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ihnen Otto auf dem Lechselde bei Augsburg mit einem zahlreichen Heere entgegen; denn alle deutschen Herzge hatten ihm ihre Krieger zugefhrt. Hier erlagen die Ungarn den Schwerthieben der deutschen Streiter; sehr viele ertranken, als sie auf der Flucht den Lech durchschwimmen muten. Das war im Jahre 955, seitdem blieb Deutschland von den Ungarn verschont.
c) Ottos Kaiserkrnung. Adelheid, die Witwe eines Knigs von Oberitalien, hatte Otto um Hlfe gegen den Fürsten Berengar gebeten, der sie zwingen wollte, sich mit seinem Sohne zu vermhlen. Otto eilte mit einem Heere der die Alpen nach Italien, unterwarf den Fürsten und heiratete Adelheid, wodurch er König von Oberitalien wurde. Mehrmals noch sah sich Otto gentigt, in dieses Land zu ziehen, denn Berengar lehnte sich wiederholt aus. Als dieser den Papst bedrohte, kam Otto zu Hlse und empfing 962 in der Peterskirche die Kaiserkrone aus den Hnden des Papstes. Von nun an verblieb die Kaiserwrde den deutschen Knigen. Deutschland erhielt bei dieser Krnung die Bezeichnung heiliges rmisches Reich deutscher Nation" und der deutsche König den Titel Rmischer Kaiser".
t') Ottos Persnlichkeit. In seiner Jugend hat Otto wenig Schulbildung genossen, erst im Mannesalter lernte er schreiben und lesen, dagegen war er ein Freund des Gesangs; neben seiner Muttersprache verstand er das Franzsische und das Slawische. Er war in der Jagd ebenso tchtig wie im Wrfel-spiel, und das Reiten liebte er ganz besonders; er war ein Herr, wie ihn die Deutschen verlangten: eine mchtige Reitergestalt mit breiter Brust, auf starkem Nacken das groe Haupt mit langem, rtlich blondem Barte; im wettergebrunten, freundlichen Antlitz funkelten ein Paar feurige Augen. Von Gemt war er freundlich und freigebig, ein treuer Gatte und ein liebevoller Vater, er verzieh leicht und glaubte schwer an Beleidigungen. Vor allem war er ein ehrlicher, frommer Mensch. Stets trug er die heimische Tracht, niemals ein fremdes Gewand. Nur bei besonders feierlichen Gelegenheiten setzte er die Krone aufs Haupt und zwar nie, ohne vorher gefastet zu haben.
g) Ottos Lebensende. Zu Ostern 973 begab sich Otto nach Quedlinburg. Hier versammelten sich die Groen Sachsens mit vielen fremden Fürsten und Abgesandten, die den groen Herren des Abendlandes huldigend begrten. Wenige Tage spter zog er der Merseburg nach Memleben; dort verschied er, erst 61 Jahre alt. Er ruht neben seiner ersten Gemahlin Editha im Dome zu Magdeburg.
h) Ottos Gemahlin Editha stammte aus dem kniglichen Geschlecht der Angelsachsen. Als eine reiche Morgengabe empfing Editha von ihrem Gemahl viele schne Gter im Sachsenlande.
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Extrahierte Ortsnamen: Augsburg Deutschland Ungarn Ottos Oberitalien Italien Oberitalien Deutschland Ottos Slawische Ottos Quedlinburg Sachsens Merseburg Memleben Magdeburg Ottos Sachsenlande
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Heiligen, zu Altren, wo Teile von den Gebeinen berhmter heiliger Mrtyrer oder ein Stck vom Kreuze Christi u. dgl. ausbewahrt wurden, und betete an diesen heiligen Sttten. Zu solchen Wallfahrten vereinigten sich oft ganze Scharen von Pilgern.
Die Wallfahrt nach dem heiligen Lande galt als die segens-reichste. Wer die weite, beschwerliche Reise dahin unternommen, wer die Sttten gesehen hatte, wo einst Jesus, der Heiland, in der Krippe und im Grabe gelegen, wer aus dem lberg, auf Golgatha oder an dem heiligen Grabe gebetet hatte, der kehrte mit groer Befriedigung zurck. Viele brachten sich wohl etwas Wasser aus dem Jordan mit, in dem Glauben, da dasselbe heilende Wunderkraft besitze, oder etwas Erde aus dem heiligen Lande, die man dereinst in das Grab streuen sollte, weil sie meinten, dann seliger zu ruhen. Der Priester kleidete den Pilger in ein langes Pilgergewand und versah ihn mit Kreuz, Pilger-tasche und Pilgerstab. In allen christlichen Lndern konnten die Pilger auf gastfreie Ausnahme rechnen, und so lange die Araber im Besitze des heiligen Landes waren, dursten sie unge-hindert gehen und kommen. Als aber im 11. Jahrhundert die Trken Herren des Landes wurden, hatten die Pilger viele Drang-sale von ihnen auszustehen. Groe Geldsummen forderten sie von jedem Pilger, der das heilige Grab und andere heilige Sttten besuchen wollte; ja schon der Eintritt in die Stadt Jerusalem war nur gegen Erlegung einer bestimmten Summe gestattet. Da lagen nun oft ganze Scharen armer Pilger vor den Thoren der Stadt, die nicht imstande waren, solche Steuern zu bezahlen, und die dann warteten, bis der Zug eines mchtigen, reichen Fürsten nahte, der sich auch zur Fahrt nach dem heiligen Lande ausgemacht hatte. Da war Hoffnung, da der Fürst und seine reichen Gefhrten fr die armen Pilger bezahlten.
Durch die zurckkehrenden Pilger erfuhr man im Abendlande von den Bedrckungen, denen die Christen im heiligen Lande ausgesetzt waren. Sie wurden mihandelt, beraubt, ihre An-dachten gestrt und die heiligen Sttten beschimpft. Um den Trken das heilige Land wieder abzunehmen, hatten sich schon im Jahre 1096 gegen 100000 Mann aus Europa nach dem Morgen-lande aufgemacht und 1099 war die heilige Stadt Jerusalem wirklich erobert worden. Die Teilnehmer an diesem Zuge trugen ein rotes Kreuz aus der rechten Schulter, deshalb hieen diese Heereszge Kreuzzge und die Teilnehmer Kreuzfahrer.
Da nun die Kreuzfahrer nicht bestndig in Palstina bleiben konnten, so versuchten die Trken ihren frheren Besitz zurck-zuerlangen.
f) Friedrichs Kreuzzug und Tod 1190. Wenige Jahre nach dem Feste zu Mainz drang aus dem Morgenlande die Kunde
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Extrahierte Personennamen: Jesus Golgatha Friedrichs
Extrahierte Ortsnamen: Christi Jerusalem Europa Jerusalem Palstina Friedrichs Mainz
schast sehr. Der fahrende, d. h. der umherziehende Snger, der die schnsten neuen Lieder singen konnte, und der Spielmann, der auf seiner Geige oder Harfe die schnsten neuen Tnze zu spielen wute, wurden von den Turniergsten reich beschenkt und von dem Veranstalter des Turniers gut verpflegt. Auer-dem waren die durch das Land Fahrenden weit umher gekommen, hatten viel gesehen und gehrt und konnten viel erzählen.
Ost behielt man nach beendetem Turnier einen fahrenden Snger lngere Zeit auf einer Burg, um sich von ihm durch Spiel und Gesang die Zeit vertreiben zu lassen. Oder er erhielt den Austrag, die Tchter des Burgherrn im Gesang zu unter-richten und sie seine Lieder zu lehren. Konnte er schreiben, so mute er die Lieder aufschreiben, oder der Burgkaplan mute sie nachschreiben, während der Snger sie vorsang. Manche Burg-Herrin hatte ein ganzes Bchlein voll solcher Lieder, die sie sich nach und nach hatte ausschreiben lassen.
Gern blieb der Snger, wenn während des Winters die Wege verschneit waren, aber sobald der Frhling erschien, dann bat er um Erlaubnis, von dannen ziehen zu drfen, und frhlich durchwanderte er die Welt. ./ _
17. Rndols von Habsburg. 1273129l
a) Das Faustrecht. Von 12501273 hatte das deutsche Reich keinen Kaiser. Da galt weder Gesetz noch Recht im Lande. Der Starke fiel der den Schwachen her und nahm ihm Hab und Gut, ja wohl gar das Leben. Es war niemand da, der den Ubelthter strafte und den Schwachen beschtzte; ein jeder war aus sich selbst angewiesen. Noch nie hatte das Land so schwer unter dem Drucke des Faustrechts geseufzt.
t>) Raubritter. In dieser wilden Zeit trieben auch die Raubritter ihr Unwesen. Von ihren festen Burgen herab fielen sie mit ihren Knechten der die Reisenden her, plnderten die Wagen der vorberziehenden Kaufleute und fhrten diese selbst in das Burgverlie, aus welchem sie nur gegen ein hohes Lse-geld wieder entlassen wurden. Auch der Landmann hatte viel von ihnen zu erdulden. Sie entfhrten ihm nicht selten das Vieh von der Weide oder aus dem Stalle, Mhten ihm in der Nacht das Getreide ab, nahmen ihm sein Hausgert und steckten dann, um sein Elend voll zu machen, auch sein Haus in Brand. Das nannten sie auspochen". Hlflos sah der Bauer ihrem wsten Treiben zu, denn er wute nirgends Recht zu finden. Zuweilen thaten sich sogar mehrere Raubritter zusammen, um mit ihrer Mannschaft die Städte zu berfallen; dann blieb den Stdtern nichts anderes brig, als gegen die feindliche
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besa er eine ebenso schne wie kluge Gemahlin, Namens Elisa-beth, von den Mrkern gern die schne Else" genannt. Diese seine Gemahlin fhrte in Friedrichs Abwesenheit die Regierung. Bald wuchs auch der lteste Sohn Johann so weit heran, da er den Vater vertreten konnte, der gern fr lngere Zeit im Jahre in seiner frnkischen Heimat verweilte.
Kurz vor seinem Tode bergab er seinem zweiten Sohne Friedrich die Mark Brandenburg.
c) Friedrichs Persnlichkeit. Friedrich verlebte die letzten Jahre seines Lebens auf der Kadolzburg im Frankenlande und starb daselbst 1440. Er hatte sein frstliches Wort wahr gemacht: das Recht zu strken, das Unrecht zu krnken". Mit grerer Sicherheit als frher konnte der Kaufmann wieder mit feinen Waren auf den Straen der Mark dahinziehen und der Landmann fein Feld bestellen. Den Armen und Waisen war er ein Wohlthter gewesen, und in ihrem Munde lebte sein Name in Segen fort.
* 37. Joachim I. 1499-1535*
Im jugendlichen Alter von fnfzehn Jahren kam er zur Regierung, deshalb wagte es ein Teil des Adels, das alte Un-wefen der Fehden und Rubereien wieder aufleben zu lassen-teils geschah es aus Bedrngnis, teils aus Rauf- und Raublust. Selbst von den Hofleuten des Fürsten nahm mancher an den nchtlichen Streifzgen und Raubfahrten teil. Aus dieser un-heilvollen Zeit stammt das Schutzgebet der armen Landleute:
Vor Kckeritze und Lderitze,
vor Krachten und vor Jtzenplitze beht uns lieber Herre Gott!"
Aber Joachim zeigte dem Adel bald, da er trotz seiner Jugend das Recht krftig schtzen und die belthter ohne Unterschied des Standes bestrasen wollte, und lie einen Herrn aus seinem Hofstaate, der sich an der Beraubung eines Kaufmanns be-teiligt hatte, ohne Gnade hinrichten. Darber waren die adeligen Herren fehr aufgebracht, und einer von ihnen schrieb die Drohung an die Thr von des Kurfrsten Schlafkammer:
Jochimken, Jochimken hde Dy,
Wo tri) Dy kriegen, hngen wy Dy!"
Sie lauerten dem Kurfrsten bei einer Jagd im Kpenicker Walde aus und wollten ihn gesangen nehmen; aber Bauern ver-rieten diesen Anschlag, und die Emprer bezahlten das Wagnis mit dem Leben. Nun griff der Kurfürst mit aller Strenge durch. Seine Landreiter zogen gegen die Landbeschdiger und Wege-
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Extrahierte Personennamen: Namens_Elisa-beth Friedrichs Johann Friedrich Friedrich Friedrichs Friedrich Friedrich Joachim
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fr den König und die Knigin je eine Krone, ein Scepter und ein Reichsapfel lagen. Der König fetzte sich die Krone selbst aufs Haupt, nahm das Seepter in die rechte und den Reichsapfel in die linke Hand und lie sich von allen Anwesenden den Eid der Treue schwren. Dann erschien die Knigin. Der König setzte ihr ebenfalls die Krone aus und fhrte sie zum Throne, damit auch ihr gehuldigt werde. Dann ging es in feierlichem Zuge zur Kirche. Der Weg dahin war mit rotem Tuch belegt. Zu beiden Seiten des Weges hatten Soldaten Aufstellung genommen. Der König und die Knigin gingen je unter einem prachtvollen Thron-Himmel, der von Edelleuten getragen wurde. Art der Kirche wurden sie von zwei Bischfen mit Segensspruch empfangen. Vordem Altare waren zwei Thronsessel aufgestellt. Dort lieen sich der König und die Knigin nieder. Einer der Bischfe predigte der die Bibelworte: Wer mich ehret, den will ich wieder ehren." Nach der Predigt kniete Friedrich nieder und betete,dann falten die Bischfe ihn und die Knigin mit geweihtem l. Whrend deffen luteten die Glocken, und von den Wllen donnerten die Kanonen.
e) Friedrich als König. Als König nannte Friedrich sich Friedrich I. Er war bei dem Volke wegen seiner Freundlichkeit und Milde sehr beliebt. Unter seiner Regierung hatte das Land Frieden, und so konnte er besonders Kunst und Wissenschaft untersttzen. In Berlin lie der König durch den Baumeister Schlter prchtige Bauten auffhren und seinem Vater auf der Langen Brcke ein fchnes Reiterstandbild errichten.
An seinem Hofe fhrte er franzsisches Wesen ein; es galt damals fr fein, französisch zu sprechen, auch kleidete man sich ganz nach franzsischer Mode. Die Herren trugen Samtrcke mit Gold gestickt und lange Lockenpercken.
41. Friedrich Wilhelm I. 1713-1740.
a) Regierungsantritt. Die Krnung Friedrichs I., seine glnzende Hoshaltung und die vielen Bauten, die er hatte auffhren lassen, hatten dem Lande viel Geld gekostet, und darum war es gut, da sein Nachfolger ein ganz besonders einfacher, sparsamer Mann war. Als er seinem Vater im Jahre 1713 aus dem Throne folgte, nahm er gleich groe Vernderungen vor. Er fhrte eine einfache Haushaltung ein; viele Luxuspferde, kostbare Wagen und Snften wurden verkauft, ebenso silbernes Tafel-gefchirr; die Gehlter der Beamten wurden herabgesetzt und ihre Zahl eingeschrnkt.
b) Verbesserung des Heerwesens. Friedrich Wilhelm hatte von Kindheit an die grte Freude am Soldatenwesen gehabt,
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Extrahierte Personennamen: Friedrich Friedrich Friedrich Friedrich Friedrich Friedrich Friedrich_I. Friedrich Wilhelm_I. Friedrichs_I. Friedrichs_I. Friedrich_Wilhelm Friedrich Wilhelm
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raubte sie, denn Rana war ein heimtckisches, rachschtiges Weib. Zur Rana fahren" hie deshalb in alten Zeiten so viel wie ertrinken. Die Wellenmdchen dagegen umschwammen als bleiche, weiverschleierte Jungfrauen mit langen Haaren die Schiffe, hpften und tanzten auf den Wellen und schtzten die See-fahrer. Aber sie belebten nicht allein das Wasser, auch die Land-seen und alle Strme, Flsse und Bche waren von ihnen be-vlkert, und die Menschen nannten sie Nixen. Ost fand man sie an Quellen, von Schilf umgeben, mit triefenden Haaren sitzen, durch ihren Gesang die Menschen anlockend. Zuweilen aber auch saen solche Wellenmdchen an gefhrlichen Stellen der Flsse und Strme und verlockten durch ihre Schnheit die Schiffer, sich ihnen zu nahen. Aber wehe ihnen, wenn sie es ttzaten! Sie zogen sie unbarmherzig mit sich hinab in ihr nasses Wellengrab. Einen solchen Vorgang schildert uns Heinrich Heines herrliches Lied: Die Lorelei V'
f) Baldur und Loki. Der Liebling aller Götter war der jugendlich schne Lichtgott Baldur, ein Sohn Wodans, der beste aller guten Götter, der Asen. Friedlich lebte er in seinem glnzenden Palaste. Einst wurde Baldur von bsen Trumen gengstigt. Um ihn zu beruhigen, lie seine Mutter alle Ge-schpfe schwren, da sie ihm nicht schaden wollten; nur die Mistel beachtete sie nicht. Die Götter glaubten, da Baldur nun gegen jede Gefahr gesichert sei, deshalb warfen und schssen sie mit allerhand Gegenstnden nach ihm, ohne ihm dadurch zu schaden. Aber unter den Asen war auch der feindselige Loki, der Gott des Feuers. Der war auf Baldur eiferschtig und suchte ihn zu verderben, darum gab er bei einem Spiele dem blinden Hdur, einem Bruder Baldurs, den Mistelzweig in die Hand und zeigte ihm die Richtung, nach welcher er schleudern sollte. Hdur traf,und Baldur sank tot zur Erde, und obgleich er ein Gott gewesen, so mute er doch hinab ins Totenreich zur Totengttin Hei Loki aber entfloh und suchte sich der Verfolgung durch die erzrnten Götter zu entziehen, indem er sich in einen Lachs verwandelte und sich in einem Wassersalle versteckte. Die Asen jedoch flochten ein Netz und nahmen ihn gefangen; dann banden sie ihn auf drei fcharfkantige Felsblcke und hngten eine Giftschlange der ihn, deren Gift ihm ins Gesicht tropfte. Sein Weib aber sing das Gift in einem Gef auf, nur fo oft sie die gefllte Schale ausleerte, tropfte das Gift auf ihn herab und verursachte ihm heftige Schmerzen, so da er sich krmmte und wand; davon kommen die Erdbeben. So mute Loki bis zum letzten Weltkampfe gefesselt liegen bleiben.
g) Die Gtterdmmerung. Die Götter haben kein ewiges Leben, denn auch ihnen steht der Untergang bevor, wenn die
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Extrahierte Personennamen: Rana Heinrich_Heines Heinrich
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die vereinsamten Tage ihres Alters eine Zufluchtssttte geschaffen worden. Auch fr die Geringsten und Verkommensten des Volkes hatte sie ein erbarmendes Herz, das beweist die frsorgende Teil-nhme, die sie dem Berliner Magdalenenstift" und allen damit verwandten Anstalten zugewendet hat.
Ihre Samariterliebe zeigte sich weiter in der Teilnahme und Frderung an allen Bestrebungen, die zur Linderung des Elends und der Not unter den Menschen beitragen sollten. Wenn es sich um die Errichtung von Volkskchen oder Sanittswachen, um Belohnung treuer Dienstboten oder um Erziehung verwahr-loster Kinder handelte, da war ihre Hand stets bereit, hlfreich einzugreifen.
Die Kaiserin hatte schon lngere Zeit ein krperliches Leiden mit zher Ausdauer unterdrckt, im Jahre 1881 trat es aber so gefhrlich auf, da das Leben der hohen Frau nur durch eine schwere Operation erhalten werden konnte. Ihre krperlichen Krfte waren seitdem gebrochen, aber trotzdem hat sie bis zum letzten Augenblick auf ihrem Platze ausgehalten und hat sich mit berwindung unsglicher Schmerzen immer wieder von neuem aufgerafft, um den Pflichten ihres hohen Berufes zu gengen. Als ihr hoher Gemahl sich auf das Krankenlager legte, von dem er nicht wieder erstehen sollte, hat sie an seinem Lager bis zum letzten Atemzuge des Heldenkaisers Wache gehalten. Aber inmitten des schweren Wehs, das ihr der Tod des Gemahls und das schwere Leiden des einzigen Sohnes bereitete, verga sie der fremden Not nicht. In liebevoller Teilnahme gedachte sie der Unglcklichen, die durch die berschwemmungen im Frhjahr 1888 schwer heimgesucht waren.
So hat die Kaiserin Augusta bis zu ihrem Lebensende ihre Krfte in den Dienst der barmherzigen Nchstenliebe gestellt. Am 7. Januar 1890 schied sie aus diesem Leben.
49. Kaiser Friedrich Iii. 1888.
Als der Leichenzug, der Kaiser Wilhelms I. sterbliche Hlle trug, am Schlosse zu Charlottenburg vorberkam, stand an einem Fenster des Schlosses sein schwerkranker Sohn, Kaiser Friedrich Iii. Mancher Leidtragende sah feuchten Auges hinauf zu dem knig-lichen Dulder, der feinem Vater so bald nachfolgen sollte.
I. Persnlichkeit des Kaisers.
Kaiser Friedrich war in seinen gesunden Tagen ein hoch gewachsener, starker Herr. Er hatte blaue Augen, blondes Haar und einen langen, blonden Bart. Er sah meist freundlich und
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Extrahierte Personennamen: Augusta Friedrich_Iii Friedrich Wilhelms_I. Friedrich_Iii Friedrich Friedrich Friedrich
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an der russischen Grenze und sollten den Franzosen den Rckzug decken. Als aber Jork von der Niederlage Napoleons hrte, trennte er sich von dem franzsischen Heere und ging mit dem russischen General Diebitsch ein Bndnis ein. Das war ein ge-wagter Schritt, und er schrieb dem Könige, als er ihm seine That meldete: Ew. Majestt lege ich willig meinen Kopf zu Fen, wenn ich gefehlt habe!" Der König war sehr rgerlich und befahl Jorks Abberufung, aber der Offizier, der den Befehl ber-bringen sollte, wurde von den Russen festgehalten, und so blieb Jork auf seinem Posten.
Das preuische Volk jubelte der den khnen Streich Jorks und hoffte, nun wrde der König sich zum Kriege entschlieen, und Krieg!" war, was jeder Preuße wnschte. Besonders die Offiziere konnten die Unthtigkeit kaum noch ertragen, und am ungeduldigsten von allen war der alte Blcher.
Blcher. Lebrecht von Blcher war im Jahre 1742 zu Rostock in Mecklenburg geboren. Mit vierzehn Jahren kam er zu Verwandten auf die Insel Rgen, die damals schwedisch war. Er trat in ein schwedisches Husarenregiment ein, bei einem Streifzuge aber wurde er von den Preußen gefangen ge-nommen und trat danach in preuische Dienste. Er machte den siebenjhrigen Krieg mit und zeichnete sich immer durch seine Tapferkeit aus. Aber Blcher war heftig und aufbrausend und glaubte leicht, da ihm Unrecht geschehe. Als er einmal nicht befrdert wurde, forderte er trotzig feinen Abschied, den der König bewilligte. Er zog sich nun auf fein Landgut zurck, als aber Friedrich Wilhelm Ii. einmal die Provinz bereiste und die adeligen Gutsbesitzer ihn zu Pferde begleiteten, fiel ihm Blcher als be-sonders khner Reiter aus, und er nahm ihn wieder in sein Heer auf. Er war mit Leib und Seele Soldat; weil er in der Schlacht immer rief: Vorwrts, Kinder!" nannten ihn die Soldaten bald nur Marschall Vorwrts."
Gneisenau. Blcher zur Seite stand sein treuer, jngerer Freund Gneisenau. Dieser hatte seine Eltern im siebenjhrigen Kriege verloren und verlebte eine sehr traurige Kindheit, bis er zu seinem Grovater nach Wrzburg kam. Dort erhielt er eine gute Erziehung und wurde spter Offizier. Im Gegensatz zu Blcher war Gneisenau sehr ruhig und besonnen, so da Blcher ihn scherzweise seinen Kops" nannte.
4(>. Die Erhebung Preuens und die Besreiungs-kriege 1813 1815.
a) Ter Aufruf des Knigs tut sein Volk. Den Ratgebern des Knigs schien jetzt die Zeit gekommen zu sein, das Joch der
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