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1. Von der französischen Staatsumwälzung bis zur Gegenwart - S. 77

1909 - Leipzig : Hirt
9. Überblick über die wichtigsten Ereignisse in den Hauptstaaten. 77 gewiesen wurde, erklärte er der Türkei den Krieg. England und Frankreich traten auf die Seite der Türken, Österreich und Preußen blieben neutral. Bemerkenswert in diesem Feldzuge ist die von den Franzosen mit großer Tapferkeit ausgeführte Eroberung des Kriegshafens Sewastopol auf der Halbinsel Krim und die Erstürmung des Malakowtnrmes. Die Russen retteten ihre Waffenehre durch die Einnahme der starken armenischen Festung Kars. Nach dreijährigem Kampfe wurde 1856 zu Paris der Friede geschlossen. Rußland gab Kars zurück, erhielt dafür das verlorene Sewastopol; das Schwarze Meer wurde den Handelsschiffen aller Völker geöffnet; Rußland verpflichtete sich, im Schwarzen Meere nicht mehr Kriegsschiffe zu halten als die Türkei, auch wurde den russischen Kriegsschiffen die Fahrt durch den Bosporus und die Dardanellen untersagt. Die christliche Bevölkerung der Türkei wurde unter den Schutz der Großmächte — nicht Rußlands allein — gestellt; der Sultan sicherte ihnen gleiche bürgerliche Rechte wie den mohammedanischen Untertanen zu. Frankreichs Kriegsruhm war durch den Krimkrieg bedeutend gestiegen, der russische gesunken. Rußland hatte Hilse von Österreich erwartet als Gegenleistung für die Unterstützung bei der Niederwerfung des ungarischen Aufstandes. Die österreichisch-russische Waffenfreundschaft, die die preußische Regierung stets gehemmt und zu dem Vertrage von Olmütz genötigt hatte, war in die Brüche gegangen. Englands auswärtige Politik hat große Erfolge zu verzeichnen, die auch den übrigen Mächten teilweise zugute gekommen sind. Ihr ist zu danken, daß China einige Häfen dem europäischen Handelsverkehr öffnete. Die Veranlassung dazu ist nicht rühmlich. Der Vizekönig von Kanton in China hatte ein strenges Verbot gegen den Opiumhandel erlassen. Seitdem wurde Opium durch englische Schiffe eingeschmuggelt. Dies veranlaßte die chinesische Regierung zu einem Edikt, das die Auslieferung aller Opiumkisten anordnete. Englische Kaufleute wurden gezwungen, über 2000 Kisten Opium in den Kantonfluß zu werfen; zugleich wurde aller Handelsverkehr mit England abgebrochen. Daher entstand 1840 der sogenannte Opiumkrieg, in dem die Chinesen schließlich unterlagen. Im Frieden mußte China 1841 Hongkong an England abtreten und fünf Häfen dem englischen Handel öffnen. Chinesische Übergriffe gegen fremde Kaufleute führten 1857 einen neuen Krieg Englands und Frankreichs gegen China herbei. In den Friedensbedingungen wurde beiden Nationen freier Handel zugestanden, die Duldung des Christentums und Zulassung von englischen und französischen Gesandtschaften am Hofe zu Peking ausbedungen. Mit Japan wurde 1860 ein Handelsvertrag geschlossen, der auch dieses Land dem englischen Handel öffnete. In Indien hatte eine Vereinigung von Kaufleuten, Ostindische Kompanie genannt, den Handel beherrscht und das Land im Einver-

2. Für Präparandenanstalten - S. 268

1912 - Breslau : Hirt
268 C. Länderkunde, erträglich für Europäer. Kokospalmen, Kakao, Baumwolle und Kaffee ge- deihen vortrefflich. Kopra bildet vorläufig den wichtigsten Ausfuhrgegen- stand. b) Die Bewohner haben eine kräftige, hochgewachsene Gestalt und an- sprechende Gesichtsbildung. Sie sind gastfreundlich, lebenslustig, leichtsinnig, dabei leicht erregbar und fehdelustig. Da sie keine Neigung zu regelmäßiger Arbeit haben, werden als Arbeiter der deutschen Pflanzungen Melauesier lnenpommern), Kuli aus China u. a. eingeführt. Auf Upöln liegt Apia, der Mittelpunkt der deutschen Plantagen- gesellschaft, Sitz der Behörde, ein freundliches Städtchen mit breiten Straßen. Aufgabe. Suche auf der Karte die Dampfer- und Telegraphenlinien im Stillen Ozean! Wie verlaufen sie zu unseren dortigen Kolonien? 7. Die Pachtung Kiautschou. 500 qkrn, 33000 ®. Im Jahre 1908: 1500 ansässige Deutsche (dazu Schutztruppe 2-150). § 435. a; Landfchaftsliild. Die Kiautschön-Bucht, an der Südost- küste der Halbinsel Schantnng, haben wir von China gepachtet. Dazu tritt eiue neutrale Zone, halb so groß wie das Königreich Sachsen, in der China keine Maßregel ohne deutsche Zustimmung treffen darf. In ihr liegt die Stadt Kiautfchöu. Die Bucht wird vou eiuem fruchtbaren Tieflandsaum umrahmt, den entwaldete, jetzt aber aufgeforstete Gebirge umspannen. Zwei Gebirge schützen die über 3 km breite und tiefe Einfahrt in die Bucht. Die fruchtbare Niederung ist dicht bevölkert. Das Klima ist gesund sfig. 136). Die Lage unter Gibraltars Breite bedingt einen sehr heißen Sommer, während im Winter die Bucht bisweilen zum Teil zufriert. § 436. b) Wirtschaftliche Bedeutung. Die Bucht bildet den besten Hafen- platz in Nordchina, wenn es gelingt, die Versandung der Bncht zum Stillstand zu bringen. Die Küste von Tientsin bis Schanghai ist, abgesehen von der Schantnng-Halbinsel, flach und ohne Häfen. Eine breite Bodensenke durch die Halbinsel Schantnng führt die Straßen an den Hoänghö. Darauf beruht die Aussicht, den aufblühenden Freihafen Tsingtan, den Sitz der deutschen Verwaltung, zum Haupthafen des steinkohlenreichen, dichtbevölkerten Hinterlandes und zur Kohlenstation für die blühende deutsche Küstenschiff- fahrt zu machen. Die Schantuug-Eifeubahn verbindet Tsingtan mit dem Kohlengebiet. Die Fahrtdauer der Postdampfer von Bremerhaven bis Tsingtan be- trägt etwas mehr als 50 Tage. Mit Benutzung der Sibirischen Bahn beansprucht die Reise von Berlin ein Drittel der Zeit.

3. Für Präparandenanstalten - S. uncounted

1912 - Breslau : Hirt
Der Fudschijama, südwestlich von Tokio (3728 m). Aus der anmutigen Landschaft Nippons steigt von breiter Grundlage der abgestumpfte Kegel des weithin sichtbaren „heiligen" Berges sanft an. Eine blendend weiße Schneehaube krönt ihn. Dieser Vulkan, der 1708 den letzten Ausbruch erlebte, wird viel von buddhistischen Pilgerscharen besucht. Im Vordergrunde eine Vorstadt von Tokio, rechts Schirmtannen.

4. Teil 2 - S. 118

1908 - Halle a.S. : Buchh. des Waisenhauses
§ 52. Die Alpen. und Handelshafen, bedeutende Handelsstadt. Universität. Berühmtes Museum mit den Bildhauerarbeiten Thorwaldsens; stark befestigt. — Korsör, Überfahrtshasen nach Kiel. — Aarhus, der einzige be- deutende Handelsplatz auf dem Festlande, 52000 Einw. Zu Dänemark gehören: s) Die zwischen Schweden und Pommern gelegene Insel Born- Holm mit ihren steilen Kreidefelsen. d) Die n. von Schottland gelegenen Färöer ( = Schafinseln), deren Bevölkerung unter Stürmen und viel Niederschlägen zu leiden hat. Außer Schafzucht wird Fische und Vögelfang (Eidergänse) ge- trieben. c) Die im Nw. des Atlantischen Ozeans gelegene Insel Island (= Eisland). Diese nächst Großbritannien größte Insel Europas ist ganz gebirgig, von gewaltigen Gletschern und Schneefeldern bedeckt, nur an der S.-Küste zugänglich. Die Hauptmasse der Gebirge ist vulkanisch; der größte Vulkan ist der Hekla. Merkwürdig sind die heißen Spring- quellen, Geysir genannt, welche zu Zeiten bis zu 70 m ihr Wasser in die Lüfte schleudern. Die Strenge des Klimas und die Rauheit des Landes überhaupt bewirkt, daß nur 80000 Menschen meist in zerstreuten Höfen oder nahe der Küste wohnen; sie nähren sich von Schafzucht und Fischfang. Das Isländische Moos kommt zur Ausfuhr aus dem einzigen Hafen Reikjavik, 4000 Einw, der im Sommer Dampferverbindung mit Kopenhagen hat. Mitteleuropa. 8 52. Die Alpen. jl. Lage und Ausdehnung. Die Alpen, das europäische Hauptgebirge, berühren mit ihrem Sw.-Ende den Golf von Genua, im O. erreichen sie einerseits die Donau bei Wien, andererseits nähern sie sich dem N.-Ende des Adriatischen Meeres. Sie ähneln in ihrer Flächen- ausdehnung einem Füllhorn, dessen Öffnung nach der Ungarischen Tief- ebene, dessen ausgebogene Seite nach Frankreich und Deutschland, dessen eingebogene Seite nach Italien gewendet ist. Im allgemeinen nimmt die Höhe der Alpen nach O. ab, dagegen die Breite und Gespaltenheit zu. Die Länge des Gebirges beträgt über 1000 km, die von ihm bedeckte Fläche 220000 qkm; die Breite wechselt zwischen 120 und 220 km.

5. Für Seminare - S. 382

1912 - Breslau : Hirt
382 B. Länderkunde, — Vi. Europa, läuft wird diese von nacheiszeitlichen Meeresabsätzen bedeckt, während in den übrigen Teilen Nordschwedens entweder der nackte, durch die abtragende Wirkung der Gletscher seines Verwitterungsschuttes beraubte Felsboden zu- tage tritt oder eine dünne Bodenkrume, lockere Gesteinstrümmer und erratische Blöcke die Felsunterlage notdürftig verhüllen. Südschweden wird von Mittelschweden getrennt durch eiue breite, ostnordöstlich verlaufende Bodeu- senke, einen früheren, noch nach der Eiszeit vorhanden gewesenen Meeres- arm, der in dem Finnischen Meerbusen und in den großen russischen Seeu seine Fortsetzung sindet. Daher besteht der Boden hier vorwiegend aus jüngern Ablagerungen^ Die Senke enthält mehrere große Seen; diese sind jedoch nicht lediglich als Überreste der frühern Meeresbedeckung aufzufassen, verdanken vielmehr auch tektouischeu Bewegungen und der Gletschertätigkeit vor Beginn der Meeresüberflutung ihren Ursprung. Südlich der Seen liegt das Land höher. Es stellt eine nach 0, S und W abfallende Aufwölbung dar, von der die Flüfse strahlenförmig nach Sw, S und So abströmen. Felsboden mit dürftiger Ackerkrume, von eiszeitlichen Schuttmaffen und Wanderblöcken überdeckt, herrscht vor. Fruchtbar ist die Küsteuebeue, so namentlich die viereckige südliche Halbinsel Schonen. — An der Ostküste Schwedens dringen stellenweise zahlreiche fjordartige, kleine Buchten ins Land ein, und das flache, aber felsige Gestade wird vou einer Menge waldreicher Felsinselchen, Schären, umsäumt. b) Gewässer. Schweden bietet genügend Raum zur Entwicklung zahl- reicher Flüsse. Sie strömen nach 8 und 30 der Ostsee zu und durch- brechen reißenden Laufes das Hochlaud. Im Gebiete des Flachlandes wechseln Strecken träger Wasserbewegung mit solchen starken Gefälles; auch hier find, wo Stufen überwunden werden müssen, Wasserfälle und Stromschnellen häufige Erscheinungen. Die schwedischen Flüsse können daher nur zur Flößerei und zum Treiben von Turbinen benutzt werden, sosern die Schiffahrt nicht durch Anlage von Schleusen ermöglicht wird. Bei ihrem Anstritt ans dem Ge- birge durchfließen sie häufig lauggestreckte, schmale und fischreiche Seen — wie die Torneä ftorneo^-Elf, die Dal-Elf, der Glommen— deren Becken eiszeitlicher Entstehung sind. Die größten Seen erfüllen das Gebiet der Schwedischen Seuke. Der bedeutendste von ihnen ist der Wener-See, elfmal so groß wie der Bodensee. Er empfängt von N die Klar-Elf und entsendet nach 3 die Göta-Elf, welche die berühmten Trollhätta-Fälle, d. i. Teufelshut-Fälle (eine Reihe von Stromschnellen von zusammen 33 m Höhe), bildet und in das Kattegatt mündet. Da die Göta-Elf ober- und unterhalb der Fülle schiffbar ist, hat man das Schiffahrtshindernis durch einen Kaual umgaugeu, der mittels Schleusen den Höhenunterschied über- windet. Im So des Wener-Sees liegt der langgestreckte, tiefe, oft von Plötz- lichen Stürmen heimgesuchte Wetter-See; ersteht durch den Göta-Kanal einerseits mit dem Wener-See, anderseits mit der Ostsee in Verbindung, so daß eine für Flußdampfer geeignete Wasserstraße Kattegatt und Ostsee miteinander verknüpft. Im No dehnt sich unmittelbar an der Ostsee und mit ihr verbunden der insel- und buchtenreiche Mälar-See aus; niedrige Bodenschwellen trennen ihn von dem Hjelmar-See.

6. Für Seminare - S. 142

1912 - Breslau : Hirt
142 B. Länderkunde. — I. Asien. Von den fremden Besitzungen isthougkong, die britische Insel mit dem vortreff- lichen, geschützten Hafen Viktoria (170), ein wichtiger Handelsplatz für die Ein- und Ausfuhr Südchinas und der Mittelpunkt des britischen Handels mit China und Japan. Britisch ist auch das Gebiet von Wei-hai-wei an der Nordostseite der Halbinsel Schäntung und am Eingange des Golfs von Petfchili. In Schau- tung liegt Tsingtan, der Hauptort der deutschen Pachtung Kiantschöu. (S. § 182.) C. Die ostasiatischen Inselbogen. § 110. Die drei Randmeere Ostasiens werden durch je einen flachgekrümmten Jnfelbogen vom offenen Ozean getrennt. Der Reichtum dieser Jnselgirlanden an tätigen Vulkanen und die Häufigkeit der Erdbeben beweisen, daß die Senkungen und Scholleneinbrüche, die einst die Landbrücke zwischen dem 8 und Kamtschatka in eine Reihe von größeren und kleineren Inseln zerstückelten, noch nicht zum Stillstand gelangt sind. 1. Sachalin. Kill. Die durch den Parallel von Mainz in ihrer Mitte geschnittene Halbinsel hat trotz ihrer südlichen Lage ein so rauhes Klima, daß der Bodenbau nur im 3 Ertrag liefert. Tv des meist gebirgigen Landes sind mit Wald bedeckt. Neben Holzindustrie bilden Jagd auf Pelztiere, vor allem aber ergiebiger Fisch- und Robbenfang die lohnendsten Erwerbszweige. Die Nord- Hälfte der Insel gehört den Russen; die südliche, von Ainos bewohnte ist japanischer Besitz. 2. Die Japanischen Inseln. § 113. a) Landesnatur. Die Japanischen Inseln söhne die Kolonien) bedecken einen Raum von etwa 70% des Deutschen Reiches, der von 52 Mill. Menschen (138 Einwohner auf 1 qkm) bewohnt ist. — Infolge ihres durch- aus gebirgigen Charakters nimmt der ebene Boden noch nicht den dritten Teil der Gesamtfläche ein. Zahlreiche Gipfel sind vulkanischen Ursprungs; teilweise entsteigen sie unmittelbar der Ebene, teilweise erheben sie sich über älterm Gebirge. Unter den 165 Vulkanbergen gibt es 54 tätige. Zu den erloschenen Vulkanen zählt der höchste Berg Japans, der in einer Grabensenknng aufragende Fudfchijäma (3700 m), einer der heiligen Göttersitze der Japaner. Mit dem Vorkommen zahlreicher Bruchspalten, die das Land durchziehen, hängt das häufige Auftreten von heißen Quellen und von Erdbeben zusammen. Das ozeanische Klima ist gesund und, da die Ostküste von einer warmen Meeresströmung, dem Küro-Schio („Golfstrom des Großen Ozeans"), bespült wird, wärmer als das des gegenüberliegenden Festlandes. Die Temperatur ist aber im Jahresdurchschnitt 5 bis 7° kälter als in den unter gleicher Breite gelegenen Ländern des Europäischen Mittelmeeres. Die Sommerhitze wird durch frische Seebrifen angenehm gemildert. Die Niederschlagsmenge beträgt etwa das Zwei- bis Dreifache derjenigen Norddeutschlands, und zwar an

7. Für Seminare - S. 158

1912 - Breslau : Hirt
158 B. Länderkunde. — I. Asien. 2. Die Mitte nimmt das Königreich Siam ein, ein Pufferstaat zwischen zwei mächtigen Nachbarn, den Franzofen im 0 und den Engländern im W. Der Eifer- sucht dieser beiden Mächte verdankt es die Selbständigkeit seines noch etwa dem Deutschen Reiche an Größe entsprechenden Gebietes; die Volkszahl beträgt etwa 7 Mill. Der Reismarkt Bangkok (600) mit seinen zahlreichen Kanälen und schwimmenden Häusern auf Flußarmen ist eine richtige Wassersiedluug, das „asiatische Veuedig ". Mächtige Buddhisteutempel spagoden) und kaum minder glanzvolle Paläste überragen das Häusermeer der malerischen Stadt. Auch in Bangkok liegt der answär- tige Handel meist in den Händen der Chinesen; sie machen fast die Hälfte der Bevölke- rung aus. Den größten Teil des Schiffsverkehrs unterhält der Norddeutsche Lloyd. 3. Den 0 nimmt das französische Jndochina ein. Tongking im ?>, Cochin- china im 8 bilden vorzügliche Reisländer. Saigon [200) wird meist von Chinesen bewohnt. Drei Viertel des indochinesischen Seehandels gehen durch dieseu auch mit großen Reismühlen ausgestatteten Hafen. C. Das Austrat-Asiatische Mittelmeer oder der Malaiische Archipel. § 119. a) Gliederung und Bodenbau. Die zu beiden Seiten des Äquators sich erstreckende Jnselbrücke zwischen Asien und Australien umfaßt die Großen und die Kleinen Snnda-Jnseln, die Molukkeu und die Philippinen. Die Ost- indische Inselwelt kennzeichnet sich durch ihre Lage und ihren Bodenbau, durch ihre Pflanzen- und Tierwelt als ein früherer Teil des Fest- landes, der in weit zurückliegender Zeit vom Kontinent getrennt wurde und in den nachfolgenden geologischen Zeiträumen seine heutige Vielgestaltig- keit und Zerrissenheit erhielt. Die Fortsetzung der westlichen Gebirgs- kette Hinterindiens läßt sich in der Bogenlinie von Barma über die Andamänen und Nikobäreu nach Sumatra, Java und den kleinen Sunda-Jnseln verfolgen. Diefe füdliche Jnfelreihe führt einerseits nach Neuguinea, ander- seits über Celebes, die Molukken und die östlichen Philippinen zum asiatischen Festlande hinüber. An die mittlere Hauptgebirgskette Hiuterindiens und an Maläka schließt sich die aus Börneo, Luzou und Formosa als Haupt- iuselu bestehende Jnselreihe an. Eine Hebung des Bodens schon um 50 m würde genügen, um Sumatra, Börneo und Java wieder mit dem Festlande zu vereinigen. Dagegen dringen von No gewaltig tiese, durch Einbruch eut- siaudene Meeresbecken zwischen die Inselgruppen ein*. Zahlreiche, teils noch tätige Vulkane entstanden am Bruchrande der Gebirge. Sie haben in Java, das mit seinen 45 Vulkanen das vulkanreichste Land der Erde ist, die ein- zelnen Jnselteile erst zu dem langgestreckten Eilande zusammengefügt. Die vulkanischen Kegel bilden meist die höchsten Erhebungen der Inseln. Ein zweiter Vulkanbogen durchzieht die Philippinen, Celebes und die Molukken2. i Vgl. Mcerestiefen §51.-2 Auf der gesamten Malaiischen Inselwelt gibt es nach einer neueren Zählung 49 tätige Vulkane. Bekannt ist der furchtbare Ausbruch des Krakatau in der Sunda-Straße im Jahre 1883.

8. Für Seminare - S. 317

1912 - Breslau : Hirt
A. Das Gebiet der Südeuropäischen Faltengebirge. — 5. Balkan-Halbinsel. Zi? Halbinsel Chalkidike an, die durch Küstenhebung dem Festlande angegliedert wurde. Ganz am Südende des östlichen Landvorsprungs erhebt sich als weithin sichtbare Landmarke der Berg Athos (1900 m) mit dem berühmten Kloster. In Rumelieu, dem alten Thrakien, dehnt sich am Eingange ansdemmärmara- Meer in den Bosporus * Konstantinopel (türkisch Stambül, ehedem Byzänz, 1100) aus, der Sitz des Großsultans und die Hauptstadt des Türkischen Reiches. Auf der dreieckigen Halbinsel zwischen dem Märmara-Meer und dem „Goldenen Horn", einer tiefen, schmalen, 6 km weit ins Land eindringenden Bucht, liegt das eigentliche Konstantinopel; jenseits des Goldenen Horns find die Vorstädte Gälata und Pera erbaut, auf asiatischer Seite erhebt sich die Nebenstadt S kütari. Die unvergleich- liehe Lage an der Grenze zweier auf Stromesbreite genäherten Erdteile, wo die einzige Seestraße aus dem Schwarzen Meere in das Mittelmeer sich mit dem Land- wege zwischen Europa und dem Orient kreuzt, die Möglichkeit leichtester Verteidi- gung, der vortreffliche Hafen: das alles gibt dieser Stelle „eine Lebenskraft, die auf der Erde kaum ihresgleichen hat". — Unter den großartigen Bauwerken der Stadt sind die Sophien-Moschee, der Serail, die „Hohe Pforte" die bekanntesten. Das eigentliche Konstantinopel ist im Inneren eng und fchmutzig, die Häuser be- stehen meist aus Holz oder Lehm; daher wirken Feuersbrünste so verheerend. Als Handelsstadt kommt Konstantinopel der erste Platz unter allen türkischen Städten zu. Der Handel ruht vornehmlich in der Hand von Engländern, Griechen und Armeniern. Au der Straßenkreuzung des Binnenlandes entstand Adrianopel (125). Es treibt Industrie und Handel mit Rosenöl, Seide und Leder. a) Das Land. Das westliche Falten- § 215. gebirge2, an der Nordwestwurzel der Halbinsel mit dem Karst verwachsen, besteht aus zahlreichen Ketten, die parallel zur Küste streichen. Bis zum Durchbruchstal des Drin erstrecken sich die Dinarischen Alpen mit den Schwarzen Bergen in Montenegro. Jenseits der Drin-Senke^ beginnt das südlich gerichtete Albanische Gebirge. Den Hauptanteil an dem Aufbau der Gebirgszüge haben Kalksteine ver- schiedenen Alters, die ganz die typischen Erscheinungen des Karstes darbieten: Wasser- und waldarme Hochflächen, zahlreiche Spalten und Höhlen, in denen das Wasser versinkt, steilwandige, tiefe Einstnrztrichter (Dolmen), flache, bootförmig gestaltete, blinde Täler (Poljen). Soweit die Flüsse nicht unterirdisch abfließen, durchbrechen sie die Ketten reißenden Laufes in ge- wnndenen, zum Teil schluchtartigen Tälern, die dem Verkehr ins Innere keine Straßen offnen. Das vor dem jähen Absturz liegende schmale Küsten- land, in Albanien weithin versumpft und durch Fieber verfeucht, wird darum auf die Adria und den W hingewiesen. Es ist sehr regenreich, jedoch nimmt i Der Bosporus, ein gesunkenes Flußtal, ist im Mittel 1600 m, an der engsten Stelle 550 m breit. Auch die Straße der Dardanellen stellt ein untergetauchtes Flußtal dar: sie mißt an der schmälsten Stelle nur 1500 m. sdie Breite des Rheins bei Cöln beträgt 400 m. Die Donau zwischen Rumänien und Bulgarien ist streckenweise zwei- bis dreimal so breit wie der Bosporus an der engsten Stelle.) Jenseits des Bosporus, bei Skütari, begmnt die Anatolische Bahn. — 2 Vgl. § 204. » Die Drin-Senke, ein Grabenbruch zwischen den Schwarzen Bergen und dem Schar- Dagh, zeigte den Weg für die von den alten Römern erbaute West-Oststraße, die über das vielumkämpfte Amselfeld führte. C. Das westliche Faltengebirge.

9. Für Seminare - S. 366

1912 - Breslau : Hirt
366 B. Länderkunde, — Vi. Europa. [gefcer]—Warnemünde verbunden. Der Kaiser-Wilhelm-Kanal hat Kopenhagens Bedeutung verringert, jedoch wußte sich die Stadt durch treffliche Haseneinrichtun- gen noch einen bedeutenden Anteil am Ostseehandel zu sichern. Aber Kopenhagen ist nicht nur der erste Handelsplatz Dänemarks, ja des ganzen skandinavischen Nordens, es stellt auch die wichtigste dünische Industriestadt dar; insbesondere leistet es in der Porzellan- und Handschuhfabrikation und im Kunstgewerbe Vorzügliches. Durch seine Bilduugsanstalten (Universität, Kunstschule), seine Sammlungen und Museen ist es serner der geistige Mittelpunkt des Dünischen Reiches. Auf der Insel Fünen liegt die gewerbsteißige Stadt Odense (45), d. i. Odins Heiligtum (bedeutende Handschuhsabrikation), in Jütland Aarhuus [orhü§] (65), ein Ausfuhrplatz für Getreide, Vieh und Butter. Neuerdings ist der künstliche Hafen Esbjerg (20) an der Westküste Jütlands wegen seiner vor- geschobenen Lage durch starke Ausfuhr nach England (Fleisch, Butter u. a. m.) aufgeblüht. B. Die Nebenländer. 1. Die selsigen und baumlosen Färöer, d.i. Schaf- inseln, 300 km nordwestlich von Schottland gelegen, bestehen aus 25 basaltischen Inseln, von denen 17 bewohnt sind. Das Klima ist im Winter unter dem Ein- stuß des Golfstromes ziemlich mild; die Sommer sind verhältnismäßig rauh und feucht, so daß die Gerste nicht immer zur Reise gelangt. Schafzucht, Fischerei und Jagd ans Seevögel (Sammeln von Eiern und Eiderdaunen) ernähren die genüg- same Bevölkerung. 2. Die Insel Island, d. i. Eisland (100 000 qkm, 80000 E.), liegt gleich den Faröer auf einer untermeerischen Bodenschwelle, die von dem europäischen Festlandssockel nach Grönland hinüberstreicht. Sie ist Europas zweitgrößte Insel (— i- Großbritannien). Öde, nackte Lavafelder, dürftige Heideflächen sowie Hoch- länder, die unter einer Eisdecke begraben liegen und von vergletscherten Einzel- erhebungen überragt werden, erfüllen das Innere. Die Insel besteht fast ganz aus vulkanischen Gesteinen, Basalten und Basalttuffen, auch jüngeren Laven. Von den 29 Feuerbergen sind noch sieben tätig, darunter der gewaltige Hekla, d. i. Mantelberg. Im Zusammenhange mit der vulkanischen Natur der Insel steht das Vorkommen zahlreicher, unregelmäßig sprudelnder, heißer Quellen. Die berühmteste von diesen ist der Große Geiser (vgl. <§ 19), der seine Wasserstrahlen bis zu 30 m Höhe emporschleudert. — Die Isländer sind meist Viehzüchter, die vorwiegend Schafherden auf den Grasflächen der vom warmen Golfstrom bespülten Südwest- seite der Insel weiden. Sie wohnen weit zerstreut in Einzelhöfen. Wegen der ab- geschlossenen Lage des Landes hat sich bei ihnen die altnordische Sprache der Nor- mannen, nur wenig verändert, erhalten. Die Schulbildung ist ganz allgemein; der Unterricht im Lesen und Schreiben wird von den Eltern und auch von Wander- lehrern erteilt. Der Hauptort Reykjavik ^reichawik! (d. i. Rauchbucht, weil vom Rauch einer nahen Quelle eingehüllt, an 15) ist ein von den Fischerstotten Europas und Amerikas stark besuchter Hafen. Vi. Die auswärtigen Besitzungen, Grönland und einige der Kleinen Antillen, haben geringe Bedeutung. Ubersicht über die größeren Städte in Tausenden (1911). 1. Jütland: Aarhuus 65. Esbjerg 20. 2. Seeland: Kopenhagen 600. 3. Fünen: Odense 45.

10. Für Seminare - S. 376

1912 - Breslau : Hirt
376 B. Länderkunde. — Vi. Europa. C. Die Skandinavisch-Russische Tafel. I. Die Skandinavische Halbinsel (Norwegen und Schweden». 770 000 qkm, fast 8 Mill. E., 9 E. auf 1 qkm. 1,5mal so groß wie das D. R., aber nur | seiner Volkszahl undseiner Volksdichte. § 254. I. Lage und Umrisse. Die Halbinsel besitzt im Nordkap (71° N) den nördlichsten Punkt des Erdteils. Ihr Südende liegt ungefähr in der Breite von Memel; etwas nördlich vom Nordende des Bosnischen Meer- busens wird sie vom Nördlichen Polarkreis geschnitten. Abgesehen von der breiten Landbrücke nach Finnland und Rußland, bilden ausschließlich Meere ihre Grenzen. Sie trennt die Nordsee von der Ostsee, die beide nur im L miteinander in Verbindung stehen, ferner Rußland, das größte Festlandsreich, von England, dem ersten Jnselreiche Europas. In einer Länge von 1900 km (Hamburg bis Tunis) erstreckt sich Skandinavien von seinem südlichsten Punkte (Trellebörg) nach No bis zum Nordkap; weniger als die Hälfte, 800 Km (Berlin bis Trieft), mißt die größte Breitenausdehnung (unter 60° N). Durch den Einschnitt des Skager Rak wird der 3 in zwei Halbinseln zer- legt. Eine Linie, die etwa in der Entfernung Kristiania—stockholm parallel zur Westküste des Baltischen Meeres bis zum Torneä-Els verläuft, bildet die Grenzscheide zwischen dem kleinern westlichen oder ozeanischen (Norwegen) und dem größern östlichen oder baltischen Teile Skandinaviens (Schweden). m Schären G/om Finnland m ^ Bottnischer Busen j Ff00 Moide Sundsval/ 204. Höhenquerschnitt durch Skandinavien und den Bottnischen Busen auf 62° 30' N. 12öfach überhöht. Ii. Zusammensetzung und Entwicklungsgeschichte des Bodens. Skaudi- uavieu ist in seiner Westhälfte ein unwirtliches Hochgebirgslaud mit weiten, welligen Hochstächen, das an der atlantischen Küste schroff abfällt, nach der Ost- see sich in Stufen senkt (Fig. 204). Seinem geologischen Aufbau nach besteht der Boden vorwiegend ans sehr alten Gesteinen. Östlich einer Linie vom Stavanger bis zum Varauger Fjord erstreckt sich eine gewaltige Felsplatte (Baltischer Schild) aus Gneis, Granit und kristallinischen Schiefern über Finnland in die Halbinsel Kola hinein. Der W, außer Urgesteinen auch alt- paläozoische Schichten umfassend, ist ein Rumpfgebirge, ein Rest des alten, in der Silurzeit aufgefalteten Kaledonifchen Gebirges, das von Irland über Schottland bis Skandinavien reichte (vgl. § 247, Ii). Bei der Faltung traten vulkanische Massen aus und schütteten zwischen den Kämmen und Ketten Berge von Granit und Gabbro* auf. In den nachfolgenden Zeit- räumen der Erdgeschichte war die Oberstäche Skandinaviens der Wirkung abtragender Kräfte ausgesetzt; dadurch wurde der Gebirgscharakter fast überall 1 Gabbro — ein kristallinisch-körniges, eisenreiches Gestein.
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