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z. 31. Das Alpengebirgvland.
109
5. Rückblick; — Höhenverhältnisse der Alpen
im Allgemeinen.
Wir unterscheiden zuvörderst Gipfelhöhe, mittlere Kamm-
und Paßhöhe, und bemerken in diesen drei Beziehungen fol-
gende Verschiedenheiten in den einzelnen Abschnitten der
Hoch-Alpen.
a) Die Gipfelhöhe steigt in die West-Alpen von
Süden gegen Norden von 7000 bis 13000'; in den Mit-
tel-Alpen sinkt sie von W. gegen £)., 14700 bis 8000',
und zwar beträgt sie hier zwischen Mont blaue und Monte
Rosa 11000 bis 14700'; in den Ost-Alpen sinkt sie von
10000 bis zu 5000' abs. Höhe hinab.
b) Die mittlere Kammhöhe steigt in den West-
Alpen ebenfalls von Süden gegen Norden, von 5000 bis
10000' an; in den Mittel-Alpen, und zwar zwischen dem
Mont blanc und Bernina beträgt sie nirgend unter 8000,
häufig aber bis 12000'; in den Ost-Alpen und dem öst-
lichen Theil der Mittel-Alpen sinkt sie von 6000 bis 3000'
absoluter Höhe hinab.
c) Die Paßhöhe ist in den West-Alpen zwischen
3000 und 7000', in den Mittel-Alpen zwischen 6000 u.
10000', von Westen gegen Osten abnehmend; in den Ost-
Alpen beträgt sie noch 3000 bis 5000'. —
Vergleichen wir diese Verhältnisse mit einander, so er-
sehen wir,
1) daß in den Ost-Alpen Paß- und mittlere Kamm-
höhe wenig von einander unterschieden sind, daß also die
Einschnitte in den Kamm relativ nicht tief und bedeutend
sind, daß ferner die Gipfelhöhe den Kamm meist noch be-
deutend überragt;
2) daß in den Mittel-Alpen die Einschnitte, welche die
Pässe bilden, tief unter der Mittelhöhe des Kammes liegen,
und zum Theil die Gipfelhöhe der Ost-Alpen erreichen, —
daß ferner die Gipfel den Kamm ungefähr um eben so viel
überragen, als dieser die Pässe, daß daher endlich hier in
den Mittel-Alpen die größte Verschiedenheit in der Erhe-
bung der einzelnen Theile der Gebirgsmasse statt findet, wäh-
TM Hauptwörter (50): [T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau], T44: [Alpen See Stadt Schweiz Italien Meer Berg Insel Fuß Inn], T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone]]
TM Hauptwörter (100): [T93: [Alpen See Schweiz Rhein Berg Bodensee Fuß Italien Schweizer Paß], T49: [Berg Gebirge Höhe Fuß Ebene Seite Gipfel Gebirg Elbe Meer], T12: [Wasser Luft Erde Höhe Körper Fuß Dampf Bewegung Druck Gewicht]]
TM Hauptwörter (200): [T90: [Alpen See Schweiz Inn Rhein Bodensee Gotthard Paß Rhone Italien], T14: [Gebirge Wald Teil Höhe Berg Harz Thüringer Bergland Gebirg Weser], T24: [Luft Wasser Wärme Körper Erde Wind Regen Höhe Temperatur Schnee], T6: [Berg Fuß Höhe Gipfel Gebirge Schnee Meer Fels Ebene See]]
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112
Europa. Abschn. Ii.
reichen. Sie fallen steil und stufenförmig gegen die Tief-
länder im Osten und Süden ab; einzelne Gipfel derfelben
erreichen die Höhe von 8000 und 9000'. Diejenige Kette,
welche die Südseite bildet, wird von der Aluta in einem tie-
fen Thalspalt durchbrochen; die östliche Seite besteht aus
zwei Hauptketten, welche durch das Langenthal der Aluta
von einander geschieden, aber von keinem Querthal durch-
brochen werden.
Das siebenbiirgische Erzgebirge bildet die Nord-
und Westseite des Hochlandes. Es besteht aus vielen, von
Ost nach West streichenden Parallel-Ketten, deren Gipfel die
Höhe von 4000' im Allgemeinen nicht zu übersteigen scheinen.
Die Marosch, Körösch und obere Samosch bilden Längenthäler
innerhalb dieses Gebirges; die untere Samosch durchbricht
den Nordrand in einem Querthale. Im Süden der Marosch
bis zur Donau, gilt der Name des Bannater-Gebirges;
es ist niedriger, als der übrige Theil des West-Randes.
Das Innere dieses Hochlandes ist ein Hügelland
von 1000 bis 1300' absoluter Höhe, ein Plateau im wei-
teren Sinne des Worts, welches von den' Thälern der Sa-
mosch, Marosch und Aluta in verschiedenen Richtungen durch-
schnitten wird, während die Quellen dieser Flüsse auf der
östlichen Kette der transsylvanischen Alpen liegen,
b) Die karpathischen Waldgebirge
bestehen nicht aus einer einzigen Kette, sondern aus
einer Anhäufung von vielen, in verschiedenen Richtungen
streichenden Gruppen und Bergzügen, deren waldige Kuppen
selten über 3000' hoch sind, und deren Höhe in nordwest-
licher Richtung mehr und mehr abnimmt. Die Abfälle sind
sanft, besonders gegen Nord-Osten. Dem Gebirge fehlen
Längenthäler; desto zahlreicher sind die Querthäler, welche die
Gewässer südwärts zur Theiß oder nordwärts zur Weichsel
und zum Dnjestr leiten. In der Tiefe von 700 bis 800'
und 130 bis 170' unter dem Spiegel der Ostsee sind dem
Nordfuß des Gebirges große Steinsalzbänke vorgelagert,
deren Vorkommen sich in Süd-Rußland und am Uralfuße
wiederholt. (Die Karpathen einst eine Landenge?)
e) Die
TM Hauptwörter (50): [T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau]]
TM Hauptwörter (100): [T49: [Berg Gebirge Höhe Fuß Ebene Seite Gipfel Gebirg Elbe Meer], T18: [Donau Stadt Ungarn Böhmen Wien Hauptstadt Land Einw. Königreich Mulde], T50: [Klima Land Meer Gebirge Europa Zone Norden Küste Süden Winter], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland]]
TM Hauptwörter (200): [T14: [Gebirge Wald Teil Höhe Berg Harz Thüringer Bergland Gebirg Weser], T193: [Meer Halbinsel Gebirge Norden Süden Osten Westen Küste Insel Europa], T153: [Donau Ungarn Land Hauptstadt Böhmen Königreich Wien Stadt Galizien Siebenbürgen], T95: [Gestein Schicht Wasser Boden Erde Granit Gebirge Masse Sand Teil]]
Extrahierte Ortsnamen: Europa Aluta Ost Donau Süd-Rußland
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§. 32. Die Mittelgebirgslandschaften. A. Oestliche Gruppe. H3
c) Die Central-Karpathen, der Karpat oder Tatra,
das einzige Hochgebirge, welches sich zwischen Alpen und
Kaukasus in Ost- und Mittel-Europa findet. Es ist aber
ganz isolirt, hängt mit keinem andern Gebirge zusammen;
denn es ist rings von Hochebenen umgeben, welche sich an
seinem Fuße ausbreiten, und von den Gewässern der Arva,
Waag, des Poprad und des Donajec bewässert werden.
Diese Hochebenen sind die Arver, die Liptauer, die Zip-
fer- und die Neu mark er Ebene. Sie haben eine verschie-
dene Breite und eine mittlere absolute Erhebung von 1800
bis 2000'; sie trennen den hohen Karpat von den waldigen
Mittelgebirgen im Norden, Süden, Osten und Westen.
Der Tatra ist nicht sowohl wegen der Gipfel-, als viel-
mehr wegen der Gesammterhebung ein Hochgebirge; denn
überall steigt sein Kamm 6000 bis 6500' auf, und nirgend
finden sich breite Thalsenkungen, sondern nur enge Thal-
spalten. Aber die säulenartig oder thurmförmig gestalteten
Gipfel erreichen nur mittlere Alpenhöhe: der Eisthaler
Thurm 8100', die Lomnitzer Spitze 8133', der hohe
Crivan 7600'. Gletscher hangen nur allein nordwärts vom
Eisthaler Thurm in die wilden Thalschlünde hinab.
Die Abfälle des Tatra zu den umgebenden Hochebenen
sind auf allen Seiten steil und abschüssig.
Der hohe Karpat bildet in seiner Längenerstreckung keine
Hauptwasserscheide; denn Arva und Donajec, welche an sei-
nem Nordfuße entspringen, gehören eben sowohl zwei ver-
schiedenen Meeresbecken an, als Waag und Poprad, welche
seinem Südfuße entquellen. Die ersteren beiden sind durch
kein Gebirge, sondern durch waldige Sümpfe, die letzteren
beiden nur durch ein relativ niedriges Hügelland von ein-
ander geschieden.
6) Die ungarischen Erzgebirge
bestehen aus mehreren, durch die weiten Thäler der Neitra,
Gran, Eypel und Sajo (Hernad) getrennten Berghaufen
von 2000 bis 3000' mittlerer absoluter Höhe; aber einzelne
Gipfel (Kralova-Hola — d. i. Königsberg — an der
Waag-Quelle) steigen bis über 5006' auf. Das Gebirge
H
TM Hauptwörter (50): [T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau]]
TM Hauptwörter (100): [T49: [Berg Gebirge Höhe Fuß Ebene Seite Gipfel Gebirg Elbe Meer], T18: [Donau Stadt Ungarn Böhmen Wien Hauptstadt Land Einw. Königreich Mulde], T93: [Alpen See Schweiz Rhein Berg Bodensee Fuß Italien Schweizer Paß], T50: [Klima Land Meer Gebirge Europa Zone Norden Küste Süden Winter]]
TM Hauptwörter (200): [T6: [Berg Fuß Höhe Gipfel Gebirge Schnee Meer Fels Ebene See], T153: [Donau Ungarn Land Hauptstadt Böhmen Königreich Wien Stadt Galizien Siebenbürgen], T14: [Gebirge Wald Teil Höhe Berg Harz Thüringer Bergland Gebirg Weser], T193: [Meer Halbinsel Gebirge Norden Süden Osten Westen Küste Insel Europa], T24: [Luft Wasser Wärme Körper Erde Wind Regen Höhe Temperatur Schnee]]
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136
Europa. Abschn. ü.
b) Dks Elb-Sandsiein-Gebirge. Bloß zwei Drit»
fei dieses Gebirges liegen auf dem rechten/ ein Drittel liegt
auf dem linken Ufer der Elbe; dies letztere alfo eigentlich
außerhalb der von uns gesteckten Grenzen. Dennoch wer-
den wir hier auf das Ganze Rücksicht nehmen, weil die
Gleichartigkeit des von der Elbe durchbrochenen Gebirges
es verlangt. Dasselbe ist, wie das Adersbacher Sandstein-
Gebirge, ausgezeichnet durch schroffe Formen, durch steil-ein-
gerissene Schluchten, durch freistehende Felsmassen und breite,
abgeplattete Bergkuppcn: Eigenschaften, welche cs von dem
angrenzenden Lausitzer Gebirge wefentlich unterscheiden, wel-
ches im Gegentheil sanfte Hänge und plateauartige Berg-
flächen, aber kegelförmige Gipfel zeigt. Das westliche Drit-
tel, auf dem linken Ufer der Elbe, erhebt sich, am höchsten
im Schneeberge (im Nw. von Tetschen), bis zu 2300'.
Auf dem rechten Ufer ist der große Winterberg (1600';
1£ Meile östlich von Schandau) der höchste Gipfel. Hier
liegt die Hauptmasse des Gebirges zwischen der Kamnitz
und Kirnitsch und zwischen Schandau und Kreybitz. Sie
wird wegen ihrer malerischen, schroffen Formen, wiewohl
sehr uneigentlich, die sächsische Schweiz genannt.
Im Norden und im Süden derselben findet sich nur
sehr flaches Bergland. Niedrige, schmale Bergketten laufen
als Thalwände der Elbe, zu beiden Seiten derselben, von
Pillnitz bis in die Gegend von Meissen, und führen den Na-
men des Elbgebirges.
Profile durch das Lausitzer und die angrenzenden
Gebirge:
I. Von Böhmisch Aicha nach
Löwenberg;
Von Südwest nach Nordost.
Böhmisch Aicha üb.d.m. 700'
Der 2eschken-Berg 2500'
Neissethal bei Reichenberg 070'
Wohbische Kamme bis zu 3000'
Wittige-Thal Liebwerda 1000'
Vvrberge. Wiegandsthal 1164'
2. Von Reichstadt (im Allg.
nvrdw.) ins Tiefland.
üb. d. M.
Reichstädt c 600'
Gabel 750'
Hochwald von Oywin 2300'
Neissethal unsern Zittau 676'
Niederes Bergland:
(Herrnhuch 9000
Die Landskrone 1300'
Einsenklmg:
TM Hauptwörter (50): [T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau]]
TM Hauptwörter (100): [T49: [Berg Gebirge Höhe Fuß Ebene Seite Gipfel Gebirg Elbe Meer]]
TM Hauptwörter (200): [T14: [Gebirge Wald Teil Höhe Berg Harz Thüringer Bergland Gebirg Weser], T130: [Elbe Stadt Sachsen Provinz Saale Kreis Schlesien Elster Neiße Magdeburg], T6: [Berg Fuß Höhe Gipfel Gebirge Schnee Meer Fels Ebene See]]
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§. 32. C. Die ftanzöslscheii Mittelgebngslandschasterl. 481
reicht, bei einer mittleren Breite von 5 Meilen, 30 Meilen
weit nordwärts bis in die Gegend von Kaiserslautern. So
wie die französischen Berglandschaften des jniederrheins den
deutschen ähnlich sind, fo gleichen die Vogesen dem gegen«
überliegenden Schwarzwalde. Wie dieser fallen sie gegen
Süden und gegen das Rhcinthal steil ab, und wie sich der
Schwarzwald sanfter gegen den Neckar und die schwäbischen
Hochebenen abdacht, so verflachen sich auch die Vogesen all«
mähliger gegen die Mosel und das Plateau von Lothringen.
Wie der Schwarzwald sind sie im Süden am höchsten. Hier
der Ballon de Sulz gegen 4400'hoch und viele andere Gip-
fel in ähnlicher Höhe. Aber weiter nördlich, im Norden der
Saar-Quelle, am Rougemont (3600") wird der Bergzug
schmaler, seine Höhen niedriger (20000, einförmiger, abge-
plattet; er nimmt an der Lauter den Nainen der Hardt
an. Gegen Norden dacht sich die letztere steil ab in die 800'
hohe, 1 Meile breite, zum Theil mit Torfmoor erfüllte Ge,
birgslücke von Kaiserslautern, welche in Form einer Thal-
rinne das Rhein- mit dem Saar-Thale verbindet. Ieilseits
derselben, zwischen der Saar, der Nahe und dem Rheinthal
liegt ein niedriges Bergland, im Allgemeinen dem Odenwald
ähnlich und mit seinem höchsten Punkte, dem Donners-
berge bis zu 2090' aufsteigend. Alle diese Verhältnisse spre-
chen für die größte Gleichartigkeit zwischen den Gebirgen des
rechten und des linken Rheinufers in dem ganzen Laufe des
Stroms. Im Westen des Vogesenzuges finden wir zunächst
ein niedriges Bergland mit vielen kleinen, tiefgespaltenen Thä-
lern und der größten Abwechselung von Berg und Thal.
Weiter hin wird die Landschaft ebener, einförmiger: dies ist
das Plateau von Loth ritt gen, welches sich aber, mit einer
Höhe von etwa 750' westwärts 15 — 25 Meilen weit aus-
breitet, von der Mosel quer durchflossen wird, und erst jen-
seits der Maas sanft, wiewohl mit einem merklichen Rande, in
die Tiefebenen an der Marne übergeht.*)
*) Wir verweisen den Lehrer aus die schönen Prosile, welche sich im t.
Heft des 1. und dem Z. Heft des 10. Bandes der Hertha befinden, als auf
TM Hauptwörter (50): [T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau]]
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Europa. Ab sehn. ».
146
hin, steil und stetig, gegen Südosten, zur Donau hin, aber
sanft und terrassenförmig, doch so, daß die letzte Terrasse
den steilen Lhalrand der Donau bildet. Das Gebirge ist
plateauartig geformt, unterscheidet sich daher wesentlich von
den Kettenzügen der Sudeten und den Bergreihen des Böh-
merwaldes. Es hat unter den bisher beschriebenen Gebir-
gen die meiste Aehnlichkeit mit dem mährischen, aber es un-
terscheidet sich von demselben bedeutend durch die Form sei-
ner Abfälle und seinen inneren Bau. Es ist höhlenreich,
wasserarm, daher wenig bebaut und waldlos, besonders in
der eigentlichen rauhen Alp, in der Gegend von Urach und
Blaubeuren.
Jenseits der Donau zieht derselbe Bergzug in dersel-
den Richtung bis zum Rhein, von dem er durchbrochen
wird, und südwestwärts weiter (als französischer Iura) bis
zum Rhone-Durchbruch zwischen Fort l'ecluse und St. Ge-
nis (s. unten).
cc) Der westliche Bergzug; der Schwarzwald und
Odenwald.
Dieser Bergzug hebt im Süden am Rheine an, wo er
sich mit der südwestlichen Fortsetzung des vorigen vielfach
verzweigt, und eine Masse mit ihm bildet. Von hier zieht
er nördlich bis zum Mayn, 46 Meilen weit, bei einer mitt-
leren Breite von 4 Meilen. Er trennt die oberrheinische
Tiefebene im Westen von der schwäbischen Hochebene im
Osten. Der südliche Theil desselben, der Schwarzwald,
welcher nordwärts bis zur Murg reicht, ist durch eine sieben
Meilen lange Gebirgslücke von dem nördlichen, dem Oden-
walde, getrennt.
Der Schwarzwald ist in seinem südlichen Theile am
höchsten, schroffsten und wildesten (oberer Schwarzwald).
Hier liegen viele Gipfel von 3000 bis 4000' Höhe, unter
denen der Feldberg (4600') am höchsten ist. Die Abfälle
des Gebirges gegen Süden und Westen sind schroff und
steil, gegen Osten sanft und allmählig. Nordwärts geht
dasselbe nach und nach in die erwähnte Gebirgslücke über,
TM Hauptwörter (50): [T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau]]
TM Hauptwörter (100): [T49: [Berg Gebirge Höhe Fuß Ebene Seite Gipfel Gebirg Elbe Meer], T5: [Rhein Main Wald Thüringer Teil Schwarzwald Gebirge Neckar Saale Jura]]
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§. 32 C. Die französischen Mittelgebirgslandschaften 189
ähnlicher Höhe. Diese Centralmasse besteht nicht aus einer
einfachen Kette, sondern aus einer Verzweigung von mehre-
ren, in verschiedenen Richtungen streichenden Bergzügen und
isolirten Gipfeln, welche sämmtlich auf einer an 3000' hohen,
gemeinfchastlichen Basis aufgebaut sind. —
Von hier ausgehend, finden wir zwischen Allier und
Loire die nordwärts allmählig an Höhe abnehmende, aber
bis gegen die Arroux - Mündung reichende Fortsetzung die-
ser hohen Grundfläche und auf derselben eine von Süden ge-
gen Norden streichende Haupt- und mehrere Nebenketten.
Dies ist das Forez-Gebirge. Die Hauptkette nimmt mit
ihrer Basis nicht gleichmäßig an Höhe ab; sie erscheint daher
in ihrem mittleren und nördlichen Theile relativ höher, als in
dem südlichen. Etwa in der Mitte des Zugs erhebt sich ihr
höchster Gipfel, der Pierre für Haute, bis zu 5100' (nach
Anderen nahe an 6000'), und an ihrem äußersten Nord-Ende,
im West-Süd-Westen der Höhen von Macon, ragen die
Magdalenenkuppen noch nahe an 4500' empor. —
Wenden wir uns aber von der Ccntralmasse gegen We-
sten und Nordwesten, dann treffen wir im Norden des obe-
ren Lot, im Osten der oberen Dordogne und im Westen des
Allier die ausgedehnteste Masse dieser ganzen Gruppe: es sind
die Gebirge von Auvergne. Am linken Ufer des oberen
Allier streicht, mit diesem parallel, die Kette Margueride in
einer mittleren Höhe von 3000'; ebenso am rechten Ufer des
oberen Lot die Aubrac-Kette in ähnlicher Höhe. Beides
aber sind nur Vorstufen der Hochterraffe von Auvergne.
Diese besteht aus einer von Süden gegen Norden, in einer
abs. Höhe von 3200 und 2800', sanft geneigten Hochfläche,
aus welcher nicht sowohl eine Kette, wie im Forez, sondern
vielmehr eine große Menge von 2000 bis 2600' höheren,
kuppelförmigen Gipfeln (Puys) emporragen, welche sich in
drei Hauptmassen gruppiren lassen: Die Gruppe des M.
Cantal im Süden, die Gruppe des M. d'or in der Mitte
und des P u y d e D o m e im Norden, aus welchen die gleichnami-
gen Gipfel, mit einer abs. Höhe v. 5800,5820«. 4550' hervorragen.
Steigen wir von der Hochterrasse von Auvergne nord-
TM Hauptwörter (50): [T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau], T17: [Meer Fluß Gebirge Land Hochland See Halbinsel Osten Norden Süden], T32: [Vgl Stadt Aufl Frankreich fig Maas Sch. Einw. Vergl Festung]]
TM Hauptwörter (100): [T49: [Berg Gebirge Höhe Fuß Ebene Seite Gipfel Gebirg Elbe Meer], T99: [Frankreich Loire Stadt Rhone Gebirge Pyrenäen Paris Meer Garonne Lyon], T50: [Klima Land Meer Gebirge Europa Zone Norden Küste Süden Winter], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele]]
TM Hauptwörter (200): [T193: [Meer Halbinsel Gebirge Norden Süden Osten Westen Küste Insel Europa], T14: [Gebirge Wald Teil Höhe Berg Harz Thüringer Bergland Gebirg Weser], T53: [Frankreich Stadt Loire Paris Rhone Garonne Maas Lyon Orlean Hauptstadt], T6: [Berg Fuß Höhe Gipfel Gebirge Schnee Meer Fels Ebene See]]
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166
Europa. Löschn. ll.
des Eichsfeldes auf ihrem rechten, von der Rön und dem
hessifchen Hügellande auf ihrem linken Ufer. Ihr Thal ist
überall von fcharf gezeichneten Rändern eingefchlossen, aber
geräumig und nur zweimal, nämlich zwifchen Kreuzburg und
Treffurt und zwifchen Allendorf und Witzenhaufen, treten
sie als steile Wände unmittelbar an den Fluß.
Die Fulda, die dem Dammersfelde entfließt, trennt
dagegen überall gleichartige Hügellandfchaften, wenigstens
finden sich nirgend bedeutende Verschiedenheiten in der
Gestalt ihrer Umgebungen auf beiden Ufern. Ihre Thalfohle
ist daher fast überall schmal, und die sanft geformten Thal-
ränder treten meist immer nahe an den Fluß. Nur nach der
Mündung der Schwalm, deren Thal, wenngleich schroffer
geformt, dem ihrigen im Allgemeinen gleicht, erweitert
sich oberhalb Kassel, das Fulda-Thal zu einer kleinen Ebene.
Aber dann bricht der Fluß, tief und steil eingeschnitten, zwi-
schen den Massen des Kaufunger- und des Reinharzwaldes
hindurch.
Die Weser trennt überall gleichartige Hügellandfchaf-
ten: die plateauartigen Massen des Solling von denen der
Hochfläche von Paderborn, die Ketten der Süntel u. f. w.
von den ähnlich gestalteten Bergformen des linken Ufers.
Ueberall ist der Strom von steilen, wandartigen, verhältniß-
ma'ßig sehr hohen Rändern eingefchlossen, aber nur an we-
nigen Stellen treten sie so nahe an einander, daß der Strom
durch sie auf fein Bett beschränkt wird. — Sehr merkwür-
dig ist der Umstand, daß sich derselbe, unterhalb Vlotho,
nicht westwärts in die niedrigen Gelände zwifchen den pa-
rallelen Zügen des Teutoburger Waldes und der Mindener
Kette, sondern nordwärts gegen die letztere selbst wendet,
um durch das westphälische Felsenthor in das Tiefland über-
zugehen: ein Umstand, welcher beweiset, daß der Strom die
Pforte nicht selbst geöffnet hat, durch welche er ohne Strom-
hemmung ausfließt. Um die Tiefe der Furche beurtheilen zu
können, welche das Rinnsal der Weser bildet, geben wir fol-
gendes
TM Hauptwörter (50): [T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau]]
TM Hauptwörter (100): [T49: [Berg Gebirge Höhe Fuß Ebene Seite Gipfel Gebirg Elbe Meer], T5: [Rhein Main Wald Thüringer Teil Schwarzwald Gebirge Neckar Saale Jura], T48: [Fluß Meer See Strom Land Wasser Mündung Kanal Lauf Ostsee], T3: [Lage Karte Land Europa Geographie Klima Größe Verhältnis Grenze Gliederung], T28: [Schiff Meer Wasser Land Küste Ufer Insel See Flut Welle]]
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Extrahierte Ortsnamen: Europa Fulda Solling Paderborn Vlotho
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§. 32. Die Mittelgebirgslanbschaften. B. Mittlere Gruppe. 173
fließt dann die golfartkge Tiefebene, zwischen der Haar und
dem Teutoburger Walde, mit gleichmäßigem, sanftem Gefälle.
Uns bleibt also nur noch
der Mayn zu betrachten übrig. Dieser Fluß trennt
fast überall gleichartige Landschaften. Sein Lauf zerfällt in
drei Hauptthcile:
1. Von der Quelle bis Miltenberg. Die Quelle des
weißen Mayn liegt am Ochfenkopfe; der rothe fließt, im
Süden von Bayreuth, auf der fränkischen Hochebene, zwi,
fchen den Abfällen des Fichtelgebirges und dem Nord-Ende
des Iurazuges, aus mehreren Bächen zusammen. Beide ver-
einigen sich unweit Kulmbach. Der Fluß durchströmt nun
mit großen Schlangenwindungen einförmige Plateauland-
schaften, in einem tief aber selten steil eingefchnittenen Bette.
Bei Lichtenfels treten die letzten Abfälle des Iurazugs an
seine Ufer, und unterhalb der Regnitz-Mündung liegt fein
linker Thalrand auf den niederen Höhen des Steiger Waldes,
der sich indeß nur wenig über das allgemeine Niveau der
Umgebungen (800 bis 1000') erhebt. Nach der Mündung
der fränkischen Saale bespült der Mayn die Abhänge des
Speßhardt, aber noch ist bis Miltenberg sein linkes Ufer
ohne eigentliche Gebirgsbildung.
2. Von Miltenberg bis Afchaffenburg. Auf dieser
Strecke bricht der Fluß zwischen den gleichartigen Massen
des Speßhardt und des Qdenwaldes, in einem engen, von
steilen Rändern eingefaßten Thale hindurch.
3. Von Afchaffenburg bis zur Mündung bei Maynz.
Schon oberhalb Afchaffenburg verläßt das Gebirge fein linkes,
unterhalb dieser Stadt auch fein rechtes Ufer. Aber Hügel-
gruppen begleiten das geöffnete Thal noch bis gegen Frank-
furt. Hier tritt der Fluß in das ebene, tiefe Rheinthal und
die Abfälle des Taunus erreichen feine Ufer nur erst kurz
vor seiner Mündung.
Fluß-Profil:
Der rothe Der weiße Mayn:
. *>b.d.m. iib.d.m.
b. Creussen, unfern der Qu. 1222' Quelle 3000'
bei Bayreuth 1006' bei Berneck noi'
TM Hauptwörter (50): [T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau]]
TM Hauptwörter (100): [T5: [Rhein Main Wald Thüringer Teil Schwarzwald Gebirge Neckar Saale Jura], T48: [Fluß Meer See Strom Land Wasser Mündung Kanal Lauf Ostsee]]
TM Hauptwörter (200): [T139: [Donau Rhein Main Tiefebene Teil Jura Alpen Tiefland Gebiet Fluß], T119: [Fluß See Kanal Strom Lauf Wasser Land Ufer Mündung Elbe], T14: [Gebirge Wald Teil Höhe Berg Harz Thüringer Bergland Gebirg Weser], T6: [Berg Fuß Höhe Gipfel Gebirge Schnee Meer Fels Ebene See], T70: [Stadt Donau München Stuttgart Neckar Nürnberg Ulm Schloß Augsburg Regensburg]]
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35. D. Orohydrographische Verhältnisse der iial- Inseln. 215
bewirkt, welche mittelst der im tzauptrttcken eingeschnittenen
Pässe und Cols mit einander zusammenhängen. Der Stra,
ßenbau ist ausgebreitet, aber keineswegs von der Dauerhaf-
tigkeit, welche allen Einflüssen der Witterung widersteht.
Wir merken folgende Hauptpässe: die Bochetta (sprich
Boketta), der Trebbia-Paß, an den Quellen des gleichnamigen
Flusses; — der Paß von Santa Croce (spr. Krotsche), in
der Quellgegend des Taro; —der Paß von Pontremoli, der
Paß des Monte Cimone, der Paß von Pietramala, im Nor-
den von Florenz; — der Paß von Aquila, der Forchia-Paß
(Forkia), und der Paß von Bovino.
Diesepässe führen sämmtlich über den Hauptrikken^außer-
dem sind noch zu merken die Pässe von Perugia von Spoleto
und Scieggia (spr. Szieddscha) im Norden von Rom und von
Nadicofani, welche über Ncbcnketten führen.
1). Die italischen Inseln,
a) Sicilien und die liparischen Inseln.
Sicilien wird großentheils von Gebirgen gefüllt, die aber,
mit Ausnahme des Aetna, nur die Gipfelhöhe von 3000 —
6000'erreichen. Die höchsten, das pelo rische, nebrodische
and madonische Gebirge streichen von Osten nach Westen
längs der Nordküste der Insel vom Kap Peloro bis-zum Kap
S. Dito und zum Kap Boeo. Ihr Nordabfall zum Meere
ist kurz und steil, aber gegen Süden breiten sie sich in vie-
len Armen und Zweigen sanft gegen die flache Südküste aus.
Ein großer Theil der Ostküsie wird durch den gipfelreichen,
terrassenförmig abfallenden, über 10,200' hohen Aetna (M.
Gibello) gefüllt. Er ist durch tiefe Thäler von den übrigen
Gebirgen der Insel getrennt, besteht aus einer ungeheuren
Masse zusammengehäufter Vulkane, die viele Höhlen und
Grotten bilden, und durch tiefe Schluchten von einander ge-
trennt sind. Der Umkreis seines Fußes beträgt über 15,
der Umkreis des Hauptgipfels über 2, der Umfang seines
Kraters über l Meile. Seine untersten Abfälle bilden einen
der bewohntesten und reizendsten Landstriche Europas. Wei-
ter hinauf ist er dicht bewaldet, aber die höchste Region des
Berges ist nur mit Felsen, Asche, Lava, Schnee und Eis be-
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