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1. Von 911 - 1198 - S. 31

1914 - Leipzig [u.a.] : Teubner
Einnahme Palermos 31 grafen Rmt, alle in der Altstadt so fest zu bauen, daß jeder mit seinen Wagen und Zugtieren sicher hinüberfahren kann. Wenn jemand durch Rlter oder allzu starke Abnutzung oder irgendeinen Schaden der Brücken einen Verlust erlitten hat, wird der Zöllner oder der Burggraf ihm nach dem Recht Ersatz zu leisten haben. 80. 10er Btauerrt oder Wall der Stadt beschädigt, wird dem Burggrafen 40 Schilling Strafe zahlen. 81. Wer über die Straße baut, wird in gleicher Weise dem Burggrafen büßen. (Er darf aber niemand die (Erlaubnis dazu geben. — 82. Niemand soll Mist oder Kot vor sein Haus legen, er müßte ihn denn gleich wegfahren wollen, ausgenommen die hierzu bestimmten Plätze, nämlich neben dem Fleischmarkt, ebenso neben St. Stephan, ferner neben dem Brunnen auf dem Pferdemarkt und bei dem Platze, der Gewirke heißt. 88. Zum Rechte des Bischofs gehört, daß er aus dieser Stadt 24 Boten habe, und zwar nur aus dem Stande der Kaufleute. Ihr Amt ist es, nur innerhalb des Bistums Botschaften des Bistums an seine Leute auszurichten. 89. Jeder von ihnen muß jährlich dreimal einen solchen Botendienst auf Kosten des Bischofs tun. 4. Ausdehnung des Reiches unter Heinrich Vi. (Einnahme Palermos 1194. Ottonis Frisingensis Continuatio Sanblasiana1 40; ed. Wilmans, S. 325f. M. G. Ss. 20. 1867. 3m Jahre der Fleischwerdung des Herrn 1194 zog der Kaiser mit seinem Heer gegen die am äußersten (Ende Siziliens gelegene Stadt Palermo, welche bisher als Haupt und (Erzstuhl Siziliens und als Schatzkammer der Könige dieses Landes gegolten hatte, und nachdem er in ihrem Angesicht feine Seite aufgeschlagen, rüstete er sich zur Belagerung. (Er gab den Befehl, in den großen königlichen (Barten, der von allen Seiten umhegt und mit jeder Rrt von Tieren ergötzlich angefüllt war, einzubrechen, und ließ alle Tiere zum Hutzen des Heeres mannigfach verwenden. Da ergriff die Bürger Furcht vor der tdut des Kaisers. (Dhne Verzug suchten sie die Unterwerfung nach, und indem sie sich und das Ihrige der Gnade des Kaisers anheimstellten, baten sie demütig um Frieden. Jener willigte ein, nahm sie nach Übergabe der Stadt wieder zu Gnaden auf und ließ auf allen Türmen die kaiserlichen Banner aufhissen. Zugleich wurde ein Tag für den (Einzug festgesetzt, an welchem der Kaiser von den Bürgern mit kaiserlicher Pracht empfangen werden sollte. Unterdessen ließ der Kaiser das Heer in jedem Überflüsse schwelgen, an den erbeuteten Schätzen sich bereichern und sorgloser Sicherheit sich dahin- 1 (Dtto von St. Blasien ist ein würdiger Fortsetzer (Dttos von Freising. Rtit ihm beginnt die Darstellung wieder in historische Bahnen einzulenken. Der Verfasser war 1222 Rbt im Kloster St. Blasien im Schwarzwald, wo er 1223 starb, mit Benutzung der „Gesta Friderici“ (Dttos von Freising setzte er die Chronik in annalistischer Form bis 1209 fort in ruhiger, parteiloser Objektivität. Seine Darstellung ist formvollendet, vgl. Wattenbach Ii, S. 284f.

2. Geschichte des Mittelalters - S. 36

1912 - Frankfurt a.M. [u.a.] : Diesterweg
36 Die Frankenkaiser. Die Staufer. nebst seinem Shnchen Konrad begleitet, der den Mont Cenis. Er-schreckt flchtete sich der Papst in die Feste Canossa bei Reggio, ent-schlssen, den König nicht vorzulassen. Allein Heinrich stand drei Januartage hindurch im Berhemde barfu im Schlohof; am 1077 vierten hob Gregor den Bann auf und reichte dem weinenden König das Abendmahl. Dennoch hoben die schuldbewuten Fürsten seinen Schwager Rudolf von Schwaben auf den Thron. Aber nur die Sachsen er-kannten ihn an; am Abend seines Krnungstages mute er aus Mainz flchten. In Hellem Zorn kehrte Heinrich zurck; wie die Lombarden stellten sich die Schwaben, Bayern, Franken auf seine Seite; selbst Kailfleute traten in sein Heer ein, und Rudolf verblutete schlielich in der Feldschlacht. Inzwischen fhrte der König einen Gegenpapst nach Rom und lie sich von ihm in der Peterskirche krnen. Gregor schlo er ein in der Engelsburg, dem alten Grabmal Hadrians; der Normannen-herzog Robert Guiscard rettete ihn in das unteritalische Land, mit dem ihn der Papst belehnt hatte. Dort starb Gregor zu Salerno, nachdem er alle Gebannten gelst hatte bis auf Heinrich und den Gegenpapst. Ich habe die Gerechtigkeit geliebt und das Unrecht gehat; darum sterbe ich in der Verbannung," soll er gesprochen haben. 4. Daheim wtete allerorten der Brgerkrieg. In Schwaben spannten die Bauern einander selbst vor den Pflug, weil sie keine Zugtiere mehr hatten. Aber Kaiser Heinrich gewann durch Milde und rastlose Bemhungen immer mehr Groe; er schtzte und frderte durch seinen Gottesfrieden die Bauern und namentlich die aufblhenden Städte; Gewalttat zchtigte er mitunter nach der grausamen Sitte der Zeit durch Stupen, Abschlagen der Hand. Heinrichs ltester Sohn Konrad war im Aufruhr reuevoll verdorben; jetzt reizten die Ritter, die nicht mehr auf Raub ausreiten konnten mit Scharlachmantel und goldenen Sporen, den zweiten, Heinrich, zur Emprung. Durch erheuchelte Reue verleitete er den Vater, sein Heer zu entlassen, nahm ihn auf der Burg Hckelheim bei Ingelheim gefangen und zwang ihn zur Abdankung. Nun aber rsteten die Städte am Unterrhein fr den alten Kaiser; er widerrief seine Abdankung, war aber so arm, da er sein Reitzeug gegen Brot versetzen mute. Unter kriegerischen Entwrfen und Rstungen starb der vielgeprfte Herrscher in Lttich.

3. Von Heinrich IV. bis Rudolf von Habsburg - S. 87

1893 - Dresden : Bleyl & Kaemmerer
— 87 - Raub, Raubmord, Körperverletzung werden mit dem Verlust der Augen und der rechten Hand bestraft, geringerer Diebstahl mit Abschneiden der Haare und Stäupen. Wer einen Verbrecher schützt, erleidet die gleiche Strafe; wer sich der Strafe zu entziehen weiß, verliert sein Lehen. Bei der Ausführung dieses Gesetzes ging Heinrich den Fürsten mit gutem Beispiel voran. Er strafte die vornehmen Räuber mit aller Strenge und Gerechtigkeit. Da wurde gar mancher reiche Dieb arm, seine Scheuern und Keller wurden leer, und er konnte nicht mehr in Purpnrkleidern und goldenen Sporen einherstolzieren. Aber der Bauer konnte wieder sicher sein Feld bauen und abernten und sein Vieh auf die Weide treiben. Der Kaufmann zog mit seinem Wagen ruhig seinen Weg, und das Schiff des Bürgers fuhr den Strom hinab ohne Furcht vor den Räuberburgen am Ufer. Mit Freuden dankte der gemeine Mann dem Kaiser für seinen Schutz und vergalt ihm Liebe mit Liebe. Freilich die mächtigen und vornehmen Herren waren mit dem Kaiser nicht so zufrieden wie das Volk. Die einen murrten, weil er ihnen Raub und Fehde wehrte; andere klagten, daß er noch immer im Bann sei und sich noch immer nicht mit der heiligen Kirche ausgesöhnt habe; andere Fürsten aber zürnten ihm, weil er sie nicht genug mitregieren lasse. Zur Erläuterung: Mit welchen Schwierigkeiten hatte Hienrich bei seiner weiteren Regierung zu kämpfen? (Drei gregorianische Päpste und deren Bann, zwei Gegenkönige, Widerstand der Sachsen. Abfall Conrads, Fehdelust und Raubgier der Herren). Welches Ereignis war sür ihn das schmerzlichste? Der Abfall Conrads. Warum? (Nachweis). Wie und womit werden wohl die Päpstlichen den Kaisersohn verführt haben? (Bann des Vaters, gottloser Kamps des Vaters gegen die Kirche, Gewinn der Kaiserkrone). Was für ein Kaiser würde wohl Conrad geworden sein? (Diener des Papstes, denn . . .). Was ist auffällig bei der Krönung des jungen Heinrich? (Der Eid; er erklärt sich aus dem Mißtrauen des schwer getäuschten Vaters). Wie wurde Heinrich Herr über die vielen Schwierigkeiten? Gegen den Bann der Päpste konnte er sich freilich nicht helfen, wohl aber erwehrte er sich der Gegenkönige durch mutigen Kampf, des abgefallenen Sohnes durch Absetzung und durch Krönung des zweiten Sohnes (und die Sorge um dessen Herrschbegier beseitigte er durch den Eid). Die Sachsen gewann er durch Nachgeben und Erfüllung ihres Hauptwunsches. Der Fehdelust und Räuberei wehrte er erst durch den Gottfrieden, später durch den Reichsfrieden. Welches ist wohl der Unterschied zwischen diesen beiden Frieden? Der erste ist eine kirchliche Einrichtung. Denn Bischöfe sind es, die ihn in ihren Sprengeln einrichten, heilige Tage und Jahreszeiten dürfen nicht durch Blutvergießen entweiht werden; den Widersetzlichen treffen besonders geistliche Strafen (Ausschluß vom Abendmahl, Bann). Der Reichsfrieden aber ist eine weltliche Einrichtung. ein Reichsgesetz. Denn die Mehrzahl der Fürsten setzt ihn aus Antrag des Kaisers ein, und jeder verpflichtet sich zu seiner Durchführung; alle Verbrechen gegen Leben und Eigentum werden für alle

4. Von Heinrich IV. bis Rudolf von Habsburg - S. 35

1893 - Dresden : Bleyl & Kaemmerer
— 35 — Gesandten I Sie müssen sterben!" Die Gesandten flüchteten in das Stadthaus, die Thüren wurden geschlossen, aber das wütende Volk schleuderte Steine in die Fenster. Mit Mühe brachten die Konsuln die Bürger zur Ruhe. Heimlich um Mitternacht verließen die Gesandten die aufrührerische Stadt, mit Grimm im Herzen. 2. Als der Kaiser ihre Botschaft hörte, entbrannte er in gewaltigem Zorn. Er sprach über die Mailänder als über Empörer und Hochverräter die Reichsacht aus; ihre Habe sollte geplündert, sie selber zu Leibeigenen gemacht werden. Zugleich rief er seine Getreuen in Deutschland und Italien zum Krieg gegen Mailand. Da sein Heer sich nur langsam sammelte, gedachte Friedrich erst dann die Stadt einzuschließen, wenn in ihr Hungersnot eintrete. Damit dies aber geschehe, verwüstete er die Unigegeud der Stadt, ließ die Weinberge zerstören, die Ölbäume umhauen, die Dörfer verbrennen. Auch gebot er mit Androhung der strengsten Strafen, daß niemand den Mailändern Nahrungsmittel verkaufe, und ließ daher alle Straßen bewachen, die nach Mailand führten. Mit dem übrigen Heer durchzog er verwüstend das entferntere Gebiet von Mailand. Als im Frühjahr deutsche Heerhaufen über die Alpen kamen, belagerte er zunächst sieben Monate lang die Stadt Crema, eine Bundesgenossin Mailands, und eroberte sie nach furchtbaren Kämpfen; der Rest der Bewohner durfte abziehen, die Stadl wurde geplündert und dem Erdboden gleich gemacht. Da die Dienstzeit der Deutschen abgelaufen war, entließ er sie mit reichen Geschenken und setzte daun den Kampf gegen Mailand mit lombardischen Kriegern fort. Wiederum wurde die Ernte der Mailänder vernichtet, und bei einem Brand in der Stadt wurden ihre Vorratshäuser zerstört. Aber sie beugten sich nicht. Mit kühnen Ausfällen und Streifzügen traten sie den Feinden entgegen, bald siegreich, bald zurückgeschlagen. Der Kaiser schwur, nicht eher wieder seine Krone auszusetzen, als bis Mailand bezwungen wäre. Als neue Scharen aus Deutschland kamen, schloß Friedrich die

5. Von Heinrich IV. bis Rudolf von Habsburg - S. 48

1893 - Dresden : Bleyl & Kaemmerer
— 48 — König von Ungarn, an den griechischen Kaiser Isaak nach Konstantinopel und sogar an den ihm freundlich gesinnten Sultan von Jkonium nach Kleinasien, um freien Durchzug und billigen Markt für das Kreuzheer auszumachen. Auch an den Sultan Saladin schickte er Botschaft und verlangte die Herausgabe der heiligen Stadt und des heiligen Kreuzes, sonst werde der ganze christliche Erdkreis gegen ihn zu Felde ziehen. Alle diese Fürsten gaben durch eigene Gesandtschaften gute Antwort — natürlich außer Saladin. Denn dieser verlangte die Übergabe aller noch christlichen Städte; dann wolle er die Wallfahrten der Christen gestatten. In Ungarn sollten die Kreuzfahrer das Futter für je 100 Pferde, sowie je 4 Stück Rinder mit einer Mark bezahlen. Der griechische Kaiser verlangte Bürgschaft, daß Friedrich nichts Böses gegen fein Reich im Schilde habe, und als drei deutsche Fürsten dies beschworen hatten, leistete der griechische Kanzler im Namen seines Kaisers auf das Evangelium den Eid, daß dem Pilgerheere Freundschaft und sicheres Geleit, billiger Markt und genügend Schiffe zur Überfahrt über den Hellespont gewährt werden sollten. Um die Ausführung dieser Versprechungen zu überwachen schickte Friedrich eine neue Gesandtschaft, bestehend aus einem Bischof, mehreren Grafen und 100 Rittern nach Konstantinopel. Schon vorher hatte der Kaiser geboten, daß alle deutschen Kreuzfahrer sich am 23. März (das war der Tag des heiligen Georg, des Schutzpatrons der Wallfahrer) des nächsten Jahres bei Regensburg versammeln sollten. Auch hatte er bei Strafe der Acht angeordnet, daß nur wohlge-rüftete und wohlhabende Männer ins Feld ziehen durften; wer nicht mindestens drei Mark besaß, sollte dem Zuge fern bleiben. 4. Im Frühjahre sammelte sich das Kreitzheer bei Regensburg, im ganzen 100 000 Mann, darunter 50 000 Ritter, alle stattlich gerüstet und wohlgeübt in den Waffen. Anfang Mai marschierte das Heer donauabwürts, zog über die Drau und Sau und kam Ende Juli in die Gegend von Belgrad. Bis hierher ging alles

6. Bilder aus der vaterländischen Geschichte - S. 7

1914 - Düsseldorf : Schwann
— 7 — Das war das erste„Kaiserhoch"unserer vaterländischen Geschichte. Von nun an galt Karl als der erste Herrscher der Christenheit, vor dem alle Fürsten und Völker sich zu beugen hatten, und alle deutschen Könige der späteren Seit trachteten, weil sie seine Nachfolger waren, ebenfalls nach der römischen Kaiserkrone. 4. Karls Friedenstätigkeit. Karl ordnete sein großes Reich aufs beste. Sehr lag ihm die Ausbreitung von Christentum und Bildung im Volke am Herzen. Er ließ Kirchen und Klöster erbauen, richtete an ihnen Schulen ein und berief gelehrte Männer zur Unterweisung der Jugend. Auch an seinem Hofe zu Aachen gründete er eine Schule. Einmal trat er selbst in die Schulstube und hörte dem Unterrichte zu; auch die schriftlichen Arbeiten der Kinder ließ er sich vorlegen. Die Fleißigen mußten auf seine rechte Seite treten, die Trägen auf die linke. Und siehe da! Die meisten armen Kinder kamen rechts zu stehen, fast alle Kinder von Vornehmen aber links. Freundlich wandte sich der Kaiser zu den Fleißigen und lobte sie. Doch zürnend kehrte er sich darauf den vornehmen, aber trägen Kindern zu und sprach: „Schämt euch ! Werdet ihr nicht fleißig, so soll keiner von euch fortan vor meine Augen kommen, und ich werde euch bestrafen, wie ihr es verdient!“1) Auch das leibliche Wohl der Untertanen lag dem Kaiser sehr am Herzen. Auf seinen zahlreichen großen Landgütern mußte alles in bester Ordnung fein; die Bestellung der Acker und Gärten, die Zucht und Pflege des Viehes, besonders der Pferde und Rinder, sollte als Vorbild für die umwohnenden Bauern dienen.2) Die Verwalter der Güter mußten ihm alljährlich zu Weihnachten genau Bericht erstatten; sogar die Zahl der Eier, die von den Hühnern gelegt wurden, hatten sie dabei anzugeben. Karl sorgte auch für die Anpflanzung von edlen Obstbäumen, Küchengewächsen und Arzneipflanzen; er ließ Weinberge anlegen, Wälder ausroden und Sümpfe trocknen; wüste Gegenden verwandelten sich in fruchtbare Felder, und Karl freute sich, wenn er das alles sah. 5. Karls Persönlichkeit. Eine hohe Gestalt, die siebenmal die Länge seines Fußes betrug, und ein kräftiger Körperbau zeichneten den Kaiser aus. Er war mäßig in Speise und Trank; von Jugend auf an körperliche Übungen, wie Reiten, Turnen, Schwimmen, gewöhnt, erfreute er sich einer sehr rüstigen Gesundheit und war nie frank. Seine Kinder, die er sehr liebte, hielt er zu einem einfachen Leben an; die Töchter mußten spinnen, weben, sticken und sich ihre Kleider selbst machen. Am liebsten weilte er in Aachen, denn Gedichte: Gerok, „Wie Kaiser Karl Schulvisitation hielt" und „Wie Kaiser Karl schreiben lernte." 2) Gedicht: Greif, „Der stumme Kläger."

7. Lehrbuch für den erzählenden Geschichts-Unterricht an höheren Schulen - S. 159

1895 - Freiburg i.B. : Wagner
159 letzte Hohenstause endete mit seinem Freunde Friedrich von Baden in Neapel durch das Richtbeil. Zwei Jahre spter starb Karls Bruder, Ludwig Ix., der 1270 Heilige, auf dem letzten, dem siebten Kreuzznge in Tunis. Bald darauf ging Akkon, die letzte christliche Besitzung im Gelobten Lande, verloren. Der herrschgewaltigste aller Ppste aber, Bonisaz Viii., starb nach herber Demtigung durch die Groen Roms und Philipp Iv. Seine Nachfolger muten in Avignon ihren Sitz aufschlagen und der franzsischen Politik dienstbar sein. 6. In Deutschland herrschte die rgste Verwirrung. Schwr-inende Mongolenhorden hieben die schlesische Ritterschaft unter Herzog Heinrich Ii. bei Wahlstadt an der Katzbach zusammen. 1241 Der junge König Wilhelm von Holland suchte der allgemeinen Auflsung vergeblich zu steuern. Nach seinem frhen Tode fand sich kein deutscher Fürst bereit, die Krone anzunehmen. Zwei Fremde fhrten den Knigstitel. Die Auenteile des Reiches, die Lombardei, Burgund, Flandern sielen allmhlich ab. Im Innern strten die Ritter straflos den Landfrieden. Auf ihren Burgen und Maut-Trmen erpreten sie Zoll und Geleitsgeld oder lauerten im Busch auf den Kaufmann, nahmen ihm aus dem Stegreif" seinen Wagen, dem Bauer sein Gespann und ngsteten den Beraubten hohes Lsegeld ab, das sie dann bei schwelgerischen Gelagen in Schnabelschuhen und im geschlitzten Schellenwams verpraten. 7. Da verbanden sich die rheinischen und wetterauischen Städte auf den Rat des Mainzer Brgers Arnold Walpot, der aus eigenen Mitteln den Dominikanern eine Kirche und ein Kloster erbaut hatte, zu gegenseitigem Schutze gegen das Faust-recht. Ihr Stdtebund breitete sich an Rhein und Donau bis Lbeck und Regensburg aus; ihr Heer zerstrte die Raub-uestev und hngte die Strauchritter. Vi. Fürsten und Städte. 1. Habsburg und Luxemburg. 1. Die Erwhlung des oberrheinischen Grafen Rudolf 1273 von Habsburg machte zwar dem Zwischenreiche ein Ende, ver-mochte aber die Auflsung des Reiches in Frstentmer und Städte nicht zu hemmen. Rudolf demtigte den hochfahrenden

8. Thüringisches Lesebuch für die oberen Klassen der Volksschulen - S. 91

1873 - Hildburghausen : Gadow
89 Als Felix eines Tages seine Heerde hütete, kam des Weges ein Barfüßermönch, der durch den Wald einen Wegführer begehrte. Weil es aber schlechtes Wetter war, so sagten die andern Knaben mit ihrer gewöhn- lichen Grobheit: „Nein, ich gehe nicht!" Da sprang Felix hervor, grüßte freundlich und bot sich zum Weg- weiser an. Da der Mönch unterwegs aus den klugen Antworten des Knaben seinen guten Verstand wahrgenommen, hat er ihn mit sich in sein Kloster geführt und mit Bewilligung der Eltern in seinen Orden aufgenommen. Felix studirte jetzt fleißig, und ungeachtet er bald einer der gelehrtesten von allen Mönchen wurde, erhob er sich doch nicht mit Stolz, sondern blieb demüthig, höflich und dienstfertig. Dieß machte, daß ihn Alle, die ihn kannten, lieb gewannen, und so wurde er von einer Ehrenstelle zur andern erwählt, bis er endlich sogar Bischof und zuletzt Cardinal wurde. Endlich, da der Papst starb, wurde er einhellig am 24. April 1585 zum Papst erwählt in Rom. Und er hat unter dein Namen Sixtus V. mit großem Ruhm regiert. Die Bauern, welche von dem Glücke des ehemaligen Schweinehirten hörten, kratzten sich hinter den Ohren, kratzten aber wenig Verstand heraus, sondern blieben, was sie waren, ungehobelt und ungeschliffen. Diese Geschichte lehrt, wie oft ein kleiner Umstand unser Glück machen kann, und wie die Höflichkeit das erste Mittel ist, sich unter den Menschen beliebt zu machen. 43. Ein Rechtsfall. In Tours hatte ein Nechtsgelehrter, Namens Ivo, in dem Gasthause einer betagten Wittwe mehrmals Her- berge genommen. Als er einstmals des Abends dort ein- spricht, kommt ihm die alte Frau mit Thränen entgegen. Sie sollte Tages darauf vor Gericht erscheinen; sie war auf Ersatz von 1200 Ducaten verklagt, und sie fürchtete, verurtheilt zu werden, obwohl sie nicht einen Pfennig schuldig zu sein betheuerte. Zwei Fremde, die bei ihr eingekehrt, hatten ihr eine Geldkiste in Verwahrung ge- geben, sie hatte beiden versprochen, das anvertraute Gut an keinen von beiden allein, sondern nur an beide zugleich zurückzugeben. Wenige Tage darauf gehen beide Fremde

9. Präparationen für den Geschichts-Unterricht in der Volksschule - S. 97

1912 - Nürnberg : Korn
— 97 — Ltt» I. non Mtclsbch. Veranschaulichungsmittel: Das Bild stellt dar, wie Otto mit seinen Begleitern soeben vor der Burg Alberichs anlangt. I. Stufe. 1. Warum mußte Kaiser Friedrich Barbarossa so oft nach Italien reisen? 2. Warum war eine solche Reise sehr beschwerlich? (Welches Gebirg liegt zwischen Deutschland und Italien?) Wie war der Weg a) über die Berge? b) zwischen den Bergen? (Was fließt zwischen den Bergen hindurch?) Warum war der Weg zwischen den Bergen sehr schmal? 3. Ein schmaler Weg läßt sich leichter versperren als ein breiter. Auf welchen Gedanken hätten deshalb die Italiener kommen können? Ob sie das auch wirklich getan haben. Ii. Stufe. 1. A. Erzählung. Als Friedrich im Jahre 1154 zur Kaiserkrönung nach Rom reiste, litt sein Heer unterwegs große Not. Die Italiener verschlossen die Stadttore und gaben den Hungernden weder Brot, noch Fleisch. Da vertrieb der Kaiser die Feinde aus ihren Städten und brannte ihre Häuser nieder. Aber der Haß der Italiener wurde noch größer. Der Ritter Alberich aus Verona schwor, die Deutschen sollten nimmer lebendig in ihre Heimat kommen. Hinter der Stadt Verona war der Weg so schmal, daß nur ein Mann hinter dem andern reiten konnte. Neben der Straße hatte Alberich eine Burg, die auf einem hohen Berge stand. Hier wollte er mit 500 Italienern dem Kaiser den Heimweg versperren. Als nun Friedrich im Herbste des nächsten Jahres dahin kam, rief Alberich herab: „Gib all' Dein Geld her!" Und zu den Rittern sprach er: „Steigt von Euren Pferden und ziehet Euren Harnisch aus! Keiner kommt mir sonst vorbei!" Da dachte der Kaiser: „Wie, ohne Geld und ohne Kleider, den Bettlern gleich, sollen wir heimkehren? Ich will hinauf und ihn herunterjagen!" Aber der Berg war hoch wie ein Turm und steil wie eine Mauer; es war unmöglich, da empor zu klettern. Etliche ritten auf der Straße weiter; doch Alberich wälzte Felsentrümmer und Baumstämme herab und zerschmetterte Roß und Reiter. Links Scheivlhuber, Präparationen. 7

10. Ein deutscher Bürger des sechzehnten Jahrhunderts - S. 109

1912 - Leipzig : Voigtländer
an welcher Krankheit er gestorben sei, sagte ihnen der Knecht: „Est est est facit, quod Dominus meus hic iacet“, und voll Schmer) und Heue sagte er: „(Lest est est, Dominus meus mortuus est“ 1). (Die Weiterreise führte über flcquopenöente (9. Juli), Siena, Zloreuz (11. Juli), Scarperia (12. Juli), Zirenzuola nach Bologna, wo sie am 13. Juli ankamen, jedoch ohne Aufenthalt durchreisten.) . .. Einen guten Viertelsweg von Bologna fängt ein von Menschenhand geschaffener Graben an, auf dem man in einem Hachen bis nach Ferrara in den Po fahren kann. Da schickte uns der liebe Gott wiederum einen getreuen Gefährten zu, der war in Mantua zu Hause und hatte sich in Bologna als Reiter anwerben lassen. Der sagte, wir könnten den Graben entlang bis nach Ferrara im Hachen fahren, er wollte uns einen bestellen und gute Gesellschaft leisten, fragte auch, wohin mir wollten. Denn wenn wir auch wie Soldaten gekleidet gingen, so würden wir doch, wenn wir Soldaten wären, bei den andern auf dem Musterplatz geblieben sein, wir sagten darauf, unser Herr wäre in Trient. „(D weh, nein," sagte er, „ihr wollt weiter!" wir sagten weder ja noch nein. (Er konnte ein wenig Latein, ich auch ein wenig; so konnte ich wenigstens mich mit ihm verständigen. (Er gedachte des Papstes und der päpstlichen Religion nicht zum besten, und als ich ihn fragte, ob er in Italien und noch dazu in des Papstes Land und Gebiet sich also äußern dürfte, und wie es komme, daß er kein Bedenken getragen hätte, sich wider die Anhänger der evangelischen Lehre anwerben zu lassen, sagte er, das kümmere ihn nicht, er hätte kein Kardinalat zu verlieren, er wäre ein Kriegsmann und diente dem, der ihm Geld gäbe. Da wir nun fast bis an den Po gekommen waren, sagte er, Ferrara liege zwar recht am Wege nach Deutschland, wir hätten aber dort nichts Besonderes zu sehen; es wäre zwar eine große Stadt mit einer berühmten Uni- !) Est est est hat meinen Herrn unter die Erde gebracht. — (D am Est est est ist mein Herr gestorben! Itcan vgl. im fahret Kommersbuch deutscher Studenten das Stud entenlieb: Est est! von wilh. Ittüller (stusg. 1886 Nr. 519 S. 524). Ittan vermutet, daß der trinkfeste Junker der stbt Johann Fugger war. 109
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