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die meisten anderen Fürsten, welche über die fränkischen Stämme herrschten. Zuletzt erstreckte sich sein Reich von den Mündungen des Rheins bis an die Schweiz, bis an das atlantische Meer und bis an die Pyrenäen. Es erhielt nun den Namen Frankenreich oder Frankreich.
Dertiefung. a) Chlodwig war aus dem Stamme der Merowigs; daher heißt das von ihm abstammende Geschlecht die Merowinger.
b) Die Bekehrung Chlodwigs schildert anschaulich Karl Simrock in folgendem Gedichte:
Aie Schlacht ßci Zülpich.
Chlodewig, der Frankenkönig, sah in Zülpichs heißer Schlacht,
Daß die Alemannen siegten durch der Volkszahl Übermacht.
Plötzlich aus des Kampfs Gedränge hebt er sich auf stolzem Roß,
Und man sah ihn herrlich ragen vor den Edlen, vor dem Troß.
Beide Arme, beide Hände hält er hoch empor zum Schwur,
Ruft mit seiner Eisenstimme, daß es durch die Reihen fuhr:
„Gott der Christen, Gott am Kreuze, Gott, den mein Gemahl verehrt,
So du bist ein Gott der Schlachten, der im Schrecken niederfährt,
Hilf mir dieses Volk bezwingen, gieb den Sieg in meine Hand,
Daß der Franken Macht erkennen muß des Rheins, des Neckars Strand.
Sieh, so will ich an dich glauben, Kirchen und Kapellen bau'n Und die edlen Franken lehren, keinem Gott als dir vertrau'n."
Sprach es, und aus Wolken leuchtend brach der Sonne voller Strahl, Frischer Mut belebt die Herzen, füllt des schwachen Häufleins Zahl.
Chlodwig selbst ergriff das Banner, trug es in der Feinde Reih’n,
Und die Franken siegesmutig stürzen jauchzend hinterdrein.
Schreck ergriff der Feinde Rotten, feige wenden sie und sliehn.
All ihr Kriegsruhm ist erloschen, ihre Macht und Freiheit hin.
König Chlodwig ließ sich taufen und sein edles Volk zugleich.
Und ob allen deutschen Stämmen mächtig ward der Frauken Reich.
Wenn sie einst den Gott verlassen, der bei Zülpich Sieg verlieh,
Ist den Alemannen wieder Macht gegeben über sie.
B. Christliche Glaubensboten in Deutschland. Konifatins
Darbietung. 1. Christliche Glaubensboten in Süddeutschland. Trotz der Abneigung der Deutschen gegen das Christentum gingen glaubeuseisrige Missionäre zu ihnen, um ihnen das Evangelium zu verkünden. Viele von ihnen stammten aus England, Irland oder Schottland, so Fridolin und Colnmban, welche bei den Alemannen lehrten. Valentin und Severin predigten in der Gegend zwischen Passau und Wien. Der heilige Kilian kam zu den Franken am Main und ließ sich dort nieder, wo heute die Stadt Würzburg liegt. In Bayern lehrten Ruprecht und Emm er an, so daß in ganz Süddeutschland zahlreiche christliche Gemeinden entstanden, viele Kirchen und Klöster erbaut wurden.
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»Thu Deinen Anssatz von Dir, König!" sprach Sankt Columban, „und nimm ein eh'lich Weib Zur Ehre Dir und Deinem Land und Stamm; Bon Deiner Unzucht wasch', o König, Dich!"
Brunhilde, Königs Mutter, hörte das. Herrschsüchtig, scheut sie eine Königin,
Und haßte Columban. Er ward verbannt Aus seiner Zelle und aus Siegberts Reich.
Jedoch die Meeresflut empörte sich Und bracht' ihn wieder an den Strand. Er ging Mit seinen Freunden bis zur Limmat hin,
Gen Arbon und hinüber nach Bregenz.
Sie lehrten nnermüdet, litten viel Vom wilden Volk, (noch lehrt uns Columban,
In seinen Schriften), bis er, ausgestoßen,
Die Alp' hinüber ging zur Lombardei.
Zu Füßen fiel ihm Gallus; „Laß mich hier, Zurück, den Sterbend-Kranken." Columban Unwillig zwar, jedoch mitleidend, ließ Ihm Magnoald und Dietrich auch zurück.
* *
*
Erhebe dich, Gesang vom Bodensee,
Zu jenen schönen Höhen, die uns einst In heil'gen Zellen das Verlorene Bewahrten, das noch jetzt die Welt belehrt.
„In jenem Walde dort, ob dieser Burg,
Dort, wo die Steinach aus dem Felsen springt," Sprach Hildebald, „ist eine Ebene;
Dahinten steigen Berge hoch empor."
„Nur ist Gefahr an diesem wilden Ort:
Denn Wolf und Bär kommt sich zu laben da!"
„Ist Gott mit uns, was thut uns Wolf und Bar?' Sprach Gallus, „morgen, Brüder, ziehn wir hin!
Und keine Speise kommt mir in den Mund,
Bis ich die Stätte meiner Rast ersetz!"
So sprach der achtzigjähr'ge Greis und zog,
Besah das Land umher und betete.
Er pflanzte ein Haselstecken statt Des Kreuzes hin, und lebte wirksam dort Mit seinen Brüdern Mang und Dietrich, trieb Die Teufel heulend aus der Wüstenei.
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Extrahierte Personennamen: Brunhilde Columban Gallus Columban Hildebald Wolf Wolf Gallus
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Extrahierte Personennamen: Karl Karl Maria Maria Karl Karl Karls Karl Karl Karl Karl Desiberius Karl Karl Desiderins Dtkar Karl Karl Karl Karl
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und 3. Jahrhundert n. Chr. Geb. wohl 50—60000 Einwohner. Die Römer legten auch großartige Straßen und kunstvolle Wasserleitungen an, deren Überreste wir noch heute bewundern.
4. Die Völkerwanderung und die Gründung germanischer Reiche.
A. Keginn der Völkerwanderung.
Vorbereitung. Wohin wandern alljährlich Tausende unserer Landsleute aus? Warum ziehen sie nach Amerika oder Australien? Was hofft der Landmann dort zu finden? (Billigen Grund und Boden, so daß er sich ein eigenes Besitztum erwerben kann, was bei uns vielen nicht möglich ist.) Was hofft der Handwerker und Gewerbetreibende zu finden? (Höhere Löhne.) Welche Folge hat diese Auswanderung für Amerika? iwir finden dort große Städte und Gegenden, wo fast ausschließlich deutsch gesprochen wird. Große Gebiete Nordamerikas sind durch deutsche Hände angebaut worden, auch die Gewerbthätigkeit verdankt den Deutschen viel.) Was geschieht aber mit den meisten Deutschen in Nordamerika? (Sie verlieren die deutsche Sprache und Sitte, nehmen die englische Sprache an und werden mit der Zeit gänzlich Amerikaner.)
Darbietung. 1. Friedliche Einwanderung von Germanen in das Böntei'räch. So wie heute viele Teutsche in fremde Erdteile ziehen, so wanderten in den ersten Jahrhunderten n. Chr. Geb. ganze deutsche Völkerschasten in die römischen Provinzen ein, welche an Deutschland grenzten. Tenn die in Ostdeutschland wohnenden Völkerstämme führten meist noch ein Nomadenleben, und das Land reichte für ihre große Anzahl nicht aus. Wenn die deutschen Völkerstämme gewaltsam in die römischen Länder einbrachen, wnrden sie meist von den Römern zurückgedrängt. Aber die Grenzprovinzen wnrden durch diese Kriege sehr verwüstet. Dann wanderten die Germanen friedlich ein; denn in dem menschenleeren Lande fanden sie Acker genug. Viele von ihnen waren römischen Herren Unterthan und bauten in deren Diensten das Land an; andere saßen als freie Bauern im heutigen Frankreich und in den Donauländern. Viele Germanen traten in römische Kriegsdienste; aus ihnen bildeten die römischen Kaiser ihre Leibwache, manche wurden die Befehlshaber der römischen Heere und die vornehmsten Diener der Kaiser. Eine große Zahl derselben nahm römische Sprache und Sitte, später auch das Christentum an. Allein gegen das Ende des vierten Jahrhunderts brachen die Deutschen mit Gewalt in das römische Reich ein, gründeten in dessen Provinzen germanische Reiche und zertrümmerten zuletzt das Weltreich. Wir nennen diese Bewegung die Völkerwanderung.
2. Die Hunnen. Die Veranlassung zu diesen gewaltigen Völkerzügen gaben die Hunnen. Diese waren ein mongolisches Nomadenvolk, das von den Hochebenen Asiens aus nach Westen vordrang. Die Schriftsteller jener Zeit schildern uns die Hunnen und ihre Lebensweise also: „Von gedrungenem und starkem Gliederbau, mit feistem Nacken, gleichen
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Extrahierte Ortsnamen: Amerika Amerika Nordamerikas Nordamerika Deutschland Ostdeutschland Frankreich Donauländern Asiens
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von Völkerschaft geschieden hatten, schwanden zusammen: die Ansiedlungen rückten näher aneinander, traten" in engeren Verkehr. Sobald aber die Ausdehnung des Ackerlandes die Grenze des damals Möglichen erreicht hatte, dann mußte der Andrang gegen Rom sofort wieder beginnen. Da sich nun für den Kampf gegen das römische Weltreich die kleinen Völkerschaften der Urzeit zu schwach einliefen hatten, so trieb sie das Bedürfnis zu engeren Vereinigungen, aus denen allmählich die Stämme der Alemannen, Franken und Sachsen Herburgingen. (Kaemmler.)
Warum gestatteten die Römer die Ansiedlung der Germanen in den Grenz-probmzen? „Der Vorteil Roms traf hierbei mit dem der Germanen zusammen. Erhielten diese das Land, dessen sie bedurften, so ergänzte das Reich die weiten Lücken, welche Krieg, Pest und Not aller Art in seine Bevölkerung gerissen, durch Hunderttausende arbeits- und waffentüchtiger Barbaren."
Germanischer Wötkerzug.
Wie unsere Vorfahren auszogen, um neue Ansiedlungen zu errichten, schildert "ns ein Dichter unserer Zeit folgendermaßen:
„Die Wanderlustigen hatten sich in nächtlichem Rate zusammeugeschwvren und die Führer gewählt; in den letzten Monaten hatten sie für die Fahrt gerüstet, Beisteuer in ihrer Freundschaft erbeten, Wagen und Ackergerät gezimmert und um Vieh gehandelt, so weit sie bermochten. Diesmal war es kein Zug in unbekannte Ferne, auf dem der Monb und die Sterne führen, der wehende Wind
und der fliegende Rabe; denn die neuen Siedelstätten lagen nur wenige Tage
von der Gaugrenze und die Reise ging durch Wälder und Marken von Land-
genoffen, die in früheren Geschlechtern denselben Weg gezogen waren. Deshalb sorgten die Fahrenden wenig um Waffengefahr auf dem Wege und nicht sehr um Nahrung und Viehfutter. Auch ba, wo sie bauen wollten, bürsten sie freundlichen Gruß hoffen; benn ein kluger Wirt hatte im boraus sorglich um ihic Reife gehanbelt und mit dem Volke, bcm sie zuzogen, Vertrag geschlossen.
ersten Morgenlicht stauben die Wagen, mit Saatkorn und Hausrat bepackt. Über dem festen Bohlengefüge spannte sich die Decke von Leder; die gejochten Rinder brüllten; Frauen und Kinder trieben das Herdenbieh hinter dem Wagen zusammen, und große Hunde, die treuen Begleiter der Fahrt, umbellten das Fuhrwerk. Die Geschlechtsgenosfen und Nachbarn trugen zum Abschied herzu, was als Reisekost diente oder ein Andenken an die Heimat sein sonnte. Durchaus nicht fröhlieb war der Abfchieb; auch dem mutigen Mann bangte heimlich bor der Zukunft. War das neue Land auch nicht enblos weit (entfernt), fast allen war es unbekannt und unsicher war, ob die Götter der Heimat auch dort Schutz gewährten und ob nicht schädliche Würmer und Elbe Vieh und Saat zerstören wollten ober feinbliche Männer die Höfe abbrennen, iluch die Kinder fühlten bys Grauen; sie faßen still auf den Säcken, und die Kleinen weinten, obgleich die Eltern ihnen Haupt und Hals mit heilkräftigem Kraut umkränzt hatten, das den Göttern lieb ist. Mit der aufgehenden Sonne erhoben sich die Fahrenben; der älteste ihres Geschlechts ober eine weise Mutter sprach ihnen die Reisesegen, und alle flehten murmelnb um gutes Glück und bannten durch Zauberspruch die schädlichen Waldtiere und schweifenden Räuber. Die anderen Dorfleute aber, welche daheim blieben, blickten scheu auf
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4. Die Aufnahme in den Ritterstand oder die Schwertleite war mit einer Menge sinnreicher Formen umgeben, wie sie das Mittelalter liebte und
wie ne auch m anderen Ständen Sitte waren. Derjenige, welcher in den Ritter-Itcmb, m den nur Christen der Eintritt gestattet war, ausgenommen werden ,ollte, wurde, nachdem ihm Bart und Haupthaar geordnet war, in ein
Das Turnier. 13. Jahrhundert.
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Bad gebracht. Aus diesem sollte er, so wie ein Kind rein von Sünden aus der Taufe hervorgeht, ohne allen Makel heraussteigen; er sollte reich sein an ritterlicher Sitte, sich badeu in Ehrbarkeit, Rittersitte und Güte und sich eines jeden Liebe erwerben. Das schone Belt, in welches er dann gelegt wurde, sollte ihn daran erinnern, daß er sich durch Ritterlichkeit eine Stätte in dem Paradiese bereite, welches Gott seinen Freunden gewähre. Das weiße Gewand, welches ihm angethan wurde, ermahnte ihn, sich von jetzt an, wenn er zu Gott gelangen wolle, rein zu halten; das rote Gewand, sein Blut im Dienste Gottes und zur Verteidigung der heiligen Kirche zu vergießen. Die dunkle Farbe der Schuhe sollte ihn, damit er nicht stolz werde, an den Tod erinnern und daran, daß er einst in die Erde hinabgehen werde; die weiße Farbe des ihm angelegten Gürtels daran, daß er Leib und Herz rein bewahre und Schwelgerei verachte und tadle. Die Sporen bedeuteten, daß, so wie er wolle, sein Pferd, durch dieselben angetrieben, gut laufe, er auch stets eifrig sei, Gott sein ganzes Leben hindurch zu dienen. Das zweischneidige Schwert, mit welchem er dann umgürtet wurde, sollte ihm dazu dienen, sich gegen feindlichen Angriff zu sichern und die Armen gegen die Bedrückungen des Reichen, den Schwachen gegen die Mißhandlungen des Stärkeren zu schützen. Eine weiße Mütze wurde ihm aufgesetzt, und so rein und fleckenlos diese sei, so sollte er für den Tag des Gerichts seine Seele rein machen von den Sünden und Thorheiten, welche er begangen, um sich das Paradies zu erwerben. Zuletzt erhielt er einen Schwertschlag auf deu Nacken zur Erinnerung an denjenigen, der ihn in den Ritterstand ausgenommen hatte. Vier Dinge wurden ihm darauf zur Beobachtung während seines ganzen Lebens vorgeschrieben: zunächst solle er an keinem falschen Gerichte teilnehmen und jeden Ort, wv Verrat verübt werde, wenigstens sogleich verlassen, wenn er diesen nicht verhindern könne; zweitens solle er Frauen und Jungfrauen nicht seinen Rat und seine Hilfe verweigern, sondern ihnen, wenn sie seiner bedürften, mit allen Kräften beistehen; drittens solle er an jedem Freitage zur Erinnerung daran, daß Jesus Christus zur Erlösung der Menschen mit der Lanze durchstochen wurde und dem, welcher dies that, verzieh, fasten; endlich jeden Tag die Messe hören und auf dem Tische Gottes eine Gabe darbringen. — Üblich wurde es auch, daß der Aufzunehmende am Tage vor dem Ritterschläge fastete, die Nacht in der Kirche im Gebete, allein oder mit einem Priester, zubrachte und am Morgen beichtete, das Abendmahl empfing und eine Messe hörte, und daß der Priester über das Ritterschwert den Segen sprach, daß der Ritterschlag durch drei Schläge mit flachem Schwerte erteilt wurde, indem derjenige, welcher es that, dabei die Worte sprach: „Int Namen Gottes, des heiligen Michael und des heiligen Georg mache ich dich zum Ritter". — Außer den erwähnten Verpflichtungen wurden von den Rittern bei dem Empfange der Ritterwürde noch manche andere Gelübde abgelegt. Sie gelobten unter anderem: Gott zu fürchten und zu verehren und ihm zu dienen, aus allen Kräften für den Glauben zu kämpfen und lieber tausendmal zu sterben, als dem Christenglauben zu entsagen, und das gute Recht der Schwächeren, der Witwen, Waisen und Jungfrauen aufrecht zu erhalten, sich für sie, wenn es die Notwendigkeit erheische, der Gefahr entgegenzustellen, wofern es nicht gegen ihre eigene Ehre fei; niemanden böswilligerweife zu beleidigen, noch sich das Eigentum eines anderen anzumaßen, sondern vielmehr gegen diejenigen zu kämpfen, welche dies thun würden; sich
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Extrahierte Personennamen: Jesus_Christus Michael Georg
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ohne die silbernen Gürtel, Becher und anderen Kleinodien, gefunden. Darauf haben sie auf Anordnung Johanns von Quitzow mit genanntem Kuno eine Tagleistung gehalten und Verhandlung gepflogen, wobei beschlossen wurde, daß Kuno den beiden Edelleuten, die ihm sein Schloß abgenommen, 70ö Schock böhmischer Groschen geben und ihnen in den nächsten vier Wochen Sicherheit geben sollte, daß er das Geld zu bequemen Terminen zahlen werde; alsdann sollten jene zwei vom Schlosse wieder abziehen und ihm seine Güter wieder freigeben. Dies gefiel Kuno von Seinser gar wohl, sintemalen er sich bedünken ließ, sie würden seinen heimlich verborgenen Schatz nicht gesunden haben. Er nahm deshalb diesen Handel mit Freuden an. gelobte nicht allein, sondern setzte auch Johann von Quitzow zum Bürgen, der ihm zusagte, daß er ihm Schloß Beuten wieder in seine Hände überliefern wollte, sofern er ihn schadlos hielte. Demnach zogen Heinrich von Isenburg und Hans Treskow mit freiem Geleite Johanns von Quitzow wieder vom Schlosse Benten ab, kamen bis zun: Stabilem Möckern; banach zogen sie bnrch Brandenburg mit dem Wagen, baranf das Gelb lag, und Hans Treskow, der am Schenkel verwunbet war, saß aus dem Gelbe im selbigen Wagen. Da nun Kuno von Seinser wieber in sein Schloß kam, sanb er zwar das Nest, aber die Vögel waren ausgenommen. Er war also aufs heftigste bekümmert, wie er Hans von Quitzow seiner Zusage gemäß beliebigen könne, sintemalen er befürchten mußte, daß Hans von Quitzow sich das Gelb selber auszählen und so das Schloß in seine Gewalt bringen werbe; und so geschah es auch. Also geht's, wenn man bisweilen sparen und kargen will, ba man billiger ausgeben und sich in seinen Nöten retten soll. Hätte sich's Kuno von Seinser erstlich ein wenig lassen kosten, hätte er etliche Knechte angenommen, hätte er etwa das halbe verlorene Geld auf seine Wohlfahrt verwandt und wäre er nicht so karg und filzig gewesen, so hätte er vielleicht sein Schloß und sein Geld behalten, das er hernach von außen hat ansehen müssen."
In der Schadenrechnung, welche der Erzbischof von Magdeburg dein Kurfürsten Friedrich I. aufstellt, giebt er folgende Posten an.
I. Am 23. Mai 1413 haben Gans von Putlitz, Wichard von Nochow und Dietrich von Quitzow den Bauern in Barbenitz Schaben zugefügt im Werte von 494 Schock und 30 böhmischen Groschen.
An bemselben Tage fügten dieselben Ebelleute dem Abt zu Zinna folgenben Schaben zu: Zum ersten verlor er (der Abt) 11 gesattelte Pserbe, 4 gute Panzer und 4 Eisenhüte, Jacken, Armbrüste und anbcres Geharnisch, welches er alles schätzt aus 130 Schock böhmischer Groschen. Sein Vogt ward gefangen mit drei Brüdern, die lagen zu Goltzow im Turme dreiviertel Jahr, bis daß der Herzog von Sachsen bavor zog. Ein Brnber warb erschlagen und einer bis auf den Tod verwunbet. Bier Wochen nach dem gemclbeten Tage Brannte Wichard von Nochow mit anderen feiner Gesellen des erwähnten Abtes Hammerwerk zu Scharsenbrück ab, so daß er (der Abt) seinen Schaden ans mehr als 100 böhmische Schock anschlägt; dem Hammermeister nahm er (Rochow) Vieh, Betten, Kleider und all sein Hausgerät fort, veranschlagt zu 20 Schock, im ganzen also ein Schaden von 120 Schock.
Ii. Danach im selben Jahre am St. Michaelstage waren die Gans von Putlitz, Wichard von Rvchow und Dietrich von Quitzow mit anderen aus ihren
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TM Hauptwörter (50): [T36: [Stadt Mauer Tag Dorf Haus Burg Land Bauer Feind Bürger], T39: [Jahr Million Geld Mark Arbeiter Arbeit Zeit Summe Staat Thaler]]
TM Hauptwörter (100): [T37: [Friedrich Brandenburg Heinrich Herzog Sachsen Land Albrecht Kaiser Mark Johann], T94: [Herr Tag Haus Kind Brot Geld Leute Mensch Hund Mann], T36: [Million Mark Jahr Geld Thaler Mill Summe Wert Gulden Pfund], T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel], T82: [Hand Pferd Schwert Fuß Schild Kopf Waffe Lanze Ritter Mann]]
TM Hauptwörter (200): [T97: [Heinrich Herzog Graf Erzbischof König Grafe Kaiser Stadt Herr Mainz], T50: [Haus Pferd Bauer Herr Wagen Mann Tag Kind Weg Leute], T39: [Million Mark Geld Jahr Summe Steuer Thaler Staat Ausgabe Einnahme], T114: [Fleisch Milch Brot Pferd Butter Käse Stück Wein Schwein Getreide]]