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1. Vaterländische Geschichte für junge Landwirte - S. uncounted

1910 - Berlin : Parey
Verlag von Paul I'arey in Berlin Sw., Hedemannstr. 10. Jeder Band Tu A T7d-D T Dt Preis des Bandes einzeln käuflich. 1 fl Ai-lla Dl Dliv 1 ililljx in Leinen geb. 2,50 W. Baukunde. Engel’s Pferdestall (Bau und Einrichtg.) neubearb. v.reg.-Baum. G.meyer. 3. Aufl. Engel’sviehstall (Bauu. Einricht.), neubearb. v. Reg.-Baum. G. Meyer. 4. Auflage. Schubert’s ldw. Baukunde. Neubearb v. Reg.-Baum^st. G. Meyer. 7. Auflage Geflügelställe (Bau u Einricht.) v. Professor A. Schubtit in Kassel. 3. Auflage Kalk-, Gips- und Zementfabrikation von H. St eg mann in Braunschweig Kulturtechnik, Maschinenkunde, Ingenieurwesen. Landw. Geräte und Maschinen v. W. Strecker, Prof. in Leipzig. 9 Auflage. Schubert’s ldw. Rechenwesen. Bearb. v. H. Kutscher in Hohenwestedt. 4. Aufl. Be- u. Entwässerung der Äcker u. Wiesen V. Ök-Rat L Vincent. 4. Auflage Wüst’s Feldmessen u. Nivellieren. Bearb. V.prof. Dr.-Ing. A. Nachtweh. 6 Aufl. Der Landwirt als Kulturingenieur v. Fr. Zajicek, Prof. in Mödling. 2. Auflage. Landw. Plan- und Situationszeichnen von H. Kutscher in Hohenwestedt. Veterinärwesen. Englischer Hufbeschlag \on H. Behrens, Lehrschmied in Rostock. 2. Auflage. Eingeweidewürmer der Haussäugetiere von Dr. J. Dewitz in Berlin. Gesundheitspflege der ldw. Haussäugetiere v. Geh. Med.-Rat Prof. Dr. Johne. Landw. Giftlehre von Med.-Rat >>r. G. Müller, Professor in Dresden. Der kranke Hund von Med.-Rat Dr. G. Müller, Prof. in Dresden 2. Auflage. Der gesunde Hund von M d.-Rat Dr. G. Müller, Professor in Dresden. Geburtshilfe von Arr*3tiera zt Tapken in Varel. 3 Auflage. Jp.gd, Sport und Fischerei. Künstl. Fischzucht v. M. von dem Borne. Neubearb. v. H v. D e b s chi t z. 5 Aufl. Süsswasserfischerei von M. von dem Borne. Teichwirtschaft V. M. von dem Borne. Neubearb. V. H. V. Debschitz. 5. Auflage. Goedde’s Fasanenzucht. Bearb. v. Fasanenjäger Staffel in Fürstenwald. 3. Aufl. Jagd-, Hof- und Schäferhunde von Leutnant Schlotfeldt in Hannover. 2. Aufl. Ratgeber beim Pferdekauf v. Stallmeister B. Schoenbeck in Höxter. 3. Aufl. Reiten und Fahren von Major R. Schoenbeck in Berlin. 4. Auflage. Gartenbau. Gehölzzucht v. J. Har twig, Grossherz Hofgarteninspektor in Weimar. 2. Auflage. Gewächshäuser V. J. Hartwig, Grossh. Hofgarteninspektor in Weimar. 2. Auflage. Meyer’s Immerwährender Gartenkalender. 4. Auflage. Obstbau v. R. Noack, Grossherzogi. Hofgarteninspektor in Darmstadt. 4 Auflage Obstverwertung von Karl Huber, Kgl. Garteninspektor. Rümpler’s Zimmergärtnerei. Bearb. v. W. Mönkemeyerinleipzig. 3. Auflage. Gärtnerischeveredlungskunst v. O. Teichert. Bearb. v. Fintelmann. 3. Aufl. Gemüsebau von B. von Uslar in Hannover. 4. Auflage. Gärtnerische Betriebslehre v. A. Bo de, Obst- u. Gartenbaulehrerin Altenburg. Gartenblumen (Zucht und Pflege) von Th. Rümpler, Gen.-Sekr. in Erfurt. Zu beziehen durch jede Buchhandlung.

2. Vaterländische Geschichte für junge Landwirte - S. 59

1910 - Berlin : Parey
Preußens Unglücksjahre 1806 und 1807. 59 die preußische Sache verlassen und dafür den Königstitel erhalten hatte. Endlich nutzte Preußen 120 Millionen Mark Kriegskosten zahlen; erst nach Zahlung dieser Summe sollten die preußischen Festungen und das Land von den Franzosen geräumt werden. Gleichzeitig nutzte Preutzen sich verpflichten, sein Heer auf 42 000 Mann herabzusetzen. So ging die Hälfte des preußischen Staates verloren, und die unerschwinglichen Kriegskosten und die im Lande verbleibende feindliche Besatzung sollten die letzte Kraft des geschwächten Staates untergraben. Des Königs Bundesgenosse, Alexander von Rußland, aber erlitt keine Einbuße; eine Teilung der Herrschaft in Europa war verabredet worden: Alexander den Osten, Napoleon den Westen. 4. Die Ursachen des Zusammenbruchs der preußischen Großmacht. a) Die preußische und diefranzösischekriegsmacht. Das preußische Heer hatte seit dem Tode Friedrichs des Großen viel von seiner Kriegstüchtigkeit eingebüßt. Es betrug zwar noch 200 000 Mann; aber nur ein kleiner Teil davon bestand aus Landeskindern, alle übrigen Soldaten waren angeworbene Fremde, denen die rechte Liebe zur Verteidigung des Vaterlandes abging. Am an Sold zu sparen, wurde ein sehr großer Teil im Frieden beurlaubt zu Arbeiten auf dem Lande oder in den Garnisonstädten. Mit den wenigen Zurückbleibenden aber konnten keine lehrreichen kriegsmäßigen Felddienstübungen vorgenommen werden; so litt dadurch die kriegsmäßige Ausbildung. Die Ausrüstung war mangelhaft, die Uniform eng und unpraktisch, und die schnelle Bewegung der Armee wurde behindert durch einen endlosen Troß von Packpferden und Packwagen. Die obersten Befehlshaber waren alt und grau und wollten nichts von Neuerungen wissen, wie sie jüngere Offiziere, wie Blücher, Kleist, Scharnhorst und Elausewitz schon damals angeregt hatten. ,,Am Alten getreulich festhalten," das war das Losungswort, nach dem man im preußischen Heere handelte; darum verachtete man auch die von Napoleon eingeführte zerstreute Gefechtsweise als feige Kampfesart und blieb bei dem geschlossenen Aufmarsch und Angriff. Und nun die französische Armee! Sie bestand in ihrem Kern aus alt gedienten, durch die vielen Kriege gut geschulten Truppen, geführt von jungen Offizieren, die zum größten Teil im Felde aus den einfachen Mannschaften hervorgegangen waren, und an der Spitze stand der Kaiser, selbst ein Sohn des Volkes und der größte Feldherr der damaligen Zeit. Durch die reichen Erfahrungen

3. Vaterländische Geschichte für junge Landwirte - S. 14

1910 - Berlin : Parey
14 Die Begründung des brandenburgisch-preußischen Staates. auf, so daß schließlich überall und in allen Regierungsangelegenheiten nur sein Wort und Wille galt. Das war der Anfang der unumschränkten oder absoluten Monarchie in Kurbrandenburg. Der Kurfürst erhob von den Grundbesitzern auf dem Lande die .Gründ st euer, damals Kontribution genannt, und in den Städten führte er eine Abgabe auf alle Verbrauchs gegenstände des täglichen Lebens ein, auf Mehl, Fleisch, Kaffee, Tee, Tabak, Bier usw.; diese Steuer hieß Verbrauchssteuer oder Accise. In jeder Stadt befand sich ein kurfürstlicher Steuerkommissar, der sich von allen Waren, die von außen kamen, am Tor eine bestimmte Abgabe zahlen ließ. Diese Abgabe schlug dann der Kaufmann auf den Verkaufspreis. Weil solche Steuern von der Bevölkerung nicht direkt an die Steuerbeamten, sondern indirekt durch den Kaufmann entrichtet werden, so nennt man sie indirekte Steuern. Neben diesen beiden Steuern bestand noch für jeden Kopf der Familie eine Abgabe, die alljährlich direkt an die Steuerbehörde zu zahlen war. Das war die Kopfsteuer, die anfangs für alle, ob arm oder reich, gleich hoch war; erst später entwickelte sich daraus die Vermögenssteuer. Alle Steuern flössen in die gemeinsame Staatskasse. b) Des Kurfürsten Sorge für die Landwirtschaft. Mit der Sorge für eine bessere Verwaltung des Landes ging auch diejenige für die Landwirtschaft Hand in Hand. In die entvölkerten Gegenden rief der Kurfürst fleißige Holländer, die er an den Ufern der Havel, Oder und Warthe ansiedelte. Hier fanden sie ausgedehnte Sümpfe wie in ihrer Heimat und trockneten sie mit gleichem Eifer und gleicher Geschicklichkeit wie dort. Auch viele Schweizer kamen, die besonders erfahren in der Viehzucht waren. Allen Einwanderern gewährte der Kurfürst Reiseerleichterungen und Steuerfreiheit für eine Reihe von Jahren. Auch ganz neue, in der Mark bis dahin noch wenig bekannte Zweige des landwirtschaftlichen Betriebes suchte er einzuführen. In Gemeinschaft mit seiner Gemahlin Luise Henriette förderte er den Gartenbau, den er in Holland aus eigener Anschauung kennen gelernt hatte. Streng hielt er darauf, daß jeder Bauer bei seinem Hofe einen Obst- und Gemüsegarten anlegte, und die auf seinen Besitzungen angelegten kürfürstlichen Küchengärten wurden vorbildlich und regten zur Nachahmung an. Auch dem Tabaks- und Kartoffelbau suchte der Kurfürst in seinem Lande Eingang zu verschaffen. Bisher hatte man die Kartoffel nur als Gemüse in kleinen Mengen angebaut, und auch der Tabak war damals noch dem größten Teil der Landbevölkerung fremd.

4. Vaterländische Geschichte für junge Landwirte - S. 21

1910 - Berlin : Parey
Des Königs Sorge für sein Heer. 21 Schöpfer des preußischen B e amt en st an d es geworden, den er dem Staat als Erbe seines kräftigen Regiments hinterlassen hat. Besonders nahm er sich auch des St euer wesens gewissenhaft an. Wie er in seinem eigenen Haushalt auf Ordnung und Sparsamkeit hielt, so sollte es auch im Staatshaushalte sein. Vor allen Dingen kam es ihm darauf an, die Staatseinnahmen zu vergrößern. Qu Adeligen, die bis dahin meist steuerfrei gewesen waren, zog er zu den Staats steuern heran, so sehr sie sich auch dagegen sträubten. Sie mußten eine Steuer auf ihren Grundbesitz zahlen, die sich nach der Größe ihres Besitztums richtete. In den Städten wurde die Accife, die Steuer auf eingeführte Waren, weiter ausgebaut. Die Domänen, die bisher in Erbpacht standen, ließ er einziehen und sie immer nur auf 6 Jahre verpachten, wodurch ein höherer Pachtzins erzielt wurde. Zur Erhaltung des großen Heeres mußten neue Einnahmequellen eröffnet werden; es wurde die Kriegsmetze eingeführt ; das war eine,Abgabe auf jeden Scheffel Getreide, und die Kovalleriegelder, das war eine weitere Abgabe dafür, daß die Reiterei in Kasernen gelegt wurde und so dem Landmann nicht mehr zur Last fiel. In die „Rekrutenkasse" zahlte jeder eine bestimmte Summe, der ein neues Amt oder einen neuen Titel erhalten hatte. Bei all diesen Neueinrichtungen stieß der König oftmals auf Widerspruch. Aber mit unbeugsamem Willen setzte er durch, was er sich vorgenommen hatte, und zerbrach mit fester Hand altes Herkommen, wenn es mit dem Staatswohl in Widerspruch stand. „Raisonnier' er nicht!" donnerte er den an, der Einwendungen gegen seine Anordnungen machen wollte. 2. Des Königs Sorge für sein Heer. a) Die Anfänge der allgemeinen Wehrpflicht. Eine große, schlagfertige Armee betrachtete der König als die Hauptstütze des Staates. Bei seinem Regierungsantritt war das preußische Heer etwa 40 000 Mann stark; er hat es allmählich auf 83 000 Mann gebracht. Die allgemeine Wehrpflicht wie heute bestand damals noch nicht. Die" Soldaten wurden vielmehr immer noch im In- und Auslande angeworben; das aber führte oft zu Unzuträglichkeiten. Darum setzte der König fest, daß alle Einwohner des Landes zum Militärdienst verpflichtet sein sollten, nur die Söhne der Staatsbeamten, Geistlichen und Adeligen, die ältesten Söhne der Bauern und Fabrikbesitzer, die ihres Vaters Besitztum übernehmen wollten, die Söhne der reichen Leute, die ein Vermögen von 6000 Talern besaßen, und die erste Nachkommenschaft der fremden Einwanderer

5. Vaterländische Geschichte für junge Landwirte - S. 26

1910 - Berlin : Parey
26 Preußens Aufstieg zur Großmacht. forderte er die Untertanen auf, „sich bei ihrem Hofdienst nicht mit Peitschen- und Stockschlägen traktieren zu lassen, sondern sich gehörig darüber zu beschweren, wenn ihnen dergleichen widerführe". b) Urbarmachung und Besiedelung. In der ersten Hälfte des 18. Jahrhunderts waren die meisten Teile des Deutschen Reiches, namentlich aber der Nordosten, immer noch sehr spärlich bevölkert. Zahlreiche früher bebaut gewesene Bauernhufen lagen wüst; außerdem gab es in den Niederungen weite Landstrecken, die unter Wasser standen oder doch so sumpfig waren, daß von ihrer wirtschaftlichen Ausnutzung feine Rede sein konnte. Fürsten und Staatsmänner aber waren der Meinung, daß die Macht eines Staates weniger in der Ausdehnung des Landes als vielmehr in dem Reichtum und der Zahl seiner Bewohner bestehe. Darum erblickten sie in der Urbarmachung und Besiedlung unkultivierter Ländereien das nächstliegende und wirksamste Mittel zur Erreichung einer vermehrten Volkszahl. Dieser Ansicht war auch Friedrich Wilhelm I. In den Jahren 1708—1711 hatte in der heutigen Provinz Ostpreußen die Beulenpest sehr stark gewütet, so daß ein großer Teil dieser Provinz (Litauen) entvölkert war und 60 000 Hufen wüste und öde dalagen. Hier griff der König mit eisernem Willen ein, und der sonst so sparsame Fürst hat Millionen für die Ansiedlung neuer Familien geopfert. Sofort ließ er in allen Ländern bekannt machen: ,,Wem es daheim nicht mehr gefällt, sei er Bauer oder Handwerker, ober wer etwa gedrängt oder gedrückt werden sollte, der soll in mein Königreich kommen. Acker, Wiesen, Weibe, Wälder, Steine, Bauholz, Geräte und Gelb sinb für ihn da." Und nun eilten sie herbei, Schweizer, Franken, Hollänber und besonbers viele evangelische Salzburg er, die ihres Glaubens wegen die Heimat verlassen mußten. Sie alle fanben gastliche Aufnahme. In acht Jahren, von 1721—1729, würden mehr als 30 000 Familien, namentlich in den Gebieten von Memel, Tilsit, Gumbinnen und Insterburg angesiebelt und 10 Städte und 332 Dörfer in biesen Gegenben neu gegrünbet. In diese Zeit fällt auch die Errichtung des Gestüts Trakehnen, durch das der König den Grunb zu der später so berühmt geworbenen ostpreußischen Pferdezucht legte. Die Ansiedlung wurde auf alle mögliche Weise erleichtert. Die Kolonisten erhielten die Höfe als freien, erblichen Besitz; ihre Abgaben und Leistungen wurden auf ein geringes Maß festgesetzt oder ihnen auch für mehrere Jahre ganze Steuerfreiheit gewährt. Viele von ihnen erhielten Reifebeihilfen und lebendes und totes Inventar entweder umsonst oder zu einem billigen Preise von der Be-

6. Vaterländische Geschichte für junge Landwirte - S. 97

1910 - Berlin : Parey
Der deutsche Krieg. 1866. 97 2. Die vier süddeutschen Staaten und Sachsen behielten ihr Gebiet und mutzten nur eine mäßige Kriegsentschädigung zahlen. Außerdem schloß Preußen mit ihnen im geheimen ein Schutz - und Trutzbündnis ab, in welchem sie sich verpflichteten, im Fall eines Krieges ihre Truppen dem König von Preußen zur Verfügung zu stellen und sie seinem Oberbefehl unterzuordnen. 3. Die eroberten norddeutschen Staaten, das Königreich Hannover, das Kurfürstentum Hessen, das Herzogtum Nassau, die Landgrafschaft Hessen-Homburg und die Freie Stadt Frankfurt a. M. wurden Preußen einverleibt; aus ihnen und den Elbherzogtümern bildete Preußen die drei neuen Provinzen Schleswig-Holstein, Hannover und Hessen-Nassau. Durch diesen Länderzuwachs erhielt Preußen ein in sich geschlossenes und abgerundetes Gebiet mit einem Zugang zur Nordsee und dadurch die Möglichkeit, sich eine Kriegsflotte zu schaffen. d) Der Norddeutsche Bund. Die norddeutschen Staaten, 22 an Zahl, schlossen sich unter Preußens Führung zum Norddeutschen Bunde zusammen. Bismarck, den sein König inzwischen in den Grafenstand erhoben hatte, legte dem neuen Reichstage, der schon zu Anfang des Jahres 1867 zusammengetreten war und aus gewählten Vertretern des norddeutschen Volkes bestand, den Entwurf einer Verfassung des Norddeutschen Bundes vor. Am 24. Juni konnte die Bundesverfassung veröffentlicht werden, und ant 1. Juli 1867 trat der Norddeutsche Bund ins Leben. Bundesoberhaupt war der König von Preußen; die Regierungen der Einzelstaaten ernannten den Bundesrat, und das Volk wählte in geheimer und direkter Wahl den Reichstag. Die Leitung der Bundesregierung lag in den Händen des Bundeskanzlers. Der Bund hatte ein gemeinsames Bundesheer und eine gemeinsame Bundesflotte unter preußischem Oberbefehl, ein einheitliches Post- und Telegraphenwesen, gleiche Münzen und Gewichte und eine gemeinsame Vertretung nach außen. Als Bundesfarben wurden Schwarz, Weiß, Rot bestimmt. Neben dem Schutz- und Trutzbündnis, das Preußen und die süddeutschen Staaten verband, trat ein neuer Zollverein ins Leben, in dem sich Nord- und Süddeutschland auch in wirtschaftlicher Beziehung die Bruderhand reichten. Alle diese Einrichtungen halfen die Einheit des ganzen deutschen Vaterlandes vorbereiten; sie vollständig zu erreichen, war der großen Zeit 1870/71 vorbehalten. ftttai, Vaterländische Geschichte. 7

7. Vaterländische Geschichte für junge Landwirte - S. 107

1910 - Berlin : Parey
Verfassung und Verwaltung des Deutschen Reiches. 107 direkt und in geheimer Abstimmung (Stimmzettel); die Wahl erfolgt auf 5 Jahre. Jeder Deutsche, der 25 Jahre alt ist und mindestens seit einem Jahre einem zum Deutschen Reiche gehörigen Staate angehört, kann wählen und auch gewählt werden, wenn er nicht unter Vormundschaft steht, keine Armenunterstützung empfängt und sich im Besitz der bürgerlichen Ehrenrechte befindet. Der Reichstag tritt alljährlich auf kaiserliche Verordnung zusammen. Er wählt sich selbst sein Präsidium und regelt selbst seine G e-schäftsordnung; er hat das Recht der Gesetzgebung in Gemeinschaft mit dem Bundesrat; er stellt jährlich den Reichshaushaltsplan (Einnahmen und Ausgaben) fest und muß feine Zustimmung geben zur Einführung oder Erhöhung von Steuern und Zöllen und zu Handelsverträgen mit andern Staaten; er kann auch selbst Gesetze vorschlagen, sowie Bittschriften entgegennehmen und sie beim Bundesrat befürworten. b) Reichsverwaltung. 1. Reichsbehörden. An der Spitze der Reichsverwaltung steht der Reichskanzler, der als höchster verantwortlicher Beamter des Reiches alle Angelegenheiten des Reiches verwaltet und alle Verordnungen des Kaisers gegenzeichnet. Für die einzelnen Zweige der Verwaltung ftnb besonbere Reichsämter gebilbet, an beren Spitze „Staatssekretäre" stehen. Es gibt beren 8: 1. Das Auswärtige Amt, 2. das Reichsamt des Innern, 3. das Reichsjustizamt, 4. das Reichsmarineamt, 5. das Reichsschatzamt, 6. das Reichspostamt, 7. das Reichs-eisenbahnamt, 8. das Reichskolonialamt (seit 1908). Reben biesen Reichsämtern gibt es noch einige Reichsbehör-ben, die dem Reichskanzler bireft unterstellt sinb; es sinb das 1. die Reichsbank, 2. der Reichsrechnungshof, 3. die Reichsschulbenkommission, 4. der Reichsinvaliben-fonbs. 2. Die Reichsftnanzen. Die Mittel zur Bestreitung der großen Kosten, die dem Reiche insbesonbere durch Heer und Marine, durch die Reichsversicherung und durch die ganze Verwaltung erwachsen, entnimmt das Reich verschobenen Quellen. Direkte Reichs steuern, die von den Bürgern nach ihrem Einkommen erhoben werben, wie es in den Einzelstaaten geschieht, hat das Deutsche Reich nicht. Es ist barum in seinen Einnahmen auf in bi rekte Steuern angewiesen. So erhebt das Reich 1. Verbrauchsabgaben auf Salz, Tabak, Bier, Branntwein, Zucker u. a. 2. Reichs st empelabgaben für Wechsel, Wertpapiere, Spielkarten und Lotterielose, 3. Eingangszölle, die zugleich Schutz-

8. Vaterländische Geschichte für junge Landwirte - S. 109

1910 - Berlin : Parey
Kaiser Wilhelms Friedenswerke 109 geregelt, nur Bayern und Württemberg behielten noch ihre eigene Postverwaltung. An die Spitze der deutschen Reichs post wurde das Generalpostamt in Berlin gestellt, und der erste General-postmeister war Stephan. Durch die Einführung eines Einheitsportos von 10 Pfennigen für Briefe und 5 Pfennigen für Postkarten innerhalb Deutschlands hat sich die Zahl der Postsendungen ungeheuer vergrößert. Das größte Verdienst erwarb sich der General-postmeister Stephan durch die Gründung des Weltpostvereins, der 1874 ins Leben trat und heute die meisten Staaten der Erde umfaßt. Alle Briefe unter 15 g kosten innerhalb des Weltpostvereins von einem Lande zum andern nur 20 Pfennige, Welt-Post-farten nur 10 Pfennige, wahrend man früher je nach der (Entfernung v2—4 Mark für einen Brief zahlen mußte. Der Einheitlichkeit im Verkehrswesen dient auch die Einheit in Münzen, Maßen und Gewichten. Früher hatte jedes deutsche Ländchen sein eigenes Münz-, Maß- und Gewichtssystem. Heute sind sie in allen deutschen Staaten einheitlich geregelt und erleichtern dadurch Handel und Verkehr. Das Eisenbahnwesen nahm unter der Regierung Kaiser Wilhelms einen ungeheuren Aufschwung. Die ersten Eisenbahnen wurden von Privatgesellschaften gebaut, die mehr auf eine gute Verzinsung ihres Geldes als auf das allgemeine Wohl bedacht waren. Bald fingen auch die einzelnen Regierungen an, selbst Bahnen anzulegen. Die Übernahme der deutschen Eisenbahnen auf das Reich ließ sich zwar nicht durchführen; aber in Preußen wurden allmählich die meisten Eisenbahnen vom Staat erworben und 1879 dafür ein besonderes Ministerium eingerichtet. Durch diese Verstaatlichungen der Eisenbahnen sind große Ersparnisse gemacht worden, so daß die Preise für die Beförderung von Personen und Gütern ermäßigt und für alle Bahnen gleichmäßig festgesetzt werden konnten. Auch die Rechtspflege sollte auf einheitlicher Grundlage geregelt werden. Seit dem 1. Januar 1872 gilt für das ganze Reich das deutsche Strafgesetzbuch und seit 1879 eine gleiche Gerichtsverfassung. Auch das bürgerliche Recht sollte im Reiche einheitlich gestaltet werden; das geschah durch das „Bürgerliche Gesetzbuch", das aber erst 1900 zur Einführung gelangt ist. c) Erwerbung der ersten deutschen Kolonien. Um dem aufblühenden deutschen Handel und dem Gewerbe neue Absatzgebiete zu erschließen, richtete der Fürst Bismarck sein Augenmerk auf die Erwerbung überseeischer Besitzungen. 1884 wurde ein Landstrich an der Westküste Afrikas, Lüderitzland, unter deutschen

9. Vaterländische Geschichte für junge Landwirte - S. 125

1910 - Berlin : Parey
Die Landwirtschaft. 125 bis 1875 ganz erheblich gestiegen, damit aber auch die Güterpreise in vielleicht noch höherem Grade, als es dem Reinerträge gemäß zulässig war. So sind die Jahre von 1850—1875 die glücklichsten für die deutsche Landwirtschaft gewesen. Ende der siebziger Jahre trat eine Wendung ein. Durch die Ausdehnung und Verbilligung der Verkehrsmittel waren in Rußland, in den Vereinigten Staaten von Nordamerika, in Argentinien und andern Staaten ungeheure Flächen dem Anbau von Getreide erschlossen worden. Der junge Boden brachte ohne große Aufwendung von Betriebskosten reiche Ernten, und die unermeßlichen Weiden ließen eine ausgedehnte Viehzucht emporblühen. Der billige Frachtverkehr auf den Dampfern ermöglichte es, daß Getreide, Fleisch und lebende Tiere vom Ausland in großen Mengen auf den landwirtschaftlichen Markt gebracht wurden. Die Folge davon war, daß die Getreidepreise sanken, bis sie 1894 einen so tiefen Stand hatten, daß sie kaum noch die Erzeugungskosten deckten. Durch Einführung von Petroleum und Gespinstpflanzen war außerdem der Anbau von Raps, Rübsen, Flachs und Hanf nicht mehr lohnend und wurde darum um die Hälfte eingeschränkt. Infolge der Ausdehnung der Schafhaltung in Südafrika und Australien und Einführung von großen Mengen ausländischer Wolle fielen die Woll-preise ungemein, so daß viele Landwirte in Deutschland ihre Schäfereien immer mehr eingehen ließen. Mit dem Sinken der Preise für die landwirtschaftlichen Erzeugnisse stiegen aber, gleichzeitig die Wirtschafts kosten. Der Aufwand für den Ankauf von Dünge- und Futtermittel wurde nicht mehr ganz gedeckt durch die erhöhten Roherträge; die öffentlichen Abgaben für Staat, Kreis und Gemeinde, für die Unfall-, Kranken-, Altersund Invalidenversicherung erfuhren eine beträchtliche Steigerung; die Löhne für die ländlichen Arbeiter und das Gesinde erhöhten sich namentlich gegen Ende der 80 er Jahre, ja, es trat geradezu ein Arbeitermangel und eine auffallende Abneigung gegen den Gesinde-dienst ein; vielfach waren auch die Grundstücke s. Z. zu teuer bezahlt und dadurch übermäßig hoch mit Hypotheken belastet worden. So kam es, daß die Reinerträge der ländlichen Grundstücke zurückgingen und namentlich bei dem Großgrundbesitz eine bedenklich wachsende Verschuldung eintrat. Diese Notlage der Landwirtschaft veranlaßte die Regierung des Deutschen Reiches 1879 zur Schutzzollpolitik überzugehen und auf ausländisches Getreide und andere landwirtschaftliche Erzeugnisse Eingangszölle zu erheben. Auf Brotgetreide wurde anfänglich ein Zoll von 1 Mark für 100 kg gelegt. Später sind die Sätze

10. Vaterländische Geschichte für junge Landwirte - S. 38

1910 - Berlin : Parey
38 Preußens Aufstieg zur Großmacht. Netzebruchs, dessen weite Strecken sich bald mit deutschen Ansiedlern füllten. In Bromberg steht seit 1862 ein Denkmal, das die dankbare Nachwelt dem hochherzigen Monarchen errichtet hat und die schöne Inschrift trägt: ,,Dem großen König Friedrich Ii. die dankbaren Bewohner des Netzegaus." 4. Des Königs Sorge für die Landwirtschaft und den Bauernstand. a) Heilung der Kriegswunden. Still und ernst, frühzeitig ergraut und gebeugt, kehrte Preußens Held nach dem langen siebenjährigen Kriege in seine Hauptstadt zurück. Mit unvergleichlichem Eifer aber nahm er nun die Friedensarbeit vergangener I^hre wieder auf. Der siebenjährige Krieg hatte dem Lande schwere Wunden geschlagen und große Opfer an Geld und Menschen gefordert. Ganz Hinterpommern und ein Teil von Brandenburg waren Einöden. Man sah große Strecken fruchtbaren Landes, wo aber die Spuren des vormaligen Ackerbaus nicht mehr bemerkbar waren. Namentlich aber hatte Schlesien gelitten. Hier so schnell wie möglich zu helfen, war des Königs 'eifrigstes Bemühen. Er entließ gleich nach Beendigung des Krieges die kräftigen, jungen Bauernburschen aus dem Heere, damit sie in der Heimat die fehlenden Arbeitskräfte ersetzen konnten. Die verarmten Bauern unterstützte er, damit sie ihre Häuser wieder aufbauen konnten, gab ihnen Getreide für die Aussaat und Soldatenpferde zur Bestellung des Ackers. Eine große Anzahl zerstörter Ortschaften wurden aus Staatsmitteln wieder aufgebaut und Geld an die bedürftigen Bauern obendrein verteilt; die Schlesier allein haben etwa 9 Millionen Mark erhalten. b) Ansiedlung und Urbarmachung. In Preußen bestand immer noch ein arges Mißverhältnis zwischen der Ausdehnung des Staatsgebiets und der Zahl seiner Bewohner. Es gab im Lande viele weite Strecken, die unbebaut und nutzlos dalagen. Das galt besonders vom Oderbruch. Friedrich Wilhelm I. hatte 1736 umfassende Pläne für die Entwässerung dieses Landesteiles ausarbeiten lassen, sie aber einstweilen noch zurückgestellt mit der Aufschrift j;Für meinen Sohn Friedrich." Nach glücklicher Beendigung der beiden ersten schlesischen Kriege machte sich der junge, tatkräftige König 1746 an das Werk. Nach siebenjähriger Arbeit waren mit einem Kostenaufwands von y2 Million Talern über 225 Ooo Morgen des Oderbruchs eingedeicht und trocken gelegt. In der neu gewonnenen Kulturfläche wurden 1200 Familien in 43 neuen Dörfern
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