Hilfe und Dokumentation zu WdK-Explorer

Diagramm für Aktuelle Auwahl statistik

1. Von der französischen Staatsumwälzung bis zur Gegenwart - S. 82

1909 - Leipzig : Hirt
82 V. Das Zeitalter Kaiser Wilhelms I. geschlossen. Die Dänen traten die Herzogtümer Schleswig-Holstein und Lauenburg an Österreich und Preußen ab. Österreich verkaufte seinen Anteil an Lauenburg für 2500000 dänische Reichstaler, das sind ungefähr 5645000 Mark, an Preußen; das Herzogtum Lauenburg gehörte nun ganz dem Königreich Preußen, die beiden Herzogtümer Schleswig und Holstein wurden von Österreich und Preußen gemeinschaftlich Verwaltet^/ 4. Der Deutsche Krieg im Jahre 1866. Veranlassung. Die gemeinsame Verwaltung von Schleswig-Holstein führte zu Streitigkeiten zwischen Preußen und Österreich. Zwar hätten diese leicht beigelegt werden können. Doch es bestand seit langer Zeit ein innerer Zwiespalt zwischen den beiden Staaten, der endlich ausgetragen werden mußte. Österreich war seit Jahrhunderten der erste Staat Deutschlands gewesen, und 3y2 Jahrhunderte hindurch hatten die österreichischen Herzöge die deutsche Kaiserkrone getragen. Aber die meisten Länder Österreichs gehörten nicht zum Deutschen Reiche, z. B. Ungarn, Galizien, Siebenbürgen, Kroatien, Slawonien, Dalmatien usw. Dagegen hatten die meisten Provinzen Preußens eine deutsche Bevölkerung. Auch war Preußen im Laufe der Zeit so mächtig geworden, daß es auf gleicher Stufe mit Österreich und nicht unter diesem stehen wollte. Wilhelm I. war nicht österreichfeindlich. Als Österreich 1859 mit Frankreich und Italien kämpfte, hatte er mobil gemacht, um Österreich zu helfen. Auch hatte er beim Bundestage die Mobilmachung des deutschen Bundesheeres beantragt, aber als Gegenleistung den Oberbefehl über die Bundestruppen gefordert. Die österreichische Regierung setzte lieber die Lombardei aufs Spiel, als daß sie auf diese Bedingung einging. Sie beantragte 1863 eine Reform des Deutschen Bundes und lud die deutschen Fürsten zu einem Fürstentage nach Frankfurt ein. Erst vierzehn Tage vor dem Eröffnungstermine gab Kaiser Franz Joseph König Wilhelm davon mündlich Kenntnis. Die Einzelheiten des österreichischen Reformplanes wurden erst in Frankfurt bekanntgegeben. König Wilhelm erschien nicht, und Bismarck erklärte, daß es der Würde seines Monarchen nicht entspreche, Vorschläge entgegenzunehmen, über die er vorher nicht gehört worden sei. Auch hierin zeigt sich, daß Preußen Gleichberechtigung mit Österreich verlangte, nicht Unterstellung. Nach dem Kriege von 1864 wollte Österreich aus Schleswig-Holstein einen selbständigen deutschen Staat machen und den Prinzen Friedrich von Sonderst burg-Augustenburg zum Herzog einsetzen. Preußen war nicht grundsätzlich Dagegen, verlangte aber,.daß Schleswig-Holstein in den Zollverein eintrete, sein Post- und Telegraphenwesen sowie sein Heer unter preußische Verwaltung stelle und den Kieler Hafen abtrete. Auf diese Bedingungen ließen sich weder der Prinz von Augustenbnrg noch Österreich ein. Darauf

2. Für Präparandenanstalten - S. 25

1912 - Breslau : Hirt
7. Das Gradnetz. 25 Mitteleuropäische Zeit. Der verschiedene Gang der Uhren führte zu mancherlei Unzuträglichkeiteu. Reiste z. B. jemand in westöstlicher Rich- tuug, so mußte er, um die richtige (natürliche) Ortszeit zu haben, seine Uhr fortwährend vorstellen. Reiste er nach W, so war ein stetiges Zurückstellen nötig. Man kam deshalb überein, für Mitteleuropa (Deutschland, Skandi- navien, Dänemark, Luxemburg, die Schweiz, Österreich-Ungarn, Italien, Serbien und die westliche Türkei) eine Einheitszeit einzuführen. Nun bilden 15" immer einen Stundenstreifen, d. h. ein vom Nordpol zum Süd- pol reichendes Gebiet, dessen Ostgrenze eine Stunde frühere Zeit hat als seine Westgrenze. Da Mitteleuropa fast geuau in einen Stundenstreifen fällt, so hat man als Mitteleuropäische Zeit die natürliche Zeit be- stimmt, die auf dem über Görlitz sstargard) gehenden 15. Grade gilt. Dieser Grad verläuft etwa in der Mitte des Stundenstreifens. An der Ost- und der Westgreuze des Deutscheu Reiches zeigen Ortszeit und Mittel- europäische Zeit einen Unterschied von je einer halben Stunde. Bei der Post wird den Beamten die genaue Zeit jeden Morgen um 9 Uhr tele- graphisch übermittelt.

3. Für Präparandenanstalten - S. 63

1912 - Breslau : Hirt
I. Europa, — 2. Das Deutsche Reich. 63 Berglandschaften zog besonders die Römer an, die hier schon eine keltische Niederlassung vorfanden. Die Stadt wurde eine befestigte römische Kolonie und uuter römischem Schutz eine blühende Handelsstadt. Triers Bildungs- anstalten standen bei den Römern in gutem Ruf, römische Villen schmückten in großer Zahl die Umgebung. Nirgends diesseit der Alpen findet man deshalb so zahlreiche Denkmäler aus römischer Zeit: die gewaltigen Pfeiler der Moselbrücke, die Reste des Kaiserpalastes und einer Wasserleitung, das Amphi- theater und die Porta nigra (Schwarzes Tor). Im Mittelalter wurde Trier der Sitz eines Erzbischoss und ein berühmter Wallfahrtsort. Den Fluß ab- wärts folgen nur noch kleine Weinorte. Zeichnung: Die Mosel auf deutschem Gebiet. Die Krümmungen werden ohne ängstliche Beachtung der Karte angedeutet. §89. Die Eifel nördlich der Mosel ist eine nur von einzelnen vulkanischen Kegeln unterbrochene, entwaldete Hochebene, in der die ihr eigentümlichen „Maare" (Kraterseen) eingebettet sind (Bild 40). Ein freund- licher Teil des Gebirges ist das liebliche Tal der Ahr mit den Heilquellen von Neuenahr und guten Weinen; die Hochfläche der Eifel ist rauh, nur ein Fünftel des Bodens ist (mit Kartoffeln und Hafer) bebaut. Die Gipfel sind oft malerisch schön und von Burgruinen gekrönt. Das ebene Gebiet im Hohen Venn (— Fehn, Moor) ist mit Moor bedeckt. Die Bahn Köln—trier hat das Eifelgebiet erschlossen. § 90. Im Gegensatz zur Abgeschiedenheit der Hochebene steht der von der Maas durchbrochene Nordrand des Gebirges, wo die Natur reiche Schütze an Kohlen, Eiseu, Blei und Zink eingelagert hat. Das hier ent- staudene Industriegebiet zieht sich durch Belgien nach Frankreich hinein. Auf deutschem Boden hat sich hier eine blühende Tuchindustrie entwickelt, aber auch Maschinenfabriken, chemische Werke, Messingwerke beschästigen Tausende. Mittelpunkt der deutschen Industrie ist Aachen (156), genannt nach seinen zahlreichen Heilquellen la^ua —Wasser), denen der Ort seinen Ursprung verdankt. Ihretwegen liebte Karl der Große den Platz. Er machte Aachen zu seiner Residenz und baute den Dom und Kaiserpalast, in dessen Kapelle er begraben liegt. Jetzt ist Aachen wesentlich Industriestadt und mit dem benachbarten Burtscheid verwachsen. § 91. Der rechtsrheinische Gebirgsflügel beginnt im 8 mit dem Taunus, vom Volke „die Höhe" genannt. An seinem Fuße liegen die weltbekannten Bäder Wiesbaden und Homburg, auf seiner Höhe steht die Saal- bürg, die auf kaiserliche Anregung neu hergerichtet wurde. Das Miueral- wasser von Selters und vielen anderen Orten ist weithin bekannt. § 92. Der Westerwald liegt zwischen Sieg und Lahn und ist ein unwirtliches, von einsamen Wäldern bedecktes Hochland. Seine Tonlager liefern den Stoff für die Millionen von Krügen, die zum Versand der be- nachbarten Mineralwässer dienen. Im Siegtal sind zahlreiche Berg- und Hütteuwerke. Die „Rote Erde" läßt Eiseu und Kupfer gewinnen.' Das

4. Deutsche Geschichte - S. 160

1909 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
160 Dar Zeitalter des Emporkommen- Preußens 1618 — 1786. preußische Beamtentum durch das eigene Vorbild zur Tüchtigkeit, Pünktlichkeit und Pflichttreue erzogen. Von den Beamten forderte er, daß sie ihre ganze Kraft seinem Dienste widmeten; „die Seligkeit ist für Gott", schrieb er, „aber alles andere muß mein sein". Bis ins einzelne wurde ihre Amtsführung geprüft; insbesondere mußte auf das genaueste Rechnung gelegt werden. Ftnan-en. Der Finanzverwaltung widmete er die größte Fürsorge. Durch große Sparsamkeit wurden die Einnahmen wesentlich erhöht. Bei weitem der größte Teil der Geldmittel des Staats wurde sür das Heer ausgegeben. Für seine Hofhaltung brauchte der König wenig; denn sobald er den Thron bestiegen hatte, war der glänzende Hofstaat seines Vaters aufgelöst, die meisten Hofbeamten entlassen und die Gehälter stark herabgesetzt worden. Was erübrigt wurde, verwandte der König zur Bildung eines Staatsschatzes. Wie sein Großvater, der Große Kurfürst, so trat Friedrich Wilhelm für die Hebung der Volkswirtschaft ein. Besondere Teilnahme brachte Ackerbau, er der Landwirtschaft entgegen, sorgte für den Anbau von Kulturpflanzen und ließ Brüche austrocknen. Am meisten hat er getan für das durch die Pest hart mitgenommene Ostpreußen und Litauen; hier siedelte er auch über 20 000 lutherische Salzburger an, die um ihres Glauben-willen von ihrem Erzbischof vertrieben worden waren und dey,en er in seinen Gewerbe Landen eine Freistatt eröffnete. Auch in der Förderung des Gewerbes schritt er auf den Bahnen seines Großvaters fort, indem er die Einfuhr mancher fremder Waren verbot, andere mit hohen Zöllen belegte, um so seine Untertanen zu nötigen, einheimische Erzeugnisse zu kaufen. Besonders die brandenburgische Tuchfabrikation nahm durch seine fördernden Maßregeln einen hohen Aufschwung. Schulwesen. Endlich hat dieser König, der von höherer Bildung nichts wissen wollte, doch dadurch die größte Bedeutung für die Volksbildung gewonnen, daß er den Schulzwang einführte, damit jeder Untertan lesen, schreiben und rechnen lernte und so für das praktische Leben befähigt würde. Er hat denn auch eine Menge von Volksschulen gestiftet. An ausgebildeten Lehrern fehlte es freilich, weshalb vielfach ausgediente Unteroffiziere als Lehrer angestellt wurden. 1740. Im Jahre 1740 starb der König, innerlich längst auf den Tod vorbereitet. Zw seinen Lebzeiten war er wenig beliebt, nach seinem Tode ist er lange verkannt worden; aber ohne seine vorbereitende Tätigkeit hätte sein genialer Sohn Preußen nicht zur Großmacht erheben können.

5. Geschichte des Altertums - S. 19

1909 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
Der Staat der Athener. 19 zu den sieben Weisen rechnete; er war auch ein Dichter, von dessen Gedichten uns noch einige erhalten sind. Als Gesetzgeber hielt es Solon für seine erste Pflicht, der Ver-^A«. schuldung und Not der armen Bauern zu steuern. Er verbot die Schuld-knechtschaft und kaufte solche Schuldgesangenen, die in andere Länder als Sklaven verkauft waren, mit Mitteln des Staates frei; auch erklärte er einen großen Teil der Schulden für ungültig. Ferner gab Solon Gesetze, die milder waren als die des Drakon; «-s-tzgebung. diese wurden auf hölzerne Tafeln aufgeschrieben und öffentlich ausgestellt, so daß sie jeder Bürger lesen konnte. Unter ihnen waren auch mancherlei sittliche Vorschriften, z. B.: zeige dem Irrenden den Weg, sprich von den Toten nichts Übles, rede die Wahrheit auf dem Markte. Besonders wichtig war es, daß Solon eine neue Verfassung schuf.verfassung. Er wollte allen Bürgern politische Rechte geben, aber nicht allen die gleichen; so teilte er denn das Volk nach dem Vermögen in vier Klassen. Auch die ärmsten Bürger, die zur vierten Klasse gehörten, durften, wenn sie mindestens 20 Jahre alt waren, in der Volksversammlung erscheinen; andere Rechte wurden den ersten drei Klassen vorbehalten. Die Volksversammlung hatte in Athen die entscheidende Gewalt.f Ihr mußten alle wichtigen Fragen vorgelegt werden; sie wählte auch die Beamten. Die Bürger saßen auf Bänken, während die Spartiaten in der Volksversammlung standen; man stimmte ab durch Aufheben der Hände. Der Rat (Staatsrat) bestand aus 400 Mitgliedern, die jährlich neu Staatsrat. gewählt wurden; er hatte die Pflicht, die Amtsführung der Beamten zu beaufsichtigen. Die neun Archonten wurden auch ferner in jedem Archonten. Jahre neu gewählt; wenn sie ihr Amt tadellos verwaltet, insbesondere unparteiisch Recht gesprochen hatten, so traten sie in den A r e o p a g Areopa,, ein. Diesem höchsten Gerichtshof stand nicht nur die peinliche Gerichtsbarkeit zu, sondern er hatte auch das Recht, Bürger, die ein leichtsinniges und unsittliches Leben führten, zu verwarnen und zu strafen und solche Beschlüsse der Volksversammlung, die ihm schädlich und übereilt schienen, umzustoßen. Als Solon sein Werk zu Ende geführt hatte, verließ er Athen, nachdem «r vorher die Athener hatte schwören lassen, binnen zehn Jahren an seinen Gesetzen nichts zu ändern. Auf den Reifen, die er machte, kam er, wie berichtet wird, auch nach S a r d e s, der Hauptstadt von L y d i e n, wo damals der reiche und mächtige König Krösus herrschte, und führte mit ihm das Gespräch, das oben erwähnt worden ist (§ 5). 2*

6. Allgemeines über die Erde, den Globus und die Karte, Physische und politische Erdkunde Deutschlands - S. 25

1912 - Leipzig : List & von Bressensdorf
25 Die Süddeutsche Hochebene. § 24 1. Es sind in Abb. 1, §24 die wichtigsten (siehe darüber die Anmerkung im Fuß) Flüsse, Gebirge und Städte zu benennen. Dabei ist anzugeben, was bereits aus einem früheren Unterricht über die Objekte bekannt ist. Es ist also zu sprechen über: Altmühl Ingolstadt O Lech Salzach Augsburg ü Inn München ß Straubing O Bayerwald Isar Nab Ulm ^ Donau Jura Passau O Zugspitze, 3000 m Fichtelgebirge Königssee Regen Itter Landshut O Regensburg | 2. Abb. 1, § 24 ist mit den wichtigsten Eintragungen (s. die Anmerkung im Fuß) zu zeichnen, und zwar a) nach der Abb., b) aus dem Gedächtnis. Beachte dazu die Hilfen links und rechts oben in der Skizze! 3. Nenne im Gebiet der Süddeutschen Hochebene Ivo Km-Strecken (nach Abb. 1, § 24)! a) Die Hochebene selbst. 1. Die Süddeutsche Hochebene nimmt die Stelle eiuer früheren breiten Senkung zwischen Alpen und Iura ein, die von den Gletschern der Eiszeit mit Alpenschutt ausgefüllt wurde (f. die schraffierte Schicht in Skizze 2, § 24; die Alpen sind nur noch eine Ruine). Als sanft geneigte, schiefe Ebene ist sie den Alpen vorgelagert. (Am französischen Außenrande der Alpen blieb die Senkung offen; sie bildet hier eine sogenannte Grabenversenkung, in der die Rhone fließt.) Abb. 2, §24. Schnitt durch die Alpen (südliche Kalkkette weggelassen) und die Süd- deutsche Hochebene (8mal überhöht). Die gestrichelte Schicht bezeichnet den durch die Gletscher und Gletscherwasser herübergetragenen Alpenschutt. Zeichne den Schnitt: a) nach der Vorlage, b) aus dem Gedächtnis (alle Schrift weg- lassen, desgl. die feiulinigen Berge bei der Zugspitze)! 2. Flüsse. Welche von den rechtsseitigen Donau-Nebeuflüssen kommen aus den Algäuer Alpen (darunter auch die Wertach, Nebenfluß von?), welche aus den Bayrischen Alpen? Welcher durchquert die ganzen Alpen? Alle diese rechtsseitigen Nebenflüsse fließen rasch und regellos in breiten Betten, die einst die Gletscher und Gletscherwasser furchten. Wenn sie zur Zeit des Hochwassers auf die 10-, 20-, ja 30- und 40 fache Wassermenge anschwellen und zeitweilig fast den ganzen Talboden überfluten, dann bedecken sie das ihnen abgerungene Nutzland in kurzer Zeit mit unfruchtbaren Sand- und Geröllmassen, des Ackerers mühevolles Werk für immer begrabend. Bis auf den Inn sind sie für die Schiffahrt untauglich (Gruud?). Als Donauquelle wird man Brege und Brigach bald wohl kaum mehr ansehen können, da ihr Wasser immer mehr unterirdisch zur Aach und damit zum Rheingebiet (Bodensee) abgeleitet wird. Bei Aufgabe 1 und 2 bleiben jetzt noch unberücksichtigt: die punktierten Flüsse, die hohl gezeichneten Gebirge und diejenigen Städte und Bergspitzen, bei denen ein Anfangsbuchstabe steht (sind für die spätere Schlußaufgabe bestimmt).

7. Allgemeines über die Erde, den Globus und die Karte, Physische und politische Erdkunde Deutschlands - S. 11

1912 - Leipzig : List & von Bressensdorf
11 Vom Globus und der Karte.__§ " a) tektouische Gebirges, d. h. solche, die durch die Faltung und Zertrümme- rung der Erdrinde bei ihrer Erkaltung und Zusammenschrumpfung ent- standen sind, und zwar sind es entweder 1. Faltengebirge, wenn die Erdrinde zu Falten zusammengepreßt wurde (z. B. die Alpen). Wurden die Falten schon stark abgetragen, wie z. B. beim Böhmerwald, so spricht man von einem Rumpf- oder Sockelgebirge. 2. Schollen- oder Horstgebirge, wenn eine Scholle stehen blieb, während die Nachbarschollen wegsanken. Ein eigentliches oder all- seitiges Horstgebirge bildet der Harz, ein einseitiges das Erz- gebirge (wie das?). b) Erosions- oder Auswaschungsgebirge wenn, wie in der Sächsischen Schweiz, das fließende Wasser eine ursprüngliche Hochebene durch Aus- Waschungstäler zu einer Gebirgslandschaft umwandelte. c) Vulkanische oder Ausbruchsgebirge, wenn feurige Massen aus dem Erd- innern die überlagernden Schichten durchbrechen und sich über diesen Schichten zu kegelförmigen Bergen aufbauen (z. B. Vogelsberg, Vesuv, Ätna). 4. Die Senkungen oder Hohlformen zwischen den Gebirgen sind nach ihrer äußeren Erscheinung a) Täler, und zwar entweder Längstäler (in den Alpen das Rhonetal, das Rheintal bis Ehur, das Sau- und Drautal usw.), oder Quertäler (in den Alpen das Etschtal, das Reußtal usw.). Sprich über Haupt- und Nebentäler! b) Sättel, das sind Senkungen in der Kammlinie eines Gebirges. Werden sie von Menschen begangen oder befahren, so heißen sie Pässe oder Joche. Vom Globus und der Karte. 1. Über Kartenprojektionen. Wiederhole, was über das Gradnetz § 7 gesagt wurde! Der Globus allein gibt die Formen der Erd- und Wasser- flächen richtig wieder, weil er die gleiche Krümmung wie die Erde hat. Leider kann man nicht so große Globen bauen, wie sie nötig wären, um die Erdrüume in genügender Größe darzustellen. Deshalb muß man zu Karten greifen, obgleich diese die Formen der Erdräume nie genau richtig zeigen können, weil stets Ver- zerrungen entstehen müssen, wenn man gekrümmte Flächen in eine Ebene ver- wandelt. Es haben also sämtliche Karten-Projektionen ( = Entwürfe) Mängel. Man unterscheidet zwei Hauptgruppen von Projektionen, die winkeltreuen und flächentreuen. Bei den winkeltreuen Projektionen zeichnet man das Gradnetz fo, daß Längen- und Breitenkreise sich ebenso wie auf dem Globus rechtwinklig schneiden. Die bekannteste dieser winkeltreuen Projektionen ist die Merkator-Karte^). Bei solchen Karten sind die Formen der Länder und 1) Vergleiche das Wort Architektur. 2) Merkator (Latinisierung des Namens Kremer) war ein berühmter Kartograph des 16. Jahr- Hunderts, gestorben 1594 in Duisburg.

8. Allgemeines über die Erde, den Globus und die Karte, Physische und politische Erdkunde Deutschlands - S. 56

1912 - Leipzig : List & von Bressensdorf
44 __Das Rheinische Schiefergebirge. 56 über liegt Andernach. — Bei Bonn hat die schöne Rheinstrecke ihr Ausgangstor. Es wird gebildet durch das Siebengebirge (rechts am Rhein) und den Rodder- berg (153 m), den der Rolandbogen (in Bild 5, § 43, links oben), ein Rest der Burg Rolandseck schmückt. Weiter nördl. liegt der kleine schön bewaldete Godesberg (Wodansberg). — Das Siebengebirge I f. Text u. Bild 5, § 43 | wurde durch vulkanische Tätigkeit aufgebaut. Es besteht aus etwa 30 gedrängt stehenden, steilen Basalt- (und Trachyt-) Kegeln. Am höchsten ist der Olberg (464 w), am schönsten der Drachenfels bei Königswinter (325 in, 277 in über dem Rhein), auf den eine Zahnradbahn führt, und der eine herrliche Aussicht bietet. Das Siebengebirge ist wichtig durch vortreffliche Bausteine (Cölner Dom). 5. Die Nebentäler, ebenfalls durch Wasserfälle eingesägt, wetteifern mit dem Haupttal an Schönheit, a) Besonders steilwandig ist das weinreiche Moseltal, durch das der Fluß sich mühsam hindurchschlängeln muß. Die Zeller Schlinge, nördl. vom 50. Breitenkreis, kehrt fast wieder zum Ausgangspunkt zurück I f. Text U.bild 6, §43[- das Wirtshaus, das der Schiffer vielleicht am Morgen verließ, erreicht er am Abend wieder. Der Weinbau ist im Moseltal mit außerordent- lichen Schwierigkeiten verbunden, da die Felsufer durchweg noch steiler und höher sind als im Rheintal. Weit häufiger noch als am Rhein muß man an den Wänden erst Stufen schaffen, um überhaupt Weinberge anlegen zu können. Man zählt stellenweise bis zu 30, durch gemauerte Bogen und Pfeiler getragene Terrassen übereinander. Mit Staunen ermißt der Wanderer, welch eine Riesenarbeit hier von fleißigen, mit dem Fels ringenden Händen geleistet wurde. „Die vielfach bewunderten (sagenhaften) hängenden Gärten der Semiramis können nicht mit diesen Wunderwerken verglichen werden. Nicht selten steckt in ihnen mehr Arbeit und Mauerwerk als in einem gotischen Dom." — Die Mofel- bahnhat bei Kochem den größten deutschen Tunnel (4 km lang). Über die Mosel- städte siehe § 46c. — b) Eng und felsig ist meist auch das Tal der Nahe, die im Oberlauf dem Fürstentum Birkenfeld angehört. In einer Talweitung oberhalb Bad Kreuznach (fliegt das freundliche Bad Münster amstein mit derebern- bürg | f. Text und Bild 7, § 43 |. c) Überaus reizvoll ist auch das Llhrtal in der Eisel, ganz besonders bei Altenahr, wo die zernagenden Kräfte eine Alpenland- schaft im kleinen modellierten, ä) Zwischen welchen Gebirgen fließt die Lahn? (Städte f. §46c.) e) Die Sieg ist wichtig durch ein benachbartes großes Eisenlager.— f) Die kleine Wupper ist mit ihren 37 Nebenbächen „Deutschlands fleißigster Fluß". (Wie ist das gemeint?) Städte siehe § 466. Die die beiden Städte Solingen und Remscheid verbindende Bahn überschreitet das steilwandige Wuppertal auf der Kaiser Wilhelms-Brücke (f. § 466). g) Die Ruhr durchfließt das Ruhr- kohlen- oder Rheinisch-Westfälische Industriegebiet (s. unten). b) Die Gebirge. § 44 Sie sind rauh, naßkalt und erzeugen in der Hauptsache nur Kartoffeln und Hafer. 1. Taunus und Hunsrück sind Geschwistergebirge, ähnlich wie Wasgenwald und Schwarzwald. 1. Beide bestehen aus dem gleichen Gestein, dem Tonschiefer,

9. Die Zeit der Umwälzungen - S. 1

1909 - Leipzig : Hirt
Stdtewesen. 1 1. Das innere Weiturmtor zu Straburg im Elsa, von auen gesehen. Das teilweise noch aus dem 16. Jahrhundert stammende Stadttor zeigt einen hohen gotischen Durchfahrts-bogen, darber eine Schiescharte, die ein fr den Wchter bestimmter Erker berragt. Das Tor war durch Mauern und jetzt als Spazierwege dienende Gnge mit anderen, weiter auerhalb gelegenen Toren verbunden. Bis in das 19. Jahrhundert wurden die Tore jeden Abend geschlossen und morgens bei Tagesanbruch wieder geffnet. Beide Zeitpunkte wurden durch das Luten der Hauptkirchenglocken bekannt gemacht. An jedem Tor befanden sich ein Wchter und meist auch einige Sldner, die auf unntzes Gesindel und Zigeuner zu achten hatten. Alle fremden Personen wurden angehalten und nach Namen, Zweck und Ziel ihrer Reise befragt. Waren prfte man genau wegen etwa darauf lastender Abgaben. Der Stadtzoll auf Fleisch, Wein, Bier und andere Waren hat sich in manchen Orten bis auf unsere Tage erhalten. Geschichtsanhang Iv. 1

10. Für Seminare - S. 45

1912 - Breslau : Hirt
C. Umformung der Landoberfläche durch äußere Kräfte. 45 Führt der Fluß bis zu seiner Mündung große Sandmengen mit, so entstehen aus diesen häufig in und vor der Flußmündung Sandbänke, sogenannte Barren, die der Schiffahrt den Zugang zur Flußmündung erschweren und weiter zur Haff-, Lagunen- und Strandseebildung führen können. g) Abtragung und Ablagerung in den verschiedenen Abschnitten eines Flnßlanfes. Die Arbeit eines Flusses verteilt sich auf die verschiedenen Abschnitte seines Laufes im allgemeinen in der Weise, daß im Oberlaufe die Erosion, im Unterlaufe die Ablagerung vorwiegt, während in der Zwischen- strecke, dem Mittellaufe, Erosion und Ab lag erung einander ungefähr das Gleichgewicht halten. 4. Die Wirkungen der Gletscher. a) Entstehung der Gletscher. In den Mulden des Hochgebirges oberhalb der Schneegrenze wird der Schnee durch Schmelzen und Wiedergefrieren zu körnigem Firn (Bild 27). Unter dem gewaltigen Drucke der oberen Firnschichten verwan- deln sich die unte- reu in feste, aber immerschmiegsam bleibende Eis- masseu, die sich langsam zu Tal bewegen. Diese Eisströme nennt mau Gletscher (Bild 28). d) Abtragung und Fortführung von Gesteins- trümmern (Mo- rihten). Die Ar- beit der Gletscher besteht zunächst darin,Gesteins- material fort- zuführen und zur Ablage- ruug zu briu- geu. Die Haupt- maffe des beweg- teu Gesteins- schuttes besteht aus den durch Verwitterung ge- lösten Felstrüm- meru, die von den 27. Das Käfertal in den Hohen Tauern. Das kesselartige Talende kann als Typus eines „Talzirkus" gelten. Auf der Rück- wand liegt der Ferner, dessen Abfluß sich durch das einst vom Gletscher erfüllte Trogtal windet. Schutthalden begleiten den Fuß der steilen Felswände.
   bis 10 von 8588 weiter»  »»
8588 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 8588 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer
Auswahl:
Filter:

TM Hauptwörter (50)50

# Name Treffer  
0 236
1 544
2 70
3 206
4 204
5 3071
6 52
7 532
8 154
9 101
10 888
11 51
12 161
13 56
14 62
15 90
16 833
17 19
18 427
19 572
20 64
21 249
22 143
23 30
24 156
25 200
26 361
27 185
28 134
29 236
30 329
31 54
32 154
33 624
34 166
35 42
36 245
37 2211
38 326
39 2909
40 30
41 68
42 58
43 48
44 36
45 3068
46 70
47 143
48 66
49 149

TM Hauptwörter (100)100

# Name Treffer  
0 2102
1 5002
2 642
3 4503
4 4816
5 2085
6 5577
7 918
8 2338
9 3596
10 1004
11 2230
12 5071
13 1035
14 1053
15 1110
16 8908
17 22860
18 808
19 3644
20 1128
21 9560
22 901
23 4358
24 3055
25 1025
26 1205
27 722
28 4171
29 1000
30 438
31 929
32 1050
33 966
34 1058
35 573
36 14983
37 1248
38 2734
39 7683
40 2160
41 3539
42 11644
43 1766
44 814
45 8000
46 1052
47 1027
48 2383
49 3297
50 3376
51 708
52 2276
53 847
54 9438
55 1373
56 1068
57 808
58 586
59 2741
60 1924
61 1968
62 1064
63 1273
64 2365
65 1333
66 1684
67 849
68 4496
69 1349
70 11123
71 4090
72 8496
73 1134
74 1100
75 7126
76 3911
77 16654
78 734
79 2627
80 604
81 890
82 6863
83 1220
84 5514
85 1092
86 1043
87 7415
88 770
89 503
90 919
91 4203
92 20517
93 1582
94 22564
95 2504
96 1042
97 1013
98 6622
99 553

TM Hauptwörter (200)200

# Name Treffer  
0 1704
1 1763
2 320
3 4055
4 235
5 1589
6 1269
7 1794
8 1540
9 950
10 788
11 2398
12 2607
13 1269
14 869
15 387
16 443
17 501
18 354
19 1390
20 135
21 425
22 612
23 204
24 1111
25 1569
26 1520
27 242
28 1135
29 7430
30 612
31 441
32 408
33 6770
34 966
35 1357
36 2923
37 330
38 636
39 3106
40 1220
41 406
42 1525
43 2973
44 649
45 220
46 928
47 4169
48 384
49 761
50 2761
51 3449
52 4382
53 2031
54 2878
55 829
56 804
57 206
58 1999
59 6152
60 738
61 1008
62 1855
63 298
64 675
65 2820
66 1103
67 1315
68 592
69 837
70 597
71 1033
72 975
73 918
74 2333
75 1233
76 323
77 772
78 1694
79 682
80 1198
81 7264
82 805
83 504
84 791
85 428
86 430
87 326
88 413
89 780
90 516
91 3219
92 1014
93 1077
94 805
95 954
96 912
97 620
98 875
99 930
100 6396
101 283
102 2055
103 1200
104 325
105 1590
106 1289
107 905
108 255
109 854
110 1657
111 3058
112 764
113 581
114 1306
115 714
116 1299
117 196
118 791
119 1453
120 566
121 1212
122 1235
123 1304
124 1797
125 1478
126 733
127 3183
128 187
129 1086
130 438
131 2877
132 511
133 2052
134 313
135 299
136 10141
137 650
138 216
139 2019
140 1010
141 669
142 1914
143 717
144 2145
145 1205
146 280
147 2722
148 634
149 800
150 384
151 1152
152 2107
153 399
154 2719
155 1195
156 798
157 1238
158 404
159 914
160 484
161 1121
162 424
163 322
164 1024
165 1599
166 2317
167 627
168 1850
169 651
170 349
171 689
172 2068
173 12516
174 577
175 7628
176 1346
177 4484
178 170
179 4387
180 807
181 440
182 2973
183 42072
184 938
185 361
186 239
187 818
188 2345
189 820
190 184
191 667
192 826
193 781
194 1391
195 499
196 4367
197 358
198 329
199 2516