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aufzurichten: Von hier und heute geht eine neue Epoche der Welt-geschichte aus, und ihr knnt sagen, ihr seid dabei gewesen!"
Herbstregen und Ruhr veranlassten den verlustreichen Rckzug. Gleich-zeitig nahm der General Custine Mainz weg, und ein Rheinisch-Deutscher Nationalkonvent" in Mainz erklrte das Land von Landau bis Bingen zur Republik. Andere Heeresabteilungen eroberten Savoyen und Nizza, zur schmerzlichen Enttuschung mancher Freunde der Franzosen und der Revolution. Damals ist Klopstocks Ode: Mein Irrtum" entstanden.
2. Auch Belgien besetzten die Franzosen, das fr den englischen Handel nach Deutschland wichtig war. Dieser Schritt brachte England in Harnisch,
1793 und sein Minister, der jngere Pitt, wurde der Stifter und Leiter einer groen Koalition gegen die Republik. Zugleich rief der Knigsmord in Frankreich selbst einen Brgerkrieg hervor: mit der Vendse erhoben sich sechzig Departements gegen die Sansculotten; Toulon ffnete den Eng-lndern Hafen und Festungsmauern.
Frankreich besa kein Heer mehr; die Offiziere waren als verdchtig" guillotiniert oder ausgewandert. Darum ordnete der Wohlfahrtsausschu eine Massenerhebung (levee en rnasse) an: alle Jnglinge von 18 bis 25 Jahren sollten zu den Fahnen eilen. Das Land verwandelte sich in ein groes Heerlager: alle Pferde wurden fr die Reiterei und die Geschtze weggenommen; die Schuhmacher durften monatelang nur fr das neue Heer arbeiten. In allen Vellern suchte man nach Salpeter; aus den Glocken go man Kanonen. Die so ausgersteten Blaurcke" der Revolution fochten nicht ohne Ruhm.
3. Unter den Verbndeten dachte jeder nur an seinen Vorteil. Preußen zog sich ganz zurck; es brauchte seine Krfte im Osten. Im Sonderfrieden
1795 zu Basel verzichtete es heimlich fr den Fall, da ein Reichsfriede die Rheingrenze festsetze, auf seinen Landbesitz links des Rheins und lie sich dafr Schadloshaltung durch geistliches Gebiet an seinen deutschen Grenzen versprechen. Immerhin trat es dabei auch als Schutzmacht auf fr die kleinen Staaten bis zur Mainlinie und sicherte ganz Norddeutschland eine zehnjhrige Friedenszeit.
Schon vorher hatte es mit Rußland die zweite Schicht polnischen Landes geteilt, verwahrlostes und aufsssiges Gebiet, und dabei Thorn und Danzig gewonnen. Der polnische Reichstag wurde mit Waffengewalt zur Zustimmung gezwungen. Nun fhrte der edle Kosciuszko seine Landsleute zum Verzweiflungskampf. Als er in einer Schlacht verwundet vom Pferde sank, ward auch der Rest des Landes verteilt. sterreich erhielt das obere Weichselland, Preußen Neuostpreuen" mit Warschau, Rußland alles brige. Das war das Ende Polens (finis Poloniae).
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Extrahierte Ortsnamen: Mainz Mainz Landau Nizza Belgien Deutschland England Frankreich Frankreich Basel Rheins Mainlinie Norddeutschland Thorn Danzig Warschau
Der Alte Fritz. V 726b.
127
rich Wilhelms I. fortsetzte, so bemhte er sich gleich dem Vater, mglichst viel Unland" urbar zu machen und zu peuplieren". Aus Smpfen schuf er Wiesen: so legte er im Magdeburgischen den Drmling, in West-preuen dhs^Netze- und Warthebruch trocken; in Pommern und der Mark allein grndete er ungefhr 240 Drfer, in denen 45000 Familien eine Heimat fanden.
Fleiige Hnde und geldkrftige Unternehmer suchte er immer zu ge-winnen und festzuhalten; Handwerksburschen durften nicht ins Ausland wandern. Dagegen lie er Weber aus der Lausitz kommen, um das faule Volk in der Mark" zu animieren"; die einwandernden Pflzer sollten mit neuem Blut und neuen Gedanken die trgen Pommern auffrischen. Durch Schutzzlle und Einfuhrverbote suchte er die schlafenden Krfte zu wecken: in einem armen Lande mten die Leute alles selber machen, was sie anderswo nicht bekommen knnten.
So brachte er die Einwohnerzahl der Monarchie von drittehalb Mil-lionen mit Einschlu der erworbenen Lnder auf sechs Millionen.
Die Kniglichen Kornspeicher muten auch die Kornpreise regeln: galt der Scheffel Roggen mehr als einen Taler, so wurden sie geffnet, um billigeres Korn anzubieten; sank der Preis unter 18 Groschen, so machte der König groe Einkufe und steigerte dadurch die Preise.
Wie in der Stadt der Steuerrat, war in den Landkreisen der Land-rat das Organ der Verwaltung. Er hatte die Polizei zu handhaben, die Steuern angemessen zu verteilen (umzulegen", daher Umlage"), Ein-quartierungen zuzuweisen, Straen und Wege anzulegen und auszubessern.
6b. Die Oder war durch Friedrich ein ganz preuischer Strom ge-worden. Nun gedachte er sie zur Hauptverkehrsader, Berlin zum Haupt-Handelsplatz fr ein geschlossenes, einheitliches Wirtschaftsgebiet auszu-gestalten, das aus Brandenburg und Pommern, aus dem Magdeburgischen und Halberstdtischen und schlielich auch aus Ost- und Westpreuen be-stehen sollte. Innerhalb dieses Bereiches wurden die Zlle aufgehoben oder ermigt: welch ein bedeutender Fortschritt z. B. im Vergleich zum Handel auf dem Rhein: von Straburg bis zur hollndischen Grenze gab es dreiig, zwischen Bingen und Koblenz allein, wo eine Umgehung auf der Landstrae untunlich war, neun Zollsttten; da sie auf beiden Ufern lagen, muten die Schiffe, um den Zoll zu entrichten, bestndig kreuzen, bei der Bergfahrt die Schleppferde immer wieder bergesetzt werden.
Um die Staatseinnahmen zu erhhen, machte Friedrich die Her-stellung von Rauch- und Schnupftabak zu einem ausschlielich staatlichen Unternehmen (Monopol"); er legte auf den Kaffee einen hohen Ein-gangszoll, nahm nach franzsischem Muster das Kaffeebrennen in Staats-
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Extrahierte Personennamen: Fritz Wilhelms_I. Weber Friedrich Friedrich Friedrich Friedrich
Extrahierte Ortsnamen: Pommern Berlin Haupt-Handelsplatz Brandenburg Pommern Rhein Straburg Koblenz
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1. Rhein-Marne-Kanal, verbindet Rhein und Marne.
2. Rhein-Rhone- „ „ „ „ Rhone.
3 Saar- „ „ das Saar-Kohlengebiet mit dem Rhein-Marne-
Kanal.
4. Dortmnnd-Ems-Kanal „ Ruhr und Nordsee,
b) Jin Elb- und Odergebiet:
1. Plauenscher Kanal, verbindet Havel und Elbe.
2. Finow- „ „ Havel und Oder.
3. Friedrich-Wilhelm-Kanal, verbindet Spree und Oder.
4. Elbe-Trave- „ Hamburg und Lübeck.
c) Im Oder-, Weichsel-, Pregel- und Memelgebiet:
1. Klodnitz-Kanal, verbindet Oberschlesien mit der Oder.
2. Bromberger „ „ Oder und Weichsel.
6) In? Donaugebiet:
Ludwigskanal, verbindet Donau und Main.
e) Kaiser Wilhelm-Kanal, verbindet Nord- und Ostsee.
Die Flüsse Deutschlands bieten der Schiffahrt äußerst günstige
Verhältnisse dar; sie sind gleichmäßig über das Land verteilt,'1 haben
meist einen gleichmäßigen Wasserstand und einen ruhigen Lauf. Ihre
Gesamtlänge einschließlich der Kanäle beträgt 15000 km.
Die wichtigste Wasserstraße ist der Rhein. Er hat unter allen
deutschen Strömen die größte Wasserfülle. Dazu kommt, daß er fast
das ganze Jahr eisfrei ist. Wie groß der Güterverkehr auf dem
Rhein ist, ergibt sich daraus, daß im Hafen von Dnisburg-Ruhrort
1911 etwa 63 000 Schiffe mit zusammen 20 Mill. t Fracht ein- und
ausliefen. Leider ist die Mündung des Rheins in fremdem Besitz. Um
ihm einen direkten Zugang zur See in unserem eigenen Lande zu
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— 12 —
der Abfluß versperrt wurde, nahm das Wasser seinen Weg über das
Rheinische Schiefergebirge zur Nordsee. Nachdem es das Gebirge tief
genug ausgenagt hatte, trat der Boden des Grabens als Ebene zutage.
3. Der Kaiserstuhl. Als die Schollen des Rheingrabens in die
Tiefe sanken, wurden die feurigflüssigen Massen des Erdinnern durch
den Druck herausgepreßt. Sie quollen aus den entstandenen Rissen und
Spalten hervor und lagerten sich über die Ebeue. Weuu mehrere
solcher Ausbrüche stattfanden, so wurden die vulkanischen Massen so
groß, daß sie sich zu Gebirgen anstürmten. Ein solches vulkanisches
Massengebirge ist der Kaiserstuhl, der 600 m hoch aufsteigt.
I 4. Bewässerung. Mitten durch die Tiefebene fließt von Süden
nach Norden der Rhein. Er entsteht aus mehreren Quellflüssen, die
am St. Gotthard in der Schweiz entspringen. In einem engen Tal
eilt er dem Bodensee zu. Nach seinem Austritt aus demselben
wendet er sich nach Westen und durchbricht den Schweizer Jura. Bei
Schaffhausen bildet .er einen 25 m hohen, mächtigen Wasserfall.
Von Basel ab durchfließt er die Oberrheinische Tiefebene. Hier gehen
ihm links die Jll, rechts die Kinzig, der Neckar und der Main zu.
Auffallend ist, daß auf der Strecke von Basel bis Straßburg die Städte
nicht dicht am Flnffe liegen. Der Grund dafür ist in der Beschaffen-
heit des Flußbettes zu suchen. Dieses ist hier versandet und hat eine
Menge vou Untiefen, Sandbänken und Inseln. Dazu dehnen sich längs
der Ufer Brüche und Sümpfe aus. Von Straßburg ab fließt der
Rhein zwischen höheren Ufern dahin, weshalb die Städte in dem nörd-
lichen Teil der Tiefebene dicht an den Fluß heranrücken.
\ 5. Klima, Fruchtbarkeit und Erzeugnisse. Da die Ebene
durch Gebirge gegen die rauhen Winde geschützt ist, so ist ihr Klima
außerordentlich mild, und zwar ist es das wärmste von ganz Deutsch-
land. Schon anfangs April stehen Kirschen, Pflaumen und Aprikosen
in voller Blüte, und bereits im Juni hat man reife Kirschen. Dazu
zeichnet sich der Boden durch große Fruchtbarkeit aus. Getreide, Obst,
Wein und Tabak gedeihen in üppiger Fülle. Sogar Bäume, die einer
südlicheren Zone angehören, z. B. Kastanien, Mandeln n. a., liefern
reichen Ertrag.
6. Bevölkerung. Dieser großen Fruchtbarkeit verdankt die Rhein-
ebene eilte so dichte Bevölkerung, wie wir sie in wenigen Gegenden
Deutschlands finden; es kommen hier durchschnittlich 200 Einwohner
auf 1 qkm. Da die Landwirtschaft nicht alle Bewohner zu ernähren
vermag, so habeu sie sich teilweise gewerblicher Tätigkeit zugewendet;
begünstigt wird die Industrie durch die Wasserkräfte der zahlreichen
Gebirgsbäche. Im südlichen Teil der Tiefebene ^Mülhausen) wird
namentlich Baumwolleufpinnerei, Weberei und Färberei getrieben.
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— 25 —
dem Glanz und Reichtnm früherer Zeiten zeugen noch viele altertüm-
liche Bauten (Nürnberg, Rothenburg o. d. Tauber),
Der Main ist auch eine alte Heerstraße. Den Main entlang zog
Gustav Adolf nach Süddeutschland; seinem Lauf folgte zu Anfang des
vorigen Jahrhunderts Napoleon mit seinen Heeren. „Die Mainlinie" galt
bis 1866 als die Grenze zwischen Nord- und Süddeutschland; jetzt ist
sie mehr eine Brücke zwischen Nord und Süd.
I). Das Lothringische Stufenland.
, 1. Landschaft. Das Lothringische Stufenland ist eine wellige § 19.
Hochfläche von 200—300 m Höhe, die sich westlich an die Vogesen
und die Haardt anlehnt. Sein westlicher Teil gehört bereits zu Frank-
reich. Durchflössen wird es von der Mosel und der Saar, die beide
von den Vogesen kommen. Wegen seiner geringen Erhebung und seiner
Lage im äußersten Südwesten Deutschlands hat es ein mildes Klima.
Der Boden ist gut angebaut und erzeugt außer Getreide auch viel
Obst und Wein. Das Innere der Erde birgt reiche Mineralschätze. Im
Saargebiet befinden sich mächtige Kohlenlager, die namentlich Süd-
deutschend mit Kohlen versehen. An der Mosel dehnen sich Eisenerz-
lager aus. Die Eisengruben Lothringens sind so reich, daß sie unsere
Industriegebiete an der Ruhr und an der Saar teilweise mit Eisen-
erzen versehen können. Sie liefern jährlich mehr als 13 Mill. Tonnen,
das ist mehr als die Hälfte der deutschen Erze.
Ein Teil der Erze wird auch an Ort und Stelle verarbeitet, so
daß sich hier eine großartige Industrie entwickelt hat. Außer der Eisen-
industrie hat das Land auch andere gewerbliche Unternehmungen aufzu-
weisen. So gibt es an der Saar zahlreiche Glas- und Steingutfabriken.
2. Die Entstehung der Steinkohlenlager. Die Steinkohlen
bilden Schichten, Flöze genannt, von sehr verschiedener Mächtigkeit.
Manche erreichen eine Dicke von 3—7 m, andere gleichen nur dünnen
Blättern. Die Zahl der übereinander lagernden Flöze wechselt; im
Saargebiet hat man stellenweise bis zu 200 festgestellt. Die Kohlen-
schichten sind durch Gesteinsschichten (Kalk, Sandstein, Kohlenschiefer)
getrennt.
Die Zeit, in der die Kohlen entstanden, nennt man die Stein-
kohlenzeit. Damals bildeten die Gebiete, in denen sich jetzt Steinkohlen- -
lager finden, riesige Sümpfe. Eine üppige Pflanzenwelt bedeckte den
Boden. Ihre wichtigsten Vertreter waren Schachtelhalme. Farnbäume
und die eigentümlichen Siegelbäume, die bis zu einer Höhe von 30 m
emporwuchsen. Wahrscheinlich überflutete das Meer von Zeit zu Zeit
diese Sümpfe und bedeckte die Pflanzenmaffen mit Sand und Ton.
Später trat das Waffer zurück, und ein neues Wald- und Moorgebiet
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Extrahierte Personennamen: Gustav_Adolf Gustav Adolf Napoleon
Extrahierte Ortsnamen: Nürnberg Rothenburg Main Main Nord Deutschlands Lothringens
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2. Die Schweizer Hochfläche. Die Schweizer Hochfläche er-
streckt sich vom Genfer See bis zum Rhein und Bodensee. Sie ist
ein welliges Hügelland mit fruchtbaren Feldern und grasreichen Wiesen.
Daher treiben die Bewohner vorzugsweise Viehzucht und Ackerbau.
Die reichlich vorhandenen Wafferkräfte haben außerdem das Aufblühen
einer großartigen Gewerbetätigkeit begünstigt.
Zürich, 196000 Einw., ist der Hauptplatz für die Seiden-, St.
Gallen für die Baumwolleninduftrie. Das günstig gelegene Basel,
Abb. 12. Die Tellskapelle.
134000 Einw., hat ebenfalls Seidenfabriken; auch treibt es bedeutenden
Handel mit Deutschland und Frankreich. Bern, 90000 Einw., ist die
Bundeshauptstadt der Schweiz. An dem Genfer See Genf mit
132000 Einw., durch seine Uhren und Goldwaren berühmt, und Lau-
sänne, 68000 Einw.
3. Der Schweizer Jura. Der Schweizer Jura bildet die
Grenze gegen Frankreich hin. Er besteht aus langgestreckten Höhen-
zügen, die durch muldenförmige Täler voneinander getrennt werden.
Da der Ackerbau infolge der Wasserarmut des Kalkgebirges nur geringen
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Extrahierte Ortsnamen: Rhein Basel Deutschland Frankreich Genf Frankreich
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A. Die Oberrheinische Tiesebene.
§ 91. 1. Bodengestalt. Die Oberrheinische Tiefebene ist das einzige
größere Tiefland Süddeutschlands. Sie erstreckt sich von Basel bis
nach Mainz und Fr an kfurt. Ihre Länge beträgt 3001cm, ihre Breite
35 km. Sie bilden eine fast vollkommen ebene Fläche, die nur im Süden
bei Freiburg durch eine Erhebung unterbrochen ist. Dort ragt der
Kais er stuhl, ein Gebirge von 600 m Höhe, aus der Ebene empor. Er
ist, wie der Vogelsberg, durch einen vulkanischen Ausbruch entstanden.
2. Entstehung. Die Oberrheinische Tiesebene ist durch gewaltige
Naturereignisse entstanden. Sie lag ursprünglich in gleicher Höhe mit
den jetzigen Randgebirgen und verband sie zu einer zusammen-
hängenden Masse. Infolge der fortschreitenden Abkühlung der Erde
Voosen- Schwarzwald
Abb. 76. Durchschnitt der Oberrheinischen Tiefebene mit ihren Randgebirgen.
bildeten sich im Gebiet der jetzigen Tiefebene große Längsrisse
und Spalten. Dadurch lösten sich hier gewaltige Gebirgsschollen
los, die allmählich in die Tiefe sanken, während die benachbarten Ge-
birge (Vogesen und Schwarzwald) in ihrer ursprünglichen Höhe ver>
blieben (s. Abb. 76). Die stehengebliebenen Gebirgsränder nennt man
Horste, die Erdsenkung selbst Grabenversenkung.
3. Bewässerung. Mitten durch die Tiefebene fließt von Süden
'nach Norden der Rhein. Er entsteht aus mehreren Quellflüssen, die
am St. Gotthard in der Schweiz entspringen. In einem engen
Tal eilt er dem Bodensee zu. Nach seinem Austritt aus demselben
wendet er sich nach Westen und durchbricht den Schweizer Iura. Bei
Schaffhausen bildet er einen 25 m hohen, mächtigen Wasserfall,
Von Basel ab durchfließt er die Oberrheinische Tiefebene. Hier gehen
ihm links die Jll, rechts die Kinzig, der Neckar und der Main zu.
Aufsallend ist, daß auf der Strecke von Basel bis Straßburg die
Städte nicht dicht am Flusse liegen. ^Der Grund dafür ist in der
Beschaffenheit des Flußbettes zu suchen. Dieses ist hier versandet und ^
hat eine Menge von Untiefen, Sandbänken und Inseln. Dazu dehnen
sich längs der Ufer Brüche und Sümpfe aus. Von Straßburg ab
TM Hauptwörter (50): [T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau]]
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sich einverleiben. England frchtete fr seinen Welthandel, und Frankreich, dessen Heer noch unter den Augen der deutschen Truppen die Mobilgarden der Pariser Gemeinde (Commune) in blutigem Ringen unterwerfen und entwaffnen mute, bereitete sich noch viele Jahre lang geruschvoll zu einem Revanchetrieg" vor.
2. Angesichts dieser mitrauischen oder feindseligen Gesinnung be-ntzte Deutschland die fnf Milliarden, die Frankreich hatte zahlen mssen, nicht allein zum Ausgleich der Kriegsschden und zur Versorgung seiner Invaliden, sondern zum guten Teil auch, um seinen Besitz zu sichern.
Es baute seine Festungen, vor allem die beiden neu gewonnenen, Straburg und Metz, nach den Anforderungen der Neuzeit um; es verstrkte und erweiterte die Reichskriegshfen Kiel und Wilhelmshaven; es legte strategische" Eisenbahnen an, die fr Bedrfnisse des Krieges und der Kriegsbereitschaft zur Verfgung stehen, und es stellte fr den Fall eines pltzlich ausbrechenden Krieges 120 Millionen Mark im Iulmsturrn zu Spandau bereit.
Kaiser und Kanzler aber bewiesen ihre Friedensliebe durch ihr ganzes Schalten und Walten, und der Reichstag hat die deutsche Friedenspolitik allzeit redlich untersttzt.
3. Wie Schleswig-Holstein war nun auch das Elsa samt einem Fnftel von Lothringen durch das Blut aller deutschen Stmme dem Mutterlande zurckgewonnen. Es wurde Reichsland", das ein Statthalter des Kaisers regiert; gemeinsam mit dem Ministerium bert ein Landesausschu", der aber nicht aus allgemeinen Wahlen hervorgeht, Gesetze und Staatshaushalt, während die allgemeinen Geschicke des Landes einstweilen noch von Reichskanzler und Reichstag bestimmt werden.
Der inneren Zurckerobenmg des so lange entfremdeten Landes galten eine Reihe frsorglicher Schritte des Reichs und des kaiserlichen Landes-Herrn. In Straburg, der wunderschnen Stadt", wurde schon im Mai 1872 eine Reichsuniversitt errichtet und nachher fr den Kaiser ein prchtiger Palast erbaut. Kaiser Wilhelm Ii. kaufte das lothringische Gut Urville an, auf dem er seither hufig weilt; und als die Stadtgemeinde Schlettstadt ihm die stattliche Ruine Hohknigsburg schenkte, hat der neue Landgraf" den Wiederaufbau der stolzen Feste veranlat. Verschiedene Vorsichtsmaregeln, die wegen der Hinneigung mancher Elssser zu Frankreich ntig schienen, sind allmhlich aufgehoben worden; die Shne des Reichslandes gengen ihrer militrischen Dienstpflicht in ihrem eigenen, dem Xv. Armeekorps. Nur ein frei gewhlter Landtag und eine Ver-tretung im Bundesrat fehlen dem Lande noch.
Dagegen geniet Elsa-Lothringen alle Segnungen, die eine vierzigjhrige Friedensregierung dem geeinigten Vaterlande gebracht hat.
TM Hauptwörter (50): [T25: [Kaiser König Reichstag Recht Reich Verfassung Staat Regierung Jahr Fürst], T4: [Reich Zeit Staat Volk Deutschland Jahrhundert Land Macht deutsch Geschichte], T34: [Krieg Frankreich England Deutschland Preußen Frieden Rußland Napoleon Kaiser Jahr]]
TM Hauptwörter (100): [T9: [Krieg Deutschland Reich Frankreich Preußen Macht Zeit Kaiser Jahr Frieden], T41: [Staat Recht Volk Adel König Land Verfassung Gesetz Stand Verwaltung], T60: [Preußen Reich Staat Bund Kaiser deutsch Reichstag König Deutschland Regierung], T36: [Million Mark Jahr Geld Thaler Mill Summe Wert Gulden Pfund], T80: [Rhein Stadt Festung Mainz Maas Straßburg Frankreich Metz Elsaß Deutschland]]
TM Hauptwörter (200): [T7: [Staat Gesetz Verfassung Recht Reichstag Reich König Regierung Volk Verwaltung], T71: [Deutschland Krieg Preußen Volk Napoleon Frankreich Macht Frieden Europa Land], T39: [Million Mark Geld Jahr Summe Steuer Thaler Staat Ausgabe Einnahme], T182: [Krieg Jahr Zeit Land Deutschland Regierung Frankreich Volk Folge Revolution], T105: [Stadt Dom Jahrhundert Zeit Bau Kirche Rhein Baukunst Deutschland Mainz]]
Extrahierte Personennamen: Wilhelm
Extrahierte Ortsnamen: England Frankreich Deutschland Frankreich Straburg Kiel Wilhelmshaven Spandau Schleswig-Holstein Lothringen Straburg Hohknigsburg Frankreich Elsa-Lothringen