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1. Handbüchlein der Weltgeschichte für Schulen und Familien - S. 136

1877 - Calw : Verl. der Vereinsbuchh.
136 Mittlere Geschichte. überlassen. Waren die beiden Orden auch sehr eifersüchtig auf einander, so waren sie wenigstens in dein Bestreben Eins, das Ansehen des Papstes und der kirchlichen Lehren nud Irrthümer aufrecht zu erhalten. Indessen konnten ihre schwärmerischen Predigten dem Erwachen eines besseren Geistes nicht mehr wehren. Aber bereits war der Papst auf ein anderes Mittel gekommen, freie Stimmen verstummen zu machen. Um dieselbe Zeit, da in Deutschland die Fehmgerichte aufkamen, fetzte der Papst die heimlichen Ketzer- oder Jnquisitionsgerichte zur Bestrafung vermeintlicher Jrrlehrer oder Jrrdenker ein. Sie wurden 1229 zu Toulouse beschlossen, und die Dominikaner ließen sich zu Inquisitoren ernennen. Die heimlichen Richter untersuchten fortan alle Häuser und Winkel, um Ketzer auszutreiben. Wer dergleichen beherbergte, dessen Haus wurde niedergerissen. Die Angeklagten wurden oft, ohne daß sie ihr Verbrechen oder ihren Ankläger kannten, in scheußliche Gefängnisse geworfen und lebenslang aufbewahrt, oder öffentlich verbrauut, auch zu Tode gemartert. Diese schändlichen Gerichte faßten weniger in Deutschland als in Frankreich, Italien, und besonders in Spanien und Portugal festen Fuß. Durch solche und andere Mittel erhielten sich die Päpste auf ihrer Höhe. Indessen gab ihnen der französische König Philipp Iv. einen empfindlichen Stoß. Er bewog den Papst Clemens V., den Wohnsitz von Rom nach Avignon in Frankreich zu versetzen. Diese sogenannte babylonische Gefangenschaft dauerte 73 Jahre (1305— 1378), und war den Päpsten sehr nachtheilig. Endlich wählten die Römer einen eigenen Papst, woraus die große Kirchentrennung (Schisma) entstand (1378 —1417). Man hatte jetzt zwei Päpste, die einander verbannten und verfluchten; und die Christen kamen in Verlegenheit und Nachdenken über dieser seltsamen Erscheinung. Zuletzt, da man schlichten wollte, erwuchsen drei Päpste neben einander. Das Aergerniß wurde zu schreiend; und der Kaiser Sigismund berief

2. Geschichte des Mittelalters - S. 72

1887 - Leipzig : Teubner
72 Ludwig der Fromme. Dritte Teilung 833. und bearbeiteten den Kaiser, der durch das Geschehene nicht klüger geworden war, daß er seinem Sohne Pipin jetzt wirklich Aquitanien nahm, um es dem jungen Karl zu 4_^. geben, und daß auch sein Sohn Ludwig verkürzt ward (833). a • 2)a schlossen die drei Söhne aus erster Ehe einen Bund und ergriffen die Waffen, um den Vater zur Entfernung der Stiefmutter und ihres Anhanges zu zwingen. Der </„ ^ <• ;• Patzst Gregor Iv. unterstützte die Söhne und war mit Lothar aus Italien herbeigekommen. Als die beiderseitigen Heere auf dem Romlde in der Nähe von Kolmar einander zum Kampfe gerüstet gegenüberstanden, brachten es der Papst und die Söhne dahin, daß in einer Nacht der größte Teil des kaiserlichen Heeres zu den Söhnen überging. Am andern Morgen sprach der verratene Kaiser zu dem kleinen Häuflein, das noch bei ihm geblieben: „Gehet auch ihr zu meinen Söhnen; ich will nicht, daß um meinetwillen einer das Leben verliere/' und ritt mit seiner Gemahlin und dem jüngsten Sohne in das feindliche Lager. Von diesem Verrate heißt seitdem jenes Feld das Lügenfeld (833). Die Kaiserin ward nach Italien verwiesen und ihr a Sohn Harl in das Kloster Pmw in der Eifel gebracht. *>/</' Den Kaiser führte Lothar, nachdem seine Brüder Ludwig und Pipin wieder in ihre Länder abgegangen, nach Soissons und sperrte ihn dort in ein Kloster, wo auf des Sohnes Veranlassung eine Anzahl von Bischöfen den armen schwachen Mann Tag und Nacht so lange bedrängte, bis er sich entschloß, öffentlich Buße zu thun. Er ward in die Kirche geführt und las, auf einem härenen Sack vor dem Altar knieend, unter heißen Thränen vor allem Volke ein langes Verzeichnis seiner Sünden ab. Daraus gürtete er sein Wehrgehenk ab und legte es auf den Altar, die Priester ^ bekleideten ihn mit einem Büßergewand und führten ihn ■ in das Kloster zurück. Der unnatürliche Sohn beabsichtigte durch diese Erniedrigung den Vater unfähig zu machen, „noch weiter die Krone zu tragen. Aber er erreichte feinen V- gottlosen Zweck nicht. Der Alte weigerte sich hartnäckig, sich die Haare scheren und sich zum Mönche machen zu

3. Geschichte des Mittelalters - S. 74

1912 - Frankfurt a. M. [u.a.] : Diesterweg
74 Sachsen- und Franken-Kaiser. Aber mit Ausnahme der Sachsen erkannte niemand Rudolf an; am Abend seines Kronungstages mußte er aus Mainz flüchten. In Hellem Zorn kehrte Heinrich zurück; wie die Lombarden stellten sich die Schwaben, Bayern, Franken aus seine Seite; selbst Kaufleute traten in sein Heer ein, und Rudolf verblutete schließlich in der Feldschlacht. Inzwischen führte der Röntg einen Eegenpapst nach Rom und ließ sich von ihm in der Peterskirche krönen. Gregor schloß er ein in der Engelsburg, dem alten Grabmal Hadrians; der Normannenherzog Robert Guiscard rettete ihn in das unteritalische Land, mit 1075 dem ihn der Papst belehnt hatte. Dort starb Gregor zu Salerno, nachdem er alle Gebannten gelöst hatte bis auf Heinrich und den Eegenpapst. „Ich habe die Gerechtigkeit geliebt und das Unrecht gehaßt; darum sterbe ich in der Verbannung," soll er gesprochen haben. 6. Daheim wütete allerorten der Bürgerkrieg. In Schwaben spannten die Bauern einander selbst vor den Pflug, weil sie keine Zugtiere mehr hatten. Aber Kaiser Heinrich gewann durch Milde und rastlose Bemühungen immer mehr Große; er schützte und förderte durch seinen Gottesfrieden die Bauern und namentlich die aufblühenden Städte, Gewalttat züchtigte er mitunter nach der grausamen Sitte der Zeit durch Stäupen, Abschlagen der Hand. Heinrichs ältester Sohn Konrad hatte sich zum Kummer des Vaters von der päpstlichen Partei zum König von Italien krönen lassen: er verzichtete auf die Investitur und erkannte den Papst als seinen Lehnsherrn an. Als er im Aufruhr reuevoll verdorben war, reizten die Ritter, die nicht mehr auf Raub ausreiten konnten mit Scharlachmantel und goldenen Sporen, den zweiten, Heinrich, zur Empörung. * 7. *Der junge Heinrich mochte besorgen, sein Erbrecht zu verlieren, falls sein Vater durch eine Fürstenverschwörung gestürzt würde. Er stützte sich auf die Sachsen und den Papst, dem er Deutsch-□ land wieder zuführen wollte. □ Durch erheuchelte Reue verleitete er den unglücklichen Vater, sein Heer zu entlassen, nahm ihn auf der Burg Böckelheim bei Ingelheim gefangen und zwang ihn zur Abdankung. Nun aber rüsteten die Städte am Unterrhein für den alten Kaiser; er widerrief seine Abdankung, war aber so arm, daß er sein Reitzeug gegen Brot versetzen mußte. Da starb der früh gealterte Herrscher in Lüttich, auf fremder Erde, wie Gregor, und im Kirchenbann.

4. Vom großen Interregnum bis zur Reformation - S. 232

1893 - Langensalza : Schulbuchh. Greßler
232 ergötzliche Unterhaltung in der Kirche bieten zu müssen. Der eine ahmte das Geschrei der Tiere nach; der andere kam gestiefelt und gespornt mit einer Peitsche als Eilbote in die Kirche, knallte tüchtig und verkündete die Auserstehung des Herrn; ein dritter erzählte, wie Petrus seinen Wirt um die Zeche betrogen; ein vierter, wie Jesus die Hölleu-psorte aufgestoßen und dabei zwei Teufeln die langen Nasen gequetscht habe u. dgl. mehr. jungen 2sti^renb der 9ro6e Hause der Priester und des Volkes in der ge- Sbiber= scherten Weise sein Leben in wüstem Saus und Braus oder in ein- standes.töniger Sklavenarbeit hinbrachte, arbeiteten die wirklich frommen und um das Seelenheil des Volkes ernstlich bekümmerten Geistlichen und Laien ganz in der Stille an der Heilung der schweren Schäden, an denen das Leben des Volkes krankte. Bereits wurden Stimmen lautr die sich nicht scheuten, das eingerissene Verderben offen zu kennzeichnen und dringend Abhilfe zu verlangen. Namentlich die Habgier der Päpste und der Geistlichkeit wurde bitter gerügt. Burchard Waldis, ein berühmter Fabeldichter, sagt: „Man sage wohl, in Rom schade einem keine Sünde, nur müsse man Geld haben, das sei die allergrößte Sünd', die der Papst selber nit vergeben künnt!" Von Staats- uni) Gemeindesteuern suchten die Geistlichen sich frei zu machen, aber nach Rom zahlten sie Steuern. Die Bischöfe verzehrten ihre reichen Pfründen und mieteten für geringes Geld Stellvertreter, welche die Arbeit für sie verrichten mußten. War die Stelle eines Bischofs oder Erzbischofs erledigt, so bezog der Papst die Annaten, d. h. die Einkünfte des ersten Halbjahrs nach der Wiederbesetzung. Für die Zusendung des Palliums (siehe Teil I, Seite 91) flössen ungeheure Summen nach Rom; wenn man alles berechnet, hatte der ,Stuhl Petri6 eine jährliche Einnahme von 300 000 Gulden aus dem Reiche. Dazu kamen die liegenden Güter der Kirche, die auf ein Viertel bis ein Drittel alles Grund und Bodens geschätzt wurden. Sehr große Kosten verursachte der Besuch päpstlicher Legaten und Nuntien, die aus das glänzendste verpflegt wurden. Nicht geringere Aufmerksamkeit als bei den Einnahmen der Geistlichkeit widmeten ernstgesinnte Vaterlandssreuude den Eingriffen des Papstes in die staatliche Rechtsordnung. 1328 ward ein Interdikt über Gotha verhängt, und die Geistlichen wollten weder läuten noch singen. Da gebot Landgraf Friedrich, ihnen alle Lebensznfnhr abzuschneiden, auch drohte er, alle Priester in ein Kloster einzusperren.

5. Geschichte des Mittelalters - S. 119

1872 - Münster : Coppenrath
119 des gegebenen Aergernisses in einem wollenen Bugewande eine geraume Zeit hindurch am Eingange der Kirche im Angesichte der vorberwandernden Menge stehen und sich so ffentlich demthigen. Dabei mute er saften und beten, bis er durch des Priesters Lossprechung wieder in den Schoo der Kirche zurckgefhrt war. Nicht Niedere allein, sondern auch Hohe unterzogen sich bereitwillig dieser und jeder anderen Art von Bubung, die ihnen au:erlegt wurde. Selbst Fürsten stiegen vom Throne, um in Sack und Asche vor ihren Unterthanen Bue zu thun. Das schien ihnen keine Demthigung vor Menschen zu sein, sondern vor Gott, vor welchem Fürsten und Bettler gleich stehen. Auch Heinrich unterwarf sich zu Canossa der Bubung. Hier, im einsamen Schlohofe, stand der König von Italien und Deutschland drei Tage im wollenen Bukleide mit bloen Fen mitten im Winter, vom frhen Morgen bis an den Abend, ohne sich mit Speise und Trank zu laben, und harrte der Lossprechung. Die Grfin Mathilde bat mit heien Thrnen um Mitleid mit dem armen Benden, der geduldet hatte, was kein Kaiser vor ihm. End-lich, am vierten Tage, lsste ihn der Papst vom Banne, fgte aber die Bedingung hinzu, da er ruhig nach Deutschland gehe und sich aller kmglichen Gewalt so lange enthalte, bis der anberaumte Reichstag selbst hierber entschieden habe. Mit Unwillen und Zorn im Herzen schied Heinrich vom Papste. Gegen sein ausdrckliches Versprechen trat er in Italien als König aus und verband sich von Neuem mit Gregorys Feinden. Um ihn sammelten sich wieder viele lombardische Groe und alle von Gregor gebannten Bischfe und schwuren ihm Beistand, wenn er Rache nehmen wolle an dem Papste. Hierdurch zu neuen Hoffnungen belebt, verga Heinrich Deutschland und ver-weilte in Italien. Als aber seine Gegner in Deutschland seine kriegerischen Maregeln sahen, erwhlten sie ohne alle Rcksicht zu Forchheim einen anderen König, und zwar den Herzog Rudolf von Schwaben, am 15. Mrz 1077. Schnell eilte er jetzt nach Deutschland zurck. Auch hier fand er Anhnger

6. Grundriß der Weltgeschichte für Gymnasien und Realschulen - S. 78

1848 - Berlin : Duncker und Humblot
*8 Mittlere ©efci>icf)te. Cfrjier Зиффпш, roefen)/ führte (489) fein Ssolf паф Seiten, frf>iug bensdboafet bei Verona (33ern), eroberte Italien, jutefet (493) аиф 9ta»enna, und untermarf @йььеш(ф(апь und die @фтец. (Sr behielt die гогш(фе 33erfaffung bei, те1фе аиф unter -Dboafet fortbefhinbcn i)atte, und beb bag oerobete Sanb Ьигф 2fcferbau, dpanbel und ©werbe ju neuem Sßoblfianb. ©t ftarb 526. 2. Sie ©tntorbung bet Tfmalafuntba, 2ье°Ь?п’фё S^tet, Ьигф i()ren fetter S f) e о b a t gab dem дпеф([феп Äaifer Suftinian einen 23ormanb jum Kriege (535). ©ein gelbbetr 33elifar ¿mang Ssitiges, 2beobat6 52афк(дег, (539) in 3?aöenna jut Untermet; fung, mürbe aber, пафьет der tapfere Sotilag fafi ganj Italien miebererobert tyatte, (549) ¿uruefgerufen. 3. 52arfeg, Sselifatg 52аф^(дег, fф(ug mit einem geübten фееге oon Songobarben, iperulern и. а. 552 die ©офеп, Sotilag fiel. 52афьет аиф der tapfre ü£ejag, bet lebte ^onig der £5figotben, bei ©umd gefallen, mürbe bag oerobete Italien 554 mieberum фго= ninj beg дпеф!Гфеп ^aifertbumg. ©рагфеп ju Oiaoenna; 52arfeg mar erfier ©рагф. §. 53. Sn$ Sotiöobarbettssictrf) in З^Иеп* 568—774. 1. Sie Songobatben maren mdbtenb der Ssotfermanberung aug 52огььеиггф1апь паф dem blutigen fahren und Sbefigalijien gezogen. 52афьет fte tyet (565) mit агоап(фег фй©е bag ©epu Ьептф t>ernict>tet batten, gingen fte, Ьигф den beleibigten 52arfeg gerufen, 568 unter 2ilboin паф ^ytaiten, eroberten фаыа, und beherzten halb den größten Sbeil der ^albinfel. £>ай 8anb tourbe in Jper^ogtbümer (fpater аиф 5шarfgtaffфaften genannt) eingekeilt, pon benen einige, toieftriaul, (Spoleto, ©enepent, faji unabhängig Pon den 3baf>ifönigen ftaren, Фай iibertrunbene 33olf tourbe nic£)t fo milb bebanbelt а1й früher pon den Djlgothen, Ьай Sanb jebodf> gut angebaut. Sdie röшífфen Sanbbeftohner gaben den brüten $фей Ьей ©rtragg und leifteten ^rohnbienfie; die Stäbtebetoohner jaf>ts ten dem iiönige ober einem Jperjoge 31пй. 92афьет die Könige fiuit; pranb und 51 ijiulf, Ьигф den 23ilberfireit begünfiigt, Piele дпеф!1фе (Stabte Dber;3talien$ in Sefitj genommen hatten, mufjte £e£terer, Ьигф den ^ranfeniönig Ißipin gelungen, 755 Ьай (Eroberte an den ^)apft (Stephan Ii. abtreten. Slijiulf« $tta<$folger Ф ef i b er iu й unterlag 774 Äatl dem ©roßen, der Ьай longobarbifke 52е(ф mit dem fransen pereinigte. 2. Sag ©рагфар oertoren die дг{еф{Ьфеп Äaifer in golge eineg 2iufftanbg, den bag Verbot der Silberoerebcung 728 in 9fom,

7. Die Geschichte der Deutschen - S. 319

1824 - Herborn : Krieger
519 und vermählte sie mit seinem Sohne Ludwig von Brandenburg, der dadurch zum Besitz von Tirol gelangte. Sehr natürlich wurden hierüber die Fürsten und vor Allen das luxem- burgische Haus aufgebracht/ Clemens V>., der unterdessen auf den päpstlichen Stuhl gestlc- gen war (1342), sprach den Fluch der Kirche über den Kaiser aus, und die Kurfürsten traten in Rense zu einer neuen Königöwahl zusam- men. Ludwig wurde durch diese Vorgänge so geangstigt, daß er durch Abgeordnete in Avig- non feierlich Buße that ( im 1.1344). Dennoch erklärte sich der König von Böhmen öffentlich für einen Feind des Kaisers, Philipp von Frank- reich rüstete sich zum Kriege, und Teutschland würde derschauplatz einesverheerenden Kampfes geworden sein, wenn nicht der König Eduard von England sich mit dem Kaiser verbunden und Frankreich angegriffen hatte. Der Krieg wurde hierdurch von Teutschland abgewendet, aber doch traten auf Vrtrclbeu Clemens des Vi. die Kur- fürsten in Reuse zusammen und wählten Ka r l von Böhmen, dessen Vater Johann in die- sem Jahr noch in der Schlacht bet C ressy blieb, zum König der Teukschen ( im I. 1346). Schon harte der Kampf zwischen den beiden Gegenkö- nigen begonnen, als Ludwig ( Ilten Oct. 1347) auf der Jagd eines plötzlichen Todes starb. Er harre diesen Tag die Erzherzoginn Johanna, Albrechrs des Gebrechlichen Gemahlinn, bewir- thet und bei der Tafel ein heftiges Leibreißen gefühlt. Um sich durch Bewegung Linderung zu verschaffen, ritt er auf die Jagd, stürzte aber von den zunehmenden Schmerzen überwältigt, bei dem Kloster Fürstenfeld sterbend vom Pferde; woher die allgemeine Vermuthung, daß er Gift erhalten habe.

8. Die Geschichte der Deutschen - S. 277

1824 - Herborn : Krieger
277 Herzog auf keinerlei Weise bewegen, ihm die Heercöfoige nach Italien zu leisten. Dennoch brach e Friedrich durch seinen an- gestrengten Eifer ein ansehnliches Heer zusam- men, mit dem er im Jahr 1174 «lach Italien arfbrach. Der Druck seiner Beamten harte dort wahrend seiner Abwesenheit die Erbitterung nur gesteigert, und er fand die lombardischen Sradre zu einem verzweifiungsvollen Kampfe gerüstet. Unter der Zerstörung von Susa, der vergeblichen Belagerung vou Aleffandria und ei- nem Waffenstillstand verfloß eine geraume Zeit, bis endlich der entscheidende Augenblick nahte. Bet Lignano streßen im Jahr 1176 die Heere auf einander und nach einem harten, heißen, blutigen Kampf wurde das Heer des Kaisers geworfen und zertrümmert. Schmerzlich traf dieser Schlag des Kaisers stolze Seele, aber schmerzlicher war für ihn die Erfahrung, daß die Menschen, besonders die geistlichen Fürsten, seine Sache zu verlassen be, gannen, als welcher die Gerichte Gottes cnkgc, gen seien. Er mußte sich nun mit dem Papste zu vergleichen suchen, ja er warf sich auf öf- fentlichem Platze zu Venedig vor ihm nieder und küßte ihm die Füße. Alexander 1!I. war ein fester und edeler Mensch, der ihm in Allem mir Bereitwilligkeit entgegen kam, selbst in Klei- nigkeiten seinem Starrsinn nachsah. Es wurde zwischen beiden Friede, und der Kaiser kehrte nach Teurschland zurück. Er kam dieses Mal das Herz voll Gram und Groll, vornehmlich aufgebracht über Hein, rich den Löwen, dem er sein Unglück großen Thetis beimaß, weil er ihm seine Hilfe so hals- starrig verweigert harte. Die Stimmung der Fürsten, die er aakraf, war allgemein gegen den

9. Die Geschichte der Deutschen - S. 204

1824 - Herborn : Krieger
S204 an. Auf inständige Bitten des Berengar unter/ nahm daher Arnuiph (im I. 895) selbst einen Zug nach Italien; Lie strenge Kraft, mit rvel, ch<k er dorr auftrat, öffnete ihm die Thore der Städte. Noch tv äh re std feiner Rückkehr, die er durch Burgund nahm, starb Guido, und dessen Sohn Lambert wurde, nachdem er die Herrschaft über Italien mit Berengar gecheckt harre, zum Kaiser gekrönt. Von dem Papst Formo fus gerufen, eilte nun Arnukph zum zweiten Mal nach Italien / nahm Rom ein (796) und em- pfing die Kaiserkrone. Er unternahm darauf die Belagerung der Wittwe Gurdo's, Agil- trud, in Spoieto; mußte dieselbe aber, rief- erkrankend, aufgeben und kehtle nach Teutfch- !and zurück *), wo er im Jahr 899 starb. Arnulph hinterließ außer dem schon genann- ten Zwentibold, dem er das Königreich Lothrin- gen gegeben hatte, aus rechtmäßiger Ehe nur den unmündigen Ludwig, den die^Fürsten im Jahr 900 zu seinem Nachfolger erwählten. So stand in einer Zeit,: wo nur ein thatkräfti- gcr Mann die aufgeregten Stürme hätte be- schwören können, ein Kind am Ruder des Rei- ches; daher schon im Inneren Zerrüttung, wäh- rend noch von Außen her ein furchtbares Unge- witter hcreinbrach. Zu oeu bedeutendsten fränkischen Grafcnge- fchlechkcrn.in Teutschland gehörten damals das hamberglsche und dagäsaiische. Aus je- nem waren die drei Brüder Adelbert, Hein- rich und A d e l h ä r d, aus diesem ebenwohl drei weltliche Brüder Konrad, Eberhard und *) Stach einer unverbürgten Amaabe hatte ihm Agils krud einen Gisttrank betbringen lassen.

10. Vorschule der Geschichte Europas - S. 281

1834 - Berlin : Enslin
281 seinem Oheim den väterlichen Thron wieder zu entreißen. Diese Kriegshülfe fand er aber nicht in Neapel, fondern in Venedig, welches damals schon eine blühende und mächtige Republik war, auf folgende Weise. Nach Ve- nedig waren im I. 1202 neue Kreuzfahrer aus Frank- reich gekommen, nämlich eine Anzahl franzöfifcher Ritter mit ihren zugehörigen Kriegshaufen,welche auf venetiani- fchen Schiffen zur See gehen und in das heilige Land segeln wollten. Da sie aber den Venetianern die Schiffe nicht sogleich bezahlen konnten, und ihnen durch ihren Aufenthalt in Venedig auch fonst noch vieles Geld schul- dig wurden, so benutzte dieses der Oberste in der Repu- blik, der Doge Dandolo, der bei großer Klugheit auch große Habsucht besaß, um diese Ritter noch mehr zu drücken, und sie mußten sich, um ihre Schulden zu til- gen, den Venetianern in Kriegsdienst geben. Bei sol- chen Umständen wandte sich der jüngere Alexius, der seinen Oheim, den alteren Alexius, wieder von dem grie- chischen Thron verdrängen wollte, nach Venedig an den Dogen Dandolo und an die französischen Ritter, und versprach ihnen, wenn sie ihn auf seinen Thron wieder zuruckführen wollten, die ansehnlichsten Belohnungen. Gar gern gingen beide darauf ein, der Doge Dandolo, weil er davon großen Erwerb an Reichthümern und Ländereien für seine Republik erwartete, die abendlän- dischen Ritter aber, weil sie dadurch ihrer Schuldenlast am Besten erledigt werden konnten. Auf einer Flotte also kamen sie in die griechischen Gewässer und führten den jungen Alexius zurück, und vor ihrer drohenden An- näherung gerieth der ältere Alexius, der sich des Thro- nes angemaßt hatte, so in Schrecken, daß er mit seinen Schätzen entfloh, und daß unter Mitwirkung des Vol- kes Isaak Angelus mit seinem Sohne die kaiserliche Ge- walt wieder erhielt. Doch verlangten nun auch die Ve- netianer und Kreuzfahrer die ihnen bewilligten Zahlun- gen, und weil diese nicht sogleich konnten geleistet wer- den, so entstanden daraus in der Stadt wieder neue Unruhen, und gar bald wurde das Volk der beiden Kai- ser Isaak und Alexius wieder überdrüßig, und sie wur- den von neuem entsetzt und das Volk ging mit der Wahl eines neuen Kaisers um. Unter solchen Umstanden, da
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