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Auf dem Hohenstaufen erhob sich einst eine stolze Burg,
die Stammburg eines mächtigen Kaisergefchlechts. Auf ihr
verlebte Kaiser Friedrich Rotbart feine Jugendzeit. Auf ihr
wuchs Konradin, der letzte Hohenstanfe, heran zu einem
Jüngling voll Mut und Entschlossenheit. Auf ihr hat manch
glänzendes Fest stattgefunden.
Von der Kaiserburg ist jedoch fast kein Stein übrig ge-
blieben. Im Bauernkriege ist sie von aufrührerischen Bauern
erobert, geplündert und verbrannt worden. Gras und Disteln
wachsen dort, wo einst mutige Rosse stampften und Ritter in
klirrender Rüstung dahinfchritten.
Die Namen der großen Hohenstaufenkaiser aber, die einst
hier ihre Heimat hatten, find noch nicht vergessen. Noch immer
wird von ihnen und ihren Taten erzählt.
3. Grdlchtsbcsprcchnng:
a. An das befreite Straßburg.
O Straßburg, du feine, O Straßburg, du feine,
du wunderschöne Stadt, du wunderschöne Stadt,
du Perle an dem Rheine, du Krone an dem Rheine,
die schwer gelitten hat! die tief getrauert hat!
Du wardst nach schnödem Raube, Du hast vom Münsterknaufe
nach langer Schmach befreit, viel Not und Tod geschaut,
deutsch war von je dein Glaube, doch aus der Feuertaufe
deutsch deine Herrlichkeit. gingst du hervor als Braut.
O Straßburg, du feine, O Straßburg, du feine,
du wunderschöne Stadt, du wunderschöne Stadt,
du Rose an dem Rheine, du Königin am Rheine,
die viel geblutet hat! die lang' geduldet hat!
Du bist im deutschen Kranze Du sollst aufs neu' erglänzen
erblüht zu neuer Pracht, in deutscher Städte Kreis;
auf deiner alten Schanze willkommen, laß dich kränzen
steht fest die deutsche Wacht. mit Eich' und Ehrenpreis!
Müller von der Werra,
b. Frühlingslied von d er Bergstraße.
Summer, Summer, Maaje!^
De Hinkel^ legt die Aajer^);
sie lege se hinners Loch,
do finne mer se doch!
Ha ri ro,
der Summer der is do!
i) Mai, 2) Hühner, 3) Eier.
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Extrahierte Personennamen: Friedrich_Rotbart Friedrich Konradin Konradin Grdlchtsbcsprcchnng
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bat er den Boden zu düngen. Das ist besonders deshalb so mühsam,
weil der Dünger nicht im Wagen herbeigefahren wird, sondern in Körben
und Eimern hinaufgetragen werden muß. Ist der Boden so genügend
vorbereitet, so muß der Winzer die Reben an die Pfähle binden und
überflüssige Triebe abschneiden. Damit ist aber die Arbeit im
Weinberge noch nicht zu Ende. Den ganzen Sommer über gibt es zu
tun. Bald muß man Unkraut ausjäten, bald hat man losgerissene
Reben aufs neue anzubinden, bald ist der von der Sonnenhitze fest-
gewordene Boden wiederum zu lockern. Manchmal, wenn heftige Regen-
güsse die Erde, welche die Wurzeln bedeckt, hinab ins Tal geschwemmt
haben, muß der Winzer neue Erde in Körben auf die Berge tragen,
damit die Wurzeln nicht bloß liegen. — Zusammenfassung.
b) Aber auch Freuden bringt der Weinbau mit sich.
Wenn der Wein reif geworden ist (September und Oktober!), feiert der
Winzer das Fest der Weinernte oder Weinlese. Alt und jung, groß
und klein, Männer, Weiber und Kinder ziehen dann hinauf in die
Weinberge und klettern, mit dem kurzen Winzermesser in der Hand (An-
zeichnen!), von Stein zu Stein, um die süßen Trauben abzuschneiden,
in Körbe oder Butten (Zeichnen!) zu legen und dann hinab ins Dorf
zu tragen. Während der Weinlese herrscht überall Lust und Fröhlich-
feit. Von den Bergen erschallen Böllerschüsse, fröhliche Lieder ertönen,
man neckt sich und lacht. Abends ist Tanz unten im Dorfe.
Zur sachlichen Besprechung.
a) Wie kommt es wohl, daß es bei der Weinlese so fröh-
lich zugeht? (Die mühevolle Arbeit, die den ganzen Frühling,
Sommer und Herbst hindurch gewährt hat, ist nun zu Ende.
Die Sorge, daß Frost und Hagel, Regengüsse oder heftige Stürme
die Ernte schmälern könnten, ist vorbei. — Verdienst und Ruhe-
zeit in Aussicht.)
d) Wie verwendet.man die gepflückten Trauben? 1. Tafel-
tranken. 2. Zur Bereitung des Weines. (Zerquetschen der Trauben
zu Most. Durch Gärung entsteht aus dem Moste unter Absatz
der Weinhefe der Wein.)
c) Welches find die bedeutendsten Städte im Moseltale?
(Metz, Trier und Koblenz. Metz ist Deutschlands stärkste Festung.
Es schützt den Moselübergang, wie Mainz den Rheinübergang,
Magdeburg, den Elbübergang schützt*). Trier liegt in einem
überaus fruchtbaren wein- und obstreichen Talkessel. Koblenz ist
bekannt durch seinen Weinhandel.)
d) Durch das Moseltal führen weder wichtige Bahnen, noch
große Landstraßen. Wie erklärst du das? (Die zahlreichen
Windungen!)
i) Alle drei Festungen liegen an der großen Heerstraße, die von Paris nach
Berlin, also ins Herz Deutschlands, führt.
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Extrahierte Ortsnamen: Moseltale Trier Koblenz Deutschlands Mainz Rheinübergang Magdeburg Koblenz Paris Berlin Deutschlands
Autor: Kosche, Christian Traugott, Hammerdörfer, Karl
Sammlung: Geographieschulbuecher vor 1871
Schulbuchtyp (WdK): Lesebuch
Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
Inhalt: Zeit: Geographie
Vereinigte Niederlande. 549
nen und großen Lustwald gezieret, der im Geschmack
der Alleen, welche an den Lustschlössern sind, angelegt
ist. Die Anzahl der Einwohner wird aus 786 z,
und die Zahl Hauser ohngefahr auf 2 5 81 gerechnet.
Es fehlt ihr weder an Kirchen noch milden Stiftun-
gen, und besonders will sie es sich zur Ehre anrech-
nen, daß ein Brillenmacher, Jakob Metius/ der
Erfinder der Ferngläser sey, welches aber noch sehr
bestritten wird»
Es scheint uns sehr nöthig zu seyn, noch etwas
über den Tulpenhandel zu erinnern, dessen wir zwar
schon oben gedacht, der aber vorzüglich in den Städ-
ten Amsterdam, Harlem, Utrecht, Alkmaar, Leiden
und Rotterdam am stärksten getrieben wurde, und
ganz etwas anders zur Abficht gehabt hat, als Tul-
penzwiebeln mit einer so erstaunlichen Summe Gel-
des, nur um der Seltenheit willen, zu erkaufen. Der
Besih der Blumen ist nie die wahre Abficht des Han-
dels gewesen, mit dem sich Edelleute, Kausieute,
Handwerker, Bürger, Knechte und Mägde abga-
den, sondern es war ein Akticnhandel, der nur den
Namen verändert hatte. Denn, kaufte man zum
Beyfpiel eine Zwiebel für 1000 Gulden auf Lieferung
rn sechs Monaten, so verlangte man nach Verlauf
der sechs Monate, wenn der Preis etwa auf 500
Gulden gestiegen war, nicht die Zwiebel, sondern
den erhöhten Preis von 502 Gulden: war aber der
Preis noch derselbe, so wurde weder gewonnen noch
verloren: und war im Gegentheil der Werth gefallen,
so wurde er von der andern Parthey nachgezahlt.
Dieser Handel hat aber seinen Werth verloren, und
man denkt weder mehr daran, ungeheure Summen
für die Seltenheit einer Blume zu geben, noch sie
zum Mittel zu nehmen, wodurch man gewinnen und
verlieren könne..
Die
M m 3
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A. Europa.
lich solche Zwiebeln seltener Art zu schwindelnden Preisen, eine ein-
zige z.b., Semperaugustus genannt, wurde mit Imoogulden
bezahlt.( Dabei aber kamen weder die Zwiebeln noch der ganze
Kaufpreis zum Vorschein; sondern nach abgelaufenem Termine,
welcher zur Zahlung und Auslieferung bestimmt war, zahlte der
Käufer oder Verkäufer dem andern nur die Summe heraus, um
wieviel die Zwiebeln in der Zwischenzeit im Preise gestiegen oder
gefallen waren: also ein Spiel, wie, es jetzt etwa mit Staatspapie-
ttn oder sogenannten Stocks in London getrieben wird. Dieser
Schwindel hörte auf, als einige die Zahlung verweigerten und auf
Auslieferung drangen, wo denn beide Theile, da die Zwiebeln
wohl nicht in solcher Menge zu schaffen waren, sich vergleichen
wußten. Auch jetzt wird hier noch ein nicht unbeutender Handel
mit Tulpen, Hyacinthen, Ranunkeln , Aurikeln, Sämereien, Obst
und Treibhausgewächsen getrieben und viele Länder Europa's von
hieraus damit versehen. Das Bleichen des Gqrns und der Leinwand,
yielche nicht blos aus Holland, sondern von Deutschland und England
in großer Menge hierher gesendet wird, geschieht unweit Haarlem,
gm Fuß der Dünen, wo man ein klares Quellwasser findet. Die Ar-
beit daran ist sehr schwer und wird daher meist von deutschen Tage-
löhnern verrichtet. Nicht blos die Güte des Wassers, sondern auch
dje Anwendung der Molken, worin man das Garn gähren läßt,
und manches Verfahren, woraus ein Geheimniß gemacht wird,
mag wohl dazu beitragen, die hiesigen Bleichen zu den besten in
Europa zu machen. — In der Nähe von Haarlem liegt der soge-
nannte Haarlemmer Busch, ein unmuthiges Wäldchen, eine
seltene Erscheinung in dieser Gegend, worin sich ein königliches
Landhaus und eine Menagerie befinden.
Nördlich von Amsterdam in einer der niedrigsten Gegenden,
daher auch Waterland genannt, liegt das durch seine übertriebene
Reinlichkeit weltberühmte reiche Dorf Broek (bruhk). Hier ist es,
wo alle Häuser sorgfältig mit Oelfarbe angestrichen, die Straßen
mit Klinker gepflastert sind, und täglich gewaschen, ja mit Bürsten
abgerieben werden. Natürlich darf kein Vieh sie betreten, dies
hat seine Eingänge hinter den Häusern von der Seite der Felder
her. Die Kuhstalle sind hier durchaus mit Fliesen ausgelegt, und
alles Holzwerk, ja selbst die Pfähle auf den Wiesen mit Oelfarbe
angestrichen. Das Innere der Häuser entspricht natürlich diesen
Umgebungen, und selten wird ein Fremder zugelassen, ohne vorher
die ihm gereichten reinen Pantoffeln angelegt zu haben. — ( Noch
weiter nördlich, an der Südersee, liegt Edam, wegen des Käsehan-
dels berühmt: der ganze nördliche Theil dieser Provinz besteht bei-
nahe aus nichts als Wiesen, welche die trefflichste Butter und den
bekannten holländischen Käse liefern. — Ferner bemerken wir
noch in diesem Theile von Holland: die Stadt Alkmaar, welche
ebenfalls Kässehandel treibt; Lnkku^sen (—heujen), an der Sü-
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Extrahierte Personennamen: Haarlemmer_Busch
Extrahierte Ortsnamen: Europa London Holland Deutschland England Haarlem Europa Haarlem Amsterdam Holland
56
Frankreich.
französischem Boden entspringen auch die Scheide, die Maas und die Mosel.
Die Flüsse stehen vielfach durch Kanäle miteinander in Verbindung. So ist z. B.
die Garonne mit dem Mittell. Meere (Kanal du midi [bü mfbt)), der Rhein
mit dem Rhone (Rhein-Rhöne-Kanal) und Marne (Rhein-Marne-Kanal), die
Saöne mit der Loire verbunden. — c. Klima und Produkte. Das Klima
Frankreichs ist viel milder als das Deutschlands. Statt des Winters hat man
Kanal- /Va
Cprsicit
358 .Meridian 0 v Greonw. 2
Fig. 14. Frankreich. (Corsica 8700 qkro.)
im S. eine etwa 3 Wochen lange Regenzeit. Schon um Weihnachten blühen
Tulpen, Hyazinthen n. a. Blumen. Der Sommer ist im S. sehr heiß. In der
westl. Ebene ist der Winter auch mild, wenn auch nicht in dem Grade wie im S.
Der Sommer ist aber nicht viel wärmer als in Dentschland. In den Gebirgs-
gegenden ist das Klima rauh. Der Boden ist im ganzen sehr fruchtbar. Kalk-
und Kreidenden sind vorherrschend, aber meist mit einer dünnen, sehr frucht-
Haren Schicht aufgeschwemmter Erde überdeckt. Keide- und Moorstrecken befinden
TM Hauptwörter (50): [T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone], T32: [Vgl Stadt Aufl Frankreich fig Maas Sch. Einw. Vergl Festung], T0: [Blatt Baum Pflanze Blüte Frucht Wurzel Blume Erde Zweig Stengel]]
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Extrahierte Ortsnamen: Frankreich Rhein Rhein-Rhöne-Kanal Rhein-Marne-Kanal Frankreichs Deutschlands Frankreich