144
C. Länderkunde.
stattfindet, werden reiche Ernten von Mais und Weizen erzielt. Die Industrie
ist wenig entwickelt. Wenngleich die Viehzucht (Pferde, Rinder, Schweine,
Geflügel) noch immer der Haupterwerbszweig ist, wird doch jetzt das Weide-
land mehr und mehr in Ackerland umgewandelt.
§ 217. Siedlungen. In der Pußta fehlte es bislaug au Material zu
größeren Bauten; die Städte machen deshalb den Eindruck ungeheurer
Dörfer, die meilenweit von Landgütern umgeben sind, auf denen die Be-
wohner der „Stadt" ihre Arbeit verrichten. Fern von größeren Flüssen
liegt im No Debreezen [ba&räzen], die Stadt der Viehpußta, deren
Reichtum vor allem in Schweinen besteht. In der Mitte wird dies „größte
Dorf Enropas", mit 85000 Einwohnern, von einer überaus breiten Straße
durchzogen. Die Stadt der Getreidepußta ist Maria-Theresiopel mit
großen Getreidemärkten. Szegedin (Lage?), die einzige größere Stadt an
der Theiß, leidet oft durch Überschwemmung. Die Städte verlieren nener-
dings ihr dorsähuliches Gepräge, seitdem große Ziegeleien Bansteine liefern.
Die Donau tritt beiwaitzen in die große Ebene ein und fließt von
hier bis zur Eiumüuduug der Drau nach 8. Die Doppelhauptstadt Ungarns
Ofen-Pest oder Budapest (900) liegt da, wo zum letztenmal steile Höheu
an das rechte Ufer herantreten, an deren Fuß zahlreiche Heilquellen ent-
springen. Schon die Römer gründeten hier eine befestigte Kolonie. In
der Mitte des 14. Jahrhunderts wurde es Resideuz der ungarischen Könige.
Ofen liegt malerisch an und zwischen Hügeln um das hohe Schloß und
die Festuug und ist teils deutsch; Pest ist die moderue Magyareustadt.
Ofen-Pest ist Mittelpunkt des Eisenbahnverkehrs, größter Industrie- und
Handelsplatz Ungarns. Am Vereinigungspunkte der Drau und der Douau
ließ die Sumpsbilduug keine städtische Änsiedlnng zu. Peterwardeiu ist
aus deu Türkenkriegen bekannt, vor allem Belgrad, die Hauptstadt Ser-
bieus, deren Festung ans steilem Hügel die Donau beherrscht. (Wo?) Vor-
dem Eintritt in die Ebene der Walachei bildet das Eiserne Tor die
schwierigste Stelle des ganzen Donaulaufs. Hier verengt sich der Strom
von vorher 1500 m auf 100 m und ist von Felsen durchsetzt, so daß früher
die Schiffahrt iu manchen Jahren nur 50 Tage möglich war. ^____
§ 218. Die Theiß fließt im Tieflande der Donan parallel. Durch
unzählige Wiuduugen verdreifacht sie die Länge ihres Laufes. Währeud
früher ein meilenbreiter Sumpfgürtel die Ufer unnahbar machte, sind jetzt
durch großartige Eutsumpsungen weite Gebiete der Kultnr erschlossen
worden. Au ihrem letzten Nebenflüsse liegt die Sumpffestuug Temesvar
ftamäschwar^, der Hauptort des Bänät. Diese Landschaft liegt zwischen
der unteren Theiß und dem Randgebirge von Siebenbürgen.
§ 219. Die Bevölkerung ist stark gemischt. Die Ungarn oder
Magyaren sind ein den Mongolen ähnliches finnisches Volk. Sie kamen
um 900 ins Land. Seit 1848 drängt die magyarische Bewegung das
Deutschtum arg zurück. Von den slawischen Stämmen bilden die den
Tschechen und Mähren verwandten Slowaken im Gebirge die ärmere
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A. Das Gebiet der Südeuropäischen Faltengebirge. — 3. Österreich-Ungarn. 305
175. Das Eiserne Tor. jt
176. Sandschalen im Flugsand der Pußta. (Phot. des Geogr. Instituts, amen.)
kleinere Ober- und in das wesentlich größere Niederungarische Becken
scheidet. Dem Südostfuß des Bakouy-Waldes parallel zieht sich der lang-
gestreckte, durch Absinken entstandene Plattensee hin, der nicht nur größer,
sondern auch etwas tiefer als der Neusiedler See in der Nähe des Leitha-
Gebirges ist. Jnselartig erheben sich aus der weiten Ebene ferner das
Granitgebirge von Fünfkirchen und die Gebirgsstöcke des Kroatisch-
Slawonischen Zwischenstromlandes zwischen Drau und Save.
Lennarz, Erdkunde für Seminare Ys)
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A. Das Gebiet der Südeuropäischen Faltengebirge. — 4. Rumänien. Z11
von Trieft aus eine lebhafte Schiffahrt gepflegt wird. Nach den westlichen Ländern
dagegen werden Getreide, Holz, Vieh und Erzeugnisse der Viehzucht ausgeführt.
Für das Deutsche Reich ist der Donaustaat der viertwichtigste Verkäufer (Lebens-
mittel) und der zweitwichtigste Abnehmer (Industriewaren). Trotz der jetzt rund
fünfzigjährigen politischen Trennung der beiden Reiche blieb die deutsche Kultur mit
dem Nachbarstaat vielfach verknüpft, empfing sogar aus Osterreich manche Anregung
auf den Gebieten der Dichtung und Kunst. Politisch ist der Doppelstaat durch ein
Bündnis mit uns verknüpft und unser wichtigster Bundesgenosse.
4. Rumänien.
130000 qkm, 7 Mill. E,, 53 E, auf 1 qkrn.
^ so groß wie das D. R., fast ^ seiner Volkszahl, noch nicht halb so dicht bevölkert.
I. Lage und Naturbeschaffenheit. Rumänien bildet das Durchgangsland K 211.
zwischen der Balkän-Halbinsel und Rußland, zwischen Südost- und Osteuropa.
Es besteht aus drei Landschaftsgebieten. Der nördliche Flügel, die Moldau,
ist im W karpa tisch es Gebirgsland, sonst eine hügelreiche, meist mit srncht-
barem Löß bedeckte Platte. Der Südflügel, die Walachei, stellt eine von den
Südkarpaten allmählich zur Bulgarischen Tafel sich senkende Tiefebene dar.
Ihr im Sommer staubiger, nach den Regengüssen im Frühling und Herbst
ganz durchweichter Boden ist äußerst fruchtbar. Er besteht zum Teil aus
Löß, zum Teil aus dem Schlamm der Karpatenflüsse, die ungeregelten Laufes in
breiten, häufig sumpfigen Furchen dahinströmen und früher dem Verkehr große
Hemmnisse bereiteten, wie besonders der Älnta oder Alt. Die Walachei, in
der Tertiärzeit eine Meeresbucht, die durch die den Gebirgen entstammenden
Geröll- und Schlammassen allmählich ausgefüllt wurde, erinnert nicht nur durch
die Art ihrer Entstehung, sondern auch in ihrer Bodeugestalt und Bewässe-
rung stark an die Po-Ebene. Die lößreiche Platte der Dobrudscha wird von
niedrigen Gebirgen durchzogen. Sie ist teils waldreich, teils steppenartig
dürr, teils sumpfiges Deltaland, daher spärlich bevölkert. — Der Hauptfluß
Rumäniens, die Donau, die von Karpatenzuflüssen gegen den 100 bis 200 m
hohen Rand der Bulgarischen Platte gedräugt wurde (vgl. § 220), fließt in
einer breiten, von Seen, Sümpfen, toten Flußarmen, Hinterwassern, Schilf-
und Rohrdickichten erfüllten Talniederung, die bei Hochflut einem großen
Süßwassersee gleicht. Nur an wenigen Stellen tritt die Dilnvialplatte
Rumäniens dem Strome näher und schafft feste Stützpunkte für den Über-
gang. Diese Punkte find in der Regel durch Städtepaare auf den gegenüber-
liegenden Uferrändern gekennzeichnet. Eine einzige Brücke überspannt den Strom
bei Tschernawoda, ein großartiger Bau, der Bukarest in gerader Linie
mit dem Meere (bei Constanza) verbindet und den Umweg über das Donau-
delta erspart. Unterhalb Gälatz, 100 km vom Meere entsernt, beginnt das
Donaudelta (2300 qkm); es zeigt namentlich an seiner Südseite reiche
Limänbildnng. Obgleich der mittlere Donauarm, die Sülina, der seichteste
war und nur 7% des Donauwassers aufnimmt, hat man ihn zum Träger
TM Hauptwörter (50): [T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf], T40: [Polen Ungarn Land Rußland Preußen Stadt Donau Provinz Hauptstadt Königreich], T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone]]
TM Hauptwörter (100): [T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T48: [Fluß Meer See Strom Land Wasser Mündung Kanal Lauf Ostsee], T61: [Mill Staat Deutschland Reich Europa deutsch Million Land England Einwohner], T18: [Donau Stadt Ungarn Böhmen Wien Hauptstadt Land Einw. Königreich Mulde]]
TM Hauptwörter (200): [T119: [Fluß See Kanal Strom Lauf Wasser Land Ufer Mündung Elbe], T153: [Donau Ungarn Land Hauptstadt Böhmen Königreich Wien Stadt Galizien Siebenbürgen], T95: [Gestein Schicht Wasser Boden Erde Granit Gebirge Masse Sand Teil], T188: [Handel Industrie Ackerbau Land Viehzucht Bewohner Gewerbe Bevölkerung Stadt Bergbau], T139: [Donau Rhein Main Tiefebene Teil Jura Alpen Tiefland Gebiet Fluß]]
A. Das Gebiet der Südeuropäischen Faltengebirge. — 3. Österreich-Ungarn. 307
c) Bevölkerung. Die Bevölkerung, 21 Mill., ist bunt gemischt. Die Herrschaft
üben die Bewohner des Tieflandes aus, die Magyaren ^madjären^ oder Ungarn,
die zwar noch nicht die Hälfte der ungarischen Staatsbürger ausmachen, aber in ge-
schlossener Masse sitzen. Der Rest, mehr als 10 Mill., verteilt sich auf Deutsche,
12% der Gesamtbevölkerung, Rumänen im 0, Kroaten und Serben im Sw,
Slowaken (Bild 178) im Nw und Zigeuner. — Die verbreitetste Religion
ist die katholische, ein Drittel so viel Anhänger hat die evangelische Kirche.
Beträchtlich ist die Zahl der Griechisch-Orthodoxen und der Juden.
Die Deutschen, die als Kulturträger und als hochwillkommene Kolonisten zu
sehr verschiedenen Zeiten und aus verschiedeneu Gegenden unseres Vaterlandes in
Ungarn einwanderten, finden sich in geschlossener Fläche längs der Ostgrenze
Steiermarks und Niederösterreichs, dann inselartig zerstreut in den Bergwerks-
revieren Oberungarns, in dem Landstrich vom Bakony-Walde bis Waitzen,
in dem Winkel zwischen Don an und Drau
und jenseits der beiden Flüsse in Syrmien
und in der Baeska, im Banät und end-
lich in Siebenbürgen. Die nnbegrün-
deterweise „Sachsen" genannten Deutschen
Siebenbürgens (fast\ Mill.; Bild 179), die
vorwiegend aus der Gegend Luxemburg—
Düsseldorf—lahntal stammen und im 12.
und 13. Jahrhundert hier ansässig wurden,
haben wegen ihres treuen Festhaltens am
Deutschtum und wegen ihrer tapfern Ver-
teidiguug der Landesgrenze (Bild 177) eine
ruhmvolle Vergangenheit. (Vgl. § 347.)
d) Siedlungen. Im Ungarischen Tief-
lande, dem Kern des Königreichs Ungarn,
wohnt der Magyar vorzugsweise in großen,
weit voneinander liegenden Dörfern, die
mehrere tausend Einwohner zählen. Meist
besteht das Dors nur aus einer geraden und
breiten Straße, ost auch aus zwei sich kreu-
zenden Straßen. Die niedrigen Häuser,
deren Dächer mit Schilf oder Stroh gedeckt
sind, bestehen aus Lehm; aus Lehm wird
auch der Fußboden gestampft. Durch An-
strich, Sauberkeit und die malerische Tracht
ihrer Bewohner rufen sie einen freuudlichen
Eindruck hervor. Ein Schilfzaun scheidet
den Hosraum von derstraße, die in trockner
Zeit ein Meer von tiefem Staub und in reg-
nerischer einen grundlosen Morast darstellt.
— Ähnlich wie die Dörfer find die Pußta-
städte gebaut, doch haben ihre Hauptstraßen
vielfach ein vornehmes, städtisches Aussehen.
Die Industrie hat ihren Hauptsitz in der Hauptstadt Ungarns, Ofen-Pest
(Budapest sbüdapescht^) (900), einer Doppelstadt auf beiden Seiten des Stromes,
die nahe der Mitte des Landes liegt und als Stapelplatz an der schissbelebten
20*
177. Befestigte Kirche in Siebenbürgen.
In der Zeit der Kämpfe gegen die Türken bil-
deten die Kirchen zugleich die Zufluchtsburgen
der eingewanderten Deutschen. Sie wurden mit
Mauerringen umgeben und erhielten statt der
großen Fenster nur schmale Schießscharten.
TM Hauptwörter (50): [T22: [Volk Bewohner Sprache Land Bevölkerung Einwohner deutsche Religion Million Stamm], T40: [Polen Ungarn Land Rußland Preußen Stadt Donau Provinz Hauptstadt Königreich], T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf]]
TM Hauptwörter (100): [T95: [Bewohner Sprache Volk Land Bevölkerung deutsche Stamm Religion Neger Einwohner], T18: [Donau Stadt Ungarn Böhmen Wien Hauptstadt Land Einw. Königreich Mulde], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T76: [Stadt Straße Haus Schloß Kirche Gebäude Mauer Platz Garten Dorf], T21: [Schnee Winter Wasser Sommer Berg Regen Luft Boden Land Erde]]
TM Hauptwörter (200): [T159: [Bewohner deutsche Bevölkerung Sprache Neger Volk Jude Einwohner Stamm Land], T153: [Donau Ungarn Land Hauptstadt Böhmen Königreich Wien Stadt Galizien Siebenbürgen], T142: [Stadt Dorf Mauer Haus Burg Straße Kirche Schloß Graben Zeit], T95: [Gestein Schicht Wasser Boden Erde Granit Gebirge Masse Sand Teil], T125: [Haus Stein Fenster Dach Holz Stroh Winter Erde Wand Wohnung]]
A. Das Gebiet der Südeuropäischen Faltengebirge. — 5. Balkan-Halbinsel. 315
senke) in einem fruchtbaren Becken zwischen dem Balkan und dem Thrakischen Ge-
birgsmassiv entstand Sofia [ßösia] (100). In Südbulgarien oder Ostrnmelkn,
einer der fruchtbarsten Landschaften der Halbinsel, die außer Getreide, Wein und
Baumwolle auch — namentlich im Balkäugraben bei Kasanlik (10, Bild 181) —
Rosen zur Rosenölgewinnung anbaut und Seidenraupenzucht betreibt, ist Philip-
popel (an der Orientlinie) die Hauptstadt (50). In Nordbulgarien erlangten Be-
deutung Tirnowa (15), die Hauptstadt des Bulgarenreiches im späteren Mittel-
alter, auf felsigen, von den Schleifen eines Flusses umwundenen Höhen gelegen, und
der Donauhafen Rustschuk (35), der Ausgangspunkt der Eisenbahnlinie, welche
die bulgarische Donaustrecke mit dem Seehafen Warna (45) verbindet. Die Festung
Schumla (25) beherrscht den wichtigsten Übergang über den Ostbalkän.
a) Das Land. Das Rumelische s 214.
Schollenland nimmt den größten
Es besteht aus kristallinischen, von
die durch Brüche in eine Anzahl
höherer und niedrigerer Schollen zerstückelt wurden. So wechseln in
dem heutigen, vielgestaltigen Oberflächenbilde Gebirgskämme und Erhebungs-
maffen von ziemlich beträchtlicher Höhe und verschiedener Streichrichtung mit
Talfurchen und tief eingesenkten Becken. Das Schollenland umfaßt drei
Landschaftsgebiete: das Thrakische, das Makedonische und das West-
serbische Bergland. Die Grenze des Thrakischen Berglandes oder des
Märitza-Beckens (im 0) gegen das Makedonische Bergland mit der Wardar-
Furche (im W) stellt das Rhödope-Gebirge dar. Im N bilden der
mächtige Querzug des Schar-Dagh und breite, von ihm nach 0 zum
Rhödope-Gebirge streichende Bergmassive den Abschluß Makedoniens gegen
das von der Mörawa durchströmte Serbische Bergland, dessen Südhälfte
noch dem Schollengebiete angehört. Die Mörawa-Wardar-Fnrche und
der Beckeneinbruch der Märitza-Niederung bilden alte Naturstraßen zur
Verbindung Mitteleuropas mit dem Ägäischen Meere; sie werden heute von
den beiden wichtigsten Bahnen der Halbinsel, Belgrad—sofia—konstantinopel
und Belgrad—saloniki, durchzogen.
d) Die Staaten. 1. Das Königreich Serbien (48 000qkrll mit fast 3 Mill.e.,
60 auf 1 qkm) zeigt in seinen Bodenformen einen häufigen Wechsel zwischen Berg-
land mit engen, kaum gangbaren Tälern einerseits und zahlreichen eingesenkten
Becken und Talweitungen anderseits. Die geringe Erhebung des Landes über dem
Meeresspiegel macht sich in der Milde des Klimas bemerkbar. Der Boden ist meist
sehr fruchtbar, aber nur mangelhaft angebaut; auch die Viehzucht steht auf niedriger
Stufe. Die großen Waldbestände, vorwiegend Eichen, wurden durch Raubwirtfchaft
stark gelichtet, ernähren jedoch noch zahlreiche Schweineherden durch Eichelmast.
Neben Schweinen sührt Serbien namentlich Pflaumen aus, auch nach Deutsch-
land. Dafür liefert Deutschland hauptsächlich Webwaren. — Die Hauptstadt
Belgrad (90) ist das Tor der Halbinsel für den europäischen Verkehr, daher
eine oft umstrittene Festung. Bei Nisch im Südosten des Landes zweigt die
Bahn nach Saloniki von der Orient-Expreßlinie ab. (Vgl. oben.)
2. Die Landschaften Makedonien und Thrakien bilden den Kern der
Europäischen Türkei. Sie hängen mit dem ebenfalls türkischen Albanien
B. Das Rumelische Schollenland.
Raum auf der Balkän-Halbinsel ein.
Eruptivmassen durchsetzten Gesteinen,
TM Hauptwörter (50): [T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau], T40: [Polen Ungarn Land Rußland Preußen Stadt Donau Provinz Hauptstadt Königreich], T17: [Meer Fluß Gebirge Land Hochland See Halbinsel Osten Norden Süden]]
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TM Hauptwörter (200): [T153: [Donau Ungarn Land Hauptstadt Böhmen Königreich Wien Stadt Galizien Siebenbürgen], T95: [Gestein Schicht Wasser Boden Erde Granit Gebirge Masse Sand Teil], T14: [Gebirge Wald Teil Höhe Berg Harz Thüringer Bergland Gebirg Weser], T11: [Kanal Rhein Verkehr Eisenbahn Fluß Land Meer Handel Stadt Deutschland]]
Extrahierte Personennamen: Schollenland
Extrahierte Ortsnamen: Balkan Sofia Südbulgarien Kasanlik_( Nordbulgarien Donaustrecke Makedonische_Bergland Makedoniens Serbische_Bergland Mitteleuropas Serbien Serbien Deutsch- Deutschland Belgrad Saloniki Orient-Expreßlinie Makedonien Thrakien Europäischen_Türkei Balkän-Halbinsel
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Bespannung gewährt, von großer Wichtigkeit. Endlich hat Rußland an
Fischen und Pelzthieren (Bären, Zobeln, Hermelinen, Füchsen, Bibern, Eich-
hörnchen, Vielfraßen, weißen Hasen, wilden Katzen rc.) einen solchen Ueber-
fluß, wie kein anderes Land von Europa.
Kein Staat Europas hat endlich solche Schätze im Gebiete des Mi-
neralreichs aufzuweisen, wie der russische. Goldminen finden sich im Ural
und asiatischen Altai; man schätzte ihren Ertrag in den Jahren 1842 — 1846
auf 350 Millionen Franken. Ebenso ergiebig sind die Plasina-, Silber-,
Kupfer-, Eisen-, Blei- und Edelstein-Gruben. Stein- und Braunkohlen,
Salz, Mineralquellen sind in Ueberfluß vorhanden.
Hat sich auch die Industrie und der Handel im europäischen Rußland
in den letzten hundert Jahren um ein Bedeutendes gehoben, so steht doch na-
mentlich erstere noch der anderer europäischen Länder bedeutend nach. Be-
sondere Erwähnung verdient die Bereitung des Leders in Rußland; die
sogenannten Juchten oder Insten, welche ihren eigenthümlichen Geruch durch
Gerben mit Birkentheer erhalten, sowie der russische Saffian *) bilden neben
dem Getreide, Hanf, Flachs, Talg und Pelz die bedeutendsten Handels- und
Ausfuhrartikel. Die Fabriken in Tuch- und' Baumwollenzeugen sind beträcht-
lich. Zu bemerken bleibt noch, daß die Russen sich des alten julianischen
Kalenders bedienen. (§ 124.)
Ortsbeschreibung.
Wir betrachten die wichtigsten Städte nach folgenden Provinzen:
1) Die Dftseeprovinzeu.
а. Jugermsnland: St. Petersburg an der Newa, 540,000 Einw., ist
eine der schönsten Städte Europa's. Viele prächtige Kirchen und
Paläste, das Denkmal Peters des Gr. und die Älexandersäule sind
sehenswerth. Eisenbahn nach dem kaiserlichen Lustschloß Zarskoje Selü.
Der Seekriegshafen Kronstadt (50,000 Einw.). Schlüsselburg, Fest-
ung Carl Xii. bei Narwa 1700;
d. Esthland: Reval, 30,000 E.
б. Piefland: Riga, 78,000 E., Univ. Dorpat, 14,000 E. Sternwarte,
ä. Kurland: Mitau an der Aa, 23,000 E.
2) " Das Grostfürstruthum Finnland.
Abo, 15,500 E., Helstngfors, 20,000 E., Univ. Tornea. Alands-Inseln.
3) Grostrustland.
Moskau an der Moskwa, 360,000 E. „der Kreml" (Napoleon 1812.
Gouverneur Graf Rostopschin). Nowgorod am Ilmen-See, 18,000 E.
Nischei-Nowgorod, ein sehr bedeutender Meßplatz am Einfluß der Oka
in die Wolga, zählt 42,000 E. Kaluga, 35,000 E. Tula, Gewehr-
fabriken, Smolensk und Borodino 1812. Woronesch und Orel, Städte
von 40 — 45,000 E. Archangel an der Dwina 20,000 E. Kola,
Härings- und Wallfischfang. Die Insel Nowaja-Semlja, eine Doppel-
*) Saffian, marokkanisches Leder oder Maroquin, ein aus Ziegenfellen be-
reitetes, farbiges Leder, hat seinen Namen von der marokkanischen Seestadt Saffi,
von wo es nach Europa (früher ausschließlich von da) versandt wird.
TM Hauptwörter (50): [T40: [Polen Ungarn Land Rußland Preußen Stadt Donau Provinz Hauptstadt Königreich], T29: [Handel Industrie Land Ackerbau Fabrik Stadt Deutschland Mill Viehzucht Gewerbe], T15: [Wein Getreide Baumwolle Tabak Kaffee Obst Weizen Reis Zucker Kartoffel]]
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TM Hauptwörter (200): [T87: [Meer Rußland Wolga Stadt Petersburg Moskau See Ostsee Hauptstadt Ural], T113: [Wein Seide Baumwolle Handel Zucker Kaffee Wolle Tabak Reis Getreide], T39: [Million Mark Geld Jahr Summe Steuer Thaler Staat Ausgabe Einnahme]]
Extrahierte Personennamen: Jugermsnland Carl_Xii Piefland Tornea Napoleon Graf_Rostopschin Borodino
Extrahierte Ortsnamen: Europa Europas Ueberfluß Kronstadt Schlüsselburg Narwa Riga Dorpat Kurland Finnland Helstngfors Moskau Moskwa Ilmen-See Nischei-Nowgorod Wolga Kaluga Tula Smolensk Europa
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reichische Staat von der Natur sehr begünstigt vor andern europäischen
Ländern ist.
Die Salzwerke von Bochnia und Wieliczka in Gallizien, von Maros
Ujvar in Siebenbürgen, von Hallein, Ischl und Hallstadt im Salzkammergut
und von Hall in Tyrol liefern jährlich über 6 Mill. Centner Salz, so daß
ungefähr 11/2 Mill. ausgeführt werden können. Schlägt man den Preis
für einen Centner Salz zu 3 Gulden an, so wird allein für Salz 41/*
Mill. Gulden vom Ausland eingezogen, während für das Inland 4^/2 Mill.
Centner im Werthe von 13 1/2 Mill. Gulden zur Benutzung verbleiben.
Den Ertrag an Eisengruben schätzt man auf '/10 Mill. Centner, den der
Steinkohlenlager auf 5 Mill. Centner, den der Silberwerke auf 180,000
Mark, den der Bleigruben auf 90,000 Centner. Ungarn und Siebenbürgen
liefern jährlich eine Ausbeute von 7,000 Mark Gold; das Quecksilberberg-
werk von Idria im Königreich Illyrien bringt 15,000 Centner ein. Auch
Edelsteine werden in Ungarn und Böhmen gefunden. Bon den wichtigsten
Gesundbrunnen, deren Gesamintzahl sich auf 1,500 belaufen soll, sind die
bekanntesten: Baden bei Wien, Ischl und Gastein im Erzherzogthum Oester-
reich; Eger, Franzensbrunnen. Karlsbad, Töplitz, Marienbad im Königreich
Böhmen; Teplicz und Mehadia in Ungarn. Die Industrie hat in neuerer
Zeit erfreuliche Fortschritte gemacht, läßt jedoch in den östlichen Theilen der
Monarchie noch zu wünschen übrig. Der Handel bedarf noch der Hebung.
Doch fehlt es nicht an den Bedingungen dazu, au Eisenbahnen, Kunststraßen,
Kanälen und schiffbaren Flüssen. Die wichtigsten Handelsplätze der Mo-
narchie sind: Triest, Wien, Prag, Lemberg, Brody, Linz, Salzburg, Grätz,
Brünn, Olmütz, Troppau, Kaschau, Oedenburg, Ofen, Pesth, Kronstadt rc.
Zur Belebung des Handelsverkehrs bestehen mehrere Handelsgesellschaften,
unter welchen die des österreichischen Lloyd in Triest und die der Donau-
Dampfschifffahrt in Wien großartig zu nennen sind. Der überseeische Ver-
kehr findet vorzugsweise mit der Levante statt. Oesterreich besitzt 8,132
Seeschiffe.
Die Bewohner des österreichischen Kaiserstaates gehören ihrer Abstam-
mung nach 4 Haupt-Nationen an: der deutschen (8 Mill.), der slavischen
(18 Mill.), der magyarischen (5 Mill.) und der italienischen. Die Deut-
schen bilden in Tyrol, Steiermark, Illyrien und im Erzherzogthum Oester-
reich entschieden die Hauptberölkerung, in Böhmen und Mähren aber nicht.
Aber auch in den andern Provinzen befinden sich viele deutsche Bewohner;
in Ungarn schon seit dem 12. Jahrh., die Sachsen in Siebenbürgen ('/2
Mill.). Die Slaven sind der zahlreichste Volksstamm und bilden 2 Grup-
pen: im Norden wohnen die Czechen oder Böhmen, die Polen, die Ruß-
niaken oder Ruthenen in Böhmen, Krakau und Galizien; 2) im Süden an
der untern Donau die Croaten, Slowaken (in Mähren Hannaken), die Sla-
vonier, die Wenden in Steiermark, die Raizen oder Serbier in Süd-Ungarn
und die Morlaken in Dalmatien. Die Magyaren stammen von nord-
asiatischen Völkern ab, und bewohnen vorzugsweise das ungarische Tiefland;
zu ihnen gehören auch die Czekler d. i. Grenzer in Siebenbürgen. Die
Italiener endlich bilden in den dalmatischen Küstenländern die Hauptbevöl-
kerung. Außer diesen 4 Hauptstämmen finden sich aber auch noch Wa-
lachen, Griechen, Bulgaren, Haidutten, Armenier, Juden, Zigeuner und
TM Hauptwörter (50): [T40: [Polen Ungarn Land Rußland Preußen Stadt Donau Provinz Hauptstadt Königreich], T29: [Handel Industrie Land Ackerbau Fabrik Stadt Deutschland Mill Viehzucht Gewerbe]]
TM Hauptwörter (100): [T18: [Donau Stadt Ungarn Böhmen Wien Hauptstadt Land Einw. Königreich Mulde], T36: [Million Mark Jahr Geld Thaler Mill Summe Wert Gulden Pfund], T95: [Bewohner Sprache Volk Land Bevölkerung deutsche Stamm Religion Neger Einwohner]]
TM Hauptwörter (200): [T153: [Donau Ungarn Land Hauptstadt Böhmen Königreich Wien Stadt Galizien Siebenbürgen], T159: [Bewohner deutsche Bevölkerung Sprache Neger Volk Jude Einwohner Stamm Land], T107: [Eisen Gold Silber Kupfer Blei Metall Salz Zinn Stein Mineral], T39: [Million Mark Geld Jahr Summe Steuer Thaler Staat Ausgabe Einnahme], T70: [Stadt Donau München Stuttgart Neckar Nürnberg Ulm Schloß Augsburg Regensburg]]
Extrahierte Personennamen: Bochnia Maros
Ujvar Brody Pesth
Schweden.
93
fen aus Polen und Lithauen vertrieben,- wendet er sich,
statt aus Moskau.zu gehen, durch Mazeppa verleitet, gegen
die Ukraine, wird bei Pultawa, 1709, 8. Juli, von Pe-
ter d. Großen gänzlich geschlagen und muß zu den Tür-
ken stiehen. Dänemark, Polen und Rußland erneuern das
Bündniß. Nachdem er dir Türken zu einem erfolglosen
Kriege gegen Rußland aufgeregt (1710, 1711), kehrt er
nach langer Unthätigkeit '(Bendev, Demotica) 1714 nach
Schweden zurück. .Die Preußen nehmen Pommern und
Stralsund, 1715. — Unermüdet in der Bekämpfung seiner
Gegner findet Karl bei der Belagerung von Friedrichshall
seinen Tod, 1718, Ii^Dee.
1719. Ulrike Eleonore, Karl's jüngere Schwester, wird
von den Reichsständen gewählt, aber mit großen Einschrän-
kungen. Sie übergiebt die Regierung mit Beistimmung
der Nation 1720 ihrem Gemahl Friedrich von Hessen-
Kassel. Schwedens Herrschaft im Norden ist im Verfall;
in den Friedensschlüssen zu Stockholm (1720) . mit Preu-
ßen, zu Friedrichsburg (1720) mit Dänemark und zu Ny-
städt (1721) mit Rußland verliert es alle auswärtigen
Besitzungen, einen Theil von Pommern ausgenommen.
Dazu innere Kämpfe der aristokratischen Parteien, der
Gyllenborg'schen und der Horn'schen (Hüte und Mützen),
von denen die erstere nach mehrerem Wechsel aus dem
Reichstage von 1738 siegt.' In Folge dessen Krieg mit
Rußland (1740-1743), welcher die Schwäche der aristo-
kratischen Verwaltung enthüllt/ Nach dem kinderlosen Tod
der Königin, 1743, wird Adolph Friedrich von Holstein-
Gottorp durch russischen Einfluß als Thronfolger erwählt.
3. Das Haus Holstein 1751 —1818.
1751 —1771. Adolph Friedrich; in immer, größerer Ab-
hängigkeit vom Reichsrath. Brahe und Horn, welche dem
Könige größere Macht verschaffen wollen, werden hinge-
richtet, 1756. Nach dem Sturze der Hüte despotisiren die
Mützen den König aus gleiche Weise. Die Theilnahme am
TM Hauptwörter (50): [T2: [Schweden Friedrich Heer Schlacht Sachsen König Gustav Kaiser Krieg Schlesien], T31: [König Ludwig Karl Sohn Maria Frankreich Kaiser Tod England Philipp], T40: [Polen Ungarn Land Rußland Preußen Stadt Donau Provinz Hauptstadt Königreich]]
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Extrahierte Personennamen: Karl Karl Ulrike_Eleonore Friedrich_von_Hessen-
Kassel Friedrich Adolph_Friedrich_von_Holstein-
Gottorp Friedrich Adolph_Friedrich Friedrich
17 Balkan-Halbinsel. ___§14
küste, c) zwischen beiden und dem Meere ein Schollenland. Dazu einige kleine
Ebenen und das große Donautiefland.
3) Der Balkan
schließt sich beim Eisernen Tor an den Karpatenbogen an. Welcher Fluß bildet
die Westgrenze? Der westöstlich gerichtete, schmale Hauptteil des Balkans gleicht
in seinen Abdachungen uuserm Erzgebirge (inwiefern?). Er ist eine Klima-
(nicht Völker-) Scheide. Am steileren Südabhange liegt das fruchtbare, geschützte
Becken von Philippopel an der oberen Maritza; mit großartiger Rosenzucht.
b) Das Dinarische Gebirge,
ein Kalkgebirge wie der Apennin und der Jura, die Fortsetzung der südlichen
Kalkalpen und des Karst. Größtenteils Wasser- und waldarme Kalksteinhoch-
flächen (stellenweise Steinwüsten), noch viel ungünstiger als Apennin und Jura.
Trotz des vielen Regens (Regenkarte §3) geringe Fruchtbarkeit. (Ursache? s. §29!)
Die herrliche, treppensörmig ansteigende Adriaküste hat vortreffliche Häsen, ist aber
durch die unwegsame Gebirgsmauer vom Innern des Landes völlig abgeschlossen.
Die vielen Inseln sind über Wasser gebliebene Teile eines abgesunkenen Gebirgs-
streisens. — Welche große Insel ist ein Bruchstück der südlichen Fortsetzung des
Gebirges nach Kleinasien?
0) Das Schollenland (mit dem makedonischen Gebirge).
Uralter Gebirgsboden, durchlöchert von zahlreichen Einbrüchen, in denen
fruchtbares Erdreich angeschwemmt wurde. Daher viele abgeschlossene Einzel-
landschaften, ein Hindernis für die staatliche Einheit. Daher auch die Klein-
staaterei im alten Griechenland und das heutige Völkergemisch der Halbinsel.
Häufig Erdbeben, besonders in Griechenland; die Insel Santorm ist der Krater
eines tätigen Vulkans.
d) Das Donautiefland.
Der Balkan wird im Norden von der Bulgarischen Kreidetafel über-
lagert (wohin sanft geneigt?). Sie ist, wie die Walachische Tiefebene nördlich
der Donau, mit Löß überlagert und daher sehr fruchtbar. (Löß ist ein gelber
oder brauner Lebm, der nicht klebt, sondern sehr locker und feinpulverig ist. Er
zeichnet sich durch außerordentliche Fruchtbarkeit aus.) Viel Weizen- und Maisbau.
Ii. Die Staaten.
1. Die europäische Türkei, ein Sultanat (Kaiserreich).
Jetzt nur noch halb so groß wie Preußen; kaum soviel Einwohner wie Bayern. § 14
(6 Mill., davon nur ll/2 Mill. Türken!)
a) Rumelien. Konstantinopel G, das alte Byzanz, am schönen, flußartigen (stellenweise
nur 600 m breiten) Bosporus (Abb. 1, § 14). Kreuzung wichtiger Land- und Seestraßen
(Übergaugspunkt vom Morgen- zum Abendlande!). Konstautinopel, die Hst. der Türkei, bietet
vom Märmara-Meere aus mit den vergoldeten Kuppeln der Moscheen^), den Hochragenden
1 Moscheen heißen die mohammedanischen Gotteshäuser; am berühmtesten die Sophien-
inoschee (früher die prächtige, altchristliche Kirche Konstantins), die jetzt als Zeichen der Türken-
Herrschaft deu Halbmond trägt. Minarets sind schlanke Türme neben den Moscheen, von denen
die Mohammedaner täglich 5 mal zum Gebet geruseu werden.
Harms-Sievert, Erdkundliches Lernbuch für Mittelschulen. Ii. Teil. 2
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35 Österreich-Ungarn. § 29
Abb. 1, § 29. Adelsberger Grotte.
(Als großes farbiges Anschauungsbild bei F. E. Wachsmuth, Leipzig, erschienen.)
(Abb. §32); im Osten Ruthenen (Kleinrussen), unter polnischem Druck. Wenig
Deutsche, aber V8 Juden, besonders Händler. — Hst. Lemberg ch, im Ruthenen-
gebiet. Hauptsitz des Polentums ist Krakau O, an? —
Im Süden das Ländchen Bukowina = Buchenwald. Hst. Czernowitz
(tschernowitz) %, mit überwiegend deutscher Bevölkerung. Deutsche Universität!
4. Die österreichischen Karstländer.
Der Karst, östlich von Trieft, die Fortsetzung der südlichen Kalkalpen, ist § 29
eine öde, Wasser- und waldarme Kalksteinhochfläche, ähnlich der Rauhen Alb,
aber noch viel unfruchtbarer als diese. Das Wasser der vielfach unterirdisch
laufenden Flüsse löst Kalk auf (Höhlenbildung, Tropfsteine! In Krain 60
große Höhlen, darunter die berühmte Adelsberger Grotte ^Tropfsteinhöhle,
Abb. 1, § 29]). Durch Einsturz von Höhlen entstehen Kessel im Boden. Da sich
in ihnen Schlamm und Erdstaub ansammelt, werden sie zu Oasen in der Kalk-
steinwüste. — Das Dinarische Gebirge (§ 13b) zeigt dieselben Erscheinungen
wie der Karst, dessen natürliche Fortsetzung es ist. — Das Karstgebiet hat eine
herrliche Adriaküste. Vereinzelt reifen hier schon Datteln. Winterkurorte,
z. B. Abbazw bei Fiume.
a) Krain. Im Norden noch Alpenland. Im verkarsteten Hauptteil die Hst.
Laibach n, südwestlich davonjdria (I, ein sehrreichesquecksilberbergwerk.
3*
TM Hauptwörter (50): [T40: [Polen Ungarn Land Rußland Preußen Stadt Donau Provinz Hauptstadt Königreich], T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau], T44: [Alpen See Stadt Schweiz Italien Meer Berg Insel Fuß Inn]]
TM Hauptwörter (100): [T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T18: [Donau Stadt Ungarn Böhmen Wien Hauptstadt Land Einw. Königreich Mulde], T93: [Alpen See Schweiz Rhein Berg Bodensee Fuß Italien Schweizer Paß], T95: [Bewohner Sprache Volk Land Bevölkerung deutsche Stamm Religion Neger Einwohner], T66: [Geschichte Iii Vgl Nr. Aufl Gesch Lesebuch Bild fig deutsch]]
TM Hauptwörter (200): [T153: [Donau Ungarn Land Hauptstadt Böhmen Königreich Wien Stadt Galizien Siebenbürgen], T95: [Gestein Schicht Wasser Boden Erde Granit Gebirge Masse Sand Teil]]
Extrahierte Personennamen: Wachsmuth Karst
Extrahierte Ortsnamen: Leipzig Lemberg Krakau Czernowitz Krain Fiume Krain Laibach