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Diagramm für Aktuelle Auwahl statistik

1. Die Provinz Sachsen und das Herzogtum Anhalt - S. 108

1911 - Magdeburg : Creutz
108 8. Das Land zwischen ^aale und Elbe. Von welchen Kranken werden diese Moorbäder aufgesucht? 50 kg Moorerde enthalten 3,5 kg Salze; infolgedessen wirkt das Moorbad beruhigend auf die Nerven. Wer Solbäder genommen hat, kann sich diese angenehme Wirkung vorstellen. Besonders solche Kranken, die an Rheumatismus und Gicht leiden, suchen hier Heilung. So mancher, der gefahren werden mußte oder nur an Krücken langsam gehen konnte, hat hier gesunde Beine wieder erlangt. Mit dankbarein Herzen hat er Schmiedeberg gesund und frisch verlassen. Das Landstädtchen, das nur 3000 Einwohner hat, wird im Sommer von ungefähr 3000 Kurgästen besucht. Auch die Kinder der Ferienkolonien aus Leipzig und Halle sind Moorhalde bei ^chmiedeberq. in den großen Ferien hier in den Waldungen"zu treffen. Frisch und rotbäckig kehren sie heim. Der Name „Schmiedeberg" erinnert an Eisen- werke, die früher in der Heide lagen und das Eisenvitriol der Moore ausbeuteten. Der Name des Gasthauses „Eisenhammer" erinnert gleich- falls daran. B. Gewässer. 1. Die weiht (flfter. Die Quelle der Weißen Elster liegt auf dem Elstergebirge. In zahlreichen Krümmungen fließt sie nach N. durch das Vogt- und das Osterland. Ihr tiefes Tal ist durchweg breit und fruchtbar. In ihrem Oberlause eilt sie an dem Badeorte Elster und der Fabrikstadt Plauen vorüber, im Mittelläufe an Greiz und Gera. Im Unterlaufe, vou Zeitz au, bewässert sie eine äußerst fruchtbare Ebene, die Aue. Getreidefelder

2. Die Provinz Sachsen und das Herzogtum Anhalt - S. 45

1911 - Magdeburg : Creutz
Das Flachland. 45 dahinter stehen Mohrrüben und Kohlrüben. Was wollen die Besitzer mit diesen großen Massen von Gemüse anfangen, das sie selbst doch nicht verzehren können? Dort am Elbufer, am Ostrande der Börde liegt die Großstadt Magdeburg mit 280000 Menschen. An den Markttagen und in den vielen Gemüsehandlungen bietet sich reiche Gelegenheit zum Verkauf. Die Hausfrauen freuen sich, srisches und üppig gewachsenes Gemüse in solcher Fülle zu bekommen. Das soll gut schmecken. Wollen wir sehen, wie Gurken und Zwiebeln in großen Mengen gebaut werden, so reisen wir nach Kalbe a. d. S., dessen Gurken- und Zwiebelbau in hoher Blüte steht und weit und breit bekannt ist. So zeigt ein Gang durch die Börde, wie die Bewohner vorwiegend sich mit Landwirtschaft und Gemüsebau beschäftigen. Der Anbau von Getreide, Hackfrüchten und Gemüse lohnt den Fleiß der Bewohner im höchsten Maße. Wodurch ist die Fruchtbarkeit der Börde bedingt? Wie wir von der Karte oder dem Relief ablesen können, ist die Börde eine wellige Ebene, die sich von W. nach O. neigt und dann zum Elbtal abfällt. Dieser deutlich erkennbare Abfall bildet den alten Magdeburger Uferrand. Wollen wir die Erdschichten kennen lernen, aus denen die Börde besteht, so besuchen wir ein offenes Grab aus dein Friedhofe oder die Ansschachtungssläche, aus der ein Haus erbaut werden soll; am besten können wir die drei Erdschichten erkennen beim Anlegen eines Kanals oder beim Bohren eines Brunnens. Die oberste, durchschnittlich 0,5 m dicke Humusschicht, auch Ackerkrume genannt, sieht braun aus, beim Regenwetter schwarz. Sie setzt sich vorwiegend aus verwesten Pflanzenstoffen, verbunden mit Sand, Lehm und zuweilen Ton zusammen. (Versuch: Schütte Ackerkrume in ein mit Wasser gefülltes hohes Glas, schüttele tüchtig und laß die Erdteilchen sich setzen. Die unterste Schicht wird von körnigem Sande, die zweite von Lehm lind Ton, die dritte von der schwarzen Masse des Humus gebildet.) Dww ^ Sand.geröll. Die Humusschicht enthält nicht nur die Nähr- stosse für die Kulturpflanzen, sondern die schwarze Farbe hält auch die für das Wachstum der Pflanzen not- wendige Wärme fest. Außerdem ist sie locker, so daß der Regen leicht eindringen kann. Auch die häusigen kurzen Regen, von denen wir in der Börde selbst auf dem Schulwege überrascht werden, erquicken die Früchte. Die zweite Schicht wird durch den sogenannten gelben Löß gebildet, gewöhnlich Lehm genannt. Die feinkörnige Lehmschicht ist durchschnittlich 0,5—1,5 m stark. (Die Beschaffenheit lernen wir ans folgendem Ver- fuche kennen: Wir legen ein großes Stück Löß in das mit Wasfer

3. Die Provinz Sachsen und das Herzogtum Anhalt - S. 46

1911 - Magdeburg : Creutz
46 3. Das Land zwischen Ohre, Elbe, Saale und Harz. gefüllte Waschbecken. In kurzer Zeit hat sich das Stück Löß wie ein Schwamm vollgesogen; auf der Oberfläche des Waffers schwimmen kleine verfaulte Wurzelreste. Wir gießen das Wasser ab, und erst nach längerer Zeit wird das Stück Löß auch im Innern wieder trocken. (Erkläre den Vorgang!) Diese eigentümliche Beschaffenheit des Löß ist für das Gedeihen des Getreides und der Hackfrüchte von der größten Bedeutung. Die langen Wurzeln der Zichorien und Zuckerrüben dringen tief in die Humus- schicht hinein. Zur Zeit der Dürre gibt die Lößschicht immer noch Fench- tigkeit an die Faserwurzeln der Pflanzen ab; zur Zeit des anhaltenden Regens saugt sie das durch den lockeren Humus hindurchsickernde viele Wasser auf. Zeiten der Dürre und des übermäßigen Regens sind deshalb für das Wachstum der Pflanzen in der Börde nicht so schädlich wie in anderen Gegenden. Unter der Lößschicht sinden wir die dritte Schicht, ans Sand und Geröll bestehend. Wie mag dieser Löß entstanden sein? Löß besteht aus kleinen Staubteilchen, die durch Verwitterung gebildet worden sind. Zur Zeit einer langen Dürre, so sagen die Gelehrten, wurden diese Verwitterungsstoffe von starken Winden in die Höhe gehoben, nach bestimmten Richtungen geweht und au gewissen Stellen abgelagert. Da der Alvenslebener Höhenzug dem Winde Einhalt gebot, so lagerten sich diese dicken Staubmassen in fast gleichmäßiger Stärke in der Bördegegend ab. Die Ablagerung reichte über die Bode hinweg bis an den Harz und im Süden über die Saale fort bis in die Gegend von Halle. Die Oberfläche der Lößschicht bedeckte sich im Lause der Zeit mit Gras und Gestrüpp; daraus erklären sich die Röhren und Löcher im Löß, in denen verfaulte Wurzelreste noch heute zu finden sind. b) Die Bodenschätze im Innern der Erde. Besonders im Süden der Börde birgt das Erdinnere wertvolle Schätze an Steinsalzen, Kalisalzen und Braunkohlen. Vor 60 Jahren wurden in Staßsurt und Leopoldshall erfolgreiche Bohr- versuche auf Steiusalz gemacht. Als man bald darauf den großen Wert der über den Steinsalzschichten lagernden Kalisalze für die Land> Wirtschaft erkannte, wurde die Gewinnung des Steinsalzes zur Nebensache. Die Staßfurter Kalisalze wurden nicht mehr als Abraum (erkläre den Namen) behandelt, sondern in großen Massen zutage gefördert und an die Landwirte als Düngemittel verkauft. Eisenbahnen und Schiffe befördern heute die Kalisalze nach allen europäischen Ländern, selbst nach Amerika. Staßfurt, ein Städtchen von 17 000 Einwohnern, ist heute in der ganzen Welt bekannt. Durch die reiche Verwendung der Staßfurter Kalifalze als Düngeinittel wurde es den Bewohnern der Börde^ erst möglich, dem ertragreichen Boden die herrlichsten Getreidesorten, Hack-

4. Die Provinz Sachsen und das Herzogtum Anhalt - S. 119

1911 - Magdeburg : Creutz
Die Höhen. 119 schutt, die Grundmoräne, bildete die erste Erdschicht über dem Grund- gebirge. Indem alte Gletschermassen am Südrande abtauten und neue sich nachschoben, wurden nach und uach immer neue Moränemassen über- einander gelagert. Die von den Eisrändern stark abfliegenden Gewässer wuschen die leichten und lockeren Bestandteile aus und schwemmten sie fort; so entstanden die Bodenarten: Mergel, grober Sand (Kies), Lehm und feiner lehmiger Sand. — Die Stärke der Erddecke, die auch das höher hervortretende Grundgebirge im nördlichen und südlichen Höhenzuge über- lagert, wechselt sehr; so ist sie bei Halle 15—20 m, bei Kottbus 160 m, bei Hamburg 100 m dick. Das Heranschieben, Abladen und Anschwemmen der Erdmassen dauerte wohl Jahrtausende, bildete Schicht ans Schicht. — Die der Norddeutschen Ebene eigenen Felsblöcke fremdländischen Gesteins, die von Faust- bis Hausgröße vorkommen, sind von jenen Gletschern her- getragen. Sie werden Findlinge, erratische Blöcke genannt und stammen von den Gebirgen Schwedens und Norwegens. Manche dieser Steine sind berühmt geworden; so die Markgrafensteine bei Fürstenwalde, der Stein bei Belgard in Pommern, der Schwedenstein bei Lützen. Besonders große Platten bilden die Decksteine der Hünengräber, z. B. bei Steinfeld und Wötz i. d. Altm. Daß man derartige große Steine heute weniger an- trifft, erklärt sich aus dem Mangel an Pflaster- und Bausteinen in der Ebene. Man baute aus deu zersprengten Findlingen Häuser, Kircheu und Straßen. — Aber auch die großen Einsenkungen des Flachlandes, die von O. nach W. verlaufen und heute vielfach von Flüssen durchzogen werden (Warthe, Netze, Havel, Schwarze Elster, Aller), die Seen und Moore verdanken der Eistätigkeit ihre Entstehnng. — Das Klima war während der Bildung des Norddeutschen Flachlandes sehr verschieden. Während vor der Vereisung dasselbe meist sehr warm war. so daß hier Palmen, Bernsteinbänme, Cycadeen und südliche Nadelhölzer große Wälder bildeten, herrschte später bedeutende Kälte vor wie heute in Grön- land, und Renntier und Bisamochse lebten hier. Die versteinerten Knochen- und Holzsuude, der Bernstein und die Braunkohle bestätigen dies. I. Dir Höhen. a) Der Nördliche Höhenzug. Der Nördliche Höhenzug begleitet von O. nach W. die Ostsee oder das Baltische Meer und heißt deshalb auch der Baltische Höhenzug. Er tritt bald dicht an das Meer heran, bald weiter zurück (schmales und breites Vorland). Die Oberfläche des breiten (110 km), welligen Rückens (daher Platte) besteht teils aus fruchtbarem Lehm (Schleswig-Holstein, Mecklenburg, Preußen), teils aus geringem Sande (Pommern). Wegen der Hunderte von Seen heißt er Seenplatte. Die drei größten sind der Müritzsee in Mecklenburg (133 qkm), der Spirding- (118 qkm) unl) der Mauersee (105 qkm) in Ostpreußeu. Auf dein Nordabhange wenden sich die Wasseradern des Baltischen Höhenzuges als „Küsten-

5. Die Provinz Sachsen und das Herzogtum Anhalt - S. 41

1911 - Magdeburg : Creutz
Die Niederungen. 41 losen . . . Der Elbdeich ist bald darauf wiederhergestellt worden. Die Bewohner der Wische jedoch werden diese Zeit der Not nie vergessen, auch nicht der Hilse, die ihnen von seiten der Kgl. Regierung und wohl- tätiger Menschen zuteil geworden ist. Gott schütze ihre Heimat! (Eine lesenswerte Beschreibung finden wir in „Die Elbüberschwemmung der alt- märkischen Wische im Jahre 1909". Von Wollesen, Werben-Elbe.) 2. Wie ist dieses Überschwemmungsgebiet der Elbe in früherer Zeit für den Ackerbau gewonnen worden? Die Elbe bildete ehemals der Havelmünduug gegenüber ein großes Sumpfland. (Überschwemmungsgebiet des alten Elbtals.) Da kamen vor etwa 800 Jahren (um 1160) niederländische Ackerbauer und gewannen in harter Arbeit dem Wasser ein Stück Land nach dem andern ab. Sie deichten die Elbe ein, zogen Gräben und leiteten das Wasser zur Elbe und zum Alandflüßchen. Der Aland sowie der Unterlans der Uchte und Biese bezeichnen noch heute das alte Elbbett. So entstanden herrliche Wiesen und Ackerflächen. Die fleißigen Einwanderer, „Kolonisten", ver- standen aus Ton und Lehm steine zu brennen, woraus sie sich stattliche Häuser an den hochgelegenen Stellen erbauten. Aber sie wohnten einzeln. Jedes Gehöst war von den dazu gehörigen Äckern und Wiesen umgeben und von einem Eichen- oder Ulmenkampe umgrenzt. 3. Wie ist der Boden der Wische beschaffen, und wie muß er bearbeitet werden? Der feuchte Boden besteht aus schwerem Lehm und Ton, vermischt mit Humuserde und Elbschlick. Er ist dann fruchtbar und ertragsreich, wenn er sachgemäß bearbeitet wird. Im Frühling, wenn der Schnee schmilzt, wenn es dazu noch viel regnet, kommt der Fußgänger auf den schlüpfrigen Wegen und Stegen nur mit der größten Anstrengung vorwärts. Dringt sogar das Hochwasser der Elbe durch die Deiche, so bleibt der Acker im Frühjahr lange naß, und der Bauer muß lange warten, bis er pflügen, eggen und säen kann. Um die feuchten Landflächen zu entwässern, muß jedes Ackerstück einen gewölbten Rücken haben. Trotzdem steht in nassen Jahreszeiten selbst zur Zeit der Ernte noch das Wasser in den tieferliegenden Furchen. Um den dichten „Kleiboden" umzupflügen, müssen oft mehr als zwei Paar Pferde vvr einen Pflug gespannt werden. Der zähe Boden eines frischgepflügten Ackers besteht aus lauter einzelnen zusammenhängenden Erdwällen. Zur trockenen Jahreszeit wird dann dieser Boden hart und bekommt große Risse und Sprünge, so daß er schwer zerkleinert werden kann. Gefrieren die Erdschollen im Winter, kommt znr rechten Zeit im Frühjahr ein Regen, so zerbröckeln die großen Erdniassen und fallen auseinander. Diese Zeit benutzt der Landmann sehr geru, um seinen Acker zu eggen, um dann den Samen Hineinstrenen zu können.

6. Die Provinz Sachsen und das Herzogtum Anhalt - S. 59

1911 - Magdeburg : Creutz
Das Flachland. 59 dahinter stehen Mohrrüben und Kohlrüben. Was wollen die Besitzer mit diesen großen Massen von Gemüse anfangen, das sie selbst doch nicht verzehren können? Dort am Elbufer, am Ostrande der Börde liegt die Großstadt Magdeburg mit 280000 Menschen. An den Markttagen und in den vielen Gemüsehandlungen bietet sich reiche Gelegenheit zum Verlaus. Die Hausfrauen sreuen sich, srisches und üppig gewachsenes Gemüse in solcher Fülle zu bekommen. Das soll gut schmecken. Wollen wir sehen, wie Gurken und Zwiebeln in großen Mengen gebaut werden, so reisen wir nach Kalbe a. d. S., dessen Gurken- und Zwiebelb au in hoher Blüte sieht und weit und breit bekannt ist. So zeigt ein Gang durch die Börde, wie die Bewohner vorwiegend sich mit Landwirtschaft und Gemüsebau beschäftigen. Der Anbau von Getreide, Hackfrüchten und Gemüse lohnt den Fleiß der Bewohner im höchsten Maße. Wodurch ist die Fruchtbarkeit der Börde bedingte Wie wir von der Karte oder dem Nelies ablesen können, ist die Börde eine wellige Ebene, die sich von W. nach O. neigt und dann Zum Elbtal abfällt. Dieser deutlich erkennbare Abfall bildet den alten Magdeburger Uferrand. Wollen wir die Erdschichten kennen lernen, aus denen die Börde besteht, so besuchen wir ein offenes Grab auf dem Friedhofe oder die Ausschachtungsfläche, auf der ein Haus erbaut weiden soll; am besten können wir die drei Erdschichten erkennen beim Anlegen eines Kanals oder beim Bohren eines Brunnens. Die oberste, durchschnittlich 0,5 in dicke Humusschicht, auch Ackerkrume genannt, sieht braun aus, beim Regenwetter schwarz. Sie setzt sich vorwiegeud aus verwesten Pflanzenstoffen, verbunden mit Sand, Lehm und zuweilen Ton Mammen. (Versuch: Schütte Ackerkrume in ein mit Wasser gefülltes hohes Glas, schüttele tüchtig und laß die Erdteilchen sich setzen. Die unterste Schicht wird von körnigem Sande, die zweite von Lehm und Ton, die dritte von der schwarzen Masse des Humus gebildet.) Die Humusschicht enthält nicht nur die Nähr- stosse für die Kulturpflanzen, sondern die schwarze Farbe hält auch die für das Wachstum der Pflanzen not- wendige Wärme fest. Außerdem ist sie locker, so daß der Regen leicht eindringen kann. Auch die häusigen kurzen Regen, von denen wir in der Börde selbst auf dem Schulwege überrascht werden, erquicken die Früchte. Die zweite Schicht wird durch den sogenannten gelben Löß gebildet, gewöhnlich Lehm genannt. Die feinkörnige Lehmschicht ist durchschnittlich 0,5—1,5 m stark. (Die Beschaffenheit lernen wir ans folgendem Ver- suche kennen: Wir legen ein großes Stück Löß in das mit Wasser

7. Die Provinz Sachsen und das Herzogtum Anhalt - S. 89

1911 - Magdeburg : Creutz
Der Unterharz. 89 C. Unterirdische Schätze. Fest mit dem Gestein vermischt findet man, namentlich im Oberharze, Metalle, z. B. im Rammelsberg: Blei-, Knpfer-, Vitriolerze und Schwefel- kies; bei Oker, Clausthal und Andreasberg außerdem sehr viel Silbererz; bei Jlsenburg, Thale, Zorge, Elbingerode, Harzgerode Eisenerz. Eisen- und Silbererz gewinnt man am meisten. Um das reine Metall zu bekommen, bringt man das losgebrochene Erz- gestein in besondere Werkstätten, die Pochwerke, und zerstampft es. Dann erst gelangt es in die Schmelzöfen. Ihre ungeheure Hitze macht es bald flüssig. Nun wird das Metall durch besondere Abflußrohre in Sandformen geleitet, wo es sich zu Stangen oder Barren formt. Jetzt ist es reines Eisen, Silber usw. und kann verarbeitet werden. Das im Schmelzofen zurückgebliebene Gestein bildet eine zähe Masse, die Schlacke. Diese formt niau, läßt sie erhärten und kann sie nun als Steinmaterial bei Straßenpflaster und Häuserbaulen verwenden. Außer dem Erze birgt der Harz brauchbares Gestein, das man in den Steinbrüchen lossprengt und bearbeitet. So gewinnt man bei Harz- bürg und Rübeland dunkeln Marmor und Kalkstein, im Jnnerstetale vor- treffliche Pflastersteine, bei Goslar Sandstein und Schieser, bei Stolberg Schwerspat. 1). Übersicht über die Beschäftigung der Harzbewoljner. Da der Ackerbau im Harze, namentlich im Oberharze, äußerst gering ist, so müssen die Harzbewohner in anderen Nahrungszweigen Beschäs- tigung und Lebensunterhalt suchen. Der größte Teil der Bewohner findet im Bergbau und Hütten betriebe Beschäftigung; das sind die Bergleute. Au zweiter Stelle steht die F o r st w i r t s ch a s t. Es gibt Ort- schasten, welche mit ihrem Erwerbe fast nur auf den Wald angewiesen sind. Weib und Kind. suchen hier geschäftig Waldmeister, Blumen (Mai- blumeu), Beeren, Pilze, Tannenzapfen, Wurzeln und bieten das Gesundeue zum Verkauf, oder sammeln Reisig und Gras für den eigenen Hausstaud. Die Männer sind Waldarbeiter. Hier bepflanzen sie kahle Flächen mit kleinen Bäumchen, dort ziehen sie Entwässerungsgräben, da fällen sie Bäume (Weihnachtsbäume) und ordnen das zerkleinerte Holzmaterial zum Verkauf an, und in dem düsteren Walde brennen sie Holzkohlen (Köhler, Meiler). Andere wieder finden als Fuhrleute ihr Brot. Diese fahren auf langen Wagen das Holz und die Holzkohle nach den „Hütten" und „Gruben" (Schachtholz), bringen den Harzbewohnern Brenn- und Bau- holz, den Sägemühlen die mächtigen Blöcke, den Holzfabriken Bretter und Latten. Mit Recht wählte sich der Harzbewohuer den Spruch: „Es grüne die Tanne, es wachse das Erz; Gott gebe uns allen ein fröhliches Herz!" Denn beide, Tanne und Erz, sind seine Hauptversorger. Auch seine Farben: Schwarz, Grün, Gold, deuten sinnig darauf hin. Die großen waldfreien Hochebenen, Bergabhänge, Flußtäler dienen größtenteils als Wiesen und Weiden. Die Feuchtigkeit der Lust und die

8. Die Provinz Sachsen und das Herzogtum Anhalt - S. 43

1911 - Magdeburg : Creutz
Die Niederungen. 43 nimmt seine Abwässer aus. An ihren Ufern breiten sich große Wiesen- flächen und fruchtbare Äcker aus. An welchen Städten fließt die Ohre vorüber? Bei — oerläßt die Ohre ihre Hauptrichtung und wendet sich nach —. 2. Der Tanger. Der Tanger mündet nach kurzem Laufe bei Tanger- münde in die Elbe. Das Tangerwasser ist sehr eisenhaltig. Den Unter- lauf und die Mündung des Tangerflüßchens hat man zu einem Winter- Hafen erweitert. 3. Der Aland hat seine Quelle dicht an der Elbe nahe der Stadt Werben. Warum fließt er nicht sogleich in die Elbe? Der Aland oer- einigt sich unterhalb der Stadt — mit der Biese, nachdem diese rechts die Uchte und liuks die Milde aufgenommen hat. Von seiner Mündung bis Seehausen kann der Aland von kleinen Kähnen befahren werden. In der Niederung zwischen Aland und Elbe dehnt sich die fruchtbare Wische aus. 4. Die Zeetze. Die Quelle liegt im füdlichen Teile des Gebietes. Ihr eilen zwei Nebenflüßchen und ein Abflußgraben vom Arendsee zu. Die Zeetze kann von der Elbe aus bis Salzwedel mit kleinen Kähnen befahren werden. 5. Der Arendsee, d. h. Adler-See. Er hat 11 km Umfang und ist 49 */2 m tief. Seine mittlere Tiefe übertrifft die aller norddeutschen Seen. Im S.w. und N. sind seine Ufer hoch und mit altem Eichen- walde umrahmt. Am hohen Südufer liegt das Städtchen Arendsee. Der See ist sehr fischreich und wirst bei stürmischem Wetter nicht selten Bern- stein aus. Nur bei sehr strenger Kälte sriert er zu. C. Schätze in der Tiefe. Die Altmark ist sehr arm an unterirdischen Schätzen. Die wichtigsten Stoffe, die hauptsächlich längs der Elbe gewonnen werden, sind Ton- und Ziegelerde. Die daraus hergestellten Mauersteine bilden daher das gewöhnliche Baumaterial. Von besonderer Bedeutung ist der Mergel, der au den Zichtauer Bergen bei Wiepke gewonnen und als Düngemittel benutzt wird. Tors wird nur noch wenig gestochen, ebenso Raseneisenstein. Dieser scheidet sich auf den sumpfigen Wiesen des Tangerflüßchens vom Wasser. Die seinetwegen angelegte Eisengießerei Tangerhütte verarbeitet jetzt hauptsächlich Eisenerze, die auf der Wafferstraße und der Eisenbahn billiger herbeigeschafft werden. Am Fuße des „Kalkberges" bei Calbe a/M. hat man auf der „Salzwiese" ein mächtiges Lager von reinem Steinsalz erbohrt, aber bis jetzt noch nicht abgebaut. Auch bei Neuhaldensleben ist Salz erbohrt. v. Übersicht über die Beschäftigung dev Kemohner. Die Hauptbeschäftigung der Bewohner dieses Gebietes ist Acker- bau und Viehzucht. Aus dem sandigen Boden sind Roggen und Kartoffeln die Hauptfrüchte; wo Lehm vorherrscht, gedeihen auch Weizen,

9. Die Provinz Sachsen und das Herzogtum Anhalt - S. 56

1911 - Magdeburg : Creutz
56 3. Das Land zwischen Ohre, Elbe, Saale und Harz. Höhen auch benannt wurden. Die Spiegelsberge sind ein viel besuchter Aufenthaltsort der Halberstädter: aber auch von Fremden werden sie gern bestiegen. Unter den Gebäuden sind sehenswert: das Jagdschloß, in dessen Felsenkeller ein riesiges Weinsaß (161 000 1) liegt, das Mausoleum und der sechseckige Aussichtsturm. Aus seinen Fugen und Nischen gucken Tierfiguren, z. B. Füchse, Schlangen, Hasen, Hunde, Eulen, hervor. Au die Spiegelsberge reihen sich im So. die Klusberge mit dem frei- stehenden Sandsteinfelsen „Teufelsstuhl" und weiter im S. die Theken- berge mit dem „Gläsernen Mönch". Fast genau im S. von Halberstadt liegt der Hoppel- oder Sargberg; denn von der Westseite gesehen gleicht er einem großen Sarge. Der Hoppelberg hat eine bedeutende Höhe (300 m) und gewährt einen wundervollen Überblick über die gesegnete Landschaft und den Harz. 4. Der Hui und der Hakelwald. Der Hniwald, d. h. Hochwald, ist ein schön bewaldeter (Buchen) Höhenzug. Er reicht im O. sast bis an die Bode. Auf der höchsten Stelle liegt das alte Kloster Huyseburg. Am nördlichen Rande des Kloster- berges liegt die Daneilshöhle, worin viele Jahre ein gefährlicher Räuber hauste. Die Olenburg bei Baderslebeu war eine bedeutende Wallburg. Ihre Wälle sind zum Teil uoch recht gut erhalten. — Unter den „Königs- buchen" steht ein Stein mit der Inschrift: Mit Ehrfurcht, Wanderer, zieh' den Hut; Denn unter'm Dome dieser Buchen Hat, Schatten so wie du zu suchen, Held Gustav Adolf einst geruht. Auf dem rechten Bodenfer dehnt sich in gleicher Richtung der waldige Hakel aus. Die Dumburg liegt au seiner höchsten Stelle. Der Hakelwald war nach der Sage des Oberjägermeisters Hans Hakelbergs liebstes Jagdgebiet, Er starb zwar an der Wunde eines Eberzahns, jagt aber nach seinem Tode im Hakel noch weiter. Mit Hallo-Geschrei, begleitet von seinen Genossen und den Hundert, rast er nachts den Hakel auf und nieder. In seinem Gefolge befindet sich auch eine Ohreule, die Tut-Ursel. Diese war früher eine Nonne und wurde in eine Eule verzaubert. Die Dumburg ist ihr Aufenthalt. 5. Der Alvenslebener Höhenzug. Der Alvenslebener Höhenzug bildet eine breite Hochfläche, die sich quer vor die Bode lagert. Dadurch wird diese gezwungen, ihre nördliche Richtung zu ändern. Der Alvenslebener Höhenzug erreicht in dem Felsenberge bei Magdeburg seine höchste Höhe. Er besteht aus Erd- und Sandhügeln, die der Pflug des Landmannes bis zum Gipfel beackert. Nur hier und da sind die Höhen bewaldet. (Das Hohe, das Saure, das Eggenftedter Holz, der Marienborner Wald.) In seinem nördlichen Teile birgt der Höhenzug treffliche Bausteine (Porphyr, Sandstein und Grau- wacke), die in Steinbrüchen gebrochen werden. Vom Alvenslebener Höhen- znge zweigt sich nach O. ein Höhenzug ab, der von Gr.-Wanzleben bis

10. Die Provinz Sachsen und das Herzogtum Anhalt - S. 7

1911 - Magdeburg : Creutz
F. Die Bodenformen des Heimatortes. G. Die Gewässer, H. Bewohner. 7 F. Die Kodenformen des Heimatortes. Weshalb fließt das Wasser vom Fahrdamm schnell ab? Von welchen Flächen fließt also das Wasser schnell ab? Von welchen Flächen fließt das Wasser gar nicht oder nur sehr langsam ab? Solche Flächen neynt man Ebenen, Welcher Teil des Hauses bildet schräge Flächen? Eine schräge Fläche nennt man daher eine Ab- dachung. Was für eine Fläche bildet der Erdboden, ans dem unser Wohnort erbaut ist? (Nach welcher Richtung steigt, fällt der Boden?) G. Die Gewässer. Welche Gewässer (stehende, fließende) hat unser Heimatort? Gib (die Lage) die Richtung des Laufes an! Bestimme die Ufer! Was schließen die Ufer ein? Schließe aus der Geschwindigkeit des Laufes auf die Oberfläche der Umgebung! Wie sind die Ufer? Schätze die Breite nach Schritten, m, ab! Wie gelangen Menschen und Fuhrwerke über das Wasser? Beschreibe die Stege, die Brücken, die über unsere Gewässer führen! Schreite ihre Länge ab und vergleiche dies Er- gebnis mit dem der Schätzung! Welche Bedeutung haben die Gewässer für unseren Wohnort? Welche Bewohner sind durch ihre Beschäftigung vom Waffer abhängig? Was weißt du über die Höhe des Wasserstandes in den vier Jahres- zeiten? Wann verändert sich der Wasserstand der stehenden Gewässer? Wasser- spiegel im Brunnen? Wie zeichnet man ein stehendes, ein fließendes Gewässer, wie Brücken und Stege? Zeichne den Plan des Heimatortes und beute dariu die Hauptstraßen, die wichtigsten Gebände und die Gewässer an! H. Bewohner^). Unser Heimatort ist ein Dorf (eine Stadt). Nach der letzten Zählung (1. 12. 1910) wohnen hier — Einwohner. Nach dein Glauben scheiden sich diese in Evangelische, Katholiken und Juden. Die große Mehrzahl der Bewohner ist —. Die Bewohner einer Stadt heißen Bürger, die eines Dorfes Landleute. Alle Menfchen bedürfen der Nahrung, Kleidung und Wohnung. Um diese notwendigen Bedürfnisse zu befriedigen, muß jeder arbeiten. Des- halb sieht man hier den einen mauern (Maurer), den andern zimmern (Zimmermann), den dritten schmieden (Schmied), den vierten malen (Maler), den fünften schreiben und rechnen (Kaufmann), den sechsten ackern (Ackermann oder Landmann), den siebenten lehren (Lehrer), den achten predigen (Prediger) usw. Ohne Arbeit bleiben die Menschen arm und müssen hungern. „Fleiß bringt Brot, Faulheit Not." Nach seiner Neigung, Lust, Kraft und seinem Vermögen wählt sich der Mensch eine bestimmte Arbeit, einen Beruf. So kommt es, daß der eine ein Tischler, der andere ein Landmann, der dritte ein Kaufmann wird. Nach dem Berufe nennt er sich. Was aber der eine arbeitet, tut er nicht allein für sich, sondern auch für andere. So fertigt der Schuhmacher z. B. dem *) Aus Th, Henze und E. Martiui: „Heimatkunde der Stadt Magdeburg". Verlag von Ferdinand Hirt, Breslau 1899.
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