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(50 000 Einwohner). Hier wurden die Waren des Südens Europas und des Morgen-
landes gegen die Erzeugnisse des Nordens ausgetauscht. Unter allen Städten hat Brügge
am meisten das mittelalterliche Aussehen bewahrt). Nachdem es durch einen Kanal mit
dem Meere in Verbindung steht, erwacht die Stadt zu neuem Leben. — Wiedergabe.
Sachliche Besprechung und Anwendung:
Wie kommt es. daß gerade Antwerpen, Brüssel und Gent
so große Städte geworden sind? Günstige Lage in der Nähe des Meeres,
an schiffbaren Flüssen oder tiefen Kanälen, am Knotenpunkt der Eisenbahnen usw.
2. Wie kommt es, daß wir in der Nähe der Stadt Brüssel
so viele Schlachtorte finden? Brüssel liegt in der Mitte des Landes —
Haupt- und Residenzstadt — fruchtbare Gegend — Schlüssel zu den Ardennen — nach
Deutschland und Frankreich usw. —
3. Nenne bekannte Schlachtorte, d i e in Belgien liegen!
Ligny, Waterloo oder Belle Alliance usw. Welche Erinnerungen wecken in euch diese
Schlachtorte? Freiheitskrieg 1815 — Kämpfe mit Napoleon I. usw.
4. Wie ist es zu erklären, daß große Seeschiffe bis nach Ant-
werpen gelangen? Die Mündung der Schelde ist trichterförmig erweitert — die
Flut kann weit ins Land eindringen — mit der Flut gelangen die großen Seeschiffe
stromaufwärts bis nach Antwerpen, kleinere sogar bis nach Brüssel und Löwen.
Das Volkstum Belgiens. Abstammung und Charakter.
Das kleine Belgien beherbergt zwei Völkerstämme. Im südlichen Teile
des Landes wohnen die Wallonen^), welche die französische Sprache
reden und französischen Charakter aufweisen. Im nördlichen Teile wohnen
die Vlaemen (spr. Flamen) oder Fläminger, ein niederdeutscher
Stamm. Die Flamländer sind groß und kräftig gebaut, haben blonde Haare
und blaue Augen; sie sind schweigsam, gegen Fremde verschlossen und zurückhaltend.
Fest hängen sie an ihrem Glauben und an hergebrachter Sitte. Die Wallonen
sind kleiner, als die Vlaemen, besitzen einen gedrungenen Körperbau, dunkles Haar und
dunkle Augen. Sie sind rührig und heiter, von aufgewecktem Wesen, kriegerisch und
harter Arbeit fähig. Obgleich die F l a m l ä n d e r in der Mehrheit sind (55e/o),
bilden die Wallonen infolge ihrer Regsamkeit den tonangebenden
Volksteil, und das Französische wurde sogar als Amtssprache
festgesetzt. In neuerer Zeit haben die Flamländer kraftvoll für ihr Volks-
tum gekämpft und die Gleichberechtigung ihrer Sprache erreicht (seit 1898)
— Wiedergabe.
Religion und Volksbildung. Der Religion nach ist die Be-
völkerung Belgiens fast ausschließlich katholisch (nur etwa 20 000 Pro-
testanten). Die Volksbildung ist trotz der hohen wirtschaftlichen Blüte
des Landes noch rückständig. Im Lande besteht kein Schulzwang;
daher findet man noch heutzutage Leute, die nicht lesen und schreiben
können. Wohl gibt es überall Volksschulen und auch 4 Universitäten
im Lande; erstere werden wenig besucht; letztere sind hinsichtlich ihrer
ganzen Einrichtung den meisten deutschen Hochschulen nicht gleich zu stellen,
dagegen hat die Kunst (Malerei und Bildhauerei) einen großen Auf-
fchwung genommmen und liefert wie früher hervorragende Werke. —
Wiedergabe.
*) Herrliche alte Tore, schmale Gassen mit einem malerischen Gewirr spitzer
Giebel, prächtige Bauten der Gotik und Renaissance — zum Teil unbewohnt — er-
innern an die vergangenen Zeiten der Blüte der Stadt.
*) Die Wallonen sind romanisierte Kelten.
') Noch 1904 waren 8vt0/0 der Rekruten des Lesens und Schreibens unkundig
(Deutschland 0,03°/,,).
TM Hauptwörter (50): [T22: [Volk Bewohner Sprache Land Bevölkerung Einwohner deutsche Religion Million Stamm], T45: [Zeit Mensch Leben Kunst Sprache Wissenschaft Natur Wort Geist Lehrer], T3: [Stadt Schloß Straße Berlin Kirche Haus Gebäude Platz Garten Universität]]
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Extrahierte Personennamen: Brüssel Napoleon_I.
Extrahierte Ortsnamen: Europas Deutschland Frankreich Belgien Antwerpen Belgiens Belgiens Deutschland
Das Königreich der Niederlande und die belgische Revolution. 801
mußte, den ungeheuern Betrag von beinahe 2000 Millionen — nämlich
786,336,216 Gulden an verzinslicher und 1,204,933,312 Gulden an aufge-
schobener Schuld erreichte. Außerdem erforderten die Wasserbauten der nörd-
lichen Provinzen und die Seemacht, die man als deren ausschließendes Ei-
genthum betrachtete, außerordentliche Summen, von denen man behauptete,
daß sie den südlichen Lanvestheilen gar nicht zu Gute kämen. Dagegen er-
hielten diese allerdings durch den Aufschwung, den ihr Handel und Gcwcrb-
fleiß nahm, volle Entschädigung. Der Hafen von Antwerpen, der seit drei
Jahrhunderten verödet war, fing an sich mit Schiffen zu füllen und wett-
eiferte bald mit den beiden holländischen Stapelplätzen Rotterdam und Amster-
dam; die Fabriken und Manufacturen zu Gent, Lüttich, Vcrviers und an
vielen anderen Orten erhoben sich durch den weiten Markt, den die nieder-
ländischen Colonien ihnen eröffneten, zu einer Blüthe, die jene stolzen Tage
des Mittelalters zurückrief, in denen der flandrische Gewerbflciß die Bewun-
derung von ganz Europa ans sich zog.
Aber wie augenfällig diese Vortheile auch waren, so wogen sie doch in
der Meinung die Verletzungen nicht auf, die der Glaubcnseiser und der volks-
thümliche Stolz des Südens täglich zu erfahren hatte. Der uralte Name
der Bclgjcr, der im Volksleben längst jede Bedeutung verloren hatte, wurde
wieder hervorgcsucht, um die aus Deutschen und Wallonen gemischten Be-
wohner der südlichen Provinzen unter einer gemeinschaftlichen Bezeichnung den
rein deutschen Holländern entgegenzusetzen; und Belgier und Holländer, obwohl
unter einer Negierung vereinigt, haßten einander so gründlich, wie dies irgend
unter zwei einander feindlich gegenüberstehenden Volksstämmen der Fall seyn
kann. Diese gegenseitige Abneigung der Bevölkerungen und die Unzufrieden-
heit der Belgier mit der Negierung zu vermehren, trug die Presse ihr Ned-
liches bei. Die durch das Grundgesetz verbürgte Freiheit der Presse gewährte
allerdings den erheblichen Vortheil, daß der Regierung nichts von alle dem,
was die Gemüther bewegte, verborgen blieb; und wenn die gesetzlichen Be-
stimmungen, welche dem Mißbrauche steuern sollten, von Anfang mit Kraft
gehandhabt worden wären, hätte die ganze Einrichtung gewiß eine segens-
reiche Wirkung hervorgebracht. Man glaubte aber die Presse ungestört sich
sellyt überlasten zu müssen, weil man hierin ein wirksames Mittel sah, der
Hinneigung nach Frankreich in den südlichen Provinzen zu begegnen. Die
leidenschaftlichsten Angriffe gegen die Restauration, die in Frankreich der
TM Hauptwörter (50): [T39: [Jahr Million Geld Mark Arbeiter Arbeit Zeit Summe Staat Thaler], T4: [Reich Zeit Staat Volk Deutschland Jahrhundert Land Macht deutsch Geschichte], T22: [Volk Bewohner Sprache Land Bevölkerung Einwohner deutsche Religion Million Stamm]]
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Extrahierte Ortsnamen: Niederlande Antwerpen Rotterdam Europa Frankreich Frankreich
134
n. Die autzerdeutschen Länder Europa;.
b) Der Osten
i
b) Die übrigen Provinzen, vom großen Seeverkehr abgewendet,
diese mit der "Hst. gl. N., ansgezeichnete Rinder- und Pferdezucht auf den
Marschen an der Nordsee; hier wird das Friesische gesprochen. Es steht
den niederdeutschen Mundarten am nächsten, ist aber eine sebstündige
(Gelderland.) Sprache neben der deutschen. — Im So. der Südersee liegt Gelder-
lau d schölderlaudss mit "Arnhem am Rhein unterhalb des Austritts der
Issel, einem beliebten Ruhesitz der „Suiker-Lords"\ Davon w. Utrecht
sütrachts mit der * Universitätsstadt gl. N. — Den überwiegend katholischen
(Nordbrabant.)S. bilden Nordbrabant s. von der Maas, wo die altberühmte hol-
lündische Leineweberei noch fleißig betrieben wird, und Niederländisch-
(Limbmg.) Limburg, die Maas hinan zwischen Belgien und der Rheiuproviuz mit
der Festung Maastrichts wo die Eisenbahn zwischen Aachen und Ant-
werpen die Maas überschreitet.
0 Der Kolo- Das niederländische Kolonialreich übertrifft mit 2 Mill. qkm das
^ nialbesitz.^ Muqm'laud an Raum mehr als 60 mäh an Bevölkerung fast 7 mal. An
Allgemeines. etwas kleiner als der überseeische Besitz des Deutschen Reiches hat
es mehr als 3 mal so viel Einwohner. Besonders Java mit einer
Siedelungsdichte von fast 230 Einwohnern auf den qkm, aber auch
Sumatra, gelten als die gesegnetsten Landstriche der Erde.
Ostindien. Der Malaiische Archipel erfreut sich eines gleichmäßig feuchtwarmen, 1
tropischen Seeklimas und ist bis auf die Höhen seiner Gebirge be-
waldet. Eine lange Reihe mitunter noch furchtbar tätiger Vulkane
zieht sich von den Andamanen und Nikobaren her über Sumatra, Java,
die Kleinen Sunda-Jnseln bis nach den Philippinen; Java ist mit seinen
45 Vulkanen die vulkanreichste Stelle der Erde. Häufige Erdbeben ver-
bieten wie in Westindieu höhere Hausbauten; die Hütten bestehen meist
aus Bambus. Die Malaien sind in dieser Jnselheimat mit der Seefahrt
in schlanken Segelbooten vertraut. Sonst aber blieben sie ziemlich un-
tätig wie die meisten Tropenvölker, da ihnen Bananen, Kokos- und Sago-
palmen^ mühelos Kost, der Bambus den fertigen Stoff für Gerät und
Hausbau gewährte. Im Mittelalter nahmen sie den Islam von den
1 Suiker-Lords sßeuker lörds), d. h. Zuckerbarone, nennt man dort die als
Pflanzer im Ostindischen Archipel oder durch den Handel mit den kolonialen Erzeug-
nissen reich gewordenen Rentner. — 2 b. fj. Maas- Übergang; auch im Namen Utrecht
steckt das verstümmelte lat. trasootuo (Übergang). — 8 Der niedrige, dicke Stamm der
Sagopalme ist fast ganz mit dem stärlemehlreichen Mark gefüllt, das gekörnt den
(echten) Sago des Handels liefert.
TM Hauptwörter (50): [T41: [Insel Staat England Amerika Kolonie Mill Küste Nordamerika Land Stadt], T32: [Vgl Stadt Aufl Frankreich fig Maas Sch. Einw. Vergl Festung], T22: [Volk Bewohner Sprache Land Bevölkerung Einwohner deutsche Religion Million Stamm]]
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Extrahierte Personennamen: Maas Maas
Extrahierte Ortsnamen: Europa Nordsee Rhein Utrecht Niederländisch- Limburg Belgien Rheiuproviuz Aachen Sumatra Ostindien Sumatra Westindieu
Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
Inhalt Raum/Thema: Geographie, Völkerkunde?
Inhalt: Zeit: Geographie
432
Blumen- und Gemüsezucht. Etwas Weinbau findet sich nur im
Osten des Landes, in Limburg und Luxemburg. Die Viehzucht
ist stark und ausgezeichnet in Rindvieh, Pferden, Schafen und
Schweinen; dazu kommt in einigen Gegenden bedeutende Geflügel-
zucht. Die Fischerei ist im westlichen Theile des Landes und be-
sonders an der Küste ansehnlich; auch Härings- und Stockfischfang
wird getrieben. — Bergbau wird in dem südöstlichen Hügellande
besonders auf Steinkohlen getrieben, ferner auf Eisen, Zink, Blei,
Kupfer und Salz. Die gewerbliche Industrie steht auf überaus
hoher Stufe. Belgien ist überhaupt der erste Manufakturstaat auf
dem europäischen Festlande. Die wichtigsten Zweige der Industrie
sind Wollen-, Leinen-, Baumwollen-, Leder- und Metallfabrikation
in Gold, Silber, Eisen, Stahl, Kupfer und Messing. Die belgischen
Maschinen- und Gewehrfabriken haben einen eben so hohen Ruf wie
seine Spitzenmanufaktur. — Der Handel ist in Belgien blühend;
er wird durch vortreffliche Straßen, mehrere Kanäle und das dich-
teste Eisenbahnnetz, welches irgend ein Land besitzt, begünstigt, und
vertreibt großenteils eigene Waaren zu Lande und zur See. Die
belgische Handelsmarine zählt im Ganzen 145 Schiffe, darunter 57
Dreimaster, 81 kleinere Fahrzeuge und 7 Dampfschiffe. —- Betrachten
wir jetzt die Bewohner des Landes.
Der Belgier ist ein Gemisch von Franzoseil, Holländern und
Deutschen. Dieses gewandte, thätige, genußfrohe und doch zu tiefein
Ernst sich hinneigende Volk unterscheidet sich sowwhl durch seine Ge-
stalt, als seine Art zu sein und zu leben auf das Auffallendste von
seinen Grenznachbarn, den Franzosen sowohl, als den Holländern,
obgleich die Sprache von ersteren fast von allen verstanden und
auch gesprochen wird, und die Landessprache eigentlich nur ein Ge-
misch von Holländisch und Französisch ist. Allein der Charakter,
des Belgiers ist doch mit vorherrschendem Uebergewicht französisch.
Er ist feurig, beredt, lebenslustig, glanzliebend, eitel, eben so leicht-
sinnig, fröhlich, wenngleich nicht so gutmüthig wie der Franzose.
Am auffallendsten zeigt sich das französische Geblüt in Lüttich,
Namur und Hennegau, während die Limburger, Antwerpens und
Flanderer mehr dem Holländer gleichen. — Was die Gesichts- und
Körperbildung anbelangt, so hat der Bewohner von Flandern meist
ein schönes Auge, volles rundes Gesicht, eine große gebogene Nase.
Die Züge der flandrischen Mädchen sind oft sehr reizend; ihr Wuchs
ist schlank, ihre. Bewegung frei, doch zugleich fest. Sehr niedlich ist
ihr Anzug: ein enger und kurzer Rock, ein artiges Mieder mit
Brusttuch und einem Kopfputze, der einem Hel,ne vergleichbar ist
und an den Ohren herab um den Hals eine Art von Spitzkragen
bildet, worüber sie einen schwarzen Schleier schlagen. In Namur,
Lüttich und Mons begegnet man häufig hohen zusammengedrückten
Stirnen, schwarzen Augen, etwas aufgeworfenen Nasen, dicken Lippen
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TM Hauptwörter (100): [T75: [Haar Auge Kopf Hand Gesicht Mann Farbe Mantel Fuß Frau], T80: [Rhein Stadt Festung Mainz Maas Straßburg Frankreich Metz Elsaß Deutschland], T4: [Handel Land Industrie Stadt Verkehr Gewerbe Ackerbau Viehzucht Deutschland Zeit], T95: [Bewohner Sprache Volk Land Bevölkerung deutsche Stamm Religion Neger Einwohner], T6: [Eisen Gold Silber Kupfer Wasser Blei Metall Salz Kalk Stein]]
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Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
Inhalt Raum/Thema: Geographie, Völkerkunde?
Inhalt: Zeit: Geographie
Geschlecht (WdK): koedukativ
593
81 kleinere Fahrzeuge und 7 Dampfschiffe. — Betrachten wir jetzt die
Bewohner des Landes.
Der Belgier ist ein Gemisch von Franzosen, Holländern und
Deutschen. Dieses gewandte, thätige, genußfrohe und doch zu tiefem
Ernst sich hinneigende Volk unterscheidet sich sowohl durch seine Gestalt,
als seine Art zu sein und zu leben aus das Auffallendste von seinen
Grenznachbarn, den Franzosen sowohl, als den Holländern, obgleich
die Sprache der ersteren fast von allen verstanden und auch gesprochen
wird, und die Landessprache eigentlich nur ein Gemisch von Hol-
ländisch und Französisch ist. Allein der Charakter des Belgiers
ist doch mit vorherrschendem Übergewicht französisch. Er ist feurig,
beredt, lebenslustig, glanzliebend, eitel, ebenso leichtsinnig, fröhlich,
wenngleich nicht so gutmütig wie der Franzose.
Am auffallendsten zeigt sich das französische Geblüt iu Lüttich,
Namur und Hennegau, während die Limburger, Antwerpener und
Flanderer mehr dem Holländer gleichen. — Was die Gesichts- und
Körperbildung anbelangt, so hat der Bewohner von Flandern meist
ein schönes Auge, volles rundes Gesicht, eine große gebogene Nase.
Die Züge der flandrischen Mädchen sind oft sehr reizend; ihr Wuchs
ist schlank, ihre Bewegung frei, doch zugleich fest. Sehr niedlich ist
ihr Anzug: ein enger und kurzer Rock, ein artiges Mieder mit Brust-
tuch und einem Kopfputze, der einem Helme vergleichbar ist und an
den Ohren herab um den Hals eine Art von Spitzkragen bildet,
worüber sie einen schwarzen Schleier schlagen. In Namur, Lüttich
und Möns begegnet man häufig hohen, znsammengedrückten Stirnen,
schwarzen Augen, etwas aufgeworfenen Nasen, dicken Lippen und brauner
Gesichtsfarbe. Minder gefällt dem Fremden der Bewohner von Brabant.
Seine Bildung zeigt etwas Schlaffes, Grobfleischiges, Leeres. — Die
Vorliebe für die Reinlichkeit teilt der Belgier mit dem Holländer.
Die Bluse, der bekannte blaue Kittel ist in Belgien allgemeine Landes-
tracht vom Greise bis zum Knaben. Weiber und junge Mädchen tragen
fast alle weiße Häubchen.
2. Brüssel.*
Brüssel liegt in der Provinz Brabant (Süd-Brabant) und hat
seinen Namen von der Brücke, welche zur Klause des heiligen Gery
aus einer Insel der Senne führte. Um dieselbe entstand im 6. Jahr-
hundert der erste Anbau. Die Stadt breitete sich bald auf einer süd-
östlichen Anhöhe und einer nordwestlichen Fläche aus. Oben auf dem
Berge, der das Thal beherrscht, bauten sich diejenigen an, welche das
Land beherrschten, und um diese Herrscherwohnung reihten sich die der
Edlen und Hofleute. Demnach besteht Brüssel aus zwei Teilen, deren
Bevölkerung aber sehr verschieden ist. In der Unterstadt herrscht
* Nach Daniel.
Geogr. Bilder. I. 14te Aufl. Zl
TM Hauptwörter (50): [T16: [Auge Kopf Körper Hand Haar Fuß Gesicht Blut Haut Brust], T22: [Volk Bewohner Sprache Land Bevölkerung Einwohner deutsche Religion Million Stamm], T32: [Vgl Stadt Aufl Frankreich fig Maas Sch. Einw. Vergl Festung]]
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Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
Inhalt Raum/Thema: Geographie, Völkerkunde?
Inhalt: Zeit: Geographie
Geschlecht (WdK): koedukativ
591
Im Nordwesten sieht man noch ein Fort aus der Zeit der
Mauren; dasselbe ist sozusagen mit den neuen Mauerwerken und
Befestigungen verwachsen, die von oben bis unten reichen. Auf
Gibraltar ist man hinter Schloß und Riegel, und namentlich wird man
dies inne beim Sonnenuntergang: der Signalschuß knallt, die Festungs-
thore werden geschlossen; alle und jede Verbindung mit der Außen-
welt ist dann abgebrochen, bis beim Sonnenaufgang abermals ein
Kanonenschuß knallt, als Zeichen, daß die Thore wieder geöffnet wer-
den können.
Xiii. Gilder aus Belgien und Holland.
1. Belgien und seine Bewohner.*
Belgien ist erst seit der Revolution 1830 ein selbständiges
Königreich. Der Flächeninhalt beträgt 534 Quadratmeilen, die Be-
völkerung 5 700000 Seelen, also ungefähr 10670 auf die Quadrat-
meile. Unter allen großen und mittleren Staaten Europas hat Belgien
demnach die stärkste Bevölkerung. Am dichtesten ist Ostflandern
bewohnt, denn es zählt 14 500 Menschen auf die Quadratmeile. —
Überall zeigt das Land einen hohen Wohlstand, die größte Frucht-
barkeit, schöngebaute große Städte und schmucke Dörfer, die meist sehr
lang und aus Backsteinen gebaut sind. Dazwischen sind zahllose
Meiereien und Höfe zerstreut. Über ein Drittel der Familien wohnt
in Städten, die sich nirgends auf dem europäischen Festlande so dicht
zusammengedrängt finden. In keinem andern Lande gestaltet sich das
Verhältnis von Stadt und Land auffallender als in Belgien. Dieses
kleine Königreich wird mehr und mehr ein rein städtisches Land;
denn bei der letzten Volkszählung war jeder dritte Belgier ein Stadt-
kind. Das Anwachsen der Städte geht hier mit Sturmeseile. Die
Einwohnerzahl von Brüssel hat sich binnen 50 Jahren nahezu ver-
doppelt, von Gent mehr als verdoppelt, von Antwerpen wenigstens
um mehr als ein Drittel gemehrt.
Das Land an sich ist gegen das Meer hin in Flandern ganz
eben, gegen Süden hin steigt es aber wellenförmig auf, und die
Hügelreihen von Brabant und Limburg erheben sich zu Bergen
von über 565 Meter. Es sind dies Zweige der Ardennen, die
sich im Luxemburgischen am höchsten erheben. Sie verbreiten
sich auf beiden Seiten der Maas. In diesen waldigen Gebirgen ist
der Boden verschieden, in den übrigen Gegenden aber durchaus fruchtbar,
namentlich in Brabant und Flandern. Den nördlichen und öst-
lichen Teil Antwerpens bildet eine fruchtbare, von Seeen und Morästen
* Nach Kutzner, Daniel und Riehl.
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Extrahierte Personennamen: Maas Kutzner Daniel Riehl
Extrahierte Ortsnamen: Belgien Holland Europas Belgien Ostflandern Belgien Flandern Brabant Limburg Brabant Flandern
Von den Niederlanden".
277
Inn blühende Handlung alles Ln grossem Über-
fluß dahin.
$. rz. Die Einwohner haben das Lob der
Aufnchkig- Arbeitsam und Sparsamkeit/ wel-
che Eigenschaffren ihrer Handluna, darinn ihr
vornehmstes Gewerb bestehet, fehr vorrheilhaf-
tig sind Auch sind treffliche Wollemmanu-
facruren im Land. Übrigens bringen ihnen die
viele See-Fffche und der vortreffliche Hering-
Fang unsäglichen Nutzen.
§. 24. Die Studia und Wissenschafften, wie
auch andere vortreffliche Künste doriren in den
Niederlanden nicht weniger, als anderswo: sinte-
malen man darinn nicht nur die vortrefflichsten
Mahler und Kupfferstecher antrifft, sondern auch
die Buchdruckereyen die allerschönsten Wercke
hervor bringen: gleichwie an Universitäten und
gelehrten Leuten in diesen Landen kein Man-
gel ist.
Der Universitäten sind in den Niederlanden sieben:
als-
Die zu Douay) Franecker, Groeningen, Harde?*
vvick, Leyden, Loevven und Vtrecht.
§. 25. In Ansehung der Religion sind die
Niederländer also getbeiltt, daß was darinnen
demhausoesterreich und dem König in Franck-
reich zusteher, meistens der Römisch Catholischen
Religion zugethan ist. In den vereinigten Nie-
derlanden hingegen hat die reformirte Religion
S 3 die
TM Hauptwörter (50): [T32: [Vgl Stadt Aufl Frankreich fig Maas Sch. Einw. Vergl Festung], T1: [Geschichte Dichter Zeit Buch Werk Jahr Gedicht Nr. Bild Geographie], T22: [Volk Bewohner Sprache Land Bevölkerung Einwohner deutsche Religion Million Stamm]]
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Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
Inhalt Raum/Thema: Geographie, Völkerkunde?
Inhalt: Zeit: Geographie
Geschlecht (WdK): koedukativ
532
Kanäle und das dichteste Eisenbahnnetz, welches irgend ein Land
besitzt, begünstigt, und vertreibt großenteils eigene Waaren zu
Lande und zur See. Die belgische Handelsmarine zählt im Ganzen
145 Schiffe, darunter 57 Dreimaster, 81 kleinere Fahrzeuge und
7 Dampfschiffe. — Betrachten wir jetzt die Bewohner des Landes.
Der Belgier ist ein Gemisch von Franzosen, Holländern und
Deutschen. Dieses gewandte, thätige, genußfrohe und doch zu tiefem
Ernst sich hinneigende Volk unterscheidet sich sowohl durch seine
Gestalt, als seine Art zu sein und zu leben auf das Auffallendste
von seinen Grenznachbarn, den Franzosen sowohl, als den Hollän-
dern, obgleich die Sprache der ersteren fast von allen verstanden
und auch gesprochen wird, und die Landessprache eigentlich nur
ein Gemisch von Holländisch und Französisch ist. Allein der Cha-
rakter des Belgiers ist doch mit vorherrschendem Uebergewicht
französisch. Er ist feurig, beredt, lebenslustig, glanzliebend, eitel,
eben so leichtsinnig, fröhlich, wenngleich nicht so gulmüthig wie der
Franzose.
Am auffallendsten zeigt sich das französische Geblüt in Lüttich,
Namur und Hennegau, während die Limburger, Antwerpener und
Flanderer mehr dem Holländer gleichen. — Was die Gesichts- und
Körperbildung anbelangt, so hat der Bewohner von Flandern meist
ein schönes Auge, volles rundes Gesicht, eine große gebogene Nase.
Die Züge der flandrischen Mädchen sind oft sehr reizend; ihr Wuchs
ist schlank, ihre Bewegung frei, doch zugleich fest. Sehr niedlich
ist ihr Anzug: ein enger und kurzer Rock, ein artiges Mieder mit
Brusttuch und einem Kopfputze, der einem Helme vergleichbar ist
und an den Ohren herab um den Hals eine Art von Spitzkragen
bildet, worüber sie einen schwarzen Schleier schlagen. In Namur,
Lüttich und Möns begegnet man häufig hohen, zusammengedrückten
Stirnen, schwarzen Augen, etwas aufgeworfenen Nasen, dicken Lip-
Pen und brauner Gesichtsfarbe. Minder gefällt dem Fremden der
Bewohner von Brabant. Seine Bildung zeigt etwas Schlaffes,
Grobfleischiges, Leeres. — Die Vorliebe für die Reinlichkeit theilt
der Belgier mit dem Holländer. Die Blouse, der bekannte blaue
Kittel ist in Belgien allgemeine Landestracht vom Greise bis
zum Knaben. Weiber und junge Mädchen tragen fast alle weiße
Häubchen.
2. Brüssel.^
Brüssel liegt in der Provinz Brabant (Süd.brabant) und
hat seinen Namen von der Brücke, welche zur Klause des heiligen
Gery auf einer Insel der Senne führte. Um dieselbe entstand
* Nach Daniel.
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welche ein Drittel der Bevölkerung ausmachen, wohnen im Südosten des Königreichs, sind
wahrscheinlich den alten Celten verwandt. Ihre Sprache ist der französischen ähnlich;
auch hat der Wallone das lebhafte, aufbrausende Temperament des Franzosen, ist aber
ein äußerst thätiger und anstelliger Mensch. Tausende sind in den Bergwerken beschäftigt
und viele Hunderte ziehen jährlich in die benachbarten Länder, um durch Ziegelbrennen
sich Geld zu verdienen. Der andere Stamm sind die Flamänder, Vläminger, welche den
nordwestlichen Theil bewohnen. Ihre Hautfarbe ist frischer, das Haar heller und die
Augen blau. Alles dieses, wie auch ihre Sprache bekundet ihren germanischen Ursprung.
Der Flamänder ist mehr bedächtiger Natur und gleicht deshalb mehr dem Holländer.
Die römisch-katholische Religion ist in diesem Lande die vorherrschende. Die Zahl der
Protestanten mag etwa 6000 betragen, die der Juden 2000. Die Zahl der Klöster
wächst mit jedem Jahre. Seit 1830 sind über 400 neue Klöster entstanden. Was nun
die Geschichte dieses Landes betrifft, so können wir uns hier kurz fassen, indem wir £ei
der Geschichte Hollands noch einmal darauf zurückkommen müssen. Belgien gehörte mit
Holland zum burgundischen Kreis des deutschen Reiches. Nur das Hochstift
Lüttich war davon ausgeschlossen; denn dieses gehörte zum wcstphälischen Kreis.
Nach den niederländischen Freiheitskriegen kam Belgien an Spanien und hieß nun die
Spanischen Niederlande. Nach dem spanischen Erbfolgekriege kam es an Oestreich,
bei welchem es verblieb, bis es nach der ersten französischen Revolution mit Frankreich
vereinigt wurde. 1813 nahmen die Verbündeten das Land in Besitz. Nach dem zweiten
Pariser Frieden erhielt Holland als Entschädigung für die von England in Besitz genom-
mene holl. Colonie das jetzige Belgien, indem das Haus Oestreich darauf verzichtete.
Die Juli-Revolution wurde die Veranlassung der belgischen Revolution, und unter fran-
zösischem und englischem Einfluffe riß sich das Land von Holland los und erklärte sich als
selbstständiges Königreich. Leopold — ein Prinz von Sachsen-Koburg — wurde als
König erwählt und ihm die Thronfolge in männlicher Erblinie zugesichert. Die Ver-
faffung ist eine beschränkt-monarchische; die Volksvertretung durch 2 Kammern: Senat-
und Repräsentantenkammer. Der Kronprinz führt den Titel: Herzog von Brabant. Die
Staatseinnahme beträgt über 140 Mill. und die Ausgabe über 120 Mill. Franken.
Die Staatsschuld ist im Abnehmen begriffen.
8. 72.
Eintheilung und Städte.
Belgien wird in neun Provinzen eingetheilt; eine Eintheilung, welche im Wesent-
lichen schon vor der Trennung von Holland bestand.
1. Die Provinz Brabant. Sie begreift den wesentlichen Theil des ehemaligen
Herzogthums Brabant in sich, liegt in der Mitte des Landes und ist die volkreichste.
Brüssel, 130, die Vorstädte außerdem 45, — Haupt- und Residenzstadt des Landes,
Sitz der höchsten Behörden, sehenswerthe Gebäude, prächtige Kathedrale, Universität, 1837
gegründet,. Bau- und Maler-Akademien, Handel und Fabriken. Brüsseler Wagen und
Spitzen sind weltberühmt. Die feinste Sorte Spitzenflachs wird mit 4 — 5000 Franken
bezahlt. Darnach ist zu ermessen, wie theuer erst die Spitzen sein müffen. Auch liefert
Brüffel werthvolle Gold- und Silberarbeiten. In der Nähe Lacken, königl. Residenz-
schloß. Löwen, 30, alte berühmte Universität, prachtvolles Rathhaus, wichtige Bier-
brauereien. In dieser Provinz liegen auch noch die aus den Freiheitskriegen denkwürdigen
Orte: Ligny, wo am 16. Juni 1815 die Preußen geschlagen wurden. Quatrebras,
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Extrahierte Personennamen: Oestreich Leopold_— Leopold
Extrahierte Ortsnamen: Hollands Holland Hochstift
Lüttich Belgien Spanien Frankreich Holland England Belgien Haus_Oestreich Holland Sachsen-Koburg Brabant Holland Brabant Herzogthums_Brabant
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13. Die jüdische Gemeinde in Mainz.
1. Nach einer, feit Jahrhunderten bei den Juden von Mainz und Worms vererbten Überlieferung haben bereits vor der Geburt Christi jüdische Gemeinden in beiden Städten bestanden. Nach der Anficht der Geschichtsforscher sind diese Überlieferungen vollkommen richtig; denn ohne Zweifel seien schon lange vor der Zerstörung Jerusalems Juden in den alten Rheinstädten ansässig gewesen. Der jüdische Handelsmann folgte zur Anknüpfung von Handelsgeschäften den Erobernngszügen der römischen Legionen. Im Castrum zu Mainz vermittelte er den Verkehr der Soldaten mit der italienischen oder gallischen Heimat. — Unter den christlichen Kaisern des römischen Reiches erhielten die Juden durch mehrere Gesetze eine Ausnahmestellung. Ehen zwischen Christen und Juden wurden verboten und die Juden des Militärdienstes für unwürdig erklärt. Weiter wurden sie von allen öffentlichen Ämtern und Ehrenstellen ausgeschlossen und ihnen die Eidesfähigkeit abgesprochen. Die Gesetzgebung des fränkischen Reiches vollendete das Werk der römischen Kaiser; sogar das Klage-recht wurde den Inden entzogen. Dessenungeachtet gedieh die jüdische Gemeinde zu Mainz, denn Willigis und andere Erzbischöfe waren ihr milde gesinnt.
2. Wie anderwärts, so wohnten auch in unserer Stadt die Juden während des Mittelalters in eigenen Häusern und Straßen. Die alte „Judengasse", jetzt „Synagogenstraße" genannt, erinnert noch daran. Für die in Mainz wohnenden Inden hatte die Stadt vertragsmäßig nach altem feststehenden Satze jährlich 112 Mk. an den Erzbischof zu zahlen. Man nannte diesen Beitrag das „Judengeld". Diese Steuer hatte die Judengemeinde im ganzen an die Stadt zu entrichten. Neu aufgenommene Judenbürger zahlten außerdem die für sie besonders festgesetzten Beträge, die man „Gedingnisse" nannte. Diese und manche andere Beschränkungen wurden allmählich beseitigt; im Jahre 1847 erfolgte auch die Aufhebung des sogenannten „Judenpatents". Das „Jndenpatent" war in Mainz zur Zeit der französischen Herrschaft (1808) eingeführt worden und behielt in den vormals französischen Rheinlanden Gesetzeskraft bis zum Jahre 1847. Nach der Bestimmung desselben mußte jeder Jude, der ein Geschäft abschließen wollte, sich zuerst von dem Verdachte des Wuchers reinigen. Zu diesem Zwecke mußte er sich alljährlich von dem Gemeinderate, dem Konsistorium und der Provinzialbehörde ein Zeugnis erbitten, daß er kein Wucherer sei und daß er kein unerlaubtes Geschäft abgeschlossen habe. — Heute haben die jüdischen Bewohner unserer Stadt gleiches Recht mit den christlichen; ihre Zahl beträgt gegenwärtig etwa. 4000. Die Mainzer Juden teilen sich in zwei Religionsgemeinschaften, in die „alte Richtung" und in die „freiere Richtung"; jede derselben hat einen besonderen Rabbiner und eine besondere Synagoge. Die Synagoge der „alten Richtung" befindet sich in der Flachsmarktstraße, die der „freieren Richtung" in der Synagogenstraße. Beide Gebäude sind im maurischen
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