268
C. Länderkunde,
erträglich für Europäer. Kokospalmen, Kakao, Baumwolle und Kaffee ge-
deihen vortrefflich. Kopra bildet vorläufig den wichtigsten Ausfuhrgegen-
stand.
b) Die Bewohner haben eine kräftige, hochgewachsene Gestalt und an-
sprechende Gesichtsbildung. Sie sind gastfreundlich, lebenslustig, leichtsinnig,
dabei leicht erregbar und fehdelustig. Da sie keine Neigung zu regelmäßiger
Arbeit haben, werden als Arbeiter der deutschen Pflanzungen Melauesier
lnenpommern), Kuli aus China u. a. eingeführt.
Auf Upöln liegt Apia, der Mittelpunkt der deutschen Plantagen-
gesellschaft, Sitz der Behörde, ein freundliches Städtchen mit breiten
Straßen.
Aufgabe. Suche auf der Karte die Dampfer- und Telegraphenlinien im
Stillen Ozean! Wie verlaufen sie zu unseren dortigen Kolonien?
7. Die Pachtung Kiautschou.
500 qkrn, 33000 ®. Im Jahre 1908: 1500 ansässige Deutsche (dazu Schutztruppe 2-150).
§ 435. a; Landfchaftsliild. Die Kiautschön-Bucht, an der Südost-
küste der Halbinsel Schantnng, haben wir von China gepachtet. Dazu
tritt eiue neutrale Zone, halb so groß wie das Königreich Sachsen, in der
China keine Maßregel ohne deutsche Zustimmung treffen darf. In ihr liegt
die Stadt Kiautfchöu.
Die Bucht wird vou eiuem fruchtbaren Tieflandsaum umrahmt, den
entwaldete, jetzt aber aufgeforstete Gebirge umspannen. Zwei Gebirge schützen
die über 3 km breite und tiefe Einfahrt in die Bucht. Die fruchtbare
Niederung ist dicht bevölkert.
Das Klima ist gesund sfig. 136). Die Lage unter Gibraltars Breite
bedingt einen sehr heißen Sommer, während im Winter die Bucht bisweilen
zum Teil zufriert.
§ 436. b) Wirtschaftliche Bedeutung. Die Bucht bildet den besten Hafen-
platz in Nordchina, wenn es gelingt, die Versandung der Bncht zum Stillstand
zu bringen. Die Küste von Tientsin bis Schanghai ist, abgesehen von der
Schantnng-Halbinsel, flach und ohne Häfen. Eine breite Bodensenke durch
die Halbinsel Schantnng führt die Straßen an den Hoänghö. Darauf
beruht die Aussicht, den aufblühenden Freihafen Tsingtan, den Sitz der
deutschen Verwaltung, zum Haupthafen des steinkohlenreichen, dichtbevölkerten
Hinterlandes und zur Kohlenstation für die blühende deutsche Küstenschiff-
fahrt zu machen. Die Schantuug-Eifeubahn verbindet Tsingtan mit dem
Kohlengebiet.
Die Fahrtdauer der Postdampfer von Bremerhaven bis Tsingtan be-
trägt etwas mehr als 50 Tage. Mit Benutzung der Sibirischen Bahn
beansprucht die Reise von Berlin ein Drittel der Zeit.
TM Hauptwörter (50): [T6: [Insel Stadt Meer Hafen Handel Hauptstadt Land Küste Einw. Halbinsel], T24: [Schiff Meer Insel Küste Land Fluß See Wasser Hafen Ufer], T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone]]
TM Hauptwörter (100): [T64: [Insel Amerika Land Spanier Australien Kolonie Hauptstadt Küste Entdeckung San], T0: [Meer Insel Halbinsel Küste Ozean Afrika Land Europa Kap Straße], T48: [Fluß Meer See Strom Land Wasser Mündung Kanal Lauf Ostsee], T3: [Lage Karte Land Europa Geographie Klima Größe Verhältnis Grenze Gliederung], T97: [Stadt Hauptstadt China Reich Land Handel Meer Einw. Türkei Sultan]]
TM Hauptwörter (200): [T86: [Insel England Irland Schottland Kolonie Hafen Stadt Küste Hauptstadt Kamerun], T52: [Arbeiter Arbeit Zeit Betrieb Jahr Fabrik Maschine Staat Preis Kapital], T83: [Klima Winter Sommer Land Meer Wind Regen Niederschlag Zone Gebirge], T152: [Auge Haar Gesicht Nase Krankheit Körper Mensch Mund Ohr Kopf]]
Extrahierte Personennamen: C._Länderkunde Kopra
Extrahierte Ortsnamen: China China Sachsen China Nordchina Tientsin Schanghai Tsingtan Bremerhaven Berlin
Ii. Die außereuropäischen Erdteile. — 4. Afrika.
247
schiffbar sind und regelmäßig befahren werden. Die Kongoflotte verfügt über
150 Fahrzeuge, darunter 50 Dampfer. Alle Katarakte find durch Bahn-
bauten umgangen.
Von größter Bedeutung ist das Kongogebiet durch feinen Reichtum an
Kautschuk, Elfenbein und Kupfer. Es wurde erfchloffeu durch den kühnen
Weltreisenden Stanley [ßtanle], der 1877 auf Kosten des belgischen Königs
das Land von Sansibar aus in kühnem Zuge durchquerte und die bisherige
Ansicht als unrichtig erwies, daß Jnnerafrika ein dünnbewohntes Land sei.
Politische Übersicht. Der südwestliche Teil des Kongolandes gehört zu
Portugiesisch-Westafrika (Angola), der nordwestliche zu Französisch-
Kongo. Den Hauptteil bildet Belgisch-Kongo.
Belgisch-Kongo, begründet vom Könige Leopold Ii. von Belgien. Den Fluß
entlang sind zum Schutze des Handels Stationen angelegt. Der Handel mit
den arabischen Händlern im 0 wird vom oberen Kongo aus betrieben.
§ 395. 2. Das tropische Ostafrika. Das tropische Ostafrika ist das
Land der Hochgebirge und der Seen. Das Hochland wird in nordsüdlicher
Richtung von tiefen Grabenfenhingen durchzogen. Im östlichen Gebirgs-
rande erheben sich mächtige Bergriesen, erloschene Vulkane, darunter der
auf deutschem Gebiete liegende Kilimandscharo (6000 m), der höchste Berg
des Erdteils. Sein Gipfel ist von Gletschern umgürtet. In den Senkungen
haben sich zahlreiche Seen gebildet, von denen der V:ktoria-See der
größte ist. Im 0 senkt sich der Gebirgsrand in Terrassen zu einer Küsten-
ebene, die von Korallenriffen umfäumt ist. Sie haben sich zu den San-
sibar-Jnseln zusammengeschlossen. Das Osthorn Afrikas bildet das
zwischen Italien und Großbritannien geteilte Somal-Land. Das Klima ist
im Küstengebiet ungesund, im hochgelegenen Innern ist es den Europäern zu-
träglicher. Die Länder der Ostküste nördlich von Mocambique bestreicht im
Sommer der südlichen Halbkugel der Nordostmonsün^. Im Südwinter, wenn
in Vorderindien starke Hitze herrscht, fließt die Luft von hier nach Vorderindien ab.
Politische Übersicht. Von N nach S folgen die europäischen Besitzungen:
1. Italienisches Somal-Land. Es ist noch völlig-nnerschlossen.
2. Britisch-Ostasrika reicht bis an den Viktoria-See, wohin eine
Eisenbahn von der Küste sührt.
3. Deutsch-Ostafrika (f. die deutschen Kolonien, § 410sf.).
4. Sultanat Sansibar. Es steht unter britischer Schutzherrschaft.
Die Hauptstadt Sansibar ist der wichtigste Handelsplatz Ostafrikas. Hier
fammeln sich die Kaufleute aus Arabien, Indien und Europa, um vor allem
das Elfenbein des Innern zu erhandeln. Noch vor kurzem aber zogen von hier-
aus auch die arabischen Sklavenhändler ins Innere, ganze Dörfer ausraubend,
um ihre Menschenware nach Asien zu verkaufen. „Der Weg von Sansibar
zu den Seen war einst mit den Knochen der auf dem Transport umgekommeneu
Sklaven besät." Jetzt ist die Stadt der Ausgangspunkt des friedlichen Verkehrs
.. * ^andmassen sind in Ostafrika dann von der Sonne stark erhitzt, dadurch wird
die Luft über ihnen leichter, und infolgedessen strömt die schwerere, feuchte Luft von No
von Vorderindien her, ein. '
TM Hauptwörter (50): [T41: [Insel Staat England Amerika Kolonie Mill Küste Nordamerika Land Stadt], T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone], T24: [Schiff Meer Insel Küste Land Fluß See Wasser Hafen Ufer]]
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TM Hauptwörter (200): [T104: [Nil Meer Wüste Afrika Küste Land Sahara Gebiet Sudan Fluß], T83: [Klima Winter Sommer Land Meer Wind Regen Niederschlag Zone Gebirge], T95: [Gestein Schicht Wasser Boden Erde Granit Gebirge Masse Sand Teil]]
Extrahierte Personennamen: Stanley Leopold_Ii Leopold
Extrahierte Ortsnamen: Afrika Sansibar Portugiesisch-Westafrika Angola Belgisch-Kongo Belgisch-Kongo Belgien Ostafrika Ostafrika Afrikas Italien Mocambique Deutsch-Ostafrika Sansibar Ostafrikas Indien Europa Asien Sansibar Ostafrika
256
C. Länderkunde.
5. Die deutschen Kolonien.
§ 409, Überblick. — Aufgabe. Suche auf dem Atlas oder auf dem
Globus: Deutsch-Ostafrika, Kamerun, Togo, Deutsch-Südwestafrika, das mela-
uesische Schutzgebiet skaiser-Wilhelmslaud, Bismarck-Archipel), die mikrouesifchen
Schutzgebiete Marshall-Jnseln, Marianen, Karolinen, Palau-Inseln), das
polynesische Schutzgebiet (deutsche Samöa-Jnselu), die Pachtung Kiautschöu.
1. Deutsch-Ostafrika.
947 000 qkm, etwa 10 Mill. E. 1908: 2900 Europäer, ohne die Schutztruppe.
§ 410. a) Lage und Grenzend Deutsch-Ostafrika, das größte und
volkreichste der deutschen Schutzgebiete, liegt zwischen dem 1. und 11." f. Br.
und dem 30. und 40." ö. L. v. Gr. Somit liegt es den großen Verkehrs-
linien von Europa nach dem 0 (Sueskanal!) nicht allzufern und gestattet
einen verhältnismäßig leichten Verkehr mit den reichen Landschaften um die
großen Seen Jnnerafrikas. Die Ostgrenze bildet, in der Mitte der afrika-
nischen Südostküste, eine Küstenstrecke von der Länge Lübeck—memel, die
Nordgrenze geht um den höchsten Berg Afrikas, den Kilimandscharo (vgl.
Buntbild!), herum und durch den Viktoria-See, der W reicht bis zum
Tanganjika- und zum Njassa-See, die Südgrenze folgt dem Fluß Rowüma.
Die Grenznachbarn sind die Portugiesen, Engländer und Belgier. Die
südlichste Küsteninsel Mafia ist deutsch und im Aufblühen begriffen.
§ 411. b) Bodengestalt. Das Land steigt von der Küste in mehreren
Terrassen an, die sich im N am höchsten erheben. Die niedrige Küste ist
mit Mangrovewäldern und Palmen geschmückt; die Schiffahrt wird durch
Korallenriffe erschwert. Die Niederschlagsmenge ist infolge der feuchten
Ostwinde viermal stärker als in Nordwestdeutschland; dennoch mangelt es an
gutem Trinkwasser. Die Hitze sinkt an der Küste selten unter 25" (Fig. 136).
Außer der Hauptstadt Daressaläm, d. i. Hans des Friedens, findet sich
nur im 3 ein tiefer Hafen, Lindl
Der Gebirgsrand ist, besonders im N, durch die Ostwinde noch reich-
licher befeuchtet und infolgedessen vielfach mit dichten Urwäldern bestanden.
In der Landschaft Ufambära haben sich die meisten Deutschen angesiedelt.
Der „Ostafrikanische Graben", eine n. s. verlaufende Senkung,
trennt die am Rande liegenden Gebirgslandschaften vom inneren Hochlande,
das im Nw bis zu 1200 m ansteigt. Zur Regenzeit ist es mit hohen
Gräsern bedeckt und von zahlreichem Wild belebt; im Sommer wird das
Land zur dürren Steppe. Es senkt sich, oft in jähem Absturz, zu den
großen Seen Jnnerafrikas. Da die Senkung Steilwände besitzt, die aber
nach W und 0 sanft abfallen, hat sie die Bedeutung einer Wasserscheide zwischen
dem Indischen und dem Atlantischen Ozean. Njassa- und Tanganjika-See
füllen einen Teil des „Zentralafrikanischen Grabens" aus, der auch
sonst noch eine Reihe Landseen enthält. Noch auf deutschem Gebiet steht
der Kilimandscharo, ein erloschener Vulkan mit doppeltem Gipfel und
i Vgl. Fig. 12 u, 13, S. 23.
TM Hauptwörter (50): [T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone], T41: [Insel Staat England Amerika Kolonie Mill Küste Nordamerika Land Stadt], T24: [Schiff Meer Insel Küste Land Fluß See Wasser Hafen Ufer]]
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Ii. Die außereuropäischen Erdteile. — 5. Die deutscheu Kolonien. 259
2. Kamerun.
Fast so groß wie das Deutsche Reich, 3,5 Mill. E. 1000 Deutsche, ohne die Schutztruppe.
§ 416. a) Lage und Grenzen. Kamerun liegt im innersten Winkel
des Golfes von Guinea, 7" nördlich vom Äquator. Von der nur 320 km
langen, hafenarmen Küste an der Bucht von Biäfra erstreckt sich das Gebiet
nach No bis an den Tsäd-See und den Scharifluß. Hier ist der Mittel-
Punkt des reichgesegneten Sudan, dessen Handel aber dem Benue folgt und
meist dem britischen Nigeria zugute kommt. Im 8, 0 und N grenzt Kamerun
an französisches, im Av an britisches, im Saar an spanisches Gebiet.
132. Der Kamerunberg und der Ort Viktoria, Dualaboote, Faktoreien.
(Nach Wünsche, Deutsche Kolonialwandbilder. Verlag von Leutert & Schneidewind, Dresden.)
Der Kleine Kamerunberg (1775 m) bildet nahe der Küste einen lühngeformten Kegel. Er gehört zu der
Basaltmasse des Hauptkegels. In der Regenzeit trägt dieser vorübergehend eine Schneehaube auf den
nackten Lavafeldern des Gipfels. Abwärts folgen Grasmatten und Gebüsch, von 2500 m an lichte Hochwälder.
^ § 417. b) Landschaftsbild. 1. Die niedrigste Stufe bildet die in der
Mitte breitere Küstenebene. Hier reicht in der Form eines Ahornblattes
das 30 km breite Mündungsgebiet des Kamerünflusfes ins Land, nach dem
die Kolonie ihren Namen trägt *. In die Ecken der Bucht münden vier
Flüsse, die ungeheure Schlammassen abgelagert haben, so daß ein 25 km
breites, unbewohntes, mit Mangrovewäldern bestandenes Sumpfgebiet ge-
bildet wurde.
2. Unmittelbar an der Nordwestküste erhebt sich aus der Küsteuebeue
der oft von Stürmen und Gewittern umtobte Kamerüuberg, ein Vulkan
von 4000 m Höhe, der Spuren erneuter Tätigkeit zeigt. Sein Basaltsockel
1 Kamerun lvortug.z = Krabbe, wegen des Krebsreichtums in Fluß und Bucht.
17*
TM Hauptwörter (50): [T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau], T41: [Insel Staat England Amerika Kolonie Mill Küste Nordamerika Land Stadt], T24: [Schiff Meer Insel Küste Land Fluß See Wasser Hafen Ufer]]
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TM Hauptwörter (200): [T86: [Insel England Irland Schottland Kolonie Hafen Stadt Küste Hauptstadt Kamerun], T104: [Nil Meer Wüste Afrika Küste Land Sahara Gebiet Sudan Fluß], T6: [Berg Fuß Höhe Gipfel Gebirge Schnee Meer Fels Ebene See], T34: [Meer Wasser Land Küste Insel See Flut Fluß Tiefe Welle], T95: [Gestein Schicht Wasser Boden Erde Granit Gebirge Masse Sand Teil]]
I. Europa, — 2. Das Deutsche Reich.
63
Berglandschaften zog besonders die Römer an, die hier schon eine keltische
Niederlassung vorfanden. Die Stadt wurde eine befestigte römische Kolonie
und uuter römischem Schutz eine blühende Handelsstadt. Triers Bildungs-
anstalten standen bei den Römern in gutem Ruf, römische Villen schmückten
in großer Zahl die Umgebung. Nirgends diesseit der Alpen findet man
deshalb so zahlreiche Denkmäler aus römischer Zeit: die gewaltigen Pfeiler der
Moselbrücke, die Reste des Kaiserpalastes und einer Wasserleitung, das Amphi-
theater und die Porta nigra (Schwarzes Tor). Im Mittelalter wurde Trier
der Sitz eines Erzbischoss und ein berühmter Wallfahrtsort. Den Fluß ab-
wärts folgen nur noch kleine Weinorte.
Zeichnung: Die Mosel auf deutschem Gebiet. Die Krümmungen
werden ohne ängstliche Beachtung der Karte angedeutet.
§89. Die Eifel nördlich der Mosel ist eine nur von einzelnen
vulkanischen Kegeln unterbrochene, entwaldete Hochebene, in der die ihr
eigentümlichen „Maare" (Kraterseen) eingebettet sind (Bild 40). Ein freund-
licher Teil des Gebirges ist das liebliche Tal der Ahr mit den Heilquellen
von Neuenahr und guten Weinen; die Hochfläche der Eifel ist rauh, nur
ein Fünftel des Bodens ist (mit Kartoffeln und Hafer) bebaut. Die Gipfel
sind oft malerisch schön und von Burgruinen gekrönt. Das ebene Gebiet
im Hohen Venn (— Fehn, Moor) ist mit Moor bedeckt. Die Bahn
Köln—trier hat das Eifelgebiet erschlossen.
§ 90. Im Gegensatz zur Abgeschiedenheit der Hochebene steht der von
der Maas durchbrochene Nordrand des Gebirges, wo die Natur reiche
Schütze an Kohlen, Eiseu, Blei und Zink eingelagert hat. Das hier ent-
staudene Industriegebiet zieht sich durch Belgien nach Frankreich hinein.
Auf deutschem Boden hat sich hier eine blühende Tuchindustrie entwickelt,
aber auch Maschinenfabriken, chemische Werke, Messingwerke beschästigen
Tausende.
Mittelpunkt der deutschen Industrie ist Aachen (156), genannt nach
seinen zahlreichen Heilquellen la^ua —Wasser), denen der Ort seinen Ursprung
verdankt. Ihretwegen liebte Karl der Große den Platz. Er machte Aachen
zu seiner Residenz und baute den Dom und Kaiserpalast, in dessen Kapelle
er begraben liegt. Jetzt ist Aachen wesentlich Industriestadt und mit dem
benachbarten Burtscheid verwachsen.
§ 91. Der rechtsrheinische Gebirgsflügel beginnt im 8 mit dem Taunus,
vom Volke „die Höhe" genannt. An seinem Fuße liegen die weltbekannten
Bäder Wiesbaden und Homburg, auf seiner Höhe steht die Saal-
bürg, die auf kaiserliche Anregung neu hergerichtet wurde. Das Miueral-
wasser von Selters und vielen anderen Orten ist weithin bekannt.
§ 92. Der Westerwald liegt zwischen Sieg und Lahn und ist ein
unwirtliches, von einsamen Wäldern bedecktes Hochland. Seine Tonlager
liefern den Stoff für die Millionen von Krügen, die zum Versand der be-
nachbarten Mineralwässer dienen. Im Siegtal sind zahlreiche Berg- und
Hütteuwerke. Die „Rote Erde" läßt Eiseu und Kupfer gewinnen.' Das
TM Hauptwörter (50): [T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau], T8: [Stadt Rhein Schloß Kreis Mainz Einw. Dorf Main Frankfurt Einwohner], T29: [Handel Industrie Land Ackerbau Fabrik Stadt Deutschland Mill Viehzucht Gewerbe]]
TM Hauptwörter (100): [T5: [Rhein Main Wald Thüringer Teil Schwarzwald Gebirge Neckar Saale Jura], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T76: [Stadt Straße Haus Schloß Kirche Gebäude Mauer Platz Garten Dorf], T80: [Rhein Stadt Festung Mainz Maas Straßburg Frankreich Metz Elsaß Deutschland], T6: [Eisen Gold Silber Kupfer Wasser Blei Metall Salz Kalk Stein]]
TM Hauptwörter (200): [T36: [Rhein Mosel Lahn Mainz Stadt Bingen Taunus Bonn Main Ufer], T105: [Stadt Dom Jahrhundert Zeit Bau Kirche Rhein Baukunst Deutschland Mainz], T133: [Boden Land Ackerbau Klima Wald Viehzucht Teil Wiese Anbau Fruchtbarkeit], T95: [Gestein Schicht Wasser Boden Erde Granit Gebirge Masse Sand Teil], T19: [Reich deutsch Kaiser Reiche Zeit Karl Jahr Ende Konstantin groß]]
Extrahierte Personennamen: Triers Maas Karl_der_Große Karl
Extrahierte Ortsnamen: Europa Frankreich Aachen Aachen Taunus Homburg Selters Westerwald
§ 29. Die deutschen Besitzungen in Afrika.
57
2. Bodenbeschasfenheit und Bewässerung. Da Deutsch-
Oftafrika zu der mittelafrikanischen Hochfläche gehört, stellt das Binnen-
land sich als ein breiter Hochrücken von 1200 — 2000 m Höhe dar,
dem ein schmaler Küstenstreifen aus Korallenkalk und Sandstein vor-
gelagert ist. Verggruppen und Gebirgszüge überragen das Hochland,
so im N. das Ufambara-, im S. das Ufagara-Gebirge, von denen
zahlreiche, wegen der Stromschnellen aber meist unschiffbare Flüsse dem
Ozean zueilen. An Größe übertrifft alle der Rusidschi, welcher Mafia
gegenüber ein breites Delta in das Meer hinausbaut. Der Rovuma
kommt aus einem Sumpfe an der Oftseite des Njafsa-Sees, nähert
sich demselben, biegt dann aber in die ö. Richtung ab, die er bis zu
seiner Mündung beibehält.
W. der Gebirge besteht eine Senke, durch einen Erdeinsturz hervor-
gerufen. In dieser liegt im N. der breite, meerartige Mktoria-Njansa
mit der großen Insel Ukerewe eingebettet, während der lange, schmale
Tanganika-See die Westgrenze bezeichnet. An seinen Ufern ziehen sich
ganze Wälder von Ölpalmen hin. Im S. ist der Njassa-See wie ein
Fjord in das Gebirge eingerissen und rings von hohen Ufern um-
geben; die Schiffahrt auf ihm ist wegen der Stürme sehr gefährlich.
Aus der Landschaft Dschagga, ö. des Viktoria-Sees, steigt der
Doppelvulkan Kilimanfcharo empor. Der erloschene Krater (von 2 km
Durchmesser) des älteren ö. Gipfels ist von Gletschereis umgeben, der
jüngere w. Gipfel ist der 6000 m hohe Kibo.
3. Klima. Nur die Küste zeigt das ungesunde, erschlaffende
Tropenklima mit den durch den So.-Passat veranlaßten reichlichen
Niederschlägen, welche über die Randgebirge nicht in das Innere ge-
langen. Dieses hat infolge seiner Höhenlage eine Durchschnitts-
temperatur von 20»; auf heiße Tage folgen kühle Nächte. Im Winter
herrscht besonders Trockenheit.
4. Kultur. Die Küste ist mit hohen Mangroven dicht bewachsen
und zeigt die echte Tropenvegetation (Kokospalmen). Auf der Hochebene
dehnen sich weite Savannen aus, in den Flußtälern dichte Urwälder.
Angebaut wird Getreide, Gemüse, Kaffee, Zuckerrohr, Vanille, Tabak
und Baumwolle. Zahlreich vertreten ist die afrikanische Tierwelt. Die
wichtigsten Ausfuhrartikel sind: Elfenbein und Hörner, Kautschuk, Kopal,
Gummi, Erdnüsse, Wachs, Kaffee und Tabak. Zur Einfuhr gelangen
Baumwoll- und Eisenwaren. Doch ist der Transport aus dem Innern
noch sehr schwierig und geschieht meist auf den Köpfen der Neger.
Daher ist man bestrebt, Eisenbahnen anzulegen.
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A. Allgemeine Erdkunde, — Ii. Die Gesteinshülle.
Landflächen hinweg sbild 37). Die Geschichte der Nordseeküste ist reich an
Beispielen für die Zerstörungsarbeit des Meeres an Flachlandsküsten. Alles
Land zwischen der Friesischen Jnselreihe und dem heutigen Festlande wurde,
teilweise noch in geschichtlicher Zeit, eine Beute des Meeres K (Vgl. § 324).
Die Tätigkeit der vom Winde bewegten Welle wird durch die Gezeiten-
strömnngen bedeutend unterstützt. Nicht allein, daß sie die Wirkung der
Brandungswelle verstärken, sie erodieren auch dort, wo die Kraft der Brau-
dungswelle — wie in trichterförmigen Busen und Flußmündungen — schwächer
wird. Ihre Erosionskraft ist aber deshalb so bedeutend, weil sie gewaltige
Wassermassen in die engen Buchteu hinein- und wieder hinausströmen lassen,
Wassermassen, die sich in der Tiefe ebenso rasch wie an der Oberfläche bewegen
und^daher nicht allein auf das User, fondern auch auf den Meeresgrund wirken.
36. Dünenbildung.
Die zerstörende Wirkung der Gezeiten ist desto größer, je enger die Kanäle sind,
in welche die Wassermassen durch die Flut hineingepreßt werden. So hat die Flut-
welle in der Fundy-Bai, wo sie eine sonst nicht mehr erreichte Höhe besitzt (vgl. § 58),
die Landenge auf eine Breite von 20 km beschränkt. Wahrscheinlich haben beiderseits
erodierende Gezeitenströmungen auch die Landbrücke zwischen Dover und Calais
vernichtet, England zur Insel gemacht. Eine besonders verkehrsgeographisch wich-
tige Schöpfung der Gezeiten sind die Ästuare; auch die abwechselnd trocknen und
vom Meere bedeckten Watten treten immer an Meeren mit kräftigen Gezeiten auf.
§ 28. b) Landbildende Tätigkeit des Meeres. Aber das Meer baut auch auf,
indem es Teile des Flachseebodens, Gesteinstrümmer der Küsten, Fluß- und
Gletscherablagerungen als Baustoffe benutzt. Seine landbildende Alraft
schafft Neubildungen verschiedenster Form.
i Die Südersee entstand durch Meereseinbrüche in den Jahren 1170 und 1395, der
Jadebusen bildete sich zwischen 1219 und 1511, der Dollart 1277.
TM Hauptwörter (50): [T24: [Schiff Meer Insel Küste Land Fluß See Wasser Hafen Ufer]]
TM Hauptwörter (100): [T48: [Fluß Meer See Strom Land Wasser Mündung Kanal Lauf Ostsee], T28: [Schiff Meer Wasser Land Küste Ufer Insel See Flut Welle], T12: [Wasser Luft Erde Höhe Körper Fuß Dampf Bewegung Druck Gewicht], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T0: [Meer Insel Halbinsel Küste Ozean Afrika Land Europa Kap Straße]]
TM Hauptwörter (200): [T34: [Meer Wasser Land Küste Insel See Flut Fluß Tiefe Welle], T95: [Gestein Schicht Wasser Boden Erde Granit Gebirge Masse Sand Teil]]
Extrahierte Ortsnamen: Friesischen_Jnselreihe Buchteu Dover England
60
A. Allgemeine Erdkunde. — Ii. Die Gesteinshülle.
Koralleninseln, die sich selbständig mitten in der Tiefsee erheben und meist
eine flache, ruhige Lagune ringförmig umsäumen ^ (Fig. 43).
Nach der Darwinschen Theorie entstanden die Atolle als Küstenrisfe rings
um eine Insel. Infolge positiver Strandverschiebung war es den Korallen möglich,
ihre Bauten nach oben zu führen. So wurde aus dem Küstenrisf das Wallriff.
Bei weiterem Sinken verschwand die Zentralinsel, das Wallriff wuchs zum Atoll
empor, in dessen Mitte eine ruhige Lagune sich ausdehnt.
44. Australisches Korallenriff, Teil des Großen Barriere-Riffs zur Ebbezeit.
D. Die Oberflächenformen des Festlandes.
§ 33. Durch die Wirkungen der inueru und äußern erdgestalteudeu Kräfte siud
die heutigen Formen der Erdoberfläche entstanden. Aufgabe der Morpho-
logie, der Gestaltungslehre, ist es, die verschiedenen Geläudeformen nach
ihren Merkmalen zu keuuzeichueu und mit Rücksicht auf ihre äußere Erfchei-
uuug, ihre Höhenlage und ihre Entstehung zu gliedern. Die hauptfächlichsten
Formen des Landes sind: Flachböden, Erhebungen und Hohlformen.
1 Das Große Barriere-Riff sbild 44) begleitet die Nordostküste Australiens in
einem Abstände von 30 bis 50 km, stellenweise 80 bis 140 km breit und 2000 km lang.
Das größte Atoll ist Suvadiva in den indischen Malediven. Es mißt 80km in die
Länge und 65 km in die Breite. Von seiner gesamten Fläche, 2100 qkm, entfallen
auf die Lagune.
TM Hauptwörter (50): [T24: [Schiff Meer Insel Küste Land Fluß See Wasser Hafen Ufer], T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone]]
TM Hauptwörter (100): [T0: [Meer Insel Halbinsel Küste Ozean Afrika Land Europa Kap Straße], T3: [Lage Karte Land Europa Geographie Klima Größe Verhältnis Grenze Gliederung], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T28: [Schiff Meer Wasser Land Küste Ufer Insel See Flut Welle]]
TM Hauptwörter (200): [T34: [Meer Wasser Land Küste Insel See Flut Fluß Tiefe Welle], T95: [Gestein Schicht Wasser Boden Erde Granit Gebirge Masse Sand Teil], T47: [Karte Lage Länge Breite Größe Meile Linie Ort Grenze Höhe], T109: [Europa Asien Afrika Amerika Australien Insel Erdteil Land Zone Klima]]
82
A. Allgemeine Erdkunde. — Iv. Die Wasserhülle der Erde.
§ 51. 2. Meerestiefen.
Mehr als ein Drittel (36%) der gesamten Erdoberfläche entfällt auf
Meerestiefen von über 4000 m. Die mittlere Tiefe der Ozeane ohne
Mittel- und Randmeere hat man auf 3700 m berechnet. Sie beträgt also
3000 m mehr als die Durchschnittserhebung des Landes.
Rand- und Binnenmeere sind verhältnismäßig seicht. Die mittlere Tiefe der
Nordsee mißt 94, der Ostsee 55 m 1. Eine auffällige Tiefe besitzen die Mittelmeere;
so ist das Europäische Mittelmeer zwischen Sizilien und Kreta 4400 m tief. Die
bedeutendsten Tiefen der Ozeane, Tiefseegräben angehörend, die gewöhnlich in der
Nähe von jetzigen oder früheren Festlandsrändern auftreten, sind an den Rändern
des Atlantischen und Stillen Ozeans ermittelt worden. Die größte überhaupt bis
jetzt gemessene Tiefe, 9780 m, wurde im Juni 1912 von dem deutschen Ver-
messungsschisf „Planet" im Philippinen-Graben, 40 Seemeilen nord-
östlich von Mindanao erlotet.
52. 3. Die Bedeckung des Meeresbodens.
Die Bedeckung des Meeresbodens umfaßt terrestrische und eigentliche marine
Ablagerungen. Jene bestehen aus den besonders von den Flüssen zugeführten,
dem Festlande entstammenden Zerstörungsprodukten, wie Kies, Sand und fein-
erdigem Schlamm (Schlick)2; sie sind in der Nähe der Küste und im Bereiche
der Flachsee verbreitet. Von den marinen Sedimenten nehmen die organischen
Schlamme ^ im allgemeinen die höheren Teile (Rücken) der Tiefsee bis etwa
— 5000 m ein. Am verbreiterten sind der zum großen Teile aus den Kalkgehäusen
von Foramiuiferen gebildete Globigerinenschlämm, der den größten Teil des
Atlantischen und einen Teil des Indischen Ozeans in der Tiefe bedeckt, und der die
kieseligen Ablagerungen von Diatomeen (Spaltalgen) darstellende Diatomeen-
schlämm, der vor allem den Meeren der höheren südlichen Breiten angehört.
In den über 5000 m messenden Tiefen herrscht der rote Tiefse e ton vor, ein roter
bis bräunlicher, eisenoxydischer Ton, der mikroskopisch kleine Mineralkörnchen,
Reste kieselschaliger Organismen, vulkanischen und kosmischen Stanb enthält. Er
bildet die Hauptablagerung des Pazifischen Ozeans, den er zu -f bedeckt, findet sich
aber auch in großer Ausdehnung im Indischen, weniger im Atlantischen Ozean.
In hohen Breiten kommt er nicht vor.
1 Eine schmale Rinne längs der skandinavischen Küste erreicht im Skager Rak 800 m.
2 Der Schlick, das schon mit Meertierresten durchsetzte letzte Abschlämmungsprodukt der
zerstörten festländischen Bestandteile, findet sich besonders in der Übergangszone zwischen
Flach- und Tiefsee, aber auch auf dem Boden der meisten tieferen Nebenmeere. Am ver-
breiteten ist der sog. blaue Schlick, der seine Farbe teils beigemengtem Eisensulfid, teils
organischen Stoffen verdankt.
3 Zum Auffischen und Heraufholen der kleinsten Lebewesen des Meeres dienen u. a.
feinmaschige Tiefseenetze, durch die man noch in den größten Tiefen eine erstaunlich mannig-
faltige Tierwelt festgestellt hat. Das Pflanzenleben erlischt wegen des mangelnden Lichtes
bei etwa 300 bis 400 m unter dem Meeresspiegel. Die Kenntnis der von Wind und
Strömungen fortgetriebenen und umherirrenden tierischen und pflanzlichen Organismen des
Meeres, des Planktons lvom griech. pläzein = umherirren machen), verdanken wir den
Tiefsee- oder Plankton-Expeditionen.
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TM Hauptwörter (100): [T0: [Meer Insel Halbinsel Küste Ozean Afrika Land Europa Kap Straße], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T6: [Eisen Gold Silber Kupfer Wasser Blei Metall Salz Kalk Stein], T50: [Klima Land Meer Gebirge Europa Zone Norden Küste Süden Winter], T3: [Lage Karte Land Europa Geographie Klima Größe Verhältnis Grenze Gliederung]]
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Iv. Die Wasserhülle der Erde. — 1. Die Quellen.
73
C. Die Inseln. §43
a) Begriff. Die großen Festländer der Erde sind meerumflossen, im
Grunde genommen also sämtlich Inseln. Der herrschende Sprachgebranch be-
schränkt jedoch den Begriff auf die rings von Wasser umgebenen Landstücke,
die fleiner als der kleinste Kontinent, Australien, sind.
b) Festlandsinseln und ursprüngliche Inseln. Nach ihrer Lage teilt
man die Inseln in festlandsnahe und ozeanische Inseln ein? bezieht man sich
auf die Art ihrer Entstehung, so ist zwischen kontinentalen und nrsprüng-
lichen Inseln zu unterscheiden. Jene sind durch Abtrennung vom Festlande
entstanden, diese dem Meeresboden entwachsen.
Die Bildung der festländischen Inseln geschah überwiegend durch
Abgliederuug infolge von Bruch, Senkung oder Meereserosion. Sie liegen
daher noch auf dem Festlandssockel und zeigen in Bodenbau, Umriß und mehr
oder minder auch in Flora und Fauna die Züge des benachbarten Festlandes.
Abgegliederte Inseln sind die Schären und Fjordinseln Skandinaviens, die
Kanalinseln der dalmatinischen Küste. Die Kykladenreihen in der Fortsetzung von
Attika und Euböa bilden die höchsten Erhebungen eines abgesunkenen Gebirges;
Rügen und die Dänischen Inseln gleichen in Küstengestalt und geologischer Beschas-
senheit der Jütischen Halbinsel; auch Großbritauuieu wurde durch Meereserosion
vom Festlande getrennt. Bogenförmige Anordnung zeigen die den großen Bruch-
zonen der Erde augehörenden Inseln: die Antillen, die Ostasiatischen Jnselreihen.
Manche kontinentalejnseln sind die stehengebliebenenhorste untergegangener, großer
Landmassen, so Ceylon, Neuseeland, Madagaskar, Spitzbergen.
Die ursprünglichen Inseln, meist ozeanisch, sind teils Hebnngs-
inseln, also durch Hebung des Meeresbodens entstanden, teils an die Küsten
gebundene Anschwemmungsinseln, teils Korallen- und Vulkaninseln.
Die letzteren verdanken unterseeischen Vulkanausbrüchen ihren Ursprung.
Vulkauiuselu sind im Atlantischen Ozean alle Inseln nördlich des 40" 8, die
Bermudas ausgenommen, im Indischen Ozean die Komoren und Maskarenen.
Ferner gehören hierher mehrere Inseln in den Ostasiatischen Jnselbogen und zahl-
reiche Inseln in dem ozeanischen Teile der Australischen Inselwelt. Lebhafte vul-
kanische Tätigkeit zeichnet die Hawaii-Jnseln im Großen Ozean aus. Über
Koralleninseln s. § 32.
Iv. Die Wasserhülle der Erde.
1. Die Quellen. $44
a) Grundwasser. Überall im Boden ist Wasser vorhanden. Es entstammt
zumeist den atmosphärischen Niederschlägen, von denen ein Teil in die Erde
dringt. Je toniger der Boden, um so weniger läßt er das Wasser durch-
dringen; je kalkhaltiger, zerrissener und lockerer er dagegen ist, um so schneller
und tiefer zieht er das Wasser ein. Über einer undurchlässigen Bodenschicht,
z. B. Ton, Lehm, Mergel, sammelt sich das eingesickerte Wasser als sog.
Grundwasser an und breitet sich slächensörmig aus. Vom Grundwasser
werden in der Regel unsere Brunnen gespeist. Die Veränderung des Wasser-
TM Hauptwörter (50): [T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone], T41: [Insel Staat England Amerika Kolonie Mill Küste Nordamerika Land Stadt]]
TM Hauptwörter (100): [T0: [Meer Insel Halbinsel Küste Ozean Afrika Land Europa Kap Straße], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T12: [Wasser Luft Erde Höhe Körper Fuß Dampf Bewegung Druck Gewicht], T50: [Klima Land Meer Gebirge Europa Zone Norden Küste Süden Winter]]
TM Hauptwörter (200): [T95: [Gestein Schicht Wasser Boden Erde Granit Gebirge Masse Sand Teil], T109: [Europa Asien Afrika Amerika Australien Insel Erdteil Land Zone Klima], T193: [Meer Halbinsel Gebirge Norden Süden Osten Westen Küste Insel Europa], T24: [Luft Wasser Wärme Körper Erde Wind Regen Höhe Temperatur Schnee], T184: [Insel Amerika Portugiese Afrika Spanier Kolumbus Küste Entdeckung Jahr Indien]]