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1. Handbuch der deutschen Geschichte - S. 131

1898 - Breslau : Goerlich
— 131 — ohne die silbernen Gürtel, Becher und anderen Kleinodien, gefunden. Darauf haben sie auf Anordnung Johanns von Quitzow mit genanntem Kuno eine Tagleistung gehalten und Verhandlung gepflogen, wobei beschlossen wurde, daß Kuno den beiden Edelleuten, die ihm sein Schloß abgenommen, 70ö Schock böhmischer Groschen geben und ihnen in den nächsten vier Wochen Sicherheit geben sollte, daß er das Geld zu bequemen Terminen zahlen werde; alsdann sollten jene zwei vom Schlosse wieder abziehen und ihm seine Güter wieder freigeben. Dies gefiel Kuno von Seinser gar wohl, sintemalen er sich bedünken ließ, sie würden seinen heimlich verborgenen Schatz nicht gesunden haben. Er nahm deshalb diesen Handel mit Freuden an. gelobte nicht allein, sondern setzte auch Johann von Quitzow zum Bürgen, der ihm zusagte, daß er ihm Schloß Beuten wieder in seine Hände überliefern wollte, sofern er ihn schadlos hielte. Demnach zogen Heinrich von Isenburg und Hans Treskow mit freiem Geleite Johanns von Quitzow wieder vom Schlosse Benten ab, kamen bis zun: Stabilem Möckern; banach zogen sie bnrch Brandenburg mit dem Wagen, baranf das Gelb lag, und Hans Treskow, der am Schenkel verwunbet war, saß aus dem Gelbe im selbigen Wagen. Da nun Kuno von Seinser wieber in sein Schloß kam, sanb er zwar das Nest, aber die Vögel waren ausgenommen. Er war also aufs heftigste bekümmert, wie er Hans von Quitzow seiner Zusage gemäß beliebigen könne, sintemalen er befürchten mußte, daß Hans von Quitzow sich das Gelb selber auszählen und so das Schloß in seine Gewalt bringen werbe; und so geschah es auch. Also geht's, wenn man bisweilen sparen und kargen will, ba man billiger ausgeben und sich in seinen Nöten retten soll. Hätte sich's Kuno von Seinser erstlich ein wenig lassen kosten, hätte er etliche Knechte angenommen, hätte er etwa das halbe verlorene Geld auf seine Wohlfahrt verwandt und wäre er nicht so karg und filzig gewesen, so hätte er vielleicht sein Schloß und sein Geld behalten, das er hernach von außen hat ansehen müssen." In der Schadenrechnung, welche der Erzbischof von Magdeburg dein Kurfürsten Friedrich I. aufstellt, giebt er folgende Posten an. I. Am 23. Mai 1413 haben Gans von Putlitz, Wichard von Nochow und Dietrich von Quitzow den Bauern in Barbenitz Schaben zugefügt im Werte von 494 Schock und 30 böhmischen Groschen. An bemselben Tage fügten dieselben Ebelleute dem Abt zu Zinna folgenben Schaben zu: Zum ersten verlor er (der Abt) 11 gesattelte Pserbe, 4 gute Panzer und 4 Eisenhüte, Jacken, Armbrüste und anbcres Geharnisch, welches er alles schätzt aus 130 Schock böhmischer Groschen. Sein Vogt ward gefangen mit drei Brüdern, die lagen zu Goltzow im Turme dreiviertel Jahr, bis daß der Herzog von Sachsen bavor zog. Ein Brnber warb erschlagen und einer bis auf den Tod verwunbet. Bier Wochen nach dem gemclbeten Tage Brannte Wichard von Nochow mit anderen feiner Gesellen des erwähnten Abtes Hammerwerk zu Scharsenbrück ab, so daß er (der Abt) seinen Schaden ans mehr als 100 böhmische Schock anschlägt; dem Hammermeister nahm er (Rochow) Vieh, Betten, Kleider und all sein Hausgerät fort, veranschlagt zu 20 Schock, im ganzen also ein Schaden von 120 Schock. Ii. Danach im selben Jahre am St. Michaelstage waren die Gans von Putlitz, Wichard von Rvchow und Dietrich von Quitzow mit anderen aus ihren 9*

2. Handbuch der deutschen Geschichte - S. 111

1898 - Breslau : Goerlich
— 111 — Otto die kaiserliche Fahne, die er bis dahin verdeckt getragen hatte, und griff die Feinde von oben an, während auch das Heer im Thale den Angriff unternahm und sich glücklich durchschlug. ij£X; b) Nach der Rückkehr von Italien übergab Friedrich das Herzogtum Bayern Heinrich dem Löwen, dessen Macht dadnrch bedeutend vergrößert wurde, deu bisheriger: Herzog (Heinrich Jasomirgott) ernannte er zum Herzoge von Österreich, das er bedeutend vergrößerte und vom Reiche fast unabhängig machte. Die lombardischen Städte hatten sich in der Zeit seit ,'dem Tode Heinrich Iii-nicht nur selbst befreit, sondern auch die umliegenden Landschaften in ihre Gewalt gebracht. Nun konnten und wollten sie nicht die Lieferungen an Lebensrnitteln und die Heerfolge leisten, zu welchen sie gegen den Kaiser verpflichtet waren. Andererseits verlangte Kaiser Friedrich nicht nur das, was frühere Herrscher gefordert, sondern er wollte die ganze Gewalt haben, welche nach dem römischen Rechte der römische Kaiser gehabt hatte. Die Italiener selbst, besonders die Rechtsgelehrten von Bologna, bestärkten den Kaiser in dieser Anschauung. Im Jahre 1158 wurde Mailand, die stolzeste und mächtigste der italienischen Städte, zum erstenmale erobert. In demselben Jahre fand auf den ronca fischen Feldern bei Pi acenza der Reichstag statt, in welchem die Rechte des Kaisers festgesetzt wurden. Ihm standen zu: das Recht Münzen zu prägen, Zölle, Wege-, Hafen-, Fluß- und Brückengelder zu erheben, die Einkünfte aus Fischereien, Salzquellen. Bergwerken, aus erledigten und eingezogenen Gütern — so daß ihm die für jene Zeit ungeheure Summe von jährlich Ho 000 Pfund Silber daraus zufloß. Auch wurde die Verpflichtung zum Heerbann geregelt, die Spann- und Frondienste wurden genau festgestellt. Alle diese Beschlüsse mußten den Italienern sehr drückend erscheinen, und die kaiserlichen Beamten mochten oft mit Härte vorgehen. So kam es 1159 schon zum Aufstande in Mailand. Die italienischen Städte fanden einen wichtigen Bundesgenossen am Papste (Alexander Iii.), den Friedrich als solchen nicht anerkannte, sondern dem er einen anderen Papst entgegenstellte. Die Einnahme von Mailand wird von den Geschichtsschreibern jener Zeit folgendermaßen geschildert: (1. März 1162.) Als infolge des Winters die Straßen unzugänglich waren, und die Mailänder sich schon stark einschränken mußten, suchten sie die Gemüter der Fürsten mit schlauen Vorschlägen zu gewinnen, um sie auf irgend eine Art, als sei schon alles erreicht, sicher zu machen und selbst unterdessen aus Brescia oder Piacenza mit vereinten Kräften Zufuhr zu holen. Sie richteten jedoch nichts aus und kamen sowohl an Mut als an Kräften sehr herunter. Am ersten Tage des Monats März erschienen demnach die Konsuln der Mailänder mit andern Edlen, gegen zwanzig an der Zahl, knieend, mit bloßen Schwertern auf dem Nacken, öffentlich vor dem ganzen Hofe, ergaben ohne jegliche Hinterlist, durch welche sie bei der ersten Unterwerfung den Kaiser getauscht hatten, sich und ihre Stadt ihrem Herrn, dem Kaiser. Wiederum am darauf folgenden Sonntag, an welchem passend gesungen wurde: „Gedenke deiner Milde, o Herr!" kamen mehr denn 300 ganz auserlesene Ritter der Mailänder mit den Konsuln, fielen vor dem Kaiser, der auf seinem Throne saß, nieder, flehten um sein Erbarmen, Übergaben die Schlüssel und die Hauptfahnen

3. Handbuch der deutschen Geschichte - S. 152

1898 - Breslau : Goerlich
— 152 — Der „schwarze Tod" war eine ansteckende und überaus gefährliche Krankheit, die weit schlimmer wütete als jetzt etwa die Cholera. In Basel starben 14 000 Menschen, in Straßburg und Erfurt je 16 000, in Lübeck 9000, in Danzig 13 000. Wer von der Krankheit ergriffen wurde, der genas fast nie; fcte meisten starben am zweiten, dritten oder vierten Tage; ganze Familien starben aus. Als Ursachen für die schnelle Verbreitung der Seuchen, die im Mittelalter oft wiederkehrten und furchtbar wüteten, sind anzusehen: I. Die gesundheitsschädliche Einrichtung der Wohnungen. Die hohen Mauern, welche die Städte umschlossen, hielten die frische Lust ab; der Stadtgraben enthielt meist stehendes Wasser, das leicht in Fäulnis überging; auch das Wasser in den Brunnen war oft durch die in der Nähe befindlichen Kirchhofe, Düngergruben u. s. w. verunreinigt. Während sich heute in allen größeren Städten große Plätze mit Park- und Gartenanlagen befinden, entbehrten die mittelalterlichen Städte deren ganz; wer heute eine gut erhaltene Stadt aus jener Zeit überblickt (z. B. das alte Nürnberg von der Zollernburg aus), dem fällt es sofort auf, daß fast nirgends auch nur ein kleiner Garten zwischen den Häusermengen zu sehen ist, sondern nur enge Hose und schmale Straßen. Die Wegschaffung der Un< reinigkeiten durch Kanalisation u. s. w. kannte man nicht, so daß allmählich der Boden mit Unreinigkeiten angefüllt wurde. Die Kirchhofe lagen mitten in der Stadt. Ii. Der Mangel an ärztlichen Kenntnissen. Eine wissenschaftliche Heilkunde gab es im Mittelalter nicht; die Kenntnis des menschlichen Körpers war überaus mangelhaft, da das Zerschneiden von Leichen streng verboten war. Die Bücher, welche „Arzeneibücher" hießen, waren nur eine planlose Zusammen» würfelung von allerhand Rezepten. Da wurden folgende Mittel empfohlen: „Maulwurfsblut erzeugt neues Haar. Die Asche eines Igels, mit Harz vermischt, bringt das Haar auf dem Kopfe wieder. Gänseschmalz ist gut gegen Ohrenschmerz. Bernstein macht die Zähne fest und heilt die Fallsucht u. s. w." Iii. Der Mangel an zweckmäßiger Kleidung; denn lange Zeit trug man ausschließlich wollene Gewebe, die selten gereinigt wurden und die Haut reizten. Diesem Umstande wird besonders die weite Verbreitung des Aussatzes zugeschrieben. Die Judenverfolgungen hatten besonders seit den Kreuzzügen öfter stattgefunden. Sie entstanden teilweise aus religiöser Abneigung , teilweise aus Habgier und aus Grimm über den unbarmherzigen Wucher. Denn da den Juden der Zutritt zu den Genossenschaften der Kaufleute und Handwerker versagt wurde, so beschäftigten sie sich fast ausschließlich mit dem Verleihen von Geld gegen Pfänder. Der Zinsfuß war aber im Mittelalter außerordentlich hoch: der Mainzer Städtetag von 1255 gestattete den Juden bei kleineren Darlehen 43vs Prozent, bei größeren 33^ Prozent; im 14. und 15. Jahrhundert schwankte der Zinsfuß zwischen 21 und 86 Prozent. Natürlich wurden dadurch die Besitzlosen um so ärmer, die Juden aber in kurzer Zeit sehr reich und zogen sich den Haß des Volkes zu. Man behauptete, sie hätten sich verschworen, alle Christen umzubringen und daher die Brunnen vergiftet. In Basel wurden (1349) alle Juden in einem hölzernen Gebäude aus einer Rheininsel verbrannt; in Speier, Worms, Köln u. s. w. begruben sie sich selber unter den brennenden Trümmern ihrer Häuser; in Straßburg schleppte man die Unglücklichen auf ein hölzernes Gerüst

4. Handbuch der deutschen Geschichte - S. 160

1898 - Breslau : Goerlich
— 160 — kam, da fragte ihn sein Gevatter, der Pfarrer, wie es ihm gegangen wäre, ob er auch ihn und seinen Kaplan los und frei gehandelt hätte. Da sprach der Vogt: „Nein, Gevatter, sie wollen keinen Pfaffen zu Gnaden annehmen". Da war der Pfarrer mit seinem Kaplan sehr betrübt und sprach: „Wie gar-jämmerlich verlaßt ihr mich und verachtet mich! Das sei Gott dem Allmächtigen geklagt! Da ich vormals von euch wollte ziehen und fliehen, sprächet ihr, ich sollte bei euch bleiben, ihr wolltet gut und übel mit mir leiden und auch mit mir sterben oder Rettung finden, und ihr sprächet: wie darf der Hirte von den Schafen fliehen? Und jetzt steht es gar übel, nun fliehen leider die Schafe von dem Hirten". Da sprachen die Frauen und Bürgerinnen weinend zu ihm: „O lieber Herr, nicht weinet, nicht betrübet euch, wir wollen euch und euren Kaplan flören (flören und schleiern, in Frauentracht hüllen) und wollen euch wohl mit hinab und wegbringen". Da sprach der Pfarrer, Herr Megerlein: „Das wolle Gott nicht, daß ich mein Amt und Würdigkeit verleugnen soll, denn ich bin ein Pfaffe und nicht eine Frau, eure Männer aber werden das wohl gewahr werden, wie jämmerlich sie mich dem Tode überantworten und hingeben und sich selbst durch mich retten". Alle diese Klage und Rede beachtete man nicht. Nur zwei Kapläne ließen sich schleiern und nahmen Kinder aus ihre Achseln. Aber der Pfarrer nicht. Während dieser Rede einigte sich der Vogt mit den Bürgern, wie sie sich ergeben wollten, und sie ergaben sich. Sie gingen hinab einer nach dem andern. Da standen die Böhmen und Hussen gar stark unten vor dem Steinhaus und nahmen sie alle gefangen. Nur die Frauen mit den Kindern ließen sie los und frei hinweggehen. Aber ein großer Teil der Frauen, Jungfrauen und Kinder waren geflüchtet aus Furcht in die Keller, als nun das Feuer über sie kam, da erstickten sie und vergingen alle. Als sich nun alle von dem Steinhause ergeben hatten, da blieb zuletzt der. Pfarrer darauf und sonst noch ledige Gesellschaft, als Knappen und andere Handwerksgesellen, die nichts hatten sich loszukaufen und die besorgten gefangen zu werden und zu verderben; die vermahnte der Pfarrer und sprach: „Liebe Gesellen, wehret euch heute eurer Hälse und steht feste; denn werdet ihr euch gefangen geben, so werden sie euch quälen, martern und peinigen". Da sprachen sie wieder, sie wollten es thun. Aber als sie sahen, daß sich die Bürger alle ergeben hatten, da begann ihnen zu grauen und gaben sich auch und gingen hinab. Und der Pfarrer blieb zuletzt da oben mit einem alten Dorfpfarrer. Da liefen die Hussen hinauf und nahmen sie herab und führten sie in das Heer und den Pöbel. Da war zur Hand gegenwärtig Meister Ambrosius, ein Ketzer von Grätz (Küniggrätz in Böhmen), der sprach zu dem Herrn lateinisch : „Pfarrer, willst du widerrufen und Widerreden, was du gepredigt hast, so magst du behalten das Leben, wirst du aber das nicht thun, so mußt du gehn in das Feuer". Da antwortete ihm Herr Megerlein, der Pfarrer, und sprach: „Das wolle Gott nicht, daß ich widerrufen sollte die Wahrheit unseres heiligen Christenglaubens um dieser kurzen Pein willen. Ich habe gelehrt und gepredigt die Wahrheit zu Prag, zu Görlitz, zu Grätz, um derselben Wahrheit willen will ich lieber sterben". Da lief einer und brachte eine Schütte Stroh, die banden sie ihm ringsum den Leib, daß man ihn nicht sehen konnte. Dann zündeten sie das Stroh an und ließen ihn solange laufen, und tanzten in dem Heere mit dem Feuer solange, bis er erstickte.

5. Handbuch der deutschen Geschichte - S. 241

1898 - Breslau : Goerlich
— 241 — 1714 hin. Am Ende setzte es Ludwig Xiv. doch durch, daß sein Enkel König von Spanien wurde. Das arme Deutschland war wieder aus weiten Strecken verwüstet worden. Tie Franzosen schleppten einmal binnen 6 Wochen 9 Millionen Gulden bares Geld aus Württemberg fort, dazu ungeheure Mengen Getreide und Vieh. Wie groß waren also die Verluste der 12 Kriegsjahre! Aber an Frankreich rächten sich jetzt diese Raubkriege. Um das Geld für die fortwährenden Feldzüge auszubringen, mußten die Franzosen hohe Steuern zahlen; viele Einwohner gingen zu Grunde, und der Staat machte ungeheure Schulden. Ludwig Xiv., der einst so sehr geliebt und verehrt war, wurde jetzt allgemein gehaßt; man sah es als eine Strase des Himmels an, daß dem Könige ein Sohn und zwei Enkel starben. Er selbst erkannte sein Unrecht und sagte aus dem Sterbebette zu seinem Nachfolger: „Suche deu Frieden mit deinen Nachbarn stets zu erhalten; ich habe den Krieg zu sehr geliebt. Ahme mir darin nicht nach und ebenso wenig in den großen Ausgaben, welche ich gemacht habe. Erleichtere die Steuern deiner Unterthanen, sobald ön irgend kannst, und thue das, was ich unglücklicherweise nicht habe thun können". . Zum Unglücke für Frankreich und für Deutschland nahm sich sein Nachfolger, der Ludwig Xv. hieß, diese Worte nicht zu Herzen. Er selbst war zwar viel zu bequem dazu, in den Krieg zu ziehen; aber er wollte den müßigen Adligen und Generalen eine Abwechselung und Gelegen« heit Zur Bereicherung geben. Daher erklärte er unter ganz nichtigen Vorwänden im Jahre 1733 den Krieg an Deutschland. Wie feine Loldaten mit den deutschen Bürgern und Bauern verfuhren, ersehen wir aus einem Briese des Prinzen Eugen an den französischen Befehlshaber^ In diesem heißt es: „Ihre Soldaten, nicht zufrieden, selbst jette Ortschaften zu plündern und zu verbrennen, welche mit ihren eigenen Schutzbriefen versehen sind, überlassen sich Exzessen «Aus-lchwet|ttngen), von denen die Geschichte nicht viele Beispiele auszuweisen haben wird. Sie respektieren (achten) weder die Kirchen noch die geweihten Hostien, welche sie zur Erde Wersen; nicht die Priester, welche lie an Die Fenster und Thüren der Häuser binden; nicht die Frauen weiche sie mit den Händen an die Bäume nageln, endlich die unschuldigen •Sander nicht, welche sie in gräßlicher Weise verstümmeln". Es war ein Glück zu nennen, daß der Krieg nur zwei Jahre dauerte; aber tm Frieden verlor Deutschland das Herzogtum Loth-ringen, das bis 1871 bei Frankreich blieb. (Aus des Verfassers „Vaterländischen Gedenktagen" [£. Iv.j). Vertiefung. 1. Frankreich war besonders mächtig geworden unter der ifio, ij?eter ^'vorragender Minister, der Kardinäle Richelieu, der von 4-1642 unter dem schwachen Ludwig Xiii. die Geschäfte leitete, und Ma- Sstim der von 1643-1661 während der Jugendzeit Ludwigs Xiv. regierte »e)onbers der erstere hatte die Macht der Prinzen, des Adels, der Stünde und allt d^estanten (Hugenotten = Eidgenossen) gebrochen und alle und tl7 - V i}a'!i f "ifls flc0c6en' ®iefer schar,sinnig, th°t°nlus,ig «mttiaitis; tüchtige Feldherren führten seine Heere on; durch weise Ein- Hübner, Handbuch der deutschen Geschichte. Iß

6. Handbuch der deutschen Geschichte - S. 217

1898 - Breslau : Goerlich
— 217 — einiges Leben, und der Landmann war der eifrigste Bewahrer desselben; noch waren die Feste des Bauern, sein Familienleben, seine Rechtsverhältnisse, seine Käufe und Verkäufe reich an alten farbenreichen Bräuchen, an Sprüchen und ehrbarem Wesen. Auch die echte deutsche Freude an hübscher Handwerksarbeit, das Behagen an sauberen und kunstvollen Erbstücken teilte der Landmann damals mit dem Bürger. Sein Hausgerät war stattlicher als jetzt. Zierliche Spinnräder, welche noch für eine neue Erfindung galten, sauber ausgeschnittene Tische, geschnitzte Stühle und Wandschränke, haben sich einzeln bis aus unsere Zeit erhalten und werden jetzt von Knnstsammtern angekauft. Groß muß der Schatz der Bauerfrauen an Betten, Kleidern, Wäsche, an Ketten, Schaumünzen und anderem Schmuck gewesen sein, und nicht weniger begehrenswürdig waren die zahlreichen Würste und Schinken im Ranch-fange. Auch viel bares Geld lag versteckt in den Winkeln der Truhe oder sorglich in Töpfen oder Kesseln vergraben; denn das Aufsammeln der blanken Stücke war eine alte Bauernfreude, — es war seit Menschengedenken Friede gewesen, und der Ertrag der Äcker brachte gutes Geld. Das Leben des Bauern war reichlich, ohne viele Bedürfnisse; er kaufte iu der Stadt die Nesteln für feine Kleider, den silbernen Schmuck für Weib und Töchter, Würze für feinen faueren Wein, und was von Metallwaren und Gerät in Hof und Küche nötig war. Die Kleider von Wolle und Leinwand webten, schnitten und nähten die Frauen im Hause oder der Nachbar im Dorfe. 6) So lebte der Bauer in Mitteldeutschland noch zu Anfange des Dreißigjährigen Krieges; doch bald wurde ihm deutlich, daß eine schlechte Zeit auch gegen ihn heranziehe. Die Durchmärsche fremder Truppen begannen, und die großen Leiden des Krieges senkten sich auf ihn. Fremdes Kriegsvolk von abenteuerlichem Aussehen, durch Blut und Schlachten verwildert, marschierte in sein Dorf, mißhandelte ihn und die Seinen, verwüstete und plünderte, was ihm vor Augen kam. (G. Freytag.) 4. Hexenglauüe und a) Neben innigem Glauben gab es in jener Zeit auch viel Unglauben und Aberglauben. Besonders unter den Soldaten war die Meinung verbreitet, man könne sich durch Zaubermittelgegen Hieb oder Stich unverwundbar machen. Viele Leute glaubten, daß man das Geschick eines Menschen in den Sternen lesen oder aus dem Stande der Gestirne die Zukunft erforschen könne (Astrologie), wieder andere versuchten Gold zu machen (Alchymie). Allgemein verbreitet war der Glaube an Hexen. Man glaubte nämlich, boshafte Weiber ständen mit dem Teusel in Verbindung und könnten' durch seine Hilfe schlechtes Wetter machen, das Vieh krank, die Felder -unfruchtbar machen, den Menschen großen Schaden zufügen. Man erzählte sich, daß in der Walpurgisnacht (am 1. Mai) alle Hexen auf Besenstielen, Lfengabeln u. bergt zum Schornsteine hinaus auf den Blocksberg flögen, dort tanzen und dem Teufel, der in Gestalt eines Bockes anwesend war, Ehre erwiesen; dann sollten sie auf ihrem verzauberten Roste wieder heimkehren.

7. Handbuch der deutschen Geschichte - S. 14

1898 - Breslau : Goerlich
— 14 L Kraft, die Ordnung brach zusammen, und sie wurden nach dem Lager zu^ rückgedrängt. Furchtbar wütete das Schwert der Römer unter den Teutschen. Auf den Wagen im Lager standen die germanischen Frauen und erschlugen die fliehenden Väter und Brüder, ihre Kinder erwürgten sie mit eigener Hand und gaben sich dann selbst den Tod; viele von den Männern erhängten sich an den Deichseln ihrer Wagen oder warfen sich unter die Hnse der rasend davonjagenden Zugtiere. Indessen sollen noch gegen 60 000 Germanen gesangengenommen worden sein, während ebenso viele getötet worden waren. So waren die Römer aus einer-großen Gefahr errettet worden, zwei deutsche Völker aber untergegangen. Vertiefung. a) Wo habt ihr schon von den Römern gehört? (Biblische Geschichte.) In welchem Lande herrschten sie also zur Zeit Christi? Woher haben sie ihren Namen? Anfangs besaßen sie nur die Stadt Rom, eroberten aber allmählich ganz Italien, Spanien, Frankreich, Griechenland, Nordafrika, das westliche Asien, die Donauländer, also fast die ganze Welt, so weit sie damals bekannt war. Was für ein Volk konnte nur so große Eroberungen machen? (Tapfer und klug.) Beide Eigenschaften zeigten sie auch in den Kümpfen gegen die Germanen. Warum begaben sich die Cimbern und Teutonen auf die Wanderschaft? (Das heimische Gebiet reichte nicht zu ihrer Ernährung aus.) Ein Teis der Cimbern blieb in der Heimat zurück, zwischen Nord- und Ostsee. Welchen Weg die Wanderer nahmen, die mit Frauen, Kindern, Herden und Wagen zogen, wissen wir nicht genau, sie trafen zuerst in Kram, in der Nähe der italienischen Grenze, auf die Römer. Wie handelten die Römer gegen die Teutschen? Welche Tugend unserer Vorfahren besaßen die Römer nicht? Wie verliefen die ersten Schlachten der Römer gegen die Deutschen? Vor ihren riesigen Leibern, dem gewaltigen Schlachtgesang entsetzten sich die römischen Soldaten, und dem gewaltigen Ansturm der Deutschen konnten sie nicht widerstehen. Warum zogen die Deutschen nicht nach Rom und eroberten die Hauptstadt des mächtigen Reiches? („Die Deutschen fürchten nicht die Kriegsmacht der Römer; denn sie schlagen ein Heer nach dem andern, und bewundernd sprechen die Römer aus, daß diese Fremden die Furcht gar nicht kannten. Aber sie scheuen doch das menschenreiche Gebiet des kriegsstarken Volkes; nicht der Sieg verlockt sie, nicht die Beute, lange nicht die Genüsse des Südens. Das ist nicht die Laune wilder Barbarenhaufen und nicht das unstete Treiben plündernder Räuber, sondern die Erwägung landsuchender Auswanderer. Sie wollen keinen Krieg auf Leben und Tod, vielmehr ruhige Seßhaftigkeit, und sie wissen, daß in Italien ohne den guten Willen der Römer genügender Ackergrund nicht zu finden ist.") (G. Freytag.) b) Cajus Marius war der Sohn eines Bauern und hatte sich durch seine Tapferkeit und Tüchtigkeit zum höchsten Beamten in Rom emporgeschwungen-Er führte im römischen Heere wieber strenge Zucht und Crbnung ein; benn in den Heeren, welche von den Germanen geschlagen würden, herrschte Verweichlichung und Unorbnung. c) Wie zeigt sich Marius in seiner Kriegsführung? (Vorsichtig und klug.) Auch in der Schlacht bei Aquae Sextiae entschieb nicht die größere Tapferkeit, sonbern die höhere Kriegskunst der Römer. Marius hotte eine sehr günstige

8. Handbuch der deutschen Geschichte - S. 102

1898 - Breslau : Goerlich
— 102 — himmlische und göttliche Fügung irgend woher Nahrung werden müß^e. Aber es kam weit anders, als sie hofften. Denn die größte Widerwärtigkeit betraf das Heer auf einer Fahrt, die nach ihrer Meinung heilig war. Und das erste erwähnenswerte Unglück desselben leeres war folgendes. Als sie in Griechenland längs dem Meere zogen, schlugen sie eines Tages ihr Lager am Ufer eines mäßigen Flusses auf, der sich ins Meer ergoß. Siehe, da schwoll plötzlich dieser Fluß gewaltig an, ohne daß ein sichtbarer Regen vorausging, entweder von einem Wolkenbruch oberwärts, oder von einem Wasserschwall, den menschliche List ihnen zu Verderbeu und Hinterhalt durch ein Wehr gestaut hatte. Der Strom stürzte jählings über das Lager dahin, mächtig, weit und heftig, und riß einen großen Teil des Heeres, zugleich Zelte und Wagen mit sich in das Meer, so daß manche sich an Wagen und Geräte hingen und lebendig in die Tiefe fanken. ^ Darauf kam die große Menge mühsam genug uach Konstantinopel. Dort wurde der römische König von den Griechen listig umsponnen und mehrere Fürsten durch Gold und Silber verlockt, so daß der König den Weg gegen Jconinm durch eine Wüste nahm; er war der Meinung, Gottes Willen zu thun, wenn er gewisse Völkerschaften, die den Christen seind waren, dem Herrn unterjochen oder demütigen und schwächen könnte; aber er handelte nur auf Betrieb der Griechen, welche ihre Feinde unterwerfen, aber nicht den christlichen Glauben ausbreiten wollten. Der römische König teilte also die Scharen in zwei Heere und nahm mit seinem Heere unter griechischen Führern die Richtung nach Jconinm durch eine Wüste. Der König von Frankreich aber behielt mit seinem Heere die Richtung auf Antiochien und Jerusalem, die er eingeschlagen hatte, und zog teils zu Wasser, teils zu Lande. Es ist unmöglich, alle Leiden aufzuzählen, welche die beiden Heere erduldeten, nur das Wichtigste wollen wir kurz anführen. Das Heer, welches auf Jconinm zu marschierte, wurde durch Anstrengungen, Hunger und Durft in der Wüste erschöpft, außerdem durch sehr heftigen und fast allgemeinen Durchfall geplagt, benn biefent Leiben ist körperliche Anstrengung gar sehr schädlich. Da wurde der große Haufen durch Hunger, Krankheit und Mühsal aufgerieben. Endlich war die todbringende und mühselige Wüste durchschritten, und man kam in das Land der Feinde. Diese traten den Kreuzfahrern in Überfällen und Angriffen entgegen, doch nicht so, daß sie ihnen Gelegenheit zum Nahekampfe gaben; denn sie beschossen das Heer bei Tag und Nacht mit Pfeilen und flohen beim Angriff und ermatteten das Heer so, daß weder Gelegenheit zum Kampfe noch zum Siege mar, und doch kein Augenblick frei von feindlichem Anlauf. Denn wenn unsre Reiter gegen die Feinde ansprengen wollten, konnten die Unsern die Fliehenden nicht erreichen, weil die Pferde der Unfern durch Mühe und Hunger ermattet, die Pferde der Feinde aber wohlgenährt und ausgeruht waren. Bei unserem Heer aber waren nur wenige Bogenschützen, und die ganze Masse der Gegner war mit Bogen bewaffnet und kämpfte nur auf diese Art. Daher faßte unser König endlich den Entschluß, das Heer von ihnen wegzuführen und denselben

9. Handbuch der deutschen Geschichte - S. 234

1898 - Breslau : Goerlich
— 234 - fair begaben uns ins nächste Holz gen Hellingen, da blieb alt und jung, Geistliche und Weltliche -Lag und Nacht. Der meisten Leute Speise waren schwarze Wachholderbeeren. Nun wagten es etliche Bürger, gingen in die Stadt, kamen und brachten essende Ware und sonst, was ihnen lieb gewesen. Ich dachte: ach! wenn du auch könntest in dein Haus kommen und die baren Pfennige ertappen, und damit dich und deine Kinder könntest fortbringen! Ich wagte es, schlich hinein und ging durchs Spittelthor aufs Mühlthor zu, welches mit Pallisaden vermacht war. Da hatte iuweudig ein und der andere Lauscher gestanden, die mich Unwissenden erhaschten, wie eine Katze eine Maus. Da ward ich mit Stricken gebunden, daß ich mich weder mit Gehen noch Greifen behelfen konnte, sollte entweder Geld geben oder reiche Leute verraten. Mußte den Dieben für ihre Pferde im Herrnhof Futter schwingen, den Pferden zu trinken vorhalten und andere lose Arbeiten thun. Da ich mich nun etwas frei zu sein dänchte, lief ich davon, aber unwissend, daß vor dem Hofthor ein ganzer Haufe Loldaten stand, lief ich ihnen also in die Arme, welche mich mit Degen und Bandelieren sehr wohl abschlugen, mich besser mit Stricken verwahrten, und von Haus zu Haus führten, und sollte ihnen sagen, wem dies oder jenes Haus wäre. Also ward ich auch in mein Haus geführt, da sehe ich in der Hausflur den kupfernen Schöpftopf liegen, in welchem meine Barschaft, dreihundert Thaler, gewesen, und dachte: hättest du das gewußt, daß die Vögel und Füchse weg wären, so wärest du draußen geblieben. Weil ich nun niemand verraten wollte, setzte mir einer meine eigene Kappe, die in meinem Hause auf der Erde lag, auf und hieb mir mit einem Hirschfänger auf den Kopf, daß das Blut zu den Ohren hereinlief, und war kein Loch durch die Haube, denn sie war von Filz. Noch mehr: eben dieser setzte mir aus Mutwillen deu Hirschfänger auf den Bauch, wollte probieren, ob ich fest wäre, drückte ziemlich hart auf, dennoch wollte Gott nicht, daß er mir weiter Blut abgewinnen sollte. Zweimal in einer Stunde, nämlich in der Schneiderin Wittich Hof auf dem Mist, zum andern Mal in des Wildmeisters Stadel, haben sie mir den schwedischen Trunk mit Mistjauche gegeben, wodurch meine Zähne fast alle wackelnd geworden. Denn ich wehrte mich, als man mir einen großen Stecken in den Mund steckte, so gut ich Gefangner konnte. Endlich führten sie mich mit Stricken fort und sagten, sie wollen mich aufhängen, brachten mich zum Mühlthor hinaus auf die Brücke. Da nahm einer von ihnen den Strick, womit beide Füße zusammengezogen waren, der andere den Strick am linken Arni, stießen mich ins Wasser und hielten die Stricke, womit sie mich regierten, auf und nieder zogen. Und weil ich nun mich fehmete und Steurung suchte, erhaschte ich die Rechenstecken, welche aber auf mich zu wichen und konnte daran keinen Anhalt finden, nur daß durch Gottes Schickung mir ein Loch gemacht wurde, daß ich konnte unter die Brücke schlüpfen. So oft ich mich wollte anhalten, schlugen sie mich mit gedachten Rechenstecken, daß dieselben entzwei sprangen, wie ein Schul» bakel. Als sie sich nun nicht allein müde gearbeitet hatten, sondern auch dachten, ich hätte meinen Rest, ich würde im Wasser ersaufen, ließen sie beide Stricke fahren. Da wischte ich unter die Brücke wie ein Frosch, und konnte mir keiner beikommen. Da suche ich im Hosensack und finde ein Messerlein, so sich zusammenlegen ließ, welches sie nicht hatten haben wollen, ob sie mich schon oft durchsucht. Damit schnitt ich die Stricke an beiden Füßen

10. Handbuch der deutschen Geschichte - S. 236

1898 - Breslau : Goerlich
— 236 — Schlesien und den brandenbnrgischen Marken war in den Städten ein Tritteil der Häuser eingeäschert und die Bevölkerung bis auf ein Fünftel zusammengeschmolzen. 1600 war in Minden i. W. ein Verbot erschienen, mehr als 240 Gäste zur Hochzeit zu laden und das vorgeschriebene Maß von Speisen und Getränken bei schwerer Strafe nicht zu überschreiten, 160(1 bettelten ebendaselbst zerlumpte Bürger zwischen Brandstätten' Augsburg war von 80 000 Einwohnern auf 30 000 herabgesunken. Es wird der Gesamtverlust an Menschen auf zwölf Millionen angegeben. Die Blüte der Bevölkerung war gefallen; der Handel war völlig dahin, der Bürger ohne Einfalt und Ehre. Die Erzeugnisse redlichen Fleißes wanderten durch gedungene Söldner in die Fremde. Fürsten griffen zu einer wertlosen Jnterimsmünze, und in Thüringen, wo gegen Ende des Krieges ein Pferd mit 60 000 Mark bezahlt wurde, sah man von Frauen den Pflug gezogen. „Fast noch schlimmer als im übrigen Deutschland sah es in Böhmen aus. Hier herrschte ein solches Elend, wie es noch keine Umwälzung bis dahin, selbst die furchtbaren Husitenkriege nicht, bereitet hatte. Tausende von Dörfern waren verbrannt oder so verwüstet, daß viele derselben garnicht mehr erstanden. Die Städte waren fast alle entweder ganz oder Zum Teil in Schutthaufen verwandelt, aus welcher sie sich lange Zeit zu einer der früheren ähnlichen Gestalt nicht wieder erheben konnten. Die Bevölkerung der Städte und der Dörfer, so oft aus ihren Wohnsitzen verscheucht und ihrer ganzen Habe beraubt, schmolz durch Hunger und Not, durch das Schwert des Feindes und jegliche Drangsal dermaßen zusammen, daß von drei Millionen Einwohnern, welche man in Böhmen vor diesem Kriege zählte, nur etwa 8oo Ooo Seelen übrig blieben. Der größte Teil dieser Bevölkerung lebte in drückender Armut. Die Städte flattert ihre vermögendsten Klassen meist schon durch die Auswanderung der Protestanten verloren, es sehlte seitdem dem Gewerbe und dem Handel an dem früheren Kapital, und die Drangsale, welche hierauf folgten, drückten den Gewerbefleiß nieder, so daß endlich dadurch die Kunstfertig« feit, und hiermit die Möglichkeit eines neuen Aufschwunges in weite Ferne gerückt wurde. Der Bauer hatte seine Bespannung, sein Vieh, sein Ackergerät eingebüßt und konnte daher in seiner verwahrlosten Wirtschaft nicht so leicht wieder aufkommen; vieler Orten mußten die Bauern sich selbst vor den Pflug spannen." (Dr. Hosfmann, Deutsche Geschichte.) 2, Sittliche Einbuße. In den langen Kriegsjahren war ein großer -Leil des Volkes furchtbar verwildert. Das böse Beispiel der Soldaten verleitete zu Raub, Diebstahl, Unsittlichkeit, zum Fluchen und Schwören, zum Branntweintrinken und anderen Lastern. In sehr vielen Crteu gab es keine Kirchen und Schulen, keine Geistlichen und 2 ehr er mehr, daher blieb die Jugend unwissend, roh und ohne Gottesfurcht. Auch die Lust und Frende an der Arbeit war bei vielen geschwunden, weil niemand wußte, ob er die Früchte feiner Arbeit auch würde genießen können. Daher finden wir in den Städten neben dem größten Elende oft ausfallende Verschwendung. Der mißhandelte Bürger und Bauer hatte den Höhergestellten gegenüber jedes Selbstgefühl verloren und zeigte
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