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stieren ohne die Religion. Wenn ein Mensch vor Hunger an der Seite eines anderen stirbt, der im Überfluß lebt, so ist es ihm unmöglich, diesen Unterschied zu dulden, wenn es nicht eine Autorität gibt, die ihm sagt: Gott will es so: es muß Arme und Reiche in der Welt geben; aber später, in 6er Ewigkeit, wird die Teilung anders ausfallen." So hat ihm denn „die Religion den Wert einer Kuhpockenimpfung, indem sie unsere Liebe zum Wuuder befriedigt, uns vor den Charlatans und Zauberkünstlern schützt. Die Priester sind mehr wert als die Cagliostro, die Kant urtd alle deutschen Träumer." So hat Napoleon mit der Kirche als realer Macht und mit ihrem Ober^-hanpt, dem Papst Pius Vii., sein Konkordat geschlossen. Die aristokratischen Freiheiten der alten gallikanischen Kirche wurden beseitigt, die Pfarrer wurden zu verfetzbareu und absetzbaren Hilfsgeistlichen der Bischöfe. Indem aber diese Bischöfe ganz in die Hand der Regierung gestellt wurden, sollte die Kirche nach Anschauung und Absicht Napoleons zu einer großen geistigen Polizeianstalt des Staates werden. Und doch, welch ein Irrtum dieses religionslosen Kopfes! Mußten nicht die Bischöfe hier wie überall treue Diener ihres geistlichen Oberhauptes sein? Ist es seit dem Tridentiner Konzil je und irgendwo anders gewesen? Und gewann damit nicht der Papst durch Bischöfe und Priester einen Einfluß auf das ganze gläubige Volk, eine Macht in des Diktators eigenem Machtbereich, die von ihm unabhängig war, dann aber auch gegen ihn gebraucht werden konnte?
5. Das Kaiserreich.
Am Borabend des Weihnachtsfestes 1801, am 24. Dezember, fuhr der Erste Konsul zur Oper, wo er Haydns „Schöpfung" hören wollte. Auf dem Wege dahin explodierte hinter fernem Wagen ein Faß mit Pulver. Die
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der heiligen Stadt Moskau, hatte seine Gefangenen losgelassen, und Napoleon rief beim Anblick des Feuers aus: „Welch entsetzliches Schauspiel! Sie sind es selbst, es sind Skythen!" Jetzt war der Kaiser in der Hauptstadt und konnte nach seiner Gewohnheit den Frieden diktieren, aber der feindliche Feldherr Kutusow antwortete' nur, das Wort Friede stände nicht in seinen Instruktionen, und auch Alexander blieb allen Friedensanbietungen gegenüber taub. Napoleon weigerte sich lange Zeit, zuzugeben, daß dieser Feldzug verloren war. Am 18. Oktober endlich begann der Rückzug aus Moskau. Die Schlacht von Malo-Jaros-lawitz warf die große Armee auf dieselbe Straße, die sie plündernd und vernichtend auf dem Hermarsche gezogen war, eigener Vernichtung entgegen. Die Dörfer ringsum waren dem Erdboden gleichgemacht, alle Vorräte verdorben. Am 6. November setzte der erste Wintersturm ein. Kälte und Hunger vollzogen die Auslösung der Armee. Außer der alten Garde war keine Truppe mehr in militärischer Ordnung. Plünderer und Bettler, disziplinlose Jammergestalten waren die Helden so vieler Schlachten geworden. Das Fleisch gefallener Pferde, um das die Gierigen mit Haufen von Hunden und Wölfen kämpfen mußten, war leidenschaftlich umstrittene Nahrung. „Ich verstehe mit Menschen, aber nicht mit den Elementen zu kämpfen," gestand Napoleon. Was noch brauchbare Truppe war, brachte er im Angesicht des Feindes über die Beresina, der Rest kümmerte ihn nicht. Dann verließ er die Armee, desertierte ein zweites Mal, aber wie in Ägypten zwang ihn die Notwendigkeit. Bei seiner Armee war nichts mehr zu tun, ihr konnte auch der Kaiser nicht helfen, in Frankreich mußte er eine neue Armee rüsten; in Paris war der Versuch gemacht worden, eine republikanische Regierung an die Stelle des Kaisertums zu setzen. Dort war seine Anwesenheit nötig. Ant 5. Dezember überließ er Murat den Oberbefehl über eine vernichtete große Armee, am 14. schlug er wie ein Blitz in Dresden ein, am 18. war er in Paris. Von den 650 000 Mann, die im Sommer die Grenze nach Rußland hinein überschritten hatten, kamen 40 000 zurück, davon marschierten noch 1000 in Reih * und Glied; 9 Kanonen hatten sie noch bei sich.
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eingefallen; wir wollen uns aufmachen und kämpfen." Doch an Soldaten fehlte es dem ausgesogenen Frankreich, so wurden halbe Knaben auch aus royalistisch gesinnten Landesteilen zu Kriegern gepreßt; an Geld fehlte es dem bankerotten Lande, so wurde es überall genommen. Napoleon gab 53 Millionen Franken aus seiner Privatschatulle und nahm aus der Kasse seiner vorsorglich sparsamen Mutter. An Zeit fehlte es ihm, der von der Zeit das erhoffte, was er allein nicht mehr erzwingen konnte, die Wiederkehr seines Glückes; so wurde der Kongreß Zn Chatillou eröffnet, auf dem Coulaineourt, während sein Kaiser selbst im Felde lag, über den Frieden mit den Alliierten verhandelte, um die Verbündeten hinzuhalten und zu trennen. Bei La Rothiöre war der Kaiser von den Preußen, die auch jetzt alle Arbeit leisten mußten, besiegt worden; er hätte seinen Kaiserthron retten können durch einen Frieden, der Frankreich verkleinerte. Berthier riet ihm zum Frieden, er aber antwortete zornig: „Was? Sie wünschen, daß ich einen solchen Frieden unterzeichne und dadurch meinen Krönungseid mit Füßen trete? Unerhörtes Unglück kann mir wohl das Versprechen abringen, meinen eigenen Eroberungen zu entsagen; aber diejenigen aufzugeben, die vor mir gemacht sind —- niemals! Gott bewahre mich vor solcher Schmach!" Es ist doch nicht die Verblendung eines Größenwahnsinnigen, die ihn verhinderte, Frieden zu schließen; es war die Erkenntnis von der Unsicherheit seines Thrones ohne seinen Ruhm, und es war heldenhafter Sinn, den wir beim Fallenden freudig anerkennen. Das Kriegsglück war ihm noch einmal hold. In den Marneschlachten siegte er über Blüchers getrennt marschierende Haufen. „Ich habe 30 bis 40 000 Gefangene gemacht," schrieb er triumphierend an Conlaineourt, „ich habe 200 Kanonen erbeutet, eine große Anzahl Generale sind in meine Hände gefallen; ich habe mehrere Armeen fast ohne einen Schwertstreich vernichtet. Gestern habe ich Schwarzenbergs Armee einen Riegel vorgeschoben und hoffe noch, diese zu vernichten, bevor sie meine Grenzen wieder überschritten hat." Das' war Verblendung, aber es war die Verblendung des Sieg-
Pauls, Napoleon. g
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caporal. Das Band des Vertrauens war zwischen ahm und seinen Soldaten unlösbar geschlungen. Fortan gab es nichts, was er nicht von ihnen fordern konnte, nichts, was sie nicht für ihn getan hätten. Napoleon wußte das. Noch in St. Helena sagte er: „Erst nach Lodi kam mir der Gedanke, daß ich ein entscheidender Spieler auf der politischen Bühne werden könnte; damals entstand der erste Funke gewaltigen Ehrgeizes in mir."
Aber gerade, wo er seiner Armee sich sicher fühlte, im jungen Ruhme sich sonnte, kam der Befehl aus Paris, daß er das Kommando in der Lombardei an einen an^ deren General, an Kellermann abzugeben habe, wahrend ex selbst mit nur einem Teile der Armee nach dem Süden Italiens abgehen sollte. Seine Regierung durchkreuzte ihm seine Pläne und vernichtete ihm seine Zukunft. Aber er weigerte sich seiner Regierung, Entlassung forderte er oder ungeteiltes Kommando. „Ich glaube, daß ein schlechter General besser ist als zwei gute," schrieb er dem Direktorium. „Der Krieg ist, wie die Regierung selbst, eine Sache der Kunst. — Ich will keine Schlinge, um die Füße haben. Ich habe mit einigem Ruhm begonnen, ich wünsche fortzufahren, mich Eurer würdig zu erzeigen." Und das Direktorium gab nach, tat, was sein General ihm befahl. Ja, vor wenigen Wochen habt Ihr den General erst gemacht, Carnot und Barras; fängt er an, Euch über den Kopf zu wachsen?
Der rasche Sieg von Lodi hatte die Österreicher nach Mantua hineingeworfen. Aber während Napoleon sie hier festhielt, begann er, die eroberten Länder zum Nutzen des französischen Staatsschatzes zu plündern. „Führt ans Italien alles weg, was sich fortbewegen läßt und uns irgend vorteilhaft fein kann," hatten die Direktoren befohlen. Jetzt sandte er ihnen Geld und Pferde, — „sie sollen die mittelmäßigen Gäule ersetzen, die in euren Equipagen gehen." — Getreide und Gemälde, etruskische Vasen und Virgils Handschrift, die einst Petrarka gehört hatte. Für sich selbst nahm er wenig; fein Begehren toar Macht, und Reichtum nur soweit, als er ihm ein Mittel zur Macht werden konnte. Jenes System begann,
Pauls, Napoleon. 2
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des Fürsten Hohenlohe gegenüber, die aber nur vereinzelt den einheitlich geführten Franzosen entgegentraten. Napoleon hatte die Bedeutung des linken hohen Talraudes der Saale mit gewohntem Feldherrenblick erkannt und noch in der Nacht den Landgrafenberg besetzen lassen. Von hier aus vertrieb Lannes im frühen Morgennebel des 14. Tanentzien aus dem Dorfe Lützerode. Augereau kam von links zur Unterstützung herbei, Marschall Soult hatte auf der rechten Seite den Weg durch das Rauhtal gefunden-wo ihm ein deutscher Pfarrer Verräter am Vaterlande wurde. Der Angriff konzentrierte sich gegen Vierzehnheiligen, das nach einer Attacke der St. Hilaireschen Reiter genommen wurde. Zwar versuchte die preußische Division Grawert, das Dorf wieder zurückzuerobern, blieb aber dank der Maffenbach-Hohenloheschen Gefechtsleitung lange Zeit dem Feuer der französischen Schützen, die in der Deckung des Dorfes lagen, ausgesetzt und wurde vernichtet. Das letzte Korps der Preußen, das erst jetzt in die Schlacht kam, versuchte unter General Rüche! bei Kapellendorf, der Verfolgung Halt zu gebieten, wurde aber durch Murats überraschenden Angriff zersprengt. So endete der Tag von Jena mit einer völligen Niederlage der Preußen. In die wirre Flucht aber wurden die am selben Tage bei Auerstädt geschlagenen Truppen des Herzogs von Braunschweig mit hineingezogen. Der Kaiser nannte bereits jetzt als Ergebnis des Sieges „die Eroberung aller preußischen Lande diesseits der Weichsel." Am Tage nach der Schlacht begann mit der Übergabe Erfurts die Kapitulation der Festungen, die Preußen für alle Zeiten als größte Schande empfinden wird. Am 27. Oktober nachmittags 3 Uhr zog der siegreiche Kaiser durch das Brandenburger Tor in Berlin ein. Die Siegesgöttin, die auf dem Brandenburger Tor errichtet war, der Degen Friedrichs des Großen, die Schätze der Schlösser und der Kunstsammlungen wurden als Zeichen neuen Triumphes nach Paris geschickt.
Aber Napoleon mußte die Erfahrung machen, daß wohl Österreich sofort nach Austerlitz den Frieden nachsuchte, daß aber in diesem Preußen eine andere Kraft lag,
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Aber atemlos kamen auch die Verfolger an der Grenze des russischen Reiches an, außer aller Ordnung wie die Verfolgten. Der neue Krieg konnte an der Weichsel wieder beginnen, wo er im Sommer 1812 angefangen hatte.
Marschall Murat, späterer König von Neapel.
Um ein Jahr war Napoleon zurückgeworfen, nicht weiter, wenn nicht |)orf durch seine Konvention zu Tauroggen, mit der der harte Mann seinen Kopf wagte, Preußen mit in den Krieg gegen den Korsen hineingerissen hätte. Da er aber, seinem Könige ungehorsam, den Rückzug der wohlerhaltenen Nordarmee zu decken sich weigerte, sondern die verfolgenden Russen an sich vorüberließ, kam die
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Briefe, des Augustinus und der Mystiker und führte ihm viele Schüler zu. Den Anlaß zum Auftreten Luthers als Reformator gab die Ablaßfrage.
Nach der Lehre der katholischen Kirche gehören znr Buße (feit dem 12. Jhdt. Sakrament) vollkommene Reue (contritio cordis) Beichte (confessio oris) und Genugthuung (satisfactio operis); letztere, die auf Erden nie vollständig zu erfüllen ist, konnte nach der herrschenden Anschauung vom Papste aus dem vou ihm verwalteten Schatz der guten Werke durch Ablaß gegen Geldzahlung erlassen werden. In der Volksmeinung galt der Ablaß daher als Erlaß der Sünden selbst. Dieser Ablaß, von den Päpsten wiederholt zur Deckung ihrer finanziellen Bedürfnisse benutzt, sollte auch dem kunstliebenden humanistisch veranlagten Leo X. (aus dem Hause der Medici) die Mittel zu seinem glänzenden Hofhält geben; den Vertrieb desselben in Deutschland hatte der Kardinal Albrecht von Brandenburg, Erzbischof von Mainz und Magdeburg und Bischof von Halberstadt übernommen, um aus dem Ertrage die Kosten seines Palliums (30000 Gulden bei Fugger) zu decken. Gegen die Ablaßpredigt Tetzels in Kursachsen schlug Luther, durch üble Erfahrungen in feiner Seelsorge dazu veranlaßt, am 31. Oktober 1517 an die Schloßkirche in Wittenberg 95 Thesen, um durch eine theologische Disputation die Ansichten über die Ablaßsrage zu klären. Rasch wurden die Thesen durch die Buchdruckerkunst in ganz Deutschland verbreitet; sie fanden vielfach lebhafte Zustimmung, veranlaßten aber auch heftige Entgegnungen von kirchlicher Seite, und auf Betrieb Albrechts von Mainz wurde in Rom gegen Luther ein Proceß wegen Ketzerei eingeleitet. Auf Wunsch Friedrichs des Weisen von Sachsen, aus den der Papst wegen der bevorstehenden Kaiserwahl Rücksicht nehmen mußte, wurde Luther vou dem Kardinallegaten Thomas de Vio, Bischof vou Gaeta, (Eajetan) 1518 in Augsburg verhört; ein Ergebnis wurde nicht erzielt, die vom Kardinal geforderte Auslieferung Luthers verweigerte der Kurfürst. Dagegen bewog der liebenswürdige Kammerherr von Miltitz Luther auf der Zusammenkunft in Alteuburg 1519 dazu, seine Unterwerfung unter den Papst und sein Einverständnis mit dem Verbote jeder weiteren Äußerung für beide Parteien auszusprechen. Aber schon mit der Leipziger Disputation 1519 begann der Streit von neuem; Luther, in den
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sahen, weder durch ihre vermittelnde Haltung zu versöhnen noch durch Strenge zu unterdrücken vermocht. In politischer Be-ziehnng hatte das Parlament sowohl deu gesetzwidrigen Ordonnanzen der Königin wie ihren Eingriffen in die parlamentarischen Privilegien entschiedenen Widerstand entgegengesetzt. Aber die nationale Politik der Königin, ihre äußeren Erfolge, ihr kluges Nachgeben in einzelnen Fällen (Monopole) sicherten ihr das Vertrauen des Volkes und erhielten den inneren Frieden ausrecht, so daß Elisabeth in der That säst unumschränkt regierte.
vshr Nachsolger, 3> q k o ö I., ein gelehrter, aber surchtsamer und in der Behandlung politischer Fragen ungeschickter, dabei von seiner Machtvollkommenheit durchdrungener Herrscher, erbitterte durch seine ablehnende Haltung Katholiken (Pulververschwörung von Guy Fawkes 1605) wie Puritaner und ries durch seine will-kürlicheu Finanzmaßregeln (Zollerhöhungen, Monopole), seine Verschwendung und Günstlingswirtschaft (Buckingham), seine spanische Politik lebhafte Opposition im Parlamente hervor, in dem der durch Seeunternehmungen und Reichtum selbstbewußte Bürgerstand an Einfluß überwog. Jakobs begabter und in seinem Wandel tadelloser, aber höchst unzuverlässiger Sohn Karl I. (1625—1649) arbeitete von seinem Regierungsantritte an planmäßig aus die Herstellung des königlichen Absolutismus hin, indem er dem Parlamente jede Rechenschaftslegung über die bewilligten Gelder verweigerte, willkürlich Stenern auferlegte und seine Gegner durch Haftbefehle und Verurteilungen einzuschüchtern suchte. Erst nachdem 2 Parlamente ausgelöst waren, gewährte der König, durch steigenden Geldmangel (infolge der unglücklichen Kriege gegen Spanien und Frankreich) dazu gezwungen, dem dritteu 1628 die Bitte um Recht, welche die Erhebung von Steuern ohne Bewilligung des Parlamentes und die Verhaftung von Unterthanen ohne Angabe des Grundes für ungesetzlich erklärte. Aber auch dies Parlament wurde, als es nach Buckinghams ri ode gegen des Königs eigene Politik Opposition machte, 1629 ausgelöst, der Führer der Opposition, ^ohn Eliot, endete im Kerker. Mit Spanien und Frankreich wurde Friede geschlossen.
Der König entschloß sich fortan, ohne Parlament zu regieren; feine bedeutendsten Ratgeber waren dabei in politischen
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Extrahierte Personennamen: Jakobs Karl_I. Eliot
Extrahierte Ortsnamen: Spanien Frankreich Frankreich
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kaufs unerschwinglich, zumal seit den schlechten Ernten von 1692 und 1693. Da auch (Sitglmtd wegen einer Münzkrisis, Holland wegen des steten Anwachsens der Staatsschuld ohne entsprechenden Gewinn des Krieges müde waren, kam der Friede zu Ryswick, zuerst mit England und Holland, dann auch mit Spanien, zuletzt mit dem Kaiser zu stände. Ludwig erkannte Wilhelm Iii. als König von England an und gewährte den Holländern einen günstigen Handelsvertrag; das deutsche Reich erhielt infolge der unzeitigen Hartnäckigkeit des Kaisers statt der bereits angebotenen Rückgabe aller Reunionen nur Freiburg und Breisach. So hatte Frankreich zwar nur geringe Einbuße au Gebiet erlitten und die erste Stellung unter den europäischen Mächten behauptet, aber seine Allmacht war gebrochen, und auch im Innern begann eine litterarische Opposition gegen das bisherige Regierungssystem (Fenelon, 33 entbeut).
Dagegen kamen die Gegner Frankreichs nach deut Kriege zu größerer Blüte. In England hatte sich durch beu Krieg bei dem Überwiegen des Handelsinteresses (Money interest) trotz des jährlichen Fehlbetrages im Staatshaushalt und des Anwachsens der (im Lande untergebrachten) Staatsschuld der nationale Wohlstand bedeutend gehoben; die Gründung der Bank von England 1694 sicherte dem Staate die leichte Aufnahme von Anleihen. Der Kaiser, durch den Karlowitzer Frieden der Nachbarschaft der Türken entledigt, konnte erst jetzt die Kräfte seines Reiches zur Entfaltung bringen. Von den übrigen Fürsten des Reiches war das Haus Braunschweig durch die Unterhaltung einer achtunggebietenden Truppenmacht (20,000 Mann), die Erwerbung der Kurwürde für Hannover (1692) und die Aussicht auf die Erbschaft der englischen Königskrone nach dem Tode von Jakobs Ii. zweiter Tochter Anna an Ansehn bedeutend gestiegen. Das sächsische Kurhaus erhielt nach dem Tode Johann Sobieskis 1697 gegen Annahme des Katholicismus durch die Wahl Augusts Ii. die politische Königskrone, eine mehr glänzende als nützliche Erwerbung. In Brandenburg förderte des Großen Kurfürsten Sohn Friedrich Iii. (1688—1701) durch die Berufung des Philosophen Leibntz und des Theologen Spetter, des Begründers des Pietistnus, durch die Stiftung der Universität Halle 1694, wo
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Italien wiederzugewinnen, endete infolge des Einschreitens des Viermächtebundes (Frankreich, England, Niederlande, Österreich) mit dem Sturze seines ehrgeizigen Ministers, des Kardinals Alberoni, und dem Abschluß des Londoner Vertrages 1720; darin erhielt Ton Carlos, der Sohn Philipps V. aus seiner zweiten Ehe mit Elisabeth von Parma, die Herzogtümer Parma und Piacenza, während der Kaiser Sardinien, das an Savoyen kam, gegen Sicilien vertauschte.
Der Finanznot im Innern sollten die Unternehmungen des Schotten Law abhelfen, der eine Staatsbank und eine indische Compagnie gründete und die Generalpacht aller Steuern sowie die Konversion aller Staatsschulden übernahm. Die dadurch entfesselte Spekulation trieb alle Werte so in die Höhe, daß endlich bei dem zunehmenden Mangel an barem Gelde ein Zusammenbruch erfolgte, der das Elend vergrößerte und eine allgemeine Erbitterung hervorrief, während der Regent und seine Genossen ihren Gewinn rechtzeitig gerettet hatten. Erst nach Dnbois’ und Orleans' Tode und erreichter Großjährigkeit Ludwigs Xv. erholte sich das Land trotz der sittlichen Unwürdigkeit des Königs selbst wieder etwas unter dem friedlichen Regiments des Kardinals Fleury.
Zu um so höherem Ansehn kam England, wo nach dem plötzlichen Tode der Königin Anna 1714 das Halls Hannover mit Georg I. (1 714—1727), einem Urenkel Jakobs I., zur Regierung kam. Das Thronfolgegesetz (act of settleinent) 1701, welches die protestantische Erbfolge bestimmte, begründete endgiltig die Parlamentsherrschaft durch die Festsetzung der Ministerverantwortlichkeit, der Unabhängkeit der Minister von der Krone und der ausschließlichen Gerichtsbarkeit des Parlaments über Minister und Richter. Das herrschende Whigregiment, welches sich dnrch Bestechung der Wähler wie Gewählten lange die Mehrheit zu erhalten wußte, beförderte unter dein Ministerium Robert Walpole den Handel Englands dnrch Erleichterung der Ausfuhr britischer Manufakturen sowie der Einfuhr fremder Rohstoffe und Schiffs-banmaterialien und entlastete die Landwirtschaft durch Herabsetzung der Landtaxe. Die Iren, denen schon unter Jakob I. und Wilhelm Iii. der größte Theil des Landbesitzes genommen, der Handel untersagt, die Industrie (Wollarbeiten) unmöglich gemacht
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