20
Tl Frankreich als Kaiserreich.
errang Napoleon hier nicht. Die Entscheidung fiel bei Fried land in Ostpreußen zugunsten Napoleons. Nun stand diesem der Weg nach Königsberg offen; die preußische Königsfamilie floh nach Memel. Im Juli 1807 wurde der Friede zu Tilsit geschlossen. Preußen mußte alle Besitzungen links der Elbe und seine polnischen Besitzungen außer Westpreußen abtreten. Napoleon bildete aus preußischen und russischen Bestandteilen des ehemaligen Königreichs das Großherzogtum Warschau, das er dem Kurfürsten von Sachsen zugleich mit dem Königstitel verlieh. Dieser war nach der Schlacht bei Jena vom Bündnis mit Preußen zurückgetreten und hatte sich dem Rheinbund angeschlossen. Ferner mußte Preußen 130 Million Frcs. Kriegskosten zahlen; bis zu deren Zahlung blieb ein französisches Heer in Preußen; dessen Verpflegung kostete zehn-mal mehr als die Kriegskosten betrugen. Dann mußte Preußen die Verpflichtung eingehen, sein Heer auf 42000 Manu zu beschränken. Napoleon glaubte, in Zukunft vor Preußen sicher zu sein. Aus den preußischen Besitzungen links der Elbe, dem Kurfürstentum Hessen und andern Besitzungen bildete er das Königreich Westfalen mit der Hauptstadt Kassel, dessen Verwaltung er seinem Bruder Jeröme übertrug. Dieser erhielt wegen seiner verschwenderischen Hofhaltung und seiner üppigen Feste den Namen „Bruder Lustig". Er pflegte seine Gäste nach den Festlichkeiten mit den Worten zu entlassen: „Morgen wieder lustik."
Mit Rußland schloß Napoleon ein Schutz- und Trutzbündnis; da England dem Bündnis nicht beitreten wollte, verhängte er über die englischen Waren die Kontinentalsperre, d. h. er verbot allen Mächten, die von ihm abhängig oder mit ihm verbündet waren, englische Schiffe in ihre Häfen aufzunehmen. Damit war Englands Stärke, der Handel, lahmgelegt. Der Kontinentalsperre widersetzten sich Portugal, der Papst und Holland. Vor einem französisch-spanischen Heere flüchtete die portugiesische Königsfamilie in ihre Kolonie Brasilien. Der Kirchenstaat wurde besetzt und mit dem Königreich Italien vereinigt, der Papst gefangen nach Savona und später nach Fontainebleau gebracht. Napoleons Bruder Ludwig, König von Holland, dankte ab, weil er die Kontinentalsperre ohne Schädigung seines Landes nicht durchführen konnte. Darauf wurde Holland als „Anschwemmung französischer Flüsse" mit Frankreich vereinigt. Auch Oldenburg, die Hansestädte und der nördliche Teil von Hannover wurden mit Frankreich vereinigt, um hier die Kontinentalsperre durchzuführen. Dagegen mißlang die Eroberung Spaniens und Portugals, weil England hier im Interesse seines Handels energisch Hilfe leistete. Besonders zeichnete sich in diesem Kriege der später vielgenannte Wellington aus.
Ruhmreiche Ereignisse. Der unglücklichste aller preußischen Kriege hat auch Ruhmestaten in der mannhaften Verteidigung der Festungen Kolberg und Graudenz auszuweisen. Die Festung Kolberg in Pommern
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Extrahierte Personennamen: Napoleon Napoleons Napoleon Napoleon Napoleon Napoleons_Bruder_Ludwig Napoleons Ludwig
Extrahierte Ortsnamen: Frankreich Napoleons Königsberg Warschau Sachsen Jena Hessen Westfalen Kassel England Englands Portugal Holland Brasilien Italien Savona Fontainebleau Holland Holland Frankreich Oldenburg Hannover Frankreich Spaniens Portugals England Wellington Kolberg Kolberg
82
V. Das Zeitalter Kaiser Wilhelms I.
geschlossen. Die Dänen traten die Herzogtümer Schleswig-Holstein und Lauenburg an Österreich und Preußen ab. Österreich verkaufte seinen Anteil an Lauenburg für 2500000 dänische Reichstaler, das sind ungefähr 5645000 Mark, an Preußen; das Herzogtum Lauenburg gehörte nun ganz dem Königreich Preußen, die beiden Herzogtümer Schleswig und Holstein wurden von Österreich und Preußen gemeinschaftlich Verwaltet^/
4. Der Deutsche Krieg im Jahre 1866.
Veranlassung. Die gemeinsame Verwaltung von Schleswig-Holstein führte zu Streitigkeiten zwischen Preußen und Österreich. Zwar hätten diese leicht beigelegt werden können. Doch es bestand seit langer Zeit ein innerer Zwiespalt zwischen den beiden Staaten, der endlich ausgetragen werden mußte. Österreich war seit Jahrhunderten der erste Staat Deutschlands gewesen, und 3y2 Jahrhunderte hindurch hatten die österreichischen Herzöge die deutsche Kaiserkrone getragen. Aber die meisten Länder Österreichs gehörten nicht zum Deutschen Reiche, z. B. Ungarn, Galizien, Siebenbürgen, Kroatien, Slawonien, Dalmatien usw. Dagegen hatten die meisten Provinzen Preußens eine deutsche Bevölkerung. Auch war Preußen im Laufe der Zeit so mächtig geworden, daß es auf gleicher Stufe mit Österreich und nicht unter diesem stehen wollte. Wilhelm I. war nicht österreichfeindlich. Als Österreich 1859 mit Frankreich und Italien kämpfte, hatte er mobil gemacht, um Österreich zu helfen. Auch hatte er beim Bundestage die Mobilmachung des deutschen Bundesheeres beantragt, aber als Gegenleistung den Oberbefehl über die Bundestruppen gefordert. Die österreichische Regierung setzte lieber die Lombardei aufs Spiel, als daß sie auf diese Bedingung einging. Sie beantragte 1863 eine Reform des Deutschen Bundes und lud die deutschen Fürsten zu einem Fürstentage nach Frankfurt ein. Erst vierzehn Tage vor dem Eröffnungstermine gab Kaiser Franz Joseph König Wilhelm davon mündlich Kenntnis. Die Einzelheiten des österreichischen Reformplanes wurden erst in Frankfurt bekanntgegeben. König Wilhelm erschien nicht, und Bismarck erklärte, daß es der Würde seines Monarchen nicht entspreche, Vorschläge entgegenzunehmen, über die er vorher nicht gehört worden sei. Auch hierin zeigt sich, daß Preußen Gleichberechtigung mit Österreich verlangte, nicht Unterstellung. Nach dem Kriege von 1864 wollte Österreich aus Schleswig-Holstein einen selbständigen deutschen Staat machen und den Prinzen Friedrich von Sonderst burg-Augustenburg zum Herzog einsetzen. Preußen war nicht grundsätzlich Dagegen, verlangte aber,.daß Schleswig-Holstein in den Zollverein eintrete, sein Post- und Telegraphenwesen sowie sein Heer unter preußische Verwaltung stelle und den Kieler Hafen abtrete. Auf diese Bedingungen ließen sich weder der Prinz von Augustenbnrg noch Österreich ein. Darauf
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Extrahierte Personennamen: Wilhelms_I. Herzogtümer_Schleswig Wilhelm_I. Franz_Joseph_König Franz Wilhelm Wilhelm Bismarck Friedrich_von_Sonderst Friedrich
Extrahierte Ortsnamen: Lauenburg Lauenburg Lauenburg Holstein Schleswig-Holstein Deutschlands Ungarn Galizien Kroatien Slawonien Dalmatien Frankreich Italien Frankfurt Frankfurt Schleswig-Holstein Schleswig-Holstein
244
Das Zeitalter der Zerstörung de« alten und der Entstehung des neuen Reichs.
§ 246. Der Friede. Am 23. August wurde der endgültige Friede Friede zu zu Prag unterzeichnet. Bismarck hatte es bereits auf dem Schlachtfelde ?Prafl‘ von Königgrätz ausgesprochen, daß es nunmehr gelte, die alte Freundschaft mit Österreich wiederherzustellen. So wurden ihm denn sehr milde Friedensbedingungen auferlegt. Zwar mußte Österreich die Auflösung des deutschen Bundes und die Gründung eines neuen norddeutschen Bundes, an dessen Spitze Preußen trat, anerkennen; auch gab es seine Zustimmung dazu, daß sich Preußen durch Annexion von Schleswig-Holstein und anderen Gebieten stark vergrößerte. Aber von Venetien abgesehen, das an Italien fiel, wurde ihm keine Landabtretung zugemutet, und an Kriegskosten hatte es nur 20 Millionen Taler zu bezahlen.
Härter wurden die Gegner Preußens in Norddeutschland behandelt. Sachsen wurde zwar aus Rücksicht auf Österreich, das für diesen treuen Waffengefährten mit aller Entschiedenheit eintrat, in seinem bisherigen Annexionen. Besitzstände belassen. Dagegen wurden nicht nur die Elbherzogtümer, sondern auch Hannover, Kurhessen, Nassau und die Stadt Frankfurtdem preußischen Staat einverleibt. Dieser vergrößerte sich um ein Viertel seines Bestandes; drei neue Provinzen traten zu den bisherigen hinzu, und die beiden Hälften, in die Preußen bisher zerfallen war, wuchsen nun zu einer Einheit zusammen.
Den süddeutschen Staaten gegenüber beobachteten König Wilhelm und Bismarck Mäßigung. Nur geringe Gebietsabtretungen und Kriegsentschädigungen wurden gefordert. Daß Preußen aber mit ihnen ein noch näheres Verhältnis einging, wurde durch die Ansprüche Napoleons Iii. bewirkt. In Frankreich war die Überraschung über die schnellen Siege der Preußen sehr groß gewesen; die Franzosen empfanden die Schlacht von Königgrätz fast wie eine eigene Niederlage und forderten, wenn Preußen sich vergrößerte, auch für sich einen Gebietszuwachs. Als aber jetzt Napoleon Franzsstschedurch seinen Gesandten Benedetti Entschädigungsansprüche erhob fdjätvflungs; und auf die Rheinpfalz und Rheinhessen hinwies, wies ihn Bismarck rund-fribinmgen ^ ^ Zugleich enthüllte er diese französischen Ansprüche den süddeutschen Regierungen; und diese, welche jetzt erkannten, wo ihr wahrer Freund zu Schutzbund suchen sei, schlossen mit Preußen geheime Schutz- und Trutzbünd-lisse mit den n i s s e ab, wonach im Kriegsfall ihre Truppen unter den Oberbefehl des Staaten. Königs von Preußen treten sollten. So umschloß bereits jetzt ein enges Band die nord- und süddeutschen Staaten. Im nächsten Jahre wurden die Bündnisse auch veröffentlicht.
Groß waren die Erfolge dieses Krieges; die Heeresreform König Wilhelms hatte sich auf das glänzendste bewährt. Die Folge davon war
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Extrahierte Ortsnamen: Schleswig-Holstein Venetien Italien Norddeutschland Sachsen Kurhessen Nassau Napoleons Frankreich Rheinpfalz Rheinhessen
Der deutsche Krieg 1866.
73
zugemutet, und ort Kriegskosten hatte es nur 20 Millionen Taler zu bezahlen.
58. Der Mainseldzug. Whrend in Bhmen die Entscheidung fiel, hatte ein anderes preuisches Heer, befehligt von dem General Vogel vonfalckenstein, gegen die sddeutschen Staaten zu kmpfen. ''Zwar hatte er kaum 50 000, die Gegner 80 000 Mann; aber dieses Miverhltnis wurde durch die bessere Bewaffnung und Ausbildung der Preußen und die Uneinigkeit der Feinde ausgeglichen. Vogel von Falckenstein wandte sich zu-nchst gegen die Bayern, marschierte durch das Rhngebirge und schlug sie in den Gefechten bei Kissingen und H a m m e l b u r g. Da der Kissingen. General jetzt den Befehl erhielt, mglichst viel Land nrdlich des Mains zu besetzen, gab er die Verfolgung der Bayern auf und zog nach Westen auf Frankfurt los, von wo unterdessen der Bundestag seinen Sitz nach. Augsburg verlegt hatte; unterwegs siegte General von Gben bei Asch affenburg der hessische und sterreichische Truppen. Eben hatte Vogel von Falckenstein Frankfurt besetzt, als er abberufen wurde;Frankfurt, an seiner Stelle bernahm General von Manteussel den Oberbefehl. Manteuffel fhrte die Truppen durch den Odenwald in sdstlicher Richtung,
siegte in mehreren Gefechten an der Tauber, drang dann bis nach Wrzburg vor und zwang die Gegner auf das rechte Mainufer Wrzburg, hinberzugehen. In diesem Augenblicke trat auch hier Waffenruhe ein.
Auch den sddeutschen Staaten gegenber beobachteten König Wilhelm und Bismarck Migung. Nur geringe Gebietsabtretungen wurden von Bayern und Hessen gefordert. Dazu traten Kriegs-entfchdigungen, welche alle vier sddeutschen Staaten zu leisten hatten; auch mute die hessische Provinz Oberhessen in den norddeutschen Bund eintreten. Ganz Sddeutschland in den neuen Bund aufzunehmen und so schon jetzt ein deutsches Reich aufzurichten, das von den Alpen bis zum Belt gereicht htte, war aus Rcksicht auf Frankreich nicht mglich,
mit dem Bismarck fr jetzt einen Krieg vermeiden wollte.
Eine Forderung dagegen, die Napoleon jetzt durch seinen Ge- Franzsische sandten Benedetti erheben lie, lehnte er ab. In Frankreich war die j^digungs-
< ., . y v u y fjrbcrimgen.
berraschung der die schnellen Siege der Preußen sehr groß gewesen; die Franzosen empfanden die Schlacht von Kniggrtz fast wie eine eigene Niederlage und forderten, wenn Preußen sich vergrerte, auch fr sich einen Gebietszuwachs. Als aber jetzt Napoleon durch feinen Gesandten Benedetti Entschdigungsansprche erhob, und auf die Rheinpfalz und Rheinhefsen hinwies, wurde er von Bismarck rundweg abgewiesen. Zugleich
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Extrahierte Personennamen: Wilhelm Bismarck Napoleon Napoleon Benedetti_Entschdigungsansprche Bismarck
Extrahierte Ortsnamen: Kissingen Frankfurt Asch Frankfurt Odenwald Tauber Wrzburg Mainufer_Wrzburg Bayern Hessen Frankreich Frankreich Rheinpfalz Rheinhefsen
244
Das Zeitalter der Zerstrung des alten und der Entstehung des neuen Reichs.
246 Der Friede. Am 23. August wurde der endgltige Friede Friede zu zu Prag unterzeichnet. Bismarck hatte es bereits auf dem Schlachtfelde von Kniggrtz ausgesprochen, da es nunmehr gelte, die alte Freundschaft mit Osterreich wiederherzustellen. So wurden ihm denn sehr milde Friedens-bedingungen auferlegt. Zwar mute Osterreich die Auflsung des deutschen Bundes und die Grndung eines neuen norddeutschen Bundes, an dessen Spitze Preußen trat, anerkennen; auch gab es seine Zustimmung dazu, da sich Preußen durch Annexion von Schleswig-Holstein und anderen Gebieten stark vergrerte. Aber von Venetien abgesehen, das an Italien fiel, wurde ihm keine Landabtretung zugemutet, und an Kriegs-kosten hatte es nur 20 Millionen Taler zu bezahlen.
Hrter wurden die Gegner Preuens in Norddeutschland behandelt. Sachsen wurde zwar aus Rcksicht auf Osterreich, das fr diesen treuen Waffengeshrten mit aller Entschiedenheit eintrat, in seinem bisherigen Annexionen. Besitzstande belassen. Dagegen wurden nicht nur die Elbherzogtmer, sondern auch Hannover, Kurhessen, Nassau und die Stadt Frankfurt dem preuischen Staat einverleibt. Dieser vergrerte sich um ein Viertel seines Bestandes; drei neue Provinzen traten zu den bisherigen hinzu, und die beiden Hlften, in die Preußen bisher zerfallen war, wuchsen nun zu einer Einheit zusammen./^
Den sddeutschen Staaten gegenber beobachteten König Wilhelm und Bismarck Migung. Nur geringe Gebietsabtretungen und Kriegsentschdigungen wurden gefordert. Da Preußen aber mit ihnen ein noch nheres Verhltnis einging, wurde durch die Ansprche Napoleons Iii. bewirkt. In Frankreich war die berraschung der die schnellen Siege der Preußen sehr groß gewesen; die Franzosen empfanden die Schlacht von Kniggrtz fast wie eine eigene Niederlage und forderten, wenn Preußen sich vergrerte, auch fr sich einen Gebietszuwachs. Als aber jetzt Napoleon Franzsischefcurch seinen Gesandten Benedetti Entschdigungsansprche erhob schadigungs- und auf die Rheinpfalz und Rheinhessen hinwies, wies ihn Bismarck rund-f 0 weg ab. Zugleich enthllte er diese franzsischen Ansprche den sddeutschen Regierungen; und diese, welche jetzt erkannten, wo ihr wahrer Freund zu Schutz- und suchen sei, schloffen mit Preußen geheime Schutz - und Trutzbnd-Nisse mit den u i s s e ab, wonach im Kriegsfall ihre Truppen unter den Oberbefehl des Staaten. Knigs von Preußen treten sollten. So umschlo bereits jetzt ein enges Band die nord- und sddeutschen Staaten. Im nchsten Jahre wurden die Bndnisse auch verffentlicht.
Gro waren die Erfolge dieses Krieges; die Heeresreform König Wilhelms hatte sich auf das glnzendste bewhrt. Die Folge davon war
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Extrahierte Personennamen: August Bismarck Wilhelm Bismarck Napoleons Kniggrtz Napoleon_Franzsischefcurch Napoleon Benedetti_Entschdigungsansprche Bismarck König_Wilhelms Wilhelms
Extrahierte Ortsnamen: Osterreich Schleswig-Holstein Venetien Italien Norddeutschland Sachsen Osterreich Kurhessen Nassau Frankfurt Napoleons Frankreich Rheinpfalz Rheinhessen
96
preuische Prinz Louis Ferdinand in einem Gefechte gefallen. Der preuische Fhrer, Herzog Ferdinand von Braunschweig, erhielt gleich bei Beginn des Kampfes einen Schu durch das rechte Auge und starb bald darauf. Das preuische Heer aber, das sich noch vor 50 Jahren, in dem Siebenjhrigen Kriege, mit Ruhm bedeckt hatte, wurde vollstndig geschlagen und vernichtet.
Preueus Erniedrigung. Nach der Schlacht bei Jena und Anerstdt zogen sich die Trmmer des preuischen Heeres hinter die
Weichsel zurck. Die meisten Festungen er-gaben sich schmhlich ohneschwertstreich.nur einige leisteten tapferen Widerstand. Als der Befehlshaber von Grau-deuz aufgefordert wurde, sich zu ergeben, weil es keinen König von Pren-en mehr gebe, sprach er: Nun wohl, so bin ich König von Gran-denz." Allein der bermtige Sieger konnte ungehindert in Berlin einziehen, und der un-glckliche König mute mit seiner Familie nach Knigsberg und spter sogar nach Memel flie-hen. Bei Friedland wurden die preuischen Abb. 53. Napoleon I. Truppen noch einmal
geschlagen, und der König ward zu dem schimpflichen Frieden von Tilsit gentigt (1807). Er mute die Hlfte feines Gebietes, nmlich alles Land westlich der Elbe, an Napoleon abtreten. Dieser machte daraus das Knig-reich Westfalen mit der Hauptstadt Kassel und gab es seinem Bruder Jerome oder Hieronymus. Auerdem mute Preußen hundert Millionen Franken Kriegskosten zahlen. Die knigliche Familie wohnte in dieser schweren Zeit zu Knigsberg in entern einfachen Landhause. Der Hofstaat wurde in allem auf das Ntigste beschrnkt, selbst das ererbte goldene
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Extrahierte Personennamen: Louis_Ferdinand Ferdinand Ferdinand_von_Braunschweig Ferdinand Napoleon_I. Napoleon
Extrahierte Ortsnamen: Jena Berlin Knigsberg Tilsit Westfalen Kassel
289
Iv. Politische Geographie.
sich der Staat vorbehalten hat, z. B. den Ertrag des Bergbaues
und der Salinen, der Münze, der Posten, der ausschließlichen Fa-
brikation gewisser Waaren, z. B. des Tabaks in Oesterreich und
Frankreich; aus den Zöllen, aus den direkten und indirekten
Steuern rc.
§. 1185. Die Linien, welche die Umrisse eines Staates be-
zeichnen und jenseit deren das Gebiet anderer Staaten oder das
Meer liegt, nennt man dessen Gränzen. Sie sind entweder na-
türliche, d. h. werden durch Gebirge, Flüsse, Seen oder das
Meer gebildet, oder künstliche, politische, die meist auf Ver-
trägen mit den Nachbarstaaten beruhen, und oft mit jenen keines-
wegs zusammenfallen. Ein vom Gebiete eines Staates ringsum
eingeschlossener Theil eines andern Staates heißt eine Enclave.
§. 1186. Die innerhalb der Gränzen eines Staates lebende
Gesammtzahl von Menschen bildet dessen Bevölkerung. Abso-
lute Bevölkerung nennt man die Anzahl der Bewohner des gan-
zen Staates ohne Rücksicht auf die Ausdehnung des Landes/rela-
tive Bevölkerung ist die Anzahl von Menschen, welche auf eine
Quadratmeile kommt. In einem Lande, das 30,000,000 absoluter
Bevölkerung und 10,000 Ihm. Flächeninhalt hat, beträgt die relative
Population 3000 Seelen. — Die natürliche Völkerscheide
wird durch die Sprache gezogen. —
§. 1187. Die Beherrscher monarchischer Staaten führen sehr
verschiedene Titel, und heißen je in den verschiedenen Staaten:
Kaiser, König, Kurfürst, Großherzog, Herzog, Fürst, Landgraf,
Graf, Sultan, Khan, Imam und Scherst. Jeder Monarch führt
einen oder mehre Titel, hat ein Wappen und in der Regel auch
einen oder mehre Ritterorden, mit denen oft Einkünfte verbun-
den sind, und die der Fürst nach Belieben, an wen er will, aus-
theilt. Sie haben in neueren Zeiten fast alles Ansehen in der öf-
fentlichen Meinung verloren, z. B. in Frankreich der Orden der
Ehrenlegion. Jeder Staat hat ferner seine Nationalfarbe und,
wenn er Schifffahrt treibt, auch seine Flagge.
§. 1188. Jeder irgend bedeutende Staat ist, um die Verwal-
tung desselben zu erleichtern, in gewisse Unterabtheilungen gesondert.
Diese sind entweder politischer Art, wie die Eintheilung in Pro-
vinzen, Gouvernements, Gespanschaften, Eyalets und Liwas (in
der Türkei), Grafschaften (in England); mit Departements, Kan-
tonen, Kreisen, Hunderden, Gemeinden; oder kirchlich, nach Erz-
bisthümern, Bisthümern, Generalsuperintendenturen rc.; oder mi-
litairisch, nach Werbedistrikten, Sektionen rc.; oder endlich rein
geographisch, nach Festland und Inseln, nach Bergen und
Flüssen rc.
Europa.
Dieser Erdtheil, dessen Bodenverhältnisse schon in der physika-
lischen Geographie, woraus wir in dieser Hinsicht verweisen, berührt
worden sind, liegt zwischen 36° 22' und 71° 11 — 12 nördlicher
Breite, und von 8° 10° bis etwa 81° östlicher Länge von Ferro.
Andree Geogr. 19
TM Hauptwörter (50): [T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone], T26: [Recht König Stadt Staat Bauer Gesetz Beamter Adel Land Bürger], T35: [Preußen Königreich Bayern Sachsen Staat Hannover Baden König Provinz Land]]
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Extrahierte Personennamen: Andree_Geogr
Extrahierte Ortsnamen: Oesterreich Frankreich Frankreich Türkei England Europa
349
Iv. Politische Geographie. Europa.
300,000 haben, für Braunschweig, Lippe und Waldeck zu Wol-
fenbüttel, für beide Mecklenburg in Parchim, Nassau und
Hohenzollern in W iesbade n, Anhalt und Schwarzburg in Zerbst,
für die freien Städte in Lübeck, für Liechtenstein in Innsbruck,
für Homburg in Darmstadt; die übrigen Staaten haben eigene
Oberappellationsgerichte. ' Zum Bundes Heere, das in 10 Armee-
korps eingetheilt ist, stellt jeder Staat sein Kontingent; zusam-
men 303,484 Mann. Den Oberfeldherrn wählt der Bund in der
engern Versammlung. Bundesfestungen sind 1) Mainz, worin
im Frieden stets 7200, im Kriege 20,600 Mann Besatzung liegt,
die aus einem Bataillon hessen-darmstädtischer Truppen, und so-
dann zur Hälfte aus Oesterreichern und zur Halste aus Preußen
besteht; 2) Luxemburg, H preußische, ^ niederländische Besatzung;
3) Landau, im Frieden ganz baierische, im Kriege außerdem
£ badische Besatzung.
Königreich Baiern.
Dasselbe besteht aus 2 durch Baden und Hessen von einander
getrennten Gebietsmassen, wovon die eine, der Rheinkreis, auf
dem linken Rheinufer liegt. Beide zusammen haben etwa 1383
Ihm., 4,134,000 E., davon 2,900,000 Katholiken. — Im Sü-
den norische, allgauer, rhätische Alpen, im O. Böhmerwald, im
N. O. Fichtelgebirge, im N. W. Franken- und Thüringerwald;
außerdem der Steigerwald und die Rhön; im Rhcinkreis Vogesen,
Haardt, Donnersberg. — Viele Sumpsstrecken, sogenannte Moose
oder Filze, besonders auf dem rechten Donauufer. — Viele
Seen: Boden-, Chiem-, starnberger oder Würm-, Ammer-, Le-
gern-See rc. — Ströme: Donau (57^ M.) mit Iller, Lech,
Isar, Inn rechts; links Altmühl, Naab, Regen; — Main (46 M.)
mit Regnitz, Tauber und der fränkischen Saale; der Rhein mit
Lauter und Queich. — Produkte. — Industrie ist im All-
gemeinen noch zurück, da Baiern wesentlich ackerbautreibend ist;
Leinwand-, Leder-, Woll-, Metalls, sind am bedeutendsten; sodann
die Bierbrauerei; jährlich 500,000,000 Maß. — 3 Universitäten. —
Die Staatsverfassung ist eine durch Stände beschränkte
Monarchie; die Stände bestehen aus der Kammer der Neichs-
räthe und jener der Abgeordneten. Sitzungen der Kammer
öffentlich. Der König bekommt vom Staate jährlich drei Mil-
lionen Gulden. 7 Orden. Einkünfte 284 Mill. Gulden;
Schulden im Jahre 1826 — 127 Millionen Gulden. Kontingent
35.000 Mann. Befestigt sind: Landau, Passau, Ingolstadt; sodann
Würzburg und Forchheim. Eintheilung in 8 Kreise.
rx 1. .Lsarkreis, 286 Ihm., 594,000 E; im südlichen Theile Alpenwirth-
schast; im nördlichen Hopfen, Hanf, Flachs. Biel Steinkohlen und Salz; Ei-
senfabrikation und Kienruß, Pech, Potasche rc. — München, die Haupt-
stadt des Königreichs, an der Isar hat mit der Borstadt Au mehr als
80.000 E.; viele herrliche Gebäude, Schloß, Glyptothek, Pinakothek, Thea-
ter rc.; Metropolitankirche; Universität und andere wissenschaftliche Anstalten;
optisches Institut; ein solches für Lithographie, die hier 1798 von Senefelder
erfunden ward; Oktoberfest; mannichsache Fabriken, besonders in Gold- und
TM Hauptwörter (50): [T35: [Preußen Königreich Bayern Sachsen Staat Hannover Baden König Provinz Land], T8: [Stadt Rhein Schloß Kreis Mainz Einw. Dorf Main Frankfurt Einwohner], T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau]]
TM Hauptwörter (100): [T44: [Sachsen Provinz Preußen Königreich Hannover Bayern Staat Hessen Baden Land], T5: [Rhein Main Wald Thüringer Teil Schwarzwald Gebirge Neckar Saale Jura], T36: [Million Mark Jahr Geld Thaler Mill Summe Wert Gulden Pfund], T79: [Wein Zucker Baumwolle Kaffee Getreide Tabak Fleisch Holz Wolle Handel], T73: [Stadt Schloß Augsburg Grafe Nürnberg Reichsstadt Bischof Sitz Regensburg Fürst]]
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486
Zehnter Zeitraum.
vermehrten; allein sie unterlagen den Eingriffen des republikanischen
General Ho che; 5000 geriethen in Gefangenschaft und wurden
sammtlich niedergeschosien.
Eine dritte Constitution, wornach fünf Directo-
ren mit sechs Ministern, ein Rath der Alten von 250 Mit-
gliedern und ein Rath der Fünfhundert die oberste Leitung
führen sollten, trat ins Leben den 27. Oct. Erstere hatten die
vollziehende Gewalt, letztere das Recht Gesetze vorzuschlagen, der
Rath der Alten das der Annahme oder Verwerfung derselben.
Zu Direktoren wurden gewählt Barras, Reubel, Carnot,
Letourneur, la R ev e i l lere-L ep ea ux; die beiden erstem,
ehemals wüthende Jakobiner, die zwei letztem unbedeutende Män-
ner, Carnot der einzige eines solchen Platzes würdige. Den ver-
suchten Widerstand eines großen Theils der Bürger, Sektionen,
den 5. Oct., hatte man durch die Gewalt der Waffen niederge-
schlagen, wo der, nach dem Falle Robespierre's wegen seines Ja-
cobinismus außer Dienst gekommene Brigadegeneral Bonaparte,
welchen man jetzt aus Roth zum Befehlshaber ernannt, den Sieg
entschied und dafür durch Wiederanstellung als Divisionsgeneral
belohnt ward.
oo Das Direktorium wollte einen raschem Gang des in
die Länge gezogenen Kriegs. Bon aparte erhielt den Oberbefehl
über die durch schlechte Verpflegung und Unfälle entmuthigte und
herunter gekommene italienische Armee; Moreau stand am Oder-,
Jour dan am Mittelrhein, alle drei sollten, ersterer über die Alpen,
Moreau durch Schwaben, Jourdan durch Franken in das Herz der öst-
reichischen Monarchie Vordringen. Der 26jährige Bonaparte ergoß sei-
nen Feuergeist in die Gemüther seiner Soldaten und bewirkte Schlag
auf Schlag in der kürzesten Zeit Unglaubliches. Bei Monte-
notte besiegte er die sardinisch-östreichische Armee unter dem fast
80jährigen General Beaulieu den 12. Apr., trennte sie durch ei-
nen neuen Angriff bei Millesimo den 14. Apr., brachte dem sar-
dinischen General Colli noch mehrere Verluste zu Ceva und Mon-
dovi bei, den 20. Apr., rückte auf Turin los, worauf der König
Victor Amadeus Ui. gegen Einräumung der drei wichtigen Fe-
stungen, Coni, Tortona und Ceva, einen Waffenstillstand und
den 15. Mai zu Paris einen Frieden schloß, worin er Savoien
und Nizza an Frankreich abtrat und bedeutende Contributionen
bezahlte. In eiligem Rückzüge wichen die Oestreicher über den
Po, Teffino und die Adda. Bei Lodi erzwang Bonaparte den
Uebergang über selbige den ro. Mai, zog den 14. Mai in Mai-
land ein und gebot als Sieger über die Lombardei. Der Herzog
Ferdinand von Parma erkaufte Waffenstillstand für Geld
und Kunstschatze den 8. Mai, der Herzog von Modena, Her-
cules d'este, desgleichen den 17. Mai, die Lombardei aber
mußte vorläufig 20,000,000 Franken bezahlen. Außerdem be-
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Extrahierte Personennamen: Brigadegeneral_Bonaparte Roth Victor_Amadeus Lodi Ferdinand_von_Parma Ferdinand
Extrahierte Ortsnamen: Schwaben Tortona Nizza Frankreich Modena
Ii. Zeitalter des Julikönigtums 1830 — 1848.
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teilung eingerichtet, der Verkehr der Bischöfe mit Rom frei-gegeben.
Nationale, kirchliche, politische und wirtschaftliche Gärungen erfüllten die ersten Jahre der Regierung Friedrich Wilhelms Iv.
a) Das Erstarken des nationalen Sinnes trat namentlich bei § 113. zwei Gelegenheiten hervor. Als Mehemed Ali von Ägypten mit dem zerrütteten osmanischen Reiche in Krieg geriet (1839), fand er bei Frankreich (Thiers) Unterstütznng, während die ändern Großmächte für den Sultan eintraten. Frankreichs Kriegsdrohung gegen Deutschland (1840) erregte das Nationalgefühl aufs stärkste1, und Friedrich Wilhelm gab ihm bei der Grundsteinlegung zum Ausbau des Kölner Doms (1842) beredten Ausdruck. Die Kriegsgefahr wurde beschworen.
Weit wichtiger wurde die schleswig -holsteinsche Frage, die die große deutsche in ihrem Schuße barg. Seit langem strebte die dänische Krone danach, die Elbherzogtümer ihrer Privilegien zu berauben (Ii § 82c) und wenigstens Schleswig („Südjütland“, wie die „Eiderdänen“ sagten) Dänemark einzuverleiben; die Bevölkerung hatte dagegen Verwahrung eingelegt. Da trat zur nationalen noch die Erbfolgefrage. Wenn, wie wahrscheinlich war, mit dem Sohne König Christians Viii. Friedrich die ältere Linie des oldenburgischen Hauses ausstarb, so folgte nach dem dänischen „König-gesetz“ im eigentlichen Dänemark und in Lauenburg die weibliche Linie des Königshauses, Sonderburg-Glücksburg, in Holstein aber die jüngere männliche, Sonderburg-Augus tenburg (Herzog Christian). Die Dänen behaupteten die Geltung des Königsgesetzes auch für Schleswig; die Deutschen bestritten das mit Rücksicht auf die alte Zusage, die Herzogtümer sollten „up ewig ungedeelt“ bleiben (Ii § 82 c). Da erließ Christian Viii. (1846) den „offenen Brief“, in dem er die Gültigkeit des Königsgesetzes für Schleswig betonte, in bezug auf Holstein die Sache zweifelhaft ließ und die „Integrität des dänischen Gesamtstaats“ wahren zu wollen erklärte. Darauf erfolgten Proteste der Herzogtümer, und in Deutschland standen alle Parteien auf ihrer Seite.2
Schleswig - Holstein meerumsch.lu.ngen1
1) Das offenbarte sich in Nik. Beckers Rheinlied: „Sie sollen ihn nicht haben, den freien deutschen Rhein“. Damals entstand auch Schneckenburgers „Wacht ain Rhein“.
2) Chemnitz’ Lied:
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Extrahierte Personennamen: Friedrich_Wilhelms Friedrich Wilhelms Mehemed_Ali_von_Ägypten Thiers Friedrich_Wilhelm Friedrich Wilhelm König_Christians Friedrich Friedrich Christian) Christian_Viii Beckers_Rheinlied
Extrahierte Ortsnamen: Rom Frankreich Frankreichs Deutschland Lauenburg Sonderburg-Glücksburg Holstein Holstein Deutschland Holstein Rhein“ Rhein“