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1. Auszug aus der Alten, Mittleren und Neueren Geschichte - S. 474

1877 - Berlin : Herbig
474 Neuere Geschichte, Vierte Periode. vier Monate cingeschlossenen Hauptstadt hatte am 23. Jan. Favre Unterhandlungen mit Graf Bismarck angeknüpft. Diese führen zur Kapitulation von Paris durch die 1871. Uebereinkunft von Versailles. 28. Jan. 1) Uehergabo sänuntlicher Forts mit dem Kriegsmaterial an die deutschen Truppen, Entwaffnung der Ringmauer; 2) alle französischen Soldaten in Paris gelten als Kriegsgefangene und werden entwaffnet, mit Ausnahme von 12,000 Mann, welche mit der Nationalgardc die Ordnung aufrecht erhalten, für die Verprovian- tirung sorgen die französischen Behörden; 3) die Stadt Paris zahlt 200 Millionen Franken Kriegskontribution; 4) Waffenstillstand (mit Ausnahme der Départements Doubs, Jura und Côte d'or) auf drei Wochen behufs Ermöglichung freier Wahlen zur Nationalversamm- lung, die in Bordeaux zusammentreten und zwischen Krieg und Frieden entscheiden soll. Gambettas Widerstand gegen diese Uebereinkunft wird bald ge- brochen, er gibt seine Entlassung (G. Fcbr.). Wahlen in ganz Frank- reich (8. Febr.) Die Nationalversammlung konstituirt sich in Bor- deaux (12. Febr.). Der Waffenstillstand bis zum 24. Febr., später bis zum 3. März verlängert. Thiers, zum Chef der französischen Exekutivgewalt gewählt, führt die Unterhandlungen mit Graf Bis- marck. Das Ergebnis derselben sind die 26. Febr. Friedenspräliminarien zu Versailles: 1) Frankreich tritt an das deutsche Reich ab : den Eisass aufser Beifort (und Gebiet) und Deutsch-Lothringen mit Meta und Diedenhofen (Thionville), zusammen 2g0 Q Meilen mit l1/* Millionen ^ Einwohnern ; 2) Frankreich zahlt in 3 Jahren 5 Milliarden Franken Kriegsentschädigung, welche durch eine (nach den Abzahlungen geregelte) Besetzung französischen Gebiets garantirt wird. I. März, ln Folge eines Zusatzartikels Einzug von 30,000 Mann deutscher Truppen in Paris und momentane Besetzung eines kleinen Theils der Hauptstadt, welche die Deutschen schon den 3. März wieder verlassen. Die Friedenspräliminarien werden be- stätigt und im Einzelnen näher bestimmt (Gebietsaustausch eines französischen Bezirks bei Beifort gegen einen .andern deutsche« m Lothringen) in dein definitiven

2. Geschichte der neueren und neuesten Zeit - S. 464

1871 - Münster : Coppenrath
tut! dieser über die vorläufig aufgestellten Friedensbedingungen berathen. An die Spitze dieser neu gebildeten republikanischen Negierung wurde der alte Thiers, schon früher Minister unter dem Könige Louis Philipp, als Präsident gestellt. Schon am 26. Februar wurden die aufgestellten vorläufigen Friedensbedingungen von französischer und deutscher Seite unterzeichnet, und schon am 1. März erfolgte deren Bestätigung durch die Natioualversammluug zu Bordeaux nach fiebenstündiger Be-rathung mit 546 gegen 107 Stimmen. Sie sind im Wesentlichen folgende: 1) Elsaß und Deutsch-Lothriugen mit der Festung und den Forts von Metz, jedoch mit Ausschluß der Stadt und Festung Belfort, fallen an Deutschland zurück; 2) Frankreich zahlt innerhalb drei Jahren an Kriegsentschädigung fünf Milliarden Franks (1333vs Millionen preußische Thaler); bis zu deren Zahlung bleibt eine deutsche Besatzungsarmee in Frankreich auf Kosten des Landes; die Hauptstadt Paris zahlt eine besondere Kriegssteuer von 300 Millionen Franks; 3) Die Kriegsgefangenen werden ausgeliefert. Dieser vorläufige Friedensschluß, in Folge dessen auch die Festung Belfort sich ergab, wurde demnächst in Brüssel und zuletzt in Frankfurt a. M. definitiv abgeschlossen. In Folge dessen zogen die deutschen Truppen taktmäßig aus Frankreich nach Deutschland zurück, und die französischen Kriegsgefangenen wurden aus Deutschland nach Frankreich zurückgeführt. Der Exkaiser Napoleon folgte der Kaiserin und seinem Sohne nach England. Glorreich halte dieser schreckliche Krieg für die Deutschen Waffen begonnen; glorreich ist er unter der leitenden Hand Gottes für sie ausgekämpft, und die gerechte deutsche Sache, wenn auch unter großen Drangsalen und unzähligen Opfern und Mühen, zum endlichen, ruhmvollen Siege gebracht. Wahrlich,

3. Lehrbuch der Weltgeschichte - S. 407

1847 - Leipzig : Engelmann
407 Das Zeitalter Philipps Ii. und Elisabeths. Blutbefehle vollstreckte. Habsucht, Blutgier und Fanatismus suchten um die Wette ihre Opfer. An allen Orten wurden Galgen und Rad errichtet; Scheiterhaufen loderten für die Protest. Geistlichen und die hartnäckigen Bekenner des Evangeliums; an die Balken niedergerissener Kapellen knüpfte man sowohl bilderstürmende Neuerer als friedfertige Calvinisten und Lutheraner auf. ,,Alles in den Niederlanden sonst so einheimische fröhliche Leben verschwand, das Entsetzen eines großen all- gemeinen Grabes füllte alle Gemüther." Die Bürgerschaft von Ant- werpen mußte das Geld zu dem Baue der Citadelle hergeben, durch die Alba Stadt und Land in Fesseln schlagen wollte. §. 493. Bedrohte der grausame Blutrath Leben und Freiheit, so gefährdeten Alba's Steuerpläne den Wohlstand und Handel. Un- zufrieden mit der gesetzlichen Bestimmung, daß alle Steuern von den Ständen jeder Landschaft auf kurze Frist bewilligt und von ihnen selbst nach eigenem Ermessen erhoben werden sollten, verlangte Alba eine ständige Steuer zu hohem Belauf und vertheilte sie auf eine dem Handel und Verkehr höchst nachtheilige Art*). Wie sehr auch die Stände protestirten, Alba bestand auf seiner Forderung; aber durch diesen willkürlichen Eingriff in die Landesgesetze, der den Kaufmann wie den Gutsbesitzer, den Katholiken wie den Protestanten mit gleichem Ruin bedrohte, weckte er den eingeschüchterten Oppositionsgeist und näherte die durch Confessionsunterschied Getrennten wieder einander. Als Alba mit Gewalt den Kaufac cis eintreiben lassen wollte, schlossen die Brüsseler Kaufleute ihre Magazine, die Krämer, Bäcker u. s. w. ihre Laden und verweigerten die Zahlung. Schon drohte der tyrannische Herzog, die Widerspenstigen vor ihren Häusern aufhängen zu lassen — als die Nachricht, daß eine Schaar Ausgewanderter, die sich zur Sec herumtrieben, und darum Meergeusen genannt wurden, die Hafen- stadt Briel erobert hätten und mehre Städte in Holland und See- land zu ihnen abgefallen wären, die Gebeugten ermuthigte und die Spanier betroffen machte. Bald nachher gelang es dem zurückgekehrten Wilh. von Oranien die nördlichen Provinzen zu vereinigen. Er wurde als Statthalter von Holland, Seeland, Utrecht und Friesland anerkannt und mit Geld und Kriegsmannschaft ausgerüstet. Jetzt ge- wann der Widerstand eine ernstere Gestalt. Die Gräuel, welche die span. Truppen auf Alba's Befehl in einigen der widerspenstigen Städte, wie Haarlem, Narden u. a. begingen, wo sie ohne Unterschied des Geschlechts und Alters die Einwohner niederhieben, die Wohnungen plünderten und, nachdem sie sich an Mord, Raub und viehischer Wol- lust gesättigt, die Brandfackeln in die öden Häuser und Kirchen warfen, 1572.

4. Geschichte der neueren und neuesten Zeit - S. 252

1875 - Münster : Coppenrath
— 252 — ner längs der ganzen Grenze: „daß das Land der Freiheit," so lautete der französische Bericht, „von den Despotenknechten gereinigt sei!" Der französische General Cuftine drang gegen den Mittelrhein vor, eilte über Speyer und Worms nach Mainz und bekam diese wichtige Feste, die Beherrscherin zweier Ströme und den Schlüssel von Deutschland, durch bloße Drohungen in seine Gewalt. Dann wandte er sich nach dem reichen Frankfurt, trieb große Brandschatzungen ein, wurde aber hier von den Hessen und Preußen überfallen und über den Rhein zurückgeworfen.*) Am 6. November verloren die Oesterreicher die große Schlacht bei dem Flecken Jemappes, unweit Mons, gegen Dumou-riez, und der Sieger überschwemmte mit seinen Scharen das ganze österreichisch - belgische Land. Ein anderes französisches Heer nahm dem Könige von Sardinien Savoyen und Nizza weg, weil er sich den Verbündeten angeschlossen hatte. Ueberall, wohin die Franzosen kamen, errichteten sie unter Sang und Tanz sogenannte Freiheitsbäume, nahmen aber den Besiegten selbst die Freiheit und drängten ihnen ihre neuen Einrichtungen auf. 73. Anklage des Königes. Durch diese Siege noch tollkühner gemacht und gleichsam jenem drohenden Manifeste zum Trotze beschloß der Nationalconvent Ludwig's Tod. Der nach dem Blute seines Königes lechzende Robespierre schrie: schon die einzige Thatsache, daß Ludwig König gewesen, sei ein hinreichendes Verbrechen, das augenblickliche Hinrichtung verdiene. Dagegen widersetzten sich aber die gemäßigteren Girondisten, welche zwar eine republikanische Verfassung, nicht aber die Hinrichtung des Königes gewünscht halten, und bestanden darauf, daß Ludwig zuvor zur gerichtlichen Untersuchung gezogen würde. Bloß um den Schein zu beobachten, gab die andere Partei nach, und der Maire von Paris ward am 11. Dezember nach dem Gefängnisse geschickt,, um den König abzuholen. Als er ihm den Beschluß des Nationalconvents vorlas: „Ludwig Kapet wird um 5 Uhr vor die Schranken des Convents geführt!" erwiederte der König: „Kapet? — das ist nicht mein Name, wohl aber der Name eines meiner Vorgänger. Doch diese Benennung steht wohl in Verbindung mit der Behandlung, die ich hier seit mehren Monaten zu erdulden habe." Nach *) Ein schönes Denkmal von grauem Granit vor dem Friedberger Thore enthält die Namen der dort ruhmvoll Gefallenen.

5. Enthaltend der neuesten Geschichte erste Hälfte - S. 192

1845 - Halle : Anton
192 Ausschuß in Paris, an welchen die Verhandlungen ka-- men, ward scheu so durch die Wünsche der holländischen sogenanten Patrioten, namentlich durch Daendels, bestimt, daß die niderländischen bevolmächtigten, Repelaar und Brantsen, nichts erreichten. Beide niderlandische Parteien steigerten sich in Paris durch Geldanerbieten. Die Be- volmachtigten boten 80 Millionen Gulden für den Fri- den; die Patrioten aber boten 10v Millionen, wenn ihnen die Franzosen nur zur Regirung helfen wollen. Warend dieser Unterhandlungen trat plözlich anhal- tender, heftiger Frost sin. Die Franzosen, die hierdurch die Niderlande ihrer stärksten Waffe, der Waßerverteidi- gung, beraubt sahen, kündigten nun einen kurz vorher gcschloßenen Waffeustilstand auf, sagten den Patrioten Hilfe zu, und drangen in die Territorien der Republik ein. Grave ergab sich am 30ten Dec. 1794. Anfangs Januar 1795 besczten die Franzosen die Betuwe; die englischen Truppen zogen unter argen Gewalttätigkeiten in der Richtung nach Emden ab, wärend die Franzosen vortreftiche Manszucht hielten. Pichegru gierig über den Leck nach Utrecht; liberal erhob sich die patriotische Par- tei. In Amsterdam zogen die Franzosen unter dem Ju- bel der Einwoner ein, und am längsten hielt sich noch Zeeland. Zum Uuglük und zur waren Strafe für die patriotische Partei in den Niderlanden, schloß in dieser Zeit auch Preuffen Friden mit Frankreich. Es war im Herbste und zu Anfänge Winters noch wegen der polni- schen Verhältnisse nicht ganz beruhigt; die Engländer und Niderländer hatten aufgehört, Subsidieu zu zalen; unter solchen Umständen gieng Preuffen eutschiden auf die von Frankreich gebotenen Fridensunterhandlungen ein. Schon im Herbste waren die preussischen Truppen auf das rechte Rheinuser zurükgegangen. Für die Unterhandlun- gen über den Friden aber bildete die französische Legation in der Schweiz das Mittelglid. Becher, einer der At- taches bei der französischen Gesandschaft, der mit diesen Unterhandlungen vom Wolfartsausschuße (d. h. dem neuen, dem unter anderen die diplomatischen Angelegenheiten über-

6. Leitfaden der Geographie und Geschichte für Volksschulen - S. 32

1879 - Danzig : Bertling
32 war, an der Spitze meiner Truppen zu sterben, lege ich meinen Degen tu (5m. Majestät Füßen." König Wilhelm schreibt an die Königin: „Die Kapitulation, wodurch die ganze Armee m Sedau kriegsgefangen ist, ist soeben mit dem General Wimpsten geschlossen, der au Stelle des verwundeten Marschalls Mac Mahon das Commando führte. Der Kaiser hat nur sich selbst Mir ergeben, da er das Commando nicht führt und alles der Regentschaft in Paris überläßt. Seinen Aufenthaltsort werde Ich bestimmen, nachdem Ich ihn gesprochen habe in einem Rendezvous, das sofort stattfindet. — Welch eine 'Wniiumq durch Gottes Führung!" — Wilhelmshöhe. Einnahme von: Straßburg (27. Septbr.), Schlettstadt (24. Cctober), Nenbreisach (10. Nov.), Dijon (31. October), Soisso ns (16. October), Metz (27. Cctober), Verdun (8. Nov.). — Belagernug von Paris. Gambetta. 1871. Belfort ergiebt sich (16. Februar). Paris wird bezwungen und Wilhelm deutscher Kaiser. Friedensschluß (2. März): Frankreich tritt einen Theil Lothringens und ganz Elsaß, Belfort ausgenommen, an Deutschland ab und zahlt in drei Jahren 5 Milliarden Franks (4000 Millionen Mark) Kriegskosten.

7. Von der Urzeit bis zum Dreißigjährigen Kriege - S. 76

1913 - Halle a.d.S. : Schroedel
— 76 — Besanyon zu sprerren. Dadurch war ein Entweichen des Feindes nach Westen oder Süden unmöglich gemacht, und er war gezwungen, von Besanyon nach Pontarlier an der Schweizer Grenze zu marschieren; von den deutschen Korps auf allen Seiten umstellt, rettete er sich durch Übertritt auf das neutrale Gebiet der Schweiz (1. Februar), g) Waffenstillstand und Friede. a) Von den Provinzen her war somit jede Hilfe für die Hauptstadt unmöglich gemacht; die Durchbruchsversuche seitens der Belagerten waren ebenfalls gescheitert und der Versuch Thiers, die Regierungen der europäischen Mächte zum Eingreifen zu bewegen, vollständig ergebnislos geblieben; so trat Jules Favre wieder mit Bismarck in Unterhandlungen ein. Nachdem die Pariser Regierung die Bedingungen, nämlich Auslieferung der feindlichen Forts, Kriegsgefangenschaft und Entwaffnung der Verteidigungsarmee, Zahlung einer Kriegssteuer für Paris von 200 Millionen Franken, genehmigt hatte, wurde der Waffenstillstand am 28. Januar unterzeichnet. (Die Bour-bakifche Armee war nicht mit eingeschlossen.) ß) Die während des Waffenstillstandes einberufene Nationalversammlung sollte über Krieg und Frieden entscheiden; sie nahm am 1. März die Bedingungen, wie sie im Vorfrieden zu Versailles zwischen Bismarck und Favre vereinbart worden waren, an. Danach trat Frankreich an Deutschland Elsaß bis auf Belfort und Deutsch-Lothringen samt der Festung Metz ab und verpflichtete sich, binnen drei Jahren eine Kriegsentschädigung von fünf Milliarden Franken zu zahlen, bis dahin sollten die nördlichen und östlichen Forts von Paris, sowie die nordöstlichen Departements Frankreichs von den deutschen Truppen besetzt bleiben. Der endgültige Friedensschluß erfolgte zu Frankfurt a. M. am 10. Mai 1871.

8. Geschichtstabellen für höhere Schulen - S. 107

1883 - Berlin : Gaertner
107 Die Generale von Werder und von Manteuffel drängen die Ostarmee bei Pontarlier über die Schweizer Grenze. 2. März Nach dem Einzuge der Deutschen in Paris Abschlufs der von der Nationalversammlung zu Bordeaux angenommenen Versailler Friedenspräliminarien: Abtretung von Elsafs und Deutsch-Lothringen mit Metz an Deutschland; Zahlung von 5 Milliarden Pres. Kriegsentschädigung. Bestätigung der Präliminarien durch den Frieden von Frankfurt a. M. am 10. Mai. 1878 Der Kongreß zu Berlin unter dem Vorsitze des Fürsten Bismarck erhält Europa den Frieden durch seine Bestimmungen über die Verzichte der Türkei nach ihrer Besiegung durch ßufsland. Die Donaufürstentümer souverän (nachher Königreiche). Bulgarien ein Fürstentum unter Suzeränität der Türkei. „Ostramelien“ eine autonome Provinz. Bosnien und die Herzegowina unter österreichischer Verwaltung. Montenegro und Griechenland vergröfsert. 8*

9. Lebensbilder und Sagen - S. 9

1897 - Hannover [u.a.] : Meyer
— 9 — in Ems zur Kur weilenden König gerichtet wurden, erbitterten das ganze deutsche Volk. Der König kehrte nach Berlin zurück, mit Jnbel wurde er empfangen. Das preußische Heer war in kurzer Zeit schlagfertig und auf dem Wege nach dem Rhein. Das alte Ordenszeichen „das Eiserne Krenz" wurde auch den Streitern in diesem Kriege als ehrende Belohnung verheißen. Preußen blieb nicht allein. Der norddeutsche Bund, aber auch die süddeutschen Staaten: Bayern, Württemberg riefen ihre Truppen unter die Waffen und stellten sie unter den Befehl König Wilhelms. Die beiden Prinzen Friedrich Wilhelm und Friedrich Karl, Bismarck, Roon und Moltke standen an ihrem Platze. Überall ertönte das Lied: Die Wacht am Rhein. Drei gewaltige Heeressäulen drangen in Frankreich ein, und blutige Schlachten wurden geschlagen: am 6. August bei Wörth und bei Spicheren, am 16. bei Mars-la-Tonr (Vionville), am 1. September bei Sedan. Hier geriet die französische Armee, 86000 Manu stark, in Kriegsgefangenschaft, die Festung Sedan ergab sich. Der Kaiser Napoleon, der sich in dieser Stadt befand, schrieb an den König: Monsieur mon frere N’ayant pas pu mourir an milieu de mes troupes, il ne me reste qu’ä remettre mon epee entre les mains de Totre Majeste. Je suis de Yotre Majeste le hon frere Napoleon. Der Kaiser wurde nach dem Schlosse Wilhelmshöhe bei Kassel geschickt, in Paris aber brach ein Aufstand aus, durch deu Napoleon und sein Haus der Krone für oerlustig erklärt und Frankreich in eine Republik verwandelt wurde. Aber diese Republik suchte nicht den Frieden: der Krieg nahm seinen Fortgang. Er wurde wesentlich ein Belagerungskrieg: die große Stadt Paris würde von den beut)chm Truppen vom September 1870 bis Ende Januar 1871 eingeschlossen. Der König hatte sein Hauptquartier in dem Schlosse zu Versailles. Hier würde er am 18. Januar 1871 in Gegenwart eines glänzenbcn Kreises beutscher Fürsteu, Staatsmänner und Offiziere zum bentschen Kaiser erklärt. Wie Paris ergaben sich die Festungen Straßburg und Metz nach tapferer Verteibigung den Deutschen. Im Mai würde der Friebe zu Frankfurt a. M. unterzeichnet. Frankreich mußte das Elsaß und den beutfchsprechenben Teil von Lothringen abtreten und 5 Milliarden Francs Kriegskosten zahlen. Die beiben Länber würden das Reichslanb und erhielten eine eigene Verwaltung. Am 16. Juni zog Kaiser Wilhelm, von allgemeinem Jubel begrüßt, in Berlin ein.

10. Deutsche Geschichte von der Thronbesteigung Friedrichs des Großen bis zur Gegenwart - S. 275

1913 - Freiburg im Breisgau [u.a.] : Herder
Zweiter Abschn. Friedrich Wilhelm Ii. u. erstes Jahrzehnt Friedrich Wilhelms Iii. 275 Jahres 1793 verlie der König sein Heer am Rhein und reiste der Berlin nach der Weichsel. Als er in seine Hauptstadt einzog, erklang zum erstenmal das Heil dir im Sieg er krnz", das seitdem zur preuischen Nationalhymne geworden ist. b) Der zweite Einfall der Franzosen in die Rheinlande und in Belgien. Inzwischen fanden die franzsischen Machthaber Zeit, die aus-gehobenen Volksmassen wenigstens notdrftig einzuben. Ganz Frankreich verwandelte sich in ein Heerlager. Erfllt von vaterlndischer und republi-tonischer Begeisterung und gefhrt von jugendlichen Generalen (Hoche, Jourdan 11. a.). die im Falle des Milingens die Guillotine zu frchten hatten, strmten die franzsischen Soldaten ins Feld\ Es war das erste groe Volksheer, das Europa seit Jahrhunderten sah. Zwar machten ihm die wohlgebten Sldnerheere der Gegner viel zu schaffen, aber im Laufe des Jahres 1794 kamen Belgien und das ganze linke Rhein-ufer in franzsische Hnde. Auch Holland wurde bald darauf von den Franzosen besetzt (Januar 1795). c) Preußen schliet den Sonderfrieden von Basel. Da Preußen noch immer durch die polnische Frage in Anspruch genommen wurde und seine Geldquellen erschpft waren, so schlo es mit Frankreich den Sonderfrieden von Basel. Es trat seine linksrheinischen Besitzungen vorlufig. 1795 d. h. bis zu dem allgemeinen Frieden mit dem deutschen Reiche, an die franzsische Republik ab und erkannte damit den Rhein als natrliche Grenze" Frankreichs an. Eine Abgrenzungs- (Demarkations-) Linie schied Deutschland in zwei Hlften: Norddeutschland, das fr neutral erklrt wurde, und Sddeutschland, wo der Krieg fortdauerte. Das linke Rheinufer unter franzsischer Herrschaft. Mit dem Jahre 1794 1794 begann fr das linke Rheinufer eine zwanzigjhrige Fremdherrschaft, bis Uralte deutsche Städte und Landschaften wurden von dem Reiche losgerissen, dessen Kern sie einst gebildet hatten, und durch die Einfhrung der franzsischen Gesetze und Sitten sowie der franzsischen Sprache dem deutschen Wesen ent-fremdet. Die Masse der Bevlkerung begrte anfangs die Frauken" als Befreier von drckenden Lasten und gab ihre Freude durch Errichtung von Freiheitsbumen kund. Aber die erste Begeisterung wurde bald abgekhlt, als die Fremdlinge wertvolle Bcher und Kunstschtze zu rauben begannen und die sran-zsischeu Behrden mit immer neuen Geldforderungen und Requisitionen" sr die ausgehungerten und zerlumpten Truppen hervortraten 2. Auch die immer mehr im Werte sinkenden Assignaten, die schweren Steuern und die religisen Neuerungen erregten groen Unwillen. 1 Vgl. Goethes Hermann und Dorothea" Iv, 84 ff. 2 Das Treiben der franzsischen Beamten schildert Goethe a. a. O. Vi, 44ff. 19 *
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