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1. Leitfaden der Erdkunde - S. 47

1899 - Braunschweig : Appelhans
— 47 — Banat an der unteren Theifs, die Hauptkornkammer des Landes (Weizen); sonst aber ist sie eine bäum- und wasserarme Steppe, im Frühling grün, im Sommer ausgedörrt: die Pufsta, von Pferde-, Rinder- und Schweineherden durchzogen. [Welche Wirkung üben die Randgeb., die den großen Thalkessel der ungarischen Ebene umgeben, auf den Feuchtigkeitsgehalt der Luft aus?] * I. Das Königreich Ungarn ist, obgleich die weiten Ebenen noch wenig angebaut sind, reich an Bodenerzeugnissen: im Tief- lande Weizen, Mais und Tabak, in den Gebirgen viel Gold, Silber und Salz, an den Abhängen Wein. * Bewohner: in den Ebenen stolze, feurige Magyaren (Mongolen), tüchtige Reiter, aber träge zur Arbeit, gröfstenteils Ackerbauer; in den Berggegenden Slawen (Slowaken u. a.), meist arme Bauern und Waldarbeiter; in den Städten die von beiden gehafsten, thätigeren und gebildeteren Deutschen, Kaufleute und Handwerker. Wandernde Zigeuner. Mehr Katholiken als Evangelische. * An der Donau: Preßburg, Kröuuugsst., unweit Wien, ferner die Hptst. des Königreiches, Buda-Pest, eigentlich 3 an der Donau einander gegenüberliegende Städte, beide durch eine Kettenbrücke verbunden. Eisenb. und Dampfschiffahrt nach Wien über Preßburg. * [An der Theifs Szegedin, Handelsst.; zwischen Theifs und Siebenbürgen Debreczin (Debretzin) mit bedeutendem Handel (Getreide, Vieh, Tabak), aber schmutzig (fast nur von Magyaren bewohnt).] Ii. Siebenbürgen, Hptst. Hermannstadt,- * gröfser Kronstadt, erste Handelsst., beide von „Sachsen", eingewanderten evangelischen Deutschen, bewohnt [die Ru- mänen, der Sprache nach Romanen, der Religion nach griechisch-katholisch, wohnen als arme, ungebildete Hirten und Holzarbeiter auf dem Lande]. Iii. Slawonien und Kroatien, von der Drau bis zum adriatischen Meere. * Bewohner meist Slawen. Agram, unweit der Save, Hptst. [Die Eisenb. führt von Buda-Pest über Agram nach Fiume, der einzigen ungarischen Hafenstadt. (3 Handelsstädte am adria- tischen Meere?)] [Weshalb bringt es der österreichische Staat nicht zu einer rechten Einheit? (Abgeschlossenheit der einzelnen Länder voneinander, Kampf der drei bedeutendsten Stämme um die Herrschaft). Welcher Strom ist das, wenn auch nur notdürftige, Bindeglied der Länder? Welcher Stamm nimmt infolge seiner gröfseren Bildung und Wohlhabenheit eine hervorragende Stellung unter den übrigen ein?] Wie kommt es, dafs Deutschland vor-

2. Leitfaden für den Geschichtsunterricht in Mittel- und Mädchenschulen - S. 18

1902 - Bielefeld [u.a.] : Velhagen & Klasing
18 Ii. Das griechische Heldenzeitalter. des Knigs von Trzen (in Argolis), in dessen Hause er seine Jugend verlebte. Ans dem Wege nach Athen erlegte er den Riesen Periphetes, der eine eiserne Keule als Waffe trug; den Fichten-beuget" Sinnis, der zwei Fichten mit den Wipfeln zusammenbog, die Wanderer daran band und von den zurckschnellenden Bumen in Stcke zerreien lie; den Skiron, der die Vorbergehenden zwang, ihm die Fe zu waschen, und sie daun ins Meer strzte; endlich den Prokrustes, der die kleinen Menschen in ein groes Bett legte und ihnen dann die Glieder ausreckte, während er den groen ein kleines Bett gab, um ihnen die berragenden Beine ab-zuhauen. In Athen empfing ihn sein Vater mit offenen Armen, und bei dem Volke machte er sich dadurch beliebt, da er einen wilden Stier einfing, der die Felder verheerte. Zu der Zeit muten die Athener, wie jedes neunte Jahr, einen Tribut vou sieben Jnglingen und sieben Jnngsranen nach Kreta schicken, wo sie der König Minos in das Labyrinth führen lie, damit sie dem Minotauros, einem Ungeheuer, halb Mann, halb Stier, zur Beute fielen. Theseus gesellte sich freiwillig den dem Opfertode Geweihten bei. In Kreta angekommen, erhielt er von Ariadne, des Knigs Minos Tochter, einen Knuel, mit dessen Hilfe er sich in den Jrrgngen zurecht fand, worauf er den Minotauros ttete und so Athen von einem schmhlichen Tribute befreite. Auf der Rck-kehr aber verga er das schwarze Segel, wie er versprochen, mit einem weien zu vertauschen, und der trostlose Vater strzte sich verzweifelnd ins Meer, das nach ihm das geische" heit. Nun wurde Theseus König und vereinigte die bisher getrennt lebenden Bewohner in einer Stadt. Der König von Orchomenos in Botien hatte zwei Kinder, Phrixos und Helle. Da diese von ihrer Stiefmutter verfolgt wurden, sandte ihnen ihre rechte Mutter, die Wolkengttin Nephele, einen Widder mit einem goldenen Vliee (Felle), auf dessen Rcken sie entflohen. Als sie an die Meerenge kamen, welche Europa von Asien trennt, fiel Helle in das Meer, das nach ihr den Namen Hellespont, d. i. Meer der Helle (Strae der Dardanellen), er-hielt. Phrixos gelangte glcklich nach dem Lande Kolchis (am stlichen Ende des Schwarzen Meeres), opferte den Widder und hngte das Vlie im Haine des Ares auf, wo es der König etes von einem feurigen Drachen bewachen lie. Um dieses Kleinod zu holen, machte sich Jason aus der Stadt Jolkos in Thessalien in Begleitung der berhmtesten Helden Griechenlands, unter ihnen Herakles, Theseus, die Zwillingsbrder Kastor und Pollux, der Snger Orpheus u. a., nach Kolchis auf. Unter tausend Gefahren und Abenteuern erreichten die Khnen auf dem Schiffe

3. Leitfaden für den Geschichtsunterricht in Mittel- und Mädchenschulen - S. 20

1902 - Bielefeld [u.a.] : Velhagen & Klasing
20 Ii. Das griechische Heldenzeitalter. 4. Der trojanische Krieg. Als Peleus, ein König von Thessalien, mit der Meeresgttin Thetis Hochzeit hatte, waren alle Götter und Gttinnen geladen, nur Eris nicht, die Gttin der Zwietracht. Um sich zu rchen, rollte sie einen goldenen Apfel in den Saal, der die Aufschrift trug: der Schnsten". Alsbald entstand unter den Gttinnen ein Streit darber, wem der Apfel gebhre. Ten meisten Anspruch erhoben Here, Pallas Athene und Aphrodite. Da befahl Zeus dem Hermes, die Streitenden zu dem schnen Paris, dem Sohne des Knigs Priamos von Troja, zu führen, damit dieser den Streit entscheide. Paris fprach den Preis der Schnheit der Aphrodite zu, wofr ihn diese zu dem Könige Menelaos von Sparta geleitete und ihm beistand, dessen schne Gattin Helena mit vielen Schtzen nach Troja zu entfhren. Um den erlittenen Schimpf zu rchen, entboten Menelaos und sein Bruder Agamemnon, König von Argos und Mykenae, die trefflichsten Helden griechischer Erde zum Kampf gegen Troja. Viele leisteten dem Rufe bereitwillig Folge und versammelten sich in Aulis in Botien. Da kamen u. ct. Diomedes von Argos, der greise Nestor von Pylos mit seinem Sohne Antilochos, der schlaue Odyssens von Jthaka, der gewaltige Ajax von Salamis und sein kleinerer Namensvetter aus Lokris, Jdonteneus von Kreta und vor allen der gttliche Held Achilleus (Achilles), des Pelens und der Thetis Sohn, mit seinem Freunde Patroklos. Lange wurde das Heer durch ungnstige Winde in Aulis zurckgehalten. Da entschlo sich Agamemnon aus den Rat des Sehers Kalchas, seine Tochter Jphigenia der Artemis zum Shnopfer zu bringen. Doch die Gttin entrckte sie nach dem tanrischen Chersones (der Halbinsel Krim). Nun schwellte ein gnstiger Wind die Segel, und die Schiffe landeten glcklich an der feindlichen Kste. Troja war eine stark befestigte Stadt, zahlreiche Bundes-genossen waren ihr zu Hilfe gezogen, und an Hektor, Priamos' Sohne, hatten die Trojaner einen Fhrer, der an Tapferkeit den griechischen Helden nicht nachstand. So zog sich der Krieg zehn Jahre lang hin. Die Griechen schlugen ein. befestigtes Schiffslager auf, und der weite Plan zwischen diesem und der Stadtmauer war der Schauplatz jener Kmpfe, die Homer in seiner Jlias" so lebendig geschildert hat. Grere Schlachten wurden nicht geliefert, der ganze Krieg bestand in Einzelkmpfen der hervorragenden Fhrer, die von ihren Streitwagen herab mit Lanze, Schwert und Schild stritten.

4. Leitfaden für den Geschichtsunterricht in Mittel- und Mädchenschulen - S. 17

1902 - Bielefeld [u.a.] : Velhagen & Klasing
3. Theseus. Jason. dipus. 17 geschlagen waren. Er fing die der Artemis geweihte Hindin und brachte den erymanthischen Eber lebendig nach Mykenae. Er reinigte den Stall des Knigs Angias von Elis, indem er die Flsse Alpheus und Peneus hindurch leitete. Er vertilgte die stymphalischen Vgel, welche eherne Schnbel, Flgel und Krallen hatten, und fing den wtenden Stier, welcher ganz Kreta in Schrecken versetzte. Er holte die Rosse des thrazischen Knigs Diomedes, welche mit Menschenfleisch gefttert wurden und von unbezhmbarer Strke waren. Er besiegte die Amazonen, ein Volk kriegerischer Weiber, ttete deren Knigin Hippolyte und brachte ihren Grtel der Tochter des Eurystheus. Er holte die Rinder des Geryou, der drei Leiber, sechs Arme und sechs Fe hatte, von der Insel Erythia im fernen Abendlande. Er holte die goldenen pfel aus den Grten der Hesperiden, bei welcher Gelegenheit er fr den Riesen Atlas das Himmelsgewlbe tragen mute, und brachte den Hllenhund Cerberns auf die Oberwelt. Die bermige Anstrengung zog ihm eine Krankheit zu, die sich bis zur Raserei steigerte. In diesem Zustande beleidigte er den Apollo, indem er dessen Heiligtum zu Delphi plnderte. Dafr mute er sich abermals auf drei Jahre in Dienstbarkeit begeben. Er ging zu der Knigin Omphale von Lydien, wo er in Weich-lichkeit versank, Weiberkleider anlegte und am Spinnrocken sa. Nach Ablauf der drei Jahre erwachte die alte Tatkraft wieder und trieb ihn, neue Abenteuer zu suchen. In tolien gewann er im Wettkampfe die schne De'iauira, die Tochter des Knigs Oneus, und fhrte sie heim nach Theben. Unterwegs mute er der einen Flu setzen, und der Kentaur Nessus, ein Wesen, das unten Ro, oben Mensch war, erbot sich, De'iauira hinber zu tragen. Als aber das Ungeheuer die Gattin beleidigte, durchscho es Herakles mit einem Pfeile. Um sich zu rchen, gab Nessus der Deianira sein blutendes Gewand, mit dem Bedeuten, da es die Kraft be-sitze, ihr des Gemahls Liebe zu erhalten. Die Veranlassung, von dem Mittel Gebrauch zu machen, fand sich bald. Kaum hatte es der Held angelegt, als er den brennendsten Schmerz fhlte. ber-zeugt, da er sterben msse, lie er sich auf den Berg ta führen, wo er einen Scheiterhaufen bestieg. Die Flamme verzehrte des Helden Leib, sein Geist aber stieg zum Olymp empor, wo ihm Hebe, die Gttin der Jugend, vermhlt ward. 3. Theseus. Jason. dipus. Zu gleicher Zeit mit Herakles lebte Theseus. Er war der Sohn des Knigs Agens.vm Athen und der thra, der Tochter Schmelzer, Leitfaden. 2

5. Leitfaden für den Geschichtsunterricht in Mittel- und Mädchenschulen - S. 24

1902 - Bielefeld [u.a.] : Velhagen & Klasing
24 Iii. Sparta und Athen. Die Perserkriege. Jahren erreicht, so wurden sie ffentlichen Erziehungsanstalten bergeben. Hier wuchsen sie zusammen auf, aen, spielten und lernten gemeinschaftlich. Der Unterricht bestand hauptschlich in Leibesbungen, sowie im Gebrauch der Waffen. Dabei betraten die Jungen unbeschuht den steinigen Boden, gingen bei kurz geschorenem Haar ohne Kopfbedeckung, trugen nur ein einfaches Oberkleid, badeten fleiig im Enrotas und schliefen auf Schilfrohr, das sie sich selbst brechen muten. Ihre Mahlzeiten waren krglich, doch gestattete man ihnen, um sich die fr den Krieg ntige List und Verschlagen-heit anzueignen, Speise zu stehlen; wer sich aber ertappen lie, mute mit Schlgen oder Hunger den. Auch sonst wurde jedes Vergehen mit Geielhieben bestraft. Um Schmerzen ertragen zu lernen, wurden die spartanischen Knaben am Feste der Artemis bis aufs Blut gegeielt, und keiner durfte eine Miene verziehen. Auch gewhnte man die Knaben frh, ihre Gedanken kurz und bndig auszudrcken, wie denn die sinnvolle Krze der lakonischen" ^Redeweise sprichwrtlich geworden ist. Nachdem Lykurg seine Gesetzgebung beendet hatte, nahm er beut Volke einen Eid ab, nichts an derselben zu ndern, bis er von einer Reise nach Delphi zurckgekehrt sei. Dort erhielt er den Bescheid, seine Gesetze seien vortrefflich, und Sparta werde groß und glcklich sein, so lange es an ihnen festhalte. Da beschlo er sein Leben freiwillig zu enden, damit seine Mitbrger nie ihres Eides entbunden wrden. Die Folgen der lyknrgischen Gesetzgebung machten sich bald bemerkbar. Sparta blhte zu einem krftigen Gemeinwesen empor, das im Laufe der Jahrhunderte die Hegemonie (Vorherrschaft) zu-erst der den Peloponnes, dann der ganz Griechenland erlangte. 2. Athen. Solon. Nachdem die Dorer den Peloponnes eingenommen, suchten sie sich auch in Attika festzusetzen und belagerten Athen. Ein Orakel-spmch hatte ihnen den Sieg verheien, wenn König Kodros nicht von ihnen gettet wrde. Als Kodros dies erfuhr, verkleidete er sich als Bauer, begab sich ins dorische Lager und wurde erschlagen. Darauf zogen die Dorer, an dem Gelingen ihres Unternehmens verzweifelnd, nach dem Peloponnes zurck. Die Athener aber hielten niemand fr wrdig, des heldenmtigen Kodros Nachfolger zu sein und schafften die Knigswrde ab. An die Spitze der Regierung trat ein auf Lebenszeit gewhlter Archon, der dem Volke Rechenschaft abzulegen hatte. Spter wurde die Amtsdauer desselben auf zehn Jahre beschrnkt, und zuletzt verteilte man die hchste Gewalt

6. Leitfaden für den Geschichtsunterricht in Mittel- und Mädchenschulen - S. 84

1902 - Bielefeld [u.a.] : Velhagen & Klasing
84 Viii. Tie Kmpfe um die Alleinherrschaft. kanus zum Hohenpriester und Fürsten der Jnda eilt, mit der Verpflichtung, eilten jhrlichen Tribut an Rom zu zahlen. Als Pomp ejus aus dem Morgenlande zurckkehrte, schwankte in Rom noch immer der Kampf zwischen den Parteien hin und her. Es wre ihm ein Leichtes gewesen, bei der herrschenden Verwirrung die ganze Gewalt im Staate an sich zu reien. Aber es fehlte ihm dazu die Entschlossenheit. Und als er endlich die Hand nach der Herrschaft ausstreckte, wagte er es, nur in Verbindung mit einem Manne, der ihn an geistiger Gre weit berragte. Dieser Mann war Julius Csar. Csar war von majesttischer Gestalt und besa auerordentliche Geistesgaben. Krperliche bung und Abhrtung, Gewandtheit im Reiten, Fechten und Schwimmen machten ihn fhig, alle Ent-behrnngen und Anstrengungen mit den Truppen zu teilen. Klarheit und Sicherheit zeigte er in den schwierigsten Lagen; Not und Verlegenheit schienen nur geschaffen, seinen erfinderischen Geist und sein entschlossenes Handeln noch mehr ins rechte Licht zu stellen. der seine Soldaten hatte er eilte unwiderstehliche Gewalt: sein Mut, seine Tapferkeit, seine Feldherrngabe erfllte sie mit Vertrauen und Siegesgefhl. Die Gewandtheit und Klarheit seiner Rede, verbunden mit Wohllaut und Strke der Stimme, rissen alle Zuhrer mit fort. Er war gleich groß als Feldherr, Staatsmann, Gesetzgeber, Rechtsgelehrter, Redner und Geschichtschreiber. Immer strebte er nach dem Hchsten. Ich will lieber in einem Dorfe der erste, als in Rom der zweite sein," sagte er. Er unterlie aber auch nichts, was ihn zu den hchsten Staatsmtern wrdig und geschickt machen konnte. Durch verschwenderische Freigebigkeit und durch glnzende Ausstattung der ffentlichen Spiele fesselte er die Menge an sich. Es machte ihm wenig Sorge, da dabei nicht nur sein ganzes Vermgen zu Grunde ging, sondern auch seine Schulden so hoch stiegen, da er selbst sagte, er bedrfe mehrerer Millionen, um nichts zu haben. Und er hatte sich nicht verrechnet. Die Gunst des Volkes hob ihn von Stufe zu Stufe, und die reichen Einnahmen , die ihm als Statthalter von Spanien zuflssen, waren mehr als ausreichend, die ungeheure Schuldenlast zu tilgen, hk Mit kluger Berechnung schlo sich Csar nach seiner Rckkehr ans Spanien dem Pompejns an. Beide verbanden sich dann mit dem durch seinen Reichtum sprichwrtlich gewordenen Crassus, dem Besteger des Spartaens, zu gemeinschaftlichem Handeln. So ent-60 stand das erste Triumvirat (Dreimnnerbund), dessen erste Folge war, da Csar fr das nchste Jahr zum Konsul gewhlt wurde. Hierauf lie er sich die Statthalterschaft der das eisalpunsche Gallien (Norditalien) erteilen, und der Senat verlieh ihm dazu

7. Leitfaden für den Geschichtsunterricht in Mittel- und Mädchenschulen - S. 121

1902 - Bielefeld [u.a.] : Velhagen & Klasing
1. Alarich und die Westgoten^ war er berzeugt, da ein glcklicher Krieg gegen den Westgoten-fnig fr die Dauer nicht mglich sei. Er suchte ihn daher durch einen Vertrag, nach welchem Alarich auch die Statthalterschaft des westlichen Jllyrien und auerdem ein bedeutendes Jahrgehalt erhalten sollte, unschdlich zu machen. Whrend Stiliko noch mit diesem gefhrlichsten aller Feinde ' des Westreiches unterhandelte, besiegte er 405 bei Fiesole einen germanischen Heerhaufen namentlich 405 von Ostgoten unter Fhrung des heidnischen Radagais, der eben-falls in Norditalien eingebrochen war. Der Fhrer wurde gefangen und hingerichtet; die besiegten Völker zogen, so weit sie dem Schlachtschwert entrannen, der die Alpen zurck. Noch waren die Unterhandlungen zwischen Stiliko und Alarich zu keinem Abschlu gekommen, als erstem den schmachvollen Rnken des Houorius und seiner Gnstlinge geopfert wurde. In Ravenna lie der Kaiser den Mann, der dem schwerbedrngten Staate die 408 einzige Sttze war, an den Stufen der Kirche durch eine Mrder-schar niederstoen. Von keinem Stiliko mehr aufgehalten, brach Alarich, dem man die Zahlung des bedungenen Jahrgeldes verweigerte, noch int Herbst desselben Jahres von Jllyrien auf, berstieg die julischen Alpen, setzte der den Po und rckte ans Rom los, ohne Ravenna, wohin 408 der Kaiser seinen Hof verlegt hatte, zu belagern. Er schlo die Stadt aufs engste ein, bemchtigte sich der Tibermndung und schnitt so jede Zufuhr ab. Da schickte der Senat eine Gesandschaft ab, um mit dem Gotenknige zu unterhandeln. Noch hoffte man den Barbaren durch prahlerische Reden abschrecken zu knnen und sprach von der zahlreichen waffengebten Bevlkerung Roms,' die einen Kampf der Verzweiflung führen wrde. Alarich erwiderte: Ig dichter das Gras, desto leichter zu mhen." Da lenkten die Gesandten ein und fragten, was er fr den Abzug verlange. Er for-berte 5000 Pfund Gold, 30 000 Pfund Silber, 4000 seidene Gewnder, 3000 Stck Scharlachtuch und 3000 Pfund Pfeffer. Der Senat mute sich fgen, Alarich hob die Belagerung auf und stieg in die fruchtbaren Ebenen Toscanas hinab. Da aber der Hof zu Ravenna die Forderung des Gotenknigs, ihm die Oberbefehlshaberstelle im rmischen Reiche zu bertragen, zurckwies, rckte Alarich zum anderen Male vor Rom und erhob mit Zustimmung des Senats den. Attalus aus den Thron. Doch auch dieser fgte sich nicht allen Wnschen des Gotenknigs, und Alarich entkleidete ihn bald wieder des Purpurs. Dann unternahm er seinen dritten Zug gegen Rom. Der 410 Senat erkannte, da diesmal keine Nachgiebigkeit vor dem Zorn des Gotenknigs schtzen wrde, mtd war zur verzweifelten Gegen-

8. Leitfaden für den Geschichtsunterricht in Mittel- und Mädchenschulen - S. 166

1902 - Bielefeld [u.a.] : Velhagen & Klasing
166 Iv. Die Franken und die Staufer und ihr Kampf mit dem Papsttum. und spter auch auf Sizilien festen Fu gefat: doch der Zustand seiner durch Seuchen geschwchten Truppen gebot ihm die Heimkehr. Im Etschtale (in der Klause von Ceraino) hatte sich eine Schar Veronesen in eine fast unzugngliche Felsenburg geworfen, um das Heer durch herabgeworfene Felsstcke am Durchzug zu hindern. Da erstieg der Pfalzgraf Otto von Wittelsbach mit 200 Leichtbewaffneten die hinter der Burg steil aufsteigende Bergwand, eroberte die Feste und hieb die Besatzung nieder. Auch in Deutschland bte Friedrich sein Herrscheramt mit Nachdruck und Wrde. Viele Ritter, die kein edleres Ziel fr ihre Tatenlust finden konnten, lebten zu jener Zeit vom Stegreife, d. h. sie berfielen von ihren festen Schlssern aus die durchziehenden Kaufleute, beraubten sie ihrer Warenladungen oder nahmen sie ge-fangen, um sie nur gegen ein hohes Lsegeld freizulassen. Friedrich trat dem Unfug aufs strengste entgegen und zerstrte eine Menge Raubburgen am Rhein. Daun zog er gegen die Polen, fhrte sie zur Lehnspflicht zurck und verlieh dem Bhmenh erzog Wladis-lav, der ihm dabei Hilfe geleistet, die Knigswrde. In dem-selben Jahre lie er sich von den Groen Burgunds, das ihm als Erbe seiner zweiten Gemahlin Beatrix zugefallen war, zu 1157besannen huldigen. Es war eine Zeit des Glanzes und der Macht fr das Reich und seinen Herrscher. Die geistlichen und weltlichen Fürsten wetteiferten in Dienstbeflisfenheit gegen einen 1 Kaiser, der durch Kraft und Weisheit unter allen Zeitgenossen hervorragte, und die Gesandten der meisten Beherrscher Europas brachten ihm ihre Huldigungen dar. In Italien allein wurde das kaiserliche Ansehen offen ver-spottet. Nach Friedrichs Abzge hatten die Mailnder eine der von ihm zerstrten Städte (Tortona) wieder aufgebaut und das dem Kaiser ergebene So dt der Erde gleich gemacht. Da zog Friedrich 1158zum zweiten Male der die Aipen, schlo die trotzige Stadt ein und zwang sie nach vierwchentlicher Belagerung zur Ergebung. Mailand mute sich der kaiserlichen Hoheit unterwerfen, einen kaiserlichen Podefta (Vogt) in feine Mauern aufnehmen und zum Unter-Pfand der Treue Geiseln stellen. Hierauf hielt Friedrich abermals einen Reichstag auf den roncolischen Feldern ab, auf welchem er durch die berhmtesten Rechtsgelehrten Italiens und 28 Abgeordnete der Städte die kaiserlichen Rechte feststellen lie. Als solche Regale bezeichnete man die Landeshoheit der die Herzog-ttimer und Marken, das Ernennungsrecht der Richter, die Erhebung von Zllen und Kriegssteuern, das Mnzrecht, die Einknfte aus der Fischerei, den Salinen und Silberbergwerken u. a. m. Alle ! diese kaiserlichen Rechte wurden von den Lombarden zunchst anerkannt.

9. Leitfaden für den Geschichtsunterricht in Mittel- und Mädchenschulen - S. 234

1902 - Bielefeld [u.a.] : Velhagen & Klasing
234 n. Die Reformation. antrieb, in dem teuern Gottesworte zu forschen. Dabei erkannte er immer deutlicher, in welchen Irrtmern die Kirche gefangen lag, und immer mehr erschien ihm die Rechtfertigung durch den Glauben an den Erlfungstob Christi als der Kern aller Christenlehre. 3. Die 95 Stze (Thesen) und der Reichstag zu Worms. Auf dem ppstlichen Stuhle sa seit 1513 Leo X., ein Mann von feiner Bildung, ein gromtiger Befrderer der Kunst und Wiffenfchaft, aber prachtliebend und verschwenderisch. Um seine stets leere Kasse zu fllen, schrieb er vorgeblich zum Bau der Peters-kirche in Rom einen allgemeinen Abla aus und bertrug die Verkndigung desselben im nrdlichen Deutschland gegen die Hlfte des Ertrages dem Erzbischof Albrecht von Mainz, der dem Papste noch eine betrchtliche Geldsumme schuldete. Dieser whlte zu Ablaverkufern Männer, deren Frechheit ihm die hchsten Ein-nahmen versprach. Der Unverschmteste von allen war der Domini-kanermnch Johann Tetzel, der die Städte und Drfer Thringens, Sachsens und Brandenburgs durchzog und seine Ware in marktschreierischer Weise feil bot. Neben seinem Standorte errichtete er ein Kreuz mit des Papstes Wappen, von dem er sagte, es sei ebenso krftig als das Kreuz Christi. Reue und Bue seien unntig, sobald einer seine und des Papstes Gnade erkaufe. Jede Art Snde hatte bei ihm ihren besonderen Preis; so standen auf Kirchenraub 9, auf Totschlag 7, auf Hexerei 6, auf Eltern und Geschwistermord 4 Dukaten. Auch fr knftige Bergehungen hielt er Ablazettel in Bereitschaft. Ebenso konnten gegen Geld die Seelen der Verstorbenen ans dem Fegefeuer befreit werden. Sobald das Geld im Kasten klingt, die Seele in den Himmel springt," lautete Tetzels Wahlspruch. Auch in die Nhe von Wittenberg, nach Jterbog, kam Tetzel. Die Menge strmte ihm zu, und Luther sah Kirchen und Beichtsthle leer stehen. Da trat er zuerst in scharfen Predigten gegen den Unfug auf, indem er lehrte, da sich niemand durch den Abla Vergebung der Snden erwerben knne, sondern da diese einzig durch Gottes Gnade dem wahrhaft Bufertigen zuteil werde. Zugleich wandte er sich an den Erzbischos von Mainz mit der Bitte, dem gotteslsterlichen Treiben zu wehren. Er erhielt keine 3i. Okt. -i Antwort. Da schrieb er 95 Stze in lateinischer Sprache und 1517 J schlug sie am Abend vor Allerheiligen an die Schlokirche zu Wittenberg, jeben, der ba wolle, aufforbernb, mit ihm der die Richtigkeit derselben zu disputieren. Er griff darin weder die Kirche noch das Papsttum au, forderte aber zur Vergebung der Snden

10. Leitfaden für den Geschichtsunterricht in Mittel- und Mädchenschulen - S. 341

1902 - Bielefeld [u.a.] : Velhagen & Klasing
7. Schlacht bei Belle Alliance. 341 Unaufhaltsam drang Blcher bis Paris vor, und am 7. Juli hielten die Verbndeten Zum zweiten Male ihren Einzug in die fran-zsische Hauptstadt. Napoleon suchte nach Amerika zu entkommen, mute sich aber in Rochefort den Englndern ergeben, die ihn nach der einsam im Meere gelegenen Insel St. Helena brachten, wo er keine Mittel mehr finden konnte, die Ruhe Europas zu stren. Er starb am 5. Mai 1821. Frankreich mute im zweiten Pariser Frieden (20. November 1815) der 500 Millionen Mark Kriegskosten zahlen, bis zu deren Abtragung 150000 Mann Verbndete aufnehmen und unterhalten, alle geraubten Schtze der Kunst und Wissenschast herausgeben und einige deutsche Gebiete abtreten; dagegen lie man auch damals die Gelegenheit vorbergehen, ihm Elsa und Lothringen wieder abzunehmen. Noch während des Krieges waren auch die Verhandlungen des Wiener Kongresses zum Abschlu gediehen. Im ganzen wurden die europischen Staaten, wie sie vor der Revolution bestanden, wieder hergestellt; nur die während der Rheinbundszeit in Deutschland vor-genommenen Vernderungen behielten mit wenigen Ausnahmen ihre Gltigkeit. Preußen wurde fr die groen Opfer, die es gebracht, durch die Zurckgabe aller vor dem Tilfiter Frieden besessenen Lnder (mit Ausnahme eines groen Teiles von Polen, der an Ru-land kam, und Ansbachs und Bayrents, die bei Baiern ver-blieben), durch die nordwestliche Hlste des Knigreichs Sachsen und durch ausgedehnte Gebiete zu beiden Seiten des Rheins ent-schdigt. An die Stelle des alten Deutschen Reiches trat der Deutsche Bund. Zweck desselben war Erhaltung der inneren und ueren Sicherheit Deutschlands und Unverletzlichkeit der einzelnen Staaten. Alle Glieder des Bundes erhielten volle Souvernitt und ver-pflichteten sich zu gegenseitigem Schutze wider uere Feinde; die gemeinsamen Angelegenheiten sollten durch die zu Frankfurt a. M. tagende Bundesversammlung besorgt werden, in welcher fter-reich den Vorsitz fhrte. Im September desselben Jahres stifteten die Herrscher von Rußland, sterreich und Preußen zur Aus-rechterhaltung der Ordnung und des Friedens in Europa die Heilige Alliance", welcher auer England, dem Kirchenstaate und der Trkei alle Mchte beitraten.
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