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112
Europa. Abschn. Ii.
reichen. Sie fallen steil und stufenförmig gegen die Tief-
länder im Osten und Süden ab; einzelne Gipfel derfelben
erreichen die Höhe von 8000 und 9000'. Diejenige Kette,
welche die Südseite bildet, wird von der Aluta in einem tie-
fen Thalspalt durchbrochen; die östliche Seite besteht aus
zwei Hauptketten, welche durch das Langenthal der Aluta
von einander geschieden, aber von keinem Querthal durch-
brochen werden.
Das siebenbiirgische Erzgebirge bildet die Nord-
und Westseite des Hochlandes. Es besteht aus vielen, von
Ost nach West streichenden Parallel-Ketten, deren Gipfel die
Höhe von 4000' im Allgemeinen nicht zu übersteigen scheinen.
Die Marosch, Körösch und obere Samosch bilden Längenthäler
innerhalb dieses Gebirges; die untere Samosch durchbricht
den Nordrand in einem Querthale. Im Süden der Marosch
bis zur Donau, gilt der Name des Bannater-Gebirges;
es ist niedriger, als der übrige Theil des West-Randes.
Das Innere dieses Hochlandes ist ein Hügelland
von 1000 bis 1300' absoluter Höhe, ein Plateau im wei-
teren Sinne des Worts, welches von den' Thälern der Sa-
mosch, Marosch und Aluta in verschiedenen Richtungen durch-
schnitten wird, während die Quellen dieser Flüsse auf der
östlichen Kette der transsylvanischen Alpen liegen,
b) Die karpathischen Waldgebirge
bestehen nicht aus einer einzigen Kette, sondern aus
einer Anhäufung von vielen, in verschiedenen Richtungen
streichenden Gruppen und Bergzügen, deren waldige Kuppen
selten über 3000' hoch sind, und deren Höhe in nordwest-
licher Richtung mehr und mehr abnimmt. Die Abfälle sind
sanft, besonders gegen Nord-Osten. Dem Gebirge fehlen
Längenthäler; desto zahlreicher sind die Querthäler, welche die
Gewässer südwärts zur Theiß oder nordwärts zur Weichsel
und zum Dnjestr leiten. In der Tiefe von 700 bis 800'
und 130 bis 170' unter dem Spiegel der Ostsee sind dem
Nordfuß des Gebirges große Steinsalzbänke vorgelagert,
deren Vorkommen sich in Süd-Rußland und am Uralfuße
wiederholt. (Die Karpathen einst eine Landenge?)
e) Die
TM Hauptwörter (50): [T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau]]
TM Hauptwörter (100): [T49: [Berg Gebirge Höhe Fuß Ebene Seite Gipfel Gebirg Elbe Meer], T18: [Donau Stadt Ungarn Böhmen Wien Hauptstadt Land Einw. Königreich Mulde], T50: [Klima Land Meer Gebirge Europa Zone Norden Küste Süden Winter], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland]]
TM Hauptwörter (200): [T14: [Gebirge Wald Teil Höhe Berg Harz Thüringer Bergland Gebirg Weser], T193: [Meer Halbinsel Gebirge Norden Süden Osten Westen Küste Insel Europa], T153: [Donau Ungarn Land Hauptstadt Böhmen Königreich Wien Stadt Galizien Siebenbürgen], T95: [Gestein Schicht Wasser Boden Erde Granit Gebirge Masse Sand Teil]]
Extrahierte Ortsnamen: Europa Aluta Ost Donau Süd-Rußland
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224
Europa. Abschn- u.
ül'.d.m.
üb.d.m.
Pie d'attelthou I
Venascsue
Terrasseuförmiger Abfall der
10700' Vorberge.
3594' Varbastro (Anfang der ara-
goilischen Ebene)
Der Ebro
s. Das ñndalusische Scheidegebirge.
Die Nordgrenze dieses Scheidegebirges zwischen der
neu-castilischen und andalusischen Stufe ist als Südgrenze
der ersteren schon bezeichnet. Gegen Andalusien bildet
eine Linie von Moguer über Castillablanca (spr. Kasiilja-
blanka) zum Guadalquivir unterhalb Cordoba, und längs
dieses Stroms hinauf bis zu seiner Quelle die Südgrenze
desselben. Im Osten lehnt es sich an die Plateaumassen des
nördlichen Murcia und der östlichen Mancha; im Westen
breitet cs sich jenseit der Guadiana, in den Hochflächen
Süd «Portugals bis zum Meere hin aus.
aa. Die Plateaus und abgesprengten Gebirgs-
glieder zwischen der Segura und dem unteren Lu-
car bilden die östliche Fortsetzung des Scheidegebirges. Sie
reichen, der Insel Iviza gegenüber, mit dem K. Martin bis
zum Mittelmeere. Hier an der Küste aber nur unzusammenhän-
gende, durch mehrere Ebenen getrennte Höhen (M-Mongo,
Cuchillada (sprich Kutschiljada) de Roldan), die im Winter
Schnee tragen, von N- her sanft ansteigen, gegen S. aber
furchtbar steil abstürzen. Sie sind durch Erdbeben wild
zertrümmert und zerrissen. Weiter westlich reihen sich eben
solche Felsmassen mehr und mehr zusammen, bis siezwischen
Villena.(spr. Wiljena), Albacete, Aleara; und Segura eine
weite Hochterrasse bilden, aus der keine Gipfel mehr em-
porsteigen, eine öde Bergsteppe, von nackten Gipshügcln durch-
zogen. Diese, alle von Osten nach Westen streichend, führen
viele verschiedene Namen. (S. de Mariola, del Cid, deal-
caraz u. s. w.)
bb. Die Sierra Morena reicht von der Gegend
um Alcaraz westwärts bis zur Guadiana. Sie besteht aus
einer Anhäufung vieler paralleler, von Osten nach Westen
streichender Bergzüge. Diese sind im Durchschnitt etwa 2800'
hoch,
TM Hauptwörter (50): [T17: [Meer Fluß Gebirge Land Hochland See Halbinsel Osten Norden Süden]]
TM Hauptwörter (100): [T49: [Berg Gebirge Höhe Fuß Ebene Seite Gipfel Gebirg Elbe Meer], T33: [Stadt Meer Italien Neapel Hauptstadt Rom Insel Genua Spanien Land], T50: [Klima Land Meer Gebirge Europa Zone Norden Küste Süden Winter], T99: [Frankreich Loire Stadt Rhone Gebirge Pyrenäen Paris Meer Garonne Lyon], T21: [Schnee Winter Wasser Sommer Berg Regen Luft Boden Land Erde]]
TM Hauptwörter (200): [T45: [Spanien Stadt Portugal Granada Madrid Valencia Königreich Ebro Provinz Hauptstadt], T193: [Meer Halbinsel Gebirge Norden Süden Osten Westen Küste Insel Europa], T6: [Berg Fuß Höhe Gipfel Gebirge Schnee Meer Fels Ebene See], T14: [Gebirge Wald Teil Höhe Berg Harz Thüringer Bergland Gebirg Weser], T95: [Gestein Schicht Wasser Boden Erde Granit Gebirge Masse Sand Teil]]
Extrahierte Personennamen: Martin Wiljena Mariola
Extrahierte Ortsnamen: Europa Cordoba Murcia Hochflächen
Süd Cuchillada Aleara Guadiana
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§. 35. F. Orohydrographische Verhältnisse der hesper. Halbins. 231
L) Die Küstenterrassen.
aa) Das östliche Küstenland der Halbinsel.
A. Catalonien und Arragonien. Der Abfall des
castilischen Hochlandes gegen den oberen Ebro ist gering
denn den Sierras von Oca und Moncayo liegen die hohen
Bergflächen von Alava und Navarra gegenüber; bedeutender
und steiler ist derselbe gegen den mittleren und unteren
Ebro und gegen die Küste von Valencia (spr. Valenßia).
Die südlichen Vorketten der Pyrenäen erreichen den
Ebro ebenfalls nur in seinem oberen Laufe, und eine Linie
von Tudela über Huesca, Barbastro, Balaguer zur Küste
unfern der Ebro-Mündung bezeichnet die Süd-Grenze der
spanischen Pyrenäen-Vorberge.
Nordwärts dieser Linie folgt Bergzug auf Bergzug, und
Thal auf Thal; die Bergzüge sind nicht hoch, aber die Thäler
eng und von wasserreichen Bergströmen durchrauscht; unter
den Gipfeln erhebt der verwitterte, zackige Montserrat
im Nordwesten von Barcelona sein Haupt bis zu 3000'
absoluter Höhe. Dies ist die Bergterrasse von Cata-
lonien.
Südwärts jener Linie aber weite unabsehbare Wasser,
und pflanzenarme, traurige Ebenen, deren Einförmigkeit nur
durch niedere Gipshügel und Steinsalzbänke unterbrochen
wird. Es fehlen Quellen und Brunnen (Cisternen), und
Oliven-Gebüsche sind die einzigen Waldungen. Diese Ebe-
nen erstrecken sich auf dem rechten Ufer des Ebro bis in die
Gegenden von Calatayud, Daroca, Alcaniz (spr. Alcaniß)
und Caspe, und senken sich, längs des Stroms allmahlig
zum Meereshorizont hinab, zu dem überaus reichen, schönen
Tieflande von Tortosa. Dies sind die Ebenen von Ar-
ragonien.
B. Die Terrassen von Valencia und Murcia
(spr. Murßia). Steile, nackte Berggipfel von c. 8000' Höhe,
die östlichen Ausläufer des castilischen Scheidegebirges,
trennen die arragonischen Ebenen von dem Küstenlande Va-
lencias. Das castilische Hochland wird von den letzteren ge-
schieden durch Berggruppen mannigfaltiger Art, welche gegen
TM Hauptwörter (50): [T17: [Meer Fluß Gebirge Land Hochland See Halbinsel Osten Norden Süden], T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau], T6: [Insel Stadt Meer Hafen Handel Hauptstadt Land Küste Einw. Halbinsel]]
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§. 35. I. Island. K. Skandinavien- 237
b) Kanalverbindungen.
Ireland hat nur einige Kanäle, aber von großer Be-
deutung.
33) Der große Kanal verbindet Dublin mit einem
Nebenfluß des Shannon, also die Ost- mit der Westküste,
bb) Der Kanal von Belfast ì verbinden die
cc) » » von Carlingford ' gleichnamigen
Busen mit dem Neagh-Sce.
I. Island
ist durchaus gebirgig, hat steile, zersplitterte Felfenküsten, und
das Innere ist voll wilder, schnee- und eisbedeckter Gebirge,
die im Oeräfa Jökul bis zu 5560' aufsteigen. Die vul-
kanische Bildung ist vorherrschend; Lava und Asche bedecken
den Fuß des Gebirges und mehrere thätige Vulkane, unter
denen der Hekla (4800') der höchste, arbeiten fort und
fort an der Veränderung der Oberflächengestalt der Inseln
(Geyser).
K. Skandinavien.
a) Allgemeine Betrachtung. Die skandinavische
Halbinsel ist nicht wie die hesperische oder griechische ein
einziges Hochland, sondern sie hat, wie Großbritannien, beide
Formen, Hoch- und Flachland aufzuweisen. Wie in Groß-
britannien haben die Gebirge die Meridian-Richtung; wie
dort liegen sie hart an der Westküste, welcher sie ein zerklüf-
tetes, wild zersplittertes Ansehen gebend, — während die
Ostseite der Halbinsel flach und eben bleibt. Wie in Groß-
britannien sind die Abfälle des Gebirges ostwärts sanft, zu-
weilen fast unmerklich, während es westwärts jäh, wand-
artig, wild zerklüftet, unmittelbar in die Tiefen des Meeres
hinabstürzt; wie dort die Hebriden, so stehen hier die Lo-
fodden vielleicht als Ruinen des ehemaligen Westabfalls,
als Zeugen großartiger Zertrümmerungen und Einstürze der
gegenwärtigen Westküste gegenüber. *)
*) Die zerrissene Gestalt der Küsten Galiziens, der Vrctagne, der West-
küsten der britische» Inseln und Skandinaviens ist charakteristisch für die Con-
turen des Erdtheils und um so merkwürdiger, als alle diese Gestade eine gleich-
artige Lage gegen den atlantischen Ozean haben.
TM Hauptwörter (50): [T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone], T41: [Insel Staat England Amerika Kolonie Mill Küste Nordamerika Land Stadt], T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau]]
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TM Hauptwörter (200): [T193: [Meer Halbinsel Gebirge Norden Süden Osten Westen Küste Insel Europa], T95: [Gestein Schicht Wasser Boden Erde Granit Gebirge Masse Sand Teil], T86: [Insel England Irland Schottland Kolonie Hafen Stadt Küste Hauptstadt Kamerun], T119: [Fluß See Kanal Strom Lauf Wasser Land Ufer Mündung Elbe]]
Extrahierte Personennamen: Carlingford
Extrahierte Ortsnamen: Island Dublin Belfast Island Oeräfa_Jökul Skandinavien Westabfalls Galiziens Skandinaviens
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290
Abschn. X. Asia.
Erbe. Es war und ist dicht bevölkert von kriegerischen
Stämmen, welche das Eindringen zu jeder Zeit sehr er'
schwerten. Alle Verhältnisse haben hier früh eine Eigen»
thümlichkeit, eine Festigkeit erlangt, welche jedes Fremdartige
zurückstieß. Die Europäer mußten zu halben Asiaten wer-
den, wenn sie sich in dem Erdtheile behaupten wollten. Asien
ist daher auch viel später kolonisirt worden, als Amerika,
und sein Inneres ist aus demselben Grunde noch unerforscht.
Es hatte früher Kulturstaaten (Medien, Assyrien, Palästina,
Persien, Baktrien u. s. w.), wie irgend ein anderer Erdtheil.
Sie sind zum Theil seit Jahrhunderten wieder verschwun-
den, aber andere sind an ihre Stelle getreten. — Asiens
Bewohner sind die gestaltenden Völker der Erde, von denen
alle übrigen abhängig geworden sind in Bezug auf Kultur»,
Religions-, Staats-und historische Verhältnisse; aber sic sind
zugleich die unbeweglichsten, unveränderlichsten, und darum
von ihren europäischen Nachbaren übertroffen in der gei-
stigeren Auffassung und Ausbildung aller jener Ver-
hältnisse, vbschon diese von ihnen ausgegangen sind. Wie
alle diese Eigenthümlichkeiten der Asiaten mit den Natur-
verhältnissen ihres Erdtheils zusammenhangen, wird aus dem
Folgenden klar werden.
§. 99. Eüißuß des Rlünas und der Gestalt auf die ethnogra-
phischen Verhältnisse Asta's-
Nur ein Erdtheil, welcher, wie Asien, den größten
Reichthum aller Naturverhältnisse mit dem größten, konti-
nentalen Zusammenhange verbindet, konnte die Urheimath
des Menschengeschlechts seyn. Eine dürftige Natur würde
dem jungen Geschlechte Untergang gebracht, eine Heimath,
welche durch Meeresarme und Busen vielfach zersplittert
gewesen wäre, würde es aus einander gerissen und getrennt
haben, bevor die ersten, nothwendigsten Bildungskeime zum
Gemeingut hätten werden können. Die zugerundete Ge-
stalt Asiens und seine Größe aber bestimmten es zum Ur-
sttz zahlreicher Völker, die durch ungehemmte, allseitige Be.
rührung in vielfachen Verkehr und Austausch treten sollten.
TM Hauptwörter (50): [T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone], T45: [Zeit Mensch Leben Kunst Sprache Wissenschaft Natur Wort Geist Lehrer], T4: [Reich Zeit Staat Volk Deutschland Jahrhundert Land Macht deutsch Geschichte]]
TM Hauptwörter (100): [T3: [Lage Karte Land Europa Geographie Klima Größe Verhältnis Grenze Gliederung], T43: [Zeit Volk Jahrhundert Geschichte Reich Staat Leben Kultur Deutschland Mittelalter], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele], T14: [König Reich Alexander Perser Stadt Sohn Land Cyrus Babylon Syrien]]
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Extrahierte Ortsnamen: Amerika Assyrien Palästina Persien Baktrien Asiens Asien Asiens
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§. 41 — 53. Das Meer—das Land.
27
§. 48.
Einer jeden Strömung entspricht eine Gegenströ-
mung, welche entweder wahrnehmbar an der Meeresfläche,
oder tiefer, dem Auge verborgen, stattfindet.
'§■ 49.
Wenn zwei entgegengesetzte Strömungen mit Heftigkeit
auf einander treffen, oder wenn dieselben sich mit der rück-
kehrenden Ebbe und Fluth begegnen, oder endlich, wenn
die Strömungen von dem festen Lande auf gewisse Weise
zusammengedrängt und zurückgeworfen werden, so entstehen
Strömungen in unregelmäßig wechselnden Richtungen. Diese
nennt man Strudel.
Viertes Kapitel.
Das Land.
§. 50.
Erbe oder Land heißt im Allgemeinen der trockene,
feste Theil des Erdkörpers.
8- 51.
Dieser trockene, feste Bestandtheil ist dichter und schwe-
rer als die flüssigen, daher auch empfänglicher für die Wär-
me als jene.
§. 52. Verschiedene Dichtigkeit der festen Rörper.!
Nicht alle festen Körper, aus denen die Erde besteht,
sind aber von gleicher Dichtigkeit. Im Allgemeinen ist anzu-
nehmen, daß dieselbe zunehme mit der größeren Annäherung
an den Erdmittelpunkt, wie aus dem Gesetze der Schwere
hervorzugehen scheint, und daß die Erdoberfläche der lockerste
Theil des Erdkörpers sey.
Indeß treffen wir auch in und auf der uns bekannten
Erdrinde auf sehr dichte Körper. Sie werden Steine,
oder, wenn sie in großen Massen vorkommen, Felsen ge-
nannt. Von noch größerer Dichtigkeit sind die Metalle.
§. 53.
Die festen, aber weniger dichten Körper der Erdrinde,
TM Hauptwörter (50): [T7: [Erde Luft Sonne Wasser Himmel Berg Tag Licht Wolke Nacht], T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone], T19: [Wasser Luft Eisen Körper Silber Gold Kupfer Metall Stein Erde]]
TM Hauptwörter (100): [T12: [Wasser Luft Erde Höhe Körper Fuß Dampf Bewegung Druck Gewicht], T42: [Körper Wasser Luft Blut Mensch Pflanze Haut Tier Speise Stoff], T28: [Schiff Meer Wasser Land Küste Ufer Insel See Flut Welle], T21: [Schnee Winter Wasser Sommer Berg Regen Luft Boden Land Erde], T3: [Lage Karte Land Europa Geographie Klima Größe Verhältnis Grenze Gliederung]]
TM Hauptwörter (200): [T24: [Luft Wasser Wärme Körper Erde Wind Regen Höhe Temperatur Schnee], T131: [Licht Erde Sonne Körper Auge Himmel Bild Gegenstand Luft Wolke], T34: [Meer Wasser Land Küste Insel See Flut Fluß Tiefe Welle], T95: [Gestein Schicht Wasser Boden Erde Granit Gebirge Masse Sand Teil]]
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30 Abschn. Ii. Physikalische Geographie.
den Festländern, Entzündungen unbekannter, brennbarer Stoffe
statt, welche Erscheinungen von der höchsten Wichtigkeit für
die Veränderung der Oberflächengestalt der Erde herbeifüh-
ren. Es entstehen durch sie Oeffnungen in der Erdrinde,
aus welchen zu Zeiten große Massen von geschmolzenen
Mineralien (Lava), von glühenden Steinen, von Asche, auch
Schlamm und Wasser (mit Fischen) u. dgl. ausgeworfen
werden. Indem sich dieselben um die Oeffnung (den Krater)
anhäufen, entsteht eine Erhöhung, ein Berg, welcher Vul-
kan oder feuerspeiender Berg genannt wird, dessenh.öhe
und Ausdehnung nach der größeren oder geringeren Thätig-
keit mehr oder minder wächst. Diese Thätigkeit ist zuweilen
Jahrhunderte lang unterbrochen, und erneuert sich dann oft
mit großer Gewalt. —
Weite Landstrecken verdanken den Vulkanen ihre Gestalt,
ganze Inseln ihnen ihr Daseyn. Ihr Vorkommen scheint
nicht an bestimmte Oertlichkeiten gebunden zu seyn, denn sie
entstehen, verschwinden und erlöschen nach Gesetzen, die uns
unbekannt sind. —
§. 62. Durch Erdbeben.
Die Ausbrüche (Eruptionen) der Vulkane sind gewöhn-
lich mit einer zitternden oder schwankenden Bewegung der
Erdrinde verbunden, welche Erdbeben genannt wird, und
die zuweilen nicht bloß in der Nähe des Vulkans, sondern
noch in bedeutender Entfernung von ihm merklich ist. — Es
finden aber auch Erdbeben statt, ohne gleichzeitige Eruption
und in Gegenden, welche gar keine Vulkane haben. Sie
find auch dann oft in weit von einander liegenden Gegen-
den, zuweilen selbst auf beiden Hemisphären, gleichzeitig.
Ihre Wirkungen sind deswegen mitunter nicht weniger groß-
artig, als die der Vulkane; sie stürzen die höchsten Erhöhun-
gen der Erde ein, erzeugen Vertiefungen, treiben die Ge-
wässer aus ihren Ufern, versenken Inseln ins Meer u. s. w.
§. 63. Erdbrände.
Nicht zu verwechseln mit den Vulkanen sind die Erd-
brände, welche andere Erscheinungen zeigen, andere Ursachen
haben und geringere Wirkungen auf die Oberflächenform
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TM Hauptwörter (100): [T12: [Wasser Luft Erde Höhe Körper Fuß Dampf Bewegung Druck Gewicht], T21: [Schnee Winter Wasser Sommer Berg Regen Luft Boden Land Erde], T3: [Lage Karte Land Europa Geographie Klima Größe Verhältnis Grenze Gliederung]]
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z. 7. —il. Hydrographische und orographische Verhältnisse. 12o
haben thätige Vulkane. Korallenriffe und Inselchen liegen
ihnen, wie den Küsten Neuhollands vor.
§. 9. Hohe Inseln von vulkanischem Bildung.
Die hohen Inseln von vulkanischer Bildung
haben eine mehr zugerundete, nicht längliche Gestalt, sind
kleiner als die vorigen, und ihre vertikale Ausdehnung steht
meist mit der horizontalen in keinem Verhältniß. Auch sie
sind größtenteils von Korallen-Rissen und Inseln umgeben.
Sie bilden Gruppen oder Reihen, die eine von einander iso-
lirte Lage haben. Zu ihnen gehören: der Magellhaens
Archipelag, die Marianen, diesandwichs-, Freund-
schafts- und Gesellschafts-Inseln, der Mendanas
Archipelag, die Gallapagos, Osterinseln und Juan
Fernande;. ...
Unter diesen sind die Sandwichs- und Gesell-
schafts-Inseln die höchsten. Der Vulkan Mauna Roa
auf Owaihi ist 15000' hoch; die übrigen Sandwichs-Inseln
haben Berge von 7 bis 10000' Höhe; Tahitis Vulkanberg
ist 11500' hoch; die Freundschafts-Inseln sind, unter den
genannten, wahrscheinlich am niedrigsten.
§. 10. Niedrige Inseln.
Zu den niedrigen Inseln gehören vorzugsweise die
Pelew-Inseln, die Karolinen, Lord-Mulgrave's-Ar-
chipelag, die Cooks- und niedrigen Inseln. Sie ha-
den, wie die vulkanischen, eine rundliche Gestalt, unterschei-
den sich von diesen aber, außer durch die Höhe, dadurch,
daß sie fast alle Binnengewässer (Lagunen) einschließen, welche
durch enge Kanäle mit dem Meere in Verbindung stehen.
Drittes Kapitel.
Klima und Produkte Australiens.
0. 11. Uebersicht.
Australien liegt fast ganz innerhalb der Zone des Re-
gens; nur Grants-Land, Van Diemens-Insel, der größte
Theil Neu-Seelands und die südwestl. davon liegenden In-
seln haben das Klima des veränderlichen Niederschlags; doch
9
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132
Nbschn. vii. Australien oder Polynesien.
Viertes Kapitel.
Ethnographische Verhältnisse Australiens.
§. 14. Uebersicht.
Nach §. 9. des sechsten Abschnitts gehören die Bewoh-
ner Australiens zur malayischen Race.
Ihrer Körperbildung und ihrer Sprache nach theilen
wir dieselben in drei Klassen.
1. Die Bewohner Neuhollands, Neu-Guineas und aller
Inseln, im S. des Aequators und im W. des 180 Längen-
grades; — Australneger.
2. Die Bewohner der Inseln im N. des Aequators u.
im W- des 180 L.; — Mongolische Malayen.
3. Die Bewohner von Neu-Seeland und aller Inseln im
O. des 180 L-; Hinöu-Malayen.
§. 35. Australneger.
Die erste Klasse zeigt die größte Aehnlichkeit mit der
äthiopischen Race, eine dunkle, zuweilen schwarze Hautfarbe,
bei einigen Stämmen wolliges Haar u. s. w.; — daher ihr
Name. Neuholland und Van Diemens-Insel bewohnen sie
ausschließlich; auf Neu-Guinea und den übrigen Inseln in
den angegebenen Grenzen hausen sie fast nur in den Gebir-
gen des Innern, während die Küsten mit Hindu-Malayen
besetzt sind. (Urvolk und Eingewanderte?)
Ihre Sprachen sind noch sehr unbekannt; dem An-
scheine nach sind es nicht bloß Dialekte derselben Haupt-
sprache, sondern viele völlig verschiedene.
Ihre Lebensart ist völlig nomadisch; Jagd und Fisch-
fang sind Hauptnahrungsquellen, Vegetabilien werden wenig
genossen. Sie stehen auf einer sehr niedrigen Kulturstufe
und obgleich es ihnen durchaus nicht an Fassungskraft ge-
bricht, so sind sie, ihrer Vorliebe für das ungebundene No-
madenleben halber, doch nur selten bildungsfähig. — Sie
eignen sich Trunksucht und andere Laster der Europäer, wo-
durch ihre Anzahl täglich geringer wird, leicht an, nicht aber
die übrigen Eigenschaften derselben. Wohnung und Klei-
dung sind ihnen fast fremd; das Feuer kennen sie, benutzen
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TM Hauptwörter (100): [T95: [Bewohner Sprache Volk Land Bevölkerung deutsche Stamm Religion Neger Einwohner], T64: [Insel Amerika Land Spanier Australien Kolonie Hauptstadt Küste Entdeckung San], T81: [Sonne Erde Tag Mond Himmel Nacht Stern Zeit Licht Stunde]]
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§. 14—17. Ethnographische Verhältnisse.
es aber nur zu einer höchst rohen Bereitung der Nahrung;
Hausthiere fehlen ihnen, nur der Hund ist zuweilen ihr
Iagdgehülfe.
Ihre religiösen Vorstellungen beschränken sich auf
sehr dunkle Begriffe von dämonischen Gottheiten und den
Glauben an ein künftiges Leben, mittelst der Wanderung
ihrer Seelen in die Körper von weißen Menschen.
§. 16. Mongolische Malayen.
Nach Sprache und Körperbildung scheinen die Bewoh.
ner der Karolinen, Marianen und der benachbarten Inseln mit
den Völkern der nächsten, asiatischen Küsten verwandt zu seyn.
Sie kannten, bereits vor der Ankunft europäischer See-
fahrer, den Ackerbau und hatten feste Wohnsitze. In Bezug
auf Religion stehen sie meist noch sehr tief; auf den Maria-
nen haben sie ;um Theil das Christenthum angenommen.
Sie werden von den Reisenden als viel bösartiger und, selbst
gegen einander, als viel feindseliger geschildert, wie die Au-
stralneger, welche nur bei Beleidigungen ihre natürliche Gut-
müthigkeit verläugnen.
§• 17. Hindu-Malayen.
Von Neu - Seeland bis zu den Sandwichs- und dm
Oster-Inseln, auf diesem großen Raume des Australozeans
lebt nur Ein Volk und Eine Sprache, obgleich weite Wasserflä-
chen die unendlich vielen, kleinen Inseln von einander scheiden.
Dieses Volk gleicht in seiner Körperbildung der
indo-europäischen Menschenrace, wie die Australneger der
äthiopischen. Die Hautfarbe spielt indeß vom Bräunlichen
bis ins Dunkelbraune, wogegen der Bau der Glieder fast
immer europäisch zu nennen ist.
Die Sprache der Hindu-Malayen zufällt in sehr viele
Dialekte, die sich alle einander ähnlich sind; am meisten glei-
chen sich die Mundarten der Neu-Seeländer, Marquesüs-
und Sandwichs-Insulaner.
Alles dieses weiset, so wie einheimische Sagen und manche
Gebräuche, auf eine gemeinschaftliche Abstammung hin.
In Bezug auf Gesittung stehen die Hindu-Malayen
übe» den andern Bewohnern Australiens. Die Euvpäer
TM Hauptwörter (50): [T22: [Volk Bewohner Sprache Land Bevölkerung Einwohner deutsche Religion Million Stamm], T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand]]
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