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1. Grundriß der deutschen und preußischen Geschichte - S. 145

1878 - Eisenach : Bachmeister
Des deutschen Reiches Verfassung. 145 bahn- und Telegraphen-Verwaltung bestimmt. Die Kavallerie umfaßt die leichtere (Husaren. Dragoner) und die schwere (Ulanen, Kürassiere) Reiterei. Die Artillerie zerfällt in Festungs- und Feldabtheilungen. Die Pionniere bauen Brücken, Minen und Schanzen. Die Train-Colonnen versorgen die Truppen mit Proviant und Munition. Für die Bekleidung aller deutschen Truppentheile sind die Grundfarben und der Schnitt der königl. preußischen Armee maßgebend. Der Kaiser achtet bei seinen Inspektionen darauf, daß Uebereinstimmung in der Formation, in Bewaffnung und Kommando u. s. f. herrscht. Alle deutschen Truppen sind dem Kaiser gemäß des Fahneneides unbedingten Gehorsam schuldig. Der Hochst-«-ommandierende eines Kontingents, sowie Offiziere, welche Truppen mehr als eines Kontingents befehligen, werden vom Kaiser ernannt; die Ernennungen der Generale innerhalb eines Kontingents bedürfen der kaiserlichen Bestätigung. — Das Recht, Festungen innerhalb des Bundesgebietes anzulegen, steht nur dem Kaiser zu. Die vorstehenden Bestimmungen finden mit geringen Modifikationen auch auf Baiern und Württemberg Anwendung. Xii. Reichsfinanzen. Alle Einnahmen und Ausgaben des Reiches müssen für jedes Jahr veianschlagt und auf den Reichshaushalts»Etat gebracht werden. Letzterer wird vor Beginn des Etatsjahres festgestellt. Zur Bestreitung aller gemeinschaftlichen Ausgaben dienen zunächst die etwaigen Überschüsse der Vorjahre, sowie die aus den Zöllen, den gemeinschaftlichen Verbrauchssteuern und aus dem Post- und Telegraphenwesen fließenden gemeinschaftlichen Einnahmen. Insoweit dieselben durch diese Einnahmen nicht gedeckt werden, sind sie, so lange Reichs steuern nicht eingeführt sind, durch Beiträge der einzelnen Bundesstaaten nach Maßgabe ihrer Bevölkerung aufzubringen. Die gemeinschaftlichen Ausgaben werden in der Regel für eilt Jahr bewilligt. Ueber die Verwendung aller Einnahmen des Reiches ist durch den Reichskanzler dem Bundesrathe und dem Reichstage jährlich Rechnung zu legen. Zur Bestreitung außerordentlicher Bedürfnisse kann int Weae der Reichsqesetzaebuna die Aufnahme einer Anleihe erfolgen. xiii. Schlichtung von Streitigkeiten und Strafbestimmungen. Jedes Unternehmen gegen die Sicherheit und die Existenz des Reiches, sowie die Beleidigung der Reichsbehörden und Reichsbeamten werden in den einzelnen Bundesstaaten beurtheilt und nach Maßgabe der Gesetze, nach welchen ähnliche ! Vergehen gegen Landesbehörden rc. geahndet werden, bestraft. Streitigkeiten zwischen verschiedenen Bundesstaaten werden auf Anrufen des einen Theiles von dem Bundesrathe erledigt. Verfassungsstreitigkeiten in solchen Bundesstaaten, in deren Verfassung nicht eine Behörde zur Entscheidung solcher Streitigkeiten bestimmt ist, hat auf Anrufen eines Theiles der Bnndesrath gütlich auszugleichen oder, wenn das nicht gelingt, im Wege der Reichsgesetzgebung zur Erledigung zu bringen. . . ^ , Verättderuugeu in der Verfassung des Reiches erfolgen im Wege der Gesetzgebung. Sie gelten als abgelehnt, wenn sie im Bundesrathe vierzehn Stimmen gegen sich haben. Eick, Deutsche und preuhische Geschichtf. 10 I

2. Grundriß der deutschen und preußischen Geschichte - S. 5

1878 - Eisenach : Bachmeister
Karl der Große rc. 5 das große west gothische Reich und Theodorich der Große, König der Ostgothen, eroberte Italien und gründete das oft gothische Reich, welches sich über Italien und das südliche Deutschland erstreckte. § 4. Karl der Große (768—814) oder die Herstellung des gf-abendländischen Kaisertums. 1. Unter allen germanischen Stämmen zeichneten sich hauptsächlich die Fran-: fett durch Tapferkeit und kriegerische Geschicklichkeit aus. Sie wohnten am untern : Rhein und dessen Ausflüssen und schieden sich frühzeitig in zwei Haupttheile: in ' die Salier oder salischen Franken (nach dem Flusse Yssel-Jsala oder Sala), und in die Ripuarier oder ripuarischen Franken (von ripa = Ufer), weil sie die User des Rhein's und das Land zwischen diesem Flusse und der Maas bewohnten. i Sie standen unter mehreren Fürsten, von denen Chlodwig aus dem Geschlecht der Merowinger, einen Theil der salischen Franken beherrschte. Dieser kühne und verschlagene Fürst wußte es durch List und Gewalt dahin zu bringen, daß alle Frankenstämme sich unter sein Scepter beugten. Nachdem er nun auch noch die letzten Römer aus Gallien vertrieben und mehrere deutsche Völker besiegt hatte (Alemannen-Schlacht bei Zülpich 496),*) gründete er ein großes Reich, welches er 496. unter seine vier Söhne vertheilte. Seine Nachfolger waren aber schwache Fürsten, welche die Regierungsgeschäfte ihren ersten Dienern, Haushofmeister genannt, überließen, die allmählich alle Gewalt an sich rissen, so daß die Merowinger nur zum Schein Könige waren. Die merkwürdigsten dieser Haushofmeister waren: 1. Pipin von Heristal, welcher die Haushofmeisterwürde in seiner Familie erblich machte; 2. Karl Mart eil (d. i. Hammer), welcher die aus Afrika über-i gesiedelten «Mauren in der Schlacht bei Poitiers und Tours (732) besiegte; 3. Pi-pin der Kleine, der endlich den blödsinnigen Childerich Iii. mit Einwilligung des Papstes entthronte und sich selbst auf den Thron schwang. Er starb 768 und hinterließ zwei Söhne, Karl und Karlman; letzterer starb nach drei Jahren und Karl wurde nun Alleinherrscher. 2. Karl der Große war ein schöner, stattlicher Mann mit großen, blauen Augen, breiter Brust und einem wallenden Barte. Seine Kleidung war für gewöhnlich nur einfach; immer aber hing das Schwert an seiner @eite._ Auch im Genuß von Speise und Trank war Karl mäßig und ließ sich bei Tisch durch Mittheilungen aus den Schriften frommer Männer und Musik unterhalten. Karl war außerordentlich thätig und zeichnete sich im Kriege und aus der Jagd vor allen aus. 3. Unter den vielen Kriegen Karl's war der gegen die Sachsen der schwerste und langwierigste. Dieses unruhige Volk wollte Karl zum Christenthum bekehren und bekämpfte sie daher ein und dreißig Jahre lang (772—803). 7s70f^ Mehrmals besiegt, empörten sie sich immer von neuem, bis zuletzt der wachsen- > Herzog Wittekind (Widukind) sich taufen ließ. Zur Befestigung des Christenthums legte Karl mehrere Bisthümer an. Noch vor Beendigung des Sachsenkrieges zog Karl dem Papst gegen den ^Longobardenkönig Desiderius zu Hilfe, den er gefangen nahm und in *) In dieser Schlacht gerieth Chlodwig in große Noth und gelobte, Christ werden zu wollen, "roemt ihm der Christengott, von dessen Macht ihm seine Gemahlin Chlothilde, ! die schon Christum bekannte, erzählt hatte, den Sieg verleihe. Chlodwig siegte und ließ sich vom Bischof Remigius zu Rheims taufen (496).

3. Geschichte des preußischen Staates - S. 2

1895 - Münster in Westfalen : Alphonsus-Buchh.
2. Äußere Erscheinung. 3. Wohnungen. 4. Beschäftigung. 5. Religion. 6. Familienleben. 7. Staatswesen. 2 Erster Zeitraum. Don der Gründung der Nordmark rc. Die Wenden waren von kräftigem, gedrungenem Körperbau. Sie hatten braungelbe Hautfarbe, dunkles Haar und kleine, feurige Augen. Sie waren nüchtern und ehrlich, von ausgeprägtem Freiheitssinne, tapfer bis zur Tollkühnheit und gastfrei. Der Fluch fiel auf den, der die Gastsitte verletzte. In Niederungen legten die Wenden ihre ringförmigen Dörfer und Städte an und suchten sic durch Gräben, Wälle, Burgen oder Garts (Stargard, Belgard) zu schirmen. Ihre Wohnungen waren Blockoder Lehmhäuser; Menschen und Tiere wohnten unter demselben Dache. Ackerbau, Viehzucht und Fischerei bildeten die Hauptbeschäftigung der Wenden. In hoher Blüte stand bei ihnen die Bienenzucht; denn aus dem Honig bereiteten sie ein berauschendes Getränk, den Met. Der Handel blühte besonders an der Ostseeküste: in Danzig, in Wineta oder Juliu (im Südosten der Insel Wollin) und später in Stettin; ihre Handelsstraßen führten nach Pommern, Polen und Sachsen. Die alten Wenden vergötterten die Naturkräfte. Bielbog war der weiße Gott des Guten und des Lichtes, Czernybog der schwarze Gott des Bösen und der Finsternis. Der Kriegsgott Rade gast hatte seinen Tempel in Rethra (im Gebiete der Redarier). Der dreiköpfige Gott Triglav wnrde als Gott des Himmels, der Erde und der Unterwelt aus einem Berge bei Brandenburg gauz besonders verehrt. Hierhin strömte das Volk in großen Scharen, um sich aus dem Wiehern eines schwarzen Rosses weissagen zu lassen. In Tempeln und Hainen standen die häßlichen Götzenbilder, denen Früchte, Tiere oder auch Menschen als Opfer dargebracht wurden. Die Priester genossen als Seher und Vertraute der Götter großes Ansehen. Der Vater hatte in der Familie unumschränkte Herrschaft und bestimmte über Leben und Tod der Seinen. Die Frau wurde als Sklavin des Mannes betrachtet und behandelt. Starb der Mann, fo mußte ihm eine feiner Frauen durch den Tod auf dem Scheiterhaufen nachfolgen. Die Greise wurden uicht selten auf ihren Wnnfch von den Kindern getötet; denn man glaubte, nur auf einen gewaltsamen Tod folge ein glückliches Jenseits. Die Toten wurden verbrannt; ihre Asche bewahrte mau in Urnen ans. Mehrere Familien wählten sich ein gemeinsames Oberhaupt, den Pan; an der Spitze des ganzen Stammes stand ein Heerführer, der Wo iw ode.

4. Geschichte des preußischen Staates - S. 13

1895 - Münster in Westfalen : Alphonsus-Buchh.
Waldemar der Große. 1309—1319. 13 Sachsen ct. b. Elbe) gefangen genommen und auf dem Markte zu Magbeburg in einem Käfige gezeigt. Seine treue Gemahlin Hebwig aber kaufte ihn bnrch 4000 Mark Silber los. Nichts bestoweniger nahm er die Fehbe balb wieber auf, zog vor Staßfurt (an der Bobe) und belagerte diese Stadt. Da aber würde er durch einen Pfeil am Kopfe verwnnbet, und weil ein Stück biefer Waffe längere Zeit in der Kopfwuube stecken blieb, erhielt er den Namen Otto mit dem Pfeile. Nach dem Tode des Erzbischofs Günther (1283) würde Erich wirklich zu bessen Nachfolger gewählt, und fo enbeten benn die Streitigkeiten mit Magbeburg. Im Jahre 1284 verzichtete Erzbischof Erich auf den magbebnrgifchen Anteil von Leb ns zu Gunsten feines Brnbers Otto Iv., Lebus war fomit ganz in dem Besitze der Markgrafen von Brandenburg. Otto Iv. vergrößerte seine Besitzungen teils durch Erbschaft, teils durch Ankauf verfchiebeuer Gebiete. So erwarb er im Jahre 1290 Kobnrg durch Erbschaft; 1291 kaufte er die Mark Laubsberg (östlich vou Halle), 1304 gewann er die Nieberlaufitz und Meißen durch Kauf von Albrecht dem Entarteten von Thüringen, der feine Söhne Friedrich und Diezmann enterbt hatte. Otto Iv. starb im Jahre 1309; ihm folgte fein Neffe. Waldemar der Grofte. 1309—1319. Er hatte wegen der Markgraffchaft Meißen mit Friedrich dem Gebiffenen von Thüringen, dem Sohn der Margareta von Hohenstaufen, zu kämpfen, der das Land als fein Erbe betrachtete; boch siegte Walbemar bei Großenhain 1312, und Friedrich mußte ihm einen bebentenben Teil des Landes Torgau abtreten und eine beträchtliche Summe Gelbes zahlen. In Verbiubuug mit dem deutschen Orben in Preußen hatte Walbemar einen Krieg gegen Polen unternommen und das Laub zwischen Ober und Weichsel erobert. .Doch nahm er den ihm zu-kommenben Teil von Pommerellen (zwischen Weichsel und Pommern) nicht in Besitz, verkaufte vielmehr feine Ansprüche barauf bcnt deutschen Orben. Sein Thatenmut verwickelte ihn auch in einen schweren Kampf mit dem Fürsten Witz law von Rügen. Er gewährte nämlich 1283. 3. Erwerbung von Lebus. 1284. 4. Weitere Erwerbungen. 1290. 1291. 1304. 1309. 1. Erwerbung von Torgau. 2. Krieg gegen Polen. 3. Krieg gegen Witzlaw v. Rügen.

5. Geschichte des preußischen Staates - S. 20

1895 - Münster in Westfalen : Alphonsus-Buchh.
2. Jobst, Pfandinhab bcr Mark 1388. 3. Verpfändung der Neumark. 1402. 4. Bedrückung der Mark. 5. Die Raubritter. C. Selbsthilfe der Städte. 1411. 1410. 7. Friedrich Vi. von Nürnberg wird Haupt-mann in der Mark. 8. Friedrich und der Raubadel. 20 Erster Zeitraum. Von der Gründung der Nordmark ?c. genötigt, die Marken an seine Vettern Jobst und Prokop von. Mähren zu verpfänden. Das geschah im Jahre 1388. Im Jahre 1396 starb Johann von Görlitz und nun siel die Lausitz an Böhmen, die Neu mark aber an Siegmund, der sie im Jahre 1402 dem deutschen Orden verpfändete. Durch die Verpfändung der Mark Brandenburg an Jobst von Mähren kam das unglückliche Land vollends an den Rand des Verderbens; denn dieser, der den Namen „der große Betrüger" erhielt, sah dasselbe bloß als eine Geldquelle au. Er kam nur ins Land, um Geld zu erpressen. Die eigentliche Regierung überließ er sogeuauuten Hauptleuten, die entweder für das Wohl des Landes nicht sorgen konnten, oder nicht dafür sorgen wollten. Unter einer solchen Regierung erhoben sich wieder die Raubritter und verheerten und plünderten das Land. Tie Brüder Hans und Dietrich vou Quitzow waren die furchtbarsten und mächtigsten. Sie überfielen die Kaufleute, trieben dem Landmanne das Vieh weg und erschlugen die Hirten. Von ihren 24 Raubburgeu aus hielten sie alles in Furcht und Gehorsam. Ihr Übermut ging: so weit, daß sie des Statthalters spotteten und ihm selbst vor seinen Angen sein Reisegepäck wegnahmen. So stieg die Not der armen. Bewohner der Mark von Jahr zu Jahr. Nur den Städten gelang es zum Teil, ihre Schütze hinter festen: Mauern zu bergen, und die meisten von ihnen erwarben sich in dieser traurigen Zeit sogar eine Art landesherrlicher Hoheit. Endlich starb Jobst im Jahre 1411, und nun kam die Mark wieder an Siegmund. Dieser war im Jahre 1410 hauptsächlich aus Betreiben des Burggrasen von Nürnberg (n.-ö. von Ansbach) zum deutschen Kaiser-gewählt worden. Um sich nun demselben dankbar zu beweisen, übertrug er ihm die erbliche Hauptmauuschaft in Brandenburg, da erhoffen durste, „daß es seiner Klugheit und Rechtschaffenheit gelingen werde, mit Gottes Hilse die Mark aus ihrer jammervollen Lage zu erretten". Zugleich überwies er ihm für die Mühe und für die Kosten, die er zur Verbesserung der Verhältnisse ausweuden mußte, die Summe vou 100 000 Goldguldeu aus den Einkünften der Mark. Im Juni des Jahres 1412 zog Friedrich als Landeshauptmann in die Mark ein. Aber der dortige Adel verband sich gegen ihn und verweigerte ihm die Huldiguug. Spöttisch nannten sie Friedrich den „Nürnberger Tand" und erklärten: „Und wenn es auch ein ganzes Jahr sollt'

6. Geschichte des preußischen Staates - S. 83

1895 - Münster in Westfalen : Alphonsus-Buchh.
Friedrich Ii. Thätigkeit als Herrscher. 83 und Bilbnng in seinem Reiche förbern, beshalb sorgte er für Hebnng des Ackerbaues, des Hanbels und der Gewerbe, sowie der Künste und Wissenschaften. Enblich ließ er sich mich die Verbesserung des Rechtswesens in seinem Laube angelegen sein. Das Heer wurde aus 200 000 Mann vermehrt, so daß aus je 30 Einwohner ein Solbat kam. Der Unterhalt des Heeres crforberte Zwei Drittel der Einnahmen des Staates, ba basselbe aus geworbenen Truppen bestaub, die gut besolbet werben mußten. Zn Offiziersstellen gelangten nur die Abeligen, die Friedrich überhaupt begünstigte. Zur Ansbilbung der Offiziere grünbete der König die Kabettenhänser Zu Stolpe und Kulm, sowie die Militärakabemie zu Berlin. Um die Einnahmen des Staates zu erhöhen, richtete der König eine Zoll- und Steuerverwaltung (Regie) nach französischem Muster und mit französischen Beamten ein. Diese Einrichtung ries allgemeine Mißbilligung bei seinen Unterthanen hervor, einesteils, weil die französischen Steuerbeamten durch Härte und Übermut das Volk kränkten, anbernteils, weil sie es sehr übel empsanben, daß der König seine Unterthanen für nnsähig hielt, das Finanzwesen zu besorgen. Der Verkauf von Tabak und Kassee würde monopolisiert. Währenb der König aus der einen Seite die Einnahmen des Staates vermehrte, suchte er aus der andern die Ausgaben des Staates zu verringern, inbem er die Gehälter der Beamten niebrig bemaß und selbst in seiner Hofhaltung sehr sparsam war. Bei seinem Tode hinterließ Friedrich Ii. Zeinen Staatsschatz von 60 Millionen Thaler. Nach dem Frieden bei Hnbertsbnrg ließ der König Korn ans den Staatsspeichern an arme Lanblente zur Saat verteilen und 35 000 Pserbe dem Lanbban zurückgeben. Für den Wieberansban eingeäscherter Ortschaften gab Friedrich große Summen aus seiner Privatkasse und erließ den Provinzen, die in den Kriegen gelitten hatten, aus kürzere ober längere Zeit alle Steuern. Unfruchtbare Lanbstrecken an der Ober und Havel würden in fruchtbares Ackerlanb ober schöne Wiesen verwanbelt. Der Kartoffelbau würde eingeführt, an manchen Orten zwangsmäßig, weil die Bauern nicht viel von dem anslän-bifchen Gewächs hielten. Um den Handel zu heben, würden der P lauen sch e, der Finow- und der Bromberger Kanal gebaut. Auch würde die Bank in Berlin gegninbet. Die Gewerbe nahmen einen hohen Ausschwung durch Errichtung neuer Fabriken. Besonbers interessierte sich Friedrich lebhaft für bic 1. Das Heerwesen. 2. Die Finanzen. 3. Ackerbau, Handel und Gewerbe. 6*

7. Geschichte des preußischen Staates - S. 90

1895 - Münster in Westfalen : Alphonsus-Buchh.
1798. 3. Seinenen-tralität zur Zeit der 2. Koalition. 4. Der Friede vonluneville 1801. 5.Derreichs- depntations- hauptschmß 1803. 6. Napoleon überschreitet die Demarkationslinie. 90 Dritter Zeitraum. Die Hvhenzollern als Könige von Preußen. bestieg er den Thron mit dem besten Willen, das Wohl seines Volkes nach Kräften zu fördern. Als im Jahre 1798 England, Rußland und Österreich alles aufboten, Preußen zur Teilnahme an der zweiten Koalition gegen Frankreich zu bewegen, glaubte er wegeu des erschöpften Staatsschatzes die Neutralität, die sein Vater seit dem Baseler Frieden beobachtet hatte, auch festhalten zu müssen und richtete zuerst seine Sorge aus Deckung der Staatsschulden. Durch die größte Ordnung und Sparsamkeit in allen Zweigen der Verwaltung gelang es ihm, in den ersten neun Jahren seiner Regierung, die Hülste der Staatsschuld zu deckeu und einen Schatz von 17 Millionen Thalern zu sammeln. Im Jahre 1801 wurde der Krieg der zweiten Koalition durch deu Frieden vonluneville (in Frankreich, s.-w. von Nancy) beendigt. Nun schloß auch Friedrich Wilhelm Iii. mit Frankreich einen Vertrag über die Entschädigung sür die Besitzungen ans dem linken Rheinufer, die Friedrich Wilhelm Ii. den Franzosen im Baseler Frieden abgetreten hatte. In Regensburg trat eine eigene Vertretung (Deputation) der regierenden Fürsten zusammen, und Preußen erhielt 1803 durch den Reichsdepntationshanptschluß statt der verlorenen 48 Onadrat-meilen 180 zurück, nämlich: die säkularisierten Bistümer H ild es h ei m (südl. von Hannover) und Paderborn (östl. von Münster), das kurmainzische Thüringen (Eichsfeld, füdl. von Goslar) und Erfurt (s.-ö. vom Eichsfeld), den östlichen Teil des Hochstifts Münster (nördl. von der Mark) mit der gleichnamigen Hauptstadt, die Abteien Quedlinburg (n.-ö. vom Eichsfeld), Herford, (s. - w. von Minden), Essen (s.-w. von Dortmund), Werden (südl. von Essen), Elten (s.-ö. von Arnheim) und die Reichsstädte Goslar (an d. Ocker), Mülhausen (a. d. Unstrut), Nord hausen (östl. vom Eichsseld). Dem Kriege der zweiten Koalition folgte ein kurzer Friede; schon 1803 erneuerte England den Krieg mit Frankreich, und Napoleon, damals sranzösischer Konsul, ließ nun Hannover (ein deutsches Kurfürstentum) besetzen und überschritt so die Demarkationslinie; dennoch ließ Friedrich Wilhelm Iii. sich durch die sranzösischgesinnten Minister Lombard und Hangwitz bestimmen, die Neutralität ausrecht zu halten.

8. Geschichte des preußischen Staates - S. 140

1895 - Münster in Westfalen : Alphonsus-Buchh.
1. Vermählung. '2. Faminen-leben. Die Kaiserin als Landesmutter. 140 Vierter Zeitraum, «eit 1871. und zu helfen. Eines Tages machte sie einen Spaziergang. Ta seih sie ein kleines Mädchen am Wege sitzen, das den einen Fuß in der Hand hielt und kläglich weinte. „Kind, was fehlt dir?" fragte die Prinzessin teilnehmend. „Ach," erwiderte es, „ich habe mir emcit Dorn in den Fuß getreten und kann denselben nicht herauskriegen." „Du armes Kind, da wollen wir gleich einmal zusehen." Mit diesen Worten nahm die Prinzessin eine Nadel und grub den Dorn glücklich heraus. Im Jahre 1879 folgte Prinz Wilhelm einer Einladung des Herzogs Friedrich nach Primkenau, um sich an den dortigen Jagden zu beteiligen. Da lernte er die Prinzessin Auguste Viktoria näher kennen. Ihr einfaches, natürliches Wesen gefiel ihm so wohl, daß er sie Zur Gemahlin erwählte. In voller Übereinstimmung mit seinem Vater, dem Kronprinzen, hielt Prinz Wilhelm nm die Hand der Prinzessin an und vermählte sich mit ihr am 27. Februar 1881. Ant 25. Februar traf die Prinzessin in Berlin ein, wo sie mit großer Pracht empfangen und vom Volke jubelnd begrüßt wurde. Auf die Ansprache des Oberbürgermeisters der Stadt erwiderte sie: „Ich werde des heutigen Tages gedenken und mich bestreben, die Liebe, die mir in so reichem Maße entgegen gebracht wird, zu erwidern." Nach der Vermählung nahm das hohe Paar seine Wohnung in Potsdam und verlebte dort glückliche Jahre in fast bürgerlicher Einfachheit. Am 20. November 1888 verlegte die kaiserliche Familie ihren Hofhält in das königliche Schloß nach Berlin. Auch dort blieb der innere Verkehr einfach und herzlich, ein Abbild des schönen Familienlebens Friedrich Wilhelms Iif. und der edlen Königin Luise. An allen Unternehmungen ihres Gemahls nimmt die Kaiserin den lebhaftesten Anteil. Durch ihren klaren Geist und ihr ruhiges Gemüt, durch die Anmut ihrer Erscheinung und die Leutseligkeit in der Unterhaltung gewinnt und beherrscht sie die Herzen ihrer Umgebung. Sie liebt die Künste und die Wissenschaften, ist besorgt um die Armen und hilft gern, wo Not und Elend es erheischt. Die Frau eines Zimmergesellen, deren Mann gestorben war, und die dadurch mit ihren Kindern in große Not geraten war, wandte sich mit einem Bittgesuch an die Kaiserin. Diese kaufte zunächst alle Sachen zurück, die die arme Witwe, von der Not gedrängt, hatte Verkaufen müssen, und überreichte ihr außerdem eine bedeutende Summe Geldes.

9. Geschichte des preußischen Staates - S. 34

1895 - Münster in Westfalen : Alphonsus-Buchh.
a. Die Doppelheirat. b. Ferdinand I. erkennt den Vertrag nicht an. c. Mitbelehnung mit Preußen. 1569. 6. Johann von Küstrin. 7. Tod. 34 Zweiter Zeitraum. Tie Kurfürsten von Brandenburg. Im Jahre 1537 vermählte er nämlich seinen Sohn Johann Georg mit Sophia, der Tochter des Herzogs Friedrich I. von Liegnitz (n. d. Katzbach), Brieg (n. d. £der) und Wohlan (n.-ö. von Breslau), und seine Tochter Barbara mit Georg von Liegnitz, und bei dieser Gelegenheit schlossen beide Fürstenhäuser eine Erbverbrüde-rung. In dieser wurde bestimmt, daß nach dem Aussterben der Pi asten die gesamten Liegnitzschen Lande an die Kurfürsten von Brandenburg, im umgekehrten Falle aber Krossen, das Lehen der Krone Böhmen war, an die Herzöge von Liegnitz fallen sollte. Diesen Vertrag erklärte der Kaiser Ferdinand I. als König von Böhmen für null und nichtig, weil der Herzog Friedrich I. als Vasall der Krone Böhmens die böhmische Lehnshoheit über die schlesischen Herzogtümer nicht berücksichtigt hatte, und weil er die Ansiedlung deutscher Fürsten in Böhmen verhindern wollte; Joachim aber protestierte gegen die Einsprache Ferdinands und gab die Vertragsurkunde nicht heraus. Im Jahre 1569 erlangte Joachim Ii., Hektor, von dem Könige von Polen, Sigismund It., August, die Mitbelehnung über das Herzogtum Preußen und führte seitdem mich den Titel Herzog von Preußen. Markgras Johann war seinem Bruder, was Prachtliebe und Verschwendung angeht, durchaus unähnlich; er war sparsam und haushälterisch. Von seinem Neffen Johann Georg, dem damaligen Verweser des Bistums Lebus, kaufte er Beeskow (südl. von Lcbito und Storkow iöstl. von Tenpitz), förderte Ackerbau und Handel und erhob die Städte Küstrin und Peitz zu Festungen. Von ersterer Stadt, wo er gewöhnlich residierte, erhielt er den Namen Johann von Küstrin. Da Johann keine männlichen Erben hinterließ, so vereinigte Johann Georg, Sohn Joachims, sämtliche Kurländer. Bei einer Schlittenfahrt wurde Joachim einst umgeworfen, und ahnungsvoll ries er aus: „Hier liegt das Haus Brandenburg und thut einen großen Fall." Bald daraus erkrankte er und starb im Januar des Jahres 1571. Zehn Tage später starb sein Bruder, der Markgras Johann von Küstrin.

10. Geschichte des preußischen Staates - S. 62

1895 - Münster in Westfalen : Alphonsus-Buchh.
62 Dritter Zeitraum. Die Hohenzollern als Könige von Preußen. 7. Der Potsdamer Thorwächter. sollen examiniren, ob er Berstand und guten Kop; hat er das, soll er in Kur Marck Kris (= Kriegs) Dom. Kam er zu führen sind und soll da vleisich habilitireu, ist er ein Dummer Deussel, sollen Ihm zum Klev. Regi srnngs) Rath machen, dazu ist er gutt genuch. ich gehbe nit einen Pfennig, ist Platz genuch auf dem schloß, da kan das gantze Berlinische, Parisische und Loudensche Archifs gelassen werden. hat Zeit, ist uicht nöthig zu die Heuser, so wie in Westfahlen: da ist der Rauchsaug durch das gantze Haus. Narrenpossen, Narrenpossen, Narrenpossen, Narrenpossen. Das sein Possen, da gehbe nit ein Kreutzer zu. Er mußte alles wissen, alles sehen, sich vou allem überzeugen. Wind und Wetter, Eis und Schnee scheute er nicht, und jeder Beamte konnte stündlich einer Unterredung gewärtig sein. Widerspruch duldete er nicht. Einreden schnitt er in heftigem Tone ab. („Raisonnier' er nicht!") Als er erfuhr, daß der Thorwächter von Potsdam die Bauern morgens vor dein Thore warten lasse, um in seinem Schlafe nicht gestört zu werden, fand er sich eines Morgens bei demselben ein und prügelte ihn zum Bette heraus mit dem Gruße: „Guten Morgen, Herr Thorwächter!" Überhaupt spielte der Stock bei ihm eine große Rolle, und es kam nicht selten vor, daß er auf offener Straße davon Gebrauch machte, wenn die Vorübergehenden auf seine Frage ihm keinen befriedigenden Bescheid gaben. Dennoch wollte er von seinen Unterthanen geliebt und nicht gefürchtet werden. Einem Inden, der sich einst vor ihm verbergen wollte, prügelte er die Lehre ein: „Ihr sollt mich nicht fürchten; ihr sollt mich lieben!" Das General-Direktorium frägt um Versorgung des Sohnes des verstorbenen klevischen Kanzlers von Hymnen an. 1723. Das Ministerium beantragt den Ban eines Archivgebäudes in Küstrin. 16. 2. 1724. Das Ministerium ersucht um Geldanweisung für die Herstellung von Rauchfängen in feuergefährlichen Bauernhäuser des Amtes Stepenitz. 25. 10. 1736. Das Ministerium beantragt die Errichtung eines Dammes im Amte Stepenitz.
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