Aus der Länderkunde der Erdteile.
23
Die Mittelgebirge von Mitteleuropa umziehen in einem großen
nördlichen Bogen das Hochgebirge der Alpen. Es sind dies im W. das
französische Mittelgebirge und im X. die deutschen Mittel-
gebirge, zu denen n. a. der Schwarzwald, das Erzgebirge, das
Riesengebirge und der Harz gehören.
Der N. von Mitteleuropa wird von dem deutschen und dem fran-
zösischen Tieflande eingenommen. Die Tiefländer stehen unter sich und
auch mit dem osteuropäischen Tieflande im Zusammenhange.
Furkastraße und Rhonegletscher.
Man sieht die Schlangenwindungen der Straße, wodurch sie über
600 m zur Höhe des Furkapasses (2440 m) emporsteigt, den wir
uns rechts vom obersten Teil der Straße (nicht mehr auf dem Bilde)
zu denken haben. Links der Rhonegletscher, der sich von den
Schneefeldern des Rhonefirns herabzieht.
Erklärungen. Gebirge von großer Höhe heißen Hochgebirge.
Die höchsten Teile des Hochgebirges sind gewöhnlich mit ewigem, d. h. nie
ganz abschmelzendem Schnee und mit Eisfeldern oder Gletschern be-
deckt. Die schneefreien Stellen bestehen ans kahlen Felsen, die oft schroff ab-
fallen. Mittelgebirge sind niedriger und die Berge von runden Formen,
mit Wäldern und Matten bedeckt, aus denen Felsblöcke und Felsklippen
hervorragen. — Einsattelungen im Rücken eines Gebirges heißen Pässe
(Furkastraße). Sie dienen zum Überschreiten des Gebirges. — Längstäler
folgen der Hauptrichtung des Gebirgszuges: O.uertäler durchbrechen ihn. —
Flache Gegenden nennt man Hochflächen (süddeutsche Hochfläche).
Die Bewässerung Mitteleuropas ist sehr reich. Die Quell-
gebiete der Ströme sind die wasserreichen Alpen und ihre vorgelagerten
TM Hauptwörter (50): [T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau]]
TM Hauptwörter (100): [T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T49: [Berg Gebirge Höhe Fuß Ebene Seite Gipfel Gebirg Elbe Meer], T93: [Alpen See Schweiz Rhein Berg Bodensee Fuß Italien Schweizer Paß], T21: [Schnee Winter Wasser Sommer Berg Regen Luft Boden Land Erde], T3: [Lage Karte Land Europa Geographie Klima Größe Verhältnis Grenze Gliederung]]
TM Hauptwörter (200): [T139: [Donau Rhein Main Tiefebene Teil Jura Alpen Tiefland Gebiet Fluß], T14: [Gebirge Wald Teil Höhe Berg Harz Thüringer Bergland Gebirg Weser], T6: [Berg Fuß Höhe Gipfel Gebirge Schnee Meer Fels Ebene See], T90: [Alpen See Schweiz Inn Rhein Bodensee Gotthard Paß Rhone Italien], T95: [Gestein Schicht Wasser Boden Erde Granit Gebirge Masse Sand Teil]]
24
Aus der Länderkunde der Erdteile.
Mittelgebirge. Insonderheit ist der St, Gotthard als wichtiges Quell-
gebiet zu nennen (Rhone, Rhein). Der großen Nordabdachung gehören
die deutschen Ströme an. Zur Nordsee fließen Rhein, Weser und
Elbe, zur Ostsee Oder und Weichsel. Die Donau folgt der Ost-
abdachuug und führt ihre Wassermassen dem Schwarzen Meer zu. Der West-
abdachung gehören die meisten französischen Ströme an, so die Seine
(ßähu'), Loire (todr) und die Rhone, Diese ist der wichtigste Strom
des Mittelmeergebiets und der reißendste unter den europäischen Hauptflüssen. —
Entsprechend der Bodengestaltung Mitteleuropas, haben die meisten der Flüsse
ein stärkeres Gefälle, als die osteuropäischen Tieflandströme. Doch find anch
sie zur Schiffahrt geeignet und vielfach durch Kanäle mit einander der-
bnnden. — Das Alpengebiet ist reich an Seen. Nenne Beispiele!
Erklärungen. Bei größeren Flüssen unterscheidet man einen Ober-
lauf, einen Mittellauf und einen Unterlauf. Genau genommen, soll der
Oberlauf der Flüffe sich im Hochgebirge oder Hochlande, der Mittellauf im
Berglande, der Unterlauf im Tieflande entwickeln. Doch zeigen nur wenige
Flüffe diesen regelmäßigen Lauf. Manche Flüsse sind reine Tieflandsströme
(Weichsel, Oder); andere zeigen nur die Merkmale des Mittel- und Unter-
lanfs (Elbe, Weser). Alle drei Stufen zeigt in trefflicher Weise der Rhein.
Bei jedem Flusse spricht man indes von einem obern, mittleren und
untern Lauf. — Kanäle werden von Menschenhand angelegt. Es sind
künstliche Wasserstraßen, die benachbarte Flüsse (oder anch Meere) miteinander
verbinden. — Seen im Gebirge nennt man Gebirgsseen. Sie find in der
Regel tiefer, als die im Flachlande gelegenen Tieflandseen.
c) Die Glieder des Erdteils sind vorwiegend gebirgig mit
größeren oder kleineren selbständigen Gebirgssystemen.
Im nordwestlichen Europa sind die skandinavischen, eng-
lischen und schottischen Gebirge zu nennen. Der bedeutendste Fluß in
diesem Teil Europas ist die Themse. — Auf der Insel Island gibt
es zahlreiche feuerspeiende Berge oder Vulkane.
Im südlichen Europa erhebt sich zwischen Spanien und Frankreich
das Hochgebirge der Pyrenäen, dem die Garonne entströmt. Die Hoch-
flächen Spaniens werden von drei Hochlandsflüffen, Dnero, Tajo
und Gnadiäna durchfurcht. Ebro und Guadalquivir durchfließen
dagegen kleine Tiefländer. — Italien hat im N. die Lombardische Tief-
ebene um den Po, auf der eigentlichen Halbinsel den Apennin und die
Tiber, im 8. den Vesuv bei Neapel und den Ätna auf Sizilien. —
Unter den Gebirgen der Balkanhalbinsel sind der Balkan und der sagen-
reiche Olymp zu ueuueu.
Vulkane sind Berge, aus denen oben aus einem Schlünde, Krater
genannt, mit ungeheurer Kraft Dampf und vulkanische Asche himmelhoch
geblasen wird. Dabei ist ein Getöse, vielmals stärker, als wenn die Loko-
motive überschüssigen Damps entläßt. Erdbeben begleiten den Ausbruch.
Zuletzt tritt aus dem Berg eine flüssige, rotglühende Steinmasfe, Lava
genannt.
6. Das Klima. Zu welchen Zonen gehört Europa? Es bestehen
zwischen den einzelnen Teilen hinsichtlich des Klimas beträchtliche Unterschiede.
Im allgemeinen zeigt sich eine Zunahme der Jahreswärme in der Richtuug
TM Hauptwörter (50): [T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone], T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau], T17: [Meer Fluß Gebirge Land Hochland See Halbinsel Osten Norden Süden]]
TM Hauptwörter (100): [T48: [Fluß Meer See Strom Land Wasser Mündung Kanal Lauf Ostsee], T50: [Klima Land Meer Gebirge Europa Zone Norden Küste Süden Winter], T3: [Lage Karte Land Europa Geographie Klima Größe Verhältnis Grenze Gliederung], T99: [Frankreich Loire Stadt Rhone Gebirge Pyrenäen Paris Meer Garonne Lyon], T12: [Wasser Luft Erde Höhe Körper Fuß Dampf Bewegung Druck Gewicht]]
TM Hauptwörter (200): [T193: [Meer Halbinsel Gebirge Norden Süden Osten Westen Küste Insel Europa], T119: [Fluß See Kanal Strom Lauf Wasser Land Ufer Mündung Elbe], T139: [Donau Rhein Main Tiefebene Teil Jura Alpen Tiefland Gebiet Fluß], T95: [Gestein Schicht Wasser Boden Erde Granit Gebirge Masse Sand Teil], T47: [Karte Lage Länge Breite Größe Meile Linie Ort Grenze Höhe]]
Extrahierte Personennamen: Gotthard
Extrahierte Ortsnamen: Rhein Rhein Ostsee Mitteleuropas Rhein Europa Europas Island Europa Spanien Frankreich Spaniens Italien Neapel Sizilien Europa
Aus der Länderkunde der Erdteile. 47
die größte der Erde, gehört mit ihrer Westhälfte den Niederländern, mit
ihrer Osthälfte teils den Deutschen, teils den Engländern.
Kaiser Wilhelms-Land, auf der Nordostküste von Neu-Guinea, ist
die bedeutendste der deutschen Besitzungen in Australien. Das Land ist im
Innern noch wenig erforscht, teils Gebirgsland, teils weites Tiefland um
den Kaiserin - Augustafluß. Das feuchtwarme Tropenklima ist dem
Plantagenbau sehr zuträglich, für Europäer aber ungesund. Die Bewohner
sind gutmütige, aber arbeitsscheue Papuas. — Der benachbarte Bismarck-
archipel gehört auch zu den deutschen Kolonieen in der Südsee.
3. Polynesien. Diese Inselwelt umfaßt alle Inseln, die im Stillen
Ozean zwischen den beiden Wendekreisen zerstreut liegen. Die Inseln sind
durchweg von geringem Umfange und entweder vulkanische Hochinseln
oder flache Korallenbauten. Auf der Hauptinsel der Sandwich-
(ßänduitsch-) Inseln erhebt sich der Vulkan Mauna Kea. —. Das gleich-
mäßige, milde Klima und die Feuchtigkeit des Meeres schmücken die Inseln
mit üppigem Pflanzenwuchs. An Fruchtbäumen ist kein Mangel. Der
wichtigste ist die Kokospalme, die den Bewohnern Nahrung, einen frischen
Trunk und allerlei Stoff zum Häuserbau und zu Geräten liefert. Die
getrockneten Stücke des Kokosnußkerns, Kopra genannt, bilden den wichtigsten
Handelsartikel. Andere Fruchtbäume sind der Brotfruchtbaum, die Bauane
und die Sagopalme.
Die Polynesier sind Malayen, von schönem Körperbau und fried-
lichen, sanften Sitten. Das Christentum hat große Fortschritte gemacht.
Europäische Gesittung ist am meisten auf den Sandwichinseln verbreitet.
Deutsche, Franzosen und Engländer haben in Polynesien Besitzungen.
Den Franzosen gehören die schönen Gesellschaftsinseln, den Engländern
die Fidschiinseln. Dem Deutschen Reiche gehört der Marschall-
archipel, der ans zahlreichen niederen Koralleninseln besteht und für den
Handel mit Europa wichtig ist, die Karolinen und Marianen, sowie die
Samöainseln, dem Hauptstützpunkt des deutschen Handels in der Südsee.
TM Hauptwörter (50): [T41: [Insel Staat England Amerika Kolonie Mill Küste Nordamerika Land Stadt], T15: [Wein Getreide Baumwolle Tabak Kaffee Obst Weizen Reis Zucker Kartoffel]]
TM Hauptwörter (100): [T64: [Insel Amerika Land Spanier Australien Kolonie Hauptstadt Küste Entdeckung San], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T11: [Wein Getreide Boden Viehzucht Weizen Land Pferd Obst Kartoffel Ackerbau], T50: [Klima Land Meer Gebirge Europa Zone Norden Küste Süden Winter], T95: [Bewohner Sprache Volk Land Bevölkerung deutsche Stamm Religion Neger Einwohner]]
TM Hauptwörter (200): [T86: [Insel England Irland Schottland Kolonie Hafen Stadt Küste Hauptstadt Kamerun], T109: [Europa Asien Afrika Amerika Australien Insel Erdteil Land Zone Klima], T113: [Wein Seide Baumwolle Handel Zucker Kaffee Wolle Tabak Reis Getreide], T103: [England Krieg Frankreich Spanien Franzose Engländer Flotte Jahr Holland Frieden], T95: [Gestein Schicht Wasser Boden Erde Granit Gebirge Masse Sand Teil]]
Extrahierte Ortsnamen: Australien Polynesien Europa
Der Heimatort.
5
6. Die Heimatstadt, a) Straßen, Plätze. Anlagen. Nenne
die wichtigsten Hauptstraßen! Gib ihren Verlauf nach den Himmels-
richtnngen an! Zeichne sie! Welche Hauptstraßen setzen sich außerhalb der
Tore als Landstraßen fort? Welche Straßennamen lassen sich er-
klären? Führe Straßennamen an, die ihre Ursachen in ihrer natürlichen
Beschaffenheit haben, z. B. Unter den Linden, Hauptstraße, Steinstraße
u. s. w., die also Naturnamen tragen! Nenne Straßen, Anlagen, deren
Name ohne Beziehung zu der Straße ist, z. B. Kaiser-Wilhelm-Straße
Bismarckstraße, Humboldthain; solche Namen sind Kulturnamen.
b) Gebäude. Zeigt Privathäuser, öffentliche Gebäude.
Welche öffentlichen Gebäude sind städtisch? Wo liegt das Rathaus?
Nennt Beamte, die dort arbeiten! Welche Ämter befinden sich z. B. im
Rathause? Dort hat der Oberbürgermeister seine Amtsstube, er steht
au der Spitze der Stadtverwaltung. Wie heißt er? Ihm zur Seite stehen
Bürgermeister und Stadträte, die den Magistrat bilden. Der ordnet mit
den Stadtverordneten die Angelegenheiten der Stadt. Welche Aufgaben
haben die andern städtischen Gebäude, z. B. das Krankenhaus, die
Gasanstalt, das Wasserwerk, das elektrische Werk, das Schlacht-
haus zu erfülleu? Welche städtischen Knabenschulen und Mädchenschulen
kennst du? Nenne die Kirchen unsrer Stadt! Welche stammen aus dem
Mittelalter? Welche sind später erbaut? Welche Kirchen dienen dem
evangelischen, katholischen, jüdischen Gottesdienste? Welche Denkmäler
stehen in der Stadt?
Welche Gebäude gehören dem Staate? Wer von euch hat iu der
Post zu tun gehabt? Wo liegt sie? Was bringt der Briefbote? Wer
geht in das Amtsgericht? Wo befindet sich das Steueramt? Wer
wohnt in der Kaserne?
Welche Bauten erinnern an die alte Zeit, als die Stadt noch mit Wall,
Graben, Mauer umgeben war?
c) Die Bewohner zerfallen nach ihrem Äörper 1. in Blonde mit
blondem Haar, blauen Augen und weißer Haut, 2. iu Braune mit braunem
Haar, Auge und braun-weißer Haut, 3. in Zwischenformen von den Blonden
zu den Braunen, zu denen die meisten Bewohner unsrer Stadt rechnen.
Nennt Beispiele zu den 3 Arten!
Wieviel Einwohner zählt unsre Stadt? Welche Sprache sprechen
sie? Welche Sprache wird außerdem noch gesprochen?
Die Beschäftigung der Bewohner ist sehr verschieden. Es gibt:
1. Menschen, die uns die Stoffe liefern, wie sie die Natur gebildet hat,
das sind Rohstoffe. Nennt Rohstoffe! Sie werden geliefert vom Land-
wirt, Gärtner, Forstwirt, Fischer, Jäger, Bergmann. Warum wohnen diese
Menschen vorzugsweise auf dem Lande?
2. Die Gewerbetreibenden, Handwerker, machen die Rohstoffe
für unfern Gebrauch zurecht, bearbeiten sie. Welche Rohstoffe mußten ver-
arbeitet werden, um das Haus, die Wandtafel, das Schreibzeug, einen
Mantel, einen Kuchen herzustellen? Welche Gewerbetreibenden hatten daran
zu arbeiten? Das Großgewerbe oder die Industrie bearbeitet diese
Tinge in Fabriken mit Hilfe des Dampfes, des Wasfers oder der elektrischen
Kraft. Nennt Beispiele! Welche Rohstoffe brauchen diese Fabriken?
TM Hauptwörter (50): [T3: [Stadt Schloß Straße Berlin Kirche Haus Gebäude Platz Garten Universität]]
TM Hauptwörter (100): [T76: [Stadt Straße Haus Schloß Kirche Gebäude Mauer Platz Garten Dorf], T3: [Lage Karte Land Europa Geographie Klima Größe Verhältnis Grenze Gliederung], T40: [Fabrik Maschine Industrie Arbeiter Stadt Weberei Arbeit Herstellung Handel Art], T72: [Bauer Arbeiter Steuer Jahr Stadt Staat Abgabe Gemeinde Land Verwaltung], T75: [Haar Auge Kopf Hand Gesicht Mann Farbe Mantel Fuß Frau]]
TM Hauptwörter (200): [T142: [Stadt Dorf Mauer Haus Burg Straße Kirche Schloß Graben Zeit], T25: [Stadt Schloß Straße Garten Berg Dorf Nähe Park Ufer Haus], T154: [Meister Handwerker Geselle Arbeit Lehrling Handwerk Arbeiter Jahr Kaufleute Stadt], T152: [Auge Haar Gesicht Nase Krankheit Körper Mensch Mund Ohr Kopf], T47: [Karte Lage Länge Breite Größe Meile Linie Ort Grenze Höhe]]
Die Umgebung des Heimatortes-
7
b
a. Bergesfuß, b. Gipfelformen, c. Abhang, d. Talfeiten, e. Talrand, f. Talsohle.
ober Böschung. Es gibt steile und saufte Böschungen. Berge finden sich
entweder einzeln, oder bilden Gruppen, oder sie vereinigen sich zu Reihen
und Höhenzügen. Suche Beispiele dafür aus der Umgebung deines
Heimatortes!
Die Einsenkungen zwischen den Bergen und die ausgedehnten Furchen
in der Ebene heißen Täler. Die Böschungen, die ein Tal einschließen,
nennt man Talseiten oder auch wohl Talwände. Ist der Boden des
Tales, die Talsohle, sehr breit, so nennt man sie Talebene; ist das Tal
eng und von steilen Böschungen begrenzt, nennt man es eine Schlucht. Ein
ringsum von Bergen eingeschlossenes, rundes Tal ist ein Talkessel. —
Nenne Täler in der Umgebung deines Heimatortes! Forme in dem Sand-
kästen einen Bergkegel, Tafelberg, Höhenrücken, ein Hügelland, steile und
sanfte Abhänge! Wie stellt man diese Geländesormen auf der Karte
dar? Versucht die Zeichnung!
d) Bodenarten. Der lockere Boden bedeckt das harte Felsgerüst der
Erde oft in mächtigen Lagen, oft in ganz dünnen Schichten.
1. Der Sandboden. Welche Farbe? Woraus besteht er? Er
trocknet schnell (Versuch im Schulzimmer!) und vermag die Pflanzen nur
dürftig zu ernähren. Höhen aus Sand sind dürr; daher tritt hier meist die
genügsame Kiefer auf. Grober Sand heißt Kies. Wo treten Sandfelder
in der Nachbarschaft auf?
2. Lehmboden ist gelbbraun und besteht aus Sand und Ton. Daher
ist Lehm zäher und von wasserhaltender Kraft, so daß er nicht so schnell
austrocknet. Der feine Staub im Lehm vermag die Pflanzen besser zu er-
nähren. Darum ist er ein guter Ackerboden; wohlhabende, gut bevölkerte
Dörfer finden sich in Lehmgegenden. Wald fehlt oft ganz, die Gegend ist
vielfach einförmig. Wo tritt Lehmboden auf?
Tonlager liefern den Ton. Wozu wird er benutzt? Farbe, Eigen-
schaften! Der Ton wird in Ziegeleien gebrannt.
3. Moorboden. Pflanzen im Wasser verwandeln sich langsam in
eine schmierige, schwarzbraune Masse, in Moder oder Humus. Beobachte
Blätter, die lange im Wasser des Grabens gelegen! Reiner Moder heißt
Tors, an dem man noch Pflanzenteile erkennen kann. Wo kommt Tors
vor? Wozu wird er benutzt? Wie wird er gewonnen? Moder und Sand
geben Moorboden. Er trägt nur Wiesen, weil er gewöhnlich im Winter
überschwemmt wird. Wo treten Wiesen auf? Welche Bodenarten treten
noch auf? Beschreibe sie nach Farbe, Zusammensetzung, Nutzen und Vor-
kommen!
Welche Erd- oder Fels arten werden gewonnen? Wozu werden
sie benutzt.
TM Hauptwörter (50): [T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf], T19: [Wasser Luft Eisen Körper Silber Gold Kupfer Metall Stein Erde], T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau]]
TM Hauptwörter (100): [T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T6: [Eisen Gold Silber Kupfer Wasser Blei Metall Salz Kalk Stein], T3: [Lage Karte Land Europa Geographie Klima Größe Verhältnis Grenze Gliederung], T91: [Haus Fenster Wand Stein Dach Zimmer Holz Feuer Raum Decke], T42: [Körper Wasser Luft Blut Mensch Pflanze Haut Tier Speise Stoff]]
TM Hauptwörter (200): [T95: [Gestein Schicht Wasser Boden Erde Granit Gebirge Masse Sand Teil], T6: [Berg Fuß Höhe Gipfel Gebirge Schnee Meer Fels Ebene See], T133: [Boden Land Ackerbau Klima Wald Viehzucht Teil Wiese Anbau Fruchtbarkeit], T47: [Karte Lage Länge Breite Größe Meile Linie Ort Grenze Höhe]]
Globuslehre.
19
ausnimmt. Höhere Wärme und Pflanzenreichtum begünstigen die Entfaltung
eines reicheu, mannigfaltigen Tierlebens. Daher weist die heiße Zone die
zahlreichsten Tierformen auf. — In welcher Zone liegt das Deutsche Reich?
7. Das Klima. (Vergl. S. 4.) Das Klima eines Landes wird
hauptsächlich bedingt dnrch Wärme, Wind und Niederschläge.
a) Die durchschnittliche Jahreswärme eines Landes richtet sich zu-
nächst nach seiner Lage zum Äquator. Es gilt hier das Gesetz: Je näher
dem Äquator, desto wärmer! Von weiterem Einfluß aus die Wärme
eines Ortes ist seine Höhe. In dieser Hinsicht gilt das Gesetz: Je höher,
desto kälter!
b) Die Winde entstehen hauptsächlich dadurch, daß die Luft au ver-
schiedenen Orteu der Erdoberfläche ungleich erwärmt wird. Warme Luft ist
leicht und steigt empor, kalte ist schwerer und strebt nach den erwärmten Ge-
bieten. Durch den Wind wird uns kalte oder warme Lnst zugeführt; die
sprichwörtliche Veränderlichkeit des Wetters wird zum großen Teil durch die
Änderung der Windrichtung bedingt.
e) Die W.=Wint>e führen die Niederschläge herbei, sie kommen vom
Ozean her, sind mit Feuchtigkeit gesättigt und bringen Niederschläge. Der
O.-Wind kommt dagegen über weite, wasserarme Landstrecken und ist trocken.
Der W.=2binb ist unser Regenwind, der O.-Wind unser Schöuwetter-
wind. — Ein Land, das von den feuchten Seewinden beherrscht wird, hat
Seeklima, ein solches, das vom Einfluß des Meeres weniger berührt wird,
hat Landklima.
8. Die Bevölkerung der Erde. Sie beträgt rund 1600 Millionen
Menschen. Die hat man nach ihren körperlichen Merkmalen in 7 Rassen
eingeteilt: 1. Mittelländer, 2. Mongolen, 3. Malayen, 4. Neger,
5. Buschmänner und Hottentotten, 6. Indianer, 7. Australier.
Die Mittelländer haben eine hell- bis bräunlichweiße Hautfarbe,
langes Haar und starken Bartwuchs. Zu ihnen gehören die wohlgebildetsten,
gesittetsten und mächtigsten aller Rassen, hauptsächlich über Europa, Nord-
afrika und Vorderasien, aber auch in Nordamerika und den übrigen Teilen
der bewohnten Erde verbreitet. Sie sind der Hauptträger höherer Kultur
und Gesittung. Ihre Zahl beträgt etwa die Hälfte der Menschheit.
Die Mongolen haben getrübt-gelbe Hautfarbe, schwachen Bartwuchs,
vorstehende Jochbogeu, meistens schiefe Stellung der schmalgeschlitzten Augen.
Sie bewohnen vorzugsweise deu 0. und N. Asiens, sind zum Teil altgesittet.
Die Malayen, von hell- bis schwarzbrauner Hautfarbe, schwarzem,
lockigem Haupthaar und breiter Nase, sind über das südöstliche Asien und
die Südseeinseln verbreitet.
_ Die Neger, von dunkelschwarzer bis grauer Hautfarbe, wolligem, oft
verfilztem Haupthaar, spärlichem Bartwuchs, niedriger Stirn, hervortretendem
Oberkiefer, wulstigen Lippen und breiter Nase, hauptsächlich in Afrika, aber
auch zahlreich in Amerika vertreten.
Die Buschmänner und Hotteutotteu in Südafrika weisen leder-
gelbe oder lederbraune Hautfarbe, verfilztes Haupthaar und schwachen Bart-
wuchs, breiten Mund mit vollen Lippen, schmalgeschlitzte, aber nicht schief
stehende Augeu auf.
2*
TM Hauptwörter (50): [T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone], T22: [Volk Bewohner Sprache Land Bevölkerung Einwohner deutsche Religion Million Stamm], T16: [Auge Kopf Körper Hand Haar Fuß Gesicht Blut Haut Brust]]
TM Hauptwörter (100): [T50: [Klima Land Meer Gebirge Europa Zone Norden Küste Süden Winter], T95: [Bewohner Sprache Volk Land Bevölkerung deutsche Stamm Religion Neger Einwohner], T75: [Haar Auge Kopf Hand Gesicht Mann Farbe Mantel Fuß Frau]]
TM Hauptwörter (200): [T83: [Klima Winter Sommer Land Meer Wind Regen Niederschlag Zone Gebirge], T152: [Auge Haar Gesicht Nase Krankheit Körper Mensch Mund Ohr Kopf], T109: [Europa Asien Afrika Amerika Australien Insel Erdteil Land Zone Klima], T24: [Luft Wasser Wärme Körper Erde Wind Regen Höhe Temperatur Schnee], T159: [Bewohner deutsche Bevölkerung Sprache Neger Volk Jude Einwohner Stamm Land]]
Extrahierte Ortsnamen: Deutsche_Reich Europa Vorderasien Nordamerika Asiens Afrika Amerika Südafrika
20
Aus der Länderkunde der Erdteile.
Die Indianer vder Rothäute sind die Urbewohner von Amerika. Sie
haben hellere oder dunklere rötlichbraune Hautfarbe, schwarzes, straffes Haar,
niedrige Stirn, hervortretende Nase und Backenknochen.
Die Australier auf dem australischen Festlande, mit dunkler, bisweilen
selbst schwarzer Hautfarbe, schwarzem, straffem Haar, unschönem Körperbau
und unförmlichem Munde. Ihre Zahl ist sehr zusammengeschmolzen.
Der Mensch ist „der Herr der Erde", hauptsächlich durch seine geistigen
Anlagen, die in der Sprache ihren Ausdruck finden. Je nach dem Maße,
in dem er sich der Natur dienstbar gemacht hat, unterscheidet man a) wilde
Völker (Jäger und Fischer), b) Hirtenv ölker oder Nomaden, c) an-
sässige (kultivierte oder zivilisierte) Völker, die sich mit Landwirtschaft,
Bergbau, Industrie, Binnen- und Seehandel beschäftigen und Kunst und
Wissenschaft fördern.
Bezüglich der Religion ist noch über die Hälfte der Menschheit dem
Heidentum ergeben. Bekenner eines Gottes find die Christen, die
Judeu und die Mohammedaner.
Ii. Aus der Känderkunde der Erdteile.
A. gfixi-opa*).
1. Lagt. Auf welcher Halbkugel, in welchen Zonen liegt Europa?
Bestimme nach der Karte die Lage des Erdteils im Gradnetz! Etwa in der
Mitte des Erdteils liegt unser Vaterland, das Deutsche Reich.
2. Utnvifj. Mit seiner breiten Ostseite hängt Europa mit Asien zu-
sammen. Welche Meere begrenzen es in X., W., S., 0.?
Das Meer dringt tief in den Erdteil ein und veranlaßt dadurch seine
reiche Gliederung. Ein Meerbusen des Eismeeres ist das Weiße Meer;
Teile des Atlantischen Ozeans sind die Ostsee und die Nordsee mit der
Straße von Calais (kaläh), der Golf von Biscaya und das viel-
gegliederte Mittelmeer, das durch die Straße von Gibraltar mit
dem Ozean in Verbindung steht und durch euge Meeresstraßen auch mit dem
Schwarzen Meer zusammenhängt. — Die meisten Halbinseln und Inseln
sind im Nw. und im S. des Erdteils. Zu den n. Halbinseln gehören
Skandinavien, Kola und Jütland; die wichtigsten nordeuropäischen
Inseln sind die großbritannische Inselgruppe und Island. Süd-
europa hat 3 größere Halbinseln. Sie heißen? Die bedeutendsten Inseln
des Mittelmeeres sind Sizilien, Corsika, Sardinien und Kreta.
Zahlreiche kleine Inseln ragen aus dem Ägäischeu Meer empor.
Reiche Gliederung macht einen Erdteil zugänglich, befördert Handel und
Verkehr und Verbreitung von Kunst und Wissenschaft, Bildung und Ge-
sittung.
Erklärungen. Die Linie, in der sich Land und Meer berühren,
heißt Küste. Sie kann eine Steilküste sein, wie bei Skandinavien, oder
*) Hier nur sehr kurz behandelt. Als Jahrespensum tritt Europa im 6. Schul-
jähr (Kl. Iv) auf.
TM Hauptwörter (50): [T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone], T22: [Volk Bewohner Sprache Land Bevölkerung Einwohner deutsche Religion Million Stamm], T6: [Insel Stadt Meer Hafen Handel Hauptstadt Land Küste Einw. Halbinsel]]
TM Hauptwörter (100): [T0: [Meer Insel Halbinsel Küste Ozean Afrika Land Europa Kap Straße], T95: [Bewohner Sprache Volk Land Bevölkerung deutsche Stamm Religion Neger Einwohner], T3: [Lage Karte Land Europa Geographie Klima Größe Verhältnis Grenze Gliederung]]
TM Hauptwörter (200): [T193: [Meer Halbinsel Gebirge Norden Süden Osten Westen Küste Insel Europa], T109: [Europa Asien Afrika Amerika Australien Insel Erdteil Land Zone Klima], T160: [Insel Hafen Meer Küste Stadt Halbinsel Neapel Straße Einw. Hauptstadt], T152: [Auge Haar Gesicht Nase Krankheit Körper Mensch Mund Ohr Kopf], T159: [Bewohner deutsche Bevölkerung Sprache Neger Volk Jude Einwohner Stamm Land]]
56
Landeskunde.
ganz allmählich an und erhebt sich kaum merklich über die Donauebene. Da-
gegen ist sein Abfall nach N. zu steil mit schluchtenartig zerfressenen Steil-
gehangen. Hier insonderheit führt er den Namen „Rauhe Alb." Dem
nördlichen Abfall ist eine Reihe von Kegelbergen vorgelagert, z. B. der
Hohenzollern und der Hohenstaufen.
Sein breiter Rücken zeigt rauhes Klima, Waldarmnt und eine dünne
Ackerkrume. Mit der Kalknatur des Gebirges hängt seine Wasserarmut zu-
fammen, da die Niederschläge schuell von den Spalten des Kalksteines auf-
genommen werden. Erwähnenswert ist noch der Höhlenreichtum dieses Kalk-
gebirges. — Die Bewohuer sind Schwaben.
Nenne die Staaten, durch die sich der Schwäbische Iura zieht! — Hier
breitet sich auch das Ländchen Hohenzollern aus, das Stammland der
Preußischen Könige. Aus dem Hohenzollern erhebt sich das wieder her-
gestellte Stammschloß der Hohenzollern.
2. Der Fränkische Jura. Richtung bis Regensberg, bis zum Main?
Wie der Schwäbische Jura besteht auch er aus einer höhlenreichen, Wasser-
armen Kalkplatte, die uach N. zu breiter und niedriger wird. Daher ist das
Gebirge weniger rauh. Es hat fruchtbare, waldreiche Quertäler und bildet
im n. Teile die an landschaftlichen Reizen reiche „Fränkische Schweiz".
b. Das Zlldwestdeutsche Lecken.
Es nimmt den ganzen Südwesten Deutschlands ein. Der Kern dieses
großen Landbeckens ist die obere rheinische Tiefebene mit ihren Grenz-
gebirgen, 3 im 0., 2 im W.; wie heißen sie? An diesen Kern des Beckens
lehnt sich das große Schwäbisch-Fränkische Stusenfand*) als öst-
liches, das kleine lothringische Stufenland als westliches Vorland an.
1. Die Oberrheinische Tiefebene.
1. Bodenform. Die Oberrheinische Tiefebene. Hanpterstreckung?
Sie bildet ein ebenes Tiefland zu beiden Seiten des Rheins, das sich in
südnördlicher Richtung allmählich senkt.
2. Bewässerung. Ihrer ganzen Länge nach wird die Ebene vom Rhein
durchzogen. Beschreibe seinen Lanf nach der Karte von den Quellen bis
Mainz! Nenne seine 3 bedeutendsten Nebenflüsse im Gebiet des Südwest-
deutschen Beckens! Durch den Rhein und seine Nebenflüsse wird die Tief-
ebene reich bewässert. Die Ufer des wasserreichen Stromes sind eingedämmt,
um das Ufergelände vor Überschwemmungen zu schützen. Auf dem Strome
selbst herrscht unterhalb Straßburg Schiffsverkehr. Starke, hohe Brücken
verbinden die beiden Ufer bei Basel, Straßburg und Mainz.
3. Klima und Fruchtbarkeit. Da die Ebene eine niedrige, durch
Gebirgszüge geschützte Lage hat, so ist das Klima mild, das mildeste in ganz
Deutschland. Die große Fruchtbarkeit des Bodens macht die Ebene zu einem
gartengleichen, gesegneten Landstrich. Außer unfern bekannten Feldfrüchten
gedeihen Wein, Obst, Tabak in Fülle.
4. Die Bewohner. Die Ebene gehört zu den bevölkertsten Strichen
unseres Vaterlandes. Der Landbau, Großindustrie (Baumwollen-
*) Als „Stusenland" bezeichnet man ein umfangreiches Berg- und Hügelland,
das in Stufen abfällt.
TM Hauptwörter (50): [T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau]]
TM Hauptwörter (100): [T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T5: [Rhein Main Wald Thüringer Teil Schwarzwald Gebirge Neckar Saale Jura], T48: [Fluß Meer See Strom Land Wasser Mündung Kanal Lauf Ostsee]]
TM Hauptwörter (200): [T139: [Donau Rhein Main Tiefebene Teil Jura Alpen Tiefland Gebiet Fluß], T133: [Boden Land Ackerbau Klima Wald Viehzucht Teil Wiese Anbau Fruchtbarkeit], T36: [Rhein Mosel Lahn Mainz Stadt Bingen Taunus Bonn Main Ufer], T14: [Gebirge Wald Teil Höhe Berg Harz Thüringer Bergland Gebirg Weser], T95: [Gestein Schicht Wasser Boden Erde Granit Gebirge Masse Sand Teil]]
Extrahierte Ortsnamen: Schwaben Regensberg Main Deutschlands Rheins Rhein Mainz Rhein Basel Mainz Deutschland
70 Landeskunde.
Iii. Östliche Gruppe.
1. Das Säcksiscke Berglanö.
1. Lage und Teile. Das Sächsische Bergland erstreckt sich vom Fichtel-
gebirge und Thüringer Lande östlich bis zu den Sudeten. Der Kern des
Berglandes ist das Erzgebirge. Zwischen diesem und dem Fichtelgebirge
befindet ^ sich das niedrige Massengebirge des Elstergebirges, während sich
östlich die Gebirgsschwelle in dem zerklüfteten Elbsandsteingebirge und dem
Lausiizer Gebirge bis zu den Sudeten fortsetzt.
2. Bodenform und Bewässerung. Die höchsten Erhebungen des
Berglandes sind im 8. auf der Grenze zwischen Sachsen und Böhmen. Hier
verläuft auch — und zwar auf böhmischer Seite — der Kamm des Erz-
gebirges, das in dem Keilberge gipfelt. Wie fällt das Gebirge nach
S., nach N. ab? Die Oberfläche im Ist. ist wellig gestaltet und oft von
tief eingeschnittenen Flußtälern durchfurcht. Im Gebiete der u. Abdachung
birgt das Bergland im Innern der Erde die großen sächsischen Kohlen-
lager, die die sächsische Industrie bedingen. Das Erzgebirge enthält in
seinem Innern auch mancherlei Metallschätze, von dem ehemaligen Reichtum
an Silbererzen erhielt es den Namen. Wie heißen die 3 Flüsse des
^.-Abhanges? Richtung, Mündung?
Das Elbsandsteingebirge wird von der Elbe in einem wild zerklüfteten
Quertale durchbrochen. Es steht an Höhe und Ausdehnung dem Erzgebirge
nach, übertrifft es aber in seinen landschaftlichen Reizen. Es bildet mit
seinen türm- und wandartig aufsteigenden Sandsteinklippen, die grau und
kahl aus dem dichten Laubgrün hervorragen, mit seinen kühlen Felsschluchten
und merkwürdigen Felsen (Prebischtor, Kuhstall) die „Sächsische Schweiz,"
die ihrer Schönheit wegen alljährlich von vielen Fremden besucht wird. —
Das Gebirge liefert die für Bauzwecke wichtigen, hellen Quadersandsteine. —
Das Lansiizer Gebirge erstreckt sich tief nach Böhmen hinein. Welche
zwei Flüsse entspringen hier?
Den Nordrand des sächsischen Berglandes umsäumt das vou Hügeln
und Ebenen durchsetzte sächsische Flachland.
3. Klima und Fruchtbarkeit. Das mildeste Klima herrscht im Elb-
tal, besonders im Dresdener Talkessel. Hier gedeihen Reben an den
sonnigen Höhen, und herrliches Obst und Gemüse in den wohlgepslegten
Gärten. Im sächsischen Flach- und Hügelland ist ebenfalls mildes Klima,
l. der Elbe große Fruchtbarkeit, sodaß der Boden reiche Getreideernten liefert.
In den östlichen Gebieten ist viel unfruchtbarer Sandboden anzutreffen. —
Die höchsten Flächen des Erzgebirges endlich bilden in ihrem rauhen
Klima einen schroffen Gegensatz zu den Gegenden des Elbtales. Ein langer,
schneereicher Winter schränkt das Wachstum der Pflanzen ein. Nur au ge-
schützten Stellen sucht man Hafer und Kartoffeln anzubauen.
4. Die Bewohner sind bis auf einen kleinen Rest von Wenden
(in der Lausitz) Deutsche, und zwar obersächsischen Stammes, und mit
geringen Ausnahmen evangelisch. Das ganze Gebiet ist ausnahmslos
sehr dicht bevölkert. Das sächsische Berglaud ist überwiegend Judustrielaud.
Der Hauptsitz der Großindustrie ist das Gebiet des Kohlenbeckens auf dem
Nordabhauge des Erzgebirges. Baumwollen- und Wollenverarbeitung und
Maschinenbau sind die wichtigsten der zahlreichen Industriezweige. In der
TM Hauptwörter (50): [T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau]]
TM Hauptwörter (100): [T49: [Berg Gebirge Höhe Fuß Ebene Seite Gipfel Gebirg Elbe Meer], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland]]
TM Hauptwörter (200): [T14: [Gebirge Wald Teil Höhe Berg Harz Thüringer Bergland Gebirg Weser], T133: [Boden Land Ackerbau Klima Wald Viehzucht Teil Wiese Anbau Fruchtbarkeit], T188: [Handel Industrie Ackerbau Land Viehzucht Bewohner Gewerbe Bevölkerung Stadt Bergbau], T95: [Gestein Schicht Wasser Boden Erde Granit Gebirge Masse Sand Teil], T25: [Stadt Schloß Straße Garten Berg Dorf Nähe Park Ufer Haus]]
— 9 —
Jede Unebenheit, die über ihre nähere Umgebung merklich
hervorragt, heißt Berg; ist sie niedrig und hat sie sanfte Formen,
so wird sie Hügel genannt. Liegen alle Punkte eines Länder-
raumes ungefähr gleich hoch, so daß ein Wechsel der relativen
Höhe nicht hervortritt, so haben wir eine Ebene; dagegen schafft
ein starker Wechsel in der relativen Höhe Hügel- und Berg-
land. Alles Land, das tiefer als 200 m über dem Meeresspiegel
liegt, heißt Tiefland; jede Ebene in dieser Höhe Tiefebene,
jede höher gelegene Hochebene; ausgedehnte Hochebenen nennt
man Tafelländer. Dagegen ist der Ausdruck Hochland für
alles Land über 200 m Seehöhe nicht gebräuchlich. Man versteht
darunter die großen, mächtigen Anschwellungen des Festlandes
mit Einschluß der Ebenen und Gebirge. Fällt eine Hochebene
treppenartig zu tiefer gelegenen Erdräumen ab, so entsteht ein
Stufen- oder Terraffenland. Ausgedehnte'und zusammen-
hängende Erhebungen verschiedener Art bilden ein Gebirge. Ge-
birge bis 1500 m heißen Mittelgebirge; erheben sie sich über
diese Höhe und zeichnen sie sich durch sehr schroffe Formen aus,
so spricht man vom Hochgebirge.
Neigt sich eine zusammenhängende Erhebung dachförmig von
einerhö henlinie (Kammlinie) nach zwei entgegengefetzten Seiten,
so spricht man von einem Gebirgskamm; wenn eine breite
Scheitelfläche die Kammlinie ersetzt, so hat man einen Berg-
oder Gebirgsrücken. Eine Einsendung in den Kamm heißt
Joch oder Sattel, wenn sie als Uebergang benutzt wird, Paß.
Kettengebirge bestehen vorwiegend aus parallelen Kamm-
gebirgen. Schließen sich mehrere Gebirgsketten zusammen, so
entstehen Gebirgsknoten. Das Massengebirge oder Massiv
ist ohne ausgesprochene Gliederung und ohne bestimmte Streichungs-
richtung. Ein Gruppengebirge besteht aus selbständigen Er-
Hebungen, die nur am Fuße miteinander verwachsen sind.
Berge, an denen Ausbruchserscheinungen wahrgenommen
werden, heißen Vulkane. Zeitweise werden aus trichterförmigen
Offnungen (Krater) Lava, Asche, glühende Steine ausgeworfen.
Die Furchen im Gebirge und in der Ebene nennt man
Täler. An jedem Tale unterscheidet man die Talsohle, den
tieferen, meist flacheren Teil, und die Talwände, die das Tal
einschließenden geneigten Flächen. Längstäler ziehen zwischen
Gebirgsketten und in gleicher Richtung mit ihnen hin; Quer-
täler durchbrechen die Gebirgsketten.
Erdstellen, die tiefer als der Meeresspiegel liegen, nennt man
Depressionen (Niederdrückungen).
Wo Wasser aus der Erde hervortritt, ist eine Quelle.
Durch die Vereinigung mehrerer Quellabflüsse entsteht ein Bach;
mehrere Bäche bilden einen Fluß. Größere Flüsse nennt man
Ströme. Ein Strom mit seinen Flüssen, Bächen, Quellen bildet
ein Stromnetz (Hauptfluß, Nebenflüsse), und das Land, aus
dem ein Strom gespeist wird, sein Stromgebiet. Die Grenze
TM Hauptwörter (50): [T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau]]
TM Hauptwörter (100): [T49: [Berg Gebirge Höhe Fuß Ebene Seite Gipfel Gebirg Elbe Meer], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland]]
TM Hauptwörter (200): [T14: [Gebirge Wald Teil Höhe Berg Harz Thüringer Bergland Gebirg Weser], T95: [Gestein Schicht Wasser Boden Erde Granit Gebirge Masse Sand Teil], T6: [Berg Fuß Höhe Gipfel Gebirge Schnee Meer Fels Ebene See], T47: [Karte Lage Länge Breite Größe Meile Linie Ort Grenze Höhe], T139: [Donau Rhein Main Tiefebene Teil Jura Alpen Tiefland Gebiet Fluß]]