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1. Handbuch der deutschen Geschichte - S. 217

1898 - Breslau : Goerlich
— 217 — einiges Leben, und der Landmann war der eifrigste Bewahrer desselben; noch waren die Feste des Bauern, sein Familienleben, seine Rechtsverhältnisse, seine Käufe und Verkäufe reich an alten farbenreichen Bräuchen, an Sprüchen und ehrbarem Wesen. Auch die echte deutsche Freude an hübscher Handwerksarbeit, das Behagen an sauberen und kunstvollen Erbstücken teilte der Landmann damals mit dem Bürger. Sein Hausgerät war stattlicher als jetzt. Zierliche Spinnräder, welche noch für eine neue Erfindung galten, sauber ausgeschnittene Tische, geschnitzte Stühle und Wandschränke, haben sich einzeln bis aus unsere Zeit erhalten und werden jetzt von Knnstsammtern angekauft. Groß muß der Schatz der Bauerfrauen an Betten, Kleidern, Wäsche, an Ketten, Schaumünzen und anderem Schmuck gewesen sein, und nicht weniger begehrenswürdig waren die zahlreichen Würste und Schinken im Ranch-fange. Auch viel bares Geld lag versteckt in den Winkeln der Truhe oder sorglich in Töpfen oder Kesseln vergraben; denn das Aufsammeln der blanken Stücke war eine alte Bauernfreude, — es war seit Menschengedenken Friede gewesen, und der Ertrag der Äcker brachte gutes Geld. Das Leben des Bauern war reichlich, ohne viele Bedürfnisse; er kaufte iu der Stadt die Nesteln für feine Kleider, den silbernen Schmuck für Weib und Töchter, Würze für feinen faueren Wein, und was von Metallwaren und Gerät in Hof und Küche nötig war. Die Kleider von Wolle und Leinwand webten, schnitten und nähten die Frauen im Hause oder der Nachbar im Dorfe. 6) So lebte der Bauer in Mitteldeutschland noch zu Anfange des Dreißigjährigen Krieges; doch bald wurde ihm deutlich, daß eine schlechte Zeit auch gegen ihn heranziehe. Die Durchmärsche fremder Truppen begannen, und die großen Leiden des Krieges senkten sich auf ihn. Fremdes Kriegsvolk von abenteuerlichem Aussehen, durch Blut und Schlachten verwildert, marschierte in sein Dorf, mißhandelte ihn und die Seinen, verwüstete und plünderte, was ihm vor Augen kam. (G. Freytag.) 4. Hexenglauüe und a) Neben innigem Glauben gab es in jener Zeit auch viel Unglauben und Aberglauben. Besonders unter den Soldaten war die Meinung verbreitet, man könne sich durch Zaubermittelgegen Hieb oder Stich unverwundbar machen. Viele Leute glaubten, daß man das Geschick eines Menschen in den Sternen lesen oder aus dem Stande der Gestirne die Zukunft erforschen könne (Astrologie), wieder andere versuchten Gold zu machen (Alchymie). Allgemein verbreitet war der Glaube an Hexen. Man glaubte nämlich, boshafte Weiber ständen mit dem Teusel in Verbindung und könnten' durch seine Hilfe schlechtes Wetter machen, das Vieh krank, die Felder -unfruchtbar machen, den Menschen großen Schaden zufügen. Man erzählte sich, daß in der Walpurgisnacht (am 1. Mai) alle Hexen auf Besenstielen, Lfengabeln u. bergt zum Schornsteine hinaus auf den Blocksberg flögen, dort tanzen und dem Teufel, der in Gestalt eines Bockes anwesend war, Ehre erwiesen; dann sollten sie auf ihrem verzauberten Roste wieder heimkehren.

2. Handbuch der deutschen Geschichte - S. 230

1898 - Breslau : Goerlich
— 230 — Schafe, Schweine und Geflügel geschlachtet, Wein und Bier in wüster Böllerei vergeudet. Zur Unterhaltung des Feuers wurden Tische, Stühle und andere Möbel verwendet, oft genug auch die Obstbäume im Garten umgehauen; oft genug wurde beim Wegziehen aus Mutwille oder Nach lässigkeit das ganze Gehöft in Brand gesteckt. Der schwedische General -hfuhl^rührnte fiel], daß er allein 800 böhmische Dörfer verbrannt habe. Der Saazer Kreis zählte 400 in Asche liegende Dörser. b) Aber der Soldat wollte nicht nur lebeu, sondern auch reich werden. Die Generale und Offiziere wiesen ihm hierin den Weg, indem sie nicht nur eine überaus kostbare Verpflegung forderten, sondern auch ungeheure Summen von den Bewohnern erpreßten. Erfurt mußte dem General Merode 50000 Thaler für Erlaß der Einquartierung zahlen, Magdeburg an Wallenstein für Aufhebung der Belagerung 130000 Thaler erlegen; Graf Königsmark kam als armer schwedischer Edelmann nach Deutschland und führte fo viele Wagenladungen an Gold- und Kostbarkeiten aus Deutschland, daß er seiner Familie eine jährliche Rente von fast 1 Million Mark unseres Geldes hinterließ. Die Soldaten aber durchsuchten Haus und Hof nach Geld und Kostbarkeiten und erwarben darin eine große Geschicklichkeit, so daß ihnen nicht leicht ein Versteck entging. Wenn sie aber nichts oder zu wenig fanden, so suchten sie den Leuten durch die grausamsten Cualen das Geständnis zu entlocken, wo sie ihre Schätze verborgen hatten. „Sie haben den Manns- und Weibspersonen kaltes und heißes Wasser, Essig und Mist und Kloaken eingeschüttet,*) etlichen Danmenstöcke angelegt, aus den Schienbeinen mit Sägen hin und wieder gesägt, mit Scheitern die Füße bis aus die Knochen gerieben, die Fußsohlen zerquetscht und so lange geschlagen, bis sie von den Füßen abgefallen, die Arme aus den Rücken gebunden und hinter sich ausgeheuket, sehr vielen mit Beilen und Hammern die Leiber dermaßen zerschlagen, zersetzt und verwundet, daß viele Menschen nichts anders als wären sie ganz schwarz gefärbt anzusehen! Sehr viele sind mit Säbeln dermaßen gemetzelt, daß man gleich den andern Tag über 250 tödliche Stiche und Wunden zählet." So verfuhren die Kroaten Jsolauis in Hochstädt. c) Das so gewonnene Gut wurde von den Soldaten gewöhnlich in kürzester Zeit wieder verschleudert. In jedem Lager befand sich ein Spielplatz, wo mit Würfeln und Karten um Geld und Geldeswert gespielt wurde. Dabei kam oft Betrug, Zank und blutige Schlägerei vor. Auch dem unmäßigen Trunke waren die meisten Offiziere und Soldaten ergeben. Fürchterliches Fluchen war bei ihnen Sitte, und die meisten glaubten an Zaubermittel, durch welche sie sich unverwundbar machen konnten. d) In der Schlacht fochten wohl die meisten Soldaten tapfer, aber wenn eine Partei geschlagen war, liefen ganze Scharen davon oder gingen zum Feinde über. Den meisten Generalen kam es aber weniger auf eine Entscheidung durch die Schlacht an, als aus Beutezüge. Daher bestanden die Thaten eines Heeres meist in unablässigem Hin- *) Dies war der sogenannte „Schwedentrunk".

3. Handbuch der deutschen Geschichte - S. 67

1898 - Breslau : Goerlich
— 67 — verlieh seiner Gestalt, er mochte stehen oder sitzen, eine hohe imponierende Würde. Wohl erschien sein Nacken fleischig und etwas gedrungen^ jedoch siel das bei dem Ebenmaß der übrigen Glieder nicht aus. Sein Schritt war sest und die ganze Körperhaltung männlich; seine Stimme war klar, entsprach aber weniger der Gestalt des Leibes. Er besaß eine glückliche Gesundheit; nur daß er vor seinem Tode viele Jahre hindurch häufig von Fiebern heimgesucht wurde und zuletzt aus einer Seite hinkte. Und auch jetzt hielt er sich mehr nach seinem Belieben, als nach dein Rate der Ärzte, die er beinahe haßte, weil er nach ihrer Verordnung beim Essen den gewohnten Braten weglassen und sich an Gekochtes gewöhnen sollte. Er übte sich fleißig in: Reiten und Jagen; letzteres war eine nationale Leidenschaft bei ihm; denn es möchte schwerlich ein Volk auf der Erde sich fiudeu, das iu dieser Fertigkeit mit den Franken sich messen konnte. Er liebte ferner die Dämpfe natürlicher warmer Quellen und übte deu Leib durch vieles Schwimmen, worin er so gewandt war, daß man billig behaupten kann, es habe niemand ihn übertroffen. Darum baute er auch den Palast in Aachen und wohnte hier iu den letzten Lebensjahren bis zu seinem Tode ohne Unterbrechung. 2. In seiner Kleidung hielt er an der alten fränkischen Sitte fest: auf dem Leibe trug er ein leinenes Hemd und leinene Binden um deu Oberschenkel; darüber kam ein Rock, den ein seidener Streifen einfaßte, und Strümpfe, dann wurden die Wadeu in Binden und die Füße in Schuhe eingeschnürt. Im Winter schützte er Schultern und Brust durch eineu Wams ans Ltter- und Marderfell, als Überwurf diente ein Jägermantel. Außerdem war er stets mit einem Schwert umgürtet, dessen Griff und Gehenk von Gold oder Silber war; zuweilen trug er auch wohl ein mit Edelsteinen besetztes Schwert, jedoch nur bei hohen Festlichkeiten oder wenn einmal Gesandtschaften von fremden Völkern gekommen waren. Fremdländische Gewänder dagegen verschmähte er, wenn sie auch noch so schön waren, und ließ sie sich niemals anziehen. Art Festtagen erschien er in einem golddnrchwirkten Gewände und in Schuhen, die mit Edelsteinen besetzt waren; eine goldene Spange hielt den Mantel zusammen; auch schmückte ihn ein Diadem aus Gold und Edelsteinen. Am andern Tage aber unterschied sich seine Kleidung wenig von der des gewöhnlichen Volkes. 3. Int Essen und Trinken war er mäßig, mehr jedoch beim Trinken; denn es gab nichts, was er so sehr verabscheute, als Trunkenheit, an jedem Menschen, geschweige denn an sich und den Seinen. Im Essen vermochte er nicht gleiche Enthaltsamkeit zu üben, so daß er oft klagte, wie schädlich seinem Körper das Fasten wäre. Sehr selten veranstaltete er Gastmähler, und auch nur an hohen Festtagen, dann jedoch mit einer großen Anzahl von Gästen. Die tägliche Mahlzeit bestand nur aus vier Gängen, außer dem Braten, den die Jäger an den Spieß zu stecken pflegten und den er lieber als irgend eine andere Speife aß. Während des Effens pflegte er irgend einen Erzähler oder Vorleser zu hören; vorlesen ließ er sich aus Chroniken und aus der Ge-

4. Handbuch der deutschen Geschichte - S. 134

1898 - Breslau : Goerlich
— 134 — 2. Die Edlen hatten in den Dörfern kleine Türme, die sie vor ihresgleichen kaum verteidigen konnten. Die Ritter trieben Jagd Fischerei, Turniere, Kampfspiele. Tie Ritter hatten Panzer von großes schweren und dichten Ringen. 3. Karren waren wenig und die Elsässer gebrauchten ihre Wagen ohne Eisen. Mit Eisen beschlagene Wagen kamen später aus Schwaben nach Elsaß. Man hatte nur eine Art Heiner' Hühner, aber später wurden Hühner mit Bart und Kamm und ohue Schwänze, sehr groß, mit gelben Beinen ans entfernten Ländern durch Fremde hergebracht. Man sah auch nur eine Art Tauben und Ringeltauben; die griechischen Tauben aber, welche gefiederte Beine haben, und viele andere Arten wurden später nach dem Elsaß gebracht. Es gab um 1200 viele Wälder im Elsaß, welche das Land an Korn und Wein unfruchtbar machten. Man fand große und hohe Bäume, welche 9 oder 10 Fuß in der Dicke hatten. Die Bauart der Häuser mit Gips war noch nicht gebräuchlich; denn erst viel später, um 1290, wurde in der Stadt Dürckheim von den Einwohnern Gips gesunden, (d. H. die Erde, aus welcher Cement gemacht wird.) Auch die Erde, welche Mergel heißt und durch welche die Acker von den Bauern gedüngt werden, wurde nach 1200 gefunden. 4. Um das Jahr des Herrn 1200 waren im Elsaß wenige Geistliche, und einer genügte, in zwei oder drei kleinen Dörfern die Messe zu lesen. . Vertiefung und Ergänzung. 1. Was heißt: „Gering an Mauern und Kirchen?" (Es gab wenige.) Im späteren Mittelalter wurden Straßburg und Basel sehr bedeutende Städte; erstere wird in dem alten Spruche rühmend genannt. Der Venediger Macht, Der Augsburger Pracht, Der Straßburger Geschütz, Der Nürnberger Witz, Der Ulmer Geld Regieren die Welt. Wie werden also auch die anderen deutschen Städte jener Zeit gewesen sein? Die meisten trugen noch ein bäuerliches Gewand; Äcker, Weinberge und Gärten nahmen einen großen<Teil des Raumes in den Festungsmauern ein. Die Häuser waren meist aus Holz gebaut; steinerne Häuser waren so selten, daß sie bei Beschreibung der Städte besonders hervorgehoben wurden. Im 13. Jahrhundert waren nur die Klöster, die Höfe der Adligen und der vornehmsten Bürger von Stein. Diese waren meist als Burgen eingerichtet; denn nicht selten suchten fehdelustige Ritter ihre Gegner in der Stadt auf, und Volksaufstände kamen öfters vor. Warum mangelte es den festen Häusern an Sicht? (Vergleiche die Beschreibung der Burgen Seite 127.) Auch die innere Einrichtung war sehr einfach. Ein Schränkchen in der Mauer barg die Kleinode und Schriftstücke der Familie, eine schwere Truhe die Gewänder und die Leinwand, den Schatz der Frauen; in den: engen Zimmer, das der Kamin noch zur Hälfte einnahm, hatten nur die notwendigsten Geräte, Tisch und Stühle, Platz. Alles war fest und schwer wie die Mauer, welche es einschloß.

5. Handbuch der deutschen Geschichte - S. 188

1898 - Breslau : Goerlich
— 188 Er kam zu einer Burg, deren Besitzer ohne Streit und Fehde nicht leben konnte und streitbare Männer gern bei sich behielt. Helmbrecht trat in seine Dienste und ward bald einer der verwegensten und schlimmsten Gesellen, vor dem nichts sicher war. Nach einem Jahre gedachte er seiner Eltern wieder einmal und machte sich aus, sie zu besuchen. Große Freude hatten die ©einigen, als sie ihn kommen sahen. Er aber that, als ob er ein fremder Herr fei, und mengte in seine Rede bald französische, bald böhmische, bald niederdeutsche Brocken. Ta sprach der Vater, das könne sein Sohn nicht sein, und er wollte ihn nicht im Hause behalten. Weil es aber schon spät war und Helmbrecht nirgends anders unterkommen konnte, gab er sich endlich zu erkennen; doch nun wollte der Vater Beweise haben, ob er auch sein Sohn sei, und er verlangte, daß ihm der Angekommene die Namen der vier Cchfen nenne, die im Stalle standen. Das konnte der Sohn, und nun ward er wohl empfangen. Er ward aus das beste bewirtet, und auch ein gebratenes Huhn fehlte nicht auf dem Tische. Auch ein Herr hätte mit solcher Mahlzeit wohl zufrieden fein dürfen. Nach dem Essen fragte der Vater, wie es jetzt auf den Burgen der Ritter zugehe, und er schilderte, wie es in feiner Jugend daselbst zugegangen sei. Damals hätten die Ritter, erzählte er, mit allerlei ritterlichen Spielen den Tag verbracht, und die Frauen hätten mit Freuben zugesehen. Dann hätten sie gesungen und getanzt, ein Spielmann habe die Geige gestrichen, und endlich habe man am Feuer des Kamins allerlei alte Sagen, z. B. vom Herzog Ernst, erzählt oder vorgelesen. Damals sei der schlimmste wohl besser gewesen als jetzt der beste; da habe Recht und Gesetz gegolten, treulose oder solche mit üblen Sitten habe man nicht geduldet. Daraus lobte der Sohn das Leben der jetzigen Ritter. Da trinke man den ganzen Tag und fahre auf Raub aus, und es fei ein gar lustiges Leben. Wenn er nicht von dem weiten Ritte gar zu ernt übet wäre und gern schlafen möchte, könnte er wohl manchen lustigen Streich erzählen, den er selbst miterlebt habe. Am andern Tage verteilte er die Geschenke, die er den ©einigen mitgebracht habe. Seinem Vater gab er einen guten Wetzstein, der Mutter einen schönen Fuchspelz, der Schwester aber seidene Bänder und einen gestickten Gürtel. Doch sagte er nicht, daß er alle diese Sachen auf feinen Raubzügen erbeutet hatte. Etliche Tage blieb Helmbrecht bei den ©einigen; dann aber ward ihm die Zeit lang, und er sehnte sich nach der Gesellschaft feiner Raub-gesellen. Als er sich wieder ausmachen wollte, machte ihm der Vater wieder die eindringlichsten Vorstellungen; aber nichts konnte ihn zurückhalten. er war zu sehr schon an das Verbrechen gewöhnt. Mit unverhohlener Freude erzählte er von seinen und seiner Genossen Schaub-thaten, wie sie selbst in bitterer Kälte den von ihnen Beraubten kein Kleib aus berrt Leibe gelassen, wie sie den Bauern Pserde, Ochsen und Kühe aus den Höfen getrieben, wie er selbst einen Bauer in einen Ameisenhaufen gebunben habe, und anbere Schanbthaten mehr. Da mahnte ihn der Vater noch einmal, sich vor dem Galgen zu hüten, damit sein Traum nicht in Erfüllung gehe; der Sohn nahm aber solche

6. Vom Kurhut bis zur Kaiserkrone - S. 162

1895 - Breslau : Goerlich
gehangenen Zettel aller Berliner Theater. Tann trat er sofort ins Arbeitszimmer, woselbst die Mappen der verschiedenen Behörden schon bereit liegen mußten. Bei verschlossenen Berichten benützte er stets die alten Briefumschläge zum zweiteumal und siegelte sie eigenhändig zu. Briefe, welche nicht aufbewahrt werden sollten, zerriß er bis auf das kleinste Stückchen. Bekannt ist, wie schwer der Herrscher ein gebrauchtes, ihm liebgewordenes Stück abzulegen zu bewegen war. So benützte er z. B. mit Vorliebe kleine weiße Taschentücher mit einem gestickten W und einer Krone, die er noch von der Königin Luise erhalten hatte. Vom Zahn der Zeit angenagt, mußten dieselben stets wieder sorgfältig ausgebessert werden. Alles, was vou der teuren Mutter stammte, hielt er hoch und heilig: einen kleinen, aus ihrem Haar gefertigten Ring legte er nie ab und war tief unglücklich, als derselbe ihm einmal vom Finger gefallen und nicht gleich wiederzufinden war. Das zweite Frühstück bestaud aus etwas kaltem Aufschnitt oder aus Kotelett mit Eiern, und im letzten Jahrzehnt trank er anstatt eines Glases Moselwein ein Glas Champagner dazu. Das Mittagsmahl, dessen Speisekarte von den Ärzten zusammengestellt wnrde, ehe sie zur Vorlage kam, mußte eiusach sein; der Kaiser aß gern, wie man zu sagen pflegt: Hausmannskost. Sehr häufig speiste er allein; der Diener brachte die Schüsseln, der hohe Herr legte sich selbst vor und klingelte, wenn er eineu neuen Gang wünschte; meist trank er zu Tisch einige Gläser mit Selterswasser gemischten Rotwein. Nach Tisch kam die Kaiserin, deren im ersten Stock gelegene Gemächer durch einen Fahrstuhl mit dem Bibliothekszimmer in Verbindung standen, meist hinab und blieb einige Zeit im Arbeitszimmer, wobei die beiden greisen Herrschaften wohl auch Arm in Arm, jedes anf einen Stock gestützt, im Zimmer umhergingen. Ein „Mittagsschläfchen" kannte der Kaiser in früheren Jahren nicht, erst in letzter Zeit kam es wohl vor, daß er beim Lesen der Zeitungen einschlummerte ; er sah es aber sehr ungern, wenn es bemerkt wurde. Am Abend fuhr der Monarch fehr gern ins Theater, wenn auch nur für kurze Zeit. Wenn er beim Fortfahren eine bequeme Feldmütze und einen Stock genommen hatte, so ließ er sich bei der Rückkehr, sobald auch nur eine Dame zum Besuch im Palais war, ehe er sich zur Kaiserin begab, stets Helm und Degen reichen. Abends nahm der Monarch den Thee gern bei seiner Gemahlin; es wurden ihm zwei Tassen mit Thee verschiedener Sorte präsentiert, welche er beide kostete, von denen er aber nur eine behielt. Dazu genoß er meist etwas Biskuit. War die Großherzogin von Baden, deren Gemächer im westlichen Teile des Palais lagen, in Berlin, so wurde der Thee auch dort eingenommen. In den letzten Jahren jedoch richtete es die vor-

7. Vom Kurhut bis zur Kaiserkrone - S. 157

1895 - Breslau : Goerlich
In diesem Augenblicke erklang auf der ganzen Linie die Nationalhymne: „Heil Dir im Siegerkranz!" Von seinem Generalstabe gefolgt, der mehr als 600 Offiziere zählte, sprengte nun der Kaiser die drei Linien des Heeres entlang und stellte sich dann vor der kaiserlichen Tribüne auf, die leer geblieben war, wie alle anderen; der Kronprinz setzte sich an die Spitze des Heeres, und der Vorbeimarsch begann unter nicht enden wollendem Hurra! Graf Bismarck ritt inmitten der Offiziere des Generalstabes; er trug die Kürassieruniform mit dem Stahlhelm, aber keinen Küraß. Nach dem Vorbeimärsche vor dem Kaiser schlug jedes Regiment mit seiner Musik an der Spitze den Weg nach dem Triumphbogen eiu. Die Preußen, welche auf der „Avenue der Kaiserin" (sprich: aw'nüh, d. i. eine mit Bäumen bepflanzte Straße) anlangten, marschierten bei dem Monumente vorbei uach den Elysäischen Feldern. Die Bayern hatten den Weg durch die Avenue des Acacias, durch die Avenue der großen Armee genommen; sie bogen nicht ab, sondern marschierten unter dem Triumphbogen durch. Während dieser Ameisenhaufen sich langsam verlief, hatte ich meine Uniform mit einer bürgerlichen Kleidung vertauscht und ging die Elysäischen Felder hinab, um in meine Behausung zurückzukehren. Meine Straße lag innerhalb der deutschen Zone, und es war mir nicht unlieb, nachsehen zu können, was in meinem bescheidenen Haushalte vorging, nachdem ich fremdes Eigentum geschützt hatte. Die Elysäischen Felder boten einen befremdenden Anblick. Alle Lüden, alle Fenster waren geschlossen; man sah nur Deutsche. Die Soldaten waren bereits in fast allen Häusern untergebracht; überall wurde abgekocht. Die preußischen' Soldaten saßen oder standen an der Hausthür, rauchten ihr Pfeifchen und plauderten. Sie sahen durchaus nicht wild aus. Ein Restaurant in den Elysäischen Feldern und ein Kaffee aus dem Rond-Point (sprich: Rong-Poäng) waren geöffnet geblieben. Die Eigentümer dieser beiden Etablissements rannten geschäftig hin her und antworteten lächelnd und in deutscher Sprache ihren neue« Gästen: es war aber unmöglich, alle zu bedienen. Später, als die Deutschen abgezogen waren, sprach das Volk einen Augenblick davon, die beiden Lokalitäten zu plündern und zu zerstören. Dann dachten die Leute aber wieder an andere Dinge; die Eigentümer kamen daher mit der bloßen Furcht und mit einer zweitägigen außerordentlichen Einnahme davon.

8. Vom Kurhut bis zur Kaiserkrone - S. 166

1895 - Breslau : Goerlich
— 166 — Harrenden fallen uns am meisten die Fremden auf, Gutsbesitzer und Bauern, Pastoren und Beamte, aus dem Schwarzwald und aus Thüringen, vom Bodensee und aus der Rheinprovinz, aus Mecklenburg und vom Strand der Nordsee, und sie alle harren hier geduldig, um einmal nur, weun auch noch so flüchtig, den Kaiser am Fenster zu sehen. Es hat etwas Tiefergreifendes, diese Menschenmenge zu betrachten, wie sie hier still und mit einem gewissen Gesühl der Ehrfurcht um das erzene Denkmal des großen Königs geschart steht, die Angen ans einen Punkt gerichtet, auf das historische Arbeitszimmer. Doch nun kommt in die Menge Bewegung, horch, Militärmusik erklingt von sern, Heller Trommelklang, den Straßeulärm überschallend, und von allen Seiten strömen jetzt eiligen Lanses Menschen heran, man weiß, es ist gleich ein Uhr, die Wache erscheint, und der Kaiser wird sichtbar. Tie Wagen weichen zur Seite, uudurchdriugbar ist der Tamm von den Passanten eingesäumt, und nun marschieren sie heran, die Gardetruppen, mit klingendem Spiel, voran der junge Nachwuchs der Berliner Einwohnerschaft. „Achtung, Augen rechts!" — doch es bedarf wahrlich des Kommandos nicht, mit dem berühmten „hörbaren Ruck" sind alle Blicke auf das eine Fenster gerichtet, und nun „Hoch! Hurra! Hoch!" — donnernd braust es die „Linden" entlang, und die Hüte werden geschwenkt und die Taschentücher flattern im Winde, denn soeben ist der Kaiser in dem schlichten Militär-Jnterimsrock an das Fenster getreten, und nachdem er die vorbeiziehende Wache gemustert, verbeugt er sich immer wieder und wieder freundlich lächelnd gegen die jubelnde, begeisterte Menge. Wie sehr der hohe Herr auf diese ihm lieb-gewordene Begrüßung hält, geht aus eiuer kleinen Anekdote hervor. Als kürzlich um die Mittagsstunde ein hochgestellter Herr aus des Kaisers naher Umgebung dem Monarchen einen wichtigen Vortrag hielt und der Zuhörende die Klänge der heranmarschierenden Wachtruppe vernahm, unterbrach er, indem er sich zugleich erhob, den Vortragenden mit den Worten: „Nun aber müssen wir einige Minuten pausieren, lieber A., jetzt gehöre ich meinen Berlinern," und trat dann an das Fenster. — — Unt) welche helle Freude spiegelt sich aus aller Mienen wieder, wenn nach längerem Unwohlsein der Kaiser in seiner einfachen, mit zwei Rappen bespannten Equipage die „Linden" entlang fährt, — welche Bewegung, welches Leben dann unter den Vorübergehenden! Die Fuhrwerke weichen eilig zur Seite, und die Menschen stauen sich am Damm, und alle, — Männer, Frauen und Kinder, — grüßen ehrerbietig und verneigen sich tief. Leutselig erwidert der Monarch die Grüße, mit sichtlichem Wohlgefallen die Augen über das buntfarbige Gewühl schweifen lassend; manch einem aber

9. Handbuch der brandenburgisch-preußischen Geschichte - S. 3

1903 - Breslau : Goerlich
Ii 3 4. Wohnsitz des Kaisers. Wer von euch hat den Kaiser schon in Person gesehen? Wer weiß, wo er gewöhnlich wohnt? Berlin ist eine sehr große Stadt, . . mal so groß als unser Wohnort. Dort besitzt der Kaiser ein großes und überaus prächtiges Haus, das kaiserliche Schloß. Außer diesem gehören ihm noch viele andere schöne und große Schlösser in verschiedenen Orten. Unser Kaiser besucht namentlich während der milderen Jahreszeit die verschiedensten Gegenden und Orte des Landes und sieht nach, ob auch alles in Ordnung ist und ob die Soldaten gut eingeübt werden. Oft besucht er auch andere Kaiser und Könige. Wiederholung und Zusammenfassung. 5. Lebensweise des Kaisers. Gar oft kann man die Leute sagen hören: „Ich möchte ein König oder ein Kaiser sein. Dann würde ich nur das Allerbeste essen und trinken und brauchte nichts zu arbeiten!" Das sind aber thörichte Reden. Ein Kaiser und König hat sehr viel und sehr angestrengt zu arbeiten. Jeden Tag kommen viele Hundert Briefe an ihn. Er beantwortet sie nicht selbst, sondern läßt die Antwort durch andere schreiben. Aber seine Beamten müssen ihm sagen, was in den Briefen stand, wie sie die Antwort geschrieben haben und dann unterschreibt er mit seinem Namen. Fast jeden Tag kommen die höchsten Beamten im Lande zum Kaiser und sagen ihm, was im Lande geschieht, oder fragen ihn, was sie thun sollen. Dann sieht der Kaiser selbst nach, ob die Verwaltungsgeschäfte richtig besorgt und die Soldaten gut ausgebildet werden. So muß der Kaiser vom frühen Morgen bis zum späten Wende arbeiten. Zur Erholung reitet er gern spazieren oder fährt auf die Jagd und schießt Hirsche, Rehe, Hasen, wildes Geflügel u. a. Insammenfassung. Kaiser Wilhelm Ii. ist sehr fleißig. Gewöhnlich steht er früh um 6 Uhr auf. Den ganzen Tag widmet er sich der Arbeit. Er besichtigt die Soldaten, hört die Vorträge der hohen Beamten und beantwortet die eingegangenen Schreiben. Zu seiner Erholung reitet er spazieren oder geht auf die Jagd. Anwendung. 6. Pflichten gegen den Kaiser, a) Der Kaiser ist unser Herr, gerade so wie der Vater Herr zu Hause ist. Was müßt ihr thun, wenn euch der Vater etwas sagt? So müssen wir auch dem Kaiser gehorchen. Wie werden gute Kinder Don ihrem Vater sprechen? So sollen auch wir ehrerbietig vom Kaiser reden. Wer ohne Ehrfurcht oder gar Übles vom Kaiser redet, der wird streng bestraft, er kann einige Jahre ins Gefängnis kommen. b) Wir sollen aber dem Kaiser nicht nur gehorchen, sondern wir sollen ihn auch lieben. Ihr liebt euren Vater, weil er für euch und die ganze Familie sorgt. So sollt ihr auch den Kaiser lieben, denn er sorgt und arbeitet für uns alle. Ganz besonders sorgt er für die armen Leute, wie ihr später noch hören werdet. Welche Pflichten habt ihr also gegen den Kaiser? Ihr sollt jetzt noch ein kleines Gedicht lernen, das uns zeigt, wie ein Kind vom Kaiser denkt: 1*

10. Handbuch der brandenburgisch-preußischen Geschichte - S. 145

1903 - Breslau : Goerlich
Ii 145 vielen Unruhen und Kriegen begleitete Regierung geführt. Ich fand die Länder nach meines Vaters Tode, durch Kriege verwüstet, im armseligsten Zustande; durch Gottes Hilfe hinterlasse ich sie in Wohlstand und Frieden, von meinen Feinden gefürchtet und von meinen Freunden geliebt und geehrt." Mit den Worten: „Ich weiß, daß mein Erlöser lebt, und der wird mich aus der Erde auferwecken!" verschied er. 5. Vermächtnis. Schon mehrere Jahre vor seinem Tode hatte der Kurfürst für feine Söhne ein Vermächtnis niedergeschrieben, in dem es heißt: „Die rechte Tugend eines rechtschaffenen Regenten besteht darin, daß er Gott von Herzen fürchte, liebe und vor Augen habe, ihn täglich morgens, mittags und abends mit inbrünstigem Gebete fleißig anrufe. Eure Unterthanen müßt ihr ohne Unterschied der Religion als ein rechter Landesvater lieben und ihren Nutzen und Bestes allzeit gern befördern. . . . Seht dahin, daß sowohl den Armen als den Reichen ohne Ansehen der Person Recht verschafft werde; denn das befestigt die Stühle der Regenten . . . Richtet eure Ausgaben nach den Einnahmen und laßt die Diener alle Jahre fleißig Rechnung ablegen." 6. Verdienste des Großen Kurfürsten. Der Große Kurfürst hat fein Land von 1400 Quadratmeilen mit 900 000 Einwohnern auf 2000 Quadratmeilen mit lx/2 Millionen Einwohnern gebracht. Er hat ein stehendes Heer von 28 000 Mann geschaffen, starke Festungen errichtet, die Staatseinnahmen von l1^ Millionen Mark auf 7 x/2 Millionen gebracht und einen Staatsschatz von fast 2 Millionen Mark gesammelt. Die Verwüstungen des dreißigjährigen Krieges und der späteren Feldzüge waren mit Hilfe dieser Geldmittel bei seinem Tode zum größten Teile wieder gut gemacht; seinen Unterthanen hat er Frieden und Wohlstand, seinem Geschlechte glänzenden Ruhm erworben, so daß Friedrich der Große mit Recht an seinem Sarge ausrief: „Der hat viel gethan!" Vertiefung. 1. Wie war die Kleidung der vornehmen Stände jener Zeit? (War eine so kostbare Kleidung notwendig — ein Bedürfnis? Solche Ausgaben, die nicht notwendig sind, sondern nur zur Verschönerung des Lebens dienen, nennt man Luxusausgaben. Wird auch heute noch Luxus in den Kleidern getrieben? (Frauen. Bei Männern zeigt sich jetzt der Kleiderluxus nicht in der Anschaffung schöner, sondern neuer Kleider; ein Kleidernarr verbraucht jetzt in einem Jahre 4-6 Anzüge. Damals war es umgekehrt.) Ist dieser Luxus immer zu tadeln? (Bei reichen Leuten nicht, denn er gewährt vielen anderen Nahrung. Beispiele! Wohl aber ist jeder Luxus verwerflich, durch den Überflüssiges gekauft und Notwendiges vernachlässigt wird. Beispiele aus dem Leben der ärmeren Stände!) Der Große Kurfürst war sogar gezwungen, solchen Aufwand zu treiben, denn man hielt damals einen Fürsten für um so mächtiger, je prächtiger er in Kleidung, Dienerschaft u. dgl. war; eine zu große Einfachheit hätte dem Lande geschadet. 2. Welche geistige Eigenschaften haben wir hervorgehoben? Warum bedurfte der Kurfürst so scharfen Verstandes? (Brandenburg war anfangs ein sehr schwacher Staat, zwischen übermächtigen Nachbarn eingeklemmt. Unkluges Verfahren konnte leicht dahin führen, daß der Kaiser, die Schweden oder Polen das Land an sich rissen.) H übn er, Handbuch f. d. Geschichtsunterricht, n.
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