Mederlande.
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mont und H vor ne- werden in Brüssel hingerichtet, der
nach Deutschland entflohene Wilhelm von Oranien ge-
ächtet. Die ersten Versuche Wilhelm's zur Befreiung des
Landes mißlingen; ap aber die Meergeusen 1572 Briel
und Vliessingen erobern, erklären sich die nördlichen Pro-
vinzen für ihn. Allgemeiner Aufstand. 1573. Alba wird
abgcrufen, nachdem er in 6 Jahren 18,000 Menschen dem
Blutgericht geopfert. Sein Nachfolger, der milde Reque-
sens (1573—1576), vermag den allgemeinen Aufstand nicht
zu dämpfen. Unter Juan d'austria (1576—1578) plün-
dern die unbezahlten spanischen Truppen mehrere der reich-
sten Städte; die noch ruhigen südlichen Provinzen ver-
binden sich mit den nördlichen durch die Pacification
zu Gent, 1576, zur Vertreibung derselben. Alexander
von Parma ( 1578 — 1592) beruhigt die (südlichen
Provinzen und wendet seine Macht gegen die nördlichen,
welche sich
1579, 23. Jan. durch die Utrechter Union zu gegensei-,
tiger Vertheidigung verbünden. An Geldern, Zütphen,
Holland, Utrecht und Groningen schließen sich bald auch
Friesland und Oberyfsel. — 1581 wird dem Könige der
Gehorsam aufgekündigt, nachdem bis dahin der Krieg
in seinem Namen geführt worden. Nachdem Wilhelm I.
1584 durch Meuchelmord gefallen, übernimmt sein Sohn,
der tapfere und kluge Moritz von Oranien, den Ober-
befehl und wird statt Leicester, der von Elisabeth mit Hülss-
truppen geschickt worden, Statthalter (1587—1625).
1589. Philipp Ii., nachdem er unermeßliche Mittel zur Un-
terjochung der Niederlande vergebens ausgeopfert, tritt die-
selben an seine Tochter Jsabella und ihren Gemahl Al-
brecht, Erzherzog von Oestreich, ab, die aber von der
Union nicht anerkannt werden
Die Holländer erobern den größten Theil der portugiesi-
schen Besitzungen in Ostindien; Gründung der ostindischen
Compagnie 1602. Amsterdam hebt sich gegen Antwerpen,
TM Hauptwörter (50): [T31: [König Ludwig Karl Sohn Maria Frankreich Kaiser Tod England Philipp], T32: [Vgl Stadt Aufl Frankreich fig Maas Sch. Einw. Vergl Festung], T34: [Krieg Frankreich England Deutschland Preußen Frieden Rußland Napoleon Kaiser Jahr]]
TM Hauptwörter (100): [T74: [Frankreich England Spanien Krieg Frieden Rußland Italien Holland Preußen Deutschland], T80: [Rhein Stadt Festung Mainz Maas Straßburg Frankreich Metz Elsaß Deutschland], T20: [König Sohn Maria Heinrich Tochter Karl Herzog England Haus Gemahlin], T88: [Sohn Vater König Tod Kaiser Tochter Bruder Jahr Mutter Gemahlin], T16: [Ende Körper Strom Bild Hebel Hand Auge Wasser Gegenstand Seite]]
TM Hauptwörter (200): [T103: [England Krieg Frankreich Spanien Franzose Engländer Flotte Jahr Holland Frieden], T49: [König Königin Herzog Peter Hof Elisabeth Minister Tod Graf Regierung], T11: [Kanal Rhein Verkehr Eisenbahn Fluß Land Meer Handel Stadt Deutschland], T39: [Million Mark Geld Jahr Summe Steuer Thaler Staat Ausgabe Einnahme]]
Extrahierte Personennamen: Wilhelm Alexander
von_Parma Alexander Wilhelm_I. Moritz_von_Oranien Elisabeth Philipp_Ii Philipp Jsabella Oestreich
Extrahierte Ortsnamen: Deutschland Holland Utrecht Groningen Friesland Niederlande Ostindien Amsterdam
565
ganz verbot. Das Alterthum kannte nur einen Warenhandel, erst das
spätere Mittelalter brachte durch Erfindung der Wechsel und Einrichtung
der Banken einen Geldhandel auf. Mit der Ausbreitung und Vermeh-
rung des Warenhandels hielt der Geldhandel der Holländer gleichen
Schritt. In keinem Lande war Geld so leicht und so wohlfeil zu
haben. So kam es, daß der Wechselkurs auf Amsterdam durch die
ganze Welt voranstand, und viele bedeutende Handelsplätze konnten ihre
Rimessen nicht anders als auf Amsterdam machen. Die Kaufleute von
Amsterdam gründeten (1609) die Bank, wo jeder Kaufmann seine
Hauptkaffe niederlegen und dann durch bloßes Ab- und Zuschreiben in
den Büchern der Anstalt seine Zahlungen leisten und empfangen konnte.
Die amsterdamer Bank war eine reine Giro- und Depositenbank und
ihr ganz ähnlich die 1612 in Rotterdam gegründete. Inländische An-
leihen an die Generalstaaten, an die Einzelstaaten, an Stadtgemeinden,
Handelskammern und andre Kollegien kamen frühzeitig vor, und die
darüber ausgestellten Obligationen mochten auch in kleinen Kreisen um-
laufen. Allein erst nach dem utrechter Frieden beginnt der europäische
Effektenhandel Amsterdams. Als der holländische Handel an Umfang
verlor, die Industrie in Abnahme gerieth, da konnten die in glücklichen
Zeiten angesammelten Kapitalien im Lande selbst kein Unterkommen mehr
finden und mußten sich einen andern Ausgang suchen. Die großen
Staaten, die zur Führung ihrer Kriege außerordentlicher Geldmittel be-
durften, fanden diese in Holland und bewilligten höhere Zinsen, als die
in Holland üblichen. Die Papiere aller dieser Anleihen und die Aktien
der mannigfachsten Handels- und Jndustrieunternehmungen des Jn-
und Auslandes kamen auf die amsterdamer Börse. Bald drang dabei
mancher Schwindel ein, und das Verlangen schnell reich zu werden
erzeugte das Börsenspiel. Ein schlimmer Mißbrauch des Börsengeschäfts
unsrer Zeit, nämlich die Zeitkäufe, kam schon damals vor. Man kaufte
und verkaufte, ohne die Aktien zu besitzen, und zahlte sich am Liese-
rungstage nur die Differenzen, je nachdem sie gestiegen oder gefallen
waren. Verschiedene dagegen erlassene Verbote blieben fruchtlos.
Bereits während des Mittelalters war Amsterdam von einem
Fischerdorfe zum ersten Seehafen der nördlichen Niederlande und dem
Emporium des nordischen Handels emporgewachsen. In dem Verhält-
niß, wie sich der Welthandel erweitert hatte, übertraf Amsterdam an
Mannigfaltigkeit, Größe und Umfang der Geschäfte die gepriesensten
Handelsplätze der Vergangenheit. Und wie viele andere blühende Han-
delsplätze erhoben sich neben der Metropole auf dem kleinen Gebiete der
Republik! Rotterdam, Middelburg, Delft, Enkhuisen, Hoorn
und das alte Dortrecht.
Der westphälische Friede brachte der holländischen Republik die
größten Vortheile. Die Republik wurde als selbständige Großmacht an-
erkannt, ihr Besitzthum in Europa und den Kolonien gewährleistet und
die Sperrung der Schelde bestätigt. Bald zeigte es sich, daß die amster-
damer Börse in ihrer Weise die Welt ebenso unterthänig zu machen strebte,
als das madrider Kabinet. Wo -die Republik durchzukommen hoffte,
scheute sie selbst offene Gewalt nicht, und was sie durch Gewalt nicht
erreichte, das suchte sie durch die feine Politik der Handelsverträge
durchzusetzen. Frankreich und England hatten die Niederlande mit Geld
TM Hauptwörter (50): [T39: [Jahr Million Geld Mark Arbeiter Arbeit Zeit Summe Staat Thaler], T34: [Krieg Frankreich England Deutschland Preußen Frieden Rußland Napoleon Kaiser Jahr]]
TM Hauptwörter (100): [T36: [Million Mark Jahr Geld Thaler Mill Summe Wert Gulden Pfund], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele], T4: [Handel Land Industrie Stadt Verkehr Gewerbe Ackerbau Viehzucht Deutschland Zeit], T74: [Frankreich England Spanien Krieg Frieden Rußland Italien Holland Preußen Deutschland], T80: [Rhein Stadt Festung Mainz Maas Straßburg Frankreich Metz Elsaß Deutschland]]
TM Hauptwörter (200): [T39: [Million Mark Geld Jahr Summe Steuer Thaler Staat Ausgabe Einnahme], T122: [Stadt Hamburg Handel Berlin Bremen Lübeck London Deutschland Frankfurt Verkehr], T11: [Kanal Rhein Verkehr Eisenbahn Fluß Land Meer Handel Stadt Deutschland], T176: [Frankreich England Rußland Deutschland Preußen Krieg Italien Spanien Schweden Holland], T81: [Herz Himmel Gott Welt Lied Leben Auge Erde Land Nacht]]
Extrahierte Ortsnamen: Amsterdam Amsterdam Amsterdam Rotterdam Amsterdams Holland Holland Amsterdam Niederlande Amsterdam Rotterdam Middelburg Delft Europa Frankreich England Niederlande
323
frühen Jahrhunderte ein sehr unerfreuliches Bild der Verwirrung
und Willkür. Neben den Neichszöllen begegnen wir unzähligen an-
dern Zollstätten, welche der kleinste wie der größte Vasall aufrecht
erhielt, so lange er es mit seiner Gewalt vermochte. Feste Grund-
sätze der Finanzpolitik sind in jener Zeit noch nicht zu finden, son-
dern überall nur Monopole und Privilegien; den Kaufleuten
der einen Stadt wurde bewilligt, was den Kaufleuten der anderen
versagt blieb. Da jedoch der Kaiser und die Landesherrn häufig
Geld nöthig hatten, so waren sie gegen Anleihen und Geschenke
gern bereit, den Meistbietenden Handelsvortheile zuzuwenden. Die
Reichsstädte schlossen häufig Handelsverträge unter einander ab,
in welchen sie sich Zollfreiheit zusicherten. Man kennt deren viele,
besonders von Nürnberg. Im Allgemeinen war es üblich, den Zoll
nicht von den eingeführten, sondern von den ausgeführten Waaren
zu erheben. Nach dem Gesetz konnte ein Zollrecht nur vom Kaiser
und Reich verliehen werden, und der Kaiser selbst konnte ein sol-
ches nur mit Zustimmung der Stände ausüben. Dagegen hatte er
die Befugniß, Marktfreiheiten und Marktrechte zu verleihen, mit
welchen in der Regel Münz- und Zollrecht vereinigt war. Der
Marktplatz und die ihn besuchenden Kaufleute standen unter dem
unmittelbaren Schutz des Kaisers, der Ort hieß „befriedet", weil
jede Gewaltthat und Fehde mit dem Königsbann bestraft wurde.
Der Vogt übte die Gerichtsbarkeit in Marktsachen aus. Er war
mit dem Blutbann belehnt. Ein Kreuz mit dem kaiserlichen Hand-
schuh war das sinnbildliche Zeichen, welches auf dem Marktplatz zum
Beweis der erhaltenen Befriedung errichtet wurde. So lange die
Marktzeit dauerte und so lange die Kaufleute auf der Her- und
Hinreise begriffen waren, so lange genossen sie die vollkommenste
Sicherheit. In den Städten wurde ein großer Platz zum öffentli-
chen Verkauf bestimmt und dabei ein sogenanntes Kaufhaus errich-
tet. Die Kaufleute brachten ihre Waaren schon deshalb gern dahin,
weil diese dort am sichersten waren, und so bildete sich, was an-
fangs freier Wille war, allmälig zum Zwang aus. Die Städte
erhoben von der Niederlage im Kaufhaus eine Abgabe.
Im Allgemeinen gilt, was wir über die Einrichtung städtischer
Gemeinden in Deutschland gesagt haben, auch für die Nieder-
lande. In Folge des Vertrags von Verdun (843) dem deutschen
Reiche zugetheilt, theilten sie geraume Zeit dessen Schicksale. Wäh-
rend indeß die nördlichen Provinzen fest an Deutschland hiel-
ten, lockerte sich in den Provinzen jenseits der Maas und
Schelde, wo neben der deutschen die wallonische Sprache und
französische Sitte herrschten, der Neichsverband mehr und mehr, und
die deutsche Lehnshoheit wurde zum Theil gar nicht anerkannt. Die
von den Kaisern eingesetzten Statthalter machten sich souverain und
erscheinen seit dem Anfange des zehnten Jahrhunderts als Grafen
von Flandern, Artois, Namur, Herzöge von Brabant und Luxem-
burg mit Erbfolgerecht in ihrer Familie. Zwar zeigte sich Aehnli-
ches im Norden, allein die Grafen von Holland, Seeland, Gel-
dern u. s. w. widerstrebten weniger der kaiserlichen Gewalt und
trugen von ihr williger ihre Grafen- oder Fürstenkrone zu Lehn,
21 *
Die Nieder
lande.
TM Hauptwörter (50): [T26: [Recht König Stadt Staat Bauer Gesetz Beamter Adel Land Bürger], T39: [Jahr Million Geld Mark Arbeiter Arbeit Zeit Summe Staat Thaler], T45: [Zeit Mensch Leben Kunst Sprache Wissenschaft Natur Wort Geist Lehrer]]
TM Hauptwörter (100): [T68: [Gericht Recht Richter König Strafe Gesetz Urteil Sache Person Verbrechen], T80: [Rhein Stadt Festung Mainz Maas Straßburg Frankreich Metz Elsaß Deutschland], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele], T72: [Bauer Arbeiter Steuer Jahr Stadt Staat Abgabe Gemeinde Land Verwaltung]]
TM Hauptwörter (200): [T80: [Kaiser Stadt Fürst Recht Reich König Reichstag Macht Adel Fürsten], T39: [Million Mark Geld Jahr Summe Steuer Thaler Staat Ausgabe Einnahme], T53: [Frankreich Stadt Loire Paris Rhone Garonne Maas Lyon Orlean Hauptstadt], T99: [Stadt Verwaltung Provinz Gemeinde Beamter Kreis König Spitze Land Angelegenheit]]
Extrahierte Ortsnamen: Nürnberg Deutschland Verdun Deutschland Maas Namur Brabant Holland Seeland
309
und mußten bei allen darin nicht vorgesehenen Fällen bei ihm
anfragen. Den Provinzialen wurde auch die Befugniß einge-
räumt, in allen streitigen Rechtsfällen, welche vor das Forum
des Statthalters gehörten, von diesem an den Kaiser zu appel-
liren. Daher war auch von nun an die Stimmung in den
Provinzen im Allgemeinen eine sehr günstige;:).
5. Das Heerweesen-. Früher hob jeder Consul, wenn er
in's Feld zog, erst ein Heer aus. Jetzt wurden stehende Heere
eingeführt und größtcntheils an den Grenzen des Reichs, am
Rhein, an der Donau, am Euphrat in festen Standlagern zum
Schutze ausgestellt. Nach dem Lande, wo sie standen, wurden
sie benannt, z. B. legiones Germanicae, Illyricae, Syriacae u.
s. w. Aus solchen Standlagern (castra stativa) erhoben sich
allmälig Festungen und Städte, wie Mainz (Moguntiacuin),
Cöln (Colonia Agrippina), Augsburg (Augusta Vindelicorum),
Pa stau (Castra Batavto, Negensburg (Regina castra) u. a.
Das stehende Heer war seitdem vom Bürger scharf getrennt
und durch Oberbefehl und Sold unbedingt an den Fürsten ge-
knüpft. Die ganze besoldete Streitmacht zählte gegen 450,000
Mann, mit Einschluß der Mannschaft auf den Flotten, welche
in dem Hafen von Misenum, Ravenna und Forum Julii (Fre-
jus), aufgestellt waren und die Sicherheit der Meere überwach-
ten. Der Soldat war zu zwölf bis sechzehn Dienstjahren ver-
pflichtet und wurde bei seiner Entlassung nicht mehr durch Land-
anweisung, sondern Geld belohnt/
6. Das Finanzwesen erlitt durch diese Veränderungen
eine wesentliche Reform. Neben der Staatskasse (aerarium),
aus welcher der Senat die öffentlichen Ausgaben bestritt, und
worein die Einkünfte der senatorischen Provinzen flössen, errich-
tete er noch eine Krieg es lasse (aerarium militare), dessen
Verwendung ausschließlich für das Heer bestimmt war, und
eine Privatkasse des Kaisers (fiscus) als Inbegriff der dem
Kaiser eigenthümlich zustehenden Einkünfte. Dem festgesetzten
Tribute der Provinzen, den Einkünften aus den Staatslände-
a) Neque illum rerum statum abnuebant, suspecto senatus populi-
que imperio ob certamina potentium et avaritiam magistratuum, inva-
lido legum auxilio, quae vi, ambitu, postremo avaritia turbabantur.
Tac. annal, I. 2.
TM Hauptwörter (50): [T26: [Recht König Stadt Staat Bauer Gesetz Beamter Adel Land Bürger], T23: [Rom Römer Krieg Italien Stadt Jahr Heer König Rmer Hannibal], T8: [Stadt Rhein Schloß Kreis Mainz Einw. Dorf Main Frankfurt Einwohner]]
TM Hauptwörter (100): [T59: [Heer Mann Soldat Krieg Jahr Offizier Land König Truppe Waffe], T80: [Rhein Stadt Festung Mainz Maas Straßburg Frankreich Metz Elsaß Deutschland], T72: [Bauer Arbeiter Steuer Jahr Stadt Staat Abgabe Gemeinde Land Verwaltung], T41: [Staat Recht Volk Adel König Land Verfassung Gesetz Stand Verwaltung], T68: [Gericht Recht Richter König Strafe Gesetz Urteil Sache Person Verbrechen]]
TM Hauptwörter (200): [T60: [Mann Heer Jahr Offizier Soldat Landwehr Truppe Krieg Armee Regiment], T105: [Stadt Dom Jahrhundert Zeit Bau Kirche Rhein Baukunst Deutschland Mainz], T39: [Million Mark Geld Jahr Summe Steuer Thaler Staat Ausgabe Einnahme], T163: [Cäsar Antonius Pompejus Rom Sulla Csar Marius Jahr Krieg Heer], T80: [Kaiser Stadt Fürst Recht Reich König Reichstag Macht Adel Fürsten]]
474
Neuere Geschichte, Vierte Periode.
vier Monate cingeschlossenen Hauptstadt hatte am 23. Jan. Favre
Unterhandlungen mit Graf Bismarck angeknüpft. Diese führen zur
Kapitulation von Paris durch die
1871. Uebereinkunft von Versailles.
28. Jan. 1) Uehergabo sänuntlicher Forts mit dem Kriegsmaterial
an die deutschen Truppen, Entwaffnung der Ringmauer;
2) alle französischen Soldaten in Paris gelten als Kriegsgefangene
und werden entwaffnet, mit Ausnahme von 12,000 Mann, welche mit
der Nationalgardc die Ordnung aufrecht erhalten, für die Verprovian-
tirung sorgen die französischen Behörden; 3) die Stadt Paris zahlt
200 Millionen Franken Kriegskontribution; 4) Waffenstillstand (mit
Ausnahme der Départements Doubs, Jura und Côte d'or) auf drei
Wochen behufs Ermöglichung freier Wahlen zur Nationalversamm-
lung, die in Bordeaux zusammentreten und zwischen Krieg und
Frieden entscheiden soll.
Gambettas Widerstand gegen diese Uebereinkunft wird bald ge-
brochen, er gibt seine Entlassung (G. Fcbr.). Wahlen in ganz Frank-
reich (8. Febr.) Die Nationalversammlung konstituirt sich in Bor-
deaux (12. Febr.). Der Waffenstillstand bis zum 24. Febr., später
bis zum 3. März verlängert. Thiers, zum Chef der französischen
Exekutivgewalt gewählt, führt die Unterhandlungen mit Graf Bis-
marck. Das Ergebnis derselben sind die
26. Febr. Friedenspräliminarien zu Versailles:
1) Frankreich tritt an das deutsche Reich ab : den Eisass
aufser Beifort (und Gebiet) und Deutsch-Lothringen mit Meta und
Diedenhofen (Thionville), zusammen 2g0 Q Meilen mit l1/* Millionen ^
Einwohnern ; 2) Frankreich zahlt in 3 Jahren 5 Milliarden Franken
Kriegsentschädigung, welche durch eine (nach den Abzahlungen
geregelte) Besetzung französischen Gebiets garantirt wird.
I. März, ln Folge eines Zusatzartikels Einzug von 30,000 Mann
deutscher Truppen in Paris und momentane Besetzung
eines kleinen Theils der Hauptstadt, welche die Deutschen schon den
3. März wieder verlassen. Die Friedenspräliminarien werden be-
stätigt und im Einzelnen näher bestimmt (Gebietsaustausch eines
französischen Bezirks bei Beifort gegen einen .andern deutsche«
m Lothringen) in dein definitiven
TM Hauptwörter (50): [T12: [König Paris Jahr Napoleon General Frankreich Mann Tag Kaiser Minister], T34: [Krieg Frankreich England Deutschland Preußen Frieden Rußland Napoleon Kaiser Jahr], T39: [Jahr Million Geld Mark Arbeiter Arbeit Zeit Summe Staat Thaler]]
TM Hauptwörter (100): [T8: [König Paris Regierung Minister Parlament Volk Frankreich Kammer Mitglied Verfassung], T32: [Tag Jahr Monat Mai Juli März Juni April Ende Oktober], T80: [Rhein Stadt Festung Mainz Maas Straßburg Frankreich Metz Elsaß Deutschland], T36: [Million Mark Jahr Geld Thaler Mill Summe Wert Gulden Pfund], T60: [Preußen Reich Staat Bund Kaiser deutsch Reichstag König Deutschland Regierung]]
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445
Meere und mit Triest in Verbindung gesetzt, schien die Pulsader der
ganzen Monarchie werden zu können. Auch die Schelde wollte Joseph
für seine Niederlande nützlich machen. Dazu war erforderlich, daß die
Sperrung dieses Fluffes, welche die Republik Holland in ihrem Frieden
mit Spanien 1648 durchgesetzt hatte, aufgehoben wurde. Bereits hatte
Joseph das Recht, welches Holland seit dem utrechter Frieden besaß, in
den Festungen der östreichischen Niederlande Besatzungen zu halten, durch
einen Machtspruch für ungültig erklärt und alle Festungen geschleift.
Der Kaiser hoffte, daß Holland sich auch in die Aufhebung der Schelde-
Sperrung fügen werde. Als Holland sich nicht bereitwillig fand, be-
schloß Joseph ohne Einwilligung der Berechtigten sich Bahn zu brechen.
Von Antwerpen aus wurde ein Schiff abgefertigt in die See zu gehen,
ohne bei einer holländischen Zollstätte eine Angabe zu machen, und von
Ostende aus segelte ein anderes in die Schelde, um nach Antwerpen
hinaufzufahren. Allein die Holländer feuerten gegen das erstere und
nöthigten es zum Rückzüge, und das andere brachten sie nach Vliefsin-
gen aus. Nun wollte Joseph zu den Waffen greifen, aber Frankreich
erklärte sich so nachdrücklich für Holland, daß der Kaiser in einen Ver-
trag willigte und seine Forderungen gegen eine Summe von zehn Mil-
lionen Gulden fallen ließ.
Während England und Preußen sich enger an einander anschlössen,
trat Joseph Ii. der Kaiserin Katharina Ii. von Rußland näher, vielleicht
weil er bei dem nahe scheinenden Untergang der Pforte an der Beute
Theil zu nehmen wünschte. Als nun die Pforte, der beständigen Foc-
derungen Rußlands müde, Rußland den Krieg erklärte (1787). forderte
Katharina Ii. den Kaiser Joseph zum Beistand auf. Dieser stellte auch
(1788) 200,000 Mann und nahm selbst am Kriege Theil. Die Oest-
reicher waren aber im ersten Jahre des Krieges nicht glücklich, und Io-
seph, der sich allen Beschwerden wie der gemeinste Krieger unterzogen
hatte, kehrte krank nach Wien zurück.
Die Bestrebungen Joseph's Ii. aus seinen verschiedenen Ländern
und Völkern ein großes Ganzes, ein Reich zu gestatten, fanden leb-
haften Widerstand in den Ländern, welche eine eigenthümliche Verfassung
hatten, wie dies mit den Niederlanden und Ungarn der Fall war.
In Belgien hatte jede Provinz, jede Landschaft und jede Stadt ihre
besonderen Rechte und Privilegien. Diese Rechte beschwor der Herrscher
bei seinem Regierungsantritt und verpflichtete sich dadurch, die Stellen
nur mit Eingebornen zu besetzen, keinen Bürger willkürlich verhaften zu
lassen und seinem gesetzlichen Richter zu entziehen. Von den Gerichten
hatten die drei höchsten, der Rath von Geldern, der von Brabant
und der von Mecheln nicht bloß eine ganz unabhängige Stellung, son-
dern auch eine politische Gewalt, indem die Verordnungen der Regierung
nur dann Gültigkeit hatten, wenn sie von jenen drei Gerichtshöfen an-
erkannt worden waren. Jede Provinz hatte ihre besonderen Stände,
welche aus der Geistlichkeit dem Adel und den Bürgern gewählt wur-
den und welche nicht bloß die gesetzgebende Gewalt und das Recht der
Steuerbewilligung besaßen, sondern zum Theil auch die Erhebung, Ver-
theilung und Verwendung der Steuern bestimmten. Die Masse des
Volkes war stets bereit, für ihre sogenannten Freiheiten Gut und Blut
einzusetzen.
TM Hauptwörter (50): [T34: [Krieg Frankreich England Deutschland Preußen Frieden Rußland Napoleon Kaiser Jahr], T26: [Recht König Stadt Staat Bauer Gesetz Beamter Adel Land Bürger], T19: [Wasser Luft Eisen Körper Silber Gold Kupfer Metall Stein Erde]]
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Extrahierte Personennamen: Joseph Joseph Joseph Joseph Joseph_Ii Katharina_Ii Katharina_Ii Joseph
Extrahierte Ortsnamen: Holland Spanien Holland Niederlande Holland Holland Antwerpen Frankreich Holland England Wien Belgien Brabant Mecheln
Autor: Dittenberger, Theophor Friedrich, Nägele, Franz Karl
Auflagennummer (WdK): 4
Sammlung: Geographieschulbuecher vor 1871
Schultypen (WdK): Gymnasium
Schultypen Allgemein (WdK): Höhere Lehranstalten
Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
Inhalt: Zeit: Geographie
Geschlecht (WdK): Jungen
450 Politische Geographie.
Das Königreich Belgien.
k». Historische Uebersicht.
Der belgische Staat entstand aus der im Jahre 1850 beson-
ders in Brüstet ausgebrochenen Empörung der südlichen und ka-
tholischen Provinzen der Niederlande gegen die holländische Herr-
schaft, welcher sie seit 1815 untergeben waren. Vergeblich suchte
der Prinz-Friedrich von Oranien die Revolution in Brüssel zu
unterdrücken und sah sich genöthigt nach viertägigem Kampfe der
Uebermacht zu weichen. Eine provisorische Regierung stellte sich
an die Spitze der Verwaltung und erklärte die abgefallenen Pro-
vinzen für einen eigenen, unabhängigen Staat, welcher im fol-
genden Jahre den Prinzen Leopold von Sachsen-Coburg zu sei-
nem Könige wählte und durch die Verhandlungen der Londoner
Conferenz für seine politische Existenz einige Sicherheit erhielt.
ix. Gegcllwartiger Zustand.
Dieses ncugebildete'königreich umfaßt den größten Theil des
Schelde- nebst einem Theile des Maasgebietes, und liegt zwi-
schen 49° 52'—51°, 42' n. Br. und vom 200 16'—23° 42' L.
— Grenzen: Im N. das Königreich der Niederlande, im O.
Deutschland, im S. Frankreich und im W. die Nordsee.
Flächenraum: 543 ssm. ^Einwohnerzahl: etwa 3,700,000.
Belgier und Wallonen. — Ausser 13,000 Protestanten und 30,000
Juden ist das ganze Land katholischer Religion, mit 1 Erz-und
6 Bi schössen, doch herrscht völlige Religionsfreiheit. — Es be-
stehen gegenwärtig noch 3 Universitäten: zu Löwen, Gent und
Lüttich, 2 Athenäen, mehrere Gymnasien, auch sind einige Bib-
liotheken, mehrere gelehrte Gesellschaften, Kunst- und andre Samm-
lungen vorhanden.
Produkte: Getraide, Flachs, Hanf, Hopfen, Krapp, Taback,
Pferde, treffliche Viehzucht, Schafe, und von Mineralien beson-
ders Eisen- und Steinkohlen, auch Mineralquellen. — Die Fa-
briken sind sehr gegen ehemals gesunken,nur in Brüsseler Spitzen,
Teppichen, Leinwand und Leder ist noch einige Thätigkeit vor-
banden. Der Handel ist noch sehr gehemmt, und die sonstigen
Hauptwege desselben noch immer versperrt. Die Bank zu Brüssel
und mehrere Handelskammern trachten sehr, dem Handel wieder
aufzuhelfen. — Münzen in Silber: Brabanter Thaler (2 fl. 42 kr.),
Patagen oder Thaler (2 fl. 18 kr.), Lire oder Gulden, zu 20
Stüver oder 100 Cents (57 kr.)
Verfassung: Monarchisch mit einer Constitution, ein erb-
liches Königreich in männlicher Linie. Es ist dem Lande ewige
Neutralität garantirt. — Ritterorden 3: des Ehrensterns, Leo-
poldsordens, und des eisernen Kreuzes. Vertretung der Nation
durch 2 Kammern. — Staatseinkünfte: können noch immer nicht
genau angegeben werden. — Landmacht 40,000 M. und eine Na-
tionalgarde. — Festungen: Antwerpen, Mons, Namur, Char-
leroi, Tournay :c. — Die Marine besteht aus einigen Kanonen-
booten.
TM Hauptwörter (50): [T32: [Vgl Stadt Aufl Frankreich fig Maas Sch. Einw. Vergl Festung], T39: [Jahr Million Geld Mark Arbeiter Arbeit Zeit Summe Staat Thaler], T29: [Handel Industrie Land Ackerbau Fabrik Stadt Deutschland Mill Viehzucht Gewerbe]]
TM Hauptwörter (100): [T80: [Rhein Stadt Festung Mainz Maas Straßburg Frankreich Metz Elsaß Deutschland], T3: [Lage Karte Land Europa Geographie Klima Größe Verhältnis Grenze Gliederung], T74: [Frankreich England Spanien Krieg Frieden Rußland Italien Holland Preußen Deutschland], T36: [Million Mark Jahr Geld Thaler Mill Summe Wert Gulden Pfund], T8: [König Paris Regierung Minister Parlament Volk Frankreich Kammer Mitglied Verfassung]]
TM Hauptwörter (200): [T98: [König Jahr Mitglied Verfassung Regierung Republik Präsident Kammer Gewalt Staat], T176: [Frankreich England Rußland Deutschland Preußen Krieg Italien Spanien Schweden Holland], T53: [Frankreich Stadt Loire Paris Rhone Garonne Maas Lyon Orlean Hauptstadt], T39: [Million Mark Geld Jahr Summe Steuer Thaler Staat Ausgabe Einnahme], T113: [Wein Seide Baumwolle Handel Zucker Kaffee Wolle Tabak Reis Getreide]]
Extrahierte Personennamen: Leopold_von_Sachsen-Coburg Leopold Krapp
Extrahierte Ortsnamen: Belgien Niederlande Niederlande Deutschland Frankreich Nordsee Gent Antwerpen Namur
116 H. Mitteleuropa. Großherzth. Hessen.
und Brigach, welche dann den Namen Donau crhalton, mit einem
Residenzschlosse des Fürsten von Fürstenberg, welcher ansehnliche
Besitzungen, besonders in diesemflsiroßherzogthume hat. — 6on<
stanz, auch Costnitz, Stadt, südöstlich von Donaucschingen
und östlich von Schaffbausen, an dem Rhein, der hier aus dem
Bodcnsec in den Unterste fließt, hat eine merkwürdige Domkirche
und ein großhcrzogliches Schloß.
7. Das Großherzogthum Hessen.
Es enthält 170 Qmeilen, und besteht aus zwei
getrennten größern Stücken, wovon das nördliche von
Preußischem, Nassauischem, Hessen. Homburgischem,
Frankfurtischem und Kurhessischem, das südliche von
Nasiauischem, Frankfurtischem, Kurhessischem, Baieri,
schern, Badischem und Preußischem Gebiete umgeben ist.
Der Boden ist theils bergig, theils eben, und
im Ganzen fruchtbar. Im nördlichen Theile ist das un-
ter dem Namen Vogelsberg bekannte Gebirge und
im südlichen Theile breitet sich an der Ostseite der
Odenwald aus, an dessen westlichem Fuße die wegen
ihrer Schönheit berühmte Ebene, die Bergstraße,
liegt; so wie überhaupt der südliche Theil, mit Aus-
nahme der Gebirgsgegenden des Odenwaldrs, aus schö-
nen furchtbaren Ebenen besteht. Im nördlichen Theile
ist die fruchtreiche Wetterau die größte Ebene. Das
nördliche Stück hat nur geringe Flüsse; das südliche hin-
gegen wird in seiner Mitte vom Rhein, an seiner Nord«
gränze vom Main, welcher daselbst sich mit dem Rheine
vereinigt, durchflossen, und an der südlichsten Spitze
vom Neckar berührt.
Dieses wohl angebaute Land liefert die gewöhnli,
chen Produkte der Viehzucht, des Ackerbaues, welcher
auch viel Mais, Spelz und Mohn giebt, des Obst-,
Garten» und Weinbaues. In einigen Gegenden ge,
deihen Mandeln und Kastanien. Die Waldungen sind
bedeutend und von Mineralien sind etwas Kupfer und
Eisen, viele Braunkohlen und Salz zu bemerken.
Die Einwohner, deren Zahl 760,000 beträgt,
stehen in Künsten und Wissenschaften nicht gegen andere
Deutsche zurück, und bekennen sich theils zur evangeli-
schen, theils katholischen Kirche. Der Kunstfleiß ist in
den gebirgigen Landstrichen am bedeutendsten, und unter
den Städten hat Offenbach die meisten Fabriken, wel,
TM Hauptwörter (50): [T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau], T8: [Stadt Rhein Schloß Kreis Mainz Einw. Dorf Main Frankfurt Einwohner], T35: [Preußen Königreich Bayern Sachsen Staat Hannover Baden König Provinz Land]]
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tut! dieser über die vorläufig aufgestellten Friedensbedingungen berathen. An die Spitze dieser neu gebildeten republikanischen Negierung wurde der alte Thiers, schon früher Minister unter dem Könige Louis Philipp, als Präsident gestellt. Schon am 26. Februar wurden die aufgestellten vorläufigen Friedensbedingungen von französischer und deutscher Seite unterzeichnet, und schon am 1. März erfolgte deren Bestätigung durch die Natioualversammluug zu Bordeaux nach fiebenstündiger Be-rathung mit 546 gegen 107 Stimmen. Sie sind im Wesentlichen folgende:
1) Elsaß und Deutsch-Lothriugen mit der Festung und den Forts von Metz, jedoch mit Ausschluß der Stadt und Festung Belfort, fallen an Deutschland zurück;
2) Frankreich zahlt innerhalb drei Jahren an Kriegsentschädigung fünf Milliarden Franks (1333vs Millionen preußische Thaler); bis zu deren Zahlung bleibt eine deutsche Besatzungsarmee in Frankreich auf Kosten des Landes; die Hauptstadt Paris zahlt eine besondere Kriegssteuer von 300 Millionen Franks;
3) Die Kriegsgefangenen werden ausgeliefert.
Dieser vorläufige Friedensschluß, in Folge dessen auch die Festung Belfort sich ergab, wurde demnächst in Brüssel und zuletzt in Frankfurt a. M. definitiv abgeschlossen. In Folge dessen zogen die deutschen Truppen taktmäßig aus Frankreich nach Deutschland zurück, und die französischen Kriegsgefangenen wurden aus Deutschland nach Frankreich zurückgeführt. Der Exkaiser Napoleon folgte der Kaiserin und seinem Sohne nach England.
Glorreich halte dieser schreckliche Krieg für die Deutschen Waffen begonnen; glorreich ist er unter der leitenden Hand Gottes für sie ausgekämpft, und die gerechte deutsche Sache, wenn auch unter großen Drangsalen und unzähligen Opfern und Mühen, zum endlichen, ruhmvollen Siege gebracht. Wahrlich,
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Extrahierte Personennamen: Louis_Philipp Philipp Metz Franks Franks Napoleon
Extrahierte Ortsnamen: Elsaß Belfort Deutschland Frankreich Frankreich Paris Brüssel Frankfurt_a._M. Frankreich Deutschland Deutschland Frankreich England
Ferdinand Ii. Kaiser. Richelieu, Tilly.
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bhmische Revolution und noch mehr die Usurpation des Pflzers; Kur-sachsen aus Ha gegen den Calvinismus, dem der Pflzer anhing, und noch mehr aus Besorgnis, durch den neuen Bhmenknig seinen Rang als erste protestantische Macht zu verlieren, Kurfürst Johann Georg verbndete sich daher mit Ferdinand Ii., der ihm die Lausitz als Lehen bertrug.
Die Union lie sich durch den spanischen Gesandten zu einem Vergleiche mit der Liga bestimmen, denn der Kardinal Richelieu, welcher Frankreich als Minister Ludwigs Xiii. regierte, hatte einen Auf-stand der Hugenotten zu bekmpfen, und frchtete, da die deutschen Prote-stanten, wenn sie den Kaiser besiegt htten, den Hugenotten zu Hilfe kommen wrden. Er hatte aber alle Vorsorge getroffen, da fter-reich nicht zu mchtig roerbe; dafr brgte brigens schon Max von Bayern, der fortrohrenb im Einverstndnisse mit Frankreich handelte und, wie alle deutschen Fürsten, ohne Unterschied des Glaubens, die Wiederherstellung der Kaisermacht zu verhindern entschlossen war.
Im Hochsommer 1620 fhrte Max und sein Feldherr Johann Tzer-klas Graf von Tilly (ein Niederlnder aus Brabant, geboren 1559) das gegen 30000 Mann starke Heer der Liga in das Feld. Die Auf-stndischen in Obersterreich wurden schnell unterworfen. Tilly drang sodann in starken Mrschen in Bhmen ein und schlug am 8. November das bhmische Heer, das sich auf dem Weien Berge vor Prag ver-schanzt hatte, so vollstndig, da Friedrich aus Bhmen floh und nach Holland entwich, denn der groe spanische Feldherr Spinola war aus den spanischen Niederlanden herbeigeeilt und hatte die Rheinpfalz bis auf wenige Städte erobert. Aus wohl begreiflichen Grnden untersttzten nun die protestantischen Hollnber den Pflzer und besten Verbnbete, und so waren bereits im Anfange des Krieges in Deutschland Spanier und Hollnder beteiligt.
Der Krieg am Neckar, Whein und Main. (16211623.)
9. Mansfeld hatte bei Prag nicht mitgefochten, denn Friedrich war ihm nicht gewogen; er hielt sich noch einige Zeit in Bhmen, brach dann pltzlich nach der Oberpfalz durch, zog, von Tilly verfolgt, durch die Bistmer Bamberg und Wrzburg nach Mannheim, ging der den Rhein, verwstete die Bistmer Worms, Speier und Straburg und nahm seine Winterquartiere in Lothringen. Hier warb er mit dem Gelbe, das er von den Hollndern und dem englischen Könige Jakob I., dem Schwiegervater Friedrichs von der Pfalz, erhielt, neue Scharen, während Tilly Heidelberg belagerte.
Im Frhjahre 1622 zog Mansfeld bei Germersheim der den Rhein
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Extrahierte Personennamen: Ferdinand Richelieu Tilly Johann_Georg Johann Ferdinand_Ii Ferdinand Richelieu Ludwigs_Xiii Ludwigs Max_von_Bayern Max Max Max Johann_Tzer-klas_Graf_von_Tilly Johann Tilly Friedrich Friedrich Spinola Friedrich Friedrich Tilly Jakob_I. Friedrichs Friedrichs
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