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Diagramm für Aktuelle Auwahl statistik

1. Für Präparandenanstalten - S. 25

1912 - Breslau : Hirt
7. Das Gradnetz. 25 Mitteleuropäische Zeit. Der verschiedene Gang der Uhren führte zu mancherlei Unzuträglichkeiteu. Reiste z. B. jemand in westöstlicher Rich- tuug, so mußte er, um die richtige (natürliche) Ortszeit zu haben, seine Uhr fortwährend vorstellen. Reiste er nach W, so war ein stetiges Zurückstellen nötig. Man kam deshalb überein, für Mitteleuropa (Deutschland, Skandi- navien, Dänemark, Luxemburg, die Schweiz, Österreich-Ungarn, Italien, Serbien und die westliche Türkei) eine Einheitszeit einzuführen. Nun bilden 15" immer einen Stundenstreifen, d. h. ein vom Nordpol zum Süd- pol reichendes Gebiet, dessen Ostgrenze eine Stunde frühere Zeit hat als seine Westgrenze. Da Mitteleuropa fast geuau in einen Stundenstreifen fällt, so hat man als Mitteleuropäische Zeit die natürliche Zeit be- stimmt, die auf dem über Görlitz sstargard) gehenden 15. Grade gilt. Dieser Grad verläuft etwa in der Mitte des Stundenstreifens. An der Ost- und der Westgreuze des Deutscheu Reiches zeigen Ortszeit und Mittel- europäische Zeit einen Unterschied von je einer halben Stunde. Bei der Post wird den Beamten die genaue Zeit jeden Morgen um 9 Uhr tele- graphisch übermittelt.

2. Teil 2 - S. 144

1908 - Halle a.S. : Buchh. des Waisenhauses
144 § 64. Die Entstehung der Erde. Iv. Physische Geographie. 8 64. Tie Entstehung der Erde. Die Wissenschaft der Geologie belehrt uns über die Vorgeschichte unseres Erdkörpers. Nach ihr ist die Erde einst ein glühendflüssiger Körper gewesen, der bei allmählicher Erkaltung zunächst an der Ober- fläche erstarrte, eine Kruste bildete, die im Verlaufe ungeheurer Zeit- räume allmählich stärker und von neuen Ausbruchmassen überlagert wurde, aber auch heute noch in ihrem Innern glühendflüssige Massen birgt. Gründe für die Annahme sind: 1. die Abplattung der Erde an den Polen; 2. die vulkanischen Erscheinungen; 3. die Tatsache der Temperaturzunahme nach dem Erdinnern bei je 80 m um 10 C. (Geo- thermische Tiefenstufe,) Die heute die Erde bedeckenden Wassermassen waren anfänglich in der die Erde umgebenden Gasmasse nur als Wasserdampf vorhanden, der schließlich bei zunehmender Abkühlung aus der Oberfläche als Wasser niederschlug und die Erde völlig bedeckte. Mit der Zunahme der Abkühlung und der beginnenden Zusammen- ziehung im Innern traten Runzelungen der Erdrinde ein, es entstanden gewaltige Senkungen und denen gegenüber an anderen Stellen Er- Hebungen, in ersteren sammelte sich das Wasser, und so bildeten sich die Meere und Kontinente. Mit der zunehmenden Abkühlung entstanden aber auch Faltungen und Schollenbildungen der Erdrinde, gewaltige Schichtenverschiebungen und Verwerfungen, Durchbrüche glühendflüssiger Massen aus dem Erdinnern erfolgten und türmten ihre allmählich erstarrenden Auswürfe zum Himmel. So entstanden die Gebirge, die Hoch- und Tiefländer der Erde. Von den hohen Gebirgen aber spülten furchtbare Niederschläge die vermorschten Gesteinsmassen herab, Gletscher und Lawinenstürze trugen ihr Material zu Tal und bildeten neue Schichten. Senkungen wurden ausgefüllt, Erhebungen abgetragen, und dabei wirkte ununterbrochen die Bewegung des Erdinneren weiter, so daß beständig die Grenzen der Meere und Kontinente, des Festen und Flüssigen sich verschoben. Bis auf den heutigen Tag setzen sich diese Bewegungen fort, ändert sich das Antlitz unseres Planeten.

3. Für Seminare - S. 567

1912 - Breslau : Hirt
Die geographischen Naturmaße. Das Loggen. [19] 567 Hat sich nun die Erde so weit nach E bewegt, daß ein bestimmter Punkt, z. B. Berlin, von den Sonnenstrahlen getroffen werden kann, so geht für diesen Ort die Sonne auf. Tritt der Ort nach weiterer Umdrehung unter den Meridian, so kulminiert die Sonne; der Ort hat Mittag. Wendet er sich von der Sonne ab, so sinkt diese immer tiefer, bis ihn die Sonnenstrahlen nicht mehr treffen können; sie geht für ihn unter. Je weiter demnach ein Ort nach E liegt, desto früher muß er sich der Soune nähern, desto früher geht diese auf, desto früher hat der Ort Mittag und Abend. Ebenso erklärt sich der Umschwung des gesamten Fixsternhimmels. Rotationsgeschwindigkeit. Die Erde vollführt eine Umdrehung in der- selben Zeit, in der sich der Sternenhimmel einmal scheinbar um die Erde schwingt, d. i. in 23 Std. 56 Min. 4 Sek. oder 86164 Sek. Ein Punkt des Äquators legt alfo in 1 Sek. D^er U: 86164 = 40070 km: 86 164 = 465,04 m zurück, d. i. das Zwanzigfache der Schnellzugsgeschwindigkeit. In den Polen ist die Geschwindigkeit gleich Null. Vom Äquator zu den Polen nimmt sie mit dem Kosinus der geographischen Breite ab. Punkt Q in Fig. 279 legt in 1 Sek. die Strecke zurück, Punkt B 2 7* * Cos Cd * Tz r: q = 1 : cos cp; folglich beträgt die in 1 Sek. zurückgelegte Strecke -g6lö4-- cf ist gleich der geographischen Breite. Aufgaben: Berechne hiernach die Umdrehungsgeschwindigkeiten einiger bekannten Städte! Erkläre die Ablenkung der periodischen Winde! (Bgl § 378, 2d!) 14. Die geographischen Naturmaße. Das Loggen. § 379. 1. Die geographischen Naturmaße, a) Das älteste geographische Natur- maß in Deutschland ist die deutsche Meile. Sie ist eines Äquator- grades, nach Beffels Berechnung Iii307 m: 15 = 7420,44m. °©eit 400 Jahren in Deutschland in Gebrauch, wird sie seit dem 18. Jahrhundert als geogra- phische Meile bezeichnet. b) Den gleichen Namen legen aber die Engländer der Seemeile zu. Sie ist ursprünglich ein italienisches Maß gewesen und durch die Engländer in der Nautik zu allgemeiner Verwendung gelangt. Sie beträgt den 60. Teil eines mittleren Breitengrades, also eine mittlere Bogenminute. Sie macht etwa \ deutsche Meile aus. Ihren genauen Wert bestimmte Beffel auf Iii 121 m:60 = 1852 m. c) Während sich die Seemeile im Seewesen und unter englischer Herrschaft dauernd behauptet, ist die deutsche Meile durch das französische Meter ver- drängt worden. Von 1793 bis 1798 wurde im Auftrage des Natioualkouveuts zwischen Dünkirchen und Barcelona eine Gradmeffung ausgeführt, daraus der Erdquadrant errechnet und durch Gesetz vom 22. Juni 1799 Ttnnfo^ des gefundenen Wertes als Normalmaß — Meter — eingeführt. Zwar ist der errechnete Wert ein wenig zu klein, nach Beffel 0,08 mm; aber das hat den

4. Für Seminare - S. 582

1912 - Breslau : Hirt
582 [34j D. Mathematische Erdkunde, höchsten Bergen der Erde nichts nach1. Einige steil aus der Ebene hervor- tretende Berge sind ringförmig und zeigen in der Mitte kraterähnliche Vertie- fungen, die auf vulkanischen Ursprung schließen lasfen sfig. 292). Oft zeigen sich auch tiefe Furchen in der fönst ebenen Oberfläche, die viele km lang sind. — Der Schatten der Mondberge ist fcharf abgegrenzt, daraus schließt man, der Mond habe keine Atmosphäre. Auch spricht man ihm das Wasser ab und somit auch die Wolkenbildung. Das Fehlen der Atmosphäre macht das Hören, das Sprechen, das Singen unmöglich. Auf dem Monde herrscht die Stille des Grabes. Ebenso könnten lebende Wesen der Nase und der Zunge ent- behren, weil Geruch und Geschmack dort zu den unmöglichen Dingen gehören. 292. Eine Dämmerung ist auf dem Monde nicht vorhanden, weil diese an die Atmo- sphäre geknüpft ist. Wo der Sonnenstrahl nicht direkt hinfällt, herrscht voll- kommene Dunkelheit. Für Erdbewohner fehlt dort jegliche Lebensbedingung. 3. Von den Bewegungen des Mondes, a) Der tägliche Lauf des Mondes von E nach W ist scheinbar; er erklärt sich wie der Umschwung des gesamten Himmels ans der Erdrotation. 1 Auf der Nachtseite des Mondes sieht man leuchtende Punkte, die bis Mond- durchmesser von der Lichtgrenze entfernt stehen und als Bergspitzen zu deuten sind. Da- nach berechnete schon Galilei Mondberghöhen. In Fig. 293 sei die Tangente in Ä ein Sonnenstrahl, der gerade noch die Spitze D A cv_ des Berges Bd trifft, a — y^r. Die Höhe des Berges er- gibt sich nach dem Pythagoreischen Lehrsatze mit 8671 m. Der Dorpater Astronom Mädler (1791—1874) fand auf an- dere Weise als größte Höhe 7263 m. Die höchsten Mond- berge würden danach des Mondradius betragen. Wieviel der Monnt Ewerest im Verhältnis zum Erdradius? 293.

5. Für Seminare - S. 16

1912 - Breslau : Hirt
16 A. Allgemeine Erdkunde. — Ii. Die Gesteinshülle. § 8. e) Polarlichter. Mit dem Erdmagnetismus im Zusammenhang stehen die Polarlichter, jene eigentümlichen prachtvollen Lichterscheinungen, die sich am großartigsten und häufigsten — wenigstens auf der Nordhalbkugel — in einem 5 bis 10 Breitengrade messenden Gürtel in der Nähe des Polarkreises zeigen. Bald erscheinen die Lichtstrahlen zu flatternden Bändern und herab- hängenden Draperien angeordnet (Bandlicht), bald wird ein leuchtender, von einem dunklen Kreisabschnitt nach unten begrenzter Lichtbogen sichtbar, ans dem Strahlen in den verschiedensten Farben hervorbrechen (Strahlenlicht). Die Polarlichter erklärt man als elektrische Ausgleichungen, durch welche die in den Polargegenden völlig fehlenden funkenschlagenden Gewitter ersetzt werden. Ii. Die Gesteinshülle der Erde. A. Der innere Aufbau der Erdkruste. §9. 1. Bildungsgeschichte der Erdrinde. Infolge andauernder Wärmeausstrahlung in den kalten Weltenraum ging die Oberfläche des ursprünglich gasförmigen Erdballs in den glutflüssigen Zustand über. Weitere Abkühlung führte zur Bildung einer festen Kruste. Die ganze Erdatmosphäre war von vulkanischen Dämpfen, Rauch, Asche und vom Dunste des gesamten Wassers unserer heutigen Meere erfüllt. Die Erde kühlte sich immer mehr ab, so daß die Wasserdünste in großen Mengen sich verdichteten, niederregneten und auf der Erde ein uferloses Meer, den heißen Urozean, bil- deten. Je mehr die Oberfläche der Erde durch Erkaltung zusammenschrumpfte, desto beträchtlicher wurden die Höhenunterschiede zwischen ihren Erhebungen und Vertiefungen. Indem die Wassermassen sich in den tieferen Becken sammelten, gaben sie ausgedehnte Flächen frei. So entstanden Ozeane und Festländer. Mit der deutlicheren Herausbildung der Erdteile setzte auch die Wirkung der Kräfte ein, die noch heute an der Umgestaltung der Erdoberfläche beteiligt sind. 'Unablässig arbeitete die Verwitterung an der Zertrümmerung des Gesteins; das Wasser begann eine landzerstöreude und eine landanfbaueude Tätigkeit, der Wind trug Mafsen feinen Stanbes zu mächtigen Schichten zusammen. Die weicherdigen Ablagerungen verwandelten sich infolge des Ungeheuern Druckes, den die später gebildeten Schichten ans ihre Unterlage ausübten, sowie durch chemische Umbildung allmählich in festes Gestein. Innerhalb der Festländer sanken auch fernerhin ausgedehnte Schollen ein und wurden dann zeitweilig oder dauernd vom Meere bedeckt, das dafür an andern Stellen zurücktrat. Durch die Spalten ergoß sich in der älteren Zeit das Magma in breiten Schichten über die Oberfläche oder baute, hauptsächlich in späteren Erdperioden, Vulkanberge auf. Vielfach gelangten die Magmaftröme gar nicht bis zur Oberfläche, sondern füllten nur Hohlräume, Spalten und Schichtfugen innerhalb der Erdkruste aus. Die Verteilung von Land und Wasser hat noch lange in der Geschichte der Erdbildung erheblich geschwankt, und die heutige Gestalt der Festländer gehört erst den jüngsten Zeiten der Erde an.

6. Für Seminare - S. 12

1912 - Breslau : Hirt
12 A. Allgemeine Erdkunde. — I. Der Erdkörper als Ganzes. leuchtende Band der Milchstraße löst sich im Fernrohr in zahllose Fixsterne auf, deren Licht zu einem Lichtschimmer zusammenfließt. § 2. c) Entstehung unseres Sonnensystems. Für den engen Zusammenhang der Welten unseres Sonnensystems, der sich schon in ihren Bewegungen kuud- gibt, sprechen auch die Ergebnisse der Spektralanalyse, wonach die meisten Stoffe, die unsere Erde bilden, auch auf der Sonne und auf sämtlichen Gliedern des Sonnensystems angetroffen werden. Daher liegt der Gedanke nahe, daß alle Teile unseres Sonnensystems gemeinsamen Ursprungs sind. Das Verdienst, ihn zuerst ausgesprochen zu haben, gebührt dem Königsberger Philosophen Kant (1724—1804). Er ging von der Annahme aus, daß der ganze Raum unseres Sonnensystems einst von einer riesig großen Wolke kosmischen Staubes erfüllt gewesen sei, deren Massen infolge der Schwerkraftwirkung zu der heutigen Sonne und den Planeten sich zusammenfügten, rotierten und allmählich ihre jetzigen Bahnen gewannen. Nach Laplace (1749—1827)1 bildete der ge- samte Weltenbaustoff eine einzige glühende, sphäroidförmige Dnnstmasse, die weit über die Grenzen des gegenwärtigen Sonnensystems hinausreichte und als Ganzes rotierte. Aus der Aufbauschung am Äquator des Sphäroids löste sich durch das Überwiegen der Fliehkraft über die Zentralkraft ein dünner Ring ab, der selbst wieder in Stücke von verschiedener Größe zerriß. Das größte derselben sammelte die übrigen und formte sich zu einem neuen Gasball, der Urform eines Planeten. Indem sich derselbe Vorgang an diesem ein- oder mehreremal wiederholte, bil- deten sich die Monde. Ring auf Ring schnürte sich von der Hauptmasse ab, bis schließlich nur noch die Sonne als innerer Rest des ehemals viel größeren Gas- balls übrigblieb. Fast alle Kinder der Sonne, von denen zurzeit über 600 ent- deckt sind, behielten auf Grund des Trägheitsgesetzes ihre ursprüngliche Drehung bei, kühlten sich aber — der Jupiter vielleicht ausgenommen — durch Ausstrah- lung ihrer Eigenwärme in dem auf 140° C erkalteten Weltenranme so stark ab, daß ihre Oberfläche erstarrtes 2. Gestalt und Größe der Erde. § 3. a) Entwicklung unserer Kenntnis von der Gestalt der Erde. Schon um die erste Hälfte des vierten vorchristlichen Jahrhunderts brach sich unter dem Einfluß griechischer Gelehrten die Überzeugung Bahn, daß die Erde nicht, wie man nach dem Augenschein annehmen sollte, die Gestalt eiuer stachen Scheibe hat, sondern eine Kugel ist. Diese Anschauung blieb mehr als zwei Jahrtausende die herrschende. Gegen Ende des 17. Jahrhunderts lehrten Pendelbeobachtungen und Gradmessungen die Abplattung der Erdkugel an den beiden Polen. In neuerer Zeit gelangte man zu der Erkenntnis, daß die Erde auch kein regelmäßiges Sphäroid bildet, daß vielmehr ihre Ober- fläche, abgesehen von den Unebenheiten des Landes, „aus stetig iueiuauder übergehenden Flächen von abwechselnd etwas größerer oder geringerer Krüm- mung" zusammengesetzt ist. Diese wirkliche Erdgestalt pflegt man mit dem Namen „Geoid" zu bezeichnen. 1 Französischer Mathematiker und Astronom. 2 Von den mannigfachen anderen Versuchen, die Entstehung unseres Sonnensystems zu erklären, hat keiner die sog. Kant-Laplaeesche Theorie an Überzeugungskraft erreicht.

7. Praxis des heimatkundlichen Unterrichts - S. 56

1912 - Hannover-List [u.a.] : Carl Meyer (Gustav Prior)
unterbrochen. Es sind die hohen Eichen, die die Bauernhöfe umgeben. Ganz im Westen und Südwesten begrenzen dunkle Wälder unfern Blick. Wir kommen auf den Pavenstädter Weg und verfolgen ihn. Einige kleine Häuser stehen anfangs an den Seiten; dann haben wir wieder links und rechts das freie Feld. Da kommen wir an die andre Pavenstädter Schule. Vor dem Schulhaus ist ein schöner Blumengarten, an der Westseite der Spielplatz der Schüler, Tannen begrenzen ihn nach der Straße zu. Von hier schauen wir rückwärts. Da liegt im Osten Gütersloh mit seinen Türmen, Schornsteinen und Häusern lang hingestreckt am Gesichtskreise. Je weiter wir wandern, desto näher kommen wir den Wäldern. Bald treten sie nah an den Weg heran. Es sind Kiefernwälder. Der Boden ist hier manchmal hügelig. An den Wegen finden wir auch einige Laubbäume an den Gräben. Wir kommen an mehreren großen Bauern- höfeu vorbei. Alle sind von Eichenkämpen umgeben. Hier und da erblicken wir Ziehbrunnen. In der Nähe des Bauernhauses liegen mehrere kleinere Häuser. In ihnen wohnen die Kötter oder Heuerlinge. Diese Häuser nennt man Kotten. Der Kötter wohnt bei dem Bauern zur Miete. Er Hilst dem Bauern bei der Ernte, und der Bauer pflügt dem Kötter, wenn er es nicht selbst kann, das Land um. Zur Linken haben wir jetzt den Kiefernwald. Der Boden ist dicht mit Nadeln bedeckt. An einigen Stellen erblicken wir den gelben Sand. Heidekraut und Beerensträucher stehen auf den freien Stellen. Nach Norden hin erstreckt sich ein weites Feld. Der Wald ist hier ausgerodet und in fruchtbares Kornland verwandelt. Bor uns liegt der Meierhof, der der ganzen Gegend den Namen gegeben hat, es ist der Hos des Meiers Pavenstädt. Bei ihm ändert sich das Bild. Nach Süden, Westen und Norden breiten sich weite, saftige Wiesen aus, von klaren Bächen durchzogen. Wir erreichen zuerst die Dalle. Sie ist breiter und wasserreicher als in Güters- Abb. 25. Ein Ziehbrunnen.

8. Praxis des heimatkundlichen Unterrichts - S. 64

1912 - Hannover-List [u.a.] : Carl Meyer (Gustav Prior)
— 64 — fast die ganze Nacht hindurch hell. Die meisten Leute stecken kein Licht an. Es ist Sommer. Die Sommeruionate heißen: Juni, Juli und August. Laugsam werden die Tage wieder kürzer und die Nächte länger; denn die Sonne geht nach und nach später auf und früher uuter. Der Tag- bogen wird immer kleiner. Es wird allmählich kühler und früher dunkel. Die Leute müssen wieder Licht anstecken und die Öfen heizen. Der Herbst ist gekommen. Seine Monate sind September, Oktober, November. Zeichnen: Die Sonne. Aufgabe: Die Sonne, ein Wanderer. Auschlußstosse: Am Morgen. S. 23. Löwenstein: Wie hoch mag wohl der Himmel [ein? S. 130. Hey: Wo wohnt der liebe Gott? S. 129. Der Mond. Gerade ist die Sonne untergegangen, da guckt der Moud hinter den Kiefern her. Er ist so groß wie die Sonne, aber er sieht blaß aus. Sein Licht ist nicht so hell wie das Sonnenlicht. Wir können ruhig hineinsehen, es blendet uns nicht. Der Vollmond sieht aus wie ein Gesicht. Deutlich kann man Augen, Nase und Mund erkennen. Er steigt I a Abb, 27 Mondbilder. auch immer höher wie die Sonne. Am hellsten scheint er in der Nacht. In der Mondnacht kann man weithin sehen. Geht aber die Sonne auf, dauu steht er wie eine weiße Scheibe am Himmel. So sieht mau ihn oft am Tage. Wenn er eine Woche als Vollmond geschienen hat, dann wird er allmählich kleiner. Jetzt sieht er aus wie eine Sichel, die nach rechts gerichtet ist. (Anfang des großen A.) Das ist der abnehmende Mond. In der anderen Woche kann man ihn gar nicht sehen. Dann haben wir Neumond. Nach acht Tagen sehen wir eine Sichel, die nach links geöffnet ist. (Bogen des großen Z.) Das ist der zunehmende Mond. Wenn der Mond einmal alle vier Gesichter gemacht hat, dann ist ein Monat herum. Die Sterne. Am Tage kauu man sie nicht sehen. Sie leuchteu erst, wenn die Sonne untergegangen ist. Dann steckt der liebe Gott die vielen Lichter an, damit das Kind auch abeuds deu Himmel sehen kann. Oft haben wir am Abend nach dem Himmel geguckt. Erst wareu nur ein paar Sterne zu sehen. Dann kamen so viele, daß man sie nicht mehr zählen konnte. Wir haben es einmal versucht, aber wie wir hundert gezählt hatten, verkamen wir darin, auch taten uns die Angen bald weh. Da hörten wir auf zu zählen. Manche Sterne sind so klein wie ein Pünktchen aus der Schiefer-

9. Für die 1. Klasse der Mittelschulen - S. 105

1911 - Trier : Lintz
Die Gesteinshülle der Erde. 105 Ii. Die Gesteinshülle der Erde. 1. Die Bildung und Hie Glieder Her Erdrinde. Bildung der festen Erdschale. Die Erde hat sich einst, als ein großer Ball überhitzter Gase, gleich den übrigen Planeten von der Sonnenmasse getrennt Allmählich strahlte die Hitze in den Erdraum aus. Dadurch verdichtete und verkleinerte sich der Erdkörper noch mehr. Der gasförmige Znstand seiner Stoffe ging dabei zuerst in einen flüssigen und dieser später an der Oberfläche bei den meisten Stoffen in einen festen über. Es bildete sich die Erdrinde, die anfangs sehr dünn war und allmählich au Dicke zunahm. Um den Erdkörper schwebte ein ungeheurer Dunstkreis, in welchem die jetzige Wafserhülle der Erde aufgelöst war. Mit der weitern Erkaltung des Erdkörpers ging auch ein immer größerer Teil des Wassers aus dem gasförmigen in den flüffigen Zustand über. Es bildete den zunächst uoch heißen Urozean, der die Erdrinde wahrscheinlich ziemlich gleichmäßig umgab. Gesteinszerstörung und Landbildung. Auf der Oberfläche der immer mehr zusammenschrumpfenden Erde waren allmählich die Höheu- unterschiede immer größer geworden. Indem das Wasser sich in die Tiefe zurückzog, gab es große Laudflächeu frei: es bildeten sich die großen Ozeane und Erdteile. Schon in den seichten Buchten des Urozeans hatte das Wasser gleich feine zerstörende Tätigkeit begonnen. Ans dem Lande begauuen die Gewässer mit Hülse ihrer Gefällkraft au der Umgestaltuug des Oberflächenbildes der Erde zu arbeiten, an der Abtragung und Eiuebnnng der Erhebungen, an der Vertiefung der Täler, zugleich aber auch au der Zuschüttung der seichten Meeresbecken. Eingeleitet wurde dieses Werk der Zerstörung durch die uatürliche Verwitterung des Gesteins. Riesenhafte Gebirge wurden wieder abgetragen, so daß sie fast spurlos verschwunden sind. An beit Küsten aber nagte das stark brandende Meer, das allmählich einen immer breiteren Landstreifen wegriß. Dieser landzerstörenden Tätigkeit steht die landbaueude Tätigkeit des Wassers gegenüber. Das zu Schlamm zerriebene Gestein wurde schließlich am Fuße der Gebirge, au den Mündungen der Ströme und auf dem Meeresboden abgelagert. Schicht folgte aus Schicht. So entstanden im Laufe von Jahrtaufenden mächtige Ablagerungen. Die fortwährenden langsamen Hebungen und Senkungen, die auf der Erdoberfläche stattfanden, bewirkten ein stetes Schwanken der Meeresgrenzen. So kam es, daß Gebiete, in denen das Meer

10. Für die 1. Klasse der Mittelschulen - S. 137

1911 - Trier : Lintz
Die Wasser-^und Lufthülle der Erde. 137 Regen- und Trockenzeiten. Die zeitlich sehr regelmüßig ein- tretenden sog. Tropenregen der ersten Zone wandern mit dem Stande der Sonne. Am Äquator fallen die Hauptregenzeiten ziemlich genau mit den beiden Tag- und Nachtgleichen zusammen. Jedoch ist in diesem Kalmengürtel der Erde (Gürtel der Windstille) kein Monat regenarm. In fast täglichen Gewittern schlägt sich der Wasserdampf, den der durch die starke Erwärmung erzeugte aufsteigende Luftstrom mit sich führt, nieder. An den Kalmengürtel, der eine Breite von 4—5° einnimmt, schließen sich Gebiete an, in denen die doppelte Regenzeit deutlicher ausgeprägt ist. Eine kürzere und eine längere wechseln mit je eiuer kleinern und größern Trockenzeit ab. Allmählich vollzieht sich der Übergang in die Wendekreiszone mit je einer kürzeren Regen- und einer sehr langen Trockenzeit. In großer Regelmäßigkeit stellen sich auch die Monsun regen ein. Winterregen. Während in den genannten Ländern die Regen- zeit in den Sommer fällt, empfangen viele Landstriche an der Westseite der Kontinente, vorwiegend infolge des Einfluffes der trockenen Paffate, keine Sommerregen; sie erhalten jedoch im Winter von W her etwas Feuchtigkeit. In Nordwesteuropa und Nordwestamerika verbreiten südwestliche Winde die Hauptfeuchtigkeit im Herbst und Winter. b. Die Gletscher. Anhäufung und Abgang der Schneemassen. Kalte Gegenden § 79. empfangen ihre Niederschläge in Form von Schnee. Diesem fehlt die Beweglichkeit des Wassers; er fließt nicht, sondern haftet. So häuft er sich an. Längs der Schneegrenze findet aber ein Abtauen der Schneemaffen statt. Vou steilen Gehängen fahren Lawinen mit Donner- getöfe hinab, und von sanften Gehängen sammeln sich langsam nach der Tiefe vorrückende Eisströme, die Gletscher. (Bilderanh. 20). Die Talwanderung des Gletschereises wird durch den Druck und das ab- wechselnde Schmelzen und Wiedergefrieren der Eismassen hervorgerufen. Die Schneegrenze liegt überall auf der Erdoberfläche in ver- fchiedener Höhe, weil auf ihre Lage außer den Wärmeverhältnissen noch andere Einflüsse, wie die Feuchtigkeit der Luft, die Regeumenge, Wind- richtuugen, einwirken. Gletscherbildung. Die Vorbedingung zur Gletscherbildung ist das Vorhandensein einer Firnmulde, in der sich der Schnee sammeln kann. Dieselbe ist gewöhnlich an Fläche dreimal so groß als die Zunge, d. i. der zur Tiefe vorrückende Eisstrom. Sie muß immer über der Schneegrenze liegen, während die Zungen bis 1400 m tiefer gehen. Nicht
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