. Wenzel, regiert bis 1400, f 1419. Sigmund, f 1437. Elisabeth, vermhlt mit dem Habs-burger, Kaiser Albrecht Ii-, 1 1439. 2) Es war eine Beulenpest, verbunden mit Lungenentzndung, die aus Vorderasien ins Abendland eingeschleppt worden war.

8. Lehrbuch der Geschichte für die oberen Klassen höherer Lehranstalten - S. 208

1887 - Stuttgart : Krabbe
208 . Gk Su) einen jhen Tod, als er in die khlen Gebirgsfluten, die er schon durchritten hatte, noch einmal zum Baden hineinstieg 1190.1190. Viele kehrten darauf um; die andern setzten unter Friedrick 'von Schmalen den Zug fort. fc^Um diese Zeit traten Phipp Ii. August von Frankreich und Richard Lwenherz von England erst ihren Aua an. der Sicilien und Eypern gelangten sie 1191 a"/ nnt dem der König von Jerusalem seit 1189 die Ms eroberung" des Reiches beginnen wollte. Dort sammelten sich nach und nach Friedrich von Schmhen - Leopold Vi., von streick. ' Philipp von Frankreick nn^ ^ulefat Mmd. Nach tapferer Verteidigung k^vimerte Akko lull, Der von Richard beschimpfte Leopold von Ostreich und Philipp von Frankreich traten sofort die Rckreise an. Rickard allein blieh ein tollkhner Ritter, aber kein Feldherr roh und Causam. Eigentliche Erfolge -erreichte er kaum und begngte sich schlielich mit einem Waffenstillstand 1192. in welchem den Christen d^s Kstenland von Dnrus ls 5^afa berlassen und die Pjfhptf^rt nadi Jerusalem unentaelt-.gestattet wurde. Obne Jerusalem aeseb?n zu vaben^rat Rickard .seine abenteuerliche Heimreise an. 1204. 4. Iv. Kreuzzug 1204.Hms der von Heinrich Vi. veranstaltete ^Kreuzzug ohne Ergebnis verlief, betrieb Innocenz Iii. sofort einen neuen Zug. Besonders aus dem Adel zogen manche, -wie Balduin Ix. von Flandern nud.ftepueqau. Bonifatius o7n toutserrat. Der 90ibrme Doae von Venedm Enrico Dan-.dolo.lief; die Kreuzfahrer zuerst Zarq in Dalmatien fr Venedig erobern; dann folgten sie dem Ruf'^es Alexius, eines Sohnes des gestrzten und geblendeten Kaisers Isaak ngeluz, der dafr Upter-werfuna unter Rom und Unterstlinuna^es Areu^uaes verwrack. eroberten Konstantinopel und setzten Isaak Angelus mit seinem Sohn Alexius Iv. wieder ein. Da aber die neuen Machthaber den Verirag" nicht erfllen konnten, zudem bald gestrzt wurden, wurde die unglckliche Stadt 1204 eingenommen und mit Greueln aller^. Art erfllt. ,h.'.Dag lateintifl^allexliiip. Dann wurde S^gsduin von . zum.kaiser. gemhit, erhielt aber nur ein Viertel des ganzen Nerves. Von dem Nest forderte V e n,,b ig den Mmenmiteil: Korfu, Kephalenia,s Epirus,^ Kreta, Euba^und einen Teil des Pelo-ponnes eignete es sich an: seine Dogen nannten sich ..Beberridiei^von ejym Viertel und einem Achtel des 9tomer reich es". B o n is a ci^l.k von Pjt u n 11 r r r~gf imfim als König" die Landschaft Thes sali) n?ke, ein anderer erkmpfte sich ein Fhteiititm. A. ch fljik Das Reick, hatte inen Restand: der ^^ajfer war machtlos, die Griechen vershnten sich tt der Fremdherrscha der Lateiner und der Herrichast des Papstes. .mehr. Mkleinafien, von dem das lateinische Kaisertum nie mehr als ^?en nordwestlichen Vorsprung sich aneignete, entstanden unabhngige arieckisckestaaten. Niea und Drape au nt. In Europa waren die

9. Bilder aus der mittleren Geschichte - S. 49

1877 - Kattowitz O.-S. : Siwinna
49 die Rache lieber als das Lösegeld; sie warfen den jungen viemndzwanzigjährigen Fürsten in den Kerker und wollten ihn darin bis zu seinein Tode halten. Enzios ritterlicher Mut, seine Liebenswürdigkeit und Schönheit hatten ihm viele Freunde erworben; diese schielten sich an, den Königssohn durch List zu befreien. Sie wußten es zu veranstalten, daß man Enzio, in einem leeren Weinfasse versteckt, zuni Gefängnis hinansrollte. Auf dem Markte aber bemerkte eine Schildwache, daß eine blonde Locke zum Fasse hinaushing. „Das ist ja eine Locke, ganz so wie die des schönen Enzio," sagte die Schildwache, „dies Faß Wein muß untersucht werden"; es geschah, man fand den armen Enzio und schleppte ihn in den Kerker zurück, wo er zweiundzwanzig Jahre zubrachte, bis der Tod ihn erlöste. Der Kaiser, dem bei der großen Zahl seiner Feinde Zeit und Macht fehlte, den Gefangenen mit Gewalt zu befreien, nahm sich das traurige Schicksal seines Sohnes so zu Hetzen, daß er heftig erkrankte. Ebenso hart wie die Gefangennahme Enzios traf den Kaiser die Entdeckung, daß sein vertranter Freund Peter von Vinea ihn habe vergiften wollen; auf folcheu Uudauk war er nicht vorbereitet gewesen. Alle diese Vorfälle untergruben seine Gesundheit; dennoch stand er mit männlichem Mut und führte feine gerechte Sache mit Glück. Dem ungerechten Papst wäre es schlimm ergangen, wenn nicht der Tod dem Kaiser das siegreiche Schwert ans der Hand genommen hätte. Friedrich der Zweite verschied im sechsnndfünfzigsten Lebensjahre. Nun triumphierte Juuoceuz; er hatte sich mit dem Kaiser auch nicht aussöhnen wollen, als dieser ans dem Sterbebette lag, ebensowenig schloß er Freundschaft mit Friedrichs Sohne, Konrad, der feinen Vater nur um vier Jahre überlebte. Von der edlen Familie der Hohenstaufen war jetzt nur noch Einer am Leben, Konrads Sohn K o n r a d i n, der bei feines Vaters Tode erst zwei Jahre zählte. Er Ii. 4

10. Bd. 1 - S. 97

1873 - Köln : Schwann
- 97 — dem Capitän: „Ich habe die besten Männer meines Reiches verloren, und ich bars roeber biefes Land betreten, noch vermag ich, die Angehörigen der Gefallenen wieder zu sehen, «ringt mich nach Rofsano, bort erwartet mich meine Gemahlin; dann wollen wir alles Gelb mit uns nehmen und nach dem griechischen Reiche hinüberfahren: benn ich hoffe daß der griechische Kaiser lieh mir als Freunb in der Noth Leweyen wird." Durch diese Worte warb der Schiffseavitän gerührt und fuhr auf Rossano zu. Als das Schiff sich iem_ufer^ näherte, vertraute Otto auf seine Kraft und aut leine Fertigkeit im Schwimmen, sprang mit einem mächtigen Satze hinab ins Meer und kam glücklich ans Land 1 i ~tc '^chncht von diesem Unfalle that allen Fürsten um allen Rotiern in Deutschland schmerzlich leib. Der Kaner beriet einen Reichstag nach Verona. Dorthin kamen viele bemühe Große, bezeugten ihm ihre große Freude, Errettet zu sehen und erboten sich zu jeglichem Beistände. m Herbst brach der Kaiser, die Mutter m Pavia zurück-' nugroßer Heeresmacht auf nach dem ©üben. iv lu / Vt0n* lemem ^use' Ulchts von besten Erfolgen. Schwer erkrankt kam Otto nach Rom; ein heftiges Fieber !r Ös!!L k ' Sunb üll) ^}U1qnb iebe Hoffnung auf Rettung. Als er das Lude semes Lebens nahe fühlte, theilte er seinen X *latia\mb in vier. Theile: einen bestimmte r . f f /rche, ten zweiten für die Armen, den dritten für seine bebe Schwester und den vierten für seine Dienst- Ä!*Vuie-9ä(cutc- Dann bannte « vor dem Ufte ibcn,Ä"' >5!ner Gemahlin und den übrigen Getreuen nfina bk fcmcn katholischen Glauben, em- pftng tte hl. Sterbesakramente und entschlief. 2. Der hl. Adalbert, Apostel der Preußen. fer| Adalbert wurde 950 von vornehmen Eltern in plß lohnten geboren. Als der Knabe einst erkrankte na-101 lobten die Eltern ihn dem Dienste Gotte? u .Lh-n wen» ihn der Herr am Lebe» erhalte. Der Knabe genas fllem, Bilder a. d. vaterl. E-schichte, I.
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