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1. Für Präparandenanstalten - S. 63

1912 - Breslau : Hirt
I. Europa, — 2. Das Deutsche Reich. 63 Berglandschaften zog besonders die Römer an, die hier schon eine keltische Niederlassung vorfanden. Die Stadt wurde eine befestigte römische Kolonie und uuter römischem Schutz eine blühende Handelsstadt. Triers Bildungs- anstalten standen bei den Römern in gutem Ruf, römische Villen schmückten in großer Zahl die Umgebung. Nirgends diesseit der Alpen findet man deshalb so zahlreiche Denkmäler aus römischer Zeit: die gewaltigen Pfeiler der Moselbrücke, die Reste des Kaiserpalastes und einer Wasserleitung, das Amphi- theater und die Porta nigra (Schwarzes Tor). Im Mittelalter wurde Trier der Sitz eines Erzbischoss und ein berühmter Wallfahrtsort. Den Fluß ab- wärts folgen nur noch kleine Weinorte. Zeichnung: Die Mosel auf deutschem Gebiet. Die Krümmungen werden ohne ängstliche Beachtung der Karte angedeutet. §89. Die Eifel nördlich der Mosel ist eine nur von einzelnen vulkanischen Kegeln unterbrochene, entwaldete Hochebene, in der die ihr eigentümlichen „Maare" (Kraterseen) eingebettet sind (Bild 40). Ein freund- licher Teil des Gebirges ist das liebliche Tal der Ahr mit den Heilquellen von Neuenahr und guten Weinen; die Hochfläche der Eifel ist rauh, nur ein Fünftel des Bodens ist (mit Kartoffeln und Hafer) bebaut. Die Gipfel sind oft malerisch schön und von Burgruinen gekrönt. Das ebene Gebiet im Hohen Venn (— Fehn, Moor) ist mit Moor bedeckt. Die Bahn Köln—trier hat das Eifelgebiet erschlossen. § 90. Im Gegensatz zur Abgeschiedenheit der Hochebene steht der von der Maas durchbrochene Nordrand des Gebirges, wo die Natur reiche Schütze an Kohlen, Eiseu, Blei und Zink eingelagert hat. Das hier ent- staudene Industriegebiet zieht sich durch Belgien nach Frankreich hinein. Auf deutschem Boden hat sich hier eine blühende Tuchindustrie entwickelt, aber auch Maschinenfabriken, chemische Werke, Messingwerke beschästigen Tausende. Mittelpunkt der deutschen Industrie ist Aachen (156), genannt nach seinen zahlreichen Heilquellen la^ua —Wasser), denen der Ort seinen Ursprung verdankt. Ihretwegen liebte Karl der Große den Platz. Er machte Aachen zu seiner Residenz und baute den Dom und Kaiserpalast, in dessen Kapelle er begraben liegt. Jetzt ist Aachen wesentlich Industriestadt und mit dem benachbarten Burtscheid verwachsen. § 91. Der rechtsrheinische Gebirgsflügel beginnt im 8 mit dem Taunus, vom Volke „die Höhe" genannt. An seinem Fuße liegen die weltbekannten Bäder Wiesbaden und Homburg, auf seiner Höhe steht die Saal- bürg, die auf kaiserliche Anregung neu hergerichtet wurde. Das Miueral- wasser von Selters und vielen anderen Orten ist weithin bekannt. § 92. Der Westerwald liegt zwischen Sieg und Lahn und ist ein unwirtliches, von einsamen Wäldern bedecktes Hochland. Seine Tonlager liefern den Stoff für die Millionen von Krügen, die zum Versand der be- nachbarten Mineralwässer dienen. Im Siegtal sind zahlreiche Berg- und Hütteuwerke. Die „Rote Erde" läßt Eiseu und Kupfer gewinnen.' Das

2. Für Seminare - S. 127

1912 - Breslau : Hirt
1. Vorderasien, 127 Bonden mittelmeerischen Inseln in der Nähe Kleinasiens gehört Cypern den Briten. Die Bewohner sind meist Griechen, die vorwiegend Weinbau treiben. Von den West- liehen Inseln ist Rhodos Hauptsitz der Schwammfischerei, während Chios und Samos Südfrüchte und Wein ausführen. 2. Armenien. u) Natnrbeschaffenheit. Armenien bildet das höher gelegene (1500 bis K 100. 2000 m) Zwischenstück zwischen den ziemlich gleich hohen Faltengebirgs- ländern Kleinasien und Iran. Das rauhe Hochland ist von hochragenden Gebirgsketten, terrassenförmig ansteigenden Hochflächen und tiefeingeschnittenen Flußtälern erfüllt. Hier erfuhr die Erdrinde besonders starke Faltungen, und mächtige vulkanische Ausbrüche überdeckten weite Strecken mit Lavamassen oder schufen Kegelberge wie den Ararat (5200 m), den „steilen Berg". Die Gebirge siud wegen der starken Niederschläge quelleureich (Euphrät und Tigris). Die Hochflächen, meist trocken, enthalten vielfach abflußlose Becken, die von Salzseen eingenommen werden (Wan-, Urmia-See). d) Klima und Erzeugnisse. Im Gegensatz zu den rauhen, unwirtlichen Höhen sind die Täler milde und fruchtbar. Man baut Weizeu, Gerste und in den tieferen Lagen mit Hilfe künstlicher Bewässerung Mais, Hülsenfrüchte, Ge- müfe und unsere bekannten Obstsorten an. Armenien ist die Heimat der Aprikose. c) Bewohner. „Armenien verbindet ethnographisch die asia- tischen Jndogermanen (die so- genannten Arier) mit den in Europa wohnhaften; denn ohne die zu den Ariern gehörenden Armenier wäre eine Lücke zwi- scheu den westlichsten Ariern (den Jraniern) und den östlichenjndo- germanen in Europa (den Rus- sen>." Die Armenier wußten dem Ansturm des Islam gegen- über ihren christlichen Glauben zu behaupten; politische Selb- ständigkeit haben sie nie erlangt. Sie leben meist als friedliche Viehzüchter und Bauern in halb unterirdischen Häusern; aus- gewanderte Armenier haben sich als Kaufleute und Ban- kiers in den großen Städten des Orients niedergelassen. d) Politische Einteilung und Siedlungen. Staatlich ge- hört Armenien teils zu Rußland, teils zu Persien und teils zur Türkei. Die Greu- zen der drei Reiche berühren sich am Ararat. Der türkische (der W mit Kurdistan) und der persische Anteil (der 80) leiden unter schlechter Verwaltung, dem Mangel 74. Türkische Landleute in Kleinasien.

3. Für Seminare - S. 137

1912 - Breslau : Hirt
3. - Ostasien. 137 B. China. a) Bodengestalt und Bewässerung. Seiner Bodengestaltung nach besteht $ 109. China aus zwei Teilen, einer nördlichen und einer südlichen Landschaft, die durch die Ausläufer des Kweuluu voneinander getrennt sind. Der Nord teil ist größtenteils Tiefland; es wird jedoch im No durch das Gebirgsland der Halbinsel Schäntnng unterbrochen. Südchina hat steile, schluchtenreiche Gebirge, denen auch weite Täler nicht fehlen. Nordchina wird von dem H oänghö bewässert. Dem Gebiete dieses Flusses gehört die Lößregion des Landes an. Der Löß, ein kalkhaltiger, toniger Sand, der durch Staubstürme aus dem Inneren Asiens fortgetragen und an den Gebirgen sowie im Tieflande Chinas abgelagert wurde, deckt oft in Schichten von 700 m Mächtigkeit den Boden. Ausreichend bewässert, ist er äußerst fruchtbar. Infolge seiner kapillaren Struktur bricht er bei Unterspülung in steilen Wänden ab. (Vgl. § 30.) Daher sind die Flnßtüler senkrecht eingetieft, die Schichten in der wunderbarsten Weise zerklüftet. Die gelben, schaumigen Lößschlammassen, die der Hoänghö (d. h. gelber Fluß) mit sich führt und teilweise weit ins Meer hinaustrügt, haben Fluß und Meer den Namen gegeben. Wie andere chinesische Flüsse, so hat namentlich auch der Hoänghö durch Ablagerung von Sinkstoffen das Bett seines Unterlaufes erhöht, stellenweise bis zu 5 m über dem umliegenden Lande. Solche Flüsse eignen sich gut zur Bewässerung des Landes, aber ihre Dammdurch- brüche sind äußerst gefährlich. Die letzte große Verheerung, die der „Kummer Chinas" dnrch Überschwemmung anrichtete, erfolgte im Jahre 1887. In geschicht- licher Zeit hat er seinen Unterlans häufig geändert und neue Rinnen gegraben. — Der Hoänghö ist wegen starker Wasserstandsschwankungen und einer seiner Mün- dung vorgelagerten Barre, aber auch wegen seines streckenweise flachen Fahrwassers für die Schiffahrt wenig bedeutsam. Dagegen hat der Strom Südchinas, der Jäntsekiäng („Sohn des Ozeans"), einer der mächtigsten Ströme der Erde (5100 km), für China als Verkehrsstraße eine ähnliche Wichtigkeit wie der Mis- sissippi für Nordamerika und die Wolga für Rußland. Seedampfer können bis Han- köu, Flußdampfer und Dschunken sogar bis zum Austritt des Stromes aus Inner- asien gelangen. b) Klima und Wirtschaftsleben. Die Fortsetzung des Kwenlun bildet nicht nur eine Wasser-, sondern auch eine Klimascheide. Im nörd- lichen China ist das Klima mehr festländisch, im 8 ozeanisch mit geringen Temperaturgegensätzen und reichlichen Niederschlägen. Im heißen Sommer wehen die feuchten Monsunwinde vom Meere ins Land und bringen be- trachtliche Regenmengeu. Ihr Ausbleiben hat den Ausfall einer Ernte und in dem dichtbevölkerten Lande schreckliche Hungersnot im Gefolge. Im Winter steht Nordchina unter der Herrschaft sehr kalter, Jnuerasieu entstammender Nordwestwinde, deren Herrschaft im 8 bis nach Kanton reicht, ohne daß dadurch in diesem Teile Chinas der Anbau subtropischer Gewächse ver- hindert würde. Die Gebiete des nordwestlichen China und des Chinesischen Tief- land es gehören zu den gesegnetsten Gegenden der Erde und bilden die Kornkammern des Landes. Fast alles anbaufähige Land ist in Kultur

4. Für Seminare - S. 147

1912 - Breslau : Hirt
4. Jnnerasien. 147 Karakorüm fort. Der Karakorüm, das „schwarze Gebirge", umschließt im W mit dem Himalaja, dem Hiuduküsch, dem Kweuluu und dem Tien- schau das Pamir-Hochland, ein burgartig emporgehobenes, seenreiches, von breiten Mulden und zahlreichen Ketten durchzogenes Steppengebiet von 5000 m Höhe. Der Tienschan, das „Himmelsgebirge", bildet das südwestliche Gebirge des stafselsörmig nach No zurückweichenden, nur in der Pforte der Dsüngarei unterbrochenen Nordwestrandes von Jnnerasien. Im No begrenzt der Altai die Dsnngarei. Dieses Steppenland bildete wiederholt ein Aus- bruchstor nach W für die mongolischen Völker und vermittelt jetzt eiueu großen Teil des Güteraustausches zwischen China und Rußland. Am Baikal-See schließen das Sajäuische und das Jablonoi-Gebirge den Wall. Die Ost- grenze Zentralasiens sind die meridional streichenden Ketten des östlichen Tibet, die nach 8 und 80 fächerförmig auseiuaudergeheu, und verschiedene Randgebirge, darunter das Chingan-Gebirge. B. Der innere Teil Zentralasiens. a) Oberflächenbild. Der Kwenlnn, der sich vom Pamir gegen 0 bis § 115. zum Chingan-Gebirge und bis nach China hinein erstreckt, scheidet Jnnerasien in zwei Teile. 1. Das Hanhai im N ist der größere Teil (etwa 1000 m hoch). Es trägt seinen Namen (Hanhai = „trockenes Meer") mit Recht; denn noch zur Tertiärzeit bildete es das Becken eines Meeres, das durch die Dsün- garische Pforte einen Abfluß fand. Der abflußlose westliche Teil heißt nach dem einzigen größeren Fluß Jnuerasieus, dem Tarim (Bild 84), der in den Lobnor mündet, das Tarimbecken oder nach den Bewohnern Osttnrkestän. Der östliche Teil führt verschiedene Namen: Gobi („Wüste"), Schämo („Sandmeer"), die Mongolei. 2. Den Südteil bildet Tibet, ein von hohen, parallelen Gebirgsketten durchzogenes, gefaltetes Hochland, das höchste der Erde (fast Montblanc- Höhe, 4500 m). Der westliche Teil und die Nordostecke sind abflußlos. Im gebirgigen, seenreichen 0 und 30 liegen die Quellgebiete der großen Ströme Ost- und Südostasiens. b) Klima, Pflanzen, Tiere. Für das Klima des Landes sind Verhältnis- mäßig heiße Sommer und eisig kalte, fast wolkenlose Winter bezeichnend. Durch die Trockenheit der Luft werden die Temperaturgegensätze noch ver- schärft. Die durch Steigungsregen befeuchteten Randgebirge haben sämtlich einen mit Vegetation bedeckten Fußgürtel und am Außenrande dichten Wald. Höher hinauf folgt zunächst ein breiter Schuttgürtel von verwittertem Gestein; dann beginnen Bergmassen aus festem Fels. Das Innere ist wegen seiner sehr spärlichen Niederschlagsmengen meist Sand wüste mit Steppen und Oasen oder Kieswüste. Da der Wald fehlt, so dient bei dem Mangel an Holz der getrocknete Kot der Herden als Brennstoff. Die Sandwüsten Zentralasiens sind auch die Heimat furchtbarer Stürme. Anbau des Bodens gestatten nur geschützte und durch Quellen und Flüsse 10*

5. Für Seminare - S. 359

1912 - Breslau : Hirt
B. Das Nordwesteuropäische Schollenland. — 4. Niederlande. 359 2. Die Marschen, im Hintergrunde der Dünenküste gelegen, bestehen aus einem ungemein ertragreichen, fetten Lehmboden. Er ist teils vom Meere, teils von den Flüssen abgelagert worden; danach unterscheidet man See- marschen und Flußmarschen. Zusammen bedecken sie eine Fläche von der Hälfte des ganzen Landes. In den Marschgebieten breiten sich nament- lich in Nordholland große Nieder- oder Grünlandsmoore aus, die durch Eut- Wässerung teilweise in Wiesen- und Weideland und in Gebiete blühender Vieh- zucht verwandelt wurden. Da die Marschen reichlich zur Hälfte unter Meeres- spiegelhöhe liegen, so müssen sie nicht allein durch kostspielige Deichbauten gegen das Eindringen des Meeres geschützt werden, es sind auch aus- gedehnte Entwässerungsanlagen notwendig. Daher wird das ganze Land von einem Netzwerk schnurgerade verlaufender Gräben und Kanäle durch- zogen. Zahlreiche von Windmühlen und Dampfmaschinen in Bewegung ge- setzte Pumpwerke führen das Wasser höher gelegenen Kanälen und den Flüssen zu. An der Mündung der Binnengewässer dienen großartige Schleusen- anlagen dazu, einerseits dem Wasser einen Abfluß zum Meere zu verschaffen, anderseits das Land vor der Flut zu schützen. Ein holländisches Marsch- gebiet mit seinen rechteckigen, von Kanälen geschnittenen und von Dämmen eingefaßten Landflüchen (Polder), seinen Äckern, Gärten und üppigen, von Rinderherden belebten Grasfluren, mit seinen zahlreichen Windmühlen und auf den Wasserstraßen dahingleitenden Segeln, seinen freundlichen Dör- fern und sauberen Einzelhöfen bietet ein ganz eigenartiges Bild. 3. Die Geestlandschaft schließt sich landeinwärts an die Marschen an. Sie verteilt sich auf drei Gebiete: auf die von Belgien hineinragende Campine (das Kempenland), die Veluwe^ zwischen Rhein und Issel und das Binnen- land östlich der Südersee. Die Sand- und Kiesablagerungen der ersten Eiszeit, deren Gletscher jedenfalls bis zur Rheinmündung heranreichten, ent- behren hier der fruchtbaren Schwemmlanddecke und bilden einen magern Boden, der in den höheren Lagen Heideflächen trägt, in den Bodensenkungen von Hochmooren eingenommen wird. Durch Aufforstung der sandigen Strecken und durch Urbarmachung des Moorbodens sucht man die dürftigen Flüchen für die Kultur zu gewinnen. Iii. Gewässer. Der größte Teil Hollands gehört dem Mündungsgebiete des Rheins, der Maas und der Schelde an. In vier, zu je zwei zusammen- gehörenden stromartigen Meeresbuchten dringt das Meer tief ins Land ein. Kurz nach seinem Übertritt auf holländischen Boden spaltet sich der Rhein in zwei Arme, von denen der südliche, die Waal, zwei Drittel des Rhein- Wassers erhält. Der nördliche, später Lek genannte Arm entsendet die Issel zur Südersee; oberhalb Rotterdam empfängt der Lek einen Zufluß aus der Waal und nimmt nun den Namen Neue Maas an. Die Waal, der bei Gorinchen die Maas zufließt, gabelt sich in verschiedene Arme, von denen der südlichste in die Vereinigung der beiden großen nördlichen Trichter- buchten mündet. 1 Betuwe — fruchtbar; Veluwe — unfruchtbar.

6. Für Seminare - S. 422

1912 - Breslau : Hirt
422 B. Länderkunde. — Vi. Europa. 2. Das Lothringische Stufenland. § 279. I. Bodenaufbau und Gewässer. An den Westen des Wasgenwaldes und des Pfälzer Berglandes lehnt sich das Lothringische Stufenland an. Es reicht im 8 bis zu den Sichelbergen, im W bis zum Plateau von Langres und bis an die Argounen, während es im N an die Ardennen-Eifel und den Hnnsrück grenzt. Es stellt das linksrheinische Gegenstück zu dem Schwäbisch-Fränkischen Stufenlande dar. Gleich diesem stasfel- förmig nach der dem Rhein abgewandten Seite abgesunken, wird sein Boden auch von denselben Gesteinsarten gebildet, die das östliche Stufenland zu- sammensetzen. Buntsandstein, Muschelkalk und Kenper treten in der Rich- tnug von 0 nach W nacheinander zutage; der W wird von Jurakalken eingenommen. Den 8 bildet ein formenreiches, von tiefen Tälern durch- zogeues Bergland. Es geht nach N in ein welliges Hügelland über, das nur von den Talniederungen aus gesehen ein gebirgiges Gepräge zeigt. Zwischen Mosel und Saar ist das Hügelland von vielen meist buchen- umsäumten Weihern bedeckt, Wannen, die durch Eiusturz unterirdischer Höh- lnngen entstanden sind. Während das Schwäbisch-Fränkische Stnfenland durch das Tal der Kinzig, des Neckars und des Mains in enge Beziehung znr Oberrheinischen Tiefebene gesetzt ist, ermangelt die westliche Landschaft einer solchen Verbindung und wird durch ihre Bodengestalt mehr auf Frankreich hingewiesen, besonders im 8. Hier bildet der Wasgenwald einen natürlichen und politischen Grenzwall (vgl. § 277). Die Gewässer des Stufeulaudes sammeln sich in der Mosel (mit Menrthe und Saar) und in der Maas. Die Laufrichtung der Flüsse läßt erkennen, daß die Landschaft von 8 nach N und, allerdings weniger deutlich, nach W geneigt ist. Das Maasgebiet ist auf eine schmale Zone im W beschränkt, während sich das Moselland von der etwa 300 m hohen Landstufe am linken Ufer der Mosel breit nach 0 bis zum westrheiuischeu Gebirgsraude erstreckt. Ii. Klima. Bei seiner südwestlichen Lage und geringen Bodenhöhe hat das Stufenland ein mildes Klima mit einerjahrestemperatnr von 9 bis 10" im deutschen Anteil des Moseltals und im Saargebiet, von 8 bis 9" in den übrigen Gebieten. Die jährliche Niederschlagsmenge beläuft sich auf 60 bis 70 cm. Sie nimmt vom Moseltale aus nach 0 mit der Höhe zu. Iii. Wirtschaftsverhältnisse. Im ganzen ist das Stufenland fruchtbar und trefflich angebaut, besonders in den geschützten Flußtälern. Am wenig- sten ergiebig zeigen sich die rauhen, stark bewaldeten Gebiete um Bitsch und Saarburg an der oberen Saar. In Deutsch-Lothriugeu sind vier Wirtschastszonen deutlich zu unter- scheiden. Die Bewohner des 0 bis zum Saartale treiben lohnenden Landbau, Glas- und Porzellanfabrikation (Nähe der Saarkohlen!). Zwischen Saar und Mosel hat das Vorkommen von Steinsalz im Muschelkalk zahl- reiche Salzwerke (Chateau-Salins) ins Leben gerufen, während der an der

7. Für Seminare - S. 437

1912 - Breslau : Hirt
Das Deutsche Reich. — D. Das Mitteldeutsche Gebirgsland. Laufstrecke fast das Doppelte dieser Länge. Daher folgt die militärisch wichtige Moselbahn nach Metz nur stellenweise dem Flusse und wählt meist den geraden Weg abseits des Tales; ebenso ist die Mosel für eine Flußschiffahrt im großen nicht geeignet. Um so lebhafter gestaltet sich der Fährverkehr zwischen den beiden Ufern. Da bald die rechte, bald die linke Uferseite dem Süden zugekehrt ist, so wechseln Wein- und Obstgelände mit Feldern, Wiesen und Wäldern fortwährend ab. In der Regel liegen daher die Besitzungen der Bewohner auf beiden Ufern, so daß der Verkehr über den Fluß schon durch die Bedürfnisse ein und derselben Wirtschaft bedingt wird. 224. Schlinge der Mosel bei Marienburg. Der Fluß bildet hier eine 12 km lange Schleife, deren Enden sich so nahe treten, dag man sie zu Fuß in ^ Stunden abschneidet, während die Dampferfahrt flußaufwärts 1^ Stunde dauert. 3. Die Eifel. a) Landschaftscharakter. Zwischen Mosel, Rhein, Maas und Sambre dehnt sich eine weite Hochfläche aus. Sie gehört nur im 0 zum Deutschen Reiche, während der Nw belgisch, der Kw französisch ist. Das waldreiche belgisch-französische Gebiet, das ungefähr durch die Linie Lüttich—trier vom deutschen gelrennt wird, bezeichnet man mit dem Namen Ardennen, das deutsche mit dem Namen Eifel. Die Eifel erreicht in der Hohen Acht 750 m Höhe. Das Gebirge ist reich an echten, erloschenen Vulkanen mit alten Kratern und Lavaströmen und an trichterförmigen Ver- tiefungen, die oft tiefe Seen kleineren Umfangs, Maare, enthalten. Das größte Maar ist der Laach er See bei Andernach, 3,3 qkm groß, 53 m tief, eine Perle landschaftlicher Schönheit. Den nordwestlichen Teil der Eifel bildet das Hohe Venn (d. i. Hohes Moor [Venn = Fehn]), ein mit großen Hochmooren bedecktes, waldreiches Gebiet. Dem Rheine benachbart, zieht aus

8. Für Seminare - S. 118

1912 - Breslau : Hirt
118 B. Länderkunde. — I. Asien. Auch in semer Mittlern Erhebung (950 m) übertrifft Asien alle übrigen Erdteile. Riesenhaft sind seine Ströme, riesenhaft an Flächengröße und Volkszahl seine be- deutendsten Reiche. Von allen Erdteilen hat Asien das ausgedehnteste Flußdelta, den größten Binnensee, den höchsten Berggipfel und die tiefste Landsenke. d) Natürliche Landschaften. Asien wird zwischen 28° und 50° N von einem Gürtel vorherrschend westöstlich streichender Faltengebirge und Hoch- länder durchzogen. Jenseits der Einschnürung am Hindukusch strahlen die Hochgebirge fächerförmig aus und umschließen ein gewaltiges, dreieckiges Hochland: Hoch- oder Jnnerafien, das die übrigen Teile des Kontinents scharf voneinander trennt. An die Nordwestseite Hochasiens schließt sich West- und Nordasien an, an seine Ostseite Ostasien, an seine Südseite Südasien. Dazu tritt noch eine ausgedehnte Inselwelt. So ergeben sich mit Einschluß Vorderasiens fünf verschiedene natürliche Landschaften, auf die sich die großen Tiefländer des Erdteils gleichmüßig verteilen (Fig. 69). 20° 140° (1 : 120 Millionen ) 1. Vorderasien. §93. Zwischen die Afrika verwandten, ungefalteten Tafelländer Arabien, Palästina, Syrien und die gefalteten Landmaffen der kleinasiatischen, armenischen und iranischen Gebirge schiebt sich das größtenteils dnrch An- schwemmnng gebildete Tiefland des Euphrät-Tigris.

9. Für Seminare - S. 119

1912 - Breslau : Hirt
1. Vorderasien. 119 A. Die vorderasiatische Wüstentafel. Das vorderasiatische Tafelland ist das Verbindungsglied zwischen Eurasien und Afrika und deshalb für den Weltverkehr wichtig, dem durch die Durch- stechung der Landenge von Snes eine äußerst wichtige Straße eröffnet wurde. Das Tafelland besteht wie das afrikanische meist aus Gneis und Granit; darüber sind in vielen Gebieten gewaltige Decken von vulkanischen Ge- steinen ausgebreitet. 1. Arabien. a) Bodengestalt. Arabien bildet ein Tafelland von 1000 bis 1200 m mitt- K 94. lerer Erhebung mit erhöhten Rändern steilweise über 2000 m Höhe), die meist terrassenförmig vorn Meere aus aussteigen. Die höchsten Randgebirge finden sich im Sw (Jemen) und im 80 (Oman); auch das Juuere wird stellen- weise von bedeutenden Erhebungen durchzogen. — Auf der felsigen, wüsten- haften Halbinsel Sinai' erhebt sich ernst und schroff das Granitmassiv des Sinai im Mosesberg (Dschebel Musa) zu 2250 m. b) Klima und Bodenerzeugnisse. Da der meist die Halbinsel bestreichende Nordostpassat hier ein an sich trockener Wind ist, weil er aus kälteren Erd- räumen in wärmere Gegenden weht, und da die hohen Randgebirge ver- hindern, daß regenspendende Winde in das Innere des Landes eindringen, so empfängt das Binnenland mit Ausnahme der mittleren, gebirgigen Teile nur wenig Niederschläge. So ist das Innere trocken, tagsüber glühend- heiß und oft von Sandstürmen durchtobt. Die Trockeutäler (Wadis) führen nur nach den Gewitterregen segenspendendes Naß. Im 8 der Halbinsel liegt die große, pflanzenlose, von zahllosen Sanddünenwellen erfüllte, oasen- arme Arabische Wüste, „ein Ozean von Dünen". Wie in der Sahara wird auch hier durch trockene Verwitterung und durch die Arbeit des Windes der Sand immer neu erzeugt. In der gebirgigen Mitte des Innern er- halten die Dattelhaine und Frnchtselder zahlreicher Oasen durch Steiguugs- regen, aber auch durch künstliche Bewässerung hinreichende Feuchtigkeit. Auch die Nef'ud im Nw, die im N der Syrischen Steppe weicht, ist infolge ihres Oasenreichtums zugänglicher als die Arabische Wüste. Das westliche Küstengebirge wird durch den Südwestmonsun befeuchtet, jedoch reichen auch hier die Niederschläge nicht aus, dauernde Flüsse zu er- zeugen und den Bodenanbau allgemein, ohne künstliche Bewässerung zu ermög- lichen. Am fruchtbarsten ist die Landschaft Jemen an der Südwestküste, wo die Glut der Souue Kassee', Datteln, Zucker, Weizen und Mais zur Reife bringt und dichte Wälder Balsam, Weihrauch, Myrrhe und Gummi liefern. Hier und besonders am Persischen Golf treiben die Bewohner Perlen- fischerei. * Nach der jetzt verfallenen Stadt Mocha, dem früheren Hauptausfuhrhafen, Mokka- Kaffee genannt, heute der Handelsname für den besten javanischen Kaffee. Der arabische Kaffee wird nur noch in geringer Menge nach Europa ausgeführt.

10. Für Seminare - S. 128

1912 - Breslau : Hirt
128 B. Länderkunde. — I. Asien. an Verkehrsstraßen und schiffbaren Flüssen; der türkische Besitz wird außerdem noch häufig von räuberischen Kurden ^ heimgesucht. Der russische Teil (im N) ist besser regiert. Trapezünt oder Tirabzöu (100) ist der bedeutendste politische Hafen sür die europäische Einsuhr nach Armenien. An der wichtigen, von Trapezünt nach Täbris führenden Karawanenstraße liegt auf hohem Felskegel mit starken Festungswerken die Handelsstadt Erserüm (120). Die einzige Großstadt entstand in Persisch- Armenien, Täbris (200), ein durch seine Basare wichtiger Markt, der jedoch infolge der russischen Dampfschiffahrt auf dem Kaspischen See zurückgeht. 3. Baukasten. § 101. a) Bodenbeschasfenheit und Bewässerung. Kaukasien umfaßt den Kau- kafus mit seinem südlichen und nördlichen Vorlande. Der Kaukasus, ein gewaltiges Kettengebirge von 1500 km Länge, höher als die Alpen, erstreckt sich vom Schwarzen bis zum Kaspischen Meere in der Richtung nach 080. Er liegt in gleicher geographischer Breite wie die Pyrenäen, mit denen er auch sonst viel Ähnlichkeit hat. Der höchste der zahlreichen Gipfel, der von Glet- fchern umpanzerte erloschene Vulkan Elbrus, überragt den Montblanc noch um 800 rn. — Der Kaukasus entstammt wie die Alpen der jüngeren Erd- zeit. Trotz vieler Quertäler mangeln ihm bequeme Pässe. Der am tiefsten eingeschärfte Paß, über den von Wladikawkäs die zu einer Kunststraße umgewandelte Grusinische Heerstraße nach Tislis führt, liegt fast 2400 w hoch (doppelte Höhe des Brennerpasses). So bildet das Gebirge eine geschlossene Mauer, eine Völkerscheide. •— Das meist bergige Vorland im 8 zu beiden Seiten des Kuraslusses, Transkankasien, ist eine große Grabensenkung, die zum Schwarzen und zum Kaspischen Meere entwässert. Auch das ganz flache nördliche Vorland bis zur Manytfchniedernng, Ziskankasien genannt, sendet seine Wasseradern nach entgegengesetzten Richtungen. b) Klima und Erwerbsleben. Transkankasien wird gegen die rauhen Nord- und Ostwinde durch die Gebirgsmaner des Kaukasus geschützt und erfreut sich deshalb eines milden Klimas. Der fruchtbare Boden empfängt in der Nähe des Schwarzen Meeres die reichlichsten Niederschläge. Daher gelangt hier die Pflanzenwelt zu üppigster Entfaltung. Getreide und Süd- früchte, Wein2, Obst- und Maulbeerbäume finden das beste Gedeihen. Im 0, an der unteren Knra, wird das Land zur Steppe. An Mineralsch ätzen liefert Transkankasien Steinsalz, Manganerzkupfer4 und Naphtha, aus dem durch Reinigung Petroleum gewonnen wird. Berühmt sind die reichen Naphtha- quellen und -werke bei Baku (225, Bild 75), auf der in den Kaspischen See vorspringenden Halbinsel Apscheron, die der Weltproduktion liefern (die Ver- einigten Staaten f). — Der Kaukasus ragt mit seinen gletscherbedeckten 1 So heißen die nomadisierenden Bewohner der Hochflächen und des südlichen Gebirgs- randes. Sie sind Todfeinde der Armenier. 2 Der Weinstock wächst hier wild. 3 Ein Braunstein, der von der europäischen und amerikanischen Stahlindustrie sehr ge- schätzt wird. — 4 Die Firma Siemens besitzt in Transkaukasien große Kupferwerke.
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