116 H. Mitteleuropa. Großherzth. Hessen.
und Brigach, welche dann den Namen Donau crhalton, mit einem
Residenzschlosse des Fürsten von Fürstenberg, welcher ansehnliche
Besitzungen, besonders in diesemflsiroßherzogthume hat. — 6on<
stanz, auch Costnitz, Stadt, südöstlich von Donaucschingen
und östlich von Schaffbausen, an dem Rhein, der hier aus dem
Bodcnsec in den Unterste fließt, hat eine merkwürdige Domkirche
und ein großhcrzogliches Schloß.
7. Das Großherzogthum Hessen.
Es enthält 170 Qmeilen, und besteht aus zwei
getrennten größern Stücken, wovon das nördliche von
Preußischem, Nassauischem, Hessen. Homburgischem,
Frankfurtischem und Kurhessischem, das südliche von
Nasiauischem, Frankfurtischem, Kurhessischem, Baieri,
schern, Badischem und Preußischem Gebiete umgeben ist.
Der Boden ist theils bergig, theils eben, und
im Ganzen fruchtbar. Im nördlichen Theile ist das un-
ter dem Namen Vogelsberg bekannte Gebirge und
im südlichen Theile breitet sich an der Ostseite der
Odenwald aus, an dessen westlichem Fuße die wegen
ihrer Schönheit berühmte Ebene, die Bergstraße,
liegt; so wie überhaupt der südliche Theil, mit Aus-
nahme der Gebirgsgegenden des Odenwaldrs, aus schö-
nen furchtbaren Ebenen besteht. Im nördlichen Theile
ist die fruchtreiche Wetterau die größte Ebene. Das
nördliche Stück hat nur geringe Flüsse; das südliche hin-
gegen wird in seiner Mitte vom Rhein, an seiner Nord«
gränze vom Main, welcher daselbst sich mit dem Rheine
vereinigt, durchflossen, und an der südlichsten Spitze
vom Neckar berührt.
Dieses wohl angebaute Land liefert die gewöhnli,
chen Produkte der Viehzucht, des Ackerbaues, welcher
auch viel Mais, Spelz und Mohn giebt, des Obst-,
Garten» und Weinbaues. In einigen Gegenden ge,
deihen Mandeln und Kastanien. Die Waldungen sind
bedeutend und von Mineralien sind etwas Kupfer und
Eisen, viele Braunkohlen und Salz zu bemerken.
Die Einwohner, deren Zahl 760,000 beträgt,
stehen in Künsten und Wissenschaften nicht gegen andere
Deutsche zurück, und bekennen sich theils zur evangeli-
schen, theils katholischen Kirche. Der Kunstfleiß ist in
den gebirgigen Landstrichen am bedeutendsten, und unter
den Städten hat Offenbach die meisten Fabriken, wel,
TM Hauptwörter (50): [T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau], T8: [Stadt Rhein Schloß Kreis Mainz Einw. Dorf Main Frankfurt Einwohner], T35: [Preußen Königreich Bayern Sachsen Staat Hannover Baden König Provinz Land]]
TM Hauptwörter (100): [T5: [Rhein Main Wald Thüringer Teil Schwarzwald Gebirge Neckar Saale Jura], T11: [Wein Getreide Boden Viehzucht Weizen Land Pferd Obst Kartoffel Ackerbau], T44: [Sachsen Provinz Preußen Königreich Hannover Bayern Staat Hessen Baden Land], T80: [Rhein Stadt Festung Mainz Maas Straßburg Frankreich Metz Elsaß Deutschland], T16: [Ende Körper Strom Bild Hebel Hand Auge Wasser Gegenstand Seite]]
TM Hauptwörter (200): [T93: [Bayern Baden Hessen Württemberg Königreich Sachsen Franken Schwaben Land Rhein], T96: [Stadt Thüringer Saale Schloß Wald Gotha Dorf Heidelberg Weimar Einw.], T133: [Boden Land Ackerbau Klima Wald Viehzucht Teil Wiese Anbau Fruchtbarkeit], T95: [Gestein Schicht Wasser Boden Erde Granit Gebirge Masse Sand Teil], T193: [Meer Halbinsel Gebirge Norden Süden Osten Westen Küste Insel Europa]]
8. Das rheinische Schiefergebirge.
139
Becken von Neuwied, das oberhalb der Stadt Koblenz beginnt und unter-
halb der Stadt Andernach endet. Von allen Seiten her dachen sich die
Höhenzüge nach diesem breiten und flachen Thalboden ab. (Beispiele in der
Heimat!) Eine große Zahl kleinerer und größerer Flüsse durchbricht die Thal-
ränder des Beckens und führt die Gewässer dem Rheine zu. Der Strom
selbst ist hier bedeutend breiter als in der Rheingasse. In Schlangen-
Windungen durchfließt er das weite Becken, das sich durch große Fruchtbar-
keit auszeichnet. Üppige Saatfelder und saftige Wiesen breiten sich zu beiden
Seiten des Rheinstromes aus. Dazwischen erblickt das Auge ausgedehnte
Weinberge und schattige Obsthaine, die sich die Abhänge hinaufzieheu. Volk-
reiche Städte und Dörfer spiegeln sich in den grünlichen Fluteu des Rheines.
Die größte der Städte ist Koblenz an der Mündung der Mosel. Ihr
gegenüber liegt auf einem steilen Felsvorsprunge die Feste Ehrenbreitenstein.
In der Mitte des weiten fruchtbaren Beckens liegt die Stadt Neuwied,
welche dem Becken seinen Namen gegeben hat. Die Stadt zählt mehr als
10 000 Einwohner. Am Ausgange des Neuwieder Beckens liegt die Stadt
Andernach, die zahlreiche mittelalterliche Gebäude aufweist.
sachliche Vertiefung: Wie kommt es, daß wir an dieser Stelle
des Rheinthales ein solch weites Becken finden? Dieser weite
Kessel hat sich vor vielen Jahrtausenden gebildet. Wie einst zwischen Schwarz-
und Wasgenwald der Boden zusammenstürzte und sich hier die tiefe Graben-
Versenkung der oberen Rheinebene bildete, so ist auch das Neuwieder Becken
ans ähnliche Weise entstanden. Durch einen Zusammenbruch des Bodens
hat sich der breite Kessel gebildet. Die von den Gebirgen herabfließenden
Gewässer haben diesen Kessel gefüllt. So entstand ein großer Binnensee.
Als dann der Rhein sich sein Bett gegraben hatte, floß das Wasser ab und
ließ den fruchtbaren Schlamm zurück, der heute den Boden bedeckt.
Wodurch wird die Fruchtbarkeit des Beckens erhöht? Das
Becken weist ein sehr mildes Klima auf, da es durch hohe Ränder vor
rauhen Winden geschützt ist.
Welchen Einfluß hat die Ausdehnung und Fruchtbarkeit des
Beckens auf die Besiedelung ausgeübt? Das Neuwieder Becken ist
viel dichter besiedelt als die Felsengasse des Rheins, wie aus der großen
Zahl der Ortschaften hervorgeht. Die Orte sind auch meist größer.
Welcher Umstand trug wohl auch zu starker Besiedelung bei?
Die Erwerbsverhältnisse sind hier günstiger. Außer dem Wein- und Obstbau
ist infolge der weiten Ausdehnung auch ein ergiebiger Ackerbau möglich. Das
milde Klima gestattet ferner den Anbau des Tabaks und der Cichorie. In-
folgedefsen hat sich hier das Großgewerbe entwickeln können. Wir finden
darnm in den Städten mancherlei Fabriken, in denen die Erzeugnisse des
Wein-, Obst- und Ackerbaues verarbeitet werden. In Koblenz werden die
berühmten Schaumweine hergestellt, während in anderen Orten ans den er-
bauten Äpseln der Apfelwein bereitet wird; in Neuwied und anderen Orten
giebt es Tabak-, Zigarren- und Cichorienfabriken.
Welchen Umständen verdankt wohl Koblenz seine Größe? Im
Mittelpunkt des malerischen Rheinthales gelegen, am Kreuzuugspunkt wichtiger
TM Hauptwörter (50): [T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau], T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf]]
TM Hauptwörter (100): [T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T5: [Rhein Main Wald Thüringer Teil Schwarzwald Gebirge Neckar Saale Jura], T80: [Rhein Stadt Festung Mainz Maas Straßburg Frankreich Metz Elsaß Deutschland], T76: [Stadt Straße Haus Schloß Kirche Gebäude Mauer Platz Garten Dorf], T48: [Fluß Meer See Strom Land Wasser Mündung Kanal Lauf Ostsee]]
TM Hauptwörter (200): [T36: [Rhein Mosel Lahn Mainz Stadt Bingen Taunus Bonn Main Ufer], T133: [Boden Land Ackerbau Klima Wald Viehzucht Teil Wiese Anbau Fruchtbarkeit], T95: [Gestein Schicht Wasser Boden Erde Granit Gebirge Masse Sand Teil], T142: [Stadt Dorf Mauer Haus Burg Straße Kirche Schloß Graben Zeit], T188: [Handel Industrie Ackerbau Land Viehzucht Bewohner Gewerbe Bevölkerung Stadt Bergbau]]
7. Die süddeutschen Staaten. 117
aus Flachs allerlei Stoffe gesponnen und gewebt, gebleicht und gefärbt oder
bedruckt. Tauseude von Arbeitern sind in den zahlreichen großen Fabriken be-
schäftigt, die so viele Waren fertigstellen, daß dieselben in großen Mengen
auch versandt werden können. Elfässer Kattune und Elsässer Barchente,
Elsäsfer Hemdentuche und Elsässer Seidenwaren sind auch bei uns bekannt.
Neben der Webwarenindustrie ist besonders die Eisenindustrie weit ver-
breitet. Es giebt zwei große Bezirke, iu denen dieser Industriezweig be-
sonders schwunghaft betrieben wird: der eine findet sich in Niederelsaß, der
andere in Lothringen. In Niederelsaß werden Maschinen und Werkzeuge
aller Art gefertigt, während in Lothringen zahlreiche Eisenhütten vorhanden
sind, in denen das Eisen geschmolzen und verarbeitet wird. Außerdem haben
anch die Glas- und Porzellan-, Leder- und Papier-, sowie die Eigarren-
fabrikation und Holzindustrie einen großen Umfang angenommen, und auch
die Weinkelterei und die Bierbrauerei sind weit verbreitet.
b) Die reich sländischen Judustriestäd te: Infolgedessen sind im
Reichslande auch eine ganze Anzahl von Fabrikstädten entstanden, von denen
einige zu bedeutender Größe gelangt sind. Die wichtigsten dieser Industrie-
städte, die zugleich Mittelpuukte der großen Judustriebezirke bilden, sind:
Mülhausen, Kolmar, Schlettstadt, Gebweiler und Markirch im Oberelsaß.
(Lage der einzelnen Städte angeben!) Im Unterelsaß sind zu nennen
Straßburg, Hagenau, Bischweier, Weißenburg, Saargemünd, Zabern. In
Lothringen bildet die Stadt Metz den Mittelpunkt der Eisenindustrie, die sich
auf verschiedene Orte in der Umgegend ausgedehnt hat, so z. B. auf Diedeu-
Hofen; Forbach, Saargemünd und Büsch sind die Mittelpunkte der lothringischen
Porzellan-, Steingut- und Glasfabrikation, während Salzburg (Chateau
Salins) und Dieuze die Mittelpuukte der Salzgewiunuug bilden.
!Uannigfaltige Industriezweige und zahlreiche große und kleine
Labrikorte kennzeichnen das Neichsland als den süddeutschen Industriestaat.
3. Wie konnte sich im Reichsland eine so ausgedehnte Industrie
entwickeln?
a) Das Reichsland Elsaß - Lothringen zeichnet sich durch eiuen großen
Reichtum an Bodenschätzen aus. Westlich der Mosel enthält der Boden des
Landes ausgedehnte Eisenerzlager, die reiche Ausbeute liefern. Bei Forbach
und Saargemünd aber erstrecken sich die ausgebreiteten und reichen Stein-
kohlenlager des Saargebietes auch aus reichsländisches Gebiet. Dieser Reich-
tum an Eisenerzen und Steinkohlen hat zur Folge gehabt, daß Eisenbergbau
und Eisenverhüttung, Eisengießerei und Eiseuverarbeitung in großem Umfange
betrieben werden.
Ferner weist das Reichsland ausgedehnte und ergiebige Lager von
Lehm, Thon, Porzellanerde und Ouarzsaud auf. Dadurch konnte die Stein-
gut-, Porzellan- und Glasfabrikation in verschiedenen Teilen des Landes
sich entwickeln.
Woher rührt aber dieser Reichtum an Bodenschätzen? Solche reiche
Bodenschätze finden sich nicht überall in Süddeutschland. Das liegt an den
Erdschichten, die den Boden der einzelnen Landschaften aufbauen, alfo
TM Hauptwörter (50): [T29: [Handel Industrie Land Ackerbau Fabrik Stadt Deutschland Mill Viehzucht Gewerbe]]
TM Hauptwörter (100): [T40: [Fabrik Maschine Industrie Arbeiter Stadt Weberei Arbeit Herstellung Handel Art], T80: [Rhein Stadt Festung Mainz Maas Straßburg Frankreich Metz Elsaß Deutschland], T4: [Handel Land Industrie Stadt Verkehr Gewerbe Ackerbau Viehzucht Deutschland Zeit], T6: [Eisen Gold Silber Kupfer Wasser Blei Metall Salz Kalk Stein], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland]]
TM Hauptwörter (200): [T188: [Handel Industrie Ackerbau Land Viehzucht Bewohner Gewerbe Bevölkerung Stadt Bergbau], T1: [Maschine Fabrik Herstellung Industrie Papier Leder Wolle Leinwand Fabrikation Art], T144: [Stadt Frankreich Münster Straßburg Metz Mainz Elsaß Bischof Frieden Trier], T36: [Rhein Mosel Lahn Mainz Stadt Bingen Taunus Bonn Main Ufer], T95: [Gestein Schicht Wasser Boden Erde Granit Gebirge Masse Sand Teil]]
100 I. Abschnitt. Die Landschaften und Staaten Süddeutschlands.
Außer den ausgedehnten Kohlenlagern, welche sich im mittleren Saar-
gebiet finden, weist Lothringen auch sehr ergiebige Lager von Eisenerzen auf.
Dieselben liegen auf der liukeu Seite der Mosel und erstrecken sich bis nach
Luxemburg hinein. In zahlreichen Eisenbergwerken werden diese Eisenerze
teils durch Tagebau, teils durch Tiefbau ausgebeutet, und in vielen Hütten-
werken werden die Eisenerze verhüttet. Das Eisenerzlager Lothringens steht
hinsichtlich seiner Mächtigkeit in Europa au zweiter Stelle. Es werden
jährlich gegen 3 Millionen Tonnen zu Tage gefördert (Vergleich!), und
man hat ausgerechnet, daß der unermeßliche Reichtum dieser Eisenlager erst
in 700 Jahren erschöpft sein wird. Auch der Reichtum an Eisenerzen ist
begründet in dem Gesteinsbau der Landschaft. Wie im schwäbischen Stufen-
lande, so sind auch in Lothringen die Erzgänge dem Juragestein eingebettet,
nur sind die Erzgänge weit mächtiger als dort.
Wie in den Triasschichten Thüringens und Schwabens, so finden sich
auch in der lothringischen Trias reiche Salzlager. Das Salz wird an ver-
schiedenen Orten als Steinsalz abgebaut (Sßergt. Erfurt!) oder aus der
Sole gewonnen. (Vergl. Salzungen!) Wie groß der Salzreichtum der
Landschaft ist, geht daraus hervor, daß der Wert des jährlich gewonnenen
Salzes ungefähr 1 Million Mark beträgt. (1 Pfd. zu 10 Psg. gerechnet,
ergiebt 10 Mill. Pfd. — 100,000 Ztr. oder Sack.)
Auch sonst weist Lothringen noch mancherlei wertvolle Bodenschätze
auf. So finden sich im oberen Saargebiet reiche Lager von Quarzsand,
während an den verschiedensten Orten ergiebige Thonlager vorhanden sind.
Der Sandstein der Triasschichten und der Kalkstein der Jurastufe liefert
treffliche Bausteine, weshalb zahlreiche Steinbrüche in Betrieb gesetzt
worden sind.
c) Was hat die ser Reichtum der Landschaft zur Folge ge-
habt? Infolge der großen Bodenfruchtbarkeit und des Reichtums an
Bodenschätzen sind die Erwerbsverhältnisse in Lothringen sehr günstige.
Außer den Erwerbszweigen, welche sich unmittelbar an die Bebauung und
Ausnutzung des Bodens (Acker-, Wein-, Obst- und Gemüsebau, Forstwirtschaft,
Viehzucht u. s. w.) und an den Abbau der wertvollen Bodenschätze (Berg-
bau, Steiubrecherei, Salinenbetrieb u. s. w.) knüpfen und durch diese hervor-
gerufen oder begünstigt worden sind, haben sich im lothringischen Stufen-
lande auch die verschiedenartigsten Zweige des Großgewerbes zu hoher Blüte
entwickelt. Zu besonderer Blüte ist natürlich die Eisenindustrie gelangt, wie
aus den großen Eisenwerken ersichtlich ist. Die bedeutendste« Eisenwerke
sind die des Freiherrn von Stumm in Neunkirchen (Lage!), in denen mehr
als 3000 Arbeiter beschäftigt werden (Vergleich!) Außer der Eisenindustrie
ist auch die Glas-, Porzellan- und Steingutfabrikation in Lothringen weit
verbreitet.
Weil die Erwerbsverhältnisse in Lothringen so günstige sind, so ist die
Landschaft auch dicht besiedelt. Es findet sich zwar hier keine Großstadt;
aber dafür sind viele volkreiche Mittelstädte anzutreffen. Die bedeutendste
ist Metz, das ohne seine Besatzung fast noch einmal so groß ist als unser
Altenburg. Außer Metz finden sich eine ganze Reihe von Mittelstädten,
welche mehr als 10 000 Einwohner haben. (Welche? Lage?)
TM Hauptwörter (50): [T29: [Handel Industrie Land Ackerbau Fabrik Stadt Deutschland Mill Viehzucht Gewerbe]]
TM Hauptwörter (100): [T6: [Eisen Gold Silber Kupfer Wasser Blei Metall Salz Kalk Stein], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T4: [Handel Land Industrie Stadt Verkehr Gewerbe Ackerbau Viehzucht Deutschland Zeit], T36: [Million Mark Jahr Geld Thaler Mill Summe Wert Gulden Pfund], T80: [Rhein Stadt Festung Mainz Maas Straßburg Frankreich Metz Elsaß Deutschland]]
TM Hauptwörter (200): [T188: [Handel Industrie Ackerbau Land Viehzucht Bewohner Gewerbe Bevölkerung Stadt Bergbau], T107: [Eisen Gold Silber Kupfer Blei Metall Salz Zinn Stein Mineral], T95: [Gestein Schicht Wasser Boden Erde Granit Gebirge Masse Sand Teil], T133: [Boden Land Ackerbau Klima Wald Viehzucht Teil Wiese Anbau Fruchtbarkeit], T78: [Mill Staat Million Deutschland Reich Europa Einwohner Land Jahr deutsch]]
50
Die Niederlande.
dung in die Nordsee ein Delta bildet, welches von der Waal und der
Jjssel [eißet] umflossen und von dem Lek durchflössen wird. Mit der
Waal vereinigt sich noch die wasserreiche Maas, und ihre Müudungs-
arme verflechten sich mit denen der Schelde, Außerdem hat das ebene
Schwemmland die Anlegung zahlreicher Kanäle ermöglicht. Die tief-
liegenden Wiesenflächen bewirtschaftet der Viehzüchter, und in den etwas
höher liegenden Gegenden treibt man Acferbcni.
Die Maaslinie deckt das befestigte Maastricht. An der Waal liegt Nym-
wegen, am Rhein Arn heim und flußabwärts Utrecht, der Hauptknotenpunkt
der holländischen Eisenbahnen und daher die wichtigste Binnenhandelsstadt (100).
110] 2. Das Küstenland liegt teilweis unter dem Meeresspiegel und
ist durch die Mündungsarme des Rheins und der Schelde in viele Inseln
geteilt. Eine Kette natürlicher Dünen und künstlicher Dämme schützt den
noch unverletzten Küstensanm. Nicht immer aber ist dieser Schutz aus-
reichend gewesen, so daß Hochfluten gauze Landstriche verschlungen haben.
.
10. Die niederländische Küste.
Die Dünen an der niederländischen Küste sind dadurch entstanden, daß die Wellen
und die starken Winde sich der an der Küste angesammelten Massen von grobkörni-
gem Sand bemächtigen und diese dicht am Strande zu zusammenhängenden Hügeln
aufwerfen; stellenweis sind die Dünen mit Strandhafer oder Kiefern bestanden,
stellenweis bestehen sie aus nacktem Sand. Wo die Dünen fehlen, beginnen in der
Regel die Deiche; das find künstlich aufgeworfene Erdwälle von 4 bis 5 m Höhe,
welche ihren allmählichen Abfall der See, ihren steileren Abhang dem Lande zukehren.
Stellenweis sind die Deiche durchbrochen, um ausmündenden Kanälen Raum zu geben;
an diesen Stellen sind die Einschnitte im Deich durch Siele verschlossen, d. h. Thore,
deren schräggestellte Flügel sich von selbst bei der Ebbe öffnen und bei der Flut
schließen. Hinter den Deichen liegt das fruchtbare Marschland, auf dessen Wiesen
wohlgepflegte Rinderherden weiden, während zahlreiche Schöps-Windmühlen
länder") erstaunliche Mengen von Wasser heben und in die Kanäle ausschütten.
TM Hauptwörter (50): [T24: [Schiff Meer Insel Küste Land Fluß See Wasser Hafen Ufer], T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf]]
TM Hauptwörter (100): [T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T48: [Fluß Meer See Strom Land Wasser Mündung Kanal Lauf Ostsee], T80: [Rhein Stadt Festung Mainz Maas Straßburg Frankreich Metz Elsaß Deutschland], T28: [Schiff Meer Wasser Land Küste Ufer Insel See Flut Welle], T16: [Ende Körper Strom Bild Hebel Hand Auge Wasser Gegenstand Seite]]
TM Hauptwörter (200): [T34: [Meer Wasser Land Küste Insel See Flut Fluß Tiefe Welle], T11: [Kanal Rhein Verkehr Eisenbahn Fluß Land Meer Handel Stadt Deutschland], T119: [Fluß See Kanal Strom Lauf Wasser Land Ufer Mündung Elbe], T95: [Gestein Schicht Wasser Boden Erde Granit Gebirge Masse Sand Teil], T133: [Boden Land Ackerbau Klima Wald Viehzucht Teil Wiese Anbau Fruchtbarkeit]]
§ 12.__Die Oberrheinische Tiefebene. 14
4. (Fruchtbarkeit.) Je weiter nach den Rändern hin, desto fruchtbarer wird das
Erdreich (Lößerde)^). Das Klima ist das mildeste Deutschlands (Nähe des Ozeans,
geschützt), Anfang Juni hat man reife Kirschen. Außer Getreide und viel Obst (auch
echte Kastanien- und Walnußbäume) baut man auch Wein, Hopfen, Hanf, Tabak. Von
gleicher Fruchtbarkeit ist die Wetterau, die nördliche Fortsetzung der Oberrheinischen
Tiesebene. Die zahlreichen Städte — 12 haben mehr als je 50000 Einw. — fliehen im
Unterlauf den Rhein (Grund s. oben bei 3).
5. Städte: a) im Großherzogtum Baden: die Hauptstadt Karlsruhe G (Nr. 17)2,
das rasch aufblühende Mannheim G (wo? Nr. 19), das „süddeutsche Hamburg" (was heißt das?),
die herrlichen, am Gebirgsrand gelegenen Universitätsstädte Heidelberg ß (Nr. 18; s. § 12, 5)
und Freiburg | (Nr. 14), das Weltbad Baden-Baden 0 (Nr. 15).
b ) im Elsaß: die starke Festung und Universitätsstad Straßburg H (Nr. 3) mit ihrem
schönen Münster, von dessen Plattform einst auch Königin Luise und Goethe gar oft den Herr-
lichen Rundblick genossen. (Aus der Geschichte: 1681! 1870!) Der Name weist auf oie sich hier
kreuzenden Straßen hin: Rhein und Paris-Stuttgart-Wien. Rhein-Marne- und Rhein-Rhone-
Kanal! Im Süden die lebhafte Industriestadt Mülhausen G (Nr. 1, Fluß? Baumwollweberei).
c) In der bayrischen Rheinpfalz: das gleich dem gegenüberliegenden Mannheim schnell
anwachsende Ludwigshafen ^ (Nr. 9), das alte Speyer Q (Nr. 8) mit seinem herrlichen Dom,
in dem 8 Kaiser ruhen.
6) Im Großherzogtum Hessen: die Hst. Darmstadt % (Nr. 20) an der „Bergstraße"
(§12,5), das größere und stark befestigte Mainz G (Nr. 12). Mainz wurde durch Bonifatius
der kirchliche Mittelpunkt Deutschlands, durch die Erzbischöfe, die vor denen zu Trier und Köln
den Vorrang hatten, das „goldene Mainz". — Gutenberg hier geboren; 1450 erste gedruckte
Bibel. Worms ^ (Nr. 10) im „Wonnegau" ist die Hst. der alten Burgunder, die Stadt Kriem-
Hildens. Im Mittelalter (damals 60 Taus. Einw.) war sie „des Reiches Liebe und Getreue"
und bewahrte u. a. Heinrich Iv. ihre Anhänglichkeit. Viele glänzende Reichstage (z. B. 1521).
Die Evangelischen errichteten hier ein Lutherdenkmal. — Das kleine Bingen O (Nr. 11) ist be-
rühmt durch seine Lage (wo? § 17, 4).
e) In der Provinz Hessen - Nassau: Frankfurt a. M. (Nr. 21). Im Mainz-Frank-
furter Becken treffen strahlenförmig eine Reihe Naturstraßen zusammen so daß Frankfurt an-
wachsen konnte auf ^. Die Stadt ist wichtig als Hafen, Geldmarkt und Messeplatz. „Für die
Waren der Welt ist es der wimmelnde Markt" (Ulrich von Hutten). Einst Hst. des Deutschen
(ostfränkischen) Reiches, später wichtig als Wahlort der deutschen Kaiser (Krönungsmahl im
„Römer"; darin heute die Bilder aller Kaiser). Zur Zeit des Deutschen Bundes (1815—66) Sitz
des Bundesrates. Am 10. Mai 1871 Frankfurter Friede.
b) Die Randgebirge der Oberrheinischen Tiefebene.
§12 1. Schwarzwald und Wasgenwald sind nach Entstehung und Art Zwillingsgebirge,
die einander ihr Antlitz zukehren.
2. Was ist damit gemeint:
a) Zu gleicher Zeit entstanden, indem zwischen ihnen die Oberrheinische Tiefebene sehr
tief, seitlich von ihnen die Stufenländer (welche?) weniger tief wegsanken: bei beiden das Ur-
gebirge bloßgelegt.
b) Steilabhang bei beiden der Tiefebene zugekehrt und bei beiden durch überaus Herr-
liche, wasser- und wiesenreiche Täler gegliedert; die Bäche bei beiden als Triebkraft für die In-
duftrie ausgenutzt. Höhe und Breite bei beiden nach Süden zunehmend; bei beiden überragen
die höchsten Kuppen den Baumwuchs (Feldberg im Schwarzwald 1500, Sulzer Welchen im
Wasgenwald 1430 m); bei beiden aus den Höhen kleine, dunkle und tiefe Bergseen.
1) Löß (Vaterl. Erdk. § Iii) ist ein außerordentlich fruchtbarer, gelber oder brauner Lehm, der
nicht klebt, sondern sehr locker und feinpulverig ist. In ungeheuren Mengen befindet er sich in
China. Es sind die Winde, die ihn als Erdstaub hierher getragen haben. Den Erdstaub tragen
die Winde weiter landeinwärts als den (Dünen-) Sand. Auch die Südhälfte Rußlands ist mit
einer mächtigen Lößschicht bedeckt. Ob auch der in Deutschland befindliche Löß ein Erzeugnis
des Windes ist, steht nicht unbedingt fest.
2) Die beigefügten Nummern entsprechen den Nummern in der Skizze 62.
2) Vom Niederrhein, von Hannover-Kassel, die Mainlinie, die Neckarlinie, von Basel, von
Paris-Nahetal.
TM Hauptwörter (50): [T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau], T8: [Stadt Rhein Schloß Kreis Mainz Einw. Dorf Main Frankfurt Einwohner], T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf]]
TM Hauptwörter (100): [T80: [Rhein Stadt Festung Mainz Maas Straßburg Frankreich Metz Elsaß Deutschland], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T5: [Rhein Main Wald Thüringer Teil Schwarzwald Gebirge Neckar Saale Jura], T73: [Stadt Schloß Augsburg Grafe Nürnberg Reichsstadt Bischof Sitz Regensburg Fürst]]
TM Hauptwörter (200): [T36: [Rhein Mosel Lahn Mainz Stadt Bingen Taunus Bonn Main Ufer], T95: [Gestein Schicht Wasser Boden Erde Granit Gebirge Masse Sand Teil], T139: [Donau Rhein Main Tiefebene Teil Jura Alpen Tiefland Gebiet Fluß], T93: [Bayern Baden Hessen Württemberg Königreich Sachsen Franken Schwaben Land Rhein], T122: [Stadt Hamburg Handel Berlin Bremen Lübeck London Deutschland Frankfurt Verkehr]]
Extrahierte Personennamen: Goethe Gutenberg Heinrich_Iv Heinrich Ulrich_von_Hutten Schwarzwald Sulzer Erdk
13
Die Oberrheinische Tiefebene
8 11.
Zugspitze.
reich. Bevor der Rhein (bei welcher schweizerischen Stadt?) in die Oberrheinische
Tiefebene eintritt, fließt er vom Bodensee an westlich. Hier bildet er auf einer südlichen
Strecke bei Schasshausen in der Schweiz den 160 m breiten, 20 m hohen Rheinfall, einen
der schönsten der Well. Ausnutzung für Elektrizitätserzeugung! In etwa 100000 Jahren
dürfte er beim Bodensee angelangt sein; wie das? Entleerung des Bodensees! Der
Bodensee, das „Schwäbische Meer", 540 qkm — 1/1000 Deutschland, ist ein gewalüges,
Lohiringisches
Stupenland
Oberrhein.
Tiepebene
Schwäbisches
Sbufenfand
Abb. 20. Querschnitt durch die Oberrhein. Tiefebene und die benachbarten Stufenländer
in der Richtung Metz-Tübingen, 10fach überhöht <s. den Pfeil in Skizze 19). Vielleicht zeichnen?
von Fahrzeugen reich
belebtes, schönes
Wasserbecken in einer
geschützten frucht-
baren Senke. Infolge
großer Tiefe fror er
im vorigen Jahrhun-
dert nur zweimal zu;
Läuterungsbecken
des Rheins; was
heißt das? In 12 bis
13000 Jahren kann
der Rheinschlamm
den See ausgefüllt
haben. Die Insel Mainau die „Perle des Bodensees"; die deutsche Stadt Kon-
stanz, wo? (Johann Hus!)
(Geologischer) Schnitt durch die Oberrheinische Tiefebene
laus der Vaterl. Erdk.)
Oben sehen wir die Schichten in ihrer ungestörten Lagerung; unten sind sie in
der Mitte in den „Graben", seitlich zu den Stufenländern (dem Lothringischen
und dem Schwäbischen) hinabgesunken; auf den Höhen sind die Schichten infolge
Verwitterung wieder abgetragen, so daß das Urgebirge freiliegt.
TM Hauptwörter (50): [T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau]]
TM Hauptwörter (100): [T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T5: [Rhein Main Wald Thüringer Teil Schwarzwald Gebirge Neckar Saale Jura], T93: [Alpen See Schweiz Rhein Berg Bodensee Fuß Italien Schweizer Paß], T80: [Rhein Stadt Festung Mainz Maas Straßburg Frankreich Metz Elsaß Deutschland], T12: [Wasser Luft Erde Höhe Körper Fuß Dampf Bewegung Druck Gewicht]]
TM Hauptwörter (200): [T139: [Donau Rhein Main Tiefebene Teil Jura Alpen Tiefland Gebiet Fluß], T95: [Gestein Schicht Wasser Boden Erde Granit Gebirge Masse Sand Teil], T81: [Herz Himmel Gott Welt Lied Leben Auge Erde Land Nacht], T68: [Schweiz Zürich Kanton Bern See Stadt Genf Basel Schweizer Schwyz]]
Extrahierte Personennamen: Johann_Hus Johann
Extrahierte Ortsnamen: Rhein Oberrheinische Deutschland Lohiringisches
Stupenland
Oberrhein Rheinschlamm Oberrheinische
Die Oberrheinische Tiefebene.
14
8 12.
4. (Fruchtbarkeit.) Je weiter nach den Rändern hin, desto fruchtbarer wird das
Erdreich (Lößerdef). Das Klima ist das mildeste Deutschlands (Nähe des Ozeans,
geschützt), Ansang Juni hat man reife Kirschen. Außer Getreide und viel Obst (auch
echte Kastanien- und Walnußbäume) baut man auch Wein, Hopfen, Hanf, Tabak. Von
gleicher Fruchtbarkeit ist die Wetterau, die nördliche Fortsetzung der Oberrheinischen
Tiefebene. Die zahlreichen Städte — 12 haben mehr als je 50000 Einw. — fliehen im
Unterlauf den Rhein (Grund s. oben bei 3).
5. Städte: a) im Großherzogtum Baden: die Hauptstadt Karlsruhe G (Nr. 17)2,
das rasch aufblühende Mannheim G (wo? Nr. 19), das „süddeutsche Hamburg" (was heißt das?),
die herrlichen, am Gebirgsrand gelegenen Universitätsstädte Heidelberg ß (Nr. 18; s. 812, 5)
und Freiburg ß (Nr. 14), das Weltbad Baden-Baden S> (Nr. 15).
b) im Elsaß: die starke Festung und Universitätsstad Straßburg ch (Nr. 3) mit ihrem
schönen Münster, von dessen Plattform einst auch Königin Luise und Goethe gar oft den Herr-
lichen Rundblick genossen. (Aus der Geschichte: 1681! 1870!) Der Name weist auf die sich hier
kreuzenden Straßen hin: Rhein und Paris-Stuttgart-Wien. Rhein-Marne- und Rhein-Rhone-
Kanal! Im Süden die lebhafte Industriestadt Mülhausen O (Nr. 1, Fluß? Baumwollweberei).
c) In der bayrischen Rheinpfalz: das gleich dem gegenüberliegenden Mannheim schnell
anwachsende Ludwigshafen ^ (Nr. 9), das alte Speyer O (Nr. 8) mit seinem herrlichen Dom,
in dem 8 Kaiser ruhen.
ck) Im Großherzogtum Hessen: die Hst. Darmstadt G (Nr. 20) an der „Bergstraße"
(§ 12, 5), das größere und stark befestigte Mainz G (Nr. 12). Mainz wurde durch Bonifatius
der kirchliche Mittelpunkt Deutschlands, durch die Erzbischöfe, die vor denen zu Trier und Köln
den Vorrang hatten, das „goldene Mainz". — Gutenberg hier geboren; 1450 erste gedruckte
Bibel. Worms □ (Nr. 10) im „Wonnegau" ist die Hst. der alten Burgunder, die Stadt Kriem-
hildens. Im Mittelalter (damals 60 Taus. Einw.) war sie „des Reiches Liebe und Getreue"
und bewahrte u. a. Heinrich Iv. ihre Anhänglichkeit. Biele glänzende Reichstage (z. B. 1521).
Die Evangelischen errichteten hier ein Lutherdenkmal. — Das kleine Bingen Q (Nr. 11) ist be-
rühmt durch seine Lage (wo? § 17, 4).
e) In der Provinz Hessen-Nassau: Frankfurt a. M. (Nr. 21). Im Mainz-Frank-
furter Becken treffen strahlenförmig eine Reihe Naturstraßen zusammen3, so daß Frankfurt an-
wachsen konnte auf Die Stadt ist wichtig als Hafen, Geldmarkt und Messeplatz. „Für die
Waren der Welt ist es der wimmelnde Markt" (Ulrich von Hutten). Einst Hst. des Deutschen
(ostfränkischen) Reiches, später wichtig als Wahlort der deutschen Kaiser (Krönungsmahl im
„Römer"; darin heute die Bilder aller Kaiser). Zur Zeit des Deutschen Bundes (1815—66) Sitz
des Bundesrates. Am 10. Mai 1871 Frankfurter Friede.
5) Die Randgebirge der Oberrheinischen Tiefebene.
12 1. Schwarzwald und Wasgenwald sind nach Entstehung und Art Zwillingsgebirge,
die einander ihr Antlitz zukehren.
2. Was ist damit gemeint:
a) Zu gleicher Zeit entstanden, indem zwischen ihnen die Oberrheinische Tiefebene sehr
tief, seitlich von ihnen die Stufenländer (welche?) weniger tief wegsanken; bei beiden das Ur-
gebirge bloßgelegt.
t>) Steilabhang bei beiden der Tiefebene zugekehrt und bei beiden durch überaus herr-
liche, Wasser- und wiesenreiche Täler gegliedert; die Bäche bei beiden als Triebkraft für die In-
dustrie ausgenutzt. Höhe und Breite bei beiden nach Süden zunehmend; bei beiden überragen
die höchsten Kuppen den Baumwuchs (Feldberg im Schwarzwald 1500, Sulzer Belchen im
Wasgenwald 1430 m); bei beiden auf den Höhen kleine, dunkle und tiefe Bergseen. 1 2
1) Löß(Vaterl. Erdk. § 111) ist ein außerordentlich fruchtbarer, gelber oder brauner Lehm, der
nicht klebt, sondern sehr locker und feinpulverig ist. In ungeheuren Mengen befindet er sich in
China. Es sind die Winde, die ihn als Erdstaub hierher getragen haben. Den Erdstaub tragen
die Winde weiter landeinwärts als den (Dünen-) Sand. Auch die Südhälfte Rußlands ist mit
einer mächtigen Lößschicht bedeckt. Ob auch der in Deutschland befindliche Löß ein Erzeugnis
des Windes ist, steht nicht unbedingt fest.
2) Die beigefügten Nummern entsprechen den Nummern in der Skizze 62.
3) Vom Niederrhein, von Hannover-Kassel, die Mainlinie, die Neckarlinie, von Basel, von
Paris-Nahetal.
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Extrahierte Personennamen: Goethe Gutenberg Heinrich_Iv Heinrich Ulrich_von_Hutten Schwarzwald Sulzer_Belchen Erdk
20
I. Kursus: Deutschland und seine Schutzgebiete.
eschingen). Von großer Bedeutung für den Handel ist die Rheinschiff-
fahrt, durch die Mannheim zu einein der ersten Handelsplätze geworden
ist. Es hat einen der größten Binnenhäfen Mitteleuropas; hier endet
die Großschiffahrt, hier sammeln sich die gewaltigen Mengen Getreide
(besonders Weizen), sohlen und Petroleum, um über Süddeutschland ver-
teilt zu werden, und von hier bewegen sich Holz, Steine und Fabrikate
vom Oberrhein abwärts. Der Mannheimer Hafen umfaßt 180 ha
<der Hamburger Hafen 300 ha). Ebenso sind in Karlsruhe und Straß-
bürg Rheinhafenanlagen geschaffen worden, doch steht deren Ver-
kehr noch gewaltig gegen Mannheim zurück. Durch den Rhein-Rhone-
und Rhein-Marne-Kanal steht das Flußgebiet des Rheins mit den
Flüssen Frankreichs in Verbindung.
6. Das lothringische Stufenland.
a) Der schwäbisch-fränkischen Terrasse entsprechend, bildet das
lothringische Stufenland die nordwestliche Abdachung der Vogesen.
Es wird von der Mosel, Saar und Nahe durchflössen, so daß wir das
Saargebiet, das Moselgebiet und das Nahetal unterscheiden können,
an die sich östlich das Hochland der bayrischen Pfalz legt. Der Boden
besteht im südlichen Teile aus Buntsandstein, sonst aus Keuper (Ton
und Sand). Im Saarrevier ruht unter dem Sandstein ein reiches Stein-
kohlenlager, an der mittleren Mosel liegen ausgedehnte Salz- und Eisen-
lager, die bis Frankreich (Nancy) und Luxemburg reichen. Daher hat
sich hier ein lebhaftes und dicht bevölkertes Zentrum der Großindustrie
entwickelt, welches das ganze südwestliche Deutschland mit Kohlen versorgt.
Das Klima ist im Mosel- und Nahetal mild, auf der Hochebene aber rauh.
b) Die den Vogesen und der Hardt zunächst liegenden Gegenden
sind waldreich. Der schwere und fruchtbare Tonboden wird fleißig
bebaut; hier überwiegt der Ackerbau; die Viehzucht, mit Ausnahme der
Pferdezucht, tritt zurück. An der Saar und Mosel wird Weinbau ge-
trieben. Die Ernte im Moseltal beträgt etwa 250 000 Hektoliter; be-
kannte Moselweine sind Trarbacher und Zeltinger, meist milde und leichte
Weine. Das Saartal liefert jährlich etwa 18 000 hl, etwas mehr Feuer
enthaltende Weine. Das kleine, aber überreiche Saarkohlenrevier hat
nicht weniger als 200 Flöze, von denen 88 abbauwürdig sind. Saar-
brücken, St. Johann, Malstatt-Burbach, Neunkirchen, Sulzbach sind die
Hauptfabrikorte. Etwa 25 000 Arbeiter sind hier im Bergbau be-
schäftigt. In Neunkirchen ist das bedeutende Eisenwerk des verstor-
benen Freiherrn v. Stumm mit 3000 Arbeitern. Links der Mosel ruhen
reiche Schätze von Eisenerzen in der Erde, von denen jährlich 5% Mill.
Tonnen (zirka 1/3 der deutschen Produktion) an die Oberfläche befördert
werden. Der quarz- und tonhaltige Boden hat eine Steingut-, Glas-
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Extrahierte Personennamen: Nancy Johann Johann
Extrahierte Ortsnamen: Deutschland Rheinschiff- Mannheim Mitteleuropas Karlsruhe Rheinhafenanlagen Mannheim Rhein-Rhone- Rhein-Marne-Kanal Rheins Frankreichs Saar Frankreich Luxemburg Deutschland Malstatt-Burbach Neunkirchen Sulzbach Neunkirchen
5. Die oberrheinische Tiefebene.
17
der Stein- und der Leistenwein Würzburgs. Ein zweiter Hopfenbau-
bezirk Süddeutschlands ist Tübingen mit Umgegend. Steigerwald
und Maingau, besonders Bamberg, sind durch den Gemüsebau er-
toähnensroert. Bambergs Gemüsebau ist wahrscheinlich der älteste
Deutschlands und wird gegenwärtig von 600 Gärtnern ausgeübt. Die
Gesamtausfuhr an Samen und Pflanzen betrug 1907 über 100 000 Ztr.
Zwischen Kocher und Jagst sind mächtige Salzlager bei Friedrichshall,
Heilbronn und Hall. Schweinfurt ist durch seine Farbwaren bekannt
(Schweinfurter Grün). Das Neckartal stellt einen zusammenhängenden
Industriebezirk dar, in dem Stuttgart, Eßlingen und Heilbronn die
Mittelpunkte sind. Stuttgart ist vor allem für Buchhandel der erste
Platz Süddeutschlands. Außerdem steht seine Kunst- und Möbeltischlerei in
hoher Blüte. Heilbronn, die gewerbereichste Stadt Württembergs, hat
Metallwaren-, Papier-, Tapeten-, Zucker-, Zichorien- und Feigen-
kaffeefabrikation. In der Nähe sind Gipsgruben und größe Sand-
steinbrüche (Buntsandstein). Gmünd und Heilbronn haben eine welt-
berühmte Gold- und Silberwarenindustrie.
c) Main und Neckar sind schiffbar. Von Heilbronn bis Mann-
heim besteht eine Kettenschleppschiffahrt. Die großen Windungen des
Mains beeinträchtigen die Verkehrsbedeutung der Wasserstraße sowie
des Tales. Die wichtigen Bahnen kreuzen daher in Würzburg (Frank-
furt a. M.—München und Wien mit Berlin—erfurt—stuttgart). Uber
Stuttgart—friedrichshafen (Bodensee) und Schaffhausen (Rheinfall)
bewegt sich ein großer Teil des deutsch-schweizerischen Verkehrs. Durch
das Neckartal führt der Schienenweg von Frankreich nach dem Orient
(Paris—stuttgart—münchen—wien—konstantinopel).
5. Die oberrheinische Tiefebene.
a) Die oberrheinische Tiefebene, Deutschlands mildester Landstrich,
dehnt sich vom Oberrhein zwischen Waldshut und Basel bis zum Rhein-
gau in einer Länge von 300 km aus und wird im Osten vom Schwarz-
wald und Odenwald, im Westen von den Vogesen und der Hardt begrenzt.
Diese Randgebirge bildeten in alter Zeit ein einheitliches Gebirge, das
in seiner ganzen Länge eingebrochen ist. Die Ebene stellt daher ein
eingesunkenes Gewölbe oder einen breiten Graben dar, der zu beiden
Seiten von steilen Bruchrändern der ehemals zusammenhängenden Ge-
birgsschwelle eingefaßt wird. Die Innen- und Außenseite der Ränder
zeigen große Gegensätze. Von der warmen, menschen- und Verkehrs-
reichen Rheinebene steigt man durch Rebenhügel und dichten Tannen-
wald den steilen Abhang zu sanft gewölbtem Rücken empor. Hier
schließen sich sowohl nach Schwaben als auch nach Lothringen Stufen-
länder an, deren Abdachung kaum erkennbar ist. Unmittelbar an dem
Fuß der Gebirge breitet sich in der Ebene fruchtbarer Lößboden aus;
Furcht u. Röbel, Wirtschaftsgeographie. 2
TM Hauptwörter (50): [T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau], T8: [Stadt Rhein Schloß Kreis Mainz Einw. Dorf Main Frankfurt Einwohner], T29: [Handel Industrie Land Ackerbau Fabrik Stadt Deutschland Mill Viehzucht Gewerbe]]
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TM Hauptwörter (200): [T139: [Donau Rhein Main Tiefebene Teil Jura Alpen Tiefland Gebiet Fluß], T70: [Stadt Donau München Stuttgart Neckar Nürnberg Ulm Schloß Augsburg Regensburg], T11: [Kanal Rhein Verkehr Eisenbahn Fluß Land Meer Handel Stadt Deutschland], T95: [Gestein Schicht Wasser Boden Erde Granit Gebirge Masse Sand Teil]]
Extrahierte Personennamen: Steigerwald
Extrahierte Ortsnamen: Leistenwein_Würzburgs Maingau Bamberg Bambergs Deutschlands Heilbronn Schweinfurt Stuttgart Eßlingen Heilbronn Stuttgart Heilbronn Heilbronn Main Heilbronn Würzburg Frank- Wien Schaffhausen Rheinfall Frankreich Deutschlands Waldshut Basel Rhein- Odenwald Schwaben Lothringen