Hilfe und Dokumentation zu WdK-Explorer

Diagramm für Aktuelle Auwahl statistik

1. Deutsche Geschichte im Mittelalter - S. 27

1909 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
Karl der Große. 27 Sein Reich war ein Weltreich; er gebot über Germanen und Romanen. Er war der Schirmherr der abendländischen Kirche, der Beschützer des abendländischen Christentums. Unter diesen Umständen erwachte der Gedanke, das abendländische Kaisertum, das im Jahre 476 sein Ende gefunden hatte, wieder zu erneuern. Im Jahre 800 weilte Karl in Rom, um die römischen Verhältnisse zu ordnen; denn der Papst Leo Hi. war im vorigen Jahre durch eine Gegenpartei aus der Stadt vertrieben worden und hatte nur unter dem Schutze eines fränkischen, von Karl abgesandten Grafen zurückkehren können. Damals setzte ihm am Weihnachtstage der Papst am Altar Katserder Peterskirche die Kaiserkrone auf das Haupt, und das Volk begrüßte Wänazt. ihn unter lautem Jubel als römischen Kaiser. So war ein Germane Nach- 800' folger der Cäsaren geworden. Nicht an Macht, wohl aber an äußerem Glanz erfuhr die Stellung Karls durch die Kaiserkrönung einen gewaltigen Zuwachs; Rom aber zu erobern und die Kaiserkrone zu gewinnen, ist seitdem Jahrhunderte hindurch das Ziel der Sehnsucht für die deutschen Könige gewesen. Karls Regententätigkeit. § 27. Karls Persönlichkeit. Karl war ein Herrscher, der mit genialer Per M. Einsicht und gewaltiger Tatkraft den verschiedensten Aufgaben, die ihm die twett‘ Regierung seines weiten Reiches stellte, gerecht wurde. Von seiner Persönlichkeit hat uns sein jüngerer Freund und Biograph Einhard ein Bild hinterlassen. Er war ein Mann von mächtigem Körperbau, festem Gang, schönem, grauem Haar und heiterem, gütigem Antlitz. Er erfreute sich bis in sein hohes Alter einer guten Gesundheit; durch Reiten, Jagen und Schwimmen härtete er den Körper ab; in Speise und Trank war er mäßig. Er kleidete sich nach fränkischer Weise und konnte kaum je dazu vermocht werden, römische Kleidung anzulegen; seine Gewänder ließ er sich von den Frauen seiner Familie anfertigen. Er war ein Mann von gewaltiger Willenskraft und konnte in seinem Zorne furchtbar sein. Aber in ihm wohnte auch ein tiefes, inniges, deutsches Gemüt; er war ein zärtlicher Vater seiner Söhne und Töchter, die er ungern von sich ließ, ein guter Geselle seiner Freunde, freigebig und gütig gegen Fremde. Er war hochbegabt und konnte gut reden. Auch erfüllte ihn ein starker Drang nach Bildung; noch in höheren Jahren wünschte er nachzuholen, was man früher an ihm versäumt hatte, versuchte das Schreiben zu lernen und ließ sich in der Grammatik unterrichten. Mit seinen Freunden besprach er sich über gelehrte Dinge; selbst beim Mahle ließ er sich gern vorlesen. Dabei hatte er auch Sinn für die Heldensagen des deutschen Volkes und ließ sie sammeln; leider ist diese Sammlung unserer Zeit nicht erhalten geblieben.

2. Deutsche Geschichte im Mittelalter - S. 37

1909 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
Otto I. der Große. 936 — 973. 37 vollem Ernst, von tiefer Frömmigkeit, aber auch von starker Willenskraft. Nachdem er in der alten Kaiserstadt Aachen gewählt worden war, ließ er sich von dem Erzbischof von Mainz salben und krönen; beim Krönungsmahle dienten ihm die Herzöge als Truchseß, Mundschenk, Kämmerer und Marschall. Auf Grund der Großtaten seines Vaters konnte Otto kräftiger auftreten als vor siebzehn Jahren jener. Aber bald entstand Unzufriedenheit bei den Herzögen, welche sich Aufstände, ungern unterordneten; ihnen schloß sich Ottos jüngerer Bruder Heinrich an. In schweren Kriegen mußte der König seinen Thron verteidigen; aber er siegte. Seinen Bruder begnadigte er. Trotzdem verschwor sich dieser von neuem gegen ihn und plante, Otto in Quedlinburg, wenn er das Osterfest feierte, zu ermorden. Ätzer der Anschlag mißlang, und Heinrich mußte fliehen, wurde jedoch gefangen genommen und in Haft gesetzt. Da trat ein Wandel in seiner Seele ein; er entwich aus der Haft, aber nur, um sich zu Frankfurt im härenen Büßergewande während der Frühmesse des Weihnachtstages seinem Bruder zu Füßen zu werfen. Otto hob ihn auf und verzieh ihm; und seitdem konnte er auf seine unerschütterliche Treue zählen. Gewaltig aber stand jetzt der König da. Er war stark genug, umdieherzog-Über die Herzogtümer nach Willkür zu verfügen, und vergab sie an tümcr' die, auf deren Treue er am meisten rechnete, an Glieder seiner Familie. Bayern verlieh er seinem Bruder Heinrich, Lothringen seinem Schwiegersohn Konrad, der den Beinamen der Rote hatte, Schwaben seinem Sohn Liudolf. Er selbst beherrschte außer Sachsen Franken, das keinen Herzog wieder erhielt. Andrerseits traf er eine Neuerung, die von großer Bedeutung für die Geistliche Geschichte Deutschlands gewesen ist. Der deutsche Staat brauchte, zumal seit yeamte' die Grafen sich weniger als Beamte denn als Fürsten fühlten, Beamte, die dem König ergeben waren und zugleich höhere Bildung besaßen. Diese fand Otto in der hohen Geistlichkeit. So zog er denn Geistliche in seine Umgebung und in seinen Rat; die Bischöfe, welche ihr Lehen nicht auf Nachkommen vererben konnten, belehnte er nicht nur mit reichem Grundbesitz, sondern auch mit gräflichen Rechten; sie waren von nun an in erster Linie Beamte des Reichs, erst in zweiter Linie Beamte der Kirche. Zum Erzbischof von Köln machte Otto seinen jüngsten Bruder Bruno, der sich in segensreicher Weise um die Ausbildung der Geistlichkeit bemühte. Das Reich Ottos war nunmehr stark genug, um seine Macht auch außer- Wendenhalb seiner Grenzen geltend zu machen. Die Kriege gegen die Wenden Mc9c‘ wurden fortgesetzt und mit großer Grausamkeit geführt. Gero, der Markgraf der wendischen Mark, lud einst dreißig wendische Fürsten zu sich und ließ

3. Von der französischen Staatsumwälzung bis zur Gegenwart - S. 113

1909 - Leipzig : Hirt
17. Kaiser Friedrich in. 113 Da befiel ihn im April 1887 eine hartnäckige Halskrankheit, die den vorzeitigen Tod des starken Helden herbeiführen sollte. Im sonnigen Süden, zu San Remo an der Küste des Lignrischen Meeres, suchte er Linderung seiner Leiden. Aus die Nachricht von dem Hinscheiden seines Vaters kehrte er unverzüglich heim zum winterlichen Norden, zu seinem treuen Volke, dem er gelobte, Deutschland zum Hort des Friedens zu machen, die Pläne seines Vaters zum Wohle der arbeitenden Kreise weiter zu fördern, alle Untertanen ohne Unterschied des religiösen Bekenntnisses mit gleicher Liebe zu umfassen, weil alle in den Tagen der Gefahr ihre volle Hingebung bewährt hätten. Die Ausführung seiner Regierungsgrundsätze mußte er seinem Sohne überlassen; der Tod machte seinem edeln Streben am 15. Juni 1888 ein Ende. Kaiser Friedrich war eine stattliche Erscheinung. Hochgewachsen, von großer körperlicher Gewandtheit, mit blondem Barte und treuen Augen in dem edelgeformten Angesichte, schritt er einher, Siegfried, dem Helden der alten Sage, nicht ungleich. Für alles Große und Gute begeistert, war er ein mächtiger Förderer von Kunst und Wissenschaft. Leutselig im persönlichen Verkehr, vergab er seiner königlichen Würde nichts. Von seiner außerordentlichen Herzensgüte sind eine Menge Erzählungen im Munde des Volkes. Am meisten wissen davon die Soldaten zu berichten, die dienstlich oder außerdienstlich mit ihm in Berührung kamen, sowie die Bewohner seines Gutsdorfes Bornstedt bei Potsdam. Am größten und bewunderungswürdigsten war er im Leiden. Keinen Laut der Klage hörte man aus dem Munde des königlichen Dulders; wenige Tage vor seinem Tode schrieb er seinem Sohne auf ein Blatt: „Lerne leiden, ohne zu klagen!" Schon ist manches Jahr ins Land gegangen, seitdem der Liebling des deutschen Volkes von seinen Leiden erlöst ist. Aber vielgeliebt und unvergessen wird er in dem Andenken seines treuen Volkes leben. In der Friedenskirche zu Potsdam erwartet seine sterbliche Hülle den Tag der Auferstehung. An der Villa Zirio, die er in San Remo bewohnte, hat der Verband deutscher Kriegsveteranen eine Gedenktafel mit folgender Inschrift anbringen lassen: Wandrer, der du aus Deutschland herkommst, hemme den Schritt, Hier der (Drt, wo dein Kaiser Friedrich lebte und litt. Hörst du, rote welle an welle stöhnend zum Ufer drängt? Das ist die sehnende Seele Deutschlands, die sein gedenkt. Kaiserin Friedrich. Seit dem 25. Januar 1858 war Kaiser Friedrich mit der Prinzessin Viktoria von England vermählt. An ihr hatte er eine treue, kluge und vielseitig gebildete Lebensgefährtin. Die Tochter Dahmen, Leitfaden. Iv. Neubtg. g

4. Für Präparandenanstalten - S. 188

1912 - Breslau : Hirt
188 C. Länderkunde. Aufgabe. Warum war der Bau des Kaiser-Wilhelm-Kanals eine Förde- rung deutscher Seefahrt? § 296. d) Die Nebenländer sind 1. die kleinen baumlosen Faröer (= Schafinseln) nördlich von den Britischen Inseln, deren Bewohner von Schafzucht, Fischerei und Jagd auf Seevögel leben (Dannenhandel); 2. die am Nördlichen Polarkreis liegende Insel Island s —Eisland), mit 100000 qkrn dreimal so groß wie Dänemark, aber von nur 80000 Menschen bewohnt. 103. Heiße Quellen: Geiser auf Island. Große öde Lavafelder, Felswüsten, Moore und — besonders im So — Gletscher bedecken die Insel, die eine vielseitige vulkanische Tätigkeit aus- weist (tätige Vulkane und heiße Springqnellen, Geiser genannt). Tie Isländer sind Nachkommen der im 9. und 10. Jahrhundert ein- gewanderten Skandinavier und wohnen meist weit zerstreut auf Einzelhöfen iverkehr durch kleine Reitpferde). Hauptort ist Reykjavik (reichawik)^ mit 4000 E. Östlich davon der gefürchtete Vulkan Hekla. Aufgabe. Wie liegt Island zum Polarkreis? 1 Reykjavik = Rauchbucht (noch benachbarten heißen Quellen).

5. Für Präparandenanstalten - S. 63

1912 - Breslau : Hirt
I. Europa, — 2. Das Deutsche Reich. 63 Berglandschaften zog besonders die Römer an, die hier schon eine keltische Niederlassung vorfanden. Die Stadt wurde eine befestigte römische Kolonie und uuter römischem Schutz eine blühende Handelsstadt. Triers Bildungs- anstalten standen bei den Römern in gutem Ruf, römische Villen schmückten in großer Zahl die Umgebung. Nirgends diesseit der Alpen findet man deshalb so zahlreiche Denkmäler aus römischer Zeit: die gewaltigen Pfeiler der Moselbrücke, die Reste des Kaiserpalastes und einer Wasserleitung, das Amphi- theater und die Porta nigra (Schwarzes Tor). Im Mittelalter wurde Trier der Sitz eines Erzbischoss und ein berühmter Wallfahrtsort. Den Fluß ab- wärts folgen nur noch kleine Weinorte. Zeichnung: Die Mosel auf deutschem Gebiet. Die Krümmungen werden ohne ängstliche Beachtung der Karte angedeutet. §89. Die Eifel nördlich der Mosel ist eine nur von einzelnen vulkanischen Kegeln unterbrochene, entwaldete Hochebene, in der die ihr eigentümlichen „Maare" (Kraterseen) eingebettet sind (Bild 40). Ein freund- licher Teil des Gebirges ist das liebliche Tal der Ahr mit den Heilquellen von Neuenahr und guten Weinen; die Hochfläche der Eifel ist rauh, nur ein Fünftel des Bodens ist (mit Kartoffeln und Hafer) bebaut. Die Gipfel sind oft malerisch schön und von Burgruinen gekrönt. Das ebene Gebiet im Hohen Venn (— Fehn, Moor) ist mit Moor bedeckt. Die Bahn Köln—trier hat das Eifelgebiet erschlossen. § 90. Im Gegensatz zur Abgeschiedenheit der Hochebene steht der von der Maas durchbrochene Nordrand des Gebirges, wo die Natur reiche Schütze an Kohlen, Eiseu, Blei und Zink eingelagert hat. Das hier ent- staudene Industriegebiet zieht sich durch Belgien nach Frankreich hinein. Auf deutschem Boden hat sich hier eine blühende Tuchindustrie entwickelt, aber auch Maschinenfabriken, chemische Werke, Messingwerke beschästigen Tausende. Mittelpunkt der deutschen Industrie ist Aachen (156), genannt nach seinen zahlreichen Heilquellen la^ua —Wasser), denen der Ort seinen Ursprung verdankt. Ihretwegen liebte Karl der Große den Platz. Er machte Aachen zu seiner Residenz und baute den Dom und Kaiserpalast, in dessen Kapelle er begraben liegt. Jetzt ist Aachen wesentlich Industriestadt und mit dem benachbarten Burtscheid verwachsen. § 91. Der rechtsrheinische Gebirgsflügel beginnt im 8 mit dem Taunus, vom Volke „die Höhe" genannt. An seinem Fuße liegen die weltbekannten Bäder Wiesbaden und Homburg, auf seiner Höhe steht die Saal- bürg, die auf kaiserliche Anregung neu hergerichtet wurde. Das Miueral- wasser von Selters und vielen anderen Orten ist weithin bekannt. § 92. Der Westerwald liegt zwischen Sieg und Lahn und ist ein unwirtliches, von einsamen Wäldern bedecktes Hochland. Seine Tonlager liefern den Stoff für die Millionen von Krügen, die zum Versand der be- nachbarten Mineralwässer dienen. Im Siegtal sind zahlreiche Berg- und Hütteuwerke. Die „Rote Erde" läßt Eiseu und Kupfer gewinnen.' Das

6. Deutsche Geschichte - S. 208

1909 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
208 Das Zeitalter der Zerstörung des alten und der Entstehung des neuen Reichs. Iägerkorps, die mit stürmischer Begeisterung aufgenommen wurde. Die Studenten besonders, aber auch viele Gymnasiasten eilten zu den Waffen; in Berlin meldeten sich in drei Tagen 9000 Freiwillige. Wenige Tage später wurden überhaupt alle Befreiungen von dem Heeresdienst aufgehoben und die allgemeine Wehrpflicht verkündet. Dann wurde das Verhalten Yorks, den der König anfangs aus Rücksicht auf die Franzosen hatte verleugnen müssen, für untadelhast erklärt. Gegen Ende Februar führten Bündnis darauf die Verhandlungen mit Alexander zum Abschluß des Bündnisses Rußland.mit Rußland; Alexander verpflichtete sich, nicht eher die Waffen niederzulegen, als bis Preußen den früheren Umfang wiedergewonnen habe. Einige Wochen später kam er selbst nach Breslau. Am 10. März, dem Geburtstag der Königin Luise, stiftete der König den Orden des eisernen Kreuzes. Wenige Tage später erklärte er an Srsotr den Kaiser der Franzosen den K r i e g. Zugleich erschien der „ A u f r u f a n 17. März. m e i n V o l f", in dem die Preußen an alle die Unbilden und die Schmach, die sie erlitten hatten, erinnert wurden. „Welche Opser auch", so lauteten die Schlußworte, „von einzelnen gefordert werden mögen, sie wiegen die heiligen Güter nicht auf, für die wir sie hingeben, für die wir streiten und siegen müssen, wenn wir nicht aufhören wollen Preußen und Deutsche zu sein. Es ist der letzte entscheidende Kampf, den wir bestehen für unsere Existenz, unsere Unabhängigkeit, unsern Wohlstand; keinen andern Ausweg gibt es als einen ehrenvollen Frieden oder einen ruhmvollen Untergang. Auch diesem würdet ihr getrost entgegengehen, weil ehrlos der Preuße und der Deutsche nicht zu leben vermag. Allein wir dürfen mit Zuversicht vertrauen: Gott und unser fester Wille werden unserer-gerechten Sachen den Sieg verleihen, mit ihm einen sicheren, glorreichen Frieden und die Wiederkehr einer glücklichen Zeit. Breslau, den 17. März 1813. Friedrich Wilhelm." An demselben Tage wurde die Bildung einer Landwehr angeordnet, welche alle nicht zum Heere gehörigen dienstfähigen Männer bis zum 40. Jahre umfassen sollte. Für den Fall, daß der Feind ins Land bräche, sollte ein Landsturm ins Leben treten, der alle irgendwie dienstfähigen Männer umfassen sollte. An Linientruppen, freiwilligen Jägern und Landwehr sind allmählich mehr als 270 000 Mann aufgestellt worden; der neunte Teil der männlichen Bevölkerung trat unter die Waffen. Zu diesen Leistungen traten die Opfer, die das verarmte Volk, dem Rufe des Königs folgend, für die Kosten des Krieges brachte. Man gab Gold und Schmucksachen jeder Art; Ehepaare schenkten ihre goldenen Trauringe, für die sie eiserne mit der Inschrift: „Gold für Eisen" zurückerhielten; es gab Frauen,

7. Deutsche Geschichte - S. 270

1909 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
270 Da« Zeitalter bet Zerstörung bes alten und der Entstehung bei neuen Reichs. worden, die seitdem von allen Kulturstaaten anerkannt worden ist. Die „Vereine vom roten Kreuz" und der „Vaterländische Frauenverein", die sich die freiwillige Pflege von Kranken und Verwundeten zur Aufgabe machten, fanden seitens der Kaiserin tatkräftigste Förderung. Friedrich m. § 266. Kaiser Friedrich Iii. Kaiser Friedrich Iii. hatte seinen Wohnsitz zunächst im Schloß zu Charlottenburg, dann im neuen Palais bei Potsdam. Für st Bismarck blieb auch unter ihm der Leiter der deutschen Politik. Die furchtbare Krankheit trug der Kaiser, der nicht mehr zu sprechen vermochte, mit entsagender Geduld; „lerne leiden, ohne zu klagen", schrieb er einst auf ein Blatt Papier und reichte es seinem Sohne, dem Kronprinzen. Tod Kaiser Neunundneunzig Tage dauerte seine Regierung. Am 15. Juni verschied !?esnf Friedrich Iii.; Deutschland stand zum zweiten Male an der Bahre 1888' seines Kaisers. „Mit einem frommen Duldermute, dessen Größe wohl nur wenige ermessen", sagt Heinrich von Treitschke, „mit einer Heldenkraft, die allen Glanz seiner Schlachtensiege überstrahlt, hat er die Qualen seiner Krankheit ertragen, der Sprache beraubt, im Angesicht des Todes immer und immer die alte Pflichttreue der Hohenzollem, seine warme Begeisterung für alle ewigen Güter der Menschheit bewährt. Würdig der Väter ist er zum ewigen Frieden eingegangen, und solange deutsche Herzen schlagen, werden sie des königlichen Dulders gedenken, der uns einst als der glücklichste und frohmutigste der Deutschen erschien und nun in so tiefem Leiden enden mußte." Kaiser Friedrich hat seine letzte Ruhestätte in dem Mausoleum neben der Friedenskirche zu Potsdam gefunden. Äs Seine Gemahlin Viktoria, die Kaiserin Friedrich, zog sich ' nach Schloß Friedrichshof bei Cronberg im Taunus zurück. Sie war die Tochter der Königin Viktoria von England. Mit ihrem Gemahl hatte sie ein inniges, an geistiger Anregung reiches Familienleben geführt. Am 6. August 1901 schied sie aus dem Leben und wurde neben ihrem Gemahl bestattet. Kaiser Wilhelm H. -7. Januar § 267. Nach Kaiser Friedrichs Tode hat unser jetziger Kaiser 1859‘ Wilhelm Ii. den Thron bestiegen. Am 27. Januar 1859 ist er im tronprinztichen Palais zu Berlin geboren. Er erhielt zunächst Privatunterricht. Dann bezog er zusammen mit seinem jüngeren Bruder, dem Prinzen Heinrich, das Gymnasium zu Kassel. Hier brachte er 2y2 Jahre zu; die Prinzen bewohnten das Schloß Wilhelmshöhe. Zu

8. Geschichte des Altertums - S. 19

1909 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
Der Staat der Athener. 19 zu den sieben Weisen rechnete; er war auch ein Dichter, von dessen Gedichten uns noch einige erhalten sind. Als Gesetzgeber hielt es Solon für seine erste Pflicht, der Ver-^A«. schuldung und Not der armen Bauern zu steuern. Er verbot die Schuld-knechtschaft und kaufte solche Schuldgesangenen, die in andere Länder als Sklaven verkauft waren, mit Mitteln des Staates frei; auch erklärte er einen großen Teil der Schulden für ungültig. Ferner gab Solon Gesetze, die milder waren als die des Drakon; «-s-tzgebung. diese wurden auf hölzerne Tafeln aufgeschrieben und öffentlich ausgestellt, so daß sie jeder Bürger lesen konnte. Unter ihnen waren auch mancherlei sittliche Vorschriften, z. B.: zeige dem Irrenden den Weg, sprich von den Toten nichts Übles, rede die Wahrheit auf dem Markte. Besonders wichtig war es, daß Solon eine neue Verfassung schuf.verfassung. Er wollte allen Bürgern politische Rechte geben, aber nicht allen die gleichen; so teilte er denn das Volk nach dem Vermögen in vier Klassen. Auch die ärmsten Bürger, die zur vierten Klasse gehörten, durften, wenn sie mindestens 20 Jahre alt waren, in der Volksversammlung erscheinen; andere Rechte wurden den ersten drei Klassen vorbehalten. Die Volksversammlung hatte in Athen die entscheidende Gewalt.f Ihr mußten alle wichtigen Fragen vorgelegt werden; sie wählte auch die Beamten. Die Bürger saßen auf Bänken, während die Spartiaten in der Volksversammlung standen; man stimmte ab durch Aufheben der Hände. Der Rat (Staatsrat) bestand aus 400 Mitgliedern, die jährlich neu Staatsrat. gewählt wurden; er hatte die Pflicht, die Amtsführung der Beamten zu beaufsichtigen. Die neun Archonten wurden auch ferner in jedem Archonten. Jahre neu gewählt; wenn sie ihr Amt tadellos verwaltet, insbesondere unparteiisch Recht gesprochen hatten, so traten sie in den A r e o p a g Areopa,, ein. Diesem höchsten Gerichtshof stand nicht nur die peinliche Gerichtsbarkeit zu, sondern er hatte auch das Recht, Bürger, die ein leichtsinniges und unsittliches Leben führten, zu verwarnen und zu strafen und solche Beschlüsse der Volksversammlung, die ihm schädlich und übereilt schienen, umzustoßen. Als Solon sein Werk zu Ende geführt hatte, verließ er Athen, nachdem «r vorher die Athener hatte schwören lassen, binnen zehn Jahren an seinen Gesetzen nichts zu ändern. Auf den Reifen, die er machte, kam er, wie berichtet wird, auch nach S a r d e s, der Hauptstadt von L y d i e n, wo damals der reiche und mächtige König Krösus herrschte, und führte mit ihm das Gespräch, das oben erwähnt worden ist (§ 5). 2*

9. Deutsche Geschichte von der Französischen Revolution ab - S. 104

1909 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
104 Das Zeitaller der Zerstrung des alten und der Entstehung des neuen Reichs Potsdam. Fürst Bismarck blieb auch unter ihm der Leiter der deutschen Politik. Aber die furchtbare Krankheit machte immer weitere Fortschritte; zu sprechen vermochte der Kaiser nicht mehr. Er trug sein Schicksal mit ent-sagender Geduld; lerne leiden, ohne zu klagen", schrieb er auf eines der Bltter, durch die er mit seiner Umgebung verkehrte, und reichte es seinem Friedlich" Sohne, den Kronprinzen. Neunundneunzig Tage dauerte seine Regierung. Am 15. Juni verschied er; Deutschland stand zum zweiten Male an der Bahre seines Kaisers. Mit einem frommen Duldermute, dessen Gre wohl nur wenige ermessen", sagt Heinrich von Treitschke, mit einer Heldenkraft, die allen Glanz seiner Schlachtensiege berstrahlt, hat er die Qualen seiner Krankheit ertragen, der Sprache beraubt, im Angesicht des Todes immer und immer die alte Pflichttreue der Hohenzollern, seine warme Begeisterung fr alle ewigen Gter der Menschheit bewhrt. Wrdig der Vter ist er zum ewigen Frieden eingegangen, und solange deutsche Herzen schlagen, werden sie des kniglichen Dulders gedenken, der uns einst als der glcklichste und frohmutigste der Deutschen erschien und nun in so tiefem Leiden enden mute." Kaiser Friedrich hat seine letzte Ruhesttte in dem Mausoleum neben der Friedenskirche zu Potsdam gefunden. Friedrich" Seine Gemahlin Viktoria, die Kaiserin Friedrich, zog ' sich nach Schlo Friedrichshof bei Cronberg im Taunus zurck. Mit ihrem Gemahl hatte sie ein inniges, an geistiger Anregung reiches Familien-leben gefhrt. Am 5. August 1901 schied sie aus dem Leben und wurde neben ihrem Gemahl bestattet. Die jngste Zeit. Kaiser Wilhelm Ii. 80. Nach Kaiser Friedrichs Tode hat unser jetziger Kaiser W i l-Helm Ii. den Thron bestiegen. Am 27. Januar 1859 ist er im krn-prinzlichen Palais zu Berlin geboren. Er erhielt zunchst Privatunterricht. 27^Januardann bezog er zusammen mit seinem jngeren Bruder, dem Prinzen Heinrich, das Gymnasium zu Kassel. Hier brachte er 2y2 Jahre zu; die Prinzen bewohnten das Schlo Wilhelmshhe. Zu Beginn des Jahres 1877 bestand er das Abiturientenexamen. Wenige Tage darauf

10. Für Seminare - S. uncounted

1912 - Breslau : Hirt
Canon des Colorado-Flusses in Arizona, von O'neill's Point aus gesehen. Das Colorado-Tafelland ist durch die ausnagende Kraft der fließenden Gewässer bis 1800 m tief zerfurcht. Das geschah hauptsächlich in der wasserreichen Eiszeit der Erde, als der Mensch schon lebte. An der Oberfläche wurde es durch die Verwitterung in abgestumpfte Pyramiden aufgelöst, die von mächtigen Schutt- Halden umgeben sind. Die Schlucht durchschneidet oben Muschelkalk- und Buntsandsteinschichten und reicht bis zu den ältesten Gesteinen hinab.
   bis 10 von 24127 weiter»  »»
24127 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 24127 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer
Auswahl:
Filter:

TM Hauptwörter (50)50

# Name Treffer  
0 499
1 256
2 568
3 289
4 578
5 8079
6 122
7 2265
8 191
9 178
10 5923
11 507
12 698
13 59
14 487
15 167
16 3047
17 46
18 307
19 492
20 499
21 707
22 313
23 322
24 368
25 477
26 911
27 804
28 663
29 238
30 1039
31 533
32 306
33 2160
34 552
35 102
36 1565
37 16475
38 421
39 3908
40 77
41 178
42 556
43 927
44 44
45 2235
46 749
47 683
48 352
49 105

TM Hauptwörter (100)100

# Name Treffer  
0 2227
1 5047
2 662
3 5306
4 4891
5 2091
6 5596
7 919
8 2350
9 3612
10 1017
11 2236
12 5954
13 1109
14 1153
15 1137
16 9650
17 23561
18 811
19 3676
20 1129
21 10076
22 1095
23 4392
24 3102
25 1406
26 1294
27 4060
28 4607
29 998
30 2203
31 947
32 1409
33 985
34 1047
35 613
36 14926
37 1224
38 2729
39 7707
40 2193
41 3547
42 11700
43 1882
44 810
45 8915
46 1141
47 1082
48 2485
49 3367
50 3769
51 709
52 2399
53 918
54 9412
55 1395
56 1087
57 660
58 587
59 2718
60 1925
61 2046
62 1092
63 1292
64 2484
65 1343
66 1795
67 853
68 4491
69 1348
70 11127
71 4094
72 8450
73 1137
74 1120
75 7140
76 4023
77 17567
78 752
79 2623
80 614
81 8891
82 6889
83 1219
84 5566
85 1090
86 1044
87 7429
88 776
89 526
90 943
91 4300
92 22916
93 1592
94 22736
95 2544
96 1048
97 1020
98 6732
99 555

TM Hauptwörter (200)200

# Name Treffer  
0 2413
1 1387
2 3959
3 2680
4 2556
5 2639
6 2571
7 2602
8 676
9 3556
10 4619
11 2397
12 3763
13 2809
14 705
15 2300
16 3996
17 1335
18 2699
19 4756
20 384
21 2041
22 2969
23 779
24 1667
25 1909
26 8464
27 2241
28 1887
29 2001
30 4274
31 1468
32 603
33 45963
34 2067
35 2974
36 2966
37 2280
38 668
39 5517
40 5088
41 2631
42 3406
43 6040
44 2430
45 767
46 2320
47 1354
48 3102
49 4248
50 9023
51 13389
52 3153
53 2416
54 5544
55 3669
56 2255
57 955
58 6686
59 39300
60 959
61 4373
62 4228
63 1747
64 3888
65 9135
66 1087
67 2203
68 1568
69 1236
70 836
71 4700
72 3967
73 3881
74 2094
75 2972
76 527
77 5153
78 1551
79 2242
80 4820
81 46882
82 1426
83 630
84 1843
85 3501
86 566
87 740
88 2178
89 1621
90 520
91 3802
92 2570
93 1457
94 901
95 576
96 965
97 4527
98 1772
99 1417
100 44219
101 283
102 9986
103 3582
104 509
105 1779
106 2995
107 911
108 747
109 723
110 2688
111 6123
112 4210
113 907
114 2474
115 1339
116 8044
117 631
118 2377
119 1397
120 3147
121 7556
122 1265
123 3124
124 3001
125 2647
126 1047
127 4928
128 2448
129 2933
130 477
131 8098
132 3715
133 2336
134 942
135 405
136 16874
137 846
138 471
139 1860
140 3552
141 1122
142 4225
143 9189
144 2640
145 4075
146 1790
147 984
148 2858
149 1531
150 2309
151 6642
152 9433
153 552
154 3075
155 5690
156 7406
157 4148
158 3662
159 1443
160 620
161 4098
162 1953
163 2284
164 1010
165 2269
166 8766
167 2356
168 1359
169 4432
170 1360
171 6699
172 2818
173 9253
174 825
175 23506
176 2547
177 23806
178 412
179 16851
180 426
181 2565
182 9441
183 19191
184 2308
185 998
186 922
187 4171
188 2267
189 3537
190 2198
191 2989
192 2852
193 629
194 2751
195 1588
196 11778
197 1967
198 2162
199 1996