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Diagramm für Aktuelle Auwahl statistik

1. 2. Abth. - S. 112

1832 - Berlin : Duncker u. Humblot
112 Europa. Abschn. Ii. reichen. Sie fallen steil und stufenförmig gegen die Tief- länder im Osten und Süden ab; einzelne Gipfel derfelben erreichen die Höhe von 8000 und 9000'. Diejenige Kette, welche die Südseite bildet, wird von der Aluta in einem tie- fen Thalspalt durchbrochen; die östliche Seite besteht aus zwei Hauptketten, welche durch das Langenthal der Aluta von einander geschieden, aber von keinem Querthal durch- brochen werden. Das siebenbiirgische Erzgebirge bildet die Nord- und Westseite des Hochlandes. Es besteht aus vielen, von Ost nach West streichenden Parallel-Ketten, deren Gipfel die Höhe von 4000' im Allgemeinen nicht zu übersteigen scheinen. Die Marosch, Körösch und obere Samosch bilden Längenthäler innerhalb dieses Gebirges; die untere Samosch durchbricht den Nordrand in einem Querthale. Im Süden der Marosch bis zur Donau, gilt der Name des Bannater-Gebirges; es ist niedriger, als der übrige Theil des West-Randes. Das Innere dieses Hochlandes ist ein Hügelland von 1000 bis 1300' absoluter Höhe, ein Plateau im wei- teren Sinne des Worts, welches von den' Thälern der Sa- mosch, Marosch und Aluta in verschiedenen Richtungen durch- schnitten wird, während die Quellen dieser Flüsse auf der östlichen Kette der transsylvanischen Alpen liegen, b) Die karpathischen Waldgebirge bestehen nicht aus einer einzigen Kette, sondern aus einer Anhäufung von vielen, in verschiedenen Richtungen streichenden Gruppen und Bergzügen, deren waldige Kuppen selten über 3000' hoch sind, und deren Höhe in nordwest- licher Richtung mehr und mehr abnimmt. Die Abfälle sind sanft, besonders gegen Nord-Osten. Dem Gebirge fehlen Längenthäler; desto zahlreicher sind die Querthäler, welche die Gewässer südwärts zur Theiß oder nordwärts zur Weichsel und zum Dnjestr leiten. In der Tiefe von 700 bis 800' und 130 bis 170' unter dem Spiegel der Ostsee sind dem Nordfuß des Gebirges große Steinsalzbänke vorgelagert, deren Vorkommen sich in Süd-Rußland und am Uralfuße wiederholt. (Die Karpathen einst eine Landenge?) e) Die

2. 2. Abth. - S. 224

1832 - Berlin : Duncker u. Humblot
224 Europa. Abschn- u. ül'.d.m. üb.d.m. Pie d'attelthou I Venascsue Terrasseuförmiger Abfall der 10700' Vorberge. 3594' Varbastro (Anfang der ara- goilischen Ebene) Der Ebro s. Das ñndalusische Scheidegebirge. Die Nordgrenze dieses Scheidegebirges zwischen der neu-castilischen und andalusischen Stufe ist als Südgrenze der ersteren schon bezeichnet. Gegen Andalusien bildet eine Linie von Moguer über Castillablanca (spr. Kasiilja- blanka) zum Guadalquivir unterhalb Cordoba, und längs dieses Stroms hinauf bis zu seiner Quelle die Südgrenze desselben. Im Osten lehnt es sich an die Plateaumassen des nördlichen Murcia und der östlichen Mancha; im Westen breitet cs sich jenseit der Guadiana, in den Hochflächen Süd «Portugals bis zum Meere hin aus. aa. Die Plateaus und abgesprengten Gebirgs- glieder zwischen der Segura und dem unteren Lu- car bilden die östliche Fortsetzung des Scheidegebirges. Sie reichen, der Insel Iviza gegenüber, mit dem K. Martin bis zum Mittelmeere. Hier an der Küste aber nur unzusammenhän- gende, durch mehrere Ebenen getrennte Höhen (M-Mongo, Cuchillada (sprich Kutschiljada) de Roldan), die im Winter Schnee tragen, von N- her sanft ansteigen, gegen S. aber furchtbar steil abstürzen. Sie sind durch Erdbeben wild zertrümmert und zerrissen. Weiter westlich reihen sich eben solche Felsmassen mehr und mehr zusammen, bis siezwischen Villena.(spr. Wiljena), Albacete, Aleara; und Segura eine weite Hochterrasse bilden, aus der keine Gipfel mehr em- porsteigen, eine öde Bergsteppe, von nackten Gipshügcln durch- zogen. Diese, alle von Osten nach Westen streichend, führen viele verschiedene Namen. (S. de Mariola, del Cid, deal- caraz u. s. w.) bb. Die Sierra Morena reicht von der Gegend um Alcaraz westwärts bis zur Guadiana. Sie besteht aus einer Anhäufung vieler paralleler, von Osten nach Westen streichender Bergzüge. Diese sind im Durchschnitt etwa 2800' hoch,

3. 2. Abth. - S. 231

1832 - Berlin : Duncker u. Humblot
§. 35. F. Orohydrographische Verhältnisse der hesper. Halbins. 231 L) Die Küstenterrassen. aa) Das östliche Küstenland der Halbinsel. A. Catalonien und Arragonien. Der Abfall des castilischen Hochlandes gegen den oberen Ebro ist gering denn den Sierras von Oca und Moncayo liegen die hohen Bergflächen von Alava und Navarra gegenüber; bedeutender und steiler ist derselbe gegen den mittleren und unteren Ebro und gegen die Küste von Valencia (spr. Valenßia). Die südlichen Vorketten der Pyrenäen erreichen den Ebro ebenfalls nur in seinem oberen Laufe, und eine Linie von Tudela über Huesca, Barbastro, Balaguer zur Küste unfern der Ebro-Mündung bezeichnet die Süd-Grenze der spanischen Pyrenäen-Vorberge. Nordwärts dieser Linie folgt Bergzug auf Bergzug, und Thal auf Thal; die Bergzüge sind nicht hoch, aber die Thäler eng und von wasserreichen Bergströmen durchrauscht; unter den Gipfeln erhebt der verwitterte, zackige Montserrat im Nordwesten von Barcelona sein Haupt bis zu 3000' absoluter Höhe. Dies ist die Bergterrasse von Cata- lonien. Südwärts jener Linie aber weite unabsehbare Wasser, und pflanzenarme, traurige Ebenen, deren Einförmigkeit nur durch niedere Gipshügel und Steinsalzbänke unterbrochen wird. Es fehlen Quellen und Brunnen (Cisternen), und Oliven-Gebüsche sind die einzigen Waldungen. Diese Ebe- nen erstrecken sich auf dem rechten Ufer des Ebro bis in die Gegenden von Calatayud, Daroca, Alcaniz (spr. Alcaniß) und Caspe, und senken sich, längs des Stroms allmahlig zum Meereshorizont hinab, zu dem überaus reichen, schönen Tieflande von Tortosa. Dies sind die Ebenen von Ar- ragonien. B. Die Terrassen von Valencia und Murcia (spr. Murßia). Steile, nackte Berggipfel von c. 8000' Höhe, die östlichen Ausläufer des castilischen Scheidegebirges, trennen die arragonischen Ebenen von dem Küstenlande Va- lencias. Das castilische Hochland wird von den letzteren ge- schieden durch Berggruppen mannigfaltiger Art, welche gegen

4. 2. Abth. - S. 237

1832 - Berlin : Duncker u. Humblot
§. 35. I. Island. K. Skandinavien- 237 b) Kanalverbindungen. Ireland hat nur einige Kanäle, aber von großer Be- deutung. 33) Der große Kanal verbindet Dublin mit einem Nebenfluß des Shannon, also die Ost- mit der Westküste, bb) Der Kanal von Belfast ì verbinden die cc) » » von Carlingford ' gleichnamigen Busen mit dem Neagh-Sce. I. Island ist durchaus gebirgig, hat steile, zersplitterte Felfenküsten, und das Innere ist voll wilder, schnee- und eisbedeckter Gebirge, die im Oeräfa Jökul bis zu 5560' aufsteigen. Die vul- kanische Bildung ist vorherrschend; Lava und Asche bedecken den Fuß des Gebirges und mehrere thätige Vulkane, unter denen der Hekla (4800') der höchste, arbeiten fort und fort an der Veränderung der Oberflächengestalt der Inseln (Geyser). K. Skandinavien. a) Allgemeine Betrachtung. Die skandinavische Halbinsel ist nicht wie die hesperische oder griechische ein einziges Hochland, sondern sie hat, wie Großbritannien, beide Formen, Hoch- und Flachland aufzuweisen. Wie in Groß- britannien haben die Gebirge die Meridian-Richtung; wie dort liegen sie hart an der Westküste, welcher sie ein zerklüf- tetes, wild zersplittertes Ansehen gebend, — während die Ostseite der Halbinsel flach und eben bleibt. Wie in Groß- britannien sind die Abfälle des Gebirges ostwärts sanft, zu- weilen fast unmerklich, während es westwärts jäh, wand- artig, wild zerklüftet, unmittelbar in die Tiefen des Meeres hinabstürzt; wie dort die Hebriden, so stehen hier die Lo- fodden vielleicht als Ruinen des ehemaligen Westabfalls, als Zeugen großartiger Zertrümmerungen und Einstürze der gegenwärtigen Westküste gegenüber. *) *) Die zerrissene Gestalt der Küsten Galiziens, der Vrctagne, der West- küsten der britische» Inseln und Skandinaviens ist charakteristisch für die Con- turen des Erdtheils und um so merkwürdiger, als alle diese Gestade eine gleich- artige Lage gegen den atlantischen Ozean haben.

5. 1. Abth. - S. 290

1832 - Berlin : Duncker u. Humblot
290 Abschn. X. Asia. Erbe. Es war und ist dicht bevölkert von kriegerischen Stämmen, welche das Eindringen zu jeder Zeit sehr er' schwerten. Alle Verhältnisse haben hier früh eine Eigen» thümlichkeit, eine Festigkeit erlangt, welche jedes Fremdartige zurückstieß. Die Europäer mußten zu halben Asiaten wer- den, wenn sie sich in dem Erdtheile behaupten wollten. Asien ist daher auch viel später kolonisirt worden, als Amerika, und sein Inneres ist aus demselben Grunde noch unerforscht. Es hatte früher Kulturstaaten (Medien, Assyrien, Palästina, Persien, Baktrien u. s. w.), wie irgend ein anderer Erdtheil. Sie sind zum Theil seit Jahrhunderten wieder verschwun- den, aber andere sind an ihre Stelle getreten. — Asiens Bewohner sind die gestaltenden Völker der Erde, von denen alle übrigen abhängig geworden sind in Bezug auf Kultur», Religions-, Staats-und historische Verhältnisse; aber sic sind zugleich die unbeweglichsten, unveränderlichsten, und darum von ihren europäischen Nachbaren übertroffen in der gei- stigeren Auffassung und Ausbildung aller jener Ver- hältnisse, vbschon diese von ihnen ausgegangen sind. Wie alle diese Eigenthümlichkeiten der Asiaten mit den Natur- verhältnissen ihres Erdtheils zusammenhangen, wird aus dem Folgenden klar werden. §. 99. Eüißuß des Rlünas und der Gestalt auf die ethnogra- phischen Verhältnisse Asta's- Nur ein Erdtheil, welcher, wie Asien, den größten Reichthum aller Naturverhältnisse mit dem größten, konti- nentalen Zusammenhange verbindet, konnte die Urheimath des Menschengeschlechts seyn. Eine dürftige Natur würde dem jungen Geschlechte Untergang gebracht, eine Heimath, welche durch Meeresarme und Busen vielfach zersplittert gewesen wäre, würde es aus einander gerissen und getrennt haben, bevor die ersten, nothwendigsten Bildungskeime zum Gemeingut hätten werden können. Die zugerundete Ge- stalt Asiens und seine Größe aber bestimmten es zum Ur- sttz zahlreicher Völker, die durch ungehemmte, allseitige Be. rührung in vielfachen Verkehr und Austausch treten sollten.

6. 1. Abth. - S. 27

1832 - Berlin : Duncker u. Humblot
§. 41 — 53. Das Meer—das Land. 27 §. 48. Einer jeden Strömung entspricht eine Gegenströ- mung, welche entweder wahrnehmbar an der Meeresfläche, oder tiefer, dem Auge verborgen, stattfindet. '§■ 49. Wenn zwei entgegengesetzte Strömungen mit Heftigkeit auf einander treffen, oder wenn dieselben sich mit der rück- kehrenden Ebbe und Fluth begegnen, oder endlich, wenn die Strömungen von dem festen Lande auf gewisse Weise zusammengedrängt und zurückgeworfen werden, so entstehen Strömungen in unregelmäßig wechselnden Richtungen. Diese nennt man Strudel. Viertes Kapitel. Das Land. §. 50. Erbe oder Land heißt im Allgemeinen der trockene, feste Theil des Erdkörpers. 8- 51. Dieser trockene, feste Bestandtheil ist dichter und schwe- rer als die flüssigen, daher auch empfänglicher für die Wär- me als jene. §. 52. Verschiedene Dichtigkeit der festen Rörper.! Nicht alle festen Körper, aus denen die Erde besteht, sind aber von gleicher Dichtigkeit. Im Allgemeinen ist anzu- nehmen, daß dieselbe zunehme mit der größeren Annäherung an den Erdmittelpunkt, wie aus dem Gesetze der Schwere hervorzugehen scheint, und daß die Erdoberfläche der lockerste Theil des Erdkörpers sey. Indeß treffen wir auch in und auf der uns bekannten Erdrinde auf sehr dichte Körper. Sie werden Steine, oder, wenn sie in großen Massen vorkommen, Felsen ge- nannt. Von noch größerer Dichtigkeit sind die Metalle. §. 53. Die festen, aber weniger dichten Körper der Erdrinde,

7. 1. Abth. - S. 30

1832 - Berlin : Duncker u. Humblot
30 Abschn. Ii. Physikalische Geographie. den Festländern, Entzündungen unbekannter, brennbarer Stoffe statt, welche Erscheinungen von der höchsten Wichtigkeit für die Veränderung der Oberflächengestalt der Erde herbeifüh- ren. Es entstehen durch sie Oeffnungen in der Erdrinde, aus welchen zu Zeiten große Massen von geschmolzenen Mineralien (Lava), von glühenden Steinen, von Asche, auch Schlamm und Wasser (mit Fischen) u. dgl. ausgeworfen werden. Indem sich dieselben um die Oeffnung (den Krater) anhäufen, entsteht eine Erhöhung, ein Berg, welcher Vul- kan oder feuerspeiender Berg genannt wird, dessenh.öhe und Ausdehnung nach der größeren oder geringeren Thätig- keit mehr oder minder wächst. Diese Thätigkeit ist zuweilen Jahrhunderte lang unterbrochen, und erneuert sich dann oft mit großer Gewalt. — Weite Landstrecken verdanken den Vulkanen ihre Gestalt, ganze Inseln ihnen ihr Daseyn. Ihr Vorkommen scheint nicht an bestimmte Oertlichkeiten gebunden zu seyn, denn sie entstehen, verschwinden und erlöschen nach Gesetzen, die uns unbekannt sind. — §. 62. Durch Erdbeben. Die Ausbrüche (Eruptionen) der Vulkane sind gewöhn- lich mit einer zitternden oder schwankenden Bewegung der Erdrinde verbunden, welche Erdbeben genannt wird, und die zuweilen nicht bloß in der Nähe des Vulkans, sondern noch in bedeutender Entfernung von ihm merklich ist. — Es finden aber auch Erdbeben statt, ohne gleichzeitige Eruption und in Gegenden, welche gar keine Vulkane haben. Sie find auch dann oft in weit von einander liegenden Gegen- den, zuweilen selbst auf beiden Hemisphären, gleichzeitig. Ihre Wirkungen sind deswegen mitunter nicht weniger groß- artig, als die der Vulkane; sie stürzen die höchsten Erhöhun- gen der Erde ein, erzeugen Vertiefungen, treiben die Ge- wässer aus ihren Ufern, versenken Inseln ins Meer u. s. w. §. 63. Erdbrände. Nicht zu verwechseln mit den Vulkanen sind die Erd- brände, welche andere Erscheinungen zeigen, andere Ursachen haben und geringere Wirkungen auf die Oberflächenform

8. 1. Abth. - S. 129

1832 - Berlin : Duncker u. Humblot
z. 7. —il. Hydrographische und orographische Verhältnisse. 12o haben thätige Vulkane. Korallenriffe und Inselchen liegen ihnen, wie den Küsten Neuhollands vor. §. 9. Hohe Inseln von vulkanischem Bildung. Die hohen Inseln von vulkanischer Bildung haben eine mehr zugerundete, nicht längliche Gestalt, sind kleiner als die vorigen, und ihre vertikale Ausdehnung steht meist mit der horizontalen in keinem Verhältniß. Auch sie sind größtenteils von Korallen-Rissen und Inseln umgeben. Sie bilden Gruppen oder Reihen, die eine von einander iso- lirte Lage haben. Zu ihnen gehören: der Magellhaens Archipelag, die Marianen, diesandwichs-, Freund- schafts- und Gesellschafts-Inseln, der Mendanas Archipelag, die Gallapagos, Osterinseln und Juan Fernande;. ... Unter diesen sind die Sandwichs- und Gesell- schafts-Inseln die höchsten. Der Vulkan Mauna Roa auf Owaihi ist 15000' hoch; die übrigen Sandwichs-Inseln haben Berge von 7 bis 10000' Höhe; Tahitis Vulkanberg ist 11500' hoch; die Freundschafts-Inseln sind, unter den genannten, wahrscheinlich am niedrigsten. §. 10. Niedrige Inseln. Zu den niedrigen Inseln gehören vorzugsweise die Pelew-Inseln, die Karolinen, Lord-Mulgrave's-Ar- chipelag, die Cooks- und niedrigen Inseln. Sie ha- den, wie die vulkanischen, eine rundliche Gestalt, unterschei- den sich von diesen aber, außer durch die Höhe, dadurch, daß sie fast alle Binnengewässer (Lagunen) einschließen, welche durch enge Kanäle mit dem Meere in Verbindung stehen. Drittes Kapitel. Klima und Produkte Australiens. 0. 11. Uebersicht. Australien liegt fast ganz innerhalb der Zone des Re- gens; nur Grants-Land, Van Diemens-Insel, der größte Theil Neu-Seelands und die südwestl. davon liegenden In- seln haben das Klima des veränderlichen Niederschlags; doch 9

9. 1. Abth. - S. 132

1832 - Berlin : Duncker u. Humblot
132 Nbschn. vii. Australien oder Polynesien. Viertes Kapitel. Ethnographische Verhältnisse Australiens. §. 14. Uebersicht. Nach §. 9. des sechsten Abschnitts gehören die Bewoh- ner Australiens zur malayischen Race. Ihrer Körperbildung und ihrer Sprache nach theilen wir dieselben in drei Klassen. 1. Die Bewohner Neuhollands, Neu-Guineas und aller Inseln, im S. des Aequators und im W. des 180 Längen- grades; — Australneger. 2. Die Bewohner der Inseln im N. des Aequators u. im W- des 180 L.; — Mongolische Malayen. 3. Die Bewohner von Neu-Seeland und aller Inseln im O. des 180 L-; Hinöu-Malayen. §. 35. Australneger. Die erste Klasse zeigt die größte Aehnlichkeit mit der äthiopischen Race, eine dunkle, zuweilen schwarze Hautfarbe, bei einigen Stämmen wolliges Haar u. s. w.; — daher ihr Name. Neuholland und Van Diemens-Insel bewohnen sie ausschließlich; auf Neu-Guinea und den übrigen Inseln in den angegebenen Grenzen hausen sie fast nur in den Gebir- gen des Innern, während die Küsten mit Hindu-Malayen besetzt sind. (Urvolk und Eingewanderte?) Ihre Sprachen sind noch sehr unbekannt; dem An- scheine nach sind es nicht bloß Dialekte derselben Haupt- sprache, sondern viele völlig verschiedene. Ihre Lebensart ist völlig nomadisch; Jagd und Fisch- fang sind Hauptnahrungsquellen, Vegetabilien werden wenig genossen. Sie stehen auf einer sehr niedrigen Kulturstufe und obgleich es ihnen durchaus nicht an Fassungskraft ge- bricht, so sind sie, ihrer Vorliebe für das ungebundene No- madenleben halber, doch nur selten bildungsfähig. — Sie eignen sich Trunksucht und andere Laster der Europäer, wo- durch ihre Anzahl täglich geringer wird, leicht an, nicht aber die übrigen Eigenschaften derselben. Wohnung und Klei- dung sind ihnen fast fremd; das Feuer kennen sie, benutzen

10. 1. Abth. - S. 133

1832 - Berlin : Duncker u. Humblot
§. 14—17. Ethnographische Verhältnisse. es aber nur zu einer höchst rohen Bereitung der Nahrung; Hausthiere fehlen ihnen, nur der Hund ist zuweilen ihr Iagdgehülfe. Ihre religiösen Vorstellungen beschränken sich auf sehr dunkle Begriffe von dämonischen Gottheiten und den Glauben an ein künftiges Leben, mittelst der Wanderung ihrer Seelen in die Körper von weißen Menschen. §. 16. Mongolische Malayen. Nach Sprache und Körperbildung scheinen die Bewoh. ner der Karolinen, Marianen und der benachbarten Inseln mit den Völkern der nächsten, asiatischen Küsten verwandt zu seyn. Sie kannten, bereits vor der Ankunft europäischer See- fahrer, den Ackerbau und hatten feste Wohnsitze. In Bezug auf Religion stehen sie meist noch sehr tief; auf den Maria- nen haben sie ;um Theil das Christenthum angenommen. Sie werden von den Reisenden als viel bösartiger und, selbst gegen einander, als viel feindseliger geschildert, wie die Au- stralneger, welche nur bei Beleidigungen ihre natürliche Gut- müthigkeit verläugnen. §• 17. Hindu-Malayen. Von Neu - Seeland bis zu den Sandwichs- und dm Oster-Inseln, auf diesem großen Raume des Australozeans lebt nur Ein Volk und Eine Sprache, obgleich weite Wasserflä- chen die unendlich vielen, kleinen Inseln von einander scheiden. Dieses Volk gleicht in seiner Körperbildung der indo-europäischen Menschenrace, wie die Australneger der äthiopischen. Die Hautfarbe spielt indeß vom Bräunlichen bis ins Dunkelbraune, wogegen der Bau der Glieder fast immer europäisch zu nennen ist. Die Sprache der Hindu-Malayen zufällt in sehr viele Dialekte, die sich alle einander ähnlich sind; am meisten glei- chen sich die Mundarten der Neu-Seeländer, Marquesüs- und Sandwichs-Insulaner. Alles dieses weiset, so wie einheimische Sagen und manche Gebräuche, auf eine gemeinschaftliche Abstammung hin. In Bezug auf Gesittung stehen die Hindu-Malayen übe» den andern Bewohnern Australiens. Die Euvpäer
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