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1. Lebensbilder aus der deutschen und preußischen Geschichte, deutsche Sagen - S. 49

1902 - Leipzig : Roßberg
49 tragen; dann lernte er laufen, klettern, springen, mit dem Bogen schieen und den Speer werfen, dann kam das Fechten mit Schwert und Schild an die Reihe. Die Hauptsache war, da der Knabe Schild und Lanze wohl zu gebrauchen verstand, den Gegner geschickt zu treffen und aus dem Sattel zu heben lernte. Auch wurde der Knabe, sobald er des Waffenhand-werks kundig war, angehalten, mit einer Schar gewappneter Lanzenreiter gemeinsam zu kmpfen; man nannte diese bung Buhurt". Den ersten Gebrauch der Waffen lernte der Knabe auf der Jagd. War der Jngling zwlf Jahre und lter geworden, dann wurde er, wenn er nicht selbst ein Land zu ererben hatte, an einen Frstenhof geschickt, um dort sich weiter auszubilden, die Gunst des Herrn zu gewinnen und so sein Glck zu machen. Am Hose begann nun die Zeit des ernsten Lernens. Gewhn-lich wurde der Knappe der Obhut eines lteren erprobten Ritters anvertraut, der seine weitere Ausbildung berwachte. Die Waffen-bungen wurden fortgesetzt; mit den zahlreichen Kameraden, die sich am Hofe zusammen fanden, wurden Waffenspiele veranstaltet und so die Leibeskraft und Gewandtheit gemehrt und vervoll-kommnet. Gewhnlich wurden diese jungen Leute auch benutzt, Briefe zu bestellen und Botschaften auszurichten. Die Briese wurden mit Tinte aus Pergament geschrieben, gefaltet, beschnitten und verschlossen; wenn die Adresse aufgefetzt war, siegelte der Absender des Briefes mit feinem eigenen Siegel das Schreiben zu. Die Briefe wurden, sobald sie fertig waren, zusammengepackt und in Bchsen oder Fchen gethan, welche die Boten am Halse oder am Grtel trugen. Mit etwas Lebensmitteln, Brot, Kse und Wein ausgerstet, machte sich der Bote nun auf den Weg. Gewhnlich ging er zu Fu, nur vornehme Boten machten ihre Reise zu Pferde ab, dem Knappen wurde das erlaubt, wenn eine Gefahr drohte. " Die Jnglinge hatten aber auch andere Dienste zu verrichten. Den ankommenden Fremdling muten sie empfangen, ihm das Ro und den Steigbgel beim Absteigen halten und beim Ab-legen der Waffen ihn untersttzen, bei Tafel die Tischbedienung besorgen, die Gerichte auftragen und die Speisen vorschneiden, den Herrn und seine Gste bedienen, ihnen zum Schlafengehen die Kerzen vortragen und ihnen beim Entkleiden behlflich sein. Sie begleiteten ihren Herrn auf der Reise und folgten ihm auch nach, wenn er ein Turnier Besuchte. Dort hatten sie den Namen ihres Herrn zu rufen, die eroberten Rosse in Empfang zu nehmen, ihm die Lanzen nachzutragen und ntigenfalls sie ihm zu reichen. Zog der Herr in den Krieg, so begleiteten ihn seine Knappen und lernten das Kriegswesen kennen. Im Kriege Rotzbach, Lebensbilder. 2. Aufl. 4

2. Lebensbilder aus der deutschen und preußischen Geschichte, deutsche Sagen - S. 59

1902 - Leipzig : Roßberg
59 Das Spinnen, Garnziehen, Wollekmmen, die Vorarbeiten fr die Gewandbereitung besorgten von jeher die Frauen. Auch Handelsgeschfte betrieben sie. Der Hausierhandel mit Gewrz und Kleinwaren, Messern, Ringlein, Osen, Tisch-und Handtchern, Kopsbndern u. dgl. nhrte gar manche Handelssrau. 2v. Maximilian I. 1493-1519, a) Maximilians Persnlichkeit. Maximilian war eine hohe, breitschulterige Gestalt, blondlockig und blauugig; es war eine Pracht, ihn anzuschauen, wenn er in glnzender Silber-rstung aus schnaubendem Rosse in einer Stadt seinen Einzug hielt oder als Kriegsherr mit leuchtendem Auge seine Tapferen fhrte. Er war ein offener, frhlicher, leutseliger Kaiser, der vorzglich zu reden verstand, barmherzig gegen Mhselige und Bedrngte; aber er war auch ein Meister in jeder ritterlichen und mnnlichen Kunst, ein Speerbrecher aus dem Schlachtfelde und auf dem Turnierplatze, dazu ein verwegener Jger. Ohne Furcht ging er mit dem Speer in die Hhle des Bren und nahm den Kamps mit ihm aus. Am liebsten aber verfolgte er die flchtigen Gemsen und erkletterte nicht selten dabei die steilsten Felsen. Einst geriet er, so erzhlt eine Sage, aus der Gemsenjagd in den Tiroler Bergen an eine Stelle, wo er weder vorwrts noch rckwrts konnte. Von unten sah man den ver-wegenen Jger wie in der Lust schweben, man hielt ihn fr rettungslos verloren und glaubte nicht, da jemand in seine Nhe gelangen knne. Erst am dritten Tage wurde Maximilian durch einen khnen Tiroler befreit. b) Die ersten Posten. Unter Maximilians Regierung wurden die ersten Posten eingerichtet. In srheren Zeiten, als es noch keine Posten gab, muten die Unterthanen die Nachrichten der Fürsten bermitteln; sr den Verkehr zwischen den Bischofssitzen und Klstern verwendete man zumeist Klosterbrder, die aber auch sr andere Leute Briefe besorgten. Neben diesen Mnchen bernahmen die reisenden Kaufleute und die hausierenden Juden die Dienste eines Brieftrgers, im Schwabenlande aber waren die Metzger dazu verpflichtet. Reiche Leute hatten ihre eigenen Briesboten, ebenso die greren Städte, besonders die Handels-stdte. Diese stdtischen Briesboten, die sahrend oder reitend ihren Dienst versahen, hatten eine silberne Briesbchse und als Abzeichen ein kleines, silbernes Schild. Neben diesen von den Stdten bezahlten Briesboten besorgten auch noch andere Leute die Briefe der Brger und Kaufleute und gingen zu diesem Zwecke in die Huser, um die Briese einzusammeln. Pakete und

3. Lebensbilder aus der deutschen und preußischen Geschichte, deutsche Sagen - S. 74

1902 - Leipzig : Roßberg
74 Mit Vorliebe verweilte Karl in Tangermnde. Er schmckte die Stadt mit einer prchtigen Knigsburg, mit Kapellen und anderen Gebuden, auch war er bemht, den Handel in der Mark zu heben, indem er Straen anlegte. Aber auf diese ruhigeren Zeiten folgten nach dem Tode Karls (1378) um so schlimmere. * 34* Die Raubritter in der Mark. Bald nach Kaiser Karls Iv. Tode war die Mark an Jobst von Mhren verpfndet worden. Jobst hatte kein Herz fr das Wohlergehen seiner Landeskinder, er kam nur in die Mark, wenn er Geld brauchte. Dabei verschleuderte er die Rechte des Landes-Herrn fr schndes Geld, sogar feste Schlsser verkaufte er. Vor einem solchen Landesherrn hatten weder der Adel noch die Städte irgendwelche Achtung. berall regten sich die Stellmeister" und Wegelagerer"; die Zaunjunker" und die Heckenreiter" saen auf und zogen gegen die Stdter und Bauern. Beim Landesherrn und seinen Ver-tretern konnte niemand mehr zu seinem Rechte kommen, deshalb hals sich jeder selbst. Blutige Fehden durchtobten die Fluren der Mark. Auf allen Handelsstraen lauerten die Strauchhhner und Schnapphhne". Die Wlder waren mit Raubgesindel an-gefllt, denn auch Bauern waren zu Rubern geworden und plnderten, raubten und sengten nicht weniger als die Raub-ritter. Die Not hatte sie dazu getrieben. Wehe dem Kaufmanne, welcher ohne gengende Geleitsmannschaft die Strae mit seinen Waren daher zog! Gar oft geschah es auch, da ihm selbst diese nichts ntzte. Handel und Verkehr hrten in der Mark bald aus, denn auch die Pommern waren eingefallen; an der Elbe lagen mecklen-burgische und magdeburgische Junker auf der Lauer, der Erz-bischos von Magdeburg war auch ins Land eingefallen. Um den Becher des Elends ganz zu fllen, halfen mrkische Ritter den Feinden bei der Verheerung der Mark. Vor allen waren es die Brder Hans und Dietrich von Quitzow, welche ihr Vaterland durch die Verbindung mit den Feinden auss rgste schdigten. Doch wenn die Not am grten, ist Gott am nchsten und die Hlse bereit. Im Januar des Jahres 1411 war Jobst von Mhren gestorben und sein Nachfolger Sigismund, welcher zum deutschen Kaiser erwhlt war, versprach den Mrkern Abhlfe des allgemeinen Notstandes. Da er aber selbst nicht zu kommen vermochte, so setzte er im Juli 1411 Friedrich Vi., Burggrafen von Nrnberg, zum Verweser und Hauptmann der die Mark ein.
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