Ii. Die außereuropäischen Erdteile. — 3. Australien und Polynesien. 239
Die artenreichere australische Vogelwelt hat sich ebenfalls in eigener Rich-
tung entwickelt (schwarze Schwäne, weiße Adler, Papageien, Emu-Strauße).
Die Singvögel, Fische und besonders sämtliche Haustiere (Schafe) sind
erst seit der ersten europäischen Niederlassung (1788) vertreten.
K 373. Bewohner. Die Urbewohner, die Anstralneger, von
dunkelbrauner Hautfarbe, konnten trotz ihrer guten geistigen Begabung bei
dem Mangel an Quellen und einer so beschränkten Pflanzen- und Tierwelt
über ein höchst dürftiges Leben nicht hinauskommen. Fische, Muscheln,
eßbare Wurzeln und Baumfrüchte, dazu die Erträgnisse der Jagd bilden
ihre Nahrung. Ohne feste Wohnsitze schweifen sie in Horden im Innern
umher. Zur Herstellung ihrer Wohnung befestigen sie biegsame Stäbe an
beiden Enden im Boden und bedecken sie mit Blättern. Eigentümlich ist eine
ihrer Waffen, der Bnmerang, ein knieförmig gebogenes Wurfholz, das nach
einem Fehlwurf zum Jäger zurückkehrt. Die weiße Bevölkerung beträgt etwa
5 Mill; die Zahl der Anstralneger ist nur noch ganz gering.
§ 374. Der Südosten bildet in jeder Hinsicht einen Gegensatz zu dem
übrigen Gebiet. Der regenspendende Wind ließ einen geschlossenen Wald
auskommen, der Bauholz liefert, Schalten bietet und die Landschaft ver-
fchönt. Hier barg der Boden Goldschätze, die die Einwanderer anzogen.
Der von 30 kommende Regen gibt Gelegenheit zum Betrieb einer ein-
träglichen Viehzucht im großen (§ 375). Darum haben sich die Europäer
dieses Teiles bemächtigt und ihm ein europäisches Ansehen gegeben.
125. Artesischer Brunnen in Australien.
Die australische Steppe wird nach dem Innern zu immer weiter der Kultur gewonnen durch Artesische
-vrunnen, d,^ den dürren Boden in Ackerland oder in saftige Weideflächen verwandeln und Trinkwasser
liefern, on Queensland ist eine riesige Zahl solcher Brunnen erbohrt, teilweise aus groher Tiefe.
TM Hauptwörter (50): [T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf], T22: [Volk Bewohner Sprache Land Bevölkerung Einwohner deutsche Religion Million Stamm], T30: [Tier Vogel Mensch Pferd Hund Fisch Thiere Nahrung Eier Wasser]]
TM Hauptwörter (100): [T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T95: [Bewohner Sprache Volk Land Bevölkerung deutsche Stamm Religion Neger Einwohner], T84: [Vogel Tier Eier Fisch Mensch Hund Nahrung Thiere Insekt Art], T3: [Lage Karte Land Europa Geographie Klima Größe Verhältnis Grenze Gliederung], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele]]
TM Hauptwörter (200): [T109: [Europa Asien Afrika Amerika Australien Insel Erdteil Land Zone Klima], T89: [Wasser Fluß Quelle Bach See Erde Boden Brunnen Land Ufer], T32: [Wald Baum Boden Eiche Steppe Höhe Ebene Wüste Teil Tanne], T195: [Pferd Tier Hund Schaf Löwe Wolf Rind Mensch Schwein Thiere], T188: [Handel Industrie Ackerbau Land Viehzucht Bewohner Gewerbe Bevölkerung Stadt Bergbau]]
250
C. Länderkunde,
aller Art bedeckt: mit Getreide, Baum-
wolle, Aprikosen und Pfirsichen, vor
allem aber mit der in regelmäßigen
Reihen gezogenen D a t t e lp alm e, der
„Königin der Oase". So wird die Oase
svon dem ägyptischen Uah — Wohn-
stätte, Rastort) zur „Speisekammer
der hungernden Wüstenstämme".
Im übrigen ist die Pflanzenwelt der
Wüste dürftig und beschränkt sich auf
harte Gräser und Dorngebüsch; auch
die Tierwelt ist nicht reich. Von den
Vögeln spielen die Raubvögel eine
Rolle, unter den Reptilien die Skor-
pione, von Säugetieren kommt außer
Springmäusen eine Fuchsart vor.
Mehr Leben herrscht am Rande der
Wüste, von wo Antilopen, Gazellen und
Strauße hineindringen, denen Löwen,
Panther und Hyänen nachstellen. >
Die Bewohner, etwa 5 Mill.,
leben in den Gebirgen und Oasen.
Manche schweifen als gut berittene
Räuber durch die Wüste (Beduinen)
oder dienen den Reisenden als Führer.
Das Reisen einzelner in der Wüste ist
unmöglich,, darum vereinigen sich die
Reisenden zu größeren Gesellschaften,
Karawanen genannt.
Aufgabe. Womit muß eine Kara-
wane ausgerüstet sein?
§ 401. Eine der wichtigsten
Oasenlandschaften ist Fessän, über
die der früher vielbenutzte Karawanen-
weg von Tripolis zum Tfäd-See geht.
Hier liegt die kleine Stadt Mürfuk,
gegen die Räuber der Wüste mit
einer Lehmmauer umzogen. Alt-
bekannt ist das fast 30 m unter dem
Meeresspiegel gelegene Siwah in
der Libyschen Wüste mit dem schon
von Alexander dem Großen besuchten
Ammonsorakel, dessen Tempel noch
heute steht. Hier wachsen gegen
200000 Dattelpalmen; der jährliche
Versand nach Unterägypten beträgt
80000 Zentner.
TM Hauptwörter (50): [T30: [Tier Vogel Mensch Pferd Hund Fisch Thiere Nahrung Eier Wasser], T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf], T17: [Meer Fluß Gebirge Land Hochland See Halbinsel Osten Norden Süden]]
TM Hauptwörter (100): [T47: [Wüste Meer Land Nil Hochland Fluß Gebirge Euphrat Tigris See], T84: [Vogel Tier Eier Fisch Mensch Hund Nahrung Thiere Insekt Art], T12: [Wasser Luft Erde Höhe Körper Fuß Dampf Bewegung Druck Gewicht], T3: [Lage Karte Land Europa Geographie Klima Größe Verhältnis Grenze Gliederung]]
TM Hauptwörter (200): [T104: [Nil Meer Wüste Afrika Küste Land Sahara Gebiet Sudan Fluß], T195: [Pferd Tier Hund Schaf Löwe Wolf Rind Mensch Schwein Thiere], T3: [Hebel Last Brief Ende Gewicht Rolle Gleichgewicht Punkt Seite Fig], T89: [Wasser Fluß Quelle Bach See Erde Boden Brunnen Land Ufer], T177: [Volk Recht Gesetz Freiheit Land Strafe Mensch Gewalt Leben Staat]]
Extrahierte Personennamen: C._Länderkunde Alexander_dem_Großen Alexander
§ 36
Das Schwäbische Stufenland,
44
wieder aufgebaut. Ebenso ist die alte Zollernstammburg gefallen (1423 durch
den Schwäbischen Städtebund), doch erstand sie durch Friedrich Wilhelm Iv.
wieder zu neuer Herrlichkeit. Der vieltürmige Bau nimmt den ganzen Gipfel
ein Ii. Bild 2, g 35.| — Auch am Rande der eigentlichen Platte befinden
sich Schlösser, z. B. am Rande eines der schönen Täler das schlanke Lichtenstein
Is. Text u.bild i, g 3»|. An der Stelle dieses Schlosses stand früher die durch Hauffs
„Lichtenstein" bekannt gewordene Burg. In der Nähe befindet sich die 188 m
lange „Nebelhöhle", die ebenfalls aus der Hauffschen Erzählung bekannt ist.
Die Höhlen sind besonders ausgebildet im nördlichen Teile des Fränkischen Jura, in
der sogenannten Fränkischen Schweiz. Am bekanntesten sind hier die Müggendorfs und Gailen-
reuther Höhlen. Wie entstehen die Tropfsteine? (Stalaktiten von oben, Stalagmiten von unten).
Diese Höhlen sind interessant dnrch viele Knochenreste vorweltlicher Tiere aus der Zeit des älteren
Schwemmlandes (Diluvium). Vorzugsweise sind es Knochen des Höhleubären, der Höhlen-
Hyäne, des Riesenhirsches und des Mammuts. Letzteres ist dasselbe Tier, das man heute noch
mit Haut und Haaren aus dem Eise Sibiriens hervorzieht. Neben und zwischen diesen Knochen
findet man Steinäxte, steinerne Pfeilspitzen, steinerne Messer usw., ein Beweis, daß die Menschen
des Steinzeitalters schon mit einer untergegangenen Tierwelt zusammen lebten. — Der Jura
ist auch reich an interessanten Einschlüssen oder Fossilien, besonders der feinkörnige Kalk-
schiefer bei Solnhofen an der Altmühl I s. Bild 3, §~3h. der als Lithographiestein be-
nutzt wird.
Südlich von der Stelle, wo Jura und Schwarzwald zusammenstoßen, liegt
im Winkel von Bodensee und Rhein der Hegau, eine Landschaft mit 5 mächtigen
Vulkanen, darunter der Hohentwiel, 690 m (Scheffels „Ekkehard").
c) Die Städte des Schwäbischen Stufenlandes.
§ 36 Die Städte (s. Abb. 1, § 34) sind znm größten Teil am Neckar wie Perlen an einer Schnur
aufgereiht. Ztuttgart, mit dem einverleibten Cannstatt A, im Herzen des Neckarlandes schön und
geschützt in einer Mnlde gelegen wie in „einer riesigen, mit Weinlaub ausgelegten Prachtschale"; das
süddeutsche Leipzig; Buchdruck, Buchhandel; Maschinen-, Klavier-, Möbelfabriken, Baumwoll-
Weberei; Technische Hochschule. — Neckaraufwärts Eßlingen A, Fabrikstadt (größte Maschinen-
fabrik des Laudes). — Nördlich vou Stuttgart die zweite Residenz Ludwigsburg O, am Fuße
des Hoheuasperg (Schubart!), mit der größten Orgelfabrik der Welt (Geburtsort Kerners und
Mörikes). — Das kleine Marbach am Neckar ist Schillers Geburtsort. — Heilbronn [ln, Eiseu-
und andere Industrie, Beginn der Neckarschiffahrt. — Ostlich davon Weinsberg (Burg Weiber-
treu!). — Reutlingen A, am Fuße der Rauhen Alb, Fabrikstadt. — Am oberen Neckar Tü-
bingen O, Uhlands Geburtsort; Universität. — Ellwangen, am Jagst. — Am Kocher (Schwä-
bisch-)Hall, einer der vielen Salinenörter Württembergs. Zwischen den Fabrikstädten Göp-
Pingen O und Gmünd O der Hohenstaufen.
d) Schluß- und Wiederholungsaufgaben zum Schwäbischen Stufenland.
1. Benenne und zeichne (erst nach der Vorlage, dann aus dem Gedächtnis) alle
Eintragungen, die die Zkizze 1, § 34 hat.
2. Wo liegt und was ist im einzelnen zu sagen über:
Ellwaugeu
Enz
Aalen
Göppingen O
Hall
Jagst
Kocher
Lichtenstein
Ludwigsburg O
Marbach
Neckar
Rauhe Alb
Reutlingen A
Schwöb. Jura
Stuttgart A
Tübingen O
Weinsberg.
Eßlingen A
Gmünd O
Heilbronn □
Hohenstaufen
Hohenzollern
TM Hauptwörter (50): [T8: [Stadt Rhein Schloß Kreis Mainz Einw. Dorf Main Frankfurt Einwohner], T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau], T1: [Geschichte Dichter Zeit Buch Werk Jahr Gedicht Nr. Bild Geographie]]
TM Hauptwörter (100): [T73: [Stadt Schloß Augsburg Grafe Nürnberg Reichsstadt Bischof Sitz Regensburg Fürst], T5: [Rhein Main Wald Thüringer Teil Schwarzwald Gebirge Neckar Saale Jura], T84: [Vogel Tier Eier Fisch Mensch Hund Nahrung Thiere Insekt Art], T91: [Haus Fenster Wand Stein Dach Zimmer Holz Feuer Raum Decke], T6: [Eisen Gold Silber Kupfer Wasser Blei Metall Salz Kalk Stein]]
TM Hauptwörter (200): [T70: [Stadt Donau München Stuttgart Neckar Nürnberg Ulm Schloß Augsburg Regensburg], T95: [Gestein Schicht Wasser Boden Erde Granit Gebirge Masse Sand Teil], T139: [Donau Rhein Main Tiefebene Teil Jura Alpen Tiefland Gebiet Fluß]]
Extrahierte Personennamen: Friedrich_Wilhelm Friedrich Wilhelm Hauffs Schubart Schillers
§ 19. Die australischen Inseln.
37
Flachs. Die Tierwelt ist ärmlich, besonders Säugetiere fehlen. Besser
vertreten ist die Vogelwelt, deren bunte Farbenpracht auffällt, so bei
den Paradies- und Nashornvögeln, den Papageien und Kakadus.
Die Bewohner sind die den Australnegern verwandten, dunkelfarbigen
und krausköpfigen Papuas, welche feste Wohnsitze in Pfahlbaudörfern
haben und zum Teil noch heute Menschenfresser sind. Ihre Kunstfertigkeit
in Topf- und Holzmaren und im Anfertigen von Booten ist erstaunlich.
Als Haustier schätzen sie allein das Schwein. Auf Neu-Seeland wohnen
die malaiischen Maori, tapfere und schöne Menschen, an Zahl (zurzeit
noch etwa 42000) ständig sich verringernd.
2. Die einzelnen Inseln.
A. Neu-Guinea, nächst Grönland die größte Insel der Erde,
an Flächeninhalt fast Skandinavien gleich, wird durch die für die Schiffahrt
gefährliche Torresstraße vom Festlande geschieden. Sie ist von einer wald-
reichen Gebirgskette durchzogen, welche zum Teil Alpenhöhe erreicht. Im
S. ist dem Gebirge ein ausgedehntes Tiefland mit wasserreichen, schiff-
baren Flüssen vorgelagert; die Nordküste dagegen ist schmaler, aber auch
von vielen kleinen Küstenflüssen durchzogen, von denen der am meisten
befahrene Kaiserin Augusta-Fluß heißt. Der W. der Insel gehört
den Niederländern, die Südseite der Osthälfte den Engländern, die
Nordseite, das Kaiser Wilhelms-Land, den Deutschen (seit 1884).
B. Der Bismarck-Archipel, gleichfalls den Deutschen gehörig.
C. Von den Salomon-Jnseln, welche vulkanischen Ursprungs
sind und breite Korallenriffe ins Meer senden, sind die zwei n. deutsch,
die übrigen englisch.
D. Die Neuen Hebriden und Neu-Kaledonien. Letzteres
ist eine französische Strafkolonie.
E. Neu-Seeland, durch die Cook-Straße in eine Nord- und
Südinsel zerschnitten. Auf der Südinsel erhebt sich ein gletscherbedecktes
Hochgebirge, dessen höchster Punkt der Mount Cook mit 3800 vi ist.
Die Nordinsel zeigt zahlreiche vulkanische Spuren, kleine Krater, Geysire
und aufsteigende Gase. Wegen dieser Höhenlage ist das Klima milde
und reich an Niederschlägen. Für die Pflanzenwelt sind charakteristisch die
dichten Buschwälder, die mächtigen Farnbäume, die bis 50 m hohe Kauri-
fichte, welche wertvolles Harz liefert, und der riesige Ratabaum, gegen
dessen dunkles Laub das Scharlachrot seiner Blütentrauben prachtvoll ab-
sticht. Die europäischen Getreidearten gedeihen vortrefflich, die Schafzucht
blüht. Im S. wird Gold gesunden. Die Hauptstadt dieser englischen
Kolonie ist Wellington, die wichtigsten Häfen Auckland und
Dunedin.
TM Hauptwörter (50): [T41: [Insel Staat England Amerika Kolonie Mill Küste Nordamerika Land Stadt], T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone], T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf]]
TM Hauptwörter (100): [T64: [Insel Amerika Land Spanier Australien Kolonie Hauptstadt Küste Entdeckung San], T50: [Klima Land Meer Gebirge Europa Zone Norden Küste Süden Winter], T24: [Blatt Baum Blüte Pflanze Frucht Wurzel Stengel Stamm Zweig Boden], T84: [Vogel Tier Eier Fisch Mensch Hund Nahrung Thiere Insekt Art], T95: [Bewohner Sprache Volk Land Bevölkerung deutsche Stamm Religion Neger Einwohner]]
TM Hauptwörter (200): [T86: [Insel England Irland Schottland Kolonie Hafen Stadt Küste Hauptstadt Kamerun], T195: [Pferd Tier Hund Schaf Löwe Wolf Rind Mensch Schwein Thiere], T159: [Bewohner deutsche Bevölkerung Sprache Neger Volk Jude Einwohner Stamm Land], T32: [Wald Baum Boden Eiche Steppe Höhe Ebene Wüste Teil Tanne], T95: [Gestein Schicht Wasser Boden Erde Granit Gebirge Masse Sand Teil]]
146
§ 66. Die Erdrinde. Der Vulkanismus. Erdbeben.
Iii. Die Sekundärzeit, das Mittelalter der Erde, die Trias-
(Muschelkalk, Buntsandstein), Jura- und Kreideformation. Er-
scheinen gewaltiger Amphibien (Ichthyosaurus), Übergang zu
den Vögeln: Archaeopterix.
Iv. Die Tertiärzeit, die Neuzeit der Erde. Vorkommen der Braun-
kohle, des Petroleums und des Bernsteins. Gewaltige Säuge-
tiere erscheinen auf dem Festlande (Palaeotherium, Dinotherium).
Das Vorkommen des Menschen ist mit Sicherheit erst erwiesen
in der
Y. Quartär- oder Jetztzeit der Erde. Sie zerfällt in das ältere
aus Schwemmgebilden entstandene Diluvium und das aus
Anschwemmungen der Jetztzeit entstandene und immer weiter ent-
stehende Alluvium.
In den Anfang der Diluvialzeit fällt eine jedenfalls die n. Erd-
Hälfte überziehende Kälteperiode, die Eiszeit, in welcher riesige Gletscher-
ströme, z. B. von den Alpen und den Skandinavischen Gebirgen herab,
Gesteinsmassen beförderten und damit das nordeuropäische Tiefland
füllten (Findlinge, erratische Blöcke). Das Mammut, der Höhlenbär,
der Niesen Hirsch traten hier als Genossen des Menschen auf.
§ 66.
Die Erdrinde. Der Vulkanismus. Erdbeben.
Die Wärme der Erde wird zum Teil von der Sonne bewirkt,
zum Teil ist sie Eigenwärme. Der Einfluß der Außentemperatur der
Erde macht sich im Erdinneren höchstens bis zu einer Tiefe von 20 in
wahrnehmbar. Von da an wirkt lediglich die Eigenwärme, und zwar
(s. § 64) mit einer Steigerung von 1° C. für die geothermifche Tiefen-
stufe. Das würde freilich schon bei einer Tiefe von etwa 40 km den
Schmelzpunkt des Eisens bedeuten und würde für die Erdrinde eine
so geringe Stärke voraussetzen, wie etwa die Schale des Eies. Allein
diese Vermutung wäre deshalb eine vorschnelle, weil der Schmelzpunkt
fester Körper unter dem ungeheuren Druck sich ebenso verschieben dürfte,
wie der Siedepunkt der Flüssigkeiten.
Jedenfalls ergibt sich aus der Annahme mit glühendflüssigem
Magma gefüllter Herde im Erdinneren die beste Erklärung der vul-
kanischen Erscheinungen der Erde.
Die Vulkane sind Stellen der Erdrinde, die mit dem glühend-
flüssigen Inneren in Verbindung stehen. Alle tätigen Vulkane liegen
auf großen Bruchlinien der Erdrinde an den Küsten der Kontinente oder
TM Hauptwörter (50): [T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone], T19: [Wasser Luft Eisen Körper Silber Gold Kupfer Metall Stein Erde], T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau]]
TM Hauptwörter (100): [T12: [Wasser Luft Erde Höhe Körper Fuß Dampf Bewegung Druck Gewicht], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T84: [Vogel Tier Eier Fisch Mensch Hund Nahrung Thiere Insekt Art], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele]]
TM Hauptwörter (200): [T95: [Gestein Schicht Wasser Boden Erde Granit Gebirge Masse Sand Teil], T24: [Luft Wasser Wärme Körper Erde Wind Regen Höhe Temperatur Schnee], T195: [Pferd Tier Hund Schaf Löwe Wolf Rind Mensch Schwein Thiere]]
3. Deutsch-Südwestafrika.
245
6. Der deutsche Anteil an der Kalahari im 0. Er besteht aus eiuer
Landschaft mit zahlreichen hohen Dünen und mit Kalkpfannen, die vielfach
als Wasserstelleu wichtig sind.
Im N Südwestafrikas, der schon in das Tropengebiet mit Zenitalregen
hineinreicht, werden die Niederschlüge reichlicher; an die Stelle der Strauch-
steppe tritt die Buschsteppe. Im Kaokofelde erscheinen zuerst spärlich, dann
häufiger Palmen (Dum- und Fächerpalmen), auch der Charakterbaum der
afrikanischen Steppe, der Affenbrotbaum, stellt sich ein. Mit der An-
Näherung an das Knn^ne- und Okawängo-Gebiet geht die Buschsteppe in eine
Parklandschaft mit lichten Wäldern und Galeriewaldstreiseu über.
d) Die Tierwelt. Sie ist reich an Arten, jedoch durch rücksichtslosen
Jagdbetrieb stark verringert worden. Elefanten, Löwen, Flußpferde, Giraffen
und Büffel treten nur noch in den nördlichen Gebieten auf. Dagegen be-
völkern Antilope, Springbock und Zebra neben Leopard, Luchs, Hyäne und
Schakal die Savannen in großer Zahl. In allen offenen Landschaften lebt
der Strauß. Tauben und Hühner, auch Geier sind überall anzutreffen. Fla-
mingos, Pelikane und Pinguine kommen zahlreich an der Küste vor, die den
genannten Vögeln ihre Guanolager verdankt. Schildkröten, Eidechsen,
Schlangen, darunter einige sehr giftige, Bärenpaviane und Bienen finden sich
häufig. Die schlimmsten Plagen des Landes sind Wanderheuschrecken und
Termiten. Der Fisch- und Robbenreichtum der Küstenströmung wird wegen
der Hasenlosigkeit und der starken Brandung nur von Hottentotten in der
Walfischbai ausgenutzt.
c) Wirtschaftliche Verhältnisse. Die Beschaffenheit der Küste und des §
Küstengebietes, ferner die große Trockenheit und der Mangel an kräftigen
Wasserläusen erschweren den wirtschaftlichen Aufschwung der Kolonie, die
größtenteils eiu hochgelegenes, dürres Steppenland ist. Ausgedehnt und
zahlreich sind die Weiden für Rinder im N, für Schafe, Fleisch- und Angora-
ziegen im 8. Straußen- und Bienenzucht werden mit gutem Erfolg betrieben.
In Gebieten mit reichlicher Bewässerung, z. B. in kleinen Talmulden mit dauern-
den Quellen und in Flußbetten, die Grundwasser führen, gedeihen Getreide,
Gemüse, Südfrüchte, Tabak, Wein und Dattelpalmen, jedoch nicht in solchen
Mengen, daß sie für die Ausfuhr in Betracht kämen. Eine beträchtliche Er-
Weiterung der Viehzucht, die bei dem Charakter des Landes stets die vor-
nehmste Erwerbsquelle bleiben wird, aber auch eine ansehnliche Vergrößerung
der anbaufähigen Bodenfläche ist wohl möglich, wenn durch Anlage von
Bohrbrunnen, Staubecken, Schöpfwerken, die schon in größerer Zahl vor-
Händen sind, für regelmäßige Befeuchtung Sorge getragen wird (Wasser soll
der Boden in genügender Menge enthalten).
An Bodensch ätzen werden in Dentsch-Südwest Kupfer, Diamanten, Eisen,
Blei und Zinn und Spuren von Gold gefunden. Die größten abbauwürdigen
Kupferlager liegen im Otäwi-Gebiete, wo die Otawi-Minen- und Eisenbahn-
gesellschaft die geförderten Erze teilweise an Ort und Stelle verhüttet. Diamanten
S-bud 146) kommen in dem wüstenhaften Hinterlande der Lüderitzbncht vor.
TM Hauptwörter (50): [T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf], T30: [Tier Vogel Mensch Pferd Hund Fisch Thiere Nahrung Eier Wasser], T24: [Schiff Meer Insel Küste Land Fluß See Wasser Hafen Ufer]]
TM Hauptwörter (100): [T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T84: [Vogel Tier Eier Fisch Mensch Hund Nahrung Thiere Insekt Art], T11: [Wein Getreide Boden Viehzucht Weizen Land Pferd Obst Kartoffel Ackerbau], T4: [Handel Land Industrie Stadt Verkehr Gewerbe Ackerbau Viehzucht Deutschland Zeit], T6: [Eisen Gold Silber Kupfer Wasser Blei Metall Salz Kalk Stein]]
TM Hauptwörter (200): [T195: [Pferd Tier Hund Schaf Löwe Wolf Rind Mensch Schwein Thiere], T32: [Wald Baum Boden Eiche Steppe Höhe Ebene Wüste Teil Tanne], T188: [Handel Industrie Ackerbau Land Viehzucht Bewohner Gewerbe Bevölkerung Stadt Bergbau], T89: [Wasser Fluß Quelle Bach See Erde Boden Brunnen Land Ufer], T86: [Insel England Irland Schottland Kolonie Hafen Stadt Küste Hauptstadt Kamerun]]
426
B. Länderkunde. — Vi. Europa.
Höhlen 1. Die Senke zwischen der Mittlern Rednitz srezat) und untern Alt-
müht durchschneidet der Ludwigskanal; weil er nicht tief genug ist und zu
viele Schleusen hat, genügt er modernen Anforderungen nicht mehr.
b) Kulturlandschaft. Die Hochflächen mit ihrem rauhen Höhenklima,
ihrer Wasserarmut, die durch die Durchlässigkeit des Kalkgesteins bedingt
wird, und ihrer dünnen Ackerkrume auf steinigem Kalkboden waren Ursprung-
lich spärlich bewachsen und nur dürftig ausgestattet. Durch Errichtung von
Pumpwerken, die das Wasser aus deu Tälern auf die Höhe befördern, wo es
durch weitverzweigte Röhrenleitungen den einzelnen Dörfern zugeführt wird,
222. Der Hardtbruch in Solnhofen.
Der Schiefer, ein Absatz aus Meeren des Altertums der Erde, zeigt meist eine Spaltbarkeit nach mehreren
Richtungen. Die großen Blöcke werden gespalten und zu Tafeln, Dachplatten oder Griffeln zersägt. In
Solnhofen werden besonders die nur an wenigen Orten vorkommenden zum Lithographieren geeigneten
Steine gefunden und von hier aus nach allen Teilen der Erde versandt.
hat sich neuerdings das Aussehen der ehemals unfruchtbaren Landschaft günstig
verändert. Getreidefelder sind nicht mehr spärlich, die Weiden bieten zahl-
reichen Schafherden ausreichende Nahrung, und herrliche Laubwälder schmücken
die oft durch ragende Felsen unterbrochene, meist grasbedeckte Hochfläche. Bei
Solnhofen liefern die Kalkschieferplatten des Gebirges den besten Litho-
graphenschiefer der Erde (Bild 222). Die tiefer gelegenen, windgeschützten
Täler, in denen die von dem Kalkgestein aufgenommenen Niederschläge als
wasserreiche Quellen wieder hervortreten, sind wegen ihrer Fruchtbarkeit reich
1 Zum Teil waren solche Höhlen die ersten menschlichen Wohnungen. Ju
vielen werden Knochen von Tieren, die während der Eiszeit bei uns lebten ^Bären, Renn-
tiere, Mammute, Löwen usw.), ferner Feuerstein- und Knochenwerkzeuge, Geschirrscherben,
auch in die Wand geritzte Tierzeichnungen gefunden.
TM Hauptwörter (50): [T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf], T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau], T19: [Wasser Luft Eisen Körper Silber Gold Kupfer Metall Stein Erde]]
TM Hauptwörter (100): [T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T6: [Eisen Gold Silber Kupfer Wasser Blei Metall Salz Kalk Stein], T84: [Vogel Tier Eier Fisch Mensch Hund Nahrung Thiere Insekt Art]]
TM Hauptwörter (200): [T95: [Gestein Schicht Wasser Boden Erde Granit Gebirge Masse Sand Teil], T133: [Boden Land Ackerbau Klima Wald Viehzucht Teil Wiese Anbau Fruchtbarkeit], T89: [Wasser Fluß Quelle Bach See Erde Boden Brunnen Land Ufer], T139: [Donau Rhein Main Tiefebene Teil Jura Alpen Tiefland Gebiet Fluß], T32: [Wald Baum Boden Eiche Steppe Höhe Ebene Wüste Teil Tanne]]
Extrahierte Ortsnamen: Europa Solnhofen Solnhofen Solnhofen
20
A. Allgemeine Erdkunde, — Ii. Die Gesteinshülle.
H 14. 3. Das Mittelalter der Erde. Mesozoisches Zeitalter.)
Die Tier- und Pflanzenwelt dieses Zeitalters ist gegenüber der des Alter-
tnms der Erde durch ungleich größere Mannigfaltigkeit und größeren Formen-
reichtnm ausgezeichnet. Amphibien und vornehmlich Reptilien (Saurier) zeigen
eine bedeutende Entwicklung. Neben ihnen treten die ersten Säugetiere und
Vögel auf. In der Pflanzenwelt finden sich außer Kryptogameu in weit
größerer Meuge Koniferen. Ihnen folgen bald die ersten Laubhölzer. Die
Gesteine der Sekundärzeit setzen sich vornehmlich aus Kalkgesteinen, Sand-
steinen und Tonen zusammen. Vulkanische Ausbrüche gehören zu den Selten-
heiten. Das Mittelalter der Erde erscheint im allgemeinen als eine Zeit der
Ruhe in der Erdgeschichte. Die mesozoischen Formationen gliedern sich in
die Trias-, Jura- und Kreideformation.
a) Die Trias^, unter allen europäischen Ländern in Teutschland am weitesten
verbreitet, besteht aus Buntsandstein, Muschelkalk und Keuper. Der Buntsand-
stein, festländischen Ursprungs, ist die Bildung einer Wüste, die allmählich von
dem Muschelkalkmeer überflutet wurde. Die Ablagerungen dieses Meeres bildeten
den Muschelkalk mit überaus zahlreicheu, aus massenhaften Schalenmuscheln be-
stehenden Versteinerungen. Die Keuperstuse zeigt eiuen bunten Wechsel der ver-
schiedensten Ablagerungen von Sandsteinen, Mergeln und Kalken, die auf Meer-
und Süßwasserablagerungen schließen lassen. — Die Trias führt wegen ihrer
reichen Salzlager auch wohl den Namen das „Salzgebirge".
d) Der Iura ist eine Meeresbildung mit zahlreichen Fossilien. Er besteht über-
wiegend aus Kalk, der uach seiner Färbung zur Unterscheidung von schwarzem,
braunem und weißem Jura geführt hat. Auch Mergel, Schiefertone und Sand-
steine find vertreten. Juraschichten bauen u. a. den Deutschen und den Schweizer
Jura auf. — Die Jurazeit ist die Blütezeit der Ammoniten und Belemuiteu^,
beides Weichtiere aus der Klaffe der Kopssüßer (Zephalopoden), sowie der großen
Saurier (Meerechstn). Im Solnhosener Schiefer wurden die Reste eines echten
Vogels, des Urvogels (Archaeopteryx), gefunden.
c) Die Kreideformation führt ihren Namen nach der weißen Kreide. Ihre
mächtigen Bänke wurdeu durch eine ungeheuere Fülle von Foraminiferen und
Radiolarien, mikroskopisch kleinen Meeresschaltierchen, aufgebaut, stellen also eine
Hochseebildung dar. Die Schreibkreide tritt nnr in den obern Schichten der
Formation und in geringer Verbreitung auf (Rügen, Dänemark, Südostengland).
Viel häufiger werden unter den ungemein mannigfaltigen Gesteinsarten der Kreide-
zeit Tone, Mergel, Kalkmassen und Saudsteine, ebenso fast lose, häufig grün ge-
färbte Sande (Glaukonit = Grünsande) angetroffen. In der untersten Kreide
sind Kohlenlager nicht selten (Wealden Wälderkohle). Den Sandstein der
obern Kreide in der Sächsischen Schweiz bezeichnet man als Quadersand-
stein. — Die schon in der Juraformation bemerkbaren Spuren klimatischer
Zonen treten in der Kreide deutlicher hervor.
1 Trias lgriech.) = Dreiheit.
2 Die Belemniten, vom Volke mit dem Namen „Donnerkeile" bezeichnet, waren den
Tintenfischen nahe verwandt.
TM Hauptwörter (50): [T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau], T19: [Wasser Luft Eisen Körper Silber Gold Kupfer Metall Stein Erde], T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone]]
TM Hauptwörter (100): [T6: [Eisen Gold Silber Kupfer Wasser Blei Metall Salz Kalk Stein], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T3: [Lage Karte Land Europa Geographie Klima Größe Verhältnis Grenze Gliederung], T84: [Vogel Tier Eier Fisch Mensch Hund Nahrung Thiere Insekt Art]]
A. Der innere Aufbau der Erdkruste.
23
Auswaschung und Umwandlung sowie die Reste einer wärmerem Klima entsprechenden
Pflanzenwelt aufweisen. Auch Ablagerungen von Torf und Braunkohle sind nicht
selten. Im Norddeutschen Tieslande werden die verschiedenen Stillstandslagen der
periodisch zurückweichenden Eisdecke durch die sog. Urstromtäler gekennzeichnet,
die von den am Gletscherrande in nordwestlicher Richtung abfließenden Schmelz-
wassern durch Erosion gebildet wurden. (Vgl. § 310.)
Das Klima war in den stets eisfreien Gebieten sowie in den übrigen Ländern
während der Zwischeneiszeiten trocken; es war ein Steppenklima. Durch mäch-
tige Stürme wurden große Massen feinen Staubes fortgeführt, niedergeschlagen
und zu Lößschichten aufgehäuft. Der Löß, ein feiner, sandiger, gelbbrauner und kalk-
haltiger Lehm, erzeugte die berühmtesten Kornkammern der Alten und der Neuen Welt.
Die Tierwelt der Eiszeit trug ein nordisches Gepräge. Sie wurde durch
Arten von zum Teil beträchtlicher Größe, so durch Mammut, Nashorn, Höhlen-
bär, Hyäne, Löwe, Riesenhirsch, Renntier, Moschusochs, vertreten. Außer hoch-
nordischen Pflanzen, die sich nach dem Abschmelzen der Gletscher in höhere
Breiten zurückzogen, gehören der Diluvialzeit zahlreiche Bäume der Gegenwart an,
wie Birke, Erle, Weide, Hainbuche, Linde, Fichte,Kiefern, a. Das Diluvium enthält
auf den Lagerstätten von Resten ausgestorbener Säugetiere auch menschliche Gebeine;
es finden sich Spuren menschlicher Tätigkeit, namentlich roh bearbeitete Stein- und
Knochenwerkzeuge und mehr oder minder kunstvoll ausgeführte Zeichnungen. Daher
dürfen wir mit Recht annehmen, daß der Mensch Zeuge der Eiszeit gewesen ist.
Dem Alluvium, der neuesten Zeit der Erde, gehören die Bildungen feit
der letzten Eiszeit an, wie Quellabsätze, Schotter- und Sandablagerungen, Torf-,
Lehm- und Lößbildungen. Die Entstehung neuer Schichten und Ablagerungen
dauert fort und vollzieht sich, wenn auch wegen der Kürze der Beobachtungszeit
unserm Auge kaum bemerkbar, Tag für Tag.
Übersichtstafel.
^ Anschwemmungen der Eegen-
' wart. Alluvium.
13) Eiszeit. Diluvium. J
12) Braunkohlen. Tertiär.
in Schreibkreide, Quader- l
U> fonbft., Wmd-ri°hi°, i Kr.,d.,
10) Weißer, Brauner, Schwarzer Jura.
Quartär.
Keuper.
Muscheltalk.
9) Trias oder
0hu,u;muu. Salzgebirge.
Buntsandstein. 1
o\ Perm oder Dyas (Kupfergebirge. 1 rot. Sandstein
' und Porphyre. 2. Dolomit, Mergel).
7) Karbon. Steinkohle, Dachschiefer.
6) Devon oder jüng. Erauwackengebirge.
5) Silur, älteres Erauwackengebirge.
- Kambrium. Älteste mehrzellige Lebens-
' formen.
Neue Lebens-
formen, darum
Neuzeit der
Erde.
Die versteinerten
Lebensformen (riesige
Saurier) stehen in der
Mittezwischenden alter-
t ü m I i ch e n und den
jetzigen, darum
Mittelalter der Erde.
Versteinerte
altertümliche
Lebensformen,
darum Altertum
der Erde.
-Zv Archäozoikum (Konglomerate, Sandstein,
' Schiefer, Kalkstein). Einzellige Lebensformen.
Urlebenszeit.
Urschiefer: Gneis, Glimmerschiefer. ^
"' Ohne deutbare Versteinerungen. ) " '
1) Feurig-flüssiges Magma.
2. Die erdgeschichtlichen Zeitalter.
TM Hauptwörter (50): [T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau], T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone], T19: [Wasser Luft Eisen Körper Silber Gold Kupfer Metall Stein Erde]]
TM Hauptwörter (100): [T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T6: [Eisen Gold Silber Kupfer Wasser Blei Metall Salz Kalk Stein], T84: [Vogel Tier Eier Fisch Mensch Hund Nahrung Thiere Insekt Art]]
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Hauptbahnhof habt ihr schon oft viele Wagen voll gesehen. Nach welcher
Richtung fuhren die mit Holz beladenen Wagen? Sie werden dorthin
gebracht, woher wir unsere Kohlen zum Brennen bekommen. Dort bei
Dortmund werden die Kohlen aus der Erde geholt. Tiefe Löcher gehen
iu die Erde hinein, und unten sitzen in Gängen die Kohlen. Die Anlagen
nennt man Gruben. Die Grubenarbeiter holen an* ihnen die Kohlen
heraus. Damit aber die ausgehöhlten Gänge nicht einstürzen, rammt man
die Pfähle hinein, die hier liegen. Weil das Holz in den Gruben ge-
braucht wird, nennt man es Grubenholz. Wohin wird es also gebracht?
Woher kommt nun das Grubenholz? Wir werden es sehen.
Die Bahn geht nach Westen weiter. Da finden wir vorherrschend
Nadelwald. Aus der Ferne hallen Schläge durch den Wald. Wir gehen ihnen
nach. Da hören wir auch schou Menschenstimmen. Dort schlägt ein Mann mit
der Axt gegeu den Kiefernstamm, daß die Späne fliegen. Zwei andre schlagen
an einem gestürzten Baum die Zweige ab und tragen dann de» kahleu
Stamm an den Weg. Die Zweige werden getrocknet und als Brennholz
verkauft. Das sind die Buschen. Hier lagern schon viele Stämme in
hohen Haufeu aufgeschichtet nebeneinander. Tiefe Wagenspuren kenn-
zeichnen den Holzweg. Peitschenknall und Pferdegewieher schallt uns ent-
gegen. Da kommt anch schon der Wagen, mit zwei kräftigen Braunen
bespannt, angefahren. Der Knecht und ein paar Holzhauer laden die
Stämme auf, und fort geht es, der Dampf-Sägemühle zu. Dort wird die
Riude von den Holzschälern geschält und die glatteu Stämme vou der
Säge in kurze Stücke von 2 m Länge zerschnitten. Der Fuhrmann bringt
sie dann zum Kleiubahuhos „Zur Tanne".
Die Leute, die im Walde beschäftigt sind, nennt mau
Waldarbeiter. Sie treiben Waldwirtschaft oder Forstwirtschaft, da
der Wald auch Forst geuauut wird. Der Mann, der auf deu
Wald und die Hasen, Rehe, Fasane und Hühner darin achten
muß, heißt Förster. Wir fanden auch Beereu im Walde. Frauen und
Kinder sammeln die Preißelbeeren und die Kronsbeeren, tragen sie in die
Stadt und verkaufen sie. Im Herbst sucheu die Leute Pilze ui?d tragen sie
in die Stadt. Dafür erhalten sie Geld. Dann ziehen auch die Jäger durch
den Wald und schießen Rehe, Hasen und Fasane.
Auf unsrer weiteren Wanderung treffen wir Laubbäume au. An die
Stelle des Heidekrauts siud Blumen getreten, und statt der Kronsbeeren
finden wir jetzt die süße Preißelbeere. Der Wald lichtet sich, Äcker und
Wiesen liegen vor uns, und hinter dem dichten Eichenkamp erblicken wir
ein langgestrecktes Haus. Es ist das Herrenhaus des Gutes Laugert. Das
Gut Laugert ist eiu sehr großer Hof. Hiuter ihm erblicken wir nach Norden,
Westen und Osteu große Wiefeuflächen. Ein breiter Bach fließt hindurch.
Es ist die Lutter. Hinter dem Gut treibt die Lutter eiue Mühle. Rauschend
fällt das Wasser über das Schütt herab. Die Lutter kommt aus östlicher
und fließt in westlicher Richtung; Erlengebüsch und Weiden begleiten sie
auf ihrem Laus. Hin und wieder hören wir den Ruf des Kiebitz auf deu
Wieseu. An der linken Seite der Straße steht ein hoher Stein. Daraus
steht: „Kreis Wiedenbrück" nach Süden, „Kreis Bielefeld" nach Norden.
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TM Hauptwörter (100): [T54: [Haus Feld Bauer Dorf Pferd Stadt Vieh Land Wald Mensch], T77: [Baum Nacht Himmel Wald Tag Gott Kind Vogel Sonne Blume], T24: [Blatt Baum Blüte Pflanze Frucht Wurzel Stengel Stamm Zweig Boden], T49: [Berg Gebirge Höhe Fuß Ebene Seite Gipfel Gebirg Elbe Meer], T84: [Vogel Tier Eier Fisch Mensch Hund Nahrung Thiere Insekt Art]]
TM Hauptwörter (200): [T12: [Wagen Wasser Stein Rad Fuß Maschine Pferd Bewegung Hand Schiff], T13: [Baum Wald Feld Wiese Garten Gras Winter Mensch Sommer Haus], T50: [Haus Pferd Bauer Herr Wagen Mann Tag Kind Weg Leute], T32: [Wald Baum Boden Eiche Steppe Höhe Ebene Wüste Teil Tanne], T42: [Vogel Nest Junge Eier Schnabel Storch Taube Flügel Fuchs Frosch]]