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1. Länderkunde von Europa mit Ausnahme des Deutschen Reiches, Die koloniale Stellung der europäischen Mächte - S. 75

1909 - Breslau : Hirt
C. Das Nordwesteuropäische Schollenland. — 2. c) Niederlande (Holland). 7o 3. Bodenausbau und Flüsse. Der Name des Landes zeigt an, daß es ein Tiefland ist. Mehr als ein Viertel der Bodenfläche liegt (bis zu 5 m) tiefer als der Flutspiegel des Meeres, besonders das Gebiet von der äußersten Scheldemündung bis zur Südersee. Diese teilt das Land in einen Südwest - und einen Nordostflügel. Der Südwestflügel wird gebildet von dem aus Marschboden be- stehender! Mündungsland der Schelde, der Maas und des Rheins und der Halbinsel Holland. Der Rhein betritt noch ungeteilt holländischen Boden. Er verzweigt sich sehr bald in die beiden Hauptarme Waal und.lek, die in die Nordsee münden, während der Nebenarm Jjssel ftäßelj zur Südersee geht. Mit der Waal vereinigten sich früher Verzweigungen der Maas, deren Wasser- menge aber heute infolge der Anlage eines Scheidedammes selbständig der Nordsee zufließt. Oster- und Westerschelde schließen das vielverzweigte Delta im 8 ab. Der Nordostflügel zieht sich bis zum Dollart hin, erreicht eine Durch- schnittshöhe von 50m und besteht aus Geestland. Sein Hauptfluß ist die Vechte, die in die Südersee mündet. In dem schmalen Südzipfel zwischen dem Deutschen Reiche und Belgien steigt der holländische Anteil der Rheinischen Schieferplatte bei Maastricht bis über 300 m auf. 4. Die beiden natürlichen Landschaften. a) Das Marschland. Die fruchtbaren Marschen bilden den Reichtum des Larrdes. Sie sind durch den beharrlichen Fleiß der Bewohner dem Meer und den Flüssen ab- gewonnen ^ und müssen gegen diese durch Deiche geschützt werden. Zahlreiche Entwässerungsgräben durchziehen das Land kreuz und quer. Ju ihuen sammelt sich das Grundwasser, das noch durch die reichen Niederschläge vermehrt wird. Schöpfwerke, die durch Windmühlen und Dampfmaschinen getrieben werden, heben es in die von Fahrzeugen belebten Kanäle, die es ins Meer hinausschaffen. Die von fmchtbaren Alluviem bedeckten baumlosen Marschen sind, begünstigt durch das milde, feuchte Klima, die Gebiete einer musterhaft betriebenen Landwirtschaft. Die fetten Weidegründe emnhren große Rinderherden, so daß die Niederländer Mastvieh, Butter und Käse reichlich an die Nachbarländer abgeben. Handelsgewächse, wie Zichorie, Senf, Tabak, Zuckerrübe, Hanf und Flachs, werden neben Getreide angepflanzt, und der Gartenbau bringt Gemüse und Blumen massenhaft auf den Weltmarkt. So knüpft sich an den Boden ein nicht unbeträchtlicher Handel, der durch den von den Küstenbewohnern betriebenen Herings- und Kabeljaufang weiter gefördert wird. Den größten Einfluß aber üben auf den Handel die breiten und tiefen Wasserstraßen aus, die das Land durchziehen. An ihnen entstanden 1 2 1 Im ganzen sind jetzt 3700 qkm, eine Fläche, die so groß ist wie das Herzogtum Braun- schweig, dem nassen Element wieder abgewonnen. Im früheren Haarlemer Meer, 180 qkm, wohnen jetzt 20 000 Menschen. 2 Alluvien sind Verwitterungsprodukte des festen Landes, die durch das Wasser von ihrem Ursprungsorte fortgeschafft und an andern Orten wieder angesetzt oder abgelagert werden.

2. Länderkunde von Europa mit Ausnahme des Deutschen Reiches, Die koloniale Stellung der europäischen Mächte - S. 78

1909 - Breslau : Hirt
78 Ii. Länderkunde von Europa. 7. Übersichtstabelle. 1. Nordholland . . 2. Südholland . . 3. Seeland. . . . 4. Mitte des Landes 5. 80 des Landes 6. No des Landes . Amsterdam 565, Haarlem 70. Rotterdam 390, Haag 250, Leiden 60, Scheveningen. Vlissingen 21. Utrecht 115, Arnhem 60. Maastricht 35. Groningen 75. Die auswärtigen Besitzungen der Niederlande sind 60mal so groß und 7 mal so volkreich wie das Mutterland. In Asien gehört Holland der größte Teil der Sunda-Jnseln (Java, 30 Mill. E.) und die Molukken, in Australien die Westhälfte von Neuguinea, in Amerika Niederländisch-Güayana und einige der Kleinen Antillen. 3. Der nördliche Nachbarstaat des Deutschen Reiches. Das Königreich Dänemark. Lhue Nebenläuder so groß und etwa so dicht bevölkert wie die Provinz Hannover, 39000 qkm, 2,6 Mill. E. 1. Lage und Größe. Das Königreich Dänemark, unter gleicher Breite wie Schottlaltd, ist der nördlichste Vorsprung Mitteleuropas und bildet gleich- sam die Brücke nach Skandinavien. Es ist hauptsächlich ein Inselstaat, der die Tore zwischen Nordsee und Ostsee beherrscht, und umfaßt ohne die Nebenländer heute nur noch ein Gebiet, das der Provinz Hannover an Größe und Einwohnerzahl gleichkomnit. 2. Klima. Ein ausgeprägt mildes Seeklima mit reichlichen Nieder- schlägen und oft heftigen Stürmen beherrscht das Land. Der Westseite bringen die häufigen Westwillde mehr Niederschläge als der Ostküste und den Inseln, die sich vor der Westküste durch lvärmere Somnler auszeichnen. 3. Teile und Bodenbildung. Das Hauptland besteht aus mehreren wenig umfangreichen Inseln und den: Nordteil der Halbinsel Jütland. Das Ganze ist durchweg Flachland, die Fortsetzung des Norddeutschen Tieflandes, das bei der Dünenspitze Skagens Horn sein Ende findet. Die höchste Erhebung der Halbinsel erreicht 180 m, auf den Inseln gar nur 140 m. Zahlreich finden sich auch hier die Spuren der Eiszeit. Über dem meist aus Kreidegesteinen bestehenden Untergründe haben die Gletscher der Eiszeit und ihre Schmelzwasser Steinblöcke, tonige und sandige Ablagerungen hinter- lassen. Diese Moränenlandschaft gleicht den deutschen Landschaften an der Ostsee. Zu den Nebenländern zählt man die steil aus dein Atlantischen Ozean aufsteigenden Färöer und das gletscherreiche Island.

3. Lehrbuch der Geographie - S. 70

1895 - Leipzig [u.a.] : Klinkhardt
— 70 Waal fließt als Mervede, dann als Hollandsch Diep westwärts und mündet als Haringvliet in die See. Auf der Mervede benannten Strecke nimmt sie die auf dem französischen Mittelgebirge entspringende Maas anf. Mn & Ww W Dünen. Marsche,^ Geest. Lehm und Mergel. 13. Die Niederlande und Belgien. Die gleichfalls aus Frankreich kommende Schelde hat in den Niederlanden nur ihr Mündungsgebiet, das im Verein mit den Rheinmündungen die Märschen- reiche Jnselprovinz Seeland bildet. — Das Klima des Landes ist milde und ziemlich gleichmäßig, da die Nähe des Meeres im Winter die Kälte und im Sommer die Hitze lindert. Die Niederschläge sind gering, die Lnft daher meistens sehr fencht.

4. Die außerdeutschen Länder - S. 177

1912 - Leipzig [u.a.] : Teubner
Die Holländer als Kolonialvolk. 177 Flüsse, wie es unterste Maas und unterster Rhein sind, geben ihm weiterhin einen echt maritimen Charakter. Dieser Flußreichtum und die Nähe der See bedingen in dem niedrig gelegenen, wenig geneigten Holland jenes Vorkom- men von mächtigen Grundwasserströmen, jene starken Niederschläge und jene Bildung dichter und langandauernder Nebel, lassen aber auch anderseits die Anlage derart zahlreicher Kanäle zu, wie sie die Niederlande als Übergangs- zone zwischen dem mitteleuropäischen Binnenlande und der Nordsee ganz besonders kennzeichnen. 5. Die schmale, dem Meere sozusagen angeschmiegte Form Hollands läßt es .als reines Küstenland erscheinen. Selbst die südlichste Stadt, Mastricht, ist vom Rand der Zuidersee kaum 150 ton entfernt; an der schmälsten Stelle Hollands aber ist seine Ostgrenze dem Meere bis auf 45 km nahegerückt. So mangelt ihm also zu seinem eigenen Schaden auch nur der Ansatz eines binnenländischen Hinterlandes. 6. Endlich haben die Niederlande keine Spur von deutlich ausgeprägten Naturgrenzen, weder gegen das Deutsche Reich noch gegen Belgien hin. Als echtes Küstenland gehen sie unvermerkt einesteils in die germanisch-slavische Tiefebene über, deren Cha- raktermerkmale sie noch einmal zum vollen Ausdruck bringen, andernteils nach dem belgischen Flandern, nächst dessen westlicher Grenze jene Ebene erst ihr Ende erreicht. Anders in Belgien. Es ist Binnen- und Seestaat zugleich und die Entfernung von der luxemburgisch-belgischen Grenze bis Ostende spannt sich volle 270 Inn lang aus. Belgiens Meereskante mißt kaum V20 seiner Landgrenze und erstreckt sich nur aus 70 km. Sie ist zudem ohne alle Jnsek- vorlagerungen, buchtenlos und besitzt außer Antwerpen am beginnenden Scheldetrichter keinen natürlichen Hasen. Auch liegt kein Landstrich Belgiens unter dem Meeresspiegel. Gleichwie die gesamte N atu raus st at- tung Hollands aus das Meer, so weist der überwiegende Teil Belgiens auf das Festland Mitteleuropas, besonders aus Frankreich und auf Deutschland hin. Wie nach Küstenlänge und Küstenbeschaffenheit, so steht Belgien auch hinsichtlich seiner Bodengestalt und Bodenzu- sammensetzung im Gegensätze zu seinem nördlichen Nachbar- staate. Wohl kommen auch ihm in seiner größeren Nordwesthälfte Sand- küsten und dahinter eine mit diluvialem Schutt und wandernden Dünen be- deckte Niederung zu. Doch tritt der tertiäre Untergrund hier viel häufiger zutage als in Holland. Weiterhin aber wird Belgien im Südosteu von den Ardennen und vom Nordrand des Hochvenns durchzogen, die .sich aus "Schich- ten der Dyas- und Steinkohlenformation, aus devonischen und kristallinischen. Gesteinen, sowie aus Kreide (besonders bei Mastricht) aufbauen. Ihnen la- gern am Norduser von Sambre und Maas jene mächtigen Steinkohlenflöze ein, auf denen gemeinsam mit den Eisenerzlagern der Ardennen die belgische Industrie größtenteils ruht. Statt der niederländischen Felsarmut begegnen uns also hier die Säulen des modernen Großgewerbes, wenn auch nur in

5. Allgemeine Erdkunde, Die außereuropäischen Erdteile, Europa (ohne Deutschland) - S. 213

1913 - Leipzig : List & von Bressensdorf
213 Das Königreich Belgien. § 227 Heft Städte, namentlich Brügge die reichen Stapelplätze Marens. Seit dem 15. Jahr- hundert erlangte das brabantische Antwerpen das Übergewicht, das heute mit Hamburg um den Ruhm des ersten Hafens auf dem europäischen Festland ringt. (Durch die niederländische Westerfelde können Schiffe bis zu 10 in Tiefgang bis Antwerpen kommen; die belgische Küste ist eine verkehrsfeindliche Dünenküste.) - Für den Landverkehr kommt die zentrale Lage heute dadurch zum Ausdruck, daß sich in Belgien die beiden großen diagonalen Verkehrslinien Europas schneiden: Konstantinopel - Wien- Frankfurt - Cöln - Aachen - Brüssel - Ostende- London und Madrid - Paris - Lüttich - Aachen - Cöln- Berlin usw. Jusolge seiner zentralen Lage war Belgien (gleich Deutschland und der Lombardei) eines der Hauptschlachtfelder Europas. 2. Bodenaufbau, Klima und Anbau in ihrem kausalen Zu- sammenhang. 1. Der geologische Aufbau, a) Die Südostecke gehört dem alten (devo- § 227 nischen) Rnmpsplatean des Rheinischen Schiefergebirges an (Ardennen). Die Flußtäler sind sehr tief eingesägt und weisen da, wo den Schiefen: Kalkschichten eingebettet siud, malerisch zerrissene Wände und vielbesuchte große Höhlen auf. Das Kohlengebirge, das das Rheinische Schiefergebirge umsäumt, folgt in Belgien als schmales Band dem tief eingeschnittenen Tal der Maas und Sambre und ist auch hier reich au Eisen und andern Erzen. b) Das übrige Gebiet ist tertiärer Boden (bis auf einen diluvialen Küstensaum mit Dünen und etwas Marschland). Es bildet vom Bergland bis zur Schelde einen lößbedeckten, äußerst fruchtbaren Hügelbodeu, weiterhin ein ebenfalls fruchtbares Flachland. Im Norden (östl. von Antwerpen, in der nn- fruchtbaren Campine) findet sich eiszeitlicher Decksand^). 2. Das Klima ist ozeanisch. Die mittlere Jahreswärme beträgt lo1/^0 (Deutschland 9°). Nach dem höheren Südosten nimmt die Wärme ab, der Regenfall aber zu (bei Ostende 70, in den Ardennen 100 cm). 3. Der Anbau. Die Ardennen tragen infolge der reichen Niederschläge und des undurch- lässigen Gesteins vielfach Moore (und Heideflächen), in tiefern Lagen aber herrliche Buchen- und Eichenwälder. — Das Hügel- und Flachland (namentlich das lößbedeckte Hügelland) bildet eine zweite Lombardei (üppige, mannigfaltige Kulturen, Baumreihen, zahlreiche Kanäle). 3. Geschichte und Volkstum. 1. Zur Geschichte. Zur Römerzeit war das Land unter dem Namen Gallia belgica eine S 298 römische Provinz. Später vollzog sich von hier aus durch die (salischen) Franken die Gründung des mächtigen fränkischen Reiches. Bei der Teilung zu Verduu kamen die „Niederlande" (d. i. Belgien und die Niederlande) an Mittelfranken (Italien), durch den Vertrag von Mersen, 870, *) Flandern ist die Küstenlandschaft Belgiens. Das mm so stille Brügge, früher durch einen fetzt versandeten Meeresarm mit der See verbunden, war neben Venedig ein Mittelpunkt des Welthandels. 2) Belgien wurde von der eiszeitlichen Vergletscherung selbst nicht mehr mit erfaßt (nur die Niederlande), aber die Decksande wurden doch bis hierher gespült.

6. Teil 2 = Mittel- und Oberstufe - S. 237

1914 - Halle a. d. S. : Verl. der Buchh. des Waisenhauses
§ A. Südwestdeutsches Becken, 237 Abtragung wurde teils durch die Verwitterung und die an den Gehängen herabrinnenden Gewässer vollzogen, in älterer Zeit aber wahrscheinlich auch durch die Brandungswelle. Der Rückzug der alten Meere erfolgte sicherlich ganz allmählich, so daß jeder Landstreifen des ganzen südwestdeutschen Beckens einmal geraume Zeit als Küste der Zerstörung dnrch die Bran- dungswelle ausgesetzt war. Wo Schwarzwald und Wasgau in höchster Höhe verblieben, also im S., ist gar nichts mehr von diesen Schichtendecken übrig, im niedrigeren N. beider Gebirge wie an ihrem sanfteren, äußeren Gehänge nur noch der Buntsandstein, in weiterer Entfernung auch der Muschelkalk, der Keuper, gegen die Donau hin wie an Mosel und Maas zuletzt selbst der Jura. Für den Anbau wertvoll ist das Vorkommen von Löß (S. 107) in den Hügeln am Rande der Oberrheinischen Ebene. Weil diese Gegenden mit ihrer Rheinebene und den nach ihr hin- Iv. ziehenden Flußtälern der niedrigste Teil unseres Sw. find, vereinigen sie heiße Sommer mit milden Wintern, die selbst im Januar ohne dauernden Frost bleiben, außer in den höher gelegenen Gegenden. Deshalb blüht hier der umfassendste Wein-, Obst- und Tabakbau in Mitteleuropa; nirgends in Deutschland treffen Schwalben, Stare, Störche so früh im Jahr ein wie in der Ebene am mittleren Rhein. Die Römer hatten einst fast den ganzen Raum mit Ausnahme des v. Be- Maingebiets inne; ihre eigentliche Herrschaft reichte jedoch nicht über das ^ung* r. Rheinufer; daher finden sich nur im W. alte Römerstädte, liegen die größeren Rheinstädte fast sämtlich- am linken Flußufer. Der Winkel zwischen Donau und Rhein war bloß zum Schutz der römischen Rhein- grenze als „Zehntland" römischen Untertanen überwiesen. Vom Schutz- wall dieses Zehnllandes, dem limes, sind noch einige Reste übrig unter dem Namen „Pfahlgraben", so von den Deutschen nach der Palisaden- Hecke benannt, die zum Schutz der Verteidiger auf dem „Graben" (alte Bezeichnung für Wall) erichtet war; er zog sich zwischen der Sw.-Ecke des Main-W bis zur Donau oberhalb der Mündung der Altmühl. Seit dem Untergange der Römerherrschaft haben Franken, Pfälzer und Schwaben das Land inne. Die Bodenfruchtbarkeit hat hier besonders in der Oberrheinischen vi, Tiefebene die Volksverdichtung von jeher höher gesteigert als irgendwo sonst in Süddeutschland. Nicht allein zur Römerzeit blühten dort schon schaft. viele der Städte, die noch jetzt bestehen, sondern auch nach der Verheerung durch die Völkerwanderung erstanden manche von ihnen, wie Worms und Speyer, trotz aller Zerstörung bereits zu neuer Blüte, als im übrigen Deutschland die Städte meist noch dörflich klein waren. Im 19. Jahr-

7. Die außerdeutschen Länder Europas - S. 63

1907 - Leipzig : Dürr
Das Königreich Belgien. zwischen Holland, Deutschland, Frankreich und England Belgien zu einem wichtigen Durchgangslande. Dem Boden nach erscheint Belgien als eine schiefe Ebene. Im Südosten hat es mit den Ardennen Anteil am Rhei- nischen Schiefergebirge; die Ardennen erheben sich durchschnittlich über 400 m, bestehen vorzugsweise aus Schiefer und haben die Gestalt einer Hochfläche, in die sich die Flüsse tief eingewaschen haben. Sie sind reich an Ton und Porzellanerde. An der nördlichen Abdachung in der Quer- furche der Sambre und Maas zieht sich ein großes Steinkohlen- und Eisenlager von der französischen Grenze über Charleroi bis nach Verviers hin. Nördlich von dieser Stadt kommen auch Blei-, Zink- und Kupfererze vor. Nach Nordwesten geht das Gebirge in ein Hügelland über, das sich aus Sauden und Tonen zusammensetzt, die fruchtbaren Lehmboden geben, der, wo er mit Kalk untermischt (Lößmergel), sogar sehr fruchtbar ist. Das Hügelland senkt sich zu einem niedrigen Flachlande, welches das nördliche und westliche Viertel einnimmt. Es wird durch Dünen gegen das Meer geschützt. Die Ebene besteht größtenteils, besonders westlich von der Schelde, aus fruchtbarem Marschboden. Der östliche Teil an der niederländischen Grenze ist Sand- und Lehmboden. Das Hügel- und Flachland sind Teile der norddeutschen Tiefebene. So besitzt der Boden teils durch seine unterirdischen Schätze, teils durch seine fruchtbare Kruste an der Oberfläche eine „eigene, hohe Erzeugungskraft". Der Hauptfluß ist die Maas, die vom Hochlande von Langres kommt, zuerst Frankreichs Nordosten und dann den Südosten Belgiens durchfließt. Außer verschiedenen wasserreichen Nebenflüssen der rechten Seite nimmt sie links die Sambre auf. Der bedeutendste Fluß des Hügel- und Flachlandes ist die Schelde, die den Westen Belgiens in nordöstlicher Richtung durchfließt und auf niederländischem Gebiete ins Meer mündet. Auch sie empfängt eine Anzahl zwar kleiner, aber Wasser- reicher Flüsse. So ist Belgien gut bewässert. Infolge seiner Lage in der gemäßigten Zone, der geringen Höhe und der Nähe des Meeres besitzt das Land warme Sommer und milde Winter, viel Feuchtigkeit wie im westlichen Deutschland, die nach den Höhen zunimmt. So ist das Klima mild. Demnach ist Belgien seiner Natur nach ein kleines Schollenland mit erzeugungskräftigem Boden, guter Bewäffe- ruug und mildem Klima. 2. Die Bevölkerung. ^Die Bevölkerung gehört zu den Germanen; besonders drangen die Franken hierher. Durch den Vertrag zu Verduu

8. Das Vaterland - S. 126

1906 - Leipzig : Degener
— 126 - wichtig sind die übrigen Naturschätze, wie Schiefer, Basalt, Metalle, Thon, mine- ralische Quellen, heiße Quelleu, Wein und große Waldbestände. Wenn auch schon die Kelten in diesen Gebieten Kultursitze gegründet hatten, so kann doch erst die Römerzeit als erste Kulturperiode gelten, in der auf Grund- läge der natürlichen Verhältnisse Kultursitze und Kulturstraßen geschaffen wurden. Der römische Grenzwall (s. S. 118) war die Scheide zwischen römischer und Aaiser Wilhelmsbrücke über das Wupxerthal bei Münzsten. germanischer Kultur. Westlich von demselben entstanden die römischen Kastelle, von denen diejenigen, welche eine bevorzugte Lage hatten, sich als Städte entwickelten; so entstanden Bingen, Koblenz, Andernach, Bonn, Düren, Aachen, Trier u. a.; schöne Landstraßen verbanden dieselben. (Weiteres über die römische Kultur s. S. 60!) Nach der Völkerwanderung schwand der römische Einsluß; aber der Segen der Römerzeit hat besonders in der Bebauung des Landes seine Nachwirkungen

9. Das Vaterland - S. 87

1906 - Leipzig : Degener
— 87 — Schiefergebirges in nordwestlicher Richtung. Bei dem heutigen Bonn bildete es einen Wasserfall. Durch die herabstürzenden Wassermassen wurde das lockere Schiefergestein an der Aufschlagstelle ausgewaschen. Es entstand dort eine Ber- tiefung, das Wasser kam in drehende Bewegung, der Felsen unter dem abfallenden Wasser wurde unterwaschen, bis er schließlich abbrach. So war der Wasserfall ein Stück zurückgeschritteu. Der Vorgang wiederholte sich unzählige Male. Schließlich erreichte der Wassersall das Binnenmeer; er hatte das Gebirge durch- sägt und so eine Abflußrinne für das Wasser des Binnenmeeres geschaffen, welches nunmehr verschwand. Der letzte Schnitt bei dem Durchsägen des Ge- birges konnte nicht mehr mit der früheren Kraft ausgeführt werden, weil hier (bei dem jetzigen Bingen) die Kraft herabstürzender Wassermassen fehlte, da die Wafferrinne schon tiefer lag und das Binnenmeer zum größten Teil schon ab- gelausen war. Diese letzten Felsen sind erst in unserer Zeit durch Menschen- knnst entfernt, da sie eine Gefahr für die Schiffahrt waren. Die Oberrheinische Tiefebene ist also der ans obige Weise freigelegte Boden eines früheren Binnen- meeres. Natur charakter: Die Oberrheinische Tiefebene zeichnet sich durch einen fruchtbaren Boden und eine gegen die scharfen Oft- und feuchten Westwinde ge- schützte Lage aus. Die warmen Winde von Süden her haben freien Zutritt, während den kalten Nordwinden der Weg durch vorgelagerte Gebirge verlegt ist. So ist dieses Gebiet ein ausgezeichnetes Getreide-, Obst- und Weinland geworden, in dem auch Gartenfrüchte, Hanf, Hopfen und Tabak mit großem Erfolg ange- baut werden. Allerdings ist die Oberrheinische Tiefebene bis auf die entdeckten Petroleumquellen im nördlichen Elsaß und in der südlichen Pfalz (im Bien-Walde) arm an mineralischen Erzeugnissen. Trotzdem gehört sie zu den gesegnetsten Land- schasten Deutschlands und ist durch die günstigen Verkehrsstraßen zu Wasser und zu Lande zugleich ein wichtiges Industriegebiet geworden. Gliederung: Die eigentliche Oberrheinische Tiefebene von Basel bis Mainz und Frankfurt ist nach ihrer Höhenlage in zwei Hanptteile zu gliedern. Die südliche Hälfte von Basel bis Straßburg fällt von 250 bis 140 in Meeres- höhe, hat also ein Gefälle von 110 m; die nördliche Hälfte von Straßburg bis Mainz hat eine Höhenlage von 140 bis 80 in, demnach ein Gefälle von 60 m. Im Norden schließen sich der Rheingau und die Wetteran als die Buchten des früheren Binnenmeeres an. a. Die südliche Hälfte der Oberrheinischen Tiefebene. Bei der Schweizer Stadt Basel tritt der Rhein in die Oberrheinische Tiefebene. Bis etwa zur Jll-Müudung hat er stärkeres Gefälle und zeigt vielfache Teilungen und Jnselbilduug. Grobe Gerolle erschwerten das tiefere Einschneiden des Flusses und führten eine Zerfaserung der Wasserader herbei, so daß oft Veränderungen im Wasserlauf eintraten. So lag einst Alt-Breisach am linken Ufer; heute finden wir es am rechten; vor völligem Untergange, der vielen Ortschaften beschieden war, wurde es beschützt durch den kleinen Basaltfelsen, auf dem es erbaut war. Viele bedrohte Ortschaften mußten verlegt und an höher gelegenen Stellen wieder

10. Europa ohne das Deutsche Reich, Elementare mathematische Erdkunde, Verkehrsgeographie - S. 59

1907 - Breslau : Hirt
C. Das Nordwesteuropäische Schollenland. 59 Tabelle. 1. Nordholland . . . 2. Südholland . . . 3. Seeland...... 4. Mitte des Landes 5. 6d. des Landes. 6. No. des Landes . § 106. Amsterdam 550, Haarlem 70. Rotterdam 360, Haag 230, Leiden 55. Vlissingen 19. Utrecht 110, Arnhem 60, Nijmegen 48. Maastricht 35. Groningen 70. Auswärtige Besitzungen zwischen Südostasien und Australien, in Süd- und Mittelamerika, 60mal so groß und siebenmal so volkreich wie das Mutterland. § 107. Naederholungsfragen. § 108. 1. Grenzländer der Niederlande? 2. Bodenarten? 3. Schiffbare Wasserstraßen? 4. Erwerbstätigkeit? 5. Bevölkerung? Ihre Abstammung, Charakter, kirchliche Zugehörigkeit? 6. Die wichtigsten Handelsplätze? 7. Die bedeutendsten internationalen Verkehrsstraßen? 8. Wo liegen die wertvollsten auswärtigen Besitzungen? 3. Königreich Dänemark. § 109. Ohne Nebenländer so groß und so dicht bevölkert wie die Provinz Hannover. Dänemark ist hauptsächlich ein Insel st aat, der die Tore zwischen Nord- und Ostsee beherrscht. Er besteht aus mehreren, wenig umfangreichen Inseln und der Halbinsel Jütland. Das Ganze ist durchweg Flachland, die Fortsetzung des Norddeutschen Tieflandes, das bei der Dünenspitze Skagens Horn sein Ende findet. Die höchste Erhebung der Halbinsel erreicht nur 180 m, auf den Inseln nur 140 m. Über deu meist aus Kreidegesteinen bestehenden Untergrund haben die Gletscher der Eiszeit wie in den deutschen Küsteulandschasten an der Ostsee tonige und sandige Ablagerungen, auch Steinblöcke, aufgeschüttet. Die sandige und flache „eiserne" Westküste der Halbinsel ist hafenlos und gefährlich für die Schiffahrt. Sie ist durch den fast unzerrisfenen Dünenwall im W. gegen die Wogen geschützt. Hinter diesem liegen einige schmale Marschen, die ostwärts von öden Heideflächen abgelöst werden. An der Kattegatt^-Seite entlang zieht sich, nach dem Innern zu meist kahl und sandig, der letzte Teil der Baltischen Seenplatte. Wo hier eine Förde einschneidet, ist ein Hafen. Die dänischen Häfen find der Nordsee abgekehrt und dem Aus- gang der Ostsee, dem durch Untiesen gefährlichen und im Wiuter oft vereisenden 5tattegatt, zugewandt. Die meisten dänischen Häsen haben eine geringe Fluthöhe und sind darum vorwiegend von Fischdampfern und Seglern belebt. Dänemark ist weit mehr ein Bauernstaat als ein Seestaat. 1 D. i. Bootsgasse.
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