Hilfe und Dokumentation zu WdK-Explorer

Diagramm für Aktuelle Auwahl statistik

1. Deutsche Geschichte - S. 121

1908 - Halle a.S. : Buchh. des Waisenhauses
Der bhmisch-Pflzische Krieg. 121 seine Nachfolge anerkannt wurde; da traten Ereignisse ein, welche dm Anla zu dem verheerendsten und unheilvollsten Kriege gaben, der Deutschland heim-gesucht hat. 3. Der dreiigjhrige Krieg 1618 1648. Ter bhmisch-pflzische Krieg. 130. Der bhmische Krieg. Im Jahre 1618 brach in Bhmen ein Aufstand aus. Den ersten Anla dazu gab, da von zwei evangelischen, auf geistlichem Gebiet errichteten Kirchen die eine geschlossen, die andere niedergerissen worden war, was die Protestanten als einen Bruch des Majesttsbriefes auffaten. Beschwerden, die sie beim Kaiser einreichten, hatten keinen Erfolg. Da entstanden in Prag Unruhen, in deren Verlauf Der bewaffnete Protestanten auf das Schlo zogen und zwei von den kaiserlichen zu qsrag. Statthaltern, denen man die Schuld an der ungndigen Antwort des Kaisers beima, nebst ihrem Geheimschreiber zum Fenster hinausstrzten; brigens kamen diese mit dem Leben davon. Darauf wurde eine neue Regierung ein-gesetzt und ein Heer zur Verteidigung aufgestellt. Die Seele der auf-stndischen Bewegung war der ehrgeizige Graf Thrn, der sich persnlich vom Kaiser beleidigt glaubte; eine wesentliche Hilfe fanden die Bhmen an dem Grafen Ernst von Mansfeld, einem tapferen und verwegenen Sldnerfhrer, der aber zgellos lebte und auch seinen Soldaten viele Aus-schweifungen nachsah. Es gelang, die in das Land eingedrungenen kaiser-lichen Truppen wieder herauszuschlagen. Da starb im Jahre 1619 Matthias. Sein Nachfolger, Ferdinand von Steiermark, befand sich zunchst in einer sehr gefhrlichen Lage. Der Aufstand verbreitete sich nicht nur der Mhren und Schlesien, sondern in sterreich selbst traf Ferdinand auf Ungehorsam; während Thurn vor Wien stand, legte ihm eine Abordnung der sterreichischen Stnde auf der Hofburg in drohendem Tone ihre Forderungen vor, und ihn rettete nur das pltzliche Erscheinen einer Krassierabteilung im Burghofe. Da war es ein groer Erfolg, da Ferdinand infolge der Uneinigkeit der evangelischen Kurfrsten Ferdi-zu Frankfurt zum Kaiser gewhlt wurde. Kau"rwahl. Dagegen whlten gleichzeitig die Bhmen den jugendlichen, ehrgeizigen Friedrichs v. Kurfrsten Friedrich V. von der Pfalz zu ihrem König, und dieser Bhme nahm die Krone an. Aber es war ein unheilvoller Entschlu. Obwohl tbnt01 Friedrich V. der Schwiegersohn des Knigs Jakob I. von England war, fand

2. Deutsche Lebensbilder und Sagen für den Geschichtsunterricht auf der Mittelstufe höherer Mädchenschulen - S. 57

1896 - Leipzig : Hirt
57 3. In die hchsten Kreise fhrte ihn eine zweite Vermhlung: mit der Grfin Jsabella von Harrach, der Tochter eines bei Ferdinand sehr ein-flureichen Rates. Es war eine glckliche Ehe. Wallenstein war ein zrt-Itcher Gatte, und Jsabella erwiderte seine Neigung; eine Tochter verband die Gatten noch inniger. 4. Die Zeit, in der Wallenstein lebte, war ganz dazu angethan, einen hochstrebenden thatkrftigen Kriegsmann emporzutragen. Es tobte seit 1618 der Krieg, welcher 30 Jahre lang die Fluren Deutschlands verheeren und unsgliche Leiden der unser Vaterland bringen sollte. Da wurden tchtige Offiziere begehrt, zumal wenn sie es verstan-den, Soldaten um sich zu versammeln und an sich zu fesseln. Das war bei Wallenstein der Fall. Er verhalf dem Erzherzog Ferdinand wesentlich dazu, König von Bhmen und Kaiser von Deutschland zu werden. 5. Die Bhmen hatten sich der Herrschaft Ferdinands aus Furcht, da er sie katholisch machen mchte, entzogen und zu ihrem Könige das Haupt der Reformierten, den Kurfrsten Friedrich V. von der Pfalz, gewhlt. So brach der groe Krieg aus, der nicht nur Bhmen und sterreich, sondern ganz Deutschland, ja die meisten Lnder Europas in seinen Kreis hineinzog. Ferdinand hatte kein Heer und auch kein Geld, ein solches anzuwerben. Zwar half ihm sein Jugendfreund, der Herzog Maximilian von Bayern, aber doch nur aus Eigennutz und um hohen Lohn. Deshalb war es dem Kaiser hocherwnscht, als Wallenstein ihm anbot, ein Heer von 20000 Mann auf eigene Kosten anzuwerben und zu unterhalten. Allerdings verlangte er dafr ein erledigtes Frstentum. Da er der so viel Geld verfgte, um ein ganzes Heer besolden zu knnen, hngt mit der Geschicklichkeit zusammen, die er bei der Vermehrung seines Vermgens bewies. Ferdinand Ii. hatte nmlich nach der Besiegung Friedrichs V. (er bekam den Spottnamen der Winterknig", weil et nur einen Winter hindurch die Krone getragen hatte) die zahlreichen An-Hnger desselben in Bhmen gechtet und ihrer Gter beraubt. Da er-warb nun Wallenstein zu sehr billigem Preise so viel Land, da er zum Herzog von Friedland" ernannt wurde. Damit nicht zufrieden, strebte er sogar danach, unter die Reichsfrsten aufgenommen zu werden, und nachdem er glcklich fr den Kaiser gekmpft hatte, wurde er wirklich mit dem Herzogtum Mecklenburg belehnt. Sein weitschauender Geist entwarf nun den Plan, auf der Ostsee eine Flotte zu schaffen und mit dieser den Norden Europas zu beherrschen. 6. Aber ehe er diese gewaltige Aufgabe auch nur in ihren ersten An-

3. Erzählungen aus der Weltgeschichte - S. 96

1918 - Leipzig : Voigtländer
- 96 — Liebe seiner Untertanen; denn er mar ein leutseliger, gerechter Herr, der auf alle Weise seines Landes Wohlfahrt zu fördern suchte. Seinen frühern Glaubensgenossen, den Hugenotten, verlieh er durch das Edikt von Hantes (1598) das Recht, fortan ihrem Glauben gemäß zu leben, Schulen anzulegen und Staatsämter zu bekleiden. Den Landleuten, die durch den Krieg verarmt waren, schenkte er die rückständigen Steuern. „3ch hoffe es noch dahin zu bringen," sagte er, „daß jeder Bauer des Sonntags ein Huhn im Topfe hat." (Er selbst lebte sparsam. Seine Königsroürde hinderte ihn nicht, mit seinen Freunden heiter zu scherzen, mit seinen Kindern gemütlich zu spielen. Linst trat ein fremder Gesandter bei ihm ein und war nicht wenig erstaunt, den König mit seinem Söhnlem auf dem Rücken durch das Zimmer traben zu sehen. „Herr Gesandter, haben Sie auch Kinder?" fragte Heinrich. „Ja, Ew. Majestät," war die Rntwort. „Nun," fuhr der König fort, „da werden Sie es mir nicht übelnehmen, daß ich erst meinen Ritt vollende." 5. Oer Konigsmorö (1610). — So glücklich auch Frankreich unter einem solchen Könige war, so gab es dennoch Menschen, die ihn haßten. Heinrichs duldsamer Sinn gegen die Hugenotten war manchen (Eiferern für den alten Glauben ein Greuel. (Ein solcher Glaubensschwärmer meinte sogar, Gott einen Dienst zu tun, wenn er den verdächtigen König umbringe, stls Heinrich einst in einer offnen Kutsche durch Paris fuhr und in einer engen Gasse zufällig halten mußte, benutzte jener den Augenblick und versetzte dem Könige zwei Messerstiche ins Herz. „Mein Gott, ich bin verwundet," schrie Heinrich, faltete die Hände und gab den Geist auf. Der Mörder wurde schrecklich bestraft. Das französische Volk aber trauerte tief um seinen trefflichen König. 42. Der Dreißigjährige Krieg. Tetllt) und wallenstein. 1. Aufstand in Böhmen (1618). 3n Böhmen, dem vaterlande des Johann Hus (s. Nr. 27, 2), hatte die Reformation weite Verbreitung gefunden. Kaiser Rudolf Ii. hatte sogar den Protestanten in einem Majestätsbriefe freie Religionsübung zugesichert. Trotzdem wurden sie von den katholischen Statthaltern häufig bedrückt, ctls ihnen auf obrigkeitlichen Befehl eine neuerbaute Kirche niedergerissen, eine andre geschlossen wurde, kam es zum Aufstande. Die Protestanten zogen vor das Schloß zu Prag, drangen hinein und forderten von den kaiserlichen Räten Rechenschaft. Ris ihnen diese verweigert wurde, warfen sie zwei der Räte, die als Hauptfeinde des evangelischen Glaubens bekannt waren, zum Fenster hinaus. Die

4. Geschichte des Mittelalters und der Neuzeit bis zum Westfälischen Frieden - S. 196

1905 - Münster in Westf. : Schöningh
der Frsteil, die eine Schwchung ihres Einflusses auf die Neichsauge-legenheiten frchteten. Dagegen gelang es ihm, die Macht seines Hauses ganz bedeutend zu heben. Er fhrte zuerst den Titel Erwhlter r-mischer Kaiser". 2. Seine Regierung, a) Der ewige Landfriede. Um dem Fehdewesen im Reiche ein Ende zu machen und die Unsicherheit im Laude zu beseitigen, wurde auf dem Reichstage zu Worms der ewige Laud-friede verkndet (1495). Jede Befehduug sollte aufhren, und wer den Frieden brach, mit der Reichsacht bestraft werde; das Fehdewesen verlor hierdurch jede Berechtigung. b) Das Reichskammergericht und der Reichshofrat. Zur Verbesserung der Rechtspflege errichtete der Kaiser das Reichskammer-gericht, das anfangs seinen Sitz zu Frankfurt a. M. (1495), spter zu Speier (1527) und zuletzt zu Wetzlar (16931806) hatte.') Es war der oberste Gerichtshof fr das ganze Reich; bei ihm konnten die Reichsstnde ihre Streitigkeiten vorbringen, auerdem war es die letzte Justauz sr die mittelbaren Stnde.. Das Reichskammergericht entschied nach rmischem Rechund die Perh^d|ujten wurden schrist? I i ch niedergelegt." Bei Reidsslehustreitigkelten und Klagen gegen ,dte Re ichsuumittelbareu war der Reichshosrat zustndig, bei dem der Kaiser den Vorsitz fhrte. : c) Eiutei luug Deutschlands in Kreise. Zur bessereu Durch-Fhrung des Laudsriedeus und zur Vollstreckung der Urteile des Reichs- kammergerichts teilte Maximilian Deutschland in zehn Kreise. Durch diese Einteilung wurde die Macht des Kaisers beschrnkt und Deutschland noch mehr zersplittert, da jeder Kreis zunchst fr sich sorgte, ohne auf das Reich Rcksicht zu nehmen. d) Eiurichtuug der Post. Der Kaiser fhrte aitd) die Post tut Reiche et. Posteinrichtungen wie heutzutage gab es damals noch nicht; die erste Post fhrte von Wien u ad) Brssel (1516); der erste Postmeister war der Graf vou Thuru und Taxis. e) Einfhrung einer Reichssteuer. Zur Untersttzung des Reichskarnrnergerichts und eines Reichsheeres wurde eilte Reichssteuer, der gemeine Pfennig eingefhrt; von 1000 Gulden Vermgen sollte ein Gulden, von 500 Gulden ein halber gezahlt werden. Vergrerung der Hausmacht. Von seinem Vater erbte Maximilian sterreich. (Steiermark, Krnten, Krain und Tirol, durch seine Heirat mit Maria, der Tochter Karls des Khnen, ') Der erste Vorsitzende war der Gra/^ i'tet Fritz von Hohenzell e rn.

5. Geschichtsbilder - S. 135

1901 - Leipzig : Voigtländer
— 135 — Zu Joachims I. Zeit wurden 38 Juden des Landes angeklagt, Christenkinder geschlachtet und das Blut zu Arzneien verwendet, auch geweihte Hostien mißachtet zu haben. Damals suchten die Richter noch durch allerlei fürchterliche Dualen, durch Zerren, Zwicken, Drücken, Brennen der Glieder auf der „Folterbank den Angeklagten zum Geständnis zu bringen. Das war nicht bloß roh und unmenschlich, sondern auch zweckwidrig. Denn Unschuldige wie Schuldige gestanden in der Regel, sobald sie „gefoltert" wurden, die vom Richter ihnen vorgehaltene Missethat, um den schrecklichen Qualen zu entgehen. Auch die angeklagten Juden gestanden den Frevel und wurden deshalb verbrannt; die andern mußten das Land verlassen. Auf den heftigen Gegner der Reformation folgte Joachim Ii., der die Reformation in Brandenburg einführte (f. 44, 9). Unter Johann Sigismund vor Beginn des 30jährigen Krieges kamen zu dem bisherigen Gebiete von 700 Quadrat-meilen (Heue, Mark, Ravensberg im Westen und Ostpreußen hinzu, so daß die brandenburg-preußischen Lande nun über 1400 Quadratmeilen betrugen (s. Karte Vh). Jetzt am Ende der Reformationszeit waren besonders die mittleren Gebiete durch den 30jährigen Krieg ganz heruntergekommen. Dem Kurfürsten Georg Wilhelm (1619—1640) fehlte feste Entschlossenheit in diesen gefahrvollen Zeiten. Seinem Schwager, dem reformierten Friedrich von der Pfalz, zu helfen war nicht möglich; denn feine lutherischen Stände hätten im Haß gegen die Reformierten zu solchem Kriege kein Geld bewilligt. Dann mußte er es geschehen lassen, daß Wallensteins und Tillys Scharen die Mark durchzogen und aussaugten. Als Gustav Adolf, der Gemahl feiner Schwester Eleonore, zur Rettung erschien, schwankte Georg Wilhelm, ob er von feinem Kaiser abfallen und den Schweden sich verbünden sollte, zumal da er fürchtete, sie wollten Pommern, das brandenburgifche Erbe, behalten. Endlich schloß er das Bündnis, weil des Kaisers Wiederherstellungsbefehl (45, Ii) ihn noch viel mehr bedrohte. Nach Gustav Adolfs Tode schloß er 1635 Friede mit dem Kaiser und ließ die Schweden und die mit ihm verbündeten protestantischen Fürsten im Stich. Nun wüteten die Schweden in feinen Ländern wie im Feindeslande, und auch von den Kaiserlichen wurden diese nicht verschont. Anfangs bewilligten die Stände kein Geld für ein Heer zum Schutze des Landes. Als dann die Feinde alles Geld herausgepreßt hatten, war es zu spät. Seit 1640 aber herrschte sein entschlossener Sohn Friedrich Wilhelm, und schon bei dem Friedensschlüsse brachte er Brandenburg wieder zur Geltung. Mit diesem großen . Fürsten beginnt eine neue Z eit für die Entwicklung der brandenburg-preußischen Macht. 47. Friedrich Wilhelm, der Große Kurfürst (1640-1688). Karte Vii. Durchwandern wir die wichtigsten Gebiete des Großen Kurfürsten! Von der Grafschaft Kleve am Niederrhein kommen wir hinüber nach der Grafschaft Mark und von da nach der Grafschaft Ravensburg und dem Bistum Minden an der Weser. Von diesen westlichen gelangen wir in die mehr zusammenhangenden mittleren Gebietsteile. Aus dem Halber-

6. Handbüchlein der Weltgeschichte für Schulen und Familien - S. 230

1877 - Calw : Verl. der Vereinsbuchh.
230 Neue Geschichte. noch unter dem Bolke werth gehalten ist. Sie wnroe noch übertreffen von ihrem Sohne Joseph Ii., der mit feiner Mutter und nach deren Tode 1780 — 90 allein regierte. Dieser war einer der edelsten, thätigsten und freisinnigsten Kaiser, die je regiert haben. Er erließ 1781 ein allgemeines Toleranz - Edikt, das großes Anfsehen machte, und traf auch sonst viele wohlgemeinte Anordnungen. Leider fuhr er zu rasch zu; so fand erden heftigsten Widerstand in seinen überstürzten Unternehmungen; am Kummer über so vielen Undank, den er erfahren mußte, starb er 49 Jahre alt. 6. Preußen (Friedrich Ii.) § 90. Neben Oesterreich hatte sich Preußen zu einer der ersten Mächte Europa's erhoben. Anfänglich bestand dieser Staat nur in der Mark Brandenburg, mit welcher (1133) Gras Albrecht der Bar von dem Kaiser Lothar belehnt wurde. In kurzer Zeit vergrößerte er sich. Aber als des Markgrafen Haus ausstarb, kam er (1323 — 73) an das bayrische Haus, von diesem an das luxemburgische, welches ihn (1415) an den Burggrafen von Nürnberg, Friedrich von Hohen-z ollern, um 400,000 Goldgulden verkaufte, nachdem er zum Kurfürstenthum erhoben worden war. Jetzt stieg Brandenburg immer höher hinauf, indem es theils durch Kriege, theils durch Ankäufe und Erbschaften viele Erwerbungen machte, auch 1539 — 71 evangelisch wurde. Später (1618) wurde das Herzogthum Preußen zu Brandenburg geschlagen und der Kurfürst Georg Wilhelm (1619—49) gab sich den Titel „regierender Herzog von Preußen." Leider war das ein schwacher Fürst, der im 30jährigen Kriege durch sein schwankendes Benehmen viel Unheil über seine Länder brachte, die namentlich von den Schweden furchtbar entvölkert und ausgesogen wurden. Um so segensreicher regierte Friedrich Wilhelm, der große Kurfürst, 1640—88. Er erst wurde souveräner Herzog in Preußen. Nachdem er bis 1679 mit

7. Die Weltgeschichte - S. 146

1835 - Mainz : Kupferberg
146 Westfälischer Frieden. Neichskammergericht. Frankreich erhält das österreichische Elsaß, den Sund- gau, Breisach, Philippsburg und die Bestätig ring der älteren Eroberungen von Metz, Toul und Verdun. Schweden? Vorpommern, Stettin, Rügen, Bremen und Verden mit Wismar und fünf Millionen Thaler. Chur branden bürg zur Entschädigung für Vorpom. m c r u: die A n >v a r t s ch a f t auf das E r z b i s t h u m M a g d e b'u r g, die Bisthümer Halberstadt, Minden und Kamin mit Hin- te r p o m m e r n. Hessen-Cassel (Amalia): die Abtei Hersfeld und Au. theil an der Grafschaft Schaumburg, mit Bückeburg re. und 600000 Thaler. Karl Ludwig von der Pfalz: seine Erbländer bis auf die Ober Pfalz, welche Baiern mit der Chur behält; für ihn eine n e u e Ch ur w ü r d e in i t d em Erz sch atz m eister-A n> t e rc. Unabhängigkeit der schweizerischen Eidgenossenschaft und der Niederlande. Religionssache: Der Passauer Vertrag (von 1552) Grundlage; das Jahr 1624 Normaljahr; die katholische und protestantische Religion (mit Einschluß der refor- mirten) gleich herrschend im Reiche. , Jeder deutsche Reichsstand hat Landeshoheit, kann Bündnisse, Krieg und Frieden beschließen, nur nicht zum Schaden des Reichs. Schweden u u d Frankreich sind Bürgen der deutschen Verfassung und des Friedens. Was die übrige Cultur der Periode anbelangt, so erhält das Reichskammergericht durch den westfälischen Frieden einen katho- lischen Kammerrichter von hohem Adel, durch den Kaiser präsentirt, vier Präsidenten, ebenfalls vom Kaiser ernannt (zwei katholisch und zwei evangelisch) und fünfzig Assessoren in Senate getheilt, wovon der Kaiser zwei katholische, die protestantischen Reichsstände vier und zwanzig von ihrer Confessio», und die katholischen vier und zwanzig von der ihrigen präsentirten rc. *). Daneben gewinnt der kaiserliche Reichs Hofrath immer mehr Gewicht. Die Sitten der Nation werden durch die steigende Bevölkerung, den Handel, aufblühende Künste und Wissenschaften im Allgemeinen *) So war allerdings die damalige Bestimmung; allein die volle Zahl der Angestellte» kam niemals zusammen.

8. Gegenreformation und 30jähriger Krieg - S. 30

1914 - Leipzig [u.a.] : Teubner
30 Iv. Der Dreißigjährige Krieg Xiii 1. Da das herzogliche Haus Braunfchtveig=£üneburg auf feine Ansprüche an die Erzbistümer Magbeburg und Bremen und die Bistümer Halberftabt und Ratzeburg mit dem Bebing verzichtet hat, daß ihm die mit Katholiken abroechfelnbe Nachfolge im Bistum (Dsna = brück zugesprochen werbe, so willigt die Kais. Majestät . . . barein, daß solche abroechfelnbe Nachfolge in besagtem Bistum Osnabrück binfüro statt haben soll. . . . Xj 2. Zweitens soll das Haus Heffen-Laffel ... die Abtei Hers* selb ... behalten. Xn 8. Enblich sollen wegen ctbbanrung der fchwebifchen Solba-teska alle und jebe Kurfürsten, Fürsten und übrigen Stänbe, einbegriffen die freie und unmittelbare Keichsritterfchaft . . . der nachfolgenben sieben Reichstreife, 5es kurfürstlich rheinischen, des oberfächfifchen, des ftänki-fchen, des schwäbischen, des oberrheinischen, des westfälischen und des nieder sächsischen, gehalten fein, fünf Millionen (myriades) Reichstaler in der im Rom. Reich üblichen Münze aufzubringen, und zwar in brei Ter-minen, am ersten ... 1 800000 an barem Gelb . . . und I 200000 durch Anweisungen. 9. Nach Abschluß biefes Vergleichs . .. soll die Zahlung der 1 800 000 <laler, die Abbcmfung der Soldaten und die Freigabe der (besetzten) (Drte alsbalb bewerkstelligt werben von den übrigen zwei Millionen sollen die Stänbe der genannten sieben Kreise die erste zu Rusgang des nächsten 3ahres . .., die anbere aber zu Lnbe des nächstfolgend Jahres . . entrichten. .. . 11. Betreffenb den österreichischen und den bayrischen Kreis soll, ba jener . . . zur Auszahlung des unmittelbaren kaiserlichen Heeres, biefer aber für das bayerische Kriegsvolk bestimmt worben ist, die Eintreibung im österreichischen Kreise bei der heil. Kais. Majestät stehen, im bayerischen aber biefelbe Meise ... wie in den übrigen beobachtet werben________ b) Münsterifcher Friedensschluß zwischen Frankreich und dem Reich. H. (24.) Skt. 1648.1 0. ... (Es soll zwar der burgunbifche Kreis ein (Blieb des Reiches fein und bleiben, fobalb die Streitigkeiten zwischen Frankreich und Spanien beigelegt . . . fein werben. In die barin noch währenben Kriege jeboch soll raeber der Kaiser noch irgenbein Reichsftanb sich einmischen_________ 69. Damit aber besagter Friebe (und Freundschaft zwischen dem Kaiser und dem Allerchristlichsten König) besto mehr gefestigt werben könne . . ., ist (mit Zustimmung, Rat und willen der Kurfürsten, Fürsten und Stänbe des Reichs zum Besten des Frieberts) ausgemacht worben: 70. (Erstens, daß die oberste herrschest, die Rechte der (Oberhoheit und alle artbern an die Bistümer Metz, Toul und üerbun, die gleichnamigen Städte und die Gebiete biefer Bistümer ... in berfelben Weise wie bisher 1 Liinig I 911—950.

9. Geschichte der Neuzeit - S. 41

1887 - Wiesbaden : Kunze
§. 2, 11. Der schmalkaldische Krieg. Luthers Tod. 41 Braunschweig, Glieder des schrnalkaldischen Bundes, hart bedrängte, rüsteten die Bundeshäupter ein Heer, vertrieben den gewalt-thätigen Herzog aus dem Lande und behielten es im Besitz, um den Gottesdienst nach lutherischer Weise einzurichten (1542). Als später der Herzog mit französischen Hilfsgeldern ein Heer warb und in fein Land zurückkehrte, wurde er vom Landgrafen Philipp von Hessen 1545 bei Nord heim besiegt, gefangen genommen und auf die Festung Ziegenhain gebracht. In dem nämlichen Jahre eröffnete der Papst das öfters verheißene Konzil zu Orient in Tyrol. Allein die Protestanten verweigerten die Teilnahme an demselben, weil ein Konzil, auf welchem der Papst den Vorsitz führe, um als Kläger und Richter in einer Person aufzutreten, ein unfreies, ihnen dagegen ein freies, unparteiisches, deutsches Konzil versprochen worden sei. Der Kaiser zeigte sich zwar persönlich noch immer mild gegen die Protestanten, trat aber, da er mit Frankreich und der Pforte Friede geschlossen hatte, in ein geheimes Bündnis mit dem Papste. Es war dem Kaiser daran gelegen, sein Ansehen im Reiche gegenüber den Anmaßungen und Auflehnungen der Fürsten und Städte aufrecht zu erhalten. Während Karl dies Bündnis geheim hielt, veröffentlichte der Papst eine Bulle, in welcher er allen, welche zu einem Zuge gegen die Protestanten helfen würden, einen ausgedehnten Ablaß zusicherte (1546). Luthers Tod. Luther erlebte den Ausbruch des Krieges nicht mehr. Er hatte in den letzten zwanzig Jahren seines thaten-reichen Lebens viel mit körperlichen Leiden zu kämpfen, aber den Mut nie verloren. Im Februar 1546 beriefen ihn die Grafen von Mansfeld nach Eis leben, um Streitigkeiten in ihrer Familie zu schlichten. So schwach er sich fühlte, so machte er sich doch auf, wohnte alle Tage den Sitzungen der Grafen bei und predigte noch viermal. Am Abend des 16. Februar fühlte er sich bereits so unwohl, daß er von seinem Tode redete. Am andern Morgen konnte er das Zimmer nicht verlassen; er äußerte gelegentlich: „Ich bin hier zu Eisleben geboren, wie, wenn ich hier sterben sollte?" Seine Ahnung hatte ihn nicht betrogen. Er fühlte Bangigkeit und große Mattigkeit. Als er sich zu Bette legte, gab er allen Freunden und feinen beiden Söhnen, welche fein Lager umstanden, die Hand, wünschte ihnen gute Nacht und sprach: „Betet zu unserm Herrn für fein Evangelium, daß es ihm wohlgehe; denn das Konzilium zu Trient und der leidige Papst Zürnet hart mit ihm." Schwer atmend schlief er ein, erwachte aber um 1 Uhr wieder und klagte heftig über Brustbeklemmungen. Die

10. Geschichte der Neuzeit - S. 48

1887 - Wiesbaden : Kunze
48 Erste Periode der Neuzeit. tert nämlich, daß, wenn ein Bischof oder Prälat zur protestantischen Kirche überginge, seine Pfründe ihm nicht bleiben, sondern wieder mit einem Katholiken besetzt werden sollte. Obgleich die Protestanten heftig widersprachen, wurde diese Frage doch in katholischem Sinne entschieden. 12. Karls Y. Abdankung und Tod. Nach einer langjährigen Regierung sah sich Kaiser Karl in allen seinen Hoffnungen bitter getäuscht; alle seine Pläne waren gescheitert. Weder die Erhebung der Kaisermacht zu altem Glanze, noch die Beschränkung der päpstlichen Gewalt, noch die Demütigung Franz I. von Frankreich oder des türkischen Sultans, noch die Erwählung seines Sohnes Philipp zum römischen Kaiser, noch die Wiedervereinigung der getrennten Religionsparteien war ihm gelungen. Er hatte viel unternommen in seinem thatenreichen Leben, war während seiner Regierung neunmal in Deutschland, sechsmal in Spanien, siebenmal in Italien, zehnmal in Flandern, viermal in Frankreich, zweimal in England, zweimal in Afrika gewesen und hatte viermal die Nordsee, achtmal das Mittelmeer durchschifft. Obschon er in den Besitz bedeutender Gold- und Silbergruben jenseits des Oceans kam, so befand er sich doch fortwährend in Geldverlegenheit?) Seine Niederlage in dem Augsburger Religionsfrieden, fein vorgerücktes Alter, seine zunehmenden körperlichen Leiden und die Reue über seine Sünden veranlaßten ihn, einen längst gehegten Plan zur Ausführung zu bringen und sich von der Welt zurückzuziehen. Nachdem er seinem Sohne Philipp das Königreich Mailand und Neapel abgetreten hatte, berief er 1555 die niederländischen Stände nach Brüssel, schilderte ihnen in einer würdigen Rede, was er während feiner langen Regierung gethan und erstrebt, und übertrug feinem Sohne die Krone der Niederlande mit Burgund. Feierlich ermahnte er denselben, seinem Volke ein weiser und gerechter Herrscher zu fein, und nahm ihm vor den Ständen das Versprechen ab, in fernen *) Karl hatte von dem reichen Anton Fugger in Augsburg einmal 800 000 Goldgulden erhalten. Als er den reichen Banquier besuchte, nährte dieser das Kaminfeuer mit Zimt und warf die kaiserliche Verschreibung hmein. Für diese großmütige Verschwendung erhielt Artton Fugger die Grasenwürde uni) die ausgedehntesten Privilegien des Seehandels, der Bergwerke, Münzen u. s. w. A. Fugger und Bartholomäus Welser liehen 1531 dem Kaiser zwölf Tonnen Gold.
   bis 10 von 1027 weiter»  »»
1027 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 1027 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer
Auswahl:
Filter:

TM Hauptwörter (50)50

# Name Treffer  
0 0
1 15
2 255
3 13
4 103
5 85
6 1
7 17
8 16
9 0
10 306
11 1
12 46
13 6
14 1
15 3
16 30
17 0
18 3
19 5
20 0
21 1
22 3
23 0
24 5
25 349
26 99
27 134
28 12
29 28
30 2
31 139
32 8
33 13
34 132
35 21
36 80
37 284
38 2
39 299
40 7
41 3
42 34
43 2
44 3
45 55
46 24
47 172
48 1
49 1

TM Hauptwörter (100)100

# Name Treffer  
0 2149
1 6565
2 1727
3 4545
4 4834
5 2083
6 5533
7 916
8 2333
9 3662
10 1016
11 2222
12 5082
13 1128
14 1372
15 1138
16 9379
17 24671
18 806
19 3642
20 1121
21 9605
22 5632
23 5159
24 3055
25 1115
26 1223
27 727
28 4923
29 994
30 476
31 1189
32 1048
33 1005
34 1044
35 995
36 14901
37 1219
38 2726
39 8140
40 2167
41 3555
42 11673
43 2023
44 798
45 8127
46 1044
47 1053
48 2382
49 3285
50 3382
51 706
52 2363
53 1038
54 9505
55 1413
56 1062
57 660
58 586
59 2745
60 1909
61 1963
62 1066
63 1318
64 2362
65 1336
66 1802
67 848
68 4553
69 1336
70 11057
71 4335
72 8459
73 1127
74 1093
75 7169
76 3907
77 17585
78 740
79 2606
80 603
81 910
82 8382
83 1216
84 5546
85 1090
86 1027
87 7711
88 1684
89 570
90 911
91 4300
92 21182
93 1582
94 23037
95 2515
96 1038
97 1009
98 6897
99 568

TM Hauptwörter (200)200

# Name Treffer  
0 43
1 49
2 61
3 114
4 255
5 292
6 8
7 604
8 68
9 722
10 91
11 40
12 102
13 18
14 6
15 12
16 1562
17 13
18 275
19 354
20 5
21 8
22 1
23 5
24 76
25 47
26 1581
27 5
28 13
29 140
30 3787
31 232
32 0
33 1877
34 21
35 55
36 13
37 6
38 33
39 608
40 11449
41 11
42 16
43 114
44 1238
45 51
46 95
47 77
48 26
49 1721
50 189
51 127
52 172
53 94
54 1244
55 5183
56 3
57 250
58 1233
59 1986
60 104
61 284
62 391
63 76
64 273
65 521
66 37
67 289
68 602
69 121
70 110
71 461
72 45
73 687
74 178
75 346
76 32
77 285
78 100
79 730
80 2031
81 1464
82 70
83 6
84 13
85 13
86 35
87 42
88 820
89 6
90 16
91 634
92 270
93 247
94 33
95 7
96 29
97 461
98 159
99 124
100 1526
101 10
102 267
103 1314
104 3
105 91
106 172
107 19
108 2
109 15
110 146
111 69
112 50
113 13
114 47
115 1
116 87
117 22
118 85
119 11
120 5
121 346
122 94
123 53
124 177
125 59
126 41
127 200
128 30
129 94
130 40
131 690
132 54
133 54
134 11
135 46
136 1411
137 8
138 0
139 39
140 292
141 10
142 157
143 647
144 1160
145 468
146 4
147 54
148 2728
149 29
150 898
151 396
152 241
153 53
154 73
155 693
156 267
157 466
158 389
159 61
160 6
161 804
162 1
163 4
164 20
165 384
166 533
167 23
168 14
169 115
170 54
171 158
172 221
173 552
174 154
175 773
176 769
177 2182
178 6
179 440
180 22
181 2
182 2294
183 1541
184 92
185 10
186 131
187 88
188 133
189 8
190 2
191 1295
192 50
193 6
194 711
195 7
196 177
197 238
198 162
199 229