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Diagramm für Aktuelle Auwahl statistik

1. Teil 2 = Oberstufe - S. 14

1897 - Halle a.d.S. : Schroedel
14 Allgemeine Geographie. Wie verteilen sich dieselben auf die östliche und westliche Halbkugel? — Nach der Verteiluug der Festländer über das Gesamtgebiet der Erdoberfläche unter- scheidet man eine Landhalbkugel (nordöstliche H.) und eine Wasser- halbkugel (südwestliche H.). Um den Mittelpunkt der ersteren liegen die nw. Küstenländer Deutschlands; die Mitte der letzteren bildet Neuseeland. Das Größenverhältnis der Erdteile und der Weltmeere zeigt folgende Zahlentafel: Erdteile qkm Europa = 1 Weltmeere qkm N. Eismeer = 1 Europa Asien Afrika Amerika Australien Polargebiete 9,7 Mill. 44,3 „ 29,8 „ 38,3 „ 9,0 „ 4,5 „ 1 47, 3 4 fast 1 fast 7. Nördl. Eismeer Südl. Eismeer Indischer Ozean Atlant. Ozean Großer Ozean 15,3mill. 20.5 „ 74,4 „ 88.6 „ 175,6 „ 1 17z fast 5 fast 6 1172 Landfläche 135,6 Wasserfläche 374,4 510 Mill. qkm. Die Lagerung der Landflächen nach N. und S. hin zeigt auffallende Verschieden- heiten. Die Festländer wenden dem N. ihre breite Seite zu, während sie nach Süden zu immer schmäler werden und sich hier mehr oder weniger zuspitzen. Die Erdteil- der n. Halbkugel sind deshalb viel näher aneinandergerückt als die auf der s. Halb- kugel. Im Norden war daher den Bewohnern viel leichter die Möglichkeit gegenseitiger Beziehung geboten, während die Länder der s. Erdhälfte erst seit Entwicklung der ozeanischen Schiffahrt in den Kreis der allgemeinen Weltkultur hineingezogen werden konnten. — Zwischen den Erdteilen der n. und s. Halbkugel zieht sich eine ostwestliche Bruchzone hin, zu welcher die oft- und westindische Jnselslur, sowie die Halbinseln des s. Asiens und Europas gehören. Die Lagerung der Festländer und Meeresbecken hat im Laufe der Entwicklungs- geschichte unserer Erdoberfläche mancherlei Verschiebungen erfahren. Ganze Erdteile find allmählich ins Meer gesunken, und anderwärts stiegen umfangreiche Landmassen daraus empor. Auch die Küstenlinien der jetzigen Erdteile haben sich verschoben, teil- weise bereits seit dem Auftreten des Menschengeschlechts. Die Geologie, die Wissen- schaft von der Entstehung, Bildung und Beschaffenheit der Erdkruste und des Erd- innern, versucht uns auch Ausschluß über diese Umgestaltungen der Erdoberfläche zu geben. Die „sinkenden Küsten" und das „senkrechte Emporsteigen" anderer Küstenländer sind beredte Zeugen dafür, daß eine Veränderung der Fest- landssormen auch heute noch fortdauert. 2. Das Meer. A. Allgemeine Meereskunde. 1. Meerestiefe und Meeresgrund. Die Tiefe des Meeres ist sehr verschieden. Die größte bis jetzt ermittelte Tiefe beträgt 9429 m (Gaurisankar 8800 m) und befindet sich mitten n. im großen Ozean ö. vom s. Japan (ßo1^0 n. B. — 1762/3° ö. v. G.). Die größte Tiefe des atlantischen Ozeans liegt nw. von St. Thomas. (Weitere Angaben auf nachstehender Zeichnung!) Ostsee und Nordsee erscheinen in dieser Beziehung als sehr flache Becken. Die großen Thalebenen der Ozeane liegen 7—8 mal so tief unter dem Meeresspiegel, als die mittlere Seehöhe sämtlicher Landmassen beträgt. (Übrigens zeigt auch die Höhe des Meeresspiegels der einzelnen Ozeane und Binnenmeere kleine Unterschiede.)

2. Teil 2 = Oberstufe - S. 22

1897 - Halle a.d.S. : Schroedel
22, Allgemeine Geographie. folgen der Richtung des Gebirges, Querthäler durchbrechen das Gebirge. Außer- dem unterscheidet man Haupt- und Nebenthäler, Schluchten und Thalkessel. Der Höhe nach unterscheidet man Hügelland bis 500 m, niederes Bergland bis 1000 m Höhe, Mittelgebirge bis 2000 m und Hoch- gebirge über 2000 m. Die oberen Teile der Hochgebirge sind in der Regel mit ewigem Schnee und Gletschereis bedeckt. Die untere Grenzlinie, über welcher der Schnee auch im Sommer nicht mehr verschwindet, heißt Schnee- grenze oder Schneelinie. In den Alpen liegt sie bei 2600 m; unter den Tropen steigt sie viel höher hinaus, in Polargegenden viel tiefer hinab. So liegt sie auf der N.-Seite des Himalaja 5300 m, am Nordcap nur 720 m hoch. Die Hochgebirge entladen ihre angehäuften Schnee- und Eismassen zu Thale durch Lawinen und Gletscher. Unter ersteren versteht man große Schneestürze. Zu ihnen gehören die winterlichen Staublawinen, welche aus lockerem Schneestaub bestehen, und die Grundlawinen, welche gewöhnlich im Frühjahr niedergehen und ganze Schneedecken an steilen Gehängen zu Thale wälzen. Die Gletscher sind gleichsam große Eisströme, welche aus dem ewigen Schnee entstanden sind. Der Hochaebirgsschnee wird durch längeres Liegen, Abschmelzen und Wiedergefrieren an der Oberfläche endlich körnig und heißt dann Firn (— ferner, vorjähriger Schnee; daher auch die Benennung „Ferner" für Gletscher in Tirol). Durch Einwirkung von wechselnder Kälte und Wärme und unter dem Druck, den die höher liegenden Massen auf die tiefer liegenden ausüben, verwandelt sich die ganze Masse in festes, oft durchsichtiges und krystallklares Gletschereis, welches sich in Firn- mulden ansammelt und als Gletscher stromartig Abfluß sucht. Wie eine zähe, halberstarrte Masse gleiten die oft viele Stunden langen Gletscher abwärts bis tief unter die Schneelinie hinab, wo sie abschmelzen. Von den angrenzenden Felswänden stürzen infolge der Verwitterung und unter dem zerstörenden Einfluß des Frostes größere oder kleinere Felstrümmer auf die Oberfläche des Gletschers nieder und bilden ______—'— —^ hier linienförmig geordnete Gesteinswälle, Moränen ge- nannt. Als Seitenmoränen fasfen dieselben den Glet- scher ein, als Mittelmoränen bezeichnen dieselben das Zusammenstoßen zweier Gletscher; als End- oder Stirn- moränen sind sie dem Endpunkt des Gletschers vorgelagert. Von dem Gesteinsmaterial, welches der Gletscher fortschafft, gelangt ein Teil durch die Gletscherspalten und an den Seiten auf den Grund des Gletschers und bildet dann die aus zermalmtem Geröll und Schutt bestehende Grundmoräne. Diese veranlaßt die Trübung des Gletscherbaches, der gewöhnlich am Ende des Gletschers aus dem gewölbten Gletscherthor hervorbricht. Die Oberfläche des Gletschers ist zerklüftet und von Längs- und Quer- spalten durchsetzt, die sich oft unter krachendem Donner des Gletschers bilden. Eine eigenartige Erscheinung sind die Gletschertische. Ihre Bildung wird durch Fels- blöcke veranlaßt, welche auf einem abtauenden Gletscher liegen und die unter sich liegende Eismasse vor dem Abtauen schützen. So bildet sich unter jedem Felsen ein Eisfuß, auf welchem derselbe wie eine Riesentischplatte ruht. Manche Gegenden haben eine oder mehrere Eiszeiten gehabt. So wurde das deutsche Tiefland in vorgeschichtlicherzeit mehrmals von Riesen-Gletschern bedeckt. Zeugen jener Ubergletscherung sind die erratisch en B löcke, welche von Skandinavien und Finn- land durch die Gletscher bis nach Norddeutschland geführt wurden. Damals füllten die Alpengletscher die Thäler dieses Hochgebirges und die Hochflächen aus, welche sich daran lehnen. Auch manche deutsche Mittelgebirge, ferner die Karpaten und die Ge- birge von England und Schottland hatten ihre Gletscher. Beweise für diese ehemalige Ausdehnung der Gletscherwelt sind Moränenüberreste und die Schliffflächen an den Felsen jener Gebirge. — Der inneren Zusammensetzung nach unterscheidet man bei den Gebirgen 1. geschichtete (Sediment-) Gesteine und 2. Eruptivgesteine, auch Massen- g est eine genannt. Erstere find unter Mithilfe des Wassers entstanden. Zu den

3. Teil 2 = Oberstufe - S. 80

1897 - Halle a.d.S. : Schroedel
80 Die fremden Erdteile. Australiens (490 Tsd. (£.), Äst. von Victoria, dem früheren Goldlande, dem frucht- barsten und dichtbevölkerten Gebiete Australiens. — Adelaide (äddelid), (135 Tsd. E.), Hst. von Südaustralien, der Konikammer des Erdteils. Ausfuhrhafen eines großen Ackerbau- und Weidegebiets. Unter den Bewohnern viele Deutsche. — Perth am Schwanenfluß, Hst. von Westaustralien. — Hob art, Hafenort auf Tasmania, nament- lich von Walfischfängern viel besucht. 2. Tie australischen Inseln. (1,2 Mill. ^m, 2,1 Mill. E.). Sie umfassen den Jnselgürtel von Neu-Guinea bis Neu-See- land. Ihrer Bodengestaltung nach sind sie fast durchweg gebirgig und reich an Vulkanen. Auf der Nordinsel Neuseelands, einer wahren Sammelstätte vulkanischer Erscheinungen, finden sich viele heiße Quellen und Geysire. Die Gebirge der Südinsel zeigen Hochgebirgsnatnr und erreichen im Cvokberg eine Höhe von 3800 m. Das Klima ist warm, gleichmäßig und reich an Niederschlägen. Eines sehr gesunden Klimas für Europäer erfreut sich Neuseeland; auf den übrigen Insel {st die feuchtwarme, gleichmäßig erwärmte Luft die Ursache von Fieberkrank- heiten. Die Pflanzenwelt der Inseln ist üppig. Unter den Fruchtbäumen sind Brotfruchtbäume, Sago- und Kokospalmen zu nennen. Die Tierwelt ist (wie die des benachbarten Festlandes) arm an einheimischen Säugetierformen. Aus der Vogelwelt sind die prachtvollen Paradiesvögel Neu-Guineas zu erwähnen. An nutzbaren Mineralien finden sich auf Neu-Seeland Gold, Kupfer und Kohlen. Die Bevölkerung besteht in Neuseeland aus den malayischen Maoris, welche aber gegenüber der zunehmenden weißen Bevölkerung immer mehr zurückgehen (noch 42000). Auf den übrigen Inseln sind die Bewohner die dunkelfarbigen Papuas (= Krausköpfe), welche in zahllose Stämme zerfallen. In der Regel sind sie kriegerisch, grausam, der Kultur wenig zugänglich und auf manchen Inseln noch Kannibalen. In den Besitz der Inselgruppen haben sich Engländer, Franzosen, Nieder- länder und Deutsche geteilt. Neuseeland, der wertvollste Kolonialbesitz unter den australischen Inseln, gehört den Engländern. Die schöne Doppelinsel ist größer als die Insel Großbritannien, hat aber nur 0,7 Mill. E. In den großen Wäldern Neuseelands schwindet die Kaurifichte, welche das kostbare Kauriharz liefert, immer mehr. Der aufblühende Kolonialstaat bringt außer diesem Gummi noch Wolle, Flachs, Gold und Weizen zur -Ausfuhr. Hst. Auckland (ökländ). Neu-Kaledonien ist französisch und wird als Verbrecherkolonie benutzt. Neuguinea, nächst Grönland die größte Insel der Erde, größer als Skan- dinavien, ist im Innern noch wenig durchforscht. Die Westhälfte gehört den Nieder- ländern, die Osthälfte ist auf der dem Festlande zugekehrten Seite englisch, auf der Seeseite deutsch. Auch der benachbarte Bismarck-Archipel gehört zu den deutschen Besitzungen. Die deutschen Besitzungen stammen aus deu Jahren 1884 und 1885. Die bedeutendste der Kolonieen ist Kaiser-Wilhelms-Land auf der Nordostküste vou Neu-Guinea. Das Land kommt an Größe dem dritten Teile des deutschen Reiches gleich (181500 qkrn mit 110 Tsd. ($.), ist im Innern noch wenig durchforscht, teils Gebirgslandschaft, teils weites Tief- land um deu Kaiserin-Angnsta-Fluß. Das feuchtwarme Tropenklima ruft eine üppige Pflanzenwelt hervor. Die Tierwelt zeigt Reichtum an Vögeln (Paradiesvögel) und niederem Getier, aber Armut an Säugetieren. — Die Bewohner sind die krausköpfigen, gutmütigen aber arbeitsscheuen Papuas. Bayrische und rheinische Missionare sind unermüdlich für die Ausbreitung des Christentums thätig. In dem Plantagenbau

4. Teil 2 = Oberstufe - S. 42

1897 - Halle a.d.S. : Schroedel
42 Die fremden Erdteile. Halbinsel Malakka landzungenartig weit ins Meer. Fünf hohe, jedoch nicht schneebedeckte Meridian-Gebirge durchziehen die Halbinsel in der Richtung ihrer Küsten gen 880. Ihren Ausgang nehmen dieselben von Tibet und dem sö. China. Zwischen ihnen fließen in langgestreckten Thälern 4 Ströme: Jräwadi, Salwßn, Mßnam und Mekong. Vergleiche ihre Strom- längen untereinander! Ihre Mündungsgebiete sind weite Tiefebenen von großer Fruchtbarkeit. Hinterindien liegt ganz in der heißen Zone und gehört zum asiatischen Monsungebiet. Das heißfeuchte Tropeuklima begünstigt in den Berg- ländern einen üppigen Waldwuchs (Tik-Holz) und auf dem fetten Schlamm- boden der Flußthäler einen überaus ergiebigen Reisbau. Im allgemeinen erinnert die Tier- und Pflanzenwelt durchaus an diejenige von Vorderindien. Echt hinterindisch sind die Salanganennester, von den Chinesen als Lecker- bissen geschätzt. Die Halbinsel Malakka gehört zu den wichtigsten Zinnländern und ist die Heimat des Stein-Rotang („spanisches Rohr"). Die Bewohner sind aus Malakka Mala Yen (S. 30), im übrigen Hinterindien Mongolen (S. 30). An der 0.- und 8.-Küste viele Chinesen, welche fleißige Ackerbauer und rührige Handwerker und Händler sind. Die herrschende Religion ist der Buddhismus. Diese Religion entstand durch eine Art Reformation aus der älteru brahamanischen Religion. Sie verwirft die Kasteneinteilung und den brahmanischen Götzendienst. Ihr Stifter war Buddha, ein Königssohn aus Nipal, der als Prophet zur Zeit Cyrus auftrat. Aus Vorderindien verdrängt (wo sie nur auf Ceylou und in Nipal herrschend ist) fand sie zahlreiche Anhänger in andern Ländern Hinterasiens. Sic zählt etwa soviel Anhänger, wie die christliche aus der gauzeu Erde, da sich zu ihr alle Mougoleuvölker des mittleren und südöstlichen Asiens bekennen. Im Laufe der Zeit ist sie zu leerem Formeldienst erstarrt, obgleich in ihren Sittenlehren Anklänge an die christliche Moral nicht zu verkennen sind. a) Das britisch e Hinterindien umfaßt die w. Küstenländer, das frührere Königreich Barma und den 8. der Halbinsel Malakka. Besonders wichtig ist die Reisausfuhr aus diesem Gebiet. Hauptausfuhrhafen ist die Hst. Rangun. Die wichtigste Stadt in den „Straßenansiedelungen" (Straits Settlements) an der Straße von Malakka ist das sehr verkehrsreiche Singapur, auf der gleichnamigen Insel gelegen. b) das französische Hinterin dien umfaßt das fruchtbare Mekongdelta mit der Hst. Saigon, das Königreich Kambodscha, das Kaiserreich Anam und Tonking. c) Das Königreich Siam, „das Reich des weißen Elefanten", ist ein unab- hängiger Staat im Gebiete des Menam. Hst. Bangkok im Mündungsgebiet des Menam, größte Stadt Hinterindiens. Der Glanz und Prunk der dortigen Pagoden übertrifft den aller übrigen in Asien. 3» Der indische Archipel umfaßt die Hauptmasse der iusulareu Ab- gliederung vom asiatischen Osten. Die Inselwelt besteht ans zahlreichen (etwa 10000) Inseln, welche sich zu beiden Seiten des Äquators zwischen Südasien und Australien ausbreiten. Man unterscheidet 4 große Haupt- gruppeu: 1. die großeu Snndainseln (Borneo, Sumatra, Java, Se- lebes), 2. die kleinen Snndainseln, 3. die Philippinen, 4. die Molnkken oder Gewürzinseln. — Die Bodengestaltung der Inseln zeigt überall Gebirgsuatur. Eine lange Reihe noch mitunter furchtbar thätiger Vulkane zieht sich über Sumatra, Java, die kleinen Snndainseln und dann n. bis zu den Philippinen. Java ist mit seinen 4 6 Vul- kauen die vulkanreichste Stelle der Erde. Der letzte großartige Ausbruch dieses Vulkanherdes war 1883. (Vergl. S. 23).

5. Teil 2 = Oberstufe - S. 136

1897 - Halle a.d.S. : Schroedel
136 Das Deutsche Reich. a) Der Schwarzwald hat seinen Namen von den dunkeln Tannen- und Fichten- Wäldern, die seine Höhen bedecken. Er ist das stattlichste unter den Grenzgebirgen der oberrheinischen Tiefebene. Im f. Teile besteht er aus Granitmassen, im n. Gebiete aus buntem Sandstein, zeigt Neigung zur Hochflächenbildung mit überragenden, läng- lichen und rundlichen Kuppen. Die höchste Erhebung ist der Feldberg (1500 m). Nach N. zu lockert sich das Gebirge zu niedrigen Berglandschaften auf und geht nach 0. zu in die Flächen des Jura und der schwäbischen Hochebene über. — Donau und Neckar haben auf dem Schwarzwalde ihre Quellen. Kleine, reißende Gebirgsflüsse, die aber zu manchen Zeiten gewaltige Wassermassen thalabwärts wälzen, eilen in tiefen Thälern dem Rheinstrom zu. Zu ihnen gehören Dreisam, Kinzig und Murg. Ihre Thäler sind reich an landschaftlichen Schönheiten. Unter den vielen kleinen Seen ist der sagenreiche Mummelsee am bekanntesten. Die Bewohner des Schwarzwaldes sind arbeitsame, zufriedene und fromme Leute. Das Leben der „Wäldler" ist mit dem Walde eng verwachsen. Die Holz- fäll er schlagen die riesengroßen Tannen und Fichten nieder und flößen die Stämme auf den Gebirgsflüssen dem Neckar und Rheine zu, wo sie, zu großen Flößen vereint, rheinabwärts bis Holland geführt werden. An den Gebirgsgewäfsern findet man zahlreiche Sägewerke, während im dunkeln Hochwalde der Köhler sein Wesen treibt. Der Holzreichtum des Gebirges nötigte die Leute.zur Holzschnitzerei und verwandten Arbeiten des Hausfleißes. Sie schnitzen Hausgeräte und Spielsachen, ver- fertigen die allbekannten Schwarzwälder Uhren, allerlei Musikwaren und Strohflecht- arbeiten. So hat sich in einzelnen Gegenden eine umfangreiche Gebirgsinduftrie herausgebildet. Ackerbau und Viehwirtschaft und endlich der Fremdenverkeh r sind ebenfalls wichtige Nahrungsquellen.*) Die wichtigste Verkehrslinie ist die Schwarzwaldbahn. Sie führt von Offenburg in sö. Richtung über Donaueschingen nach Konstanz und wird wegen ihrer Kunstbauten und der landschaftlichen Schönheiten jenes Gebirgsgebietes von Reisenden viel befahren. 'jschwarzwaldj Rauhe Alp. ! Bayrischehochebene. Querschnitt durch Süddeutschland (in der Diagonale vom 48. zum 49" n. Br.). b) Der Odenwald erhebt sich n. vom fruchtbaren Neckarbergland, senkt sich all- mählich zum Mainthal und geht im 0. in die Hochflächen des „badischen Bau- l and es" über. Im 8. wird er von dem reizenden Neckarthal durchbrochen. Der größte Teil des Gebirges liegt in Hessen. Aus der Rheinebene steigt es in steilen Formen auf, besteht hier aus Granit und weist langgestreckte fruchtbare Thäfer auf. Von Darmstadt bis Heidelberg zieht sich die durch ihre Naturschönheiten berühmte Bergstraße hin. Der ö. Hauptteil des Gebirges besteht aus buntem Sandstein und ist hier wenig fruchtbar. Hier findet sich als höchste Erhebung des ganzen Gebirges die Basaltkuppe des Katzenbuckels (630 m). Die Hälfte des Bodens vom gesamten Odenwaldgebiet ist mit Wald bedeckt. c) Der Spessart (Spechtswald), ein niedriges, vielkuppiges Massengebirge im „Mainviereck", ist ausgezeichnet durch große Wälder mit prachtvollen Eichen- und *) Auerbach: Schwarzwälder Dorfgeschichten.

6. Teil 2 = Oberstufe - S. 144

1897 - Halle a.d.S. : Schroedel
144 Das Deutsche Reich. Entwässert wird das Bodengebiet durch den Rhein und seine Neben- flüsse. Die bedeutendsten derselben sind l. Nahe und Mosel, r. Lahn, Sieg, Wupper und Ruhr. In früheren Zeiten der Erdgeschichte vereinig- Jen sich kleine Gewässer vor den beiden heutigen Gebirgsflüsseu in der Gegend der jetzigen Rheinlinie zu einer Zentralrinne und bereiteten das Durchbruchs- thal vor. So konnte der Rhein die Gebirgsmasse allmählich durchnagen und grub sein Bett tiefer und tiefer in dieselbe ein. Nur das harte Quarzriff bei Bingen vermochte er bis heute nicht zu vernichten, und so mußte die von der Schiffahrt benutzte Lücke durch dasselbe, das „Binger Loch", durch Sprengarbeit erweitert werden. — Auch die Thalsohle der meisten Neben- flüsse ist tief in das Gebirgsgebiet eingegraben, so daß der steile, vielgestaltete Abfall in die Flnßthäler durchaus gebirgsartig erscheint. Das Klima der Hochflächen und Gebirgszüge ist rauh, unfreundlich und kalt. Kulturfähiger Boden ist hier bei der vorherrschenden Unfrncht- barkeit des Bodens nur in geringem Umfange anzutreffen. Selbst Kartoffeln und Hafer geben oft nur dürftige Ernten. Die Gebirgsflächen und Höhen sind von Wäldern, Heiden, Mooren und Hochwiesen bedeckt. Der Hunsrück (Hünen-Rücken) erhebt sich zwischen Rhein, Mosel, Saar und Nahe als eine von Quarzitkuppen durchsetzte Thonschieferplatte von 600 m mittlerer Seehohe. Der ganzen Länge nach wird die Hochfläche von Bergketten durchzogen. Unter ihnen der Hochwald und der Jdarwald mit dem Erbeskopf (815 rn). Der Hunsrück ist aussen Scheitelflächen rauh und unfruchtbar, aber stark bewaldet. Mit steilen Rändern, die in ihren niedrigeren Teilen von Weinpflanzungen und Obst- gärten überzogen sind, fällt er in die Flußthäler ab. n Die Eifel, auch hohe Eisel genannt, ist eine einförmige, rauhe Hochebene. Die vielen Kegelberge, kraterförmigen Vertiefungen und Bulkanseen (Laacher See), sowie das vulkanische Gestein (Basalt, Lavagestein, Bimsstein, Trachyt), womit die Schiefer- platte durchsetzt oder überlagert ist, lassen eine frühere Vulkanthätigkeit dieses Gebiets erkennen. Die rauhe Schneifel (Schneeeisel) und das an Hochmooren reiche hohe Venn (— Moor) gehören zu den unwirtlichsten Strecken deutschen Landes. Der Taunus (= die Höhe), durch Flußthäler ähnlich abgeschlossen wie der Hunsrück, erhebt sich zwischen Rhein, Main, Wetterau und Lahn. Wie der Hunsrück zeigt auch er einen kammartigen Rücken, in welchem die höchste Erhebung des Schiefer- gebirges, der große Feldberg (gegen 900 m), liegt. Nach dem Rhein- und Mainthal fällt das Gebirge steil, nach der Lahn allmählich ab. Seiner Natur nach ist der Taunus das freundlichste unter den rheinischen Schiefergebirgen. Seine Höhen sind mit Herr- lichen Laub- und Nadelwäldern bestanden; in seinen sonnigen Thälern reift die Rebe; aus dem Innern der Erde quellen zahlreiche Gesundheitsbrunnen, welche die Ent- stehung größerer und kleinerer Badeorte veranlaßt haben. (Homburg, Soden, Wiesbaden, Selters, Ems.) Der südwestliche Vorsprung des Gebirges am Rhein ist der vielbesuchte Niederwald, dessen Höhe das Nationaldenkmal schmückt. Das Fußgestell der Germania trägt die Inschrift: „Zum Andenken au die einmütige, siegreiche Erhebung des deutschen Volkes und an die Wiederaufrichtung des Deutschen Reiches 1870—71."" Der Westerwald ist ein terrassenförmiges Hochland, welches mit seinen rauhen, von Heiden und Mooren bedeckten Flächen an die Eifel erinnert. Auch das Vulkan- gestein, womit feine Massen durchsetzt sind, fordert zu einem Vergleich dieser beiden Gebirgsflügel auf. Die rauhe Natur des Gebirges zeigt sich besonders in dem langen, sckineereichen Winter. Das Gebirge ist übrigens reich an Mineralien, besonders an Braunkohlen, Eisen- und Bleierzen. Mit dem nordwestlichen Vorsprung, dem vul- kanischen, schön geformten Siebengebirge, tritt der Gebirgsflügel hart an den Rhein. Im südwestlichen Teil („dem Kannenbäckerländchen") hat die vorzügliche Thonerde einen besondern Industriezweig, die Fabrikation von Krügen, veranlaßt. In denselben werden die Mineralwasser des Taunus versandt.

7. Teil 2 = Oberstufe - S. 150

1897 - Halle a.d.S. : Schroedel
150 Das Deutsche Reich. Ii. Das Thüringer Flachland umsaßt den Bodenraum zwischen Thüringerwald und Harz, Weser und Saale. Es besteht aus einem fruchtbaren Hügellaude, dessen Untergruudgesteiu aus Buntsandstein, Muschel- kalk und Keuper^zusammeugesetzt ist. Eine Anzahl von Höhenzügen zerlegt das Gebiet in mehrere Bodenmulden. Am höchsten steigt das Flachland in der Hochfläche des rauhen, nnwirtbaren Cichsfeldes, das sich rechts von der Weser um die oberste Leine ausbreitet. Unter den Bergen und Höhen- zügen sind die bekanntesten die sagenreichen Hörselberge (unmittelbar vor den Höhen des Thüringerwaldes, rechts von der Hörsel, ö. von Eisenach ge- legen), die Hainleite l., die Finne r. der Unstrut und der Miffhäuser, der sich einsam aus der goldenen Ane erhebt. Bon der ehemaligen Reichsburg Kyffhausen auf dem Berge ist noch eine viereckige Turmruine vorhanden. Auf dem Gipfel des Kyffhäusers ist Kaiser Wilhelm l. ein Denkmal errichtet**). — Der Hauptfluß des Thüringer Flachlandes ist die Saale. Die Saale entspringt auf dem Fichtelgebirge und trennt in ihrem obern, nach Nw. gerichteten Laufe die Ausläufer des Frankenwaldes von der Hochebene des Voigt- landes. Sie zieht hier ein tiefeingeschnittenes, vielgewundenes Felsenthal durch das Gebirge. Bei Saalfeld tritt sie ins Thüringer Flachland ein, welches sie in wesent- lich n. Laufe durchfließt. An Nebenflüssen nimmt sie l. vom Thüringerwalde die Ilm, vom Eichsfelde die Unstrut mit der Helme und vom Harz die Bode auf; r. geht ihr vom Elstergebirge die weiße Elster zu. Nach kurzer Laufstrecke im Tief- lande mündet die Saale in die Elbe. — Das Thal der mittleren Saale gehört mit zu den schönsten Thalstrecken Mitteldeutschlands. Klima und Fruchtbarkeit des Thüringer Flachlandes sind recht günstig, daher dasselbe denn anch vorzügliches Acker- und Garteuland auf- weist. Berühmt wegen ihrer Fruchtbarkeit ist insonderheit „die goldene Aue", das Thalgebiet der Helme. Auch die Gegend um Erfurt und das Saalethal weisen große Fruchtbarkeit auf. Im Thal der unteren Unstrut und mittleren Saale wird auch Wein gebaut. Einen Gegensatz zu diesen Fruchtgefildeu bilden die wenig fruchtbaren Hochflächen des Eichsfeldes. Die Bewohner gehören ebenfalls zum deutscheu Volksstamm der Thüringer und sind evangelisch. Ihre Haupterwerbsquelle ist eut- sprechend der Fruchtbarkeit ihres Landes die Landwirtschaft. Namentlich ist die Gartenknltnr hoch entwickelt, und der Anbau von Zuckerrüben, welche in zahlreichen Zuckerfabriken verarbeitet werden, wird in großartigem Maßstabe betrieben. Bei der Dichtigkeit der Bevölkerung (90 auf 1 qkm) sind aber auch andere Beschäftigungen, namentlich Gewerbthätigkeit ver- schiedener Art, vertreten. Der Bergbau liefert besonders Ausbeute an Salz und Braunkohlen. In den Bergwerken und auf den Zuckerrübenfeldern arbeiten viele polnische „Sachsengänger" aus Posen. Für den Handel ist Thüringen ein wichtiges Durchgangsland im Austausch der Waren zwischen dem No. und Sw., dem N. und S. Deutschlands. Doch gehen auch seine eigenen Erzeugnisse nach den entferntesten Absatzgebieten. Iii. Staatliche Gliederung und Ortskunde. In das Thüringer Land teilen sich die Staaten Preußen (mit den südwestlichen Teilen der Provinz Sachsen und einzelnen Gebieten im Thüringerwalde), das Groß- Die übereinander gelagerten Schichten von Buntsandstein, Muschelkalk und Keuper (meist brauner Thon oder graugelblicher Sandstein) bezeichnet man anch -als Trias. . **) Rückert: „Der alte Barbarossa". — (Äeibel: „Tief im Schote des Kyfmmers :c.

8. Teil 2 = Oberstufe - S. 20

1897 - Halle a.d.S. : Schroedel
20 Allgemeine Geographie. danken ihre Entstehung zunächst der Thätigkeit der Korallentierchen, deren Lebens- fahigkeit an einen Wärmegrad von nicht unter 200 C. geknüpft ist. Die Korallentier- chen bauen ihre Riffe in seichten Gewässern, an und um die Küsten oder als Krö- nung unterseeischer Erhebungen. Durch Hebung des Meeresbodens steigen diese Bauten über den Meeresspiegel empor und bilden kleinere und größere Ringinseln, Atolle genannt, welche eine flache Lagune einschließen. Atoll. Entlegene Inseln weisen oft Tier- und Pflanzengeschlechter auf, die auf dem Festlande im Kampf ums Dasein längst untergegangen sind. Australien hat noch Beuteltiere, Madagaskar Lemuren und eigentümliche Reptilien. Volkerreste halten sich in ihrer Eigenart auf Inseln und wenig zugänglichen Halbinseln vielfach länger als auf dem Festlande, ebenso Religionsformen, Sprachen, Sitten und Gebräuche. Auf den britischen Inseln und in der Bretagne kommen noch keltische Völkerreste vor. Aus Island hielt sich das germanische Heidentum am längsten. 2. 2cufverf)tc Gliederung. Man versteht darunter die Mannig- faltigkeit der Erhebungen des Erdbodens über dem Meeres- spiegel. Jedes der Festländer wird von einer Höhenachse durchzogen, von welcher aus der Boden sich beiderseits nach dem Meere senkt. In Amerika liegt der Hanptrücken der Bodenerhebungen ganz in der Nähe der Westküste. In der östlichen Festlandmasse streicht die Höhenachse von Sw. nach No., in Australien an der Ostküste entlang. Entlegene Glieder der Festländer weisen selbständige Höhenachsen auf. (Skandinavien, Großbritannien). Die größten und zahlreichsten Bodenerhebungen finden sich im Gürtel der tropischen und subtropischen Gegenden, während sich die großen Tiefländer hanptsächlich ums nördliche Eismeer ausdehnen. Für die Entwicklung des pflanzlichen und tierischen Lebens und für die Entfaltung menschlicher Thätigkeit ist diese Ver- teilnng sehr wichtig. Wenn man sich die ganze Masse der Erhebungen über die Erdteile gleichmäßig verteilt denkt, so daß sich das gesamte Festland der Erde in gleicher Höhe über dem Meeresspiegel ausdehnte, so würde sich hieraus die mittlere Höhe der Erdfesten ergeben. Man hat dieselbe auf 744 m berechnet. — Die Erhebung eines Punktes über dem Meeresspiegel heißt Seehöhe (absolute Höhe: die Erhebung desselben über andere Punkte seiner Umgebung wird bezügliche (relativ e) Höhe genannt (f. I. Teil B. S. 95, A. S. 59.) Die Hauptformen der Bodengestaltung find: Tiefebene, Erd- senke, Hochebene und Gebirge. Bodenflächen, welche sich nicht wesentlich (bis 300 m) über den Meeresspiegel erheben und sich auf größere Strecken hin wagrecht ausdehnen, heißen Tiefländer. Die meisten Tiesebenen waren noch in den jüngsten Perioden der Erdgeschichte vom Meer überflutet, sind also trocken gelegter Meeresboden. Andere verdanken ihren Ursprung den Anschwemmungen der Flüsse und Meere. Diese letzteren bezeichnet man mit den Namen Alluvium (z. B. Poebene, Deltabildungen, Dünen an der Küste),

9. Teil 2 = Oberstufe - S. 21

1897 - Halle a.d.S. : Schroedel
Physische Erdkunde. 21 während die altern Gebilde des Tieflandes (Kalk, Lehm, Sand) Diluvium genannt werden. In den Diluvialschichten findet man nicht nur Reste ausgestorbener Säuge- tierformen, sondern auch die ältesten Spuren menschlicher Thätigkeit. Bodengebiete innerhalb der Festländer, welche tiefer liegen als der Meeresspiegel, heißen Erdsenken (Depressionen). Die tiefste Erdsenke ist das tote Meer (—394 m). Andere bekannte Senkungsgebiete sind die kaspische Erdsenke, die Oase Siwah, sowie das Mündungsgebiet von Rhein und Schelde. ^ Ebenen von größerer Seehöhe heißen Hochebenen (Hochland), Tafel- land, Plateau). In der Regel sind sie von Randgebirgen eingeschlossen, oder ihr Rand senkt sich st n f e n f ö r m i g (in Terrassen) zum Tieflande oder zum Meere. Bekannte Hochebenen sind: die oberdeutsche Hochebene 500 m die südafrik. Hochländer 1200 m die Schweizer Hochfläche 540 „ die Hochebene von Mexico 2000 „ die kastilische Hochebene 700 „ „ „ „ Quito 3000 „ die Hochebene v. Kleinasien 1000 „ „ „ Peru 4000 „ die Hochebene von Iran 1000 „ „ „ „ Tibet 5000 „ Ein Berg ist jede auffällige Erhebung des Bodens über die nächste Umgebung. Man unterscheidet Fuß, Abhang oder Böschung und Gipfel des Berges. Die wichtigsten Bergformen sind: Spitze, Kegel, Horn, Hut, Turm, Kuppe, Tafelberg. Gebirge find zusammenhängende, von T h ä le r n durchfurchte Bergmassen. — Der Richtung nach unterscheidet man Meridian- und Parallel- gebirge. Erstere herrschen in Amerika, letztere in der alten Welt vor. — Der Lagerung oder dem Ban nach giebt es Mafsengebirge, die sich um einen gemeinsamen Mittelpunkt häufen (Fichtelgebirge, Harz), Gruppen- gebirge (hessisches Bergland) und Kamm - oder Kettengebirge. (Sudeten, Ural, Cordilleren.) Letztere erstrecken sich hauptsächlich nach einer Richtung j^a/f/sch/fidsching^ Mßuf'iy/r/ F//as6erg \' ßmmönrrrr.d - wämm nihilsodo ml Cifaitepej//^Orsß( *ai"m - 7< //>. >'// / /' ? ■ Die wichtigsten Gipfel und Kammhöhen der Gebirge. hin, tragen auf ihrem Rücken oder Grat die höchsten Erhebungen, bilden häufig wichtige Wasserscheiden, find thalreich und neigen zur Bildung von Parallell- ketten. Auch gehören ihnen die höchsten Erhebungen der Erde an. Eine flache Einsenkung im Gebirgskamm heißt Sattel, eine schärfere Joch. Führen zu einer tieferen Senkung im Gebirgskamm wegsame Thäler hinauf, so daß hier ein Uberschreiten des Gebirges leicht möglich ist, so spricht man von einem G e- birg spaß. — Thäler sind Furchen in den Gebirgsmassen. L ängsth äler

10. Teil 2 = Oberstufe - S. 23

1897 - Halle a.d.S. : Schroedel
Physische Erdkunde. 23 ältesten derselben (Absatzprodukte der ältesten Meere!) gehören Gneis *), Glimmer- schiefer, Marmor, überhaupt die Gruppe der krystallinischen Schiefer. Später ent- standene Schickitgesteine sind Kalkstein, Thonschiefer, Sandstein, Steinsalz, auch Gips und Mergel. In diesem finden sich Flöze von Steinkohle und Braunkohle. — Die Eruptivgesteine sind durch Erstarrung feuerflüssiger Masse entstanden. Da ihnen durchweg die Schichtung fehlt, nennt man sie auch Massenge st eine. Aus den ältesten Zeiten der Erdgeschichte stammen Granit, Porphyr und Syenit. Jüngere, sogenannte „vulkanische" Gesteine, sind Basalt, Trachyt, Bimsstein und Lava. — Granit, Gleis und Glimmerschiefer bezeichnet man auch als Urgesteine. 3. Vulkane und Erdbeben. Vulkane sind Bodenerhebungen mit Ausbruchserscheinungen. In der Regel sind es kegelförmige Berge mit trichter- förmiger Gipselöffnung. Durch diesen Krater stehen die thätigen Vulkane in Verbindung mit unterirdischen feuerflüssigen Massen, die sich „nesterartig" in die Erdrinde eingebettet haben. Unter den Auswurfs st offen sind Wasser- dampf, Schlacken und Steine, vulkanische Asche und Lava am wichtigsten. Gruppe erloschener Vulkane aus der Auvergne, gesehen vom Puy de Pariou. Die seuerslüssigen Lava-Massen brauchen sehr lange Zeit zur Abkühlung. Vulkanausbrüche sind in der Regel von Erdbeben begleitet. Die ver- heerenden Wirkungen von Vulkanausbrüchen zeigt z. B. die Verschüttung von Pompeji infolge des Vesuvausbruchs im Jahre 79 und der Ausbruch des Jnselvnlkans Krakatau in der Snndastraße im Jahre 1883, wobei 14 000men- schen ums Leben kamen, und ein Flächenraum, größer als das Deutsche Reich, von der vulkanischen Asche bedeckt wurde. Außer den (etwa 300) thätigen Vulkanen giebt es eine Anzahl erloschener. In Deutschland gehört dazu namentlich das Gebiet der Eisel (Laacher See), in Frankreich die Auvergne. — Auf vulkanische Thätigkeit sind endlich die Geysire zurückzuführen, heiße, periodische Springquellen, welche namentlich auf Island, Neuseeland und in Nordamerika am Aellowstone-River vorkommen. Fast alle Vulkane liegen in der Nähe der Küsten oder auf Inseln. Die meisten Vulkane _ weist Amerika auf; die vulkanreichste Stelle der Erde ist indes die Insel Java mit ihren 46 zum größern Teil thätigen Vulkanen. Das Becken des großen Ozeans erscheint im 0. und W. von Vulkanreihen eingerahmt. — Nenne die thätigen Vulkane Europas! *) Eine dem Granit verwandte Felsart, bei welcher die Glimmerblättchen ge- wichtet sind. 9
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